ru. dieser 545 bon 8, l. 0⁵ 5. Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Perz Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. uſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltig: Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Ar. 55. Dienstag, den 25. Mai 1897. 5 13. Jahtgang. Zeitgemäße Betrachtungen. Ueber„Majeſtäts⸗Beleidigungen“ iſt in der letzten Zeit im Reichstage verhandelt worden. Ich ſage dazu gar nichts, ſondern möchte bloß die Gelegenheit zu einer allgemeinen Mahnung benutzen: Halte Dich ſelbſt nicht für eine kleine Majeſtät und laufe nicht gleich zum Straf⸗ richter, wenn Du Dich für beleidigt hältſt! Es werden noch viel zu viel private Beleidigungs⸗ Klagen verhandelt. Um Lappalien und für nichts werden Schiedsmann, Schöffen, Richter und Zeugen bemüht; das Ergebniß des großen Auf⸗ gebots an Kraft und Zeit iſt dann ſchließlich eine Verſchärfung der Feindſeligkeit, in 50 Regel auch noch eine Erweiterung des Aerger⸗ niſſes. „Ich bin beleidigt,“ ſchreit der Empfindliche, wenn ein Mitmenſch in einem ſcharfen Worte ihn kritiſirt. Es iſt wohl möglich, daß Du„be⸗ leidigt“ biſt; aber dann frage vor Allem, ob das ſcharfe Wort des Anderen Dir eigentlich die Ehre verkürzt hat oder ob Du nicht ſelbſt durch Dein anſtößiges Verhalten oder thörichtes Benehmen Dein eigener Ehrabſchneider geworden biſt. Wenn Du z. B. einen lockeren Lebens⸗ wandel geführt, ſo hilft es Dir nichts, daß Du einen Kritiker vor Gericht ſchleppſt und im günſtigſten Falle auch zur Verurtheilung bringſt. Denn nun werden die Leute weitum erſt recht aufmerkſam auf Deinen Lebenswandel, und bei dieſer allgemeinen Prüfung kommſt Du noch ſchlechter weg, als bei dem vereinzelten Gerede, das Du verfolgt haſt. Nicht ſo einfach liegt die Sache, wenn man Dich geradezu verleumdet, d. h. eine ehren⸗ rührige Thatſache fälſchlich Dir nachgeſagt hat. Da haſt Du natürlich den dringenden Wunſch, die Un wahrheit dieſer Behauptung außer Zweifel zu ſtellen. Trotzdem muß man in ſolchen Fällen nicht gleich an die Gerichts⸗Glocke ziehen, ſondern ſich erſt wohlweislich überlegen: Was iſt vortheilhafter für meine Intereſſen: die Sache ſchweigend hingehen zu laſſen oder mich privatim zu vertheidigen oder die Hülfe des Gerichts in Anſpruch zu nehmen? Der Streithahn ſagt dagegen:„Was ſoll ich erſt den Kopf in die Hand nehmen? Wenn ich mich unſchuldig weiß, ſo kann ich doch ohne Weiteres die gerichtliche Entſcheidung anrufen?“ So einfach und zweifelsohne iſt aber doch der Prozeßweg nicht. Haſt Du einen raffinirten Gegner, oder findet Letzterer einen raffinirten Advokaten, ſo veranſtalten dieſelben vor Gericht eine„Vertheidigung“, wobei Du viel Galle ſchwitzen kannſt. Sie rühren unangenehme Sachen auf, wenn ſie nur irgend etwas derart mit der Klageſache in Verbindung bringen können. Wenn ihr„Wahrheitsbeweis“ nun auch ſchließlich als mißlungen betrachtet wird, ſo gilt doch auch hier der alte Spruch:„Es bleibt immer etwas hängen“. Jedenfalls haſt Du von dem Ver⸗ fahren viel Aufregung und Aerger, dazu noch Zeitverluſt und Koſten. Fühlſt Du Dich ſelbſt ſtarknervig genug, um die Sache durchzufechten, ſo denke doch noch erſt an Deine Frau und Kinder, die mehr Empfindlichkeit haben. Darum bin ich der Meinung, zu einem ſolchen Prozeß ſollte man es nur kommen laſſen, wenn es ſich um eine Verleumdung der ſchwerſten Art handelt, die„an's Leben geht“, indem ſie die Berufs⸗ ſtellung gefährdet oder die geſellſchaftliche Stellung geradezu unmöglich macht. Oft hat man Ausſicht, die Sache durch einen Widerruf beim Schiedsmann zu erledigen. Das iſt eine annehmliche Löſung. Wer darauf ſpekulirt, muß aber genau ſeinen Gegner kennen, damit er nicht ſchließlich gegen ſeinen Wunſch in eine förmliche und öffentliche Gerichtsverhand⸗ lung gezerrt wird. Denn nach dem Scheitern des Sühneverſuchs läßt ſich die Klage längſt nicht ſo gut vermeiden, als vorher, da den Miß⸗ deutungen ein neuer Anhaltspunkt gegeben iſt. Bei den Verhandlungen vor dem Schiedsmann werden nun von den klagenden Parteien oft Unklugheiten begangen. Wenn es blos darauf ankommt, die Un wahrheit einer Nachrede feſtzuſtellen, ſo muß man von dem Gegner ſchließlich nichts weiter fordern, als den Widerruf der falſchen Behauptung. Iſt er noch zu einer Buße bereit, ſo kann man ſie im In⸗ tereſſe einer wohlthätigen Einrichtung annehmen, aber es wäre nicht gut, wegen dieſer Geld⸗ oder Formfrage den Vergleich ſcheitern zu laſſen. Darum empfiehlt es ſich in der Regel, von vornherein den Standpunkt einnehmen: Ich will euch nicht rächen, ſondern ich will bloß die Wahrheit anerkannt wiſſen. Einige Leute glauben was Herrliches erreicht zu haben, wenn ſie den Beleidiger dazu zwingen, in einem Zeitungeinſerat die Beleidigung zurück⸗ zunehmen und den Betreffenden für einen„Ehren⸗ mann“ ꝛc. zu erklären. Aber welch ein ſpöttiſches Lächeln und wie viel höhniſche Gloſſen rufen ſolche„Ehrenerklärungen“ hervor! Nun wird alle Welt aufmerkſam auf den Fall, Männer und Weiber fragen ſich in der Kneipe oder auf dem Marktgange oder beim Kaffeeklatſch:„Was hat denn der Hinz eigentlich über den Kunz ge⸗ ſagt?“ Am widerwärtigſten iſt es, wenn ein blindeifriger Vater die Ehre ſeiner Tochter durch ein ſolches Inſerat zu retten ſucht und ſo den hämiſchen Bemerkungen frivoler Burſchen oder neidiſcher Weiber ausſetzt.— Die Zeitung iſt nur dann der richtige Ort für eine Ehren⸗ erklärung, wenn die Verleumdung auch in der Zeitung erfolgt iſt. Wenn aber die Verleumdung nur im gewöhnlichen Tratſch und Klatſch aus⸗ geſprochen worden iſt, ſo genügt es, den Wider⸗ ruf auf demſelben Wege bekannt zu machen. Nur nicht die Sache an die große Glocke hängen! Rachſucht iſt vom chriſtlichen Sittengeſetz verboten und Friedensliebe geboten. Die religlöſe Seite der Angelegenheit wollen wir aber hier nicht beſprechen, ſondern nur erwägen, was für den Beleidigten vernünftig und vortheilhaft iſt. Da liegt es nun offenbar in ſeinem Intereſſe, nicht mehr Aufſehen zu erregen, als unbedingt nothwendig iſt. Ferner handelt er klug, wenn Anter falſcher Flagge. Roman von J. Hohenfeld. (Nachdruck verboten.) 86. Fortſetzung. Graf Eugen erkannte Jaques Ricard auf den erſten Blick und ſah ſich nach einem Ausweg zur Flucht um. Aber er hatte ſich verrechnet. Jaques Ricard rief: „Haltet Graf Lamartin auf! Ich habe ein Bekenntniß zu machen, bei welchem er betheiligt iſt!“ Einer der Poliziſten hielt auf einen Wink des Marquis de Vigny, den Beſchuldigten auf, daß er nicht entrinnen konnte. „Mein Name iſt Jaques Ricard,“ hob der ehemalige Diener Eugens an.„Ich war bisher im Dienſte des Grafen Lamartin unter dem ange⸗ nommenen Namen Bernard. Vor achtzehn Jahren war ich der Diener des Grafen von Lamartin und Armand de Vigny. Herr Armand!“ brach er ab, ſein Auge bittend auf den Hauptangeſchuldigten heftend.„Herr Armand, vergeben Sie mir! Ich hätte Ihren Namen ſchon vor achtzehn Jahren reinigen können, von der Schmach und Schande, die Neid und Haß darauf häuften. Aber jener Graf von Larmartin hatte mich gedungen, zu ſchweigen und fern von hier zu bleiben. Jetzt aber hält mich Nichts mehr zurück, zu ſprechen. Die Wahrheit ſoll an den Tag kommen. Sie ſind un⸗ ſchuldig, Graf Armand, ich kann es beweiſen! Herr Marquis,“ fuhr er, gegen dieſen gewendet, fort. „Sie ſind all dieſe langen Jahre hindurch betrogen worden. Graf Armand hat niemals ſeine Hand gegen ſie erhoben. Er hat die That nicht begangen, deren ſie ihn bezichtigt haben.“ N „Aber ich habe ihn, den Dolch in der Hand, mit meinen eigenen Augen vor mir geſehen!