leit 0 U — lief. K— is d datis, 308 ler, on 14 Dublikaionsorgan der Sr. Hürgerntiftetei Mieruhtim. Auzeiseblatt ven Piernheim, meinheim, Aäfevthal und Amgebhung. Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Ser wirkſam u. bill ig uſerate 10 Pf. pro 1 ſpalti e Garmonbzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Per Poſt bez. pro Quart. M. 1. 15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. ——— ö—•—ͤ—— 22— 2— 2— Nr. 39. Hounerstag, den 15. April 1897. geutſhlunb erinnern zu laſſen! Der preußiſche Juſtizminiſter und die türkiſchen Behörden haben ſich in die — Diplomatiſche Prophezeiungen. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet aus Wien: Von hervorragender diplomatiſcher Seite wird die Anſicht vertreten, Griechenland werde ſich kaum z ur Kriegserklärung entſchließen. Da es zur Führung eines regulären Krieges unfähig iſt. Griechenland werde ſich vielmehr bemühen, auf dem Umwege von Inſurgenten⸗Kämpfen den Glauben zu erwecken, es wäre zum Kriege ent⸗ ſchloſſen, dies ſei aber ein vergeblicher Einſchüch⸗ terungsverſuch. In längſtens vier Wochen werde die kretenſiſche Frage ent⸗ ſchieden ſein, weil Griechenland die gegenwärtige Situation nicht länger aushalten könne. — Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt officlös: Heinrich XXII. regierender Fürſt von Reuß ältere Linie hat ſich, ſobald er bei ſeiner Rückkehr aus dem Süden von der in ſeiner Abweſenheit durch einen fürſtlichen Beamten in Greiz veranlaßten verletzenden Behandlung der preußiſchen Landes. farben erfahren hatte, in einem eigenhändigen Schreiben dem Kaiſer ſein lebhaftes Bedauern über das Vorkommniß ausgedrückt und daran die Mittheilung geknüpft, daß der Mißgriff des betreffenden Beamten durch Enthebung desſelben von der ihm anvertrauten Stellvertretung ge⸗ ahndet worden iſt. Der Kaiſer hat darauf in einem Antwortſchreiben dem Fürſten ſeinen Dank für dieſe Mittheilung ausgeſprochen und den Zwiſchenfall für erledigt erklärt. — Die Beiſetzung des verſtorbenen Staats ſecretärs Dr. v. Stephan hat Sonntag Nachmittag 1½ Uhr in überaus feier⸗ licher Weiſe ſtattgefunden. — Welch' wunderbare Wendung! Mit vieler Mühe hat man im Reich Civilehe und Civilſtandsregiſter eingeführt, um die„Macht“ der Kirche einzudämmen und jetzt ſieht ſich der preußiſche Staat veranlaßt, durch ſeine Beamte die Staatsbürger an ihre kirchlichen Pflichten — und der Miniſter des Innern haben nämlich am 5. d. Mts angeordnet,„daß die Standesbe⸗ amten bei Aufnahme der Verhandlungen über Aufgebote, Eheſchließungen und Geburten die Betheiligten auf ihre kirchliche Verpflichtungen hinzuweiſen haben“. Selbſtverſtändlich ſind dieſe Erlaſſe ſehr zu begrüßen, weil ſie eine Art Rückkehr zu beſſeren Anſchauungen über die Wichtigkeit der Religion beim Ehe⸗Abſchluß dar⸗ ſtellen, aber etwas Ironie liegt doch darin, daß der Staat, der ſeine Bürger zwingt, ſich auch gegen ihre Anſchauungen civiliter vor dem Standesamte trauen zu laſſen, ſelbſt fühlt, daß der Standesbeamte dem Hochzeitspaare zu wenig Stärke und Kraft für die Kämpfe des Lebens mitzugeben und deren Glück zu begründen vermag. Schwerin, 12. April. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin iſt geſtern Abend 8 Uhr 40 Min. in Cannes an Herz⸗ lähmung verſchieden. Großherzog Friedrich Franz III. hat ein Alter von 46 Jahren er⸗ reicht.— Der ſchmerzloſe Tod trat infolge des Aufbrechens eines Pulsadergeſchwürs ein. Die Großherzogin und die Kinder ſind anweſend. Berlin, 14 April. Aus Mailand wird dem „Kl. Journ.“ gemeldet, daß der Unterſuchungs⸗ richter Beleſtrie endgiltig beſchloſſen habe, in Sachen des Prozeſſes gegen Favilla beim Parla- ment die Autoriſation der gerichtlichen Verfolgung Crispi's nachzuſuchen. Ausland. Rom, 12. April. In Caſtellamare bei Neapel drangen Anarchiſten in das Rathhaus, erbrachen den Gelbſchrank und leerten die Ge⸗ meindekaſſe. Auf einem Pult fand man einen Zettel mit den Worten:„Es lebe die Anarchie!“ Cettinje, 14. April. Hier eingegangenen Meldungen zufolge haben zwiſchen den Muſel⸗ manen und den Chriſten im Diſtrikte Borane Unruhen ſtattgefunden. Die chriſtlichen Alba. neſen eilten zur Hilfe herbei. Der Kaimakan Feſtung zurückgezogen. London, 14. April. Daily Chronicle meldet, daß die ſerbiſche Regierung alle Reſerve- Offiziere auf den 14. April und die Miliz auf den 16. April einberufen hat. Es iſt bereits eine Menge Munition an die Grenze geſandt worden. Agram, 14. April. Der Banus verfügte laut „Voſſ. Ztg.“ die Aufhebung ſämmtlicher politiſcher Parteiklubs und Vereine. Die griechiſch-türkiſche Orientkriſis. Wien, 14. April. Es verlautet König Georg habe Unterhandlungen mit der Pforte eingeleitet, um den Vorſchlag zu ſondiren, daß die Pforte unter ihrer Oberhoheit einen griechiſchen Prinzen oder irgend einen griechiſchen Staatsbürger zum Gouverneur Kretas ernennen ſoll. Die Pforte habe dieſe Proposition rundweg abgelehnt, da hinter derſelben eine verklauſulirte Annexion der Inſel liege. Paris, 12. April. Aus Pera hier einge⸗ gangene Depeſchen beſagen, daß die griechiſchen Banden von den türkiſchen Truppen mit großen Verluſten zurückgeworfen wurden. Athen, 14. April. Die Ortſchaft Baltinos, in welcher 800 Türken eingeſchloſſen waren, wurde von den Aufſtändigen geſtürmt. Die türkiſche Beſatzung wurde von dem Korps Davelis, des am meiſten gefürchteten Führers der Auf⸗ ſtändiſchen zerſprengt. Angeblich ſollen dabei 80 Türken getödtet worden ſein. Athen, 14. April. Der hieſige Korreſpondent der Times meldet ſeinem Blatte unter dem 12., der griechiſche Miniſterpräſtdent Delyannis habe ihm in einer Unterredung erklärt, wenn die Frei⸗ ſchaaren nicht auf türkiſches Gebiet eingedrungen wären, würde die griechiſche Regterung gezwungen geweſen ſein, binnen wenigen Tagen einen ent⸗ ſcheidenden Schlag zu thun. Griechenland könne bei dem jetzigen Zuſtande ſeiner Finanzen un⸗ möglich ein Heer von 80 000 Mann für eine längere Zeit auf Kriegsfuß halten, ohne unge⸗ Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. Nachdruck verboten.) 72. Fortſetzung. 50. Kapitel. Es war ſpät am Nachmittage, als Giralda er⸗ wachte. Das Tageslicht war ſchon ſehr gedämpft und eine angenehme Wärme machte ſich im Zimmer bemerkbar. Erregt ſprang ſie auf und rief ihren Bruder ängſtlich mit Namen, denn ſie vermißte ihn an ihrer Seite. „Hier bin ich, Giralda,“ antworte Alfred von der Herdſeite her,„ich bereite unſer Abendbrod!“ Graf Eugen hatte einige Stücke Holz, welche von den Brettern, mit denen er die Fenſter ver⸗ nagelt hatte, übrig geblieben waren, zurückgelaſſen, dieſe hatte Alfred mit ſeinem kleinen Taſchenmeſſer geſpalten. Er hatte ferner auf dem Kaminſims einige Zündhölzer gefunden und aus einem der es iſt vielleicht ebenſo gut. — Er kümmerte ſich nicht um die Kommenden, ſondern blieb bei feiner Beſchäftigung, als der Schlüſſel umgedreht wurde und nach kurzem An⸗ klopfen Graf Eugen ins Zimmer trat. ein Feuer!“ bemerkte der Graf.„Nun, Sie ſollen auch Feuer im Kamin haben, Giralda. Ihre Aufwärterin iſt angekommen,“ fügte er hinzu. Meine Aufwärterin?“ wiederholte Giralda mit zuſammengezogener Stimme. „Ja, die Frau, welche in meiner Abweſenheit Ihre Bewachung übernehmen wird. Ich werde nicht länger als bis Dunkelwerden hierbleiben, um vorhandenen Bücher ſo viele Blätter herausgeriſſen, als ihm nöthig erſchien, um ein Feuer anzumachen. So war es ihm gelungen, mit Erfolg ein gutes Feuer anzuzünden, und jetzt war er damit be⸗ ſchäftigt, Brot zu röſten. Er ſah ſeine Schweſter lächelnd an und machte ſich alsbald wieder an ſeine Beſchäftigung, während Giralda die Bettſtelle wieder an ihren früheren Platz zurückſchob. „Sie haben wiederholt an die Thür geklopft und einmal haben ſie ſie aufgeſchloſſen und gegen das Kopfende des Bettes geſtoßen,“ bemerkte der kleine Alfred, während er die Brotſchnitte um⸗ wendete. „Sie! Wer noch außer dem Grafen?“ fragt ſie erſtaunt. „Ich weiß es nicht, es ſchien eine Frau dabei zu ſein. Jetzt kommen ſie wieder, da find ſie ſchon!“ tereſſe. keinen Verdacht zu erregen. Man könnte ſonſt meine Reiſe mit ihrem Verſchwinden aus Vernon in Zuſammenhang bringen. Ich werde deshalb noch heute dorthin zurückkehren.“ „Und Bertram?“ „Wird hierbleiben. Sollte der Herzog von Beaufort Ihre Spur bis hierher verfolgen, ſo habe ich genügende Macht in Händen, ihn fernzu⸗ alten.“ r Bei dieſer Wendung des Geſpräches angelangt, hörte man den Schall von Fußtritten auf der Treppe und gleich darauf erſchien im Zimmer eine Frau, ein vollbeſetzes Theebrett tragend. Giralda erkannte ſie augenblicklich, es war Frau Bichon, die Frau des Fiſchers von den Klippen. Als ſie eingetreten war, machte ſie eine Ver⸗ beugung gegen Giralda, ſtellte ihr Brett auf den Tiſch und ſah den kleinen Alfred mit nicht ge⸗ ringem Erſtaunen an. Der Knabe, welcher ſich durch Schlaf ſowohl als auch durch Speiſen und Trank neu geſtärkt fühlte, betrachtete dieſen neuen Beſuch gleichfalls mit Erſtaunen und regem In⸗ Seine Schweſter ließ den Gruß der Frau völlig unbeachtet. Ihre harten, mitleidloſen Züge ſtießen ſie ab beim erſten Anblick. „Guten Tag, Mademoiſelle,“ redete die alte Fiſchersfrau das junge Mädchen in hämiſchem Tone an,„ſo leid es mir thut, muß ich doch wieder meine —.——ñ..——⏑——— Geſellſchaft Ihnen aufdrängen. Sie hätten ſich alle Sorge und Unruhe ſparen können, wenn Sie da⸗ mals im Hauſe an der Klippe ſofort eingewilligt hätten, des Grafen Lamartin's Frau zu werden. Nachgeben müſſen Sie ja doch. Wir ſind in der Uebermacht und aus dieſem Hauſe ſollen Sie uns nicht wieder entkommen. Ich werde wachen, Tag und Nacht. Hier ſind Sie ſo ſicher wie in einem Kerker. Ich hoffe, Sie werden bald zur Vernunft gelangen und ſich nicht mehr lange ſträͤuben, Gräfin von Lamartin zu werden.“ Graf Eugen ſah, wie Giralda ihr Geſicht abwandte, um ihre Averſion gegen die Frau zu verbergen, und er mußte ſich geſtehen, daß die⸗ ſelde keine Geſellſchafterin für eine gebildete, junge Dame ſei, welche durch ihre Geſellſchaft dazu ge⸗ trieben werden ſollte, gegen ihren Willen ihn zu heirathen. „Ich verlaſſe Sie, Frau Bichon, und übergebe Ihnen die Vollmacht, falls es nöthig ſein ſollte, die beiden Gefangenen zu trennen, ſagte er mali⸗ tiös.„Sobald die junge Dame den Wunſch äußern ſollte, mich zu heirathen, ſo wird Bertram mir um⸗ gehende Nachricht bringen. Sie wird jede Gelegen⸗ heit zur Flucht benutzen und ich erachte es als das Beſte, daß Sie die meiſte Zeit hier in dieſem Zim⸗ mer zubcingen. Bertram ſowohl als auch ihr Mann, können beide abwechſelnd auf Wache ſtehen, nicht nur um ihre Flucht zu verhindern, ſondern auch um Eindringlinge fernzuhalten! Sollte der Herzog von Beaufort es wagen, hier eindringen zu wollen, ſo wiſſen Sie, was Ste zu thun und wie Sie ihm zu begegnen haben.“ Frau Bichon nickte zuſtimmend. Gtralda hatte den Worten des Grafen mit erd⸗ fahlem Geſichte zugehört. Ihre Ohnmacht ihren Peinigern gegenüber wurde ihr vollkommen be⸗ wußt. Waren doch Bertram ſowohl, als auch der Fiſcher Bichon und ſeine Frau, nicht minder ihre Feinde, als deren Auftraggeber, der Graf von La⸗ martin ſelber. Wenn Gilbert von Beaufort wirklich ihre Spur bis hierher entdeckte, ſo war dennoch kaum die 1 8 15 * 15 1 5 4* 1 . 3 14 ö 1 7 1 6 5 1 4. 9 10 99 5 1 . 14 1 1 79 0 E 5 —— heure Opfer zu bringen. Wenn es überhaupt angreifen ſollte, müſſe es den Kampf ſogleich aufnehmen. Delyannis habe ihm ſchließlich ver⸗ ſichert, daß im griechiſchen Heere eine hervor⸗ ragende Disziplin aufrecht erhalten werde, und kein Akt der Feindſeligkeit an der Grenze vor⸗ gekommen ſei. Konſtantinopel, 12. April. Es verlautet, der Sultan wurde nur mit der größten Mühe von der Kriegserklärung abgehalten. Der Sultan wollte geſtern abſolut dem griechiſchen Geſandten die Päſſe aushändigen.— Die Ver⸗ treter Serbiens und Montenegros reichten bei der Pforte die Erklärung ein, wonach ihre Staaten bei einem Kriegsfall die Neutralität wahren. Als Belohnung dafür ſoll das Patriachat von Ipek wieder errichtet werden. Konſtantinopel, 13. April. Nach einer Mel⸗ dung des türkiſchen Blattes„Ikdar“ wurde von 9000 Mann griechiſcher Truppen bei Arta ein erfolgloſer Angriff auf türkiſches Gebiet unter⸗ nommen. Die Verluſte der Griechen betrugen 175 Mann und 4 Geſchütze. Das Blatt berichtet ferner, ohne Orte anzugeben, von einem An- griff von 5 griechiſchen Bataillonen und 2 Kavallerieregimentern in der Richtung gegen Katerina, bei dem die Griechen indeß nach ½ ſtündigem Gefecht unter Zurücklaſſung von 34 Gefangenen zurückgeſchlagen wurden. Kandia, 12. April. Die Chriſten aus dem Dorf Archanes, vereint mit den Aufſtändiſchen, verbrannten und plünderten die großen, reichen türkiſchen Dörfer Sankt Blaſien und Silamo, anderthalb Stunden vor Kandia entfernt. Die Einwohner waren früher hierher geflohen. Ius Rah und fern. Viernheim, 14. April. Zur Ent⸗ laſſung aus der Schule gelangten heute 98 Mädchen und 82 Knaben. Im vorigen Jahre wurden ebenfalls 98 Mädchen entlaſſen, die Zahl der Knaben betrug 77. Die Zunahme der Schulentlaſſenen iſt in dieſem Jahre alſo nur eine ſehr geringe. Viernheim, 13. April. Ein größeres Schadenfeuer wüthete geſtern Abend kurz nach 10 Uhr in dem Anweſen des Schreiner⸗ meiſters Joh. Joſ. Benz im benachbarten Käfer⸗ thal. Der Dachſtuhl des Hinterhauſes fiel dem Brande vollſtändig zum Opfer. Auch wurde das Vorderhaus ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Viernheim. 14. April. Herr Landtags⸗ abgeordneter Waſſerburg iſt geſtern Mittag in Mainz geſtor ben. Der Verſtorbene, viele Jahre eifriges Mitglied der Centrumspartei, war ein treuer Sohn ſeiner hl. Kirche, für deren Rechte und Freiheiten er in mancher Rede warm eingetreten. Auch als Schriftſteller hatte ſein Name einen guten Klang und erfreuten ſich ſeine unter dem Pſeudonym„Lacius“ hervorge⸗ gegangenen litterariſchen Arbeiten der beſten Auf⸗ nahme. Viernheim, 14. April. Vor einiger Zeit brachte der ſozialdemokratiſche Stadtverordnete Dr. David in Mainz den Antrag ein, es möchten Schritte geſchehen, daß die 5. Religions⸗ ſtunde in der Volksſchule abgeſchafft und die katholiſchen Schulkinder nicht nach Pfarreien ein⸗ getheilt werden. Die Hälfte der Mainzer Lehrer⸗ ſchaft, welche dem liberalen Landeslehrerverein an— gehört, hat ſich ganz im Sinne der Sozial— demokraten ausgeſprochen. Sonderbare Ge— ſellſchaft das, Lehrer und Sozialdemokraten Arm in Arm. Und doch ſoll dem Volke die Religion erhalten bleiben! Zur Ehre eines großen Theiles der katholiſchen Mainzer Lehrer ſei jedoch bemerkt, daß dieſe nicht für den Antrag zu haben ſind. * Viernheim, 14. April. Wir werden von geſchätzter Seite um Aufnahme nachſtehender Zuſchrift gebeten und kommen der Bitte im In⸗ tereſſe der öffentlichen Meinung nach, ohne in der für uns abgethanen Angelegenheit nochmals das Wort zu ergreifen: „In der Journaliſtik und beſonders der chriſt⸗ lichen dürfte der Fall einzig daſtehen, daß ſich der Leiter eines öffentlichen Blattes, welches dazu noch katholiſche Tendenzen verfolgen ſoll, in einer Preß⸗ polemik veranlaßt ſieht, von ſeinen Jugendfehlern zu reden. Tief zu beklagen und zu bedauern iſt vor Allem, daß dies in einer Art und Weiſe ge⸗ ſchieht, die einem Fernſtehenden unbedingt den Glauben beibringt, die katholiſche Viernheimer Bürgerſchaft würde mit Genugthuung auf die öffentliche Beichte moraliſcher Defekte, welche unter Chriſten auch nicht einmal genannt werden ſollen, blicken. Hiergegen proteſtiren alle Bürger, denen der Sinn für Religion und gute Sitte noch nicht abhanden iſt, ganz entſchieden. Wohin ſoll es führen, wenn über unmoraliſche Dinge geredet wird, als ſeien ſie ſelbſtverſtändlich. Jeder Menſch kann fehlen, aber bei Chriſten iſt es Brauch, daß dieſe Fehler in Beſcheiden- und Zurückgezogenheit bereut und, ſo weit möglich, wieder gut gemacht werden. So will es unſere hl. Religion, ſo ſchreibt es die Kirche vor.— In unſerer früher ſo gut katholiſchen und religiöſen Gemeinde macht ſich leider bei der Jugend auch ſchon die Auffaſſung einer larxen Moral breit. Durch derartige Vorkommniſſe wird dieſelbe keines⸗ falls gebeſſert. Kirchlich-⸗religiöſe Vereine ſchließen Mitglieder, von denen bekannt wird, daß ſie einen unmoraliſchen Lebenswandel führen, ohne Weiteres aus. Auf denPoſten eines chriſtlichen Redakteurs eines katholiſchen Blattes gehört aber vor allen Dingen ein Mann von tadelloſem Ruf, ohne jeden bedenklichen moraliſchen Defekt. Dieſe Anſicht vertreten unſere katholiſchen Parlamen⸗ tarier, dieſe Anſicht vertritt unſere geſammte hochw. Geiſtlichkeit, dieſe Anſicht vertritt jeder katholiſche Mann, dieſe Anſicht vertritt überhaupt die ganze katholiſche Welt. Und mit vollem Recht; ſoll nicht ausſchließliche Gewinnſucht jeden Funken von Moralität auslöſchen.“ Viernheim, 15. April. Kriegerkame⸗ rad ſchaft„Haſſta“. Dem ſoeben erſchienenen, von dem erſten Schriftführer Herrn Medizinalrath Dr. Vogt in Butzbach erſtatteten Jahresbericht über das 22. Verbandsjahr der„Haſſia“ entnehmen wir, daß die Einnahmen der Verbandskaſſe 22,381 Mark 32 Pfg. und die Ausgaben 21,304 M. 54 Pfg., die Einnahmen der Prinz Ludwig ⸗Stiftung 3135 Mk. 8 Pfg. und die Ausgaben 2788 Mk. 50 Pfg., die Einnahmen der Ernſt⸗Ludwig⸗Victoria⸗ Melita⸗Stiflung 3255 Mark 5 Pfg. und die Ausgaben 2787 Mk. 67 Pfg. betrugen. Das Geſammtvermögen des Verbandes beträgt 76,825 Mk. 52 Pfg. 17 Vereine wurden im Jahre in den Verband aufgenommen, darunter befinden eine Zunahme zu verzeichnen, 92 Vereine da⸗ gegen eine Abnahme, während den gleichen Stand 178 Vereine hatten. Aus der Königer ⸗Stiftung floſſen dem Verband 131 M. 12 Pfg. zu. Das Barvermögen der einzelnen Vereine beträgt 257,620 Mk., etwa 1600 M. mehr wie 1895; dazu kommt noch der Inventarwerth 261,610 Mk. 184 Mitglieder, darunter 28 Wittwen, er⸗ hielten zuſammen 4745 Mk. Unterſtützung. Neben dieſenlünterſtützungen wurden an40 Kriegsveteranen und Witwen Zulagen à 10 Mk. gegeben. Ehren⸗ tafeln für 25jährige Thätigkeit als Vereinsvorſteher wurden drei verliehen. 158 Mitglieder, welche in der Providentin verſichert, wurden von Feuer⸗ ſchäden betroffen. Der Gewinnantheil, welcher der Verbandekaſſe zufiel, betrug 5156 Mk. 12 Pfg. Aus der Prinz Ludwig⸗Stiftung wurden 585 Mark Unterſtützungen an 32 Mitglieder, darunter 7 Wittwen, bewilligt und aus der Ernſt⸗ Ludwig ⸗Victoria⸗Melita-Stiftung erhielten 40 Waiſen à 10 Mark. Ehrenmitglieder hat der Verband 12 und Einzelmitglieder 40. Der Delegirtentag findet am 28. Mai in Oppen⸗ heim ſtatt. — Beſitzer alter Briefſchaften weiſen wir auf die Annonce des Kgl. Schauſpielers Steinecke in Hannover hin. Mancher be⸗ ſitzt in alten Briefen u. ſ. w. ein hübſches Sümm⸗ chen, da für alte Poſtwerthzeichen, je nach Selten⸗ heit, hohe Preiſe bezahlt werden; das Alter be— dingt nicht den Preis, Herr St. giebt gratis An⸗ kaufsliſten aus, es kann ſich jeder ſelbſt vom dem Werthe ſeiner Objekte überzeugen. In Ar⸗ chiven, alten Geſchäftsbriefen u. ſ. w. ſind reiche Funde, weil früher meiſt die Marke auf die Adreß⸗ ſeite des Briefes geklebt wurde und mit dem Briefe aufgehoben wurde. Förderer von Wohlthaͤtigkeits⸗ Anſtalten könuen auf dieſe Weiſe mehr als wie mit Kollekten erreichen. Heppenheim a. B., 12. April. Die Großh. Realſchule daßier zählte nach dem Jahres⸗ bericht über das Schuljahr 1896/97 außer Herrn Direktor Dr. L. Baur 12 Lehrkräfte. Die Ge⸗ ſammtzahl der Schüler betrug 163, davon 59 Ausſicht vorhanden, daß er zu ihr gelangen und ſie befreien würde, denn die ſchurkiſchen Diener La⸗ martins würden ihm den Weg zu ihr vertreten und tobte! Was konnte ſie thun, um das Verderben, das ſie ſelbſt und ihre Lieben ſo unheilvoll bedrohte, abzuwenden? Graf Lamartin mochte wohl in ihren Zügen leſen, was in ihr vorging und die Wuth über ihre Hals ſtarrigkeit machte ihn erbeben. Sie ſah ſein aſchgraues Geſicht und ein Schauder befiel ſie. Was— was ſollte werden? „Giralda,“ fuhr ihr Verfolger, ſich zu ihr wendend, kalt fort,„Sie ſelbſt haben mich zu dieſem finden. eher ein Kampf auf Leben und Tod aufnehmen, als ſie ausliefern. O, die Qual, die ihr Herz durch⸗ Schloſſe ein, als der alte Marquis, entmuthigt Schritt getrieben, indem Sie ſich weigerten, mein Weib zu werden. Seien Sie eingedenk, daß es nur eines Wortes von Ihnen bedarf, um jederzeit zu den Ihrigen zurückkehren zu können. Seien Sie eingedenk, daß von Ihnen Ihres Vaters Sicherheit, Ihrer Mutter Ruhe und Frieden, Ihres kleinen Bruders Zukunft und Ihr eigenes Glück abhängt. Das Schickſal ihrer ganzen Familie ruht allein in Ihrer Hand!“ Er wandte ſich ab und verließ, gefolgt von Frau Bichon, das Zimmer; die Thür fiel hinter ihnen ins Schloß. Getrennt von der Außenwelt blieben die beiden hülfloſen, jungen Weſen zurück, ſich ſelbſt überlaſſen und ganz in die Gewalt von Menſchen gegeben, die kein Mitleid kannten und denen zu entrinnen, es keine Möglichkeit gab. Giralda ſah troſtloſen Blickes lf die geſchloſſene Thür, als ihre Peiniger ſie ver⸗ aſſen. „Gefangen!