hr 8. Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. — jernheinet Anzeiger Dublikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Piernheim. Anzeissblatt uon Miernheim, Weinheim, Aäferthal und Mngebung. Jnferite 10 f wirkſam u. bill ig uſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Ar. 70. pienslag, den 6. Juli 1897. 13. Jahtgang. Pentſchland. Berlin, 3. Juli. Geßtern Vormittag verab⸗ ſchiedete ſich Staatsminiſter v. Bötticher im Feſt⸗ ſaale des Reichsamts des Innern von ſeinen Reſſortbeamten in längerer warmer Anſprache, worin er betonte, wie ſchwer ihm das Scheiden von ſeinen Mitarbeitern im Staatsdienſt falle. Hierauf ſtellte er als den neuen Chef Staats⸗ miniſter Graf Poſadowsky vor. In der geſtri⸗ gen Bundesrathsſitzung, der letzten vor den Sommerferien, führte bereits zum erſten Male Graf v. Poſadowsky den Vorſitz. Herr v. Bötticher war gleichfalls erſchienen, ſein Ab⸗ ſchied von ſämmtlichen Bundesrathsbevollmäch⸗ tigten trug einen überaus herzlichen und warmen Charakter. Der bisherige Präſident des Reichs⸗ verſicherungsamtes, Herr Dr. Boediker, verab⸗ ſchiedete ſich geſtern von ſeinen Beamten. Er erklärte dabei, lt.„Frkf. Ztg.“, daß er nur ungern ſein Amt verlaſſe, das unter ihm im ſteten Wachsthum groß geworden ſei, aber er habe dem Druck der Lage nachgeben müſſen, die, wie die Beamten wüßten, ſich für ſein Wirken unerträglich geſtaltet hätte. Den zugleich an⸗ weſenden Direktor Gaebel nannte er ſeinen ver⸗ ehrten Freund, von dem er hoffe und wünſche, daß er ſein Nachfolger ſein werde. Berlin, 3. Juli. Die Morgenblätter be⸗ ſprechen in längeren Artikeln die vorgeſtern im „Reichsanz.“ veröffentlichten Neubeſetzungen hoher Reichsämter. Die Mißbilligung iſt allgemein, beſonders über die Ernennung Podbielskis zum Nachfolger Stephans. — Die Ernennung eines Generalmajors zum General⸗Poſtmeiſter im Deutſchen Reiche ruft, ſo ſchreibt ein alter Hannoveraner dem „Hannov. Cour.“, lebhaft einen gleichartigen Vorgang im vormaligen Königreich Hannover in Erinnerung. Dort wurde nämlich gleich nach dem Verfaſſungs⸗Umſturze von 1855 nach dem Ableben des Generalpoſtdirektors v. Rudloff an deſſen Stelle ein Major und Diſtrikts⸗Offizier Als Todesurſache wurde aber Fieber angegeben. holt entſpitzen, Leitzweige anheften und for⸗ miren, Waſſerſchoſſe, Wurzelausläufer entfernen, — der Land⸗Gensdarmerie berufen, für deſſen Fach⸗ kenntniß nur der Umſtand ſprach, daß er bei Bereiſung ſeines bis dahin von Eiſenbahnen nicht berührten Diſtrikts mehrfach die Perſonen⸗ poſt benutzt hatte. Bald nachher traten die erſten Anzeichen der Exiſtenz des ſogn. ſchwarzen Cabinets hervor. Bayern und Württemberg werden jetzt ſicher um ſo entſchiedener an der eigenen Poſtverwaltung feſthalten. Ausland. Brüſſel, 3. Juli. Das Gerücht, daß eine eine belgiſche Expedition durch die Mahdiſten umgekommen ſei, findet hier Glauben. Vor 14 Tagen wurde der Tod einer ganze Reihe von belgiſchen Offizieren und Unteroffizieren gemeldet. Rom, 3. Juli. In einem Theil der Pro⸗ vinzen Ferrara und Bologna iſt ein theilweiſer Strike unter den bei Getreidearbeiten und in Reisfeldern beſchäftigten Arbeitern ausgebrochen. Einzelne Zuſammenſtöße mit der öffentlichen Ge⸗ walt werden gemeldet, wobei mehrere Perſonen verwundet wurden. Budapeſt, 3. Juli. Von allen Seiten ge⸗ langen Meldungen über die Ernteſtreiks an. An vielen Orten ſind ſozialiſtiſche Agitatoren verhaftet, die aber meiſt freigelaſſen werden mußten, da die Aufregung ſtieg. In einem einzigen Bezirk des„Raczer Komitates ſtreiken, lt.„Frkf. Ztg.“, 5000 Arbeiter. Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße und angrenzenden Gebiete. Arbeitskalender für den Monat Juli. A. Obſt garten. Reich tragende Bäume erhalten öfter einen Dungguß. Alle Seitentriebe der Formbäͤume, die Fruchtholz bilden ſollen, richtig und wieder⸗ ebenſo zu dicht und falſch ſtehende Zweige, be⸗ ſonders beim Steinobſt. Vorſichtiges Pflücken des Obſtes, auch des Beerenobſtes, bei der Ernte. Aufleſen und Vernichten des Fallobſtes, nicht auf den Compoſthaufen bringen. Mitte des Monats Beginn des Oculirens, zuerſt Stein⸗ dann Kernobſt. B. Gemüſegarten. Abgeerntete Beete werden gegraben, wenn nöthig gedüngt, und mit Blumenkohl, Köhl, Kohl⸗ rabi, Wirſing, Salat, frühen Bohnen, Ende des Monats mit Winterendivien bepflanzt. Fleißig hacken, jäten, wenn nöthig gießen, aber jedesmal durchdringend. Thymian, Majoran ꝛc. werden abgeſchnitten, ſobald ſich die erſten Blüthen zeigen und an einem ſchattigen Ort getrocknet. Perl⸗ und Steckzwiebeln werden geerntet, wenn das Laub ſtirbt. Unnütze Triebe der Tomaten ausſchneiden. Die Blätter beim Blumenkohl über den ſich zeigenden Blüthen einknicken. C. Blumengarten. Wege und Beete ſtets ſauber halten. Raſen öfter mähen und walzen. Abſterbende Stauden über dem Boden abſchneiden. Abgeblühte Früh⸗ jahrsblumen durch paſſende Sommerblumen er⸗ ſetzen. Alle hochwachſende und rankende Pflan⸗ zen an Stäbe uſw. anbinden. Setzlinge von Fuchſien, Geranien, Roſen, Gehölzen ꝛc. machen, Roſen oculiren. Ius Rah und Fern. Viernheim, 4. Juli. Das geſtrige erſte Waldfeſt des Athleten⸗Club Viernheim verlief bei günſtiger Witterung in der ſchönſten Weiſe. An dem Feſte betheiligten ſich mehrere auswärtige Vereine, die durch ihre Produktionen vielfach Aufſehen erregten. Beſonders fand die Pyramiden Aufſtellung Seitens des Mannheimer Athleten⸗Clubs in ihrer mannigfachen Form all⸗ gemeinen Beifall und Bewunderung. Auch der hieſige feſigebende Club zeigte durchſeine erſtaun⸗ lichen Uebungen, wie er auf dem beſten Wege ſich befindet, um ſeinem Namen Ehre zu machen. Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗Dietrich. (Nachdruck verboten.) 14. Fortſetzung. „Wer iſt das, wenn ich fragen darf?“ 5 von Markwald.“ „Was, der Menſch, den man beargwöhnt, daß er—“ „Ja, derſelbe“, erwiderte Frau von Foerſter 1 nicht gewillt, den Satz bis zu Ende zu ren. Ihre Freundin lachte verächtlich und rief dann kurz:„Ein bloßer Maler und unter dem Schatten eines ſolchen Verdachtes! Wie könnte er meinem Sohne gegenüber in Betracht kommen, wenn er ihr wirklich einen Antrag macht?“ „Cücilie giebt nur wenig auf Rang und Reich⸗ tum.“ „Sind die beiden etwa verlobt?“ 5 „Das waren ſie allerdings und ſind es eigent⸗ lich auch noch. Aber Markwald erklärte, daß er ſie nicht eher zur Gattin fordern wird, als bis er ſich völlig von dieſem Verdacht gereinigt hat.“ „Meine liebe Helene, das wird wohl nie ge⸗ ſchehen. Du hätteſt doch nichts dagegen, wenn Deine Nichte meinen Jungen heiratete 7“ „Es würde mir eine große Freude ſein.“ „Dann wollen wir meinem Alexander gar nichts von Cäciliens Verlobung ſagen. Wenn wir ihn nur unbefangen ſeines Weges gehen laſſen, wird er auch ſicher ihr Jawort gewinnen.“ Dreizehntes Kapitel. Alexander, Graf von der Pforten. Schnell und angenehm vergingen dieſer kleinen Geſellſchaft die Wochen dort in dem ſtillen Hotel in Sorrent. Langſam, aber ſicher erholte ſich Frau von Foerſter und begann allmählich nicht nur ihre alte Friſche, ſondern auch beinahe ſchon ihren frü⸗ heren Frohſinn wieder zu gewinnen. Der treue Freund, der ſie ſchon als junges Mädchen verehrt hatte, war beſtändig ihr zur Seite, wachte über alle ihre Empfindungen und Stimmungen, ſtets auf ihr Wohlbehagen bedacht und ſtets bereit, ihr Vorſchläge zu machen, wie ſie irgend eine Abwechſelung oder ein Vergnügen fände. Frau von Foerſter erkannte ſeine 1 5 5 vollkommen an und empfand die volle Dankbarkeit, die eine hochſinnige und ſelbſt⸗ loſe Frau notwendig für einen edlen Mann, der ihr ſeine volle Liebe ſchenkt, empfinden muß. So ſah denn auch der Herr General ihre fort⸗ ſchreitende Beſſerung mit inniger Freude und ge⸗ noß ſeinen Aufenthalt in Italien in einem Umfange, wie er es kaum für möglich gehalten hatte. Nur eines ſtörte ihn ernſtlich, nämlich die Frau Gräfin von der Pforten und ihr Sohn. Die Gräfin war etwas ſelbſtſüchtig und diktatoriſch und wollte ihre ganze Umgebung ebenſo ſehr wie ihren Sohn be⸗ herrſchen. Dabei empfand der Herr General eben⸗ ſo wie Cäcilie eine nicht geringe Abneigung gegen ſie, die noch dadurch geſteigert wurde, daß ſie Frau von Foerſters Geſellſchaft faſt ausſchließlich in An⸗ ſpruch nahm, und wenn dieſelbe ſich einmal nicht wohl genug befand, um das Hotel zu verlaſſen, den armen General dazu preßte, mit ihr weitere Ausflüge zu unternehmen und auf das Zuſammenſein mit ſeiner Freundin, die er im Laufe der Zeit zu ſeiner Gattin zu machen hoffte, zu verzichten. Ja, ſogar des Abends wagte ſie es, ihn rückſichtslos zum Kartenſpiel zu preſſen, während Helene träu⸗ mend auf dem Divan lag und ihren Gedanken nach⸗ hing. Und die gerechte Entrüſtung Sr. Excellenz wuchs noch, als er bemerkte, daß die Gräfin ſeine Dienſte ſtatt der gewohnten ihres Sohnes in dieſem weitgehenden Umfange mit einer ganz beſtimmten Abſicht in Anſpruch nahm und zwar mit der Ab. ſicht, ihrem Sohne Muße und Freiheit zu gewähren, Cäcilie nachdrücklich den Hof zu machen. Es dauerte mehrere Wochen, bis der General dieſe Entdeckung machte, und dann faßte er auch den Entſchluß, ſeine Augen offen zu halten und dafür zu ſorgen, daß ſeinem Neffen nicht etwa hier in Sorrent ein ſchlimmer Streich geſpielt würde. Unterdeſſen war die Frau Gräfin ebenſo eifrig darauf gedacht, ihn von den jungen Leuten fern zu halten, weil ſie ganz richtig vermutete, daß er ſeinen Einfluß zu Gunſten ſeines Neffen aufbieten würde. Nach einigen Wochen unterhielt ſie ſich wieder mit ihrer Freundin über ihren Plan, auf den ſie ſich jetzt ſchon mit der ganzen Kraft ihres Willens und hartnäckigen Eigenſinns geworfen hatte, und meinte: „Ich bin jetzt feſt entſchloſſen, daß er Cäcilie heiratet. Natürlich, einer lieben alten Freundin brauche ich es nicht zu verſchweigen, daß er eine viel beſſere Partie machen könnte. Ihr Vermögen iſt im Verhältnis zu dem ſeinen recht geringfügig, und manche hochgeborene junge Dame würde ſtolz darauf ſein, ihn zu gewinnen, aber ich habe nun einmal Cäcilie ungemein gern, und er auch, und außerdem bin ich ſeſt überzeugt, daß ſie mich nie ärgern oder gar ſich zwiſchen mich und meinen Sohn zu drängeu verſuchen würde.“ „Davon bin ich auch überzeugt. Sie iſt ſanft, fü gſam und ſelbſtlos, und würde ihn gewiß ſehr glücklich machen, falls er ſie gewinnt.“ „Falls?— Meine liebe Helene, er wird ſie ganz gewiß gewinnen. Ich betrachte die Sache eigentlich ſchon als erledigt.“ „Da kennſt Du ſte denn doch nicht“, antwortete Frau von Foerſter.„Wenn ſie auch fraglos bereit ſein würde, ſich ſelbſt für die, die ſie liebt, aufzu⸗ opfern, würde ſie doch nie einen Anderen opfern oder ſich gar treulos zeigen.“ „Jedenfals wünſche ich, daß ſie ſeine Gattin wird, und ich werde Alexander Anweiſung geben, daß er ihr ſchleunigſt ſeinen Antrag macht.“ „Denkſt Du nicht, daß es das be ſte wäre, da⸗ mit noch ein wenig zu warten?“ „Nein, meine liebe Helene. Es iſt nicht ſo, . n 28 1 4 Nn e . c 3 771 1 —— e er 8 Dem ſtrebſamen Vereine wünſchen wir weiteres Blühen und Gedeihen! Die vorzüglichſte Waſchſeife iſt Marke „Schildkröte“. Lorſſch, 2. Juli. Bei einem geſtern Nach⸗ mittag über unſere Gegend gezogenen Gewitter ſchlug in dem benachbarten Klein⸗Hauſen der Blitz in die Hofreithe des Landwirths Stör und legte deſſen Scheune in Aſche. Lampertheim, 3. Juli. Im; Laufe dieſer Woche hatten wir eine Anzahl Gewitter, wie ſie heftiger kaum ſich wiederholen können. Dabei ſchlug der Blitz in nicht weniger als fünf Gebäude. Am Mittwoch Abend beſchädigte der Blitz das Haus des Fabrikarbeiters L. Schmidt und tödtete eine Ziege im angebauten Stalle. Am Donnerstag wurden dem Landwirth Ad. Edinger eine Kuh und ein Schwein durch den Blitzſchlag getödtet. Lampertheim, 3. Juli. Am Donners⸗ tag Nachmittag wurde auf dem benachbarten Schaarhof die 16jährige Tochter des Land⸗ wirths Seitz auf freiem Felde vom Blitze er⸗ ſchlagen. Seitz befand ſich bei Ausbruch des Gewitters mit ſeinen Töchtern im Felde und ſuchte mit ſeiner älteren Tochter Schutz im nahen Walde, während die jüngere aus eigenem Antrieb nach Hauſe eilte. Als Seitz nach be⸗ endigtem Unwetter heimfuhr, fand er letztere auf dem Feldwege erſchlagen vor. Mannheim, 3. Juli. Heute früh ereig⸗ nete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Das hieſige Grenadierregiment hatte eine Uebung bei Secken⸗ heim. Ein auf dem Veloziped fahrender Ein⸗ jährig⸗Freiwilliger, Namens Bing, der auf der Seckenheimer Landſtraße fuhr, wollte einem Zuge der Mannheim Heidelberger Nebenbahn aus⸗ weichen, gerieth jedoch hierbei an einen Schotter⸗ haufen und wurde gegen die Schienen geſchleudert. Der Unglückliche wurde von der Lokomotive eine Strecke weit geſchleift, bis der Zug zum Halten gebracht werden konnte. Bing erlitt einen Schenkelbruch und ſonſtige bedeutende äußere Verletzungen; Lebensgefahr ſoll jedoch glücklicherweiſe nicht vorhanden ſein. Der Ver⸗ unglückte wurde in das Stationsgebäude in Seckenheim gebracht. Neckarau, 3. Juli. Geſtern Nacht erſchoß ſich dahier ein junger Mann in der Nähe der Fabrik zur Seil⸗Induſtrie. Derſelbe heißt Auguſt Reichert und iſt von Koblenz. Bekleidet war er mit einem ſchwarzen Anzug und trug eine goldene Taſchenuhr, ſowie ein Portemonnaie mit 57 Pfennig Inhalt bei ſich. Motiv bis jetzt unbekannt. Heidelberg, 3. Juli. Ein bedauerns⸗ werthes Mißgeſchick begegnete einem hieſigen jungen Mann von 19 Jahren, der zum Begräb⸗ niß ſeiner Großmutter nach Berolzheim gereiſt war. Zwei Eubigheimer Gendarmen hielten ihn nämlich für den Defraudanten der Landfried'ſchen Forderungen in Hirſchlanden und verhafteten ihn, obwohl das Signalement nicht ganz ſtimmte, in dem Trauerhauſe. Nach Konfrontatioa mit den vier betrogenen Leuten in Hirſchlanden, wo⸗ hin man ihn über Eubigheim zu Fuß transpor- tirte, ergab ſich ſeine völlige Unſchuld, worauf man ihn ohne jede Entſchluldigung freiließ. Wald⸗ Michelbach, 3. Juli. Die Wirthin Wittwe Hering dahier wurde geſtern vom Schlage plötzlich getödtet. Der Steinbrecher Arnold ver⸗ unglückte geſtern in dem Farnkopf'ſchen Stein⸗ bruche derart, daß er erwerbsunfähig bleiben wird. Ebenſo zog ſich ein Maurer in Unter⸗ Abtſteinach durch einen Sturz ſehr ſchwere Ver⸗ letzungen zu. Ludwigshöhe, 2. Juli. Bei dem geſtern Abend 7 Uhr niedergehenden Gewitter ſchlug der Blitz in das Gebiet des Landwirths Heinrich Zimmermann und zündete. Eine Scheune und ein Stall brannten vollſtändig nieder, dagegen konnten die angebauten Wohnhäuſer gerettet werden. Eppingen, 2. Juli. Gewitter und Hagel⸗ ſchlag haben hier einen koloſſalen Schaden an⸗ gerichtet und einen großen Theil der Ernte ver⸗ nichtet. Dächer, Kamine uſw. wurden demolirt, auch ganze Häuſer ſchwer beſchädigt. Sehr ſtarken Schaden erlitt auch der Bahnhof in Ep⸗ pingen. Der dortige Bahnverwalter Zittel iſt iſt in Folge des ausgeſtandenen Schreckens geſtern geſtorben. Dem Karlsruher Zug, der ſich ge⸗ rade bei Eppingen auf der Strecke befand, wurden faſt ſämmtliche Scheiben eingeſchlagen; der Zug war in einem ſolchen Zuſtande, daß er geſtern früh als er in Karlsruhe anlangte, ſofort in die Reparaturwerkſtätte geſchoben werden mußte. Der Blitz ſchlug zu mehreren Male ein; ein Strahl traf die evangeliſche Kirche in Eppingen und beſchädigte ſie ſchwer. Bechtheim, 2. Juli. Vorgeſtern brannten hier infolge eines Blitzſchlages zwei Wohnhäuſer und drei Scheuern ab. Kaiſerslautern, 2. Juli. An einem Bauplatze wurden von einer ſich loslöſenden Sandſchicht 4 ſpielende Kinder verſchüttet. Zwei Kinder des Bahnarbeiters Mütter wurden als Leichen hervorgezogen. Dieburg, 1. Juli. Beim Baden in der Gerſprenz ertrank ein hieſiger 20 jähriger Burſche dadurch, daß er in eine zu tiefe Stelle ging. Noch bevor Rettungsverſuche gemacht werden konnten, war der Tod bereits eingetreten. Karlsruhe, 3. Juli. Beim Entleeren der Abortgrube in einem Hauſe der Kaiſerſtraße wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes weiblichen Geſchlechts aufgefunden. Als Thaͤterin wurde nunmehr eine ledige 23 Jahre alte Dienſtmagd von Enſingen, welche gerade im Be⸗ griff war, nach ihrer Heimath abzureiſen, ermittelt und in Haft genommen. Dieſelbe geſtand zu, im Monat Mat d. J. heimlich geboren und das ereignete ſich geſtern Nacht im hieſigen Bahnhof⸗ gebiet. Bahnarbeiter fuhren mit zwei Rollwagen, hintereinander auf der Strecke Rußbach⸗Triberg her ⸗ unter, wobei dem vordern Rollwagen das Licht ausging. Dieſer fuhr daher langſam, während der andere, deſſen Fuhrer den vordern Wagen nicht bemerkt zu haben ſcheint, ſein ſchnelles Tempo einhielt, ſogaß beide Wagen auf einan⸗ der prallten, wobei die Inſaſſen herunter ge⸗ ſchleudert wurden. Ein verheiratheter Bahnar⸗ beiter, Grieshaber aus Niederwaſſer, Vater von von 3 Kindern war alsbald todt; ein weiterer Namens Blum von hier, Vater von 8 oder 9 Kindern, war ſo ſchwer verletzt, daß er ebenfalls bald darauf ſtarb; ein