10 Aud fag. fein. I add a0 te rt ick. 94 i. rt. der 88 f. i jetuheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Piernheim. Anzeissblatt ven Mieruheim, Weinheim, Kaferthal und Mugebung. Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Voſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Zulusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Ar. 61. Zumglug, den 12. Juni 1897. 13. Jahrgang. Neutſchland. Darmſtadt, 11. Juni. Die Erſte Kammer wird, wie verlautet, am 14. zu einer Sitzung zuſammentreten.— Im Staatshauptvoranſchlage der Finanzperiode 1897/1900 ſind die Mittel für zwei weibliche Aſſiſtentinnen der Fabrikinſpektoren eingeſetzt. Dieſelben werden den Beamten der beiden in Heſſen beſtehenden Aufſichtsbehörden unterſtellt. Die Aufſichts⸗ befugniſſe der Aſſiſtentinnen ſollen ſich einſtweilen nur auf ganz ſpezielle, die Frauenarbeit berüh⸗ rende Gebiete, in denen ausſchließlich Arbeiter⸗ innen beſchäftigt ſind, beziehen. Trotz dieſer Beſchränkungen bleibt doch die Thatſache be⸗ achtenswerth, daß Heſſen die erſten weiblichen Aufſichtsbeamten in ganz Deutſchland an⸗ ſtellen wird. — Die Reichstagswahl im 2. naſſauiſchen Wahlkreiſe hat zu einer Stichwahl zwiſchen dem Centrum und dem Freiſinn geführt. Insgeſammt haben nach dem jetzt vorliegenden Wahlreſultat erhalten: v. Fugger(Centrum) 5355, Winter⸗ mayer(Freiſinn) 6566, Bartling(natlib.) 3072 und Quarck(Socd) 5166 Stimmen. — Prinz Heinrich geht nun doch nicht mit dem „König Wilhelm“, ſondern mit dem Panzerſchiff erſter Klaſſe„Kurfürſt Friedrich Wilhelm“ zum Regierungsjubiläum nach England. Damit widerlegt ſich alſo von ſelbſt die angebliche Aeußerung des Kaiſers, daß kein beſſeres Schiff für dieſe Fahrt vorhanden ſei. Ausland. Linz, 10. Juni. Nach dem„Volksbl.“ lautet die Antwort des Kaiſers bei der Audienz des Abg. Dipauli:„Wenn ich glauben würde, daß die Sprachenverordnung dem deutſchen Volke irgendwie ſchaden könnte, würde ich ſie nie ge⸗ ſtattet haben; doch ich weiß, daß der Kampf gegen dieſe nur der Vorwand für andere Zwecke iſt. Es freut mich, daß wenigſtens die Vertreter der katholiſchen Kerndeutſchen der Alpenländer ſich der Majorität angeſchloſſen haben“. Wien, 10. Juni. Im Gemeinderath kam es geſtern zu ähnlichen Scenen wie im Parla⸗ ment. Die Liberalen bezeichneten eine von Dr. Lueger vorgenommene Abſtimmung als gefälſcht und lärmten, ſchlugen auf die Pulte und ver⸗ ließen endlich den Saal. Sodann überſandten ſie dem Statthalter einen Proteſt. Ihr Austritt aus dem Gemeinderath wird erwogen. Peſt, 10. Juni. Der hier tagende Sozialiſten Congreß wurde wegen aufreizender Reden gegen die Regierung gewaltſam geſchloſſen. Peſt, 10. Juni. Anläßlich der Unruhen in Naſudyar bei Debreczin ſind 21 ſozialiſtiſche Agitatoren verhaftet worden. Wie ſich nunmehr herausgeſtellt hat, beträgt die Zahl der beim Zuſammenſloß mit der Gendarmerie ſchwer ver⸗ wundeten Perſonen 28. Konſtantinopel, 10. Juni. Hier geht das Gerücht, der Fürſt von Bulgarien wolle ſich demnächſt zum Könige ausrufen laſſen. Der Sultan will dem Vorhaben ſich widerſetzen. Konſtantinopel, 10. Juni. Da die Meldung von dem Vorkommen einzelner Peſtfälle in Djeddah ſich beſtätigt, iſt eine 15tägige Quaran⸗ täne angeordnet worden. Eine ärztliche Sonder⸗ kommiſſion wird nach Djeddah entſandt werden. Petersburg, 10. Juni. Die Kaiſerin von Rußland wurde heute in Peterhof von einer Tochter entbunden. Aus Rag une Fern. Viernheim, 11. Juni. Das diesjährige Ober⸗Erſatzgeſchäft findet am Donnerſtag, den 1. Juli, Vormittags 