“ kam es ihr dann im wildeſten Schmerzensſchrei über ihre Lippen.„Abgeſchnitten von aller Welt, von allen Menſchen, barmherziger Himmel, wte ſoll es mir gelingen, die Wahrheit an den Tag zu bringen und meinen armen, un⸗ glücklichen Vater vor ſeinem erbitterſten Feinde zu retten?“ War ihr Feind kühn und verwegen in der Verfolgung Giraldas geweſen, ſo war ihr Freund anzunehmen, daß ſie dorthin gegangen ſei. Jeden⸗ würde. und Verlobter, der junge Herzog Gilbert von Beaufort, nicht minder eifrig, ſie wieder aufzu⸗ Er hatte keine Ahnung von ihrer Flucht aus dem Schloſſe gehabt, als er am andern Morgen dorthin kam, um ſie zu begrüßen, bevor er nach Paris ging. Er traf glücklicher Weiſe zu einer Zeit im durch ſein erfolgloſes Suchen nach Giralda, ſoeben ins Schloß zurückgekehrt war. Der alte Herr theilte ihm mit thränenfeuchten Augen den Vorgang des vergangenen Abend mit, hinzufügend, daß er kein Mittel unverſucht gelaſſen, ihre Spur aufzu⸗ finden; gleichzeitig werde auch Madame Roger ver⸗ mißt und er ſei der feſten Ueberzeugung, daß Beide gemeinſchaftlich geflohen ſeien. Wahrſcheinlich ſei Giralda zu ihrer Mutter nach Paris gegangen, oder zu ihrem Vater nach der Villa Laroſe. „Auf jeden Fall,“ ſagte der Marquis,„glaube ich, daß ſie in Sicherheit iſt. Ich finde ſie, ich muß ſie finden, um jeden Preis. Ich gehe noch heute nach Paris, um dort Nachfrage zu halten. Gilbert von Beaufort, welcher die Familien- verhältniſſe Giraldas beſſer kannte, als der Mar⸗ quis, machte demſelben durchaus keine Einwendun⸗ gen, wenn er auch nicht deſſen Anſicht theilte, daß das junge Mädchen nach Paris gegangen ſei. Auch hatte er ihr mitgetheilt, daß die Villa Laroſe ein⸗ ſam und verlaſſen ſtehe; es war alſo auch nicht falls konnte ſie unmöglich zu ihrer Mutter gegangen ſein, weil Komteſſe Gabriele dadurch in die größte Gefahr gerathen würde. Er war vielmehr der An⸗ ſicht, daß Madame Roger mit ihr nach einem ent- legenen Orte zu Bekannten gereiſt ſei, wo ſie ſicher vor Entdeckung war, und daß er von ihr hören „Es würde mich ſehr freuen, wenn Sie mir Nachricht geben möchten, ſobald Sie irgend etwas von ihr hören ſollten,“ ſagte der alte Herr mit kummervoller Miene.„Selbſtverſtändlich wird zwiſchen Ihnen jetzt Alles vorbei ſein, Beaufort. Sie können doch unmöglich ihren ſtolzen Namen mit demjenigen der Tochter Armand de Vigny's verbinden. „Und weshalb nicht?“ unterbrach ihn Gilbert mit leuchtenden Augen.„Ich liebe Giralda und ſie liebt mich. Und was ihren Vater anbetrifft, Herr Marquis, ſo giebt es keinen edleren, reineren Mann, dem eine große Demüthigung geſchehen. Es wird noch der Tag kommen, an dem Sie die Wahrheit erkennen, wo Sie einſehen lernen werden, daß Sie einem Manne Unrecht gethan haben, der die beſte, edelſte Seele beſitzt. Es wird für Sie eine ſchwere, bange Stunde werden, wenn die Wahr⸗ heit ans Licht kommen wird!“ „So iſt Ihnen Giraldas Herkunft bekannt?“ fragte der Marquis überraſcht. f Gilbert bejahte. „Giralda erzählte mir ihre ganzen Famil ien⸗ verhältniſſe in der Nacht, als ich ſie aus der Fiſcher⸗ hütte auf der Klippe befreite,“ ſagte der junge Her⸗ zog.„Sie hatte nicht eher eine Ahnung davon, daß ihr Vater mit Armand de Vigny identisch ſei, als bis Sie ſie nach Paris geführt hatten. Es war die gütige Vorſehung, welche ſie zu Ihnen ge⸗ ſührt, und welche Sie ſie lieben gelernt hatte. Ihre Eltern würden ſie eher in eine Löwenhöhle als zu Ihnen geſchickt haben.“ Der alte Marquis wurde erdfahl und ſeine Lippen zitterten. (Fortſetzung folgt.) Religion. Seltſam, Alles, was Beſtand Will im Weltenhauſe nehmen, Muß ſich einer feſten Form Sorglich meſſend anbequemen. Sagt mir nun, wie ſchaut wohl aus Jene neue Religion, Die man keck beſitzen will Außerhalb der Confeſſion? ſich 12 Neugründungen. 420 Vereine hatten r—— Ʒ X— r 1 R 9 ien er er 1 ſel, 05 ge⸗ lle aus Heppenheim, 67 aus anderen heſſiſchen Or⸗ ten, 35 aus anderen deutſchen Staaten, 2 aus dem Auslande; der Konfeſſion nach ſind 63 katholiſch, 75 evangeliſch, 25 iſraelitiſch. Bensheim, 13. April. Die Aufnahme⸗ prüfung am hieſigen Schullehrerſeminar hat geſtern ihren Anfang genommen. Derſelben unterziehen ſich 10 junge Leute.