“ rief der Marquis wüthend aus. Jaques Ricard fuhr unbeirrt fort: „Herr Marquis, in jener Nacht vor achtzehn Jahren, ſaßen die Grafen Armand und Eugen in meines Herren Zimmer, als ich, geſehen von keinem der Beiden, das Vorzimmer betrat. Graf Eugen hatte eine Bowle Punſch gebraut und ich ſah, daß er in das Glas ſeines Vetters aus einem kleinen Flacon, welches er aus der Taſche zog, einige Tropfen hineingoß. Ich ſagte Nichts, weil ich der Sache keine Wichtigkeit beilegte, aber ſeit der Zeit hielt ich ein wachſames Auge auf Graf Eugen. Graf Armand trank den Punſch unter fortwährendem Proteſt, daß er keine Spirituoſen vertragen könnte, auf Zureden des Grafen Eugen dennoch aus; als das geſchehen war, ſchlug der Graf vor, ſie wollten einmal Opium eſſen nur zum Scherz, um zu ſehen, welche Wirkung das hätte. Der Punſch, oder auch die darin enthaltenen Tropfen ſchienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Graf Armand ging auf den Vorſchlag ein. Er nahm von dem Opium, während Graf Eugen es nicht anrührte. Er eilte nach Herrn Armands Zimmer und holte einen beſonderen, dem⸗ ſelben gehörenden Dolch, den er unter ſeinen Kurioſitäten aufbewahrte. Darauf führte er Herrn Armand nach dem Schlafzimmer des Herrn Mar⸗ quis, ging jedoch ſo leiſe, daß man ſeine Schritte nicht hören konnte. Ich folgte auf den Fußſpitzen. Der junge Herr ließ ſich führen wie ein willenloſes Kind. Der Marquis ſchlief ruhig. Graf Eugen beugte ſich über ihn, ſtieß mit eigener Hand den Dolch in des Herrn Marquis Schulter, legte Armands rechte Hand an die Waffe und ſtürzte aus dem Zimmer, gerade noch ſchnell genug, um nicht entdeckt zu werden. Dies iſt die volle Wahr⸗ heit. Ich ſchwöre es!“ Graf Eugen von Lamartin ſtieß einen wilden Fluch aus. Eine todtenähnliche Stille trat minutenlang ein. Dann ergriff Jaques Ricard das Wort wiederum und fuhr fort: „Sie alle wiſſen, was darauf folgte— die Anklage gegen Armand als Mörder und ſeine Entfernung aus dem Schloſſe. Noch in derſelben Nacht erklärte ich dem Grafen von Lamartin, daß — ich Alles geſehen hätte. Er gab mir noch eine große Summe Geldes, um mein Schweigen zu erkaufen, ſowie ein Paſſagierbillet nach Auſtralien. Dort hab ich gelebt bis zum letzten Frühjahr, als es mich trieb, nach Hauſe zurückzukehren. Ich ſollte eine noch größere Summe erhalten, ſobald mein früherer Herr in den Beſitz der de Vignyſchen Güter kommen würde. Aber ich habe erkennen gelernt, daß ich das Unrecht nicht ungeſühnt laſſen durfte, deshalb ſprach ich. Herr Marquis, ich habe die volle, reine Wahr⸗ heit geſagt, genau ſo, wie es ſich zugetragen hat. Ich kann einen Eid darauf leiſten!“ Der alte Herr heftete ſein ſcharfes Auge feſt auf den Sprechenden. Er konnte nur die Wahr⸗ heil des Erzählten darin leſen. Hierauf wandte er ſeine Augen Armand zu, welcher ſeinen Blick ruhig aushielt und ihn mit ſeinen ehrlichen, blauen Augen, die er früher ſo ſehr geliebt hatte, unerſchrocken an⸗ ſah. Und jetzt ſah er zu Graf Eugen hinüber. Das Geſicht des Böſewichts bedeckte Todtenbläſſe; ſcheu wich er des alten Mannes Auge aus, jeder Zug ficli Antlitzes ließ erkennen, daß er ſich ſchuldig ühlte.— Kein Zweifel mehr blieb dem alten Marquis! Das Geheimniß war endlich aufgeklärt. An⸗ mand de Vigny ſtand gerechtfertigt da, edel und ehrlich, wie immer er als ſolcher von dem Herzen ſeiner Frau, ſeiner Gabriele, erkannt worden war. „Mein Gott!“ ſprach dumpf der Marquis, den die volle Wahrheit gleichſam überwältigte.„Wie habe ich unrecht gehandelt Wie habe ich das edelſte Herz lange, lange Jahre verkannt! Ich habe gegen ihn geſündigt, daß er mir nichts vergeben kann! Laßt mich hinaus gehen in das einſame, elende Leben, das ich mir ſelbſt bereitet habe!“ Er ſtreckte ſeine Hände aus, um ſich einen Weg nach der Thür zu bahnen. Ein Paar weicher Arme ſchlangen ſich um ſeinen Nacken und hielten ihn zurück. Es war Giralda, zärtlich liebevoll und innig. „Theurer Onkel,“ rief ſie ſtürmiſch.„Du darfſt nicht fortgehen, Du mußt bei uns bleiben! jerunheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſerei Viernheim. gesessen Auteiseblatt ven Piernheim, Weinheim, Räferthal und Amgehung. er den Beleidiger zu verſöhnen oder wenigſtens zu beruhigen ſucht; denn die Rache bringt ihm ſchließlich nichts weiter ein, als erbitterte Feind⸗ ſchaft und Verſuche, ſich wieder zu rächen. Auch das ſchärfſte Urtheil kann dem Verleumder die Zunge nicht ausreißen; wenn er boshaft iſt, ſo weiß er nachher das Gift gegen den Sieger aus dem Hinterhalt zu ſpritzen, ſo daß er nicht gefaßt werden kann. Alſo iſt eine ſchonende Behandlung nicht bloß chriſtlich, ſondern auch klug. Alles in Allem genommen, iſt es wenigſtens das Beſte, über die Beleidigungen zur Tages⸗ ordnung überzugehen. Vor Allem über die, welche bloß in Schimpfworten oder unartigem Benehmen beſtehen. Wenn eine verleumderiſche Thatſache behauptet wird, ſo genügt es auch in der Regel, wenn man in ſeinem Bekanntenkreiſe einfach die Wahrheit klar legt. Unter einer ſolchen gleichmüthigen, nichtachtenden Behandlung gedeiht die Verleumdung nicht lange. Es iſt Aberglauben, wenn man fürchtet, daß ein ver⸗ leumderiſcher Klatſch nicht bloß in alle Ohren dringen, ſondern auch in allen Herzen ſich feſt⸗ ſetze und ſo ein unauslöſchliches Brandmal auf den Beleidigten drücke. Ein Theil glaubt den Klatſch nicht und der andere Theil vergißt ihn bald wieder— vorausgeſetzt, daß nicht eine Haupt- und Staatsaktion daraus gemacht wird. Wer wirklich unſchuldig verläſtert wird, hat doch immer Freunde, die für ihn eintreten. Geht er nun ruhig ſeines Weges und bewährt ſich als braver und tüchtiger Menſch, ſo hat das bos⸗ hafte Gerede bald allen Boden verloren. Wir ſehen ja im politiſchen Leben, daß die Staats⸗ männer, welche fortwährend Strafanträge unter⸗ zeichneten, mit ihrer Ehre durchaus nicht beſſer gefahren ſind, als die andern, welche die Be⸗ leidiger ruhig reden laſſen. Fur das private Leben iſt ebenſo, wie für das öffentliche, eine gewiſſe Dickfelligkeit ſehr vortheilhaft. Wer zu zarte Nerven hat, kommt aus dem Aerger und dem Kampfe kaum heraus; denn das moderne Leben iſt ſo verwickelt, daß es überall Reibungen und Zuſammenſtöße gibt. Man glaubt gar nicht, wie große Erfolge ſich oft durch ruhiges Gehen⸗ laſſen, gleichmüthiges Dulden und unbeirrtes Weiterarbeiten erzielen laſſen. Im Anſchluß hieran muß vor dem Trugſchluß gewarnt werden:„Der Mann klagt nicht, alſo wird es wohl wahr ſein!“ Nein, auch der unſchuldige Mann kann ſeine guten Gründe haben, eine Verleumdung unverfolgt zu laſſen. Im Gegentheil, es ſind oft die Halbſchuldigen, manchmal auch die Ganzſchuldigen, welche am eifrigſten zu den Gerichten laufen. Das gute Gewiſſen hält eher von der Klageſtellung ab. Zum Schluß noch die Erinnerung an den ſchönen Spruch: Was Du nicht willſt uſw. Klatſche nicht, damit über Dich nicht geklatſcht wird! Werde nicht heftig und beleidigend, denn Du verlangſt auch, daß die Andern Dich nicht beleidigen ſollen. Und iſt es zum Krach ge⸗ kommen, ſo ſei verſöhnlich, denn Du hoffſt! ja auch auf Entgegenkommen und Gnade bei Gott und den Menſchen! E. V. Nentſchland. Berlin, 22. Mai. Der„Köln. Ztg.“ wird von hier geſchrieben: Die vorgeſtrige Sitzung des Reichstages war hochbedeutſam für die allgemeine politiſche Lage. Ueber das Vereinsnothgeſetz wurde nach kurzer Debatte abgeſtimmt. Die ganze Bundesrathseſtrade war leer, obwohl vor⸗ her noch Freiherr von Marſchall anweſend ge⸗ weſen. Bei dieſer Abſtimmung, in welcher Konſervative und Reichsparteiler wieder dagegen ſtimmten, erhob ſich für den Antrag auch der Abg. Prinz Hohenlohe,(der alſo damit gegen ſeinen Vater, den Reichskanzler, als Präſident en des preußiſchen Miniſteriums ſtimmte). Das erregte ein Aufſehen, noch weit größer, als ſeiner Zeit, wo er gegen die Gewerbeordnungsnovelle ſtimmte. Die Rechte umdrängte ihn, und man ſchien auf ihn einzureden. Als alles ſaß, ſtand er noch eine kurze Zeit, um über ſeine Haltung keinen Zweifel zu laſſen. Berlin, 22. Mai. In geſtriger Herrenhaus⸗ ſitzung brachte Miniſter Thielen einen ihm zu⸗ gegangenen Bericht über das Eiſenbahnunglück bei Hillesheim zur Kenntniß; derſelbe beſtätigt die imWeſentlichen bereits bekannten Mittheilungen. Getödtet find zehn Perſonen, verletzt im Ganzen 40. Einige leichter verletzte Soldaten ſind bei ihren Truppentheilen verblieben. Die Unter⸗ ſuchung nach einem etwaigen Verſchulden des Bahnperſonals wird fortgeſetzt. Der Miniſter gab ſeinem Bedauern über dieſen Unfall Aus- druck, dem folgenſchwerſten, der ſeit Jahrzehnten vorgekommen ſei. Ausland. Rom, 22. Mai. Geſtern hielt der Papſt ein halb öffentliches Conſiſtorium ab, an dem 200 Biſchöfe und Erzbiſchöfe theilnahmen. Der Papſt ſieht gut aus. Wien, 22. Mai. Nach einer Meldung des „Neuen Wiener Tageblatt“ erbt Fürſt Ferdinand von Bulgarien vom Herzog von Aumale ein Vermögen von von 17 Mill. Fres. Konſtantinopel, 22. Mai. Die„Times“ melden von hier unter dem 20., die Botſchafter hätten Inſtruktionen dahin erhalten, daß ſie die Forderung der Pforte auf Abtretung Theſſaliens an die Türkei nicht geſtatten, eine ſtrategiſche Grenzregulirung der theſſaliſchen Grenze jedoch bewilligen könnten. Der geforderte Betrag der Kriegsentſchädigung wird herabgeſetzt. An eine Abſchaffung der Kapitulationen dürfe nicht ge⸗ dacht werden. Dagegen dürften einige Abände⸗ rungen der beſtehenden Verträge und der Abſchluß eines Auslieferungsvertrages zwiſchen Griechen⸗ land und der Türkei möglich ſein. Die Bot⸗ ſchafter würden dieſe Inſtruktion der türkiſchen Regierung gemeinſam zur Kenntniß bringen. — Konſtautinopel, 20. Mai. Die Depeſche des Zaren an den Sultan erfolgte auf eine inſtändige telegraphiſche Bitte des griechiſchen Kronprinzen. Derſelbe wies auf ſeine nahe Verwandtſchaft mit dem Zaren, ſowie auf deſſen hohes Anſehen beim Sultan hin und erbat des Zaren perſön⸗ liche Intervention, um dem Gemetzel Einhalt zu thun. Der Kronprinz fügte hinzu, er und ſeine Armee ſeien in Verzweiflung, da ihnen die türkiſchen Truppen in vierfacher Ueberzahl gegen⸗ überſtänden.(Das hätten die Griechen von vornherein wiſſen können!) Der griechiſch-türkiſche Krieg. Rom, 22. Mai. Unter den in der Schlacht bei Domokos Verwundeten befindet ſich der 16. jährige Sohn Ricciotti Garibaldi's, ſowie der Korreſpondent der„Tribuna“ und ein als Frei⸗ williger dienender Mailänder Geiſtlicher. Konſtantinopel, 22. Mai. Die Pforte hat den Botſchaftern offiziell mitgetheilt, daß auf der ganzen Linie auf beiden Kriegsſchauplätzen Waffenruhe herrſche. Lamia, 22. Mai. Die ganze Aufſtellung beider Armeen entlang wurden geſtern Abend weiße Flaggen gehißt. Der Kronprinz hat in einem Tagesbefehl der Armee den Waffenſtillſtand verkündigt. Die Feſtſtellung der neutralen Zone durch eine Kommiſſion höherer Offiziere wird morgen erfolgen. Karvaſſaſa, 22. Mai. Die Legion der Gari⸗ baldianer iſt geſtern nach Erledigung gewiſſer zwiſchen ihr und der Regierung entſtandener Schwierigkeiten von Arta abgegangen. Kanea, 22. Mai. Die letzten griechiſchen Truppen haben nunmehr Kreta verlaſſen unter Zurücklaſſung einiger Geſchütze, welche nach der Erklärung des griechiſchen Kommandeurs zufolge den Inſurgenten gehören ſollen. Aus Naß und Fern. Viernheim, 24. Mal. Durch das un⸗ vorſichtige Umgehen mit einer Flobertbüchſe wurde geſtern ein Unglücksfall hervorgerufen, der leicht ernſte Folgen hätte nach ſich ziehen können. Franz Burkert 2. von hier wurde nämlich durch eine Kugel in die Seite getroffen; die Verletzung iſt jedoch keine lebensgefaͤhrliche. Für den leicht⸗ fertigen Schützen dürfte die Sache immerhin un⸗ angenehm werden. * Viernheim, den 24. Mai. Saaten⸗ ſtand im Großherzogthum Heſſen um die Mitte des Monats Mai 1897, zuſammengeſtellt von der Großh. Oberen landwirthſchaftlichen Behörde. Die ſämmtlichen Saaten, auch Klee und Wieſen, ſind in Folge der kalten Witterung in der Ent⸗ wickelung zurückgeblieben. Auch der Weinſtock iſt im Wachsthum in Folge der Kälte ſtehen geblieben und in einzelnen Erhebungsbezirken (Pfeddersheim und Wöllſtein) wird über Froſt⸗ ſchaden geklagt. Auch Hagelſchlag kam am 30. April vor, und zwar in den Erhebungsbezirken Wir lieben Dich! Ich habe Dich immer geliebt, vom erſten Augenblicke an, wo ich Dich ſah, Du wirſt uns doch nicht in unſerem Glück ver⸗ laſſen?“ Der Marquis ſah die Flehende ungläubig an. Er konnte es nicht faſſen, daß ſie ihn nicht haſſen, daß ſie ihm vergeben haben ſollte, viel weniger, daß ſie ihn noch liebte. Sie mußte es ihm wiederholen, das Unglaub⸗ liche. Er ſollte ihre Liebe nicht verſcherzt haben, trotz all ſeiner Herzloſigkeit und Härte. Sie, der reinſte Engel auf Gottes Erde, liebte ihn, trotzdem er ſie gedemüthigt bis in den Staub. Und jetzt fühlte er ihre ſammetweiche Wange an der ſeinen, nicht länger konnte er widerſtehen. Er ſchloß ſie feſt an ſein Herz und küßte ſie, wie nur ein Vater ſein geliebtes Kind küſſen konnte. Sanft entwand ſie ſich ſeinen Armen und ſeine Rechte ergreifend, zog ſie den völlig überwundenen Greis, der kaum an das neue Glück zu glauben vermochte, zu Armand de Vigny hin, und ſprach bittend: „Vater, lieber Vater, reiche dem Onkel die Hand zur Verſöhnung! Er hält ſich Deiner Ver⸗ zeihung nicht würdig und doch liebt er Dich und Du liebſt ihn! Laß das Vergangene getilgt ſein! Ich könnte nie wieder glücklich werden, wenn ich ihn elend wüßte!“ Noch ein Moment ſtanden ſich die Beiden gegenüber, die ein entſetzlicher Irrthum ſo lange Jahre getrennt hatte. Dann von Rührung überwältigt, ſanken ſich Beide einander an die Bruſt. „Onkel!“ Armand! Der alte Bund der Treue war aufs Neue geſchloſſen. Die nun folgende Scene vermöchte kein Zeuge wiederzugeben. Marquis de Vigny umarmte die Komteſſe Gab⸗ riele und ihre Kinder. Graf von Chatrois, im Glück zu der endlichen Erlöſung aus all ſeinen Leiden. Inmitten der Freude und des Glückes, welches ſo plötzlich in dieſen kleinen Kreis eingekehrt war, hielt Graf Eugen den richtigen Moment für gekom⸗ men, um ſich aus dem Pavillon hinweg zu ſtehlen. Ohne Hinderniß gelangte er durch die Poliziſten hindurch und an Monſieur Froſſard vorbei an den Ausgang. Hier aber ſollte er unerwarteten Widerſtand finden. Die Pächter, die Jaques Ricard hier poſtirt hatte, warteten mit Ungeduld des Augenblickes in dem ſie ihre Thätigkeit entfalten konnten. Als Eugen nun haſtig die Ausgangsthür aufriß, um in der Dunkelheit draußen Schutz zu ſuchen, ſtürzten ſich alle wie auf Kommando auf ihn. Aber Eugen kämpfte mit der Wildheit eines Panthers. Bereits faſt überwältigt, ſchleuderte er plötzlich den ihm Zunächſtſtehenden bei Seite, ſprang über ihn hin⸗ weg und eilte in wilder Flucht den zum Fluſſe hin⸗ unterführenden Felſenweg hinab. „Ihm nach! Ihm nach!“ erſcholl in demſel⸗ ben Moment vom Pavillou her die Stimme des Marquis.„Fangt ihn, ergreift ihn, Leute. Er iſt ein Schurke!“ Vor Angſt geblendet, verfolgt, ſprang Eugen vorwärts, doch plötzlich ſtrauchelte ſein Fuß. Ein Wuthgeheul ließ ſich vernehmen. Seine Hände griffen in die Luft und im nächſten Moment war der Flüchtling verſchwunden. g Wie der Sturmwind folgten die Pächter ihm in die Tiefe. Sie fanden Eugen nur noch ſchwach athmend, zwiſchen den aus der Seine hervorragen⸗ den Felſen. Grauenvoll beleuchtete der ſcheidende Tag das traurige Bild. Man hob den Schwer⸗ verletzten auf und trug ihn in das Schloß. In Armands Armen hauchte er, ſeine Schuld geſte⸗ Hochgefühl der Freude dieſer Stunde, folgte ſeinem Armand Beiſpiel und wünſchte von Herzen hend und Verzeihung erflehend, ſeinen letzten Athem aus. Die Nacht breitete ihren Schleier aus über das Trauerbild und die Sonne des nächſten Morgens verſcheuchte vollends die letzten Schatten, die das Glück der in Liebe und Treue endlich