J Viernheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gt. Hürgermeiſterti Viernheim. Juerg e bone 1 lti Antziasblatt ven iernhzin, meinheim, Aäferthal und Hugebung. e ſpaltige Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. 4 Per Voſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. 3 * Ar. 82. dienstag, den 3. Auguf 1897. 13. Jahigang. Jeulſchland. — Die Verſuche, welche mit der Telegraphie ohne Draht, wie wir bereits gemeldet haben, im Auguſt zu Kiel in Anweſenheit des Kaiſers und des Prinzen Heinrich ſtattfinden werden, werden zu dem Zwecke angeſtellt, um zu er⸗ mitteln, ob mit Hilfe dieſer Telegraphie eine Nachrichtenvermittlung zwiſchen Schiffe unter einander möglich iſt. Uebrigens ſind in Kiel ſchon vor einigen Jahren derartige Verſuche ge⸗ macht worden. Damals aber ſind ſie geſcheitert. Bonn, 31. Juli. Auf dem geſtrigen Feſt⸗ eſſen zu Ehren des 50jährigen Beſtehens der landwirthſchaftlichen Akademie Poppelsdorf er⸗ klärt: Miniſter Frhr. v. Hammerſtein, daß er ſtets den guten Willen gehabt habe und noch habe, der Landwirthſchaft zu helfen. Wer dies beſtreite, gegen den ſei wiederholt ſein Zorn auf⸗ getreten. Eine ſchlechte Regierung würde an Preußens Spitze ſtehen, die nicht begriffe, daß der Nähr- und Wehrſtand die Stütze unſeres preußiſchen Vaterlandes ſei. Preußen ſei der Kopf, Süddeutſchland das Herz Deutſchlands. Ueber dem Herzen müſſe ein ſtrammer ſtarker Kopf ſtehen. Das ſei es geweſen, was uns zum Ziele, zum deutſchen Reiche gebracht habe. Aus innerem Pflichtgefühl wolle er das Wohl der Landwirthſchaft; er müſſe es aber zurückweiſen, daß man ſage, der Staat wolle allein helfen, der Staat werde und könne erſt dann helfen, wenn die Selbſthilfe der Landwirthſchaft er⸗ ſchöpft ſei. Der Miniſter erklärte, der Land⸗ wirth ſtehe in Gottes Hut, und ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Reich. Ausland. Madrid, 31. Juli. Der portugleſiſchen Zei⸗ tung„Seculo“ zufolge dauern in Liſſabon und Oporto die Unruhen fort. Die Truppen ſind konſignirt. Es treffen Verſtärkungen ein. Im Zollamt wurde Munition beſchlagnahmt. Pa⸗ trouillen durchziehen die Straßen. Zahlreiche Verhaftungen find vorgenommen worden. Madrid, 31. Juli. Die Lage in Portugal iſt ſehr ernſt. Ein Putſch wie 1891 iſt nicht unmöglich. In Liſſabon und Oporto iſt that⸗ ſächlich der Belagerungszuſtand proclamirt. Madrid, 31. Juli. Nach amtlichen Depeſchen aus Havanna haben daſelbſt neue Zuſammen⸗ ſtöße ſtattgefunden. 90 Aufſtändiſche wurden getödtet, 19 gefangen genommen. Die Auf⸗ ſtändiſchen griffen Mariano in der Nähe von Havanna an, wurden aber zurückgeſchlagen. Auf Seiten der Spanier wurde ein Kapitän getödtet und einige Soldaten verwundet. Philipoppel, 30. Juli. Das Urtheil im Prozeß Boitſchew wurde geſtern 8 Uhr Abends verkündet. Rittmeiſter Boitſchew und Novelitſch wurden zu lebenslänglichem ſchweren Kerker, Bogdan Vaszilewitſch zu 6 Jahren und 8 Mo⸗ naten ſchweren Kerkers verurtheilt. Nicola Boitſchew wurde freigeſprochen. Rittmeiſter Boitſchew wurde einſtimmig des vorbedachten Mordes unter mildernden Umſtänden für ſchuldig erkannt, ebenſo Novelitſch, der Gensdarm Bogdan Vaszilewitſch des Mordes ohne Vorbedacht unter ſehr mildernden Umſtänden für ſchuldig gefunden. Dieſes Urtheil iſt kaum geeignet, ſo bemerkt die „Frkf. Ztg.“, das ſchon ſo tief geſunkene An⸗ ſehen der bulgariſchen Juſtiz zu heben, denn wenn man ſich auch erklären kann, daß dem Gensdarmen Vaszilewitſch mildernde Umſtände zugeſprochen worden ſind, weil er unter dem Befehle des Polizeipräfekten Novelitſch handelte, ſo iſt es doch völlig unverſtändlich, welche mil ⸗ dernden Umſtände dem Rittmeiſter Boitſchew, der ſich in brutalſter Weiſe einer unbequemen Geliebten zu entledigen verſucht hat, oder gar dem Philippopeler Polizeipräfekten Novelitſch, der ſich perſönlich und aus freien Stücken an dem ſcheußlichen Morde betheiligt hat, zugebilligt werden können. Der Hauptgrund, weßhalb dies geſchehen, iſt wohl, daß man die drei Mörder vor dem Tode retten will. Die Heimlichkeit, mit der das Gericht bei der Uctheilsſprechung vorgexangen iſt, ſcheint ebenfalls darauf hinzu⸗ deuten, daß es ſich dabei nicht im Einklange mit der öffentlichen Meinung weiß. Konſtantinopel, 31. Juli. Die Botſchafter haben der Türkei ein prinzipiell wichtiges Zuge⸗ ſtändniß gemacht, indem ſie zugegeben haben, daß die Türkei auch nach dem Friedensſchluſſe mehrere wichtige Poſitlonen in Theſſalien beſetzt halten darf. Regengüſſe und Ueberſchmemmungen. Breslau, 30. Juli. Hieſige Blätter melden aus Hirſchberg, daß namentlich das Hirſchberger Thal von furchtbaren Ueberſchwemmungen heim⸗ geſucht worden iſt. Die Thäler des Bober, Zacken und Schwarzwaſſer bilden unabſehbare Seen. Die Häuſer ſtehen vielfach bis an die Dächer unter Waſſer. Viele Bewohner, die ſich auf die Dächer geflüchtet haben, ſind abgeſchnitten. Hier in Breslau ſind die Nachtzüge aus dem Hochwaſſergebiete ausgeblieben. Dem hieſigen „Generalanzeiger“ zufolge iſt ein Jäger bei den Rettungsarbeiten ertrunken. In Heriſchdorf iſt eine Frau mit ihrem Kinde, das ſie zu retten verſuