Erſcheint Dienstags, uuerstags und Samstag und koſtet monatlich u 830 P'. frei in's Haus geucht. Per VPoſt bez. pro Qu“ M. 1.13 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Ar, 73. pienstag, den 18. Juli 1897. 13. Jahrgang. Aiſchland. — Die Fractiteen im Reichstage. Nach dem neueſten Verzeiniß der Reichstagsmitglieder zählt(einſchließlich er Hoſpitanten) die conſer⸗ vative Partei 58, ie freiconſervative 25, die deutſch⸗ſociale Reforpartei 12, das Centrum 101, die polniſche Parte 0, die nationalliberale 50, die freiſ. Vereiniguz 13, die freiſ. Volkspartei 26, die deutſche Vespartei 12, die ſocialdemo⸗ kratiſche Partei 48 bei keiner Fraktion ſind 31. Als erledigt iſt da Wiesbadener Mandat auf⸗ geführt; dies iſt unrdeß mit einem Mitgliede der freiſinnigen Vospartei beſetzt worden, ſo daß dieſe jetzt 27 Litglieder zählt. Die conſer⸗ vative Partei hat diegen ein Mandat durch die Ernennung des Hem v. Podbielski zum Staats- ſekretär des Reichspſtemts verloren, ſo daß die Partei 57 Mitglietr zählt. a — Die lippeſch Thronfolgefrage iſt vor der Hand erledigt, ſie ſnnte aber nach dem Ableben des GrafenErnſ zurſppe⸗Bieſterfeld leicht eine neue Auflage erleben. Din mit der jetzt erfolgten Ent⸗ ſcheidung des Schösgerichts iſt nicht auch die Frage entſchieden borden, ob die Kinder des Grafen erbfolgeberhtigt ſind. Dieſe entſtammen aus der Ehe des(rafen mit der Gräfin Caro⸗ line v. Wartensleln, deren Mutter Mathilde Halbach⸗Bohlen, me Bürgerliche war. Gegen den Thronfolger eße ſich alſo wiederum der Einwand der Uneenbürtigkeit erheben. Auch für Sachſen⸗Meiningethat dieſe Sache Bedeutung, weil der Prinz Friedrich der Thronfolger, die älteſte Tochter des Grafs Ernſt zur Lippe⸗Bieſterfeld zur Frau hat. Zar hat die Regierung von Meiningen dieſelbe als ebenbürtig erklärt, hier⸗ gegen hat aber de Koburg⸗Gothaiſch: Regie⸗ rung proteſtirt. — Wer was? Von den„Daily News“ wird eine bezeichende Erzählung wiedergegeben. Es heißt darin, Exminiſter v. Köller habe mit Bezug auf die Niniſter v. Marſchall und von Bötticher von äner hochgeſtellten Perſönlichkeit, deren Namen nicht genannt wird, kürzlich eine Botſchaft des Inhalts empfangen:„Dieſe beiden „Burſchen“ wenigſtens ſind wir los.“ — Gegen v. Tauſch iſt, wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ gegenüber anderweiten Meldungen hervorhebt, nach ſeiner Entlaſſung aus der ge⸗ richtlichen Unterſuchungshaft die Disciplinarunter⸗ ſuchung eingeleitet worden. Zur Zeit befinde ſich v. Tauſch wegen ſchwerer Erkrankung auf Urlaub. — Die Türkei ſoll allmälig recht bedeutende Truppenmaſſen auf und hinter dem Kriegsſchau⸗ platz zuſammen gezogen haben. Die orienta⸗ liſchen Bahnen beförderten vom 24. Februar bis 13. Juni 158000 Mann und 33 000 Pferde. München, 10. Juli. Der bayeriſche Cen⸗ trumsabgeordnete Staatsanwalt Söldner, der kürzlich für Bayern die Parole ausgegeben hat: Lostrennung vom Centrum und Gründung einer eigenen katholiſchen Volkspartei, hat aus ganz Bayern ſo deutliche abſagende Antworten erhalten, daß er nunmehr erklärt, er werde ſeine Oppo⸗ ſition in einen feuerfeſten Schrank ſperren und ſich zunächſt auf den Altentheil zurückziehen. Er hält zwat in einer langen Erklärung ſeine Parole aufrecht. Es hat aber für Centrumswähler außer⸗ halb Bayerns keinen Werth, eine Polemik über eine Anſicht mitzumachen, mit der Söldner auch in Bayern recht vereinſamt daſteht. Die Schwierig⸗ keiten in Bayern entſpringen alle aus mangelnder politiſchen Schulung des Volkes. Eſſen a. d. Ruhr, 10. Juli. Die„Rhein. ⸗ Weſtf. Zig.“ bringt die Nachricht, der Gouver⸗ neur von Oſtafrika, Oberſt Liebert, beabſichtige infolge der Schwierigkeiten, die ihm Seitens der Bureaukratie bereitet würden, zurückzutreten. Hamburg, 10. Juli. Der„Hamb. Correſp.