Wiedervereinten noch hätte trüben können. Den Hauptſchuldigen in dem düſteren Draua, das ſich vor langen Jahren abgeſpielt, hatte die ſühnende Nemeſis ereilt— Gott ſelbſt hatte ihn gerichtet. Licht und Wahrheit hatten ihren Triumph gefeiert. (Schluß folgt.) Beim Abſchied in die Fremde. Wenn Du greifſt zum Wanderſtab, Und das Haus ſchon haſt verlaſſen, Zieh' den Hut noch einmal ab An der letzten von den Gaſſen. Ach, den allerletzten Stein, D'ran das Kind, der Greis ſich lehnen, Und den letzten Zaun am Rain Wirſt Du ſchmerzlich nicht erſehnen. Heute zieh'ſt Du froh hinaus, Sieh'ſt die Welt, den Himmel offen, Ach, vielleicht kehrſt Du nach Haus, Reich an Täuſchung, arm an Hoffen. Muthig klopft Dein Herz Dir jetzt, Will den Buſen ſchier zerſprengen: Ach, wer weiß, ob nicht zuletzt Furcht und Zagen es beengen; Und es matt, gebrochen klopft Der Erlöſung ſchon entgegen, Eh' ein Thränlein Balſam tropft, Seinen Schmerz zu legen. Wenn Du greifſt zum Wanderſtab, Jüngling, vom Gewimmel Deiner ſtolzen Träume ab Richt' den Blick gen Himmel. Zu dem Himmel fleh' um Kraft, Die Dich ſtützt auf ſteilen Wegen Und von Haus auf Wanderſchaft Nimm der Mutter letzten Segen. eee pee bal Mit ſolſ ung ett sg da geh Leg bod dal. 10 Am ud Det U nich ſon die nad am und naht obae vat, übe erl. ihn J ho 9e — U // A — 2 d un: wurde lacht hunen. durch Aung lacht. un lalen⸗ Mitte bon hoötde. een, Ent⸗ infoct ſiehen len Fro, n 00. ſrken anten n in ahren lt— heit Flonheim(ſtrichweiſe) und Wörrſtadt(Gemeinden Schimsheim, Eichloch und Wörrſtadt ca. 2000 Morgen Roggen und Klee). Wegen winterung mußten nur im Erhebungsbezirk Bens⸗ heim 5 pCt. Winterweizen umgepflügt werden. Viernheim, 24. Mai. Es iſt jetzt wieder die Zeit des ſo wohlriechenden Goldlack gekommen. Es iſt nicht allgemein bekannt, daß dieſe ſchöne Blume ein Gift enthält. Beſonders Eltern ſeien darauf aufmerkſam gemacht darüber zu wachen, daß ihre Kleinen nicht nach Kinderart Blüthen und Samen des Goldlack in den Mund nehmen, da dieſe hierdurch ſich ſchwere Erkrankung ja ſogar den Tod zuziehen können. — Auf Veranlaſſung der Großh. Staats⸗ anwaltſchaft fanden in dieſer Woche umfangreiche Vernehmungen in Auerbach und Bensheim ſtatt, behufs Aufklärung der in Folge des Ver⸗ ſchwindens der 13 Jahre alten Thusnelde Henkel entſtandenen Gerüchte. Durch dieſe Vernehmungen hat die Staatsanwaltſchaft poſitiv feſtgeſtellt, daß das am 11. März früh weggelaufene Kind denſelben Morgen am Bensheimer Bahn⸗ hof geſehen wurde und in der Richtung nach Worms weggefahren iſt. Ebenſo hat die Staats⸗ anwaltſchaft feſtgeſtellt, daß andere Behauptungen auf Frivolität beruhen, und ſind Schritte ein⸗ geleitet, die Verleumder und Verbreiter dieſer Gerüchte zur Beſtrafung zu bringen. Hirſchhorn, 22. Mai. Die im benach⸗ barten Aſchbach im Ulfabache todt aufgefundene Wittwe Jäger hat ſich nicht ertränkt, ſondern ſolche iſt, wie nun beſtimmt feſtgeſtellt wurde, unglücklicher Weiſe in den Bach gerathen und ertrunken. Wald⸗ Michelbach, 22. Mai. Ein hie⸗ ſiger Berichterſtatter ſchreibt:„Gaſtwirth Schaab dahter hat einen Flug wilder(ö?) Enten derart gezähmt, daß die Thiere Morgens nach dem Legegeſchäft ausfliegen, indem ſie mehreremale hoch über den Häuſern den Ort umkreiſen, als⸗ dann ſich in die benachbarten Thäler begeben, wo ſie während des Tages in den Bächen nach Amphibien fahnden. Abends kehren ſie alsdann zurück und kommen hierbei öfter angeflogen. Der Beſitzer hat bereits viele Eier als Bruteier zu erhöhten Preiſen verkauft.“ Wir glauben nicht, daß es ſich hier um mehrere Enten handelt, ſondern vielmehr um eine einzige fette„Ente“, die dem Berichterſtatter aufgehängt wurde. Schönwald, 22. Mai. Der ledige Uhr⸗ macher Edmund Hummel von Schönwald, welcher am 28. März d. J. ſeine Schweſter ermordete und einen Mordverſuch auf ſeine Tante unter⸗ nahm, iſt von Illenau, wo er ſeither zur Be⸗ obachtung ſeines Geiſteszuſtandes untergebracht war, in die Heil- und Pflegeanſtalt Emmendingen überführt worden, da er er für geiſteskrank erklärt worden iſt. Das Strafverfahren gegen ihn iſt alſo eingeſtellt. 