7 Uhr, auf dem Rath⸗ hauſe in Heppenheim ſtatt. Viernheim, 11. Juni. Für Diejenigen, die gerne den Staub von den Pantoffeln ſchüt⸗ teln, und die alte Heimath mit dem„gelobten Land“ jeuſeits des großen Heringsteiches ver⸗ 8 N* 7 tauſchen möchten, kommen aus der neuen Welt 1 Kreuznach, 10. Juni. Der Stations⸗ trübe Nachrichten über das Elend unbemittelter vorſteher der Kleinbahn von Wallhauſen, Herr europätſcher Einwanderer. Tägliche Arbeitsein⸗ ſtellung in den Bergwerken, Arbeitseinſtellung in den vom Kohlenbetriebe abhängigen Induſtrien, Herabſetzung der Löhne, Ausſtände ſind die Ur⸗ ſachen der Noth, welche in gleicher Weiſe aus Pennſylvanien, Chicago, Newyork, Pittsburg und anderen Theilen der Union gemeldet werden. Im Winter mußten 50 000 erwerbloſe Aus⸗ wandererfamilien in Chicago durch eine von der Stadtpolizei organiſirte Wohlthätigkeitseinrichtung vor dem Verhungern gerettet werden. Aehnlich in Philadelphia. Der dortige öſterreichiſch-unga⸗ riſche Generalkonſul berichtet amtlich, daß jedes Präſidentſchafts Wahljahr eine große allgemeine wirthſchaftliche Nothlage mit ſich bringe, die vor Allem die Arbeiter ſpüren.— Die Zeiten, wo man in Amerika das Geld auf der Straße fand, ſind nämlich vorüber und manche hochgeſpannte Erwartungen der Ausgewanderten hat die nackte, trübe Wirklichkeit ſchwer enttäuſcht. Alſo„bleibt im Lande!“ Schildkrötenſeife iſt die beſte Seife. Mannheim, 10. Juni. Ein hier neu gegründeter Handelsleute- und Hauſirer-Verein beſchloß, das hieſige Großh. Bezirksamt durch eine Eingabe um theilweiſe Freigabe der Sonn⸗ tage für das Hauſirgewerbe in den Wirthſchaften zu erſuchen. Weiter gelangte ein gegen die Schleudergeſchäfte gerichteter, von vielen Mit⸗ gliedern unterſtützter Antrag zur Annahme, der beſtimmt:„In allen Städten, wo ſolche Ge⸗ ſchäfte exiſtiren und die als Lockmittel verſchiedene Waaren unter dem Selbſtkoſtenpreis in ihren Fenſtern ausſtellen, ſollen die anſäſſigen Vereine der Handelsleute, unter denen ſich beſtimmt Fachmänner befinden, alle dieſe Waaren auf- kaufen. Bekommt ein Mann nur einige Stücke, dann ſollen nach und nach ſämmtliche Mitglieder des Vereins nur gleiche Sachen kaufen, dann werden nach und nach die Lockvögel aus den Schaufenſtern verſchwinden. Worms, 8. Juni. Die 10. jährige Tochter des hier wohnhaften Schneidermeiſters Derſt wurde vorgeſtern auf dem Wege zwiſchen Pfifflig⸗ heim und Pfeddersh'im von dem 175jährigen Fabrikarbeiter Martin überfallen und verge⸗ waltigt. Der Attentäter iſt bereits in Haft genommen. Darmſtadt 11. Juni. Wie die hieſigen Blätter übereinſimmend melden, hat letzten Samstag ein Piſtolenduell zwiſchen einem Ge⸗ richtsacceſſiſten und einem Offizier ſtattgefunden, in welchem der Offizier ſchwer, ſein Gegner leicht verletzt wurde. Wie die„Frankf. Ztg.“ zuverläſſig erfährt, ſoll es ſich um einen badiſchen Offizier handeln, welcher alsbald im Zuge der Main⸗Neckarbahn von hier fortgebracht wurde. König i. O., 10. Juni. Ein von hier ge⸗ bürtiger Gardiſt des 1. Großh. Heſſ. Infanterie⸗ Regiments Nr. 115., welcher während der Pfingſt⸗ feiertage hier in Urlaub war, hat geſtern in hieſiger Gemarkung ſeinem Leben durch Echängen eine Ende gemacht. Nieder⸗Ol m, 10. Juni. Ein intereſſanter Aufruf findet ſich in dem hieſigen Lokalblatte. Es werden nämlich darin alle diejenigen Frei⸗ ſchärler des Jahres 1848, welche an den Kämpfen gegen die regulären Truppen theilgenommen haben, aufgefordert, ihre Namen in aufgelegten Liſten einzuzeichnen und an einer am 13. Juni 1898 am Maſſengrabe der Freiſchärler in Kirch⸗ heimbolanden ſtattfindenden Gedenkfeier theil⸗ zunehmen. Studernheim, 10. Juni. Auf freiem Felde wurde die unter einem Nußbaum Schutz vor einem Gewitter ſuchende Ehefrau des Land⸗ wirths Peter Chriſtian vom Blitze erſchlagen. Ihr neben ihr ſtehendes 8 jähriges Söhnchen blieb unverſehrt, ebenſo ihr Schwiegervater, der ſich unter einem Heuhaufen verſteckt hatte. 