dritter Namens Klaus⸗ mann kam mit einer Quetſchung des Fußes davon, die nicht gefährlich ſein ſoll. Buchsweiler, 3. Juli. Auch im Elſaß hat am Donnerstag das Unwetter ſchwer gehauſt; es iſt ein Landſtrich von 10—12 Stunden in der Länge und bei 2 Stunden und darüber in der Breite betroffen worden. Die Verheerungen ſind außerordentlich groß. Der„Straßb. Poſt“ ſchreibt man darüber: Im Doſſenheimer Thal iſt der Bierfahrer Philipp aus Pfaffenhofen mit fammt den zwei Pferden von den Schloßen er⸗ ſchlagen worden. Eine ganze Partie Wald iſt ebenfalls dort umgefallen. Hier und in Zutzen⸗ dorf Obermodern, Doſſenheim, Grießbach, Imbs⸗ heim, Printzheim, Pfaffenhofen uſw. iſt die Ernte vernichtet. Wohl dem, der ſeine Ernte verſichert hatte. Es fehlt jetzt an Ziegel und Glas. Die Telegraphenleitung iſt unterbrochen; an mehreren Stellen ſind die Drähte durchge⸗ ſchlagen. Auf dem Felde erkennt man vielfach, weil der Boden weggeſchwemmt iſt, keine Gren⸗ zen mehr. Die Obſtbäume und Reben ſtehen kahl da. Wie jammern die armen Leute um ihr zerſchlagenes Kartoffelſtück und um das verlorene Futter! Heilbronn, 2. Juli. Ein orkanartiger Gewitterſturm von außerordentlicher Heftigkeit brach in vorvergangener Nacht über Stadt und Umgebung los und richtete greuliche Verheerungen an. Dächer wurden abgedeckt und Kamine ein⸗ geriſſen. Schrecklich ſind die Verwüſtungen an den Bäumen. Die Nachrichten vom Lande lauten troſtlos. Die Ernte iſt ſtrichweiſe vollſtändig vernichiet; zahllos bedecken Obſtbäume die Land⸗ ſtraße und hemmen den Verkehr. Menſchenleben find glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Die Telephonleitungen nach auswärts ſind zerſtört. Der Schaden iſt unüberſehbar. München, 2. Juli. Ein geſtern Nachmit⸗ tag über unſerer Stadt weggebrauſter Orkan hat bedeutenden Schaden angerichtet. In den Straßen und Anlagen wurden Bäume entwurzelt, Ziegel von den Dächern geſchleudert, Thelephon⸗ maſten und Fuhrwerke, darunter ſogar ein be⸗ ladener Möbelwagen, umgeworfen. In der lebende Kind in den Abort geworfen zu haben. Hackerbrauerei ſchlug der Blitz in den Kamin ein Triberg, 2. Juli. Ein ſchweres Unglück und ſtürzte ihn um, wobei ein Obermaſchiniſt als ob unſere Familien einander fremd wären— Du und ich ſind alte Jugendfreundinnen, und außer⸗ dem iſt der Eindruck, den ſie hier in dieſem roman⸗ tiſchen Lande, wo er gar keine anderen Mädchen ſteht oder kennt, auf meinen Sohn macht, ein weit tieferer, als etwa ſpäter, nach drei Monaten in Berlin.“ „Darin haſt Du vielleicht recht.“ „Natürlich habe ich recht. Heute Abend werde ich noch mit ihm ſprechen, und dann wird er mor⸗ gen oder übermorgen ſeinen Antrag machen und ihr Jawort erhalten.“ „Hoffentlich wird er es“, flüſterte Frau von Foerſter, denn die Verlobung Cäciliens mit Hugo von Markwald war ihr ſtets verhaßt geweſen. Alexander Graf von der Pforten war ein ſtatt⸗ licher, breitſchulteriger, vornehm ausſehender Mann von etwa fünfundzwanzig Jahren. Seine Erſchei⸗ nung war durchaus deutſch, groß, volle Züge, ge⸗ ſunde, etwas von der Luft und der Sonne gebräun⸗ te Geſichtsfarbe, blaue Augen, blondes, beinahe röt⸗ liches Haar und Voll bart, dazu ein ungemein offe⸗ ner, gewinnender und doch ſelbſtbewußter Geſichts⸗ ausdruck. Fehler oder Laſter hatte er nicht, ſeine Seele war ebenſo geſund, wie ſein Körper, und ſein Verſtand gut und tüchtig, wenn auch das Mittelmaß vielleicht nicht überragend. Von dem erſten Augenblick, in dem er Cäcilie geſehen, hatte ſie ihn lebhaft angezogen. Etwas in der Sanftmut ihres ganzen Weſens, der ſüße Klang ihrer Stimme, der ſchwermütige Ernſt ihrer Geſichtszüge entzückte und bezauberte ihn. In ihrer Nähe fühlte er ſich durchaus behaglich und unbefangen, denn ſie ſuchte ihn weder durch kokette Künſte anzuziehen, noch durch kluge Reden ſeine Bewunderung zu erregen, noch ihm durch anſcheinend tiefe Kenntniſſe von Pferden und Hunden, Jagd und Militär zu ge⸗ fallen. Nachdem ihm die jungen Damen der Ge⸗ ſellſchaft mit ſolchen Bemühungen, ſeine Gunſt und ſeine Hand zu gewinnen, das Leben beinahe zum Ueberdruß gemacht hatten, war ihre natürliche Ge⸗ laſſenheit ihm eine wahre Erquickung und trug nur von Anfang an für ſie empfand, zu einem außer⸗ noch dazu bei, die Liebe und Achtung, die er gleich gewöhnlich hohen Grad zu ſteigern. Ihre Begegnung in Rom erſchien ihm wie ein Wendepunkt ſeines Lebens, und dies langandauernde Zuſammenſein in Sorrent gewährte ihm einen bis dahin völlig fremden Genuß. Ihm war zu Mut, als ob ihm ein neuer Sinn erwacht wäre. Zu ſeiner großen Ueberraſchung und nicht geringen Befriedi⸗ gung ſuchte ſeine Mutter ihn gar nicht zurückzu⸗ halten, wie ſie es ſonſt doch ſtets gethan, ſobald er irgend einer jungen Dame auch nur die geringſte Aufmerkfamkeit erwies, und ſo nutzte er die günſtige Gelegenheit und war faſt ununterbrochen von mor⸗ gens bis abends mit Cäcilie und meiſtens allein unter vier Augen mit ihr zuſammen. Der Zauber, den ſie dabei auf ihn ausübte, wuchs beſtändig, und nur der eine Umſtand beunruhigte ihn, daß ſie ſein Empfinden gar nicht zu erwidern und auch nicht einmal etwas davon zu ahnen ſchien, welche Hoffnungen und welche Wünſche ſein Herz erfüllten. Oft genügte einer igrer unbefangenen Blicke, um das Geſtändnis ſeiner Liebe, welches ſich ihm häufig auf die Lippen drängte, wieder zurück⸗ zuſcheuchen und verſtummen zu laſſen. Trotzdem empfand er eine lebhafte Freude, als ſeine Mutter ihm ihren Wunſch mittheilte, er möchte ſobald als möglich um Cäciliens Hand anhalten. „Aber ich fürchte, ſie liebt mich nicht genügend“, meinte er ſchließlich doch mit einigem Bedenken. „Thorheit, das Mächen iſt blos etwas ſchüch⸗ tern, ſie wagt ja gar nicht zu hoffen, daß Du ihr wirklich einen Antrag machen wirſt und iſt aus dem Grunde ſelbſtverſtändlich und höchſt paſſender Weiſe Dir gegenüber zurückhaltend.“ „Richtiger wäre es wohl zu ſagen, daß ich kaum zu hoffen wage“, erwiderte er, und ſeine Stimme bebte bei der Beſorgnis, daß er vielleicht doch einen Korb von ihr erhalten könnte. „Mein lieber Junge, ſie wird nicht Nein ſagen, — kein Mädchen wäre Dir gegenüber dazu im ſtande“, antwortete die Frau Gräfin mit mütter⸗ lichem Stolz und fuhr dann fort!„So, nun gehe, Ihrem Wunſche folgend, verließ er in hoff⸗ nungsfreudiger Stimmung den Hotelgarten, ging über den großen Marktplatz mit der Statue des heiligen Antonius, des Schutzheiligen des Städtchens, und folgte dann der ſtaubigen nach Maſſo führen⸗ den Landſtraße. Erſt vor wenigen Tagen hatte Cäcilte an einer Biegung des Weges eine Art natürlicher, moos⸗ und grasüberwachſener Plattform gefunden, welche die Seitenſchlucht weit überhing und eine vorzügliche Ausſicht auf die Inſel Capri gewährte. Sie hatte ſofort beſchloſſen ſobald als möglich ſich wieder dorthin zu begeben, um eine Skizze der Inſel aufzunehmen. Heute Morgen hatte ſie ſich gleich nach dem Frühſtück in Be⸗ gleitung des Generals auf den Weg gemacht, aber Graf Alexander kannte das Ziel ihres Ausflugs und hatte außerdem von ſeiner Mutter ausführliche Anweisungen erhalten, wie er ſich des läſtigen Dritten entledigen ſollte. Fortſetzung folgt.) Aufwärts. Aufwärts, Seele, mußt Du blicken, Wenn es unten trübe wird, Wenn Dich finſt're Nebel drücken, Sich Dein Weg in Nacht verliert. Aufwärts, Seele, mußt Du ſchauen, Wenn es Dir an Licht gebricht, Aufwärts, aufwärts, voll Vertrauen. Denn von oben kommt das Licht. Höher ſuche Deine Wonne, Als im Dunſtkreis dieſer Welt: Ueber Wolken ſteht die Sonne, Ueber Nebeldunſt ihr Zelt. Doch die Wolke ſelbſt wird Regen Und erhebt der Blume Haupt; Auch der Schmerz hat ſeinen Segen mein Junge, und bringe mir bald die frohe Nachricht.“ Für das Herz, das hofft und glaubt. DDr r————— — S 2 F . dagen, N her. 00 ih ihn ele nan, r ge a, r don lerer der 9 alt Unt. bon, Elaß hal; 1 der N her 1 rait der mlt N kl: 5 f. uten; bs. die inte Und Nen; en hatte Aut on hing al 41 elne gen He⸗ aber lugs liche ſhen ſchwer verletz wurde. Von dem Bahnhofsge⸗ bäude in Pullach wurde das Blechdach abgehoben und 100 Meter weit in das Feld geſchleudert, während in Weilheim ſich zwei Waggons entliefen und auf einen vorausfahrenden Zug aufſtießen, von welchem mehrere Waggons zertrümmert wurden. Zum Glück ſind nur leichte Ver⸗ letzungen vorgekommen. Telephon⸗ und Tele⸗ graphenverkehr iſt vielfach unterbrochen. Meißen, 1. Juli. Geſtern Abend ver⸗ ſuchte hier ein 17 jähriger Schneiderlehrling ſeinen 15 