“ meldet aus Konſtantinopel: Die Meldung des Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten empfohlen habe, ſei unwahr. „Standard“, daß der türkiſche Miniſterrath die —— Ausland. Brüſſel, 10. Juli. Der Ausſtand im Henne⸗ gau nimmt einen bedrohlichen Charakter an. An verſchiedenen Orten kam es zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen den Streikenden und der Gendarmerie, wobei letztere von der Waffe Gebrauch machte. Die Regierung verſtärkte die Garniſonen im Hennegau. Der Arbeitsminiſter lehnte jedes Eingreifen zu Gunſten der Arbeiter ab. Gegen die Ruheſtörer wird energiſch vor⸗ gegangen. Wien, 10. Juli. Die Veröffentlichung einer Depeſche des deutſchen Kaiſers an den Sultan hat hier größtes Aufſehen hervorgerufen. Man kann aus derſelben erſehen, daß es den Mächten der Türkei gegenüber voller Ernſt iſt. Wien, 10. Juli. Der Erzbiſchof von Goerz Dr. Zorn, der wegen Gemüthskrankheit in eine hieſige Heilanſtalt gebracht war, iſt an Herzſchlag geſtorben. Athen, 10. Juli. Der König ſowie die Mit⸗ glieder der königlichen Familie haben ſich tele⸗ graphiſch an die ihnen verwandten fürſtlichen Häuſer gewandt, um den Abſchluß des Friedens zu erreichen, indem ſie die Lage als äußerſt ge⸗ fährlich für Griechenland darſtellen. Trotz alle⸗ dem ſind die Verhandlungen der Löſung der Frage noch nicht merklich näher gerückt. Athen, 10. Juli. Die Botſchafter der Mächte in Konſtantinopel verhandeln fortgeſetzt mit der Pforte über die Feſtſtellung der neuen Grenz⸗ linien. Die Türkei iſt beſtrebt, faſt die Hälfte von Theſſalien für ſich zu behalten, ungeachtet des energiſchen Widerſpruchs der Botſchafter. Die Frage der Kriegsentſchädigung ſteht erſt in zweiter Linie, obgleich es auch hierbei an Schwierig⸗ keiten wegen der Zahlungsmittel nicht fehlen dürfte. Petersburg, 10. Juli. Eine Mißernte in Rußland ſteht nach dem Stand der Saaten in Ausſicht. Das Ackerbaujournal der Regierung theilt mit, von den Winterſaaten im Süden und Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗Dietrich. Nachdruck verboten.) 17. Fortſetzung. Während der Droguiſt ihn noch beinahe faſ⸗ ſungslos anſtarrte, hatte der Fremde ſich den Hand⸗ ſchuh wieder angezogen, das Fläſchchen Parfüm eingeſteckt und den Laden verlaſſen. Dann erſt fand der 5 ſeine Faſſung wieder. Ja, das war ja ein alter Kunde, der häufig von den teuerſten Parfüms kaufte und das letzte Mal, als er dort geweſen war, hatte er eben dieſe Theeroſeneſſenz gekauft. Es war zwar mehrere Monate her, aber der Droguiſt erinnerte ſich deſſen ganz beſtimmt, beſonders noch infolge des Umſtandes, daß er ihm die letzte Flaſche aus dem Kiſtchen gegeben hatte. Es war ein heißer Nachmittag in der Mitte des Auguſt, ſo daß die Marquiſen heruntergelaſſen waren. Alle Einzelheiten des Vorfalls kamen ihm jetzt aufs lebhafteſte und klarſte ins Gedächtnis — außer nach dem Parfüm hatte dieſer ſein regel⸗ mäßiger Kunde, der damals einen hellen Sommer⸗ anzug trug, verſchiedene Toilettenmittel verlangt, und er hatte ſie ihm gegeben, zugleich mit einer ebenfalls verlangten Flaſche Chloroform. Er konnte ſich gar nicht irren, alle Einzelheiten, die kleinſten Umſtände des Vorfalls ſtanden jetzt lebendig vor ſeiner Erinnerung, und er wußte, daß die Flaſche Chloroform, die er mtt eingepackt hatte, nicht von dieſem Kunden ſelber verlangt worden war, ſondern von ſeinem Freund, der häufig mit ihm zuſammen und ſo auch dies letzte Mal in den Laden gekom⸗ men war, ein ſchlanker, beinahe hagerer junger Mann von nur mittlerer Größe mit ganz hellblon⸗ dem Haar, bartloſem Geſicht und waſſerblauen Augen. Deſſen war ſich jetzt der Droguiſt abſolut ſicher, und ihm war zu Mut, als wäre ihm eine ſchwere Laſt vom Herzen gewälzt, denn die Frage, die ihn all dieſe Wochen gequält, war jetzt beant⸗ wortet und die Angſt um die möglichen Folgen dieſes Verkaufs für ihn ſelber ſo gut wie gehoben. Fünf Minuten ſpäter hatte er Gillwaldt durch einen Rohrpoſtbrief von dem Vorfall unterrichtet. Sechzehntes Kapitel. Auf der Spur. Gillwaldt eilte unverzüglich zum Droguiſten, wurde von demſelben ins hintere Kontorzimmer geführt und mit wenigen Worten von allem unter⸗ richtet. Die Beſchreibung des Mannes, welcher das Chloroform verlangt hatte, ſtimmte vollſtändig mit dem Signalement des Individuums überein, welches neben Carl von Foerſter am Spieltiſche zu Monte Carlo geſeſſen hatte. Gillwaldts Hoffnung ſtieg— endlich war er auf der Spur des Mannes, den er ſuchte, und hatte er erſt einmal die Spur, ſo würde es nur noch eine Frage der Zeit ſein, bis er den Mörder eriagte. Er war ſich recht wohl bewußt, daß der Um⸗ ſtand, eine Flaſche Chloroform gekauft zu haben, noch niemanden eines Mordes überführte, und daß zahlreiche Menſchen umherliefen, auf welche die gleiche Perſonalbeſchreibung paſſen würde, aber doch hatte er die innerliche Ueberzeugung, daß dies der Mann war, der Karl von Foerſters Leben ge⸗ nommen. „Name oder Adreſſe desſelben iſt Ihnen wohl nicht bekannt?