1 A. Klock, flüchtete ſich während eines Gewitters unter einen Apfelbaum. Dort traf ihn ein Blitzſtrahl und tödtete ihn auf der Stelle. Honau, 11. Juni. Letzten Samstag Abend ſtürzte ein Theil(Scheune) des dem Taglöhner Fauſer gehörigen Hauſes plötzlich in den daneben befindlichen Tuffſteinbruch. Die Frau des Be⸗ ſitzers, welche im Stalle beſchäftigt war, wollte gerade in der Scheune Futter holen, als die Tenne mit Futterſtuhl, Wagen ꝛc. vor ihren Augen in die Tiefe ſtürzte. Der noch ſtehende Theil des Hauſes muß jedenfalls abgetragen werden, da ein weiteres Reißen des Tuffſtein⸗ felſen, auf dem das Haus ſteht, befürchtet wird. Zeltingen, 10. Juni. 4 Perſonen, die ſich bei einem Gewitter unter einen Baum ge⸗ ſtellt hatten, wurden vom Blitz erſchlagen. Bonn a. Rh. 3. Juni. Der Arzt Dr. Fiſcher wurde geſtern Morgen im Duell von einem Collegen Aſſiſtenzarzt Dr. Reubing erſchoſſen. Andernach, 9. Juni. Ein Mann im be⸗ nachbarten Kruft, der ſchon verſchiedene Male wegen Geiſtesgeſtörtheit in der hieſigen Provin⸗ zial⸗Irrenanſtalt untergebracht war, zeigte wieder Geiſteskrankheit und ſollte hierher gebracht werden. Bevor dies geſchehen konnte, erſchlug er geſtern ſeine Frau mit einem eiſernen Rechen; die Frau wurde durch Hiebe auf den Kopf bis zur Unkenntlichkeit entſtellt. Der Kranke wurde gefeſſelt nach Andernach gebracht. — Eine Fahrt des Kaiſers nach Paläſtina ſoll nach dem„Hamb. Corr.“ für das Frühjahr 1898 geplant ſein. Das Blatt läßt ſich aus Berlin melden, der Bau der evan⸗ geliſchen Erlöſerkirche in Jeruſalem ſei ſo weit fortgeſchritten, daß man ſchon im vorigen Monate mit der Aufſetzung der Thurmſpitze beſchäftigt war. Die Einweihung der Kirche im Frühjahr 1898 werde um ſo feierlicher werden, als der Kaiſer wiederholt und beſtimmt ſeine Abſicht ausgeſprochen hat, daran theilnehmen zu wollen. Breslau, 10. Juni. Geſtern erfolgte ein Sinken des Erdbodens in Roszdin. Die Kreis⸗ waſſerleitung hat mehrfache Sprünge erlitten. Zwei Kompagnien Pioniere ſind aus Neiſſe ein⸗ getroffen. Das Waſſer des Ravafluſſes wird durch einen neu errichteten hohen Damm zurückgedrängt. Roſenheim(Oberbayern), 10. Jani. Am Pfingſtſonntag Abends gegen 8 Uhr ſchlug der Blitz bei einem ſchweren Gewitter in die bei Stephanskirchen gelegene Pulverfabrik, wodurch die Polierhütte, in der etwa 40 Zentner Pulver zum Verſandt bereit lagen, in die Luft flog. Ein zweites, etwa 30 Schritt von der Hütte entfernt ſtehendes Gebäude gerieth in Brand und flog nach drei Minuten gleichfalls in die Luft. Im ganzen ſind etwa 100 Zentner Pulver aufge⸗ flogen und 11 Baulichkeiten zerſtört worden. Auch die umſteh enden halbmeterſtarken Bäume wurden entwurzelt. In dem zwei Kilometer entfernten Stephanskirchen, ſowie in Roſenheim, welches eine Stunde von der Pulverfabrik ent⸗ fernt liegt, wurden Thüren und Fenſter durch die Gewalt des Luftdrucks herausgeriſſen. Ein Bedienſteter der Pulverfabrik ſoll leicht ver⸗ letzt ſein. — Der Zeitvertreib einer Königin. Ein eigenartiges Feſt wurde dieſer Tage im Laekener Königsſchloſſe bei Brüſſel veranſtaltet. Die belgiſche Königin iſt eine große Pferdelieb⸗ haberin, die ſich mit beſonderer Vorliebe der Abrichtung von Pferden widmet. Die Königin veranſtaltete nun in der Reitbahn des Königs- ſchloſſes eine Vorſtellung, zu der ihre älte ſten Lieferanten und Beamten des Schloſſes geladen waren. Die Prinzeſſin Clementine hatte die Programme ſelbſt geſchrieben und mit Malereien ausgeſchmückt. Die Vorſtellung, während der königl. Diener den Zuſchauern Weintrauben und andere Erfriſchungen reichte, dauerte zwei Stunden; am Schluſſe führte die Königin ihr abgerichtetes Leibpferd vor, das eine Bombe an einem Strick „ 1 zog. Die Bombe zerſprang, und eine Fülle von Blumenſträußen wurde umhergeworfen, welche die Königin ſammelte und den Zuſchauern über⸗ reichte. Paris 1. Juni. Wir geben folgende Mit⸗ theilung mit aller Reſerve wieder: Die Geſell⸗ ſchaft für pſychiſche Wiſſenſchaften beſchäftigt ſich in ihrer jüngſten Sitzung mit einem ſehr inte⸗ reſſanten und höchſt eigenthümlichen Falle dem der barmherzigen Schweſter Maria Magdelena vom Waiſenhauſe für junge Blinde, die am Morgen der Brandkataſtrophe des Bazar de Charité wiederholt erklärt hatte, ſie würde im Laufe des Tages bei lebendigem Leibe verbrannt werden. Nach den vorliegenden Zeugenausſagen, denen zweier Nonnen und eines Abbsés, ſoll gar nicht daran zu zweifeln ſein, daß Schweſter Maria Magdalena ihren gräßlichen Tod vorausſah, zumal ſie hartnäckig darauf beſtand, am Morgen des 4. Mai zu beichten, und ſich eigens kurz vor Mitternacht von ihrem Lager erhob, um einige Nahrung zu ſich zu nehmen, da ihr ſchwacher Geſundheitszuſtand ihr nicht geſtattete, bis in die Vormittagsſtunden hinein zu faſten. Beim Weggehen ſagte ſie zu ihren Kameradinnen: „Ihr werdet mich nicht wiederſehen; man wird mich verbrannt zurückbringen“. Da ſie etwas vergeſſen hatte, kam ſie zurück und that abermals die gleiche Aeußerung. Ihre Ahnung ging in Erfüllung und in der Nacht vom 4. zum 5. Mai wurde die Schweſter Maria Magdalena im Induftriepalaſte nach müheſamen Nachfor⸗ ſchungen gräßlich verbrannt aufgefunden. Abbé 5 iſt Generalſecretär der pſychiſchen Geſell⸗ chaft Paris, 10. Juni. Wie aus Amboiſe gemeldet wird, wurden die beiden Brüder Frederic und Adrien Talibo, zwei reiche Gutsbeſitzer im Alter von 65 und 64 Jahren, im Augenblicke, als ſie mit ihren Fahrrädern über das Bahngeleiſe fahren wollten, von dem nach Bordeaux gehenden Expreß⸗ zug erfaßt und zermalmt. Budapeſt, 10. Juni. In Südungarn richtet das Hochwaſſer furchtbare Verheerungen an. Pancſova iſt arg bedroht und in Glogon ſind die meiſten Häuſer eingeſtürzt. In Tolas haben die Bauern die Dämme durchſtochen, um die Gemeinde zu retten. Sofia, 10. Juni. Rittmeiſter Boitſchew, ein Ordonnanzoffizier des Fürſten Ferdinand, iſt aus dem Armeeverbande entlaſſen und ver⸗ haftet worden. Er wird beſchuldigt, in Phili⸗ poppel gemeinſam mit dem dortigen, gleichfalls verhafteten Polizeipräfekten am 21. April ſeine frühere Geliebte ermordet zu haben. Ein Gen⸗ darm, der bei dem Morde behülflich geweſen war, legte ein Geſtändniß ab. London, 10. Juni. Der Fiſchdampfer „Liberte“ iſt mit der ganzen Beſatzung von 28 Mann bei Island untergegangen. Simferopol(Krim), 10. Juni. Die „Nowoje Wremja“ meldet von hier, daß beſtän⸗ dige Platzregen Taurien förmlich unter Waſſer ſetzten. Die Flüſſe treten aus den Ufern und verwüſteten Felder und Wieſen. Der Schaden an Getreide iſt ſehr beträchtlich. Zahlreiche Menſchen ſind in den Fluten umgekommen. New-Mork, 9. Juni. Aus dem Wen wird vollſtändiges Winterwetter ſtatt der normalen Sommerhitze gemeldet. In Chicago und anderen Plätzen iſt die Temperatur plötzlich bis auf den Gefrierpunkt gefallen. In Jowa und Michigan wütheten Schneeſtürme. In vielen Bezirken des Nordweſtens ſind die Ernten vollſtändig zerſtört und die Farmer verſuchen Maispflanzungen. Eingeſandt. In Nr. 45 Ihres geſchätzten Blattes erſchien ein längeres„Eingeſandt“, in welchem von einem Kriegerfreund die Errichtung eines Kriegerdenk⸗ mals angeregt wurde. Der Verfaſſer, dem wir Krieger zu großem Danke verpflichtet ſind, hob mit Recht hervor, daß Viernheims Krieger bis jetzt ſtiefmütterlich behandelt worden ſind, da ihnen noch nicht die Ehrung zu Theil wurde, deren ſich die Kriegervereine anderer Ortſchaften mit Stolz erfreuen. Neue Hoffnung belebte uns alle, als das ermunternde Eingeſandt erſchien. Wir können zwar nicht die Anſicht des geehrten Verfaſſers theilen, daß wir ſchon nächſtes Jahr vor der Einweihung eines Kriegerdenkmals ſtehen können, da ein würdiges Denkmal gar große Geldopfer erfordert, aber wir ſind mit ihm der Anſicht, daß die Angelegenheit keinen weiteren Aufſchub erleiden ſoll, da ſich die Reihen unſerer Kameraden immer mehr lichten. Haben wir doch erſt vor kurzer Zeit wiederum einem treuen Ka⸗ meraden das letzte Ehrengeleite gegeben. Viel⸗ leicht wäre der Verfaſſer des Eingeſandt ſelbſt ſo freundlich und würde einflußreiche Perſönlich⸗ keiten zur Bildung eines Komitees zu veranlaſſen ſuchen. Wir zweifeln bei dem patriotiſchen Sinn unſerer Einwohner durchaus nicht, daß die Sache allgemeinen Anklang und Unterſtützung findet. Schon zahlreiche Ortsbürger haben dem Einſender dieſes ihre Unterſtützung freudig zugeſagt. Möge die hochwichtige Angelegenheit recht bald eifrige Förderer finden, die offiziell hervortreten. Ein Krieger im Namen Vieler. Foulard-Seide 95 Pf. bis 5.85 p. Met.— japaneſiſche, chineſiſche ete, in den neueſten Deſſins u. Farben, ſowie ſchwarze weiße und farbige Henneberg⸗Seide von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Met.— glatt, geſtreift, karriert, gemuſtert, Damaſte etc.(ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farben, Deſſins ete.,) Porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter mgehenud. Durohschnittliches Lager: oa. 2 Millionen Meter. 2 Seiden-FabrikenG. Henneberg(k. u. k. Hofl.) Zürich. Turtclgesettte Koffe vegen zorgerückter Sason, 7 Meter Sommerstoff zum ganzen Kleid für M. 1.95 Pfg. 6„ soliden Stok„„„ 6„ Sommer-Nouveauté, doppeltbr.„„ 3.00„ 6„ Alpaka-Panama zum ganz. 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Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Regiſter zur Erhebung der in hieſiger Gemeinde nach dem Steuerfuß ausgeſchlagenen Gemeindeſteuern für das Jahr 1897/98 nebſt dem Nachtrag hierzu vom 14. d. Mts. ab acht Tage lang zur Einſicht eines jeden auf unſerem Bureau offen liegt. Etwaige Beſchwerden gegen die im Regiſter enthaltenen Anſätze ſind binnen der erſten vier Wochen nach Ablauf der Offenlegungsfriſt entweder bei Großh. Kreisamt Heppenheim vorzubringen, ſpäter vorgebrachte Beſchwerden können keine Berückſichtigung ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mehr finden. Viernheim, den 11. Juni 1897. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 603 Pfützer. 22 in Pacht Intereſſenten Fahnen⸗, Flaggen⸗ e Stoffe, roth, weiß, biſchofsviolet, päpſtlichgelb, per Meter 40 und 50 Pfg. Kränzchen und Lilien für Frohnleichnahm. Leonhard Cramer Viernheim. Wohnung von 4 Zimmern bis 1. 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