1 1 1 Aus⸗ einäſcherte. Mehrere Menſchen ſind umgekommen. reichen Inhalt. Durbach, 20. Mal. Heute Abend von halb 6 bis 6 Uhr hatten wir hier ein ſchweres Gewitter, verbunden mit Hagel; Hagelkörner wie Taubeneter ſind gefallen, die halbe Ernte iſt gut vernichtet. Wörishofen, 22. Mai. Das geſtern hier eirkulirte Gerücht, Pfarrer Kneipp ſei geſtorben, bewahrheitet ſich nicht. In dem Befinden des Prälaten iſt bis geſtern keine Aenderung einge⸗ treten. Pfarrer Kneipp gibt ſelbſt die Hoffnung auf ſeine Wiederherſtellung auf. Erlenbach, 22. Mai. Ein gräßliches Unglück betraf die Familie des hieſigen Polizei ⸗ dieners Th. Reiſel. Es verſuchte deſſen zehn⸗ jähriger Sohn in der Küche Feuer anzumachen und bediente ſich dabei der Petroleumkanne. Die elbe explodirte und in wenigen Sekunden ſtand der Knabe in Flammen. Das Kind iſt nach furchtbaren Schmerzen ſeinen Leiden erlegen. Soltan(Lüneburger Heide), 22. Mai. Das Dorf Vetendorf iſt bis auf 2 Gehöfte nie⸗ dergebrannt. Charkow, 21. Mai. In dem Dorfe Pereſſietſchnoje brach eine Feuersbrunſt aus, die bei heftigem Winde in einer Stunde 300 Häuſer Viele Hausthiere, Heu und Getreide verbrannte. 1700 Menſchen ſind obdachlos. Humoriſtiſches. — Arge Zerſtreutheit. Frau Pro⸗ feſſorin(zu ihrem Mann, welcher baden geht): „... Und vergiß nicht, Dich nachher wieder anzuziehen, Chriſtian!“ — Erziehungs⸗Reſultat. Beſuch: „Mir fällt es auf, daß Ihre Kinder zu Ihnen Sie ſagen!“— Hausfrau:„Ich habe es deß⸗ halb eingeführt, weil die Kinder mehr Reſpekt haben!“— Aelteſte Tochter:„Aber, Mutter wie Sie dumm daher reden!“ — Vereinfachung.„Ihr Lausbuben, geht Ihr von dem Baum herunter! Wart', ich werd' Euch Aepfel ſtehlen! Das ſag' ich Euerem Vater!“—„Herr Förſter, ſagen Sie's ihm nur gleich— der Vater ſitzt ja auch mit droben!“ Litterariſches. — Grakis⸗Schnitte, genau paſſend, nach Körper⸗ maaß, liefert allen ihren Abonnentinnen das jetzt tonangebende Welt⸗Moden⸗Journal„Große Moden⸗ welt“, mit bunter Fächer⸗Vignette, Verlag John Henry Schwerin, Berlin, und zwar zu jedem darin dar⸗ geſtellten Koſtüme. Der beiſpielloſe Erfolg— die Große Modenwelt erſcheint in über 200 000 Auflage trotz erſt 6jährigen Beſtehens— ſpricht für den prak⸗ tiſchen Nutzen und die Vorzüglichkeit dieſes Moden⸗ journals allergrößten Stils. Die eben zur Ausgabe ge⸗ langte 18. Mai⸗Nummer bringt eine ganze Reihe von Sportkoſtümen, ſowie ſolche für Bad und Reiſe. Strand, Kurort und Sportplatz liefern den charakteriſchen Hin⸗ ö tergrund zu den künſtleriſch ausgeführten, herrlichen Gruppenbildern. 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Oed und einſam will uns ſcheinen Nun die Welt in ihrer Pracht; Der von vielen tauſend Jahren Heiß Erſehnte iſt gefahren Zu dem Vater;... Alle weinen, Die er machte zu den Seinen Bangend vor der neuen Nacht. Fern aus hohen Engelchören Aber hallt ein Jubellied Zu den trüben Pilgern nieder: „Freuet Euch! denn nimmer wieder Wird das Dunkel euch verſtören, Ewig will euch angehören Ehriſt als Sonne im Zenith!“ Sursum corda! Laßt uns ſingen, Um der Mutter Knie geſchaart, Fleh'n in ſüßen Melodien, Daß der Herr uns moͤge ziehen, Bis wir ewig Ihn erringen, Auf der Liebe Flammenſchwingen, In der eig'nen Himmelfahrt. — Buxkin, doppeltbr. à M. 1.35 Pf. pr. Mtr.— 3 Meter Buxkin zum ganzen Anzug für M. 4,05 Pfg. in t,, sowie allermodernste Kammgarne, Tuche, Velour, Loden, Manchester, Hosen und Paletatstoffe eto. eto. von den einfachst. bis zu den feinsten Qualitäten in grösster Auswahl und zu billigsten Preisen versenden in einzelnen Metern franko in's Haus,— Muster auf Verlangen franko. ſenrandhas! 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