“ fragte Gillwaldt. „Nein, aber ſie müſſen hier irgendwo in der Nähe wohnen. Bis zum Auguſt kamen ſie häufig in meinen Laden und beinahe immer zuſammen. Dann ſah ich bis geſtern, wo der große brünette Herr allein kam, nichts weiter von ihnen.“ „Wie ſchade, daß Sie nicht daran dachten, dem Manne folgen zu laſſen.“ g„O, er wird ganz gewiß wiederkommen und dann vielleicht auch gleich ſeinen Freund mitbrin⸗ gen“, meinte der Droguiſt. „Höchſt wahrſcheinlich. Jetzt ſind ſchon drei Monate ſeit dem Morde vergangen. Hatten die beiden etwas damit zu thun, ſo werden ſie denken, daß der Mord jetzt längſt vergeſſen iſt, und die Geheimpolizei ihre Nachforſchungen eingeſtellt hat. Sie werden ſich infolgedeſſen ganz ſicher fühlen und zu ihren alten Lebensgewohnheiten zurückkehren. Nun, wir werden ja ſehen.“ „Was beabſichtigen Sie denn?“ „Ich werde einen meiner Leute, Wachtmeiſter Wagner, den ich ſelbſt ausbildete und auf den ich mich unbedingt verlaſſen kann, zu Ihnen ſchicken, damit er, ſobald einer von dieſen beiden ſich im Laden ſehen läßt, ihm folgen kann. Sie werden ſie ihm deutlich zeigen, ſo daß kein Irrtum möglich iſt, und dann wird er ſie nicht wieder aus den Augen verlieren. Aber da es eine bloße Möglich- keit iſt, daß ſie wieder herkommen, werde ich unter⸗ deſſen hier in der Gegend überall herum ſpazieren gehen und ſorgfältig Umſchau halten, ob ſie mir nicht etwa zufällig in die Arme laufen. Inzwiſchen dürfen Sie zu niemanden auch nur ein Wort da⸗ von verlauten laſſen. Die geringſte Unvorſichtig⸗ keit kann uns die Vögel verſcheuchen. Vergeſſen Sie nicht, daß die Sache für Sie ſelbſt unangenehm werden kann, wenn Sie mich irgendwie durchkreu⸗ zen, und Schweigen iſt eine ſchöne Sache— würde es etwas mehr geübt, ſo würde viel weniger Un⸗ glück in der Welt paſſieren.“ „Sie können ſich unbedingt auf mich verlaſſen“, verſicherte der Droguiſt mit aufrichtigem Eifer. Nunmehr begab ſich der Kriminalkommiſſar a. D. nach dem Polizeipräſidium und erhielt auf ſeine Bitte von ſeinem früheren Vorgeſetzten, der große Stücke auf ihn hielt, den von ihm zu ſeinerUnter⸗ ſtützung gewünſchten Beamten zugewieſen. Einestunde ſpäter ſaß dann Wachtmeiſter Wagner, natürlich in Civil, hinten in dem kleinen Bureau des Droguiſten an einer Stelle, von wo er freien Ausblick über den Laden hatte, und wartete geduldig auf den Mann mit dem Otternpelz oder deſſen Freund. 0 5 1055 1 5 1655 8 6 „ N 5 9 9 N 1 1 0 f 74 heiner Anzeiger Pnblikationsorgan der Gr. Bürgermeiſterei Miernheim. Aunzeigeblatt nen Piernheim, Weinheim, Aäferthal und Mmgebung. 9 W.——öſ[— a 1 7 —* Südweſten 30—50 Prozent haben umgepflügt werden müſſen. Das gibt ſchon einen Begriff von der Größe des Schadens. Die umgepflügten Flächen wurden mit Sommerſaaten beſtellt, die aber unter Froſt, Dürre und Inſekten bei⸗ nahe verkuͤmmerten. In. einigen Gouvernements haben die Behörden ſchon angefangen, das für die Volksverpflegung nöthige Getreide feſtzuſtellen, damit gegen die kommende Noth rechtzeitig vor⸗ geſorgt werden kann. ſtonſtantinopel, 10. Juli. Die Botſchafter geben beſchloſſen, an den kürkiſchen Miniſter den Aeußern eine änßerſt kategoriſch gehaltene Collec⸗ tivnote zu richten im Sinne der vereinbarten Friedensbedingungen.— Auf Befehl des Groß⸗ Veziers wurden mehrere Steuern darunter die Hammelſteuer in Theſſalien verpachtet.— Der „Standard“ meldet aus Konſtantinopel: die letzten Rekruten⸗Aushebungen haben nicht das Material Deßhalb geliefert, welches man erwartet hat. wurde in Anatolien das Aushebungsalter auf 14 Jahre(?) herabgeſetzt. London, 10. Juli. Die„Morning Poſt“ meldet aus New Pork: Die Mitglieder der Regierung ſcheinen überzeugt davon, daß die Be⸗ fürchtung, die japaniſche Regierung beabſichtige mittels ihrer Flotte in Honolulu einen Staats⸗ ſtreich vorzunehmen, berechtigt ſei. Ans Rah zud Fern Viernheim, 12. Juli. Die Krieger Denkmals Angelegenheit, welche in letzter Zeit ſchon verſchiedene Male eine Be⸗ ſprechung fand, wird jetzt hoffentlich zur allge⸗ meinen Zufriedenheit ihre Erledigung finden. Wie uns mitgetheilt wird, haben ſich diejenigen, die es am meiſten angeht, nämlich unſere tapfe⸗ ren Vaterlandsvertheidiger von 70/71 dahin aus⸗ geſprochen, daß ſie am liebſten eine gründliche Renovation des bereits beſtehenden Erinnerungs⸗ Denkmals(Mutter Gottes⸗Statue am Lorſcher⸗ weg) ſähen. Der hauptſächliche Wunſch geht nun dahin, den Sockel des Denkmals in ent⸗ ſprechender Weiſe zu vergrößern, ſodaß die Namen ſämmtlicher Kriegstheilnehmer mit einer Wid⸗ mung angebracht werden können. Die Statue der Mutter Gottes, unter deren beſonderen Schutz ſich unſere Krieger vor Einzug in den Kampf ſtellten und die ſie auch ſo ſichtlich be⸗ ſchützte, ſoll als würdigſter Schmuck den Gedenk,⸗ ſtein fort und ſort krönen.