— Geſtern Vormittag ſtarb der auch in weiten Kreiſen bekannte Vorſteher der hieſigen iſraelitiſchen Religionsgemeinde, Herr Heinrich Bendheim II., im 66. Lebensjahre. Darmſtadt, 13. April. An dem juriſti⸗ ſchen Staatsexamen, das am 29. März begann und Mitte letzter Woche mit der mündlichen Prüfung endigte, betheiligen ſich diesmal 16 Candidaten. Eimsheim, 13. April. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich dahier. Ein 2½, jähriges Mädchen ſtürzte im Hofe in einen mit wenig Waſſer gefüllten Behälter. Wahrſcheinlich hat ſich das Kind an den im Büttchen befindlichen Gelbrüben zu ſchaffen gemacht und iſt kopfüber hinein geſtürzt, ohne ſich wieder herausſchaffen zu können. Als man das Kind entdeckte und herauszog, war der Tod ſchon eingetreten. Die Mutter, welche bereits in den letzten Zügen lag, hat von dem Unglück nichts mehr erfahren. Mutter und Kind wurden geſtern Nachmittag zuſammen beerdigt. Nieder-Ohmen, 14. April. Nicht geringes Aufſehen erregt hier und in der Umgegend die Selbſtentleibung des hieſigen Stationsbeamten D. Derſelbe hat ſich im Walde erhängt. Was den in den 40er Jahren ſtehenden Mann in den Tod getrieben, iſt unbekannt. Friedberg, 12. April. Fünf Seminariſten der erſten Klaſſe unſeres Lehrerſeminars meldeten ſich zum einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt. Frankfurt a. M., 12. April. Der Real⸗ ſchüler Greef, Sohn des Opernſängers Greef, findung Weſp's iſt bereits für mehrere kleinere Orte, wo es keine Gasfabrik gibt, angeſchafft wor⸗ den und macht allgemein Senſation. Die Fabrik von Weſp mußte infolge der Erfindung ihr Per ſonal um das Zehnfache vermehren. Offenbach, 14. April. Ein hieſiger Leder⸗ waarenfabrikant, der vor zirka 7 Jahren in Ge— meinſchaft mit ſeinem Bruder durch einen viel beſprochenen Concurs eine Menge Leute zu Schaden brachte, hat den Tod im Main geſucht. Am Ufer fand man ſeinen Rock und eine Karte. Total zerrüttete Verhältniſſe bilden das Motiv zu der That. Schweix, 14. April. Das ſechs Jahre alte Mädchen des Schuſters Martin Straßel ver— brannte ſich beim Feuerſchüren derart, daß es nach wenigen Stunden eine Leiche war. Eine ältere Schweſter war, ſtatt in ein Nachbarhaus, zu entfernt wohnenden Verwandten geſprungen, um Hilfe zu holen. Bis dieſe kamen und wieder nach dem Arzte geſchickt hatten, war es zu ſpät. Waldshut, 13. April. Vorgeſtern Mittag wurde bei Hohenthengen im Walde bei der Teufels— brücke eine weibliche Leiche gefunden. Es wird lt.„Albbt.“ ein Luſtmord vermuthet. Das Gr. Amtsgericht und der Gr. Bezirksarzt haben ſich zur Feſtſtellung des Thatbeſtandes geſtern an Ort und Stelle begeben. Andernach, 13. April. Auf der Strecke Mayen-⸗Gerolſtein wurde vorgeſtern Abend der Bahnwärter Bläſer in der Nähe der Station Gerolſtein von einem Perſonenzuge überfahren und der Körper in Stücke geriſſen. Der Mann verſah den Dienſt ſchon ſeit 20 Jahren. Berlin, 13. April. Ein gewiſſer Szpor aus Krakau, Aſſiſtent bei der Staatsbahndirektion, erſchoß ſich, weil er das Abiturientenexamen nicht 1. N tuch. das Experiment wiederholt, ſchließlich riß jedoch beſtanden hatte. — Eine Aufſehen erregende Er— findung, ſoll der Frankfurter Lampenfabrik geglückt ſein, indem ſie eine Lampe konſtruirte, welche das ſeit 1861 bekannte und von Wöhler entdeckte Acetylengas ſelbſt fabrizirt und brennt Geſtern Abend fand im Kreiſe einiger Geleheten eine Probe mit ſolchen Acetylenlampen ſtatt und wurde konſtatirt, daß das Licht dieſer ſinnreichen durch Acetylen(Sumpfgas) erleuchteten Lampen 12 mal ſtärker als gewöhnliches Gaslicht und 3½ mal kräftiger als Gasglühlicht brennt. Die Er— Todes-Aeige. 2 — E und Tod, hat es gefallen, unſere liebe gute Mutter, An Schwiegermutter und Großmutter Frau A — are geb. Leicht heute Nacht 1 Uhr nach kurzem Leiden, verſehen mit den hl. Lebensjahre zu ſich in ein beſſeres Sterbeſakramenten, im 70. Jenſeits abzurufen. Verwandten, Freunden und Bekannten widmen dieſe Trauer nachricht mit der Bitte um ſtille Theilnahme und ein Gebetsan— 6 0 0 denken für die theure Verſtorbene. Viernheim, den 14. April 1897. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 15. d. 404 Mts., Nachmittags 3 Uhr, ſtatt. ö Danksagung. 42 Für die vielen herzlichen Beweiſe der Theilnahme während der langen Krankheit und beim Hinſcheiden unſerer theuren Gattin, Mutter und Schwiegertochter 7* zukharina Tang geb. Bauer. ferner für die vieleu Kranz- und Blumenſpenden und die zahl⸗ zahlreiche Betheiligung auf dem Gange zur letzten Ruheſtätte, insbeſondere den barmherzigen Schweſtern für die liebevolle Pflege ſprechen wir hierdurch unſern innigſten Dank aus. 405 Viernheim, den 14. April 1897. — Gott dem Allmächtigen, dem Herrn über Leben . Josephina Margaretha Winkler Die trauernd Hinterbliebenen. führte geſtern ihm Hofe des Patentamtes eine von ihm erfundene Fallbremſe vor, die er bereits am Tage vorher vor dem Branddirektor Thierberg erfolgreich erpropt hatte. Auch geſtern gelang bei einem Sprunge das Seil und Szpor ſtürzte in den Hof hinab. Er erlitt einen Schädel- und Armbruch. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Caſt res, 12. April. In dem Dorfe Brouſſe bei Caſtres ſtürzte während der hl. Meſſe das Gewölbe der Kirche ein. 7 Frauen und Mann wurden getödtet und 30 Mädchen zum Theil ſchwer verwundet.— Wie nunmehr feſtgeſtellt iſt, iſt das Gewölbe der Kirche in Brouſſe in Folge der letzten Regengüſſe eingeſtürzt. Zwei weitere Verwundete ſind ihren Verletzungen erlegen. —Eineneue Cravattenbefeſtigung, an deren baldige allgemeinen Einführung nicht zu zweifeln iſt, iſt neulich dem Herrn Karl Hoff⸗ mann in Schönau g. d. Katzbach, durch Ver⸗ mittelung des Intern Patentbureau von Hei⸗ mann u. Co. in Oppeln in den meiſten Culturſtaaten geſchützt worden. Dieſe Befeſtigung beſteht einfach aus einem federnden Haken, wel⸗ cher beim Anlegen der Cravatte den Hemden⸗ knopf umgreift und jegliches Verſchieben der Cravatte verhütet. Dieſe Befeſtigung iſt ſowohl für Steh⸗ als auch für Umlegkragen anwendbar und iſt dieſelbe einfach unverwüſtlich. Wenn man bedenkt wie viel Aerger die bisherigen Gum⸗ miſchlingen und Cravattenbefeſtigungen verur⸗ ſachten, ſo iſt dieſe Neuerung ſicherlich mit Freu— den zu begrüßen.(Obengenanntes Patentbureau ertheilt den geſchätzten Abonnenten d. Bl. Aus⸗ künfte und Rath in Patentſachen gratis.) Humoriſtiſches. — Druckfehlerteufel.... Nach langen Kämpfen fand Fräulein Eulalia endlich den Friedel ihres Herzens.— Ein Soldatenherz ohne Fourage iſt keinen Schuß Pulver werth. — Schönſter Schmuck.„Was machſt Du heute Abend, Iraf?“—„Bleibe zu Hauſe! Will mal Reith befolgen:„Schmücke dein Heim“!“ Das erſte Quartal 1897 der im Verlage von Carl Grüninger(Stuttgart) erſcheinenden„Neuen Muſik⸗ Zeitung“ enthält Biographien und Bildniſſe der Mit⸗ glieder der Kölner Oper und des Amſterdamer Vokal⸗ quartetts, ferner von Hugo Wolf, dem berühmten Lie⸗ derkomponiſten, Dionys Pruckner, Hugo Becker, Johanna Klinckerfuß, Lydia Müller und Auguſt Skerle; dann kritiſche Aufſätze nach Mittheilungen von H. v. Bülow, W. J. v. Waſi lewski, Theodor Billroth, Eduard Hans⸗ lick, H. v. d. Pfordten und A. Rubinſtein, Humoresken und Novellen von Maria Janitſcheck, Armin Friedmann und Günther Bartel, Beſprechungen der neueſten Ton⸗ werke, muſikpädagogiſche Eſſays über„Tonkunſt und Medizin“ ſowie über„Singen und Sänger“ von Nellie Melba, Mitglied der Großen Oper in Paris, Beur⸗ theilungen neuer Erſcheinungen der Muſiklitteratur, Ori⸗ ginaltexte für Liederkomponiſten, Berichte über Muſik⸗ zuſtände in England und in Südbraſilien, ernſte und heitere Notizen über das Muſikleben der Gegenwart, Ausſtellungsnachrichten, Räthſel ꝛe. Schließlich 24 Seiten Notenbeilagen, beſtehend aus gewählten Klavier⸗ ſtücken von Cyrill Kiſtler, C. Kämmerer, Ernſt Heuſer, Hugo Reinhold nebſt Liedern von Hugo Wolf, C. Wall⸗ bach, Jörgen Malling, Ernſt Hartenſtein und G. Bartel ſowie einem Du) für Klavier und Geige von Carl Kämmerer. Die„Neue Muſik⸗Zeitung“ koſtet viertel⸗ jährlich nur 1 Mark. Probenummern verſendet die Verlagsbuchhandlung von C. 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