jährigen Mitlehrling durch Meſſerſtiche zu tödten. Er hatte vorher ſeinem Meiſter eine große Summe in Werthpapieren entwendet und darauf ſeinen Mitlehrling einen Brief ſchreiben laſſen, worin dieſer ſich des Diebſtahls beſchul⸗ digte. Der jüngere Lehrling verrieth jedoch die g Sache und aus Rache vollführte der ältere den Mordanſchlag gegen ihn. Als ihm derAnſchlag nicht gelang, flüchtete der Uebelthäter und wurde heute früh als Leiche im Mühlengraben aufge⸗ funden. Die geſtohlenen Werthſachen hatte er auf dem Hausboden verſteckt. Der jüngere Lehrling iſt ſchwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Berlin, 30. Juni. Großfeuer brach heute Nachmittag in der Chauſſeeſtraße auf dem Grund⸗ ſtücke einer Omnibus⸗Geſellſchaft aus, das nament⸗ lich den Lagerraum zerſtörte. Bis 6 Uhr Abends wurden neun Feuerwehrleute als verletzt und zwei Perſonen als vermißt angegeben. Genaueres feſtzuſtellen war bisher unmoglich. Die Garde⸗ Füͤſilire unterſtützten die Feuerwehr. 70 Pferde und 80 Wagen ſind verbrannt.— Der„Vofſ. Ztg.“ zufolge wird der durch den Brand in der Chauſſeeſtraße angerichtete Schaden auf eine Mill. Mk. geſchätzt. — Ein trunkſüchtiger Arbeiter in Berlin Namens Sieg tödtete ſeine 18jährige Tochter, indem er ſie aus dem Fenſter des 4. Stockes ſtürzte. Der Unthat ging ein heftiger Familien⸗ zwiſt voran, da Sieg für die Seinen nicht ſorgte. Hamburg, 30. Juni. Seit 11½ Uhr Nachts ſteht das ganze Gebäude der Elek⸗ trizitätswerke an der Poſtſtraße in hellen Flam⸗ men. Sämtliche Straßenbahnen ſtocken, da die Stromzuführung aufgehalten wird. Es heißt, daß alle Arbeiter das brennende Gebäude ver⸗ laſſen konnten. Die Maſchine ſoll durch Kurz⸗ ſchluß in Brand gerathen ſein. Der Schaden iſt enorm. Beuthen, 3. Juli. Auf der Florentiner⸗ grube ſind vier Bergleute infolge Einathmens brandiger Gaſe umgekommen; zwei andere ſchweben noch in Lebensgefahr. Brüſſel, 3. Juli. Der unter dem Ver⸗ dacht des Giftmordes in Oſtende verhaftete Major iſt dem Anſcheine nach ſchwer belaſtet, denn das dortige Gericht wies den Antrag des Vertheidigers auf vorläufige Angeſchuldigten aus der Haft gegen hohe Kaution zum zweiten Male zurück. Barcelona, 2. Juli. Während mehrerer Stunden wurde hier ein Phanomen auf dem Meere beobachtet. Der Waſſerſpiegel hob und ſenkte ſich alle 10 Minuten um einen Meter. Einem engliſchen Kriegsſchiffe, das im hieſigen Hafen lag, riß das Ankertau. Das Schiff mußte den Hafen verlaſſen. Budapeſt, 3. Juli. Aus verſchiede nen Orten Siebenburgens laufen Berichte ein über furchtbare Unwetter mit Hagelſchlag, welche großen Schaden verurſachten. In Ilgo wurden ſämmtliche Brücken weggeſchwemmt. Paris, 3. Juli. Aus Veſoul, Contrexeville und Vittel wird gemeldet, daß daſelbſt in der vorvergangenen Nacht furchtbare Unwetter und Hagelſchläge niedergingen, die einen ungeheueren Schaden an den Feldfrüchten anrichteten. Madrid, 3. Juli. Nach Meldungen aus Manilla iſt durch einen Ausbruch des feuerſpeien⸗ den Berges Mayon die Ortſchaft Libong zerſtört worden. 120 Einwohner ſollen dabei ums Leben gekommen ſein. Thera pia(Konſtantinopel), 2. Juli. Der Kapitän des geſunkenen Hamburger Dampfers „Reinbeck“ wurde durch ruſſiſche Matroſen gerettet. Zwei Matroſen des öſterreichiſch⸗ ungariſchen Stationsſchiffes, die ſich am Rettungs⸗ werke betheiligten, ſind ertrunken. Von der Mannſchaft des„Reinbeck“ ſind zwanzig Mann untergegangen. Der deutſche Botſchaſter Baron Saurma veranlaßte l. Frankf. Ztg. perſön. ich die Bergung der Geretteten. — Kurz aber deutlich. Eines be⸗ ſonders knappen Stils bediente ſich vor kurzem der Berichterſtatter einer Zeitung. Der Bericht lautete in erſchütternder Kürze:„Geſtern Nacht brach in den Stallungen des Rittergutsbeſitzers X. Feuer aus. Das Rindvieh konnte gerettet werden“. — Boshaft. Fräulein:„.. Ach, Sie find Mediziner— da können Sie mir wohl entziffern, was mir hier'mal ein junger Arzt in's Stammbuch geſchrieben hat!“— Studioſus (leſend):„Das, ja das ſind.. zwei Rezepte gegen rothe Naſen und Sommerſproſſen!“ Freilaſſung des Zu Feſt⸗Geſchenken — Ein guter Kerl. Touriſt(der von einem Straßenräuber ausgeplündert wird, weh⸗ müthig):„Die ſilberne Tabakdoſe iſt noch ein Andenken von meinem ſeligen Vater!“— Straßenräuber(gerührt):„So? Na, dann ſchnupfen Sie noch mal d'raus!“ Mutter gut. „Nichts kommt dem Frühlings winde gleich, Er iſt ſo ſanft, ſo mild, ſo weich,“ So ſpricht man wohl und ſchlürft ihn ein Und freut ſich recht am Sonnenſchein. Und doch, ich weiß, was linder thut Wie Maienwind und Waſſerflut, Was weicher noch denn Seidenband— Es iſt die liebe Mutterhand. Flammt auf der helle Abendſtern, Wie hängt manch' Auge dran ſo gern Und denkt wohl bei der Sterne Licht: Nein, hell're Sonnen giebt es nicht. Und doch, ich kenn' noch ſchön' ren Glanz Mit ewig klarem Sternenkranz, Daraus ich immer Troſt mir ſaug“— Es iſt das liebe Mutteraug'. Wohl ſchließen auf der Lebensbahn Sich Blumen Deinem Herzen an, Sie duften ſchön, blüh'n blau und rot, Doch morgen ſind ſie welk und tot. Nur eine Blume bleibt getreu, Die ſpendet ſteten Duft aufs neu, * Sie bleibt ſich gleich in Luſt und Schmerz: Es iſt das liebe Mutterherz. O Mutterauge, Mutterhand, Wer Deinen Segen erſt erkannt, Geht auf des Lebens ſchwankem Steg Doch immerfort den rechten Weg. Und ſank die Sonn', die Glück Dir ſchien, Dann flüchte zu der Mutter hin, Biſt nimmer arm, nie ganz allein, Nennſt eine Mutter Du noch Dein! Zurückgesetzte Stoffe im Ausverkauf. 7 Meter Waschstoff waschächt 2. ganz. Kleid f. M. 1.95 Pf. 6„ soliden Stoff, n 6„ Sommer-Nouveauté, doppeltbr.„„ 3.00„ 6* Alpaka„„„ 5 557 „ Mousseline laine, garant. r. Wolle„„ 4.5 * Ausserordentl. Gelegenheitskäufe in modernsten Woll- u. 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Pfützer. 667 0 * 1 Magenleidende! 2 2 Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen, ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vor⸗ zügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs⸗ und Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrich'schen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführ⸗ mittel zu ſein. Kränterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung ge⸗ ſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗Weines werden Magen⸗ übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen an deren ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie: Ropfſchmerzen, Aufſtoßen, gos brennen, Blähungen, Mebelkeit mit Erbrechen, die bei chroni⸗ ſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heſtiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. und deren unangenehme Folgen, wie Stuhlverſtopfung Beklemmung, Kolikſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(HGämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter⸗ Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede An⸗ uerdaulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Anfſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Mager und Gedärme, Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ mangel, Entkräftung n e e Verdauung, mangelhafter Blut⸗ bildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter ner⸗ nvöſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſichen oft ſolche Kranken lang⸗ ſam dahin. 1 KLräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. 1 Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert 2 fi * 0 X* Winterkorn⸗Verſteigerung. Donnerstag, den 8. Juli 1897, Vormittags 9 Uhr beginnend, wird die Winterkorn⸗Ernte auf ca. 6,8 ha(27 Morgen) Waldfeldern im Domanialwald⸗Diſtrict Seeſchlag an Ort und Stelle loosweiſe ver⸗ ſteigert. Zuſammenkunft an der Kreuzung der Seeſchlag⸗ und Baur⸗Schneiſe. Viernheim, den 3. Juli 1897. Großherzogliche Oberförſterei Viernheim. 675 1 8 Lungenleiden, Verſchleimung der Athtungsorgane, chroniſchem Katarrh der Lunge und Luftröhren, Huſten, Heiſerkeit, Halsleiden, Influenza ꝛc der von einem heilkundigen Einſiedler im Ural in Rußland entdeckt Kräuter⸗Thee He. polygon. von Emil Gördel à Packet nur 50 Pfg. als unabertroffenes Hausmittel. Zahlreiche Atteſte und Dan Wo nicht zu haben, 10 Packete für 5 Mk. portofre vom General⸗Depot Emil Gördel in Colberg. Niederlage in Viernheim bei A. Stumpf. 28 — a Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt 82 Erſte deutſche, 0 85 1 75 e ee 1 155 ſchafft — 11„ tali ranke neue Kräfte un. 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