— Die Erhaltung der Namen derer in unſerer Gemeinde, die ihr Gut und Blut ebenſo wie jeder andere deutſche Soldat in jener denkwürdigen Zeit auf dem Altar der Vaterlandsliebe zu opfern bereit waren, iſt eine Ehrenpflicht ſämmtlicher Mitbürger. Wurde doch ihr heimiſcher Herd, ihr Gut und Alles was ihnen lieb und theuer in ſelbſtloſer opferbereiter Weiſe geſchützt auch von unſeren Krieger. Den zukünftigen Geſchlechtern dieſe Viernheimer wackeren Männer uavergeßlich zu ö 0 machen, iſt es jetzt die höchſte Zeit. Sind doch ſchon über 26 Jahre ſeit den großen Ereig⸗ niſſen verfloſſen, und mancher tapfere Soldat, den die Kugel im Feindesland verſchonte, hat durch die mitgemachten Strapazen ſich den Keim zum frühen Siechthum und Tod geholt und ruht jetzt in kühler Erde.— Eine ſchönere Einfrie⸗ digung des Denkmals reſp. die Schaffung einer Gartenanlage, wozu der jetzige Platz reicht, dürfte weſentlich zur Hervorhebung des Denkmals bei⸗ tragen.— Vielfach iſt auch der Wunſch laut geworden, man möchte das Kriegerdenkmal mehr in die Mitte des Ortes ſtellen. Beſonders würde der Platz vor der neuen Kirche hierzu geeignet ſein. Mag man nun hierüber einig werden, wie man will, es kommt jetzt darauf an, die Angelegen⸗ heit in Fluß zu bringen, wozu ja die geeigneten Männer ſich bereit erklärt haben. Die Koſten dürften ſich für das Projekt nicht ſo hoch be⸗ laufen und bei einiger Bethätigung des Opfer⸗ ſinnes unſerer Mitbürger wird die Zeit nicht mehr fern ſein, wo auch Viernheim ein dem Wunſche ſeiner Krieger entſprechendes Krieger⸗ denkmal beſitzt. Mit Gott für Fürſt und Vaterland! Mit Gott für Kaiſer und Reich! Viernheim, 10. Juli. Vorſicht vor — Gut, geſund udbillig! So kann man von einem Getränk ſten, das auf folgende Weiſe herzuſtellen iſt. eife Johannisbteren werden ausgepreßt, auf Liter dieſes Saftes 2 Pfund Zucker gerechnet und eingekocht wie Himbeerſaft oder dergl. ber Geſchmack dieſes Saftes iſt dem Himbeerſaſ ſehr ähnlich und als verſüßende Beigabe zu Wafr an heißen Sommer- tagen ſehr angenehm unk erfriſchend. Dabei ſtellt ſich, wenn man die Leren ſelbſt hat, das Liter auf etwa 40 Pfenni Lampertheim, 8. Juli. Bei Herrn Bauunternehmer Karb dahr wurde vor Jahren eine größere Geldſumme giohlen. Es gelang damals nicht, den Thäter usfindig zu machen. Nunmehr wird, lt.„W..“, dieſe That dem früheren Knecht des Karb Namens Friedrich Kindler, zur Laſt gelegt, de gegenwärtig wegen eines in der Stallung der merikaniſchen Petro⸗ leumgeſellſchaft zu Mannhen verübten Gel d⸗ diebſtahls eine längere Frheitsſtrafe verbüßt. Kindler hatte zur fraglicht Zeit ungewöhnlich große„Erſparniſſe“ in auwärtigen Sparkaſſen eingelegt, was ſich neuerdizs herausſtellte und die Ermittelung des Thätes erleichterte. Bei der kürzlich vorgenommener Unterſuchung war Kindler, von zwei Mannhener Kriminalſchutz⸗ unreifem Obſt. Es naht jetzt wieder die Zeit heran, in welcher allerlei Obſt zu reifen beginnt. Für unerfahrene und lüſterne Kinder bringt dieſelbe mancherlei Gefahren in geſund⸗ heitlicher und ſittlicher Beziehung mit ſich. Un. reifes Obſt iſt immer ungeſund; doch auch zeitige Früchte können der Geſundheit nachtheilig werden, wenn ſie unmäßig genoſſen werden oder wenn z. B. nach dem Kirſcheneſſen Waſſer ge⸗ trunken wird. Sehr bekömmlich iſt es, wenn etwas Brod zum Obſt gegeſſen wird. In ſitt⸗ licher Hinſicht iſt die Obſtzeit gefährlich, da das reife Obſt in den Gärten zum Nehmen reizt, wie leider alljährlich über Obſtdiebſtähle auch beſonders durch Kinder Klage geführt werden muß. Mögen daher die Eltern in dieſer Zeit mit erhöhter Sorgfalt über ihre Kinder wachen und hierdurch wie durch geeignete Belehrung ihre Lieblinge wie auch ſich ſelbſt vor Nachtheilen mancherlei Art ſchützen. Viernheim, 10. Juli. Der Juli iſt ſozuſagen der vollkommenſte Monat, daher auch ſeine vielen Namen, wie Heu-, Roſen⸗, Kirſchen⸗ monat; auch iſt er in unſerer Zeit des Anbaues in den meiſten Gegenden ſchon der Erntemonat. Zu ſchönem Blumenflor, zum Roſenduft und zum Wohlgeruch der Linde, geſellt er eine Menge der wohlſchmeckenden Früchte wie Erd⸗, Heidel⸗, Stachel⸗, Johannisbeeren und dann die ſüßen Kirſchen in ſo reichlicher Zahl. Er iſt der Uebergang von der blühenden Zeit zu der früchte⸗ ſpendenden. Er bedeutet die Höhe des Jahres und reift der bedürftigen Menſchheit das nütz⸗ liche Getreide, dem Landmann belohnt er ſeine Mühe und ſeinen Fleiß. hat, iſt ſehr groß. leuten begleitet, an Ort un Stelle vorgeführt. Worms, 8. Juli. J April d. Js. iſt, wie ſ. Zt. berichtet wurde, t dem hieſigen Ver⸗ ſorgungshauſe eine geiſtesſanke Perſon von anderen Inſaſſen des Hauſes ſchwer mißhandelt worden. Die Geiſteskranke iſbereits 12 Stunden nach der Mißhandlung geßrben; die damals alsbald vorgenommene Sekon der Leiche der Unglücklichen hat aber nicht mit Sicherheit den Nachweis geliefert, daß die Frau an den er⸗ haltenen Mißhandlungen geſirben war. Gegen drei weibliche Inſaſſen des Berſorgungshauſes wurde jedoch Anklage wegen Mißhandlung er⸗ hoben. In der geſtrigen Siung des Schöffen⸗ gerichts wurde die Hauptangllagte, eine Frau Schmitt, zu 5 Monaten Gejngniß verurtheilt, Die Mitangeklagte Nikolai ehielt 5 Tage und eine dritte wurde freigeſprocha. Landau, 8. Juli. In Frankweller erlitt der 48 Jahre alte Ackerer Wllibrand Gerſten⸗ meyer einen ſchrecklichen Tot Derſelbe war eben mit Mähen von Gras bſchäftigt, als er einen epileptiſchen Anfall bekam und hierbei in ſeine Senſe fiel. Später fad man den Un⸗ glücklichen auf, aber bald darauſſtarb er. Gerſten⸗ meyer hatte ſich verblutet. Bruchſal, 7. Juli. Gefern Abend wurde durch den Schnellzug zwiſchen Dirlach und Wein⸗ garten ein 4—5 Jahre altes Knd eines Bahn⸗ warts überfahren und gräßlich berſtümmelt als Leiche hinweggetragen. — Gewitterſchaden. Ler Schden, den das Unwetter am 1. d. Mts. au einzelnen Ge⸗ markungen des Bruchſaler Beyrks angerichtet Nach vorlänſiger Schätzung Unterdeſſen wanderte Gillwaldt langſam in den Straßen der Gegend ſpazieren, eifrig die Geſichter aller ihm Begegenden durchforſchend und auch die Schutzleute auf Poſten, die ihn meiſt von früher her kannten, befragend, ob ſte jemanden, der ſeiner Beſchreibung entſprach, geſehen hätten. Aber alles erfolglos. Acht Tage vergingen, ohne daß ſich irgend etwas ereignete, bis eines Abends gegen halb ſechs Uhr eine Droſchke vor dem Droguenladen vorfuhr, und der Herr mit dem Otternpelz in den Droguen⸗ laden trat. Sein Pelzkragen war hochgeſchlagen, Hals und Mund ſorgfältig in ein ſeidenes Tuch gehüllt und der Ausdruck ſeiner Geſichtszüge ent⸗ ſchieden verſchnupft. Voll Intereſſe betrachtete der Droguiſt dieſen mutmaßlichen Mörder, konnte aber nichts Beſonderes an ihm entdecken und antwortete auf ſein Verlangen nach Bronchialpaſtillen: „Sie ſind wohl etwas erkältet?“ „Ich war es allerdings, aber jetzt iſt es ſo ziemlich überſtanden. Ich möchte die Paſtillen auch nur der Vorſicht halber haben, hoffentlich werde ich ſie nicht gebrauchen.“ „Das Wetter war ſo ſchlecht— trübe, kalt und regneriſch“, fuhr der Droguiſt fort, damit Wachtmeiſter Wagner, dem unterdeſſen das verab⸗ redete Signal gegeben worden war, Zeit hätte, ſich die Erſcheinung des Fremden genau einzuprägen und unbeachtet den Laden zu verlaſſen, aber viel⸗ leicht waren Sie verreiſt und trafen es wo anders beſſer mit dem Wetter, als wir es jetzt hier haben.“ Nein ich bin ſchon einige Wochen wieder in der Stadt; guten Abend!“ ſagte er haſtig und eilte wieder in ſeine Droſchke zurück. Wachtmeiſter Wagner hatte ſich bereits über⸗ zeugt, daß dieſe Droſchke auf ihn wartete, ſich des⸗ halb eine andere genommen und erwartete in der⸗ ſelben die Abfahrt des Verdächtigen. Sobald der Mann mit dem Otternpelz wieder weiter fuhr, ſetzte ſich auch des Wachtmeiſters Droſchke in Be⸗ wegung, und beide Droſchken fuhren in ſcharfem Trabe die Friedrichſtraße und deren Verlängerung herunter, bis ſie vor dem Eingang des neuen —— Operetten⸗Theaters hielten, wo der Herr im Pelz eine Droſchke verließ und nicht durch den Haupt⸗ eingang, ſondern durch eine Seitenthür ging, die 175 der Aufſchrift darüber zu den Bühnenräumen ührte. Der Wachtmeiſter eilte ihm nach, wurde aber auf ſeine Frage nach dem Herrn, der eben herein gegangen war, von dem Thürhüter ſo gröblich ab⸗ gefertigt, daß er ſich entſchließen mußte, ein Billet zu kaufen, und den Verſuch zu machen, ob er den Verdächtigen vielleicht unter den Darſtellern auf der Bühne erkennen und dann aus dem Theaterzettel ſeinen Namen ermitteln könnte. Aber leider fand er ſich in dieſer Hoffnung getäuſcht, denn die Operette ſpielte im vorigen Jahrhundert und die etwas phantaſtiſchen, dabei reichen Koſtüme, die gepuder⸗ ten Perrücken, künſtlichen Bärte und ſonſtigen Toilettenkünſte hatten die Schauſpieler ſo ſehr ver⸗ ändert, daß von ihrer Alltagserſcheinung nichts mehr zu erkennen war. Nachdem der Wachtmeiſter alle hatte auftreten ſehen, deren Namen er auf dem Zettel fand, und es ihm nicht gelungen war, den Geſuchten darunter wiederzuerkennen, hielt er es für das beſte, das Theater wieder zu verlaſſen und ge⸗ duldig vor dem Bühneneingang abzuwarten, bis der Menſch wieder herauskäme. Dieſe mühſelige Geduldsprobe wurde denn endlich von Erfolg ge⸗ krönt— einige Zeit nach Schluß der Vorſtellung kam unter den übrigen Darſtellern auch der Herr im dem Otternpelz mit ſorgfältig verhülltem Geſicht heraus, ſtieg in eine Droſchke und fuhr davon, während der Wachtmeiſter ihm in ſeiner zweiten bereit gehaltenen Droſchke auf dem Fuße folgte. In einer Seitenſtraße der Friedrichſtraße ſtieg der Verfolgte aus. Der Wachtmeiſter that das Gleiche auf dem gegenüberliegenden Trottoir und ſah dann den Mann in ein Haus treten, welches wegen eines im Erdgeſchoſſe befindlichen Reſtaurants noch offen war. Schleunigſt eilte der Poliziſt ihm nach und hörte unten in dem Hausflur, wie der Mann im Otternpelz die Treppen hinaufſtieg und anſcheinend, nach dem Gehör zu urteilen, im zweiten Stockwerk ſtehen blieb, einen Schlüſſel einſteckte, eine Thür öff nete und zuwarf und dann nichts weiter von ſich hören ließ. Der Wachtmeiſter ſolgte ihm nunmehr die Treppe hinauf und fand im zweiten Stockwerke wei Thüren, die eine mit den Namen„Arthur homas“, die andere mit den Namen„Harold Donati.“ Den letzteren Namen hatte er auf dem Theaterzettel geſehen, vermutlich wohnte hier alſo der Geſuchte, aber der Sicherheit halber wollte er ſich davon doch erſt überzeugen. Demnach klingelte er ohne weiteres, die Thür öffnete ſich in wenigen Sekunden, und der Mann im Otternpelze ſtand vor ihm auf der Schwelle. „Entſchuldigen Sie mich, mein Herr“, ſagte der Poliziſt höflich,„ich wohne im vierten Stock und kam eben nach Ihnen die Treppe herauf, als ich dieſe Handſchuhe fand, die Sie alſo vermutlich wohl verloren haben.“ Dabei hielt er ihm ein Paar höchſt vertragene wildlederne Handſchuhe hin, die Harold Donati voller Verachtung betrachtete, um dann zu erwidern: „Danke ſehr, die gehören mir denn doch nicht.“ „Entſchuldigen Sie, daß ich Sie ſtörte“, meinte der Poliziſt. „Hat nichts zu ſagen, gute Nacht“, antwortete Harold Donati und ſchloß die Thür. Darauf ging der Wachtmeiſter mit ſchwerem Schritt die zwei weiteren Treppen bis zum vierten Stockwerk herauf, wartete dort kurze Zeit und glitt dann lautlos die Treppe wieder herunter, eilte aus dem Hauſe und nahm die nächſte Droſchke. „Wohin, Herr d“ fragte der Kutſcher. „Nach der Königſtraße“, antwortete er.„So ſpät es auch ſchon iſt“, murmelte er dann vor ſich hin,„wird Herr Kommiſſar Gillwaldt doch gern noch meinen Rapport hören.“ Dabei rieb er ſich befriedigt die Hände, denn der Erfolg dieſes Abends erfüllte ihn mit nicht geringem Stolze. (Fortſetzung folgt.) 1 A* — W 7171 L und Bei , vn be U* i r. . if, 0 Ver bon indelt Alden amalz e der it den en er. Gegen hauses 9 er- fen, Frau thell, e und erlitt ten; bar l er bel in Un⸗ cſten. vurde Dein. gahn⸗ t als „ den 1 üchtet ung Tür l ſich meht erke kinte tele ging zwe rau, b die und 80 fich gern 97 5 ſich ends beträgt derſelbe in Unteröwisheim ca. 120 bis 140 000 Mark., Oberöwisheim 15—20 000 Mk., Neuenbürg 35—40 000, Büchenau 4000, Unter⸗ grombach 20 000 und Übſtadt 60000 Mk. Kaſtel, 10. Juli. In einem Coupe des von Frankfurt a. M. gegen 5 Uhr hier eintreffen⸗ den Schnellzuges ließ ein Herr aus Mainz eine Brieftaſche mit Werthpapieren im Betrage von 34,000 M. zurück, die ihm von einem anderen Herrn wieder zugeſtellt wurde. Auf Finderlohn verzichtete der Herr. Oehringen, 10. Juli. Nach amtlicher Feſtſtellung beträgt der durch Hagelſchlag und Sturm im ganzen Bezirk Oehringen erwachſene Schaden rund: 1. an Ernte 3,456,000 Mark, 2. an Obſtbäumen 4,505,000 Mk., 3. an Ge⸗ bäuden 564,000 Mk., zuſammen 8,525,000 Mk. bei 29,580 Einwohnern! Ettlingen, 8. Juli. Die Papierfabrik der Gebr. Buhl iſt total niedergebrannt, nur die Umfaſſungsmauern ſtehen noch. Von dem Maſchinengebäude, das ſtehen geblieben iſt, iſt ein Anbau abgebrannt. Das Wohnhaus ſowie eine Werkmeiſterwohnung iſt von dem Feuer verſchont geblieben. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Feuerwehren der Stadt und der Spinnerei arbeiteten mit großer Hingabe. Lahr, 10. Juli. Ein gräßlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich im Steinbruch im Altvaterberg. Die Steinbrecher Alexandro Dallacoſta, ein Ita⸗ liener und Eduard Frick von Lichtenthal ſollten ein nicht losgegangenes Sprenggeſchoß heraus⸗ bohren. Dabei ſcheinen dieſelben nicht mit der nöthigen Vorſicht zu Werke gegangen zu ſein, denn plötzlich ging der Schuß los und die beiden Arbeiter wurden entſetzlich zugerichtet. Der Italiener wurde etwa 3 Meter hoch in die Luft geſchleudert, das Geſicht deſſelben iſt vollſtändig verbrannt und der Hinterkopf zerſchmettert. Er war alsbald eine Leiche. Frick trug ſchwere Brandwunden im Geſicht, an den Händen und der Bruſt davon. Freiburg, 8. Juli. Der von Denzlingen gebürtigte und dort wohnhafte Schreiner Rüb⸗ ling wurde von der gegen ihn erhobenen An⸗ klage wegen Mordverſuchs an ſeiner Frau vom Schwurgericht freigeſprochen. Dem Vorſitzenden des Gerichts unterlief bei Verkündung des Ur⸗ theils der Lapſus: Die Koſten werden dem Großh. Staatsanwalt auferlegt.(Großegeiterkeit!) Straßburg, 10. Juli. Bei der Beſichti⸗ gung der vom 30. Juni bis 1. Juli verhagelten Gemeinden der Kreiſe Welßenburg, Hagenau und Zabern, die Unterſtaatsſekretär Baron Zorn v. Bulach vornahm, wurde feſtgeſtellt, daß in der ganzen Ausdehnung, die das Hagelwetter genom⸗ men hat, die Getreideernte faſt vollſtändig ver. nichtet worden iſt, ſo daß ſie nicht einmal mehr überall als geringſtes Heumaterial verwendet werden kann. Kartoffeln werden vorausſichtlich noch eine halbe Ernte, die Rüben ſogar noch etwas mehr ergeben. Außerordentlich groß iſt der Schaden an Hopfen, Reben und Obſtbäumen. Erſt nach einer langen Reihe von Jahren wird es möglich ſein, dieſe Schäden wieder einiger⸗ maßen auszugleichen. Stürme und Regen haben außerdem großen Materialſchaden an Häuſern, Scheunen und Stallungen und das Waſſer an den Straßen und Wegen angerichtet.— Be⸗ dauerlicherweiſe iſt trotz aller Warnungen und Ermahnungen von zuſtändiger Seite faſt niemand von den getroffenen Landwirthen verſichert geweſen. Köln, 10. Juli. Verhaftet wurde ein Schloſſer wegen fortgeſetzter Mißhandlung ſeiner Ehefrau. Er überſchüttete ſeine Frau mit Pe⸗ troleum und verſuchte ſie alsdann anzuzünden. Unterſteinach, 10. Juli. Im nahen Kupferberg trug ſich ein ſchreckliches Unglück zu. Der Geſchäftsführer des Bergwerks, Nicolodi (ein Italiener), wollte, ſo geht das Gerücht, Dynamit zum Bergwerk tragen. Auf dem Wege kam er zu Fall und das Dynamit explodirte. Nicolodt wurde nach den„M. N. N.“ bis zur Unkenntlichkeit in Stücke geriſſen. Warburg, 10. Juli. In Welda iſt ein Kind ums Leben gekommen, weil es unreife Stachelbeeren in Abweſenheit der Angehörigen in ſolcher Menge genoſſen hat, daß es unter fürchterlichen Schmerzen Magenvergiftung bekam. Schwetz a. W., 10. Juli. Am Fliegen⸗ ſtiche geſtorben iſt der frühere Stadtſekretär Struenſee. Derſelbe achtete anfangs gar nicht auf den Stich, den ihm eine Fliege auf der Naſenſpitze beigebracht hatte. Erſt als nach einiger —— k—— Eunugelilche Mittwoch, den 14. Juli. Abends 8% Ahr Bibelstunde. Reiſeprediger Ichmid. Gleichzeitig wird nochmals darauf hingewieſen, daß alle 14 Tage Sonntags Nachmittags 3 Uhr und in der Woche jeden Diens⸗ ie Gemeiulchafk. Dienstag, den 13. Juli, Abends 8˙½ Ahr Bibelstunde. Stadtmiſſionar Knoll. uierteljährl. Zeit die Naſe ſtark anſchwoll, fragte er einen Arzt um Rath. Da war aber eine ſo hochgradige Blutvergiftung eingetreten, daß die ärztliche Hülfe erfolglos blieb. Am zweiten Tage war der Mann eine Leiche. Suhl, 10. Juli. Bei der Ausſchachtung eines Baſſins im benachbarten Schmiedefeld wurden drei Arbeiter verſchüttet. Zwei davon ſind todt, dem dritten wurden beide Beine gebrochen. — Der durch die Ueberſchwemmung in Süuͤd⸗ frankreich angerichte Schaden wird auf 200 Millionen geſchätzt. Die Zahl der Opfer dürfte 300 erreichen, wird genau aber wohl nicht be⸗ kannt werden. Budapeſt, 10. Juli. Der flüchtige Ober⸗ poſtaſſiſtent Vogel, der zu Pirna 55,000 M. unterſchlug, iſt hier verhaftetet worden. Die ganze Summe wurde bis auf 126 M. bei ihm vorgefunden. Der„Kladderatſch“ ſchreibt: In poli⸗ tiſchen Kreiſen wird das Gerücht verbreitet und allgemein geglaubt, der Generalmajor a. D. v. Podbielski ſei zum Staatsſekretär des Reichpoſt⸗ amts beſtimmt. Geringeren Glauben findet die Nachricht, daß der bisherige Unterſtaatsſekretär im Reichspoſtamt Dr. Fiſcher nächſt ens eine Kavalleriebrigade erhalten werde. Warum dieſe Mittheilung auf Widerſpruch ſtößt, iſt unklar. Herr Fiſcher würde doch jedenfalls das bischen Reiten ſchneller heraushaben, als Herr v. Pod⸗ bielski das komplizierte Poſtweſen.— Der Reichs⸗ kanzler iſt in Friedrichsruh geweſen. Bismarck ſoll ihn von dem Werthe des Horaziſchen„Beatus ille“(Glücklich, wer fern von den Geſchäften ꝛc.) überzeugt haben.— Iſt es richtig, daß General Podbielski darum einkommen will, ſeinen Namen in Poſtbielski umändern zu dürfen. Zurückgesetzte Stoffe im Ausverkauf. 7 Meter Waschstoff vaschächt z. ganz. Kleid f. M. I. 95 Pf. 6„ soliden Stoff,% 6„ Sommer-Nouveauté, doppeltbr.„„ 3.00„ 6„ Alpaka 1 1 n 4.50„ 7„ẽG Mousseline laine, garant. r. Wolle„„ 4.55„ Ausserordentl. Gelegenheitskäufe in modernsten Woll- u. Wasch- stoffen zu extra reduzirten Preisen versenden in einzelnen Metern franko in's Haus. Muster auf Verlangen franko. Modebilder gratis. ſerzintthas! Oettinger& Co., fntſunt 1 l. 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An dem für die Gemeinde Viernheim aufgeſtellten Ortsbauplan ſind bezüglich verſchiedener Straßen Abänderungen in Bezug auf die Fluchtlinien beſchloſſen worden und liegt der Ortsbauplan inſoweit eine Aenderung der Fluchtlinien, welche mit Bleiſtift eingetragen ſind, in Betracht kommt, vom 12. d. Mts. ab vier Wochen lang in dem Bureau der unterzeich⸗ neten Bürgermeiſterei zu Jedermanns Einſicht offen. Etwaige Einwendungen ſind binnen vorbeſtimmter Friſt bei Vermeidung des Ausſchlußes entweder ſchriftlich oder mündlich bei der unterzeichneten Behörde vorzubringen. 0 Weiter wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß durch Beſchluß des hieſigen Gemeinderaths in das Ortsbauſtatut für die Gemeinde Viern⸗ heim nachfolgende Beſtimmung aufgenommen werden ſoll. Zu Art. 10 der allgemeinen Bauordnung. § 1a. Als Straße, die nur auf einer Seite und zwar der Süd⸗ ſeite bebaut werden darf, wird die Spitalgaſſe beſtimmt. Dieſe neue Beſtimmung bezw. Gemeinderathsbeſchluß liegt nun vom 12. d. Mts. ab vier Wochen lang in dem Bureau der unterzeich⸗ neten Bürgermeiſterei zu Jedermanns Einſicht offen. Etwaige Einwendungen ſind binnen vorbeſtimmter Friſt bei Vermeidung des Ausſchlußes entweder ſchriftlich oder mündlich bei der unterzeichneten Behörde vorzubringen. Viernheim, den 8. Juli 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 77 ͤ ĩðVu AE RR 2 1 1 1 XI Dauklagung. Zurückgekehrt von dem Grabe unſeres nun in Gott ruhen⸗ den theueren Vaters, Schwiegervaters und Großvaters ** 7 9 Friedrich Bininger ſprechen wir hierdurch für die vielen herzlichen Beweiſe der Theil⸗ nahme, ferner für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und die zahl⸗ reiche Betheiligung auf dem Wege zur letzten Ruheſtätte, insbe⸗ ſondere auch den barmh. Schweſtern unſeren innigſten Dank aus. Viernheim, den 11. Juli 1897. 707 Die trauernd Hinterbliebenen. CTT 8 — Bandwurm. 2 N Die Privatpoliklinik in Glarus hat mich auf brieflichem Wege, durch ein unſchädliches Verfahren, von einem Bandwurm mit Kopf in Zeit von 2 Stunden, ohne Vorkur befreit, ein Reſultat, daß ich durch andere früher gemachte Kuren nicht erreichen konnte. Schnellewalde b. Neuſtadt (Oberſchleſten), den 22. Oktober 1896; Johann Georg Pietſch. Vor⸗ ſtehende, eigenhändige Unterſchrift des Johann Georg Pietſch beglaubigt: Schnellewalde, den 22. Oktober 1896; Burkert, Standesbeamter. e Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchstraße 405, Glarus(Schweiz). g 2 S 0 Portemonaies, Brieftaſchen, Taſchenme ſſer Hoſenträger, Papierſtoffwäſche, Maaßſtäbe, Steinhauer und Zimmermannsſlifte empfiehlt M He 5 Mannheim Schreibwaaren⸗ . 7 1 1,, Handlung. 1370 U zal fei ber Il Ort 10 deer ein wir! zu liche aun fü ſulc bunt 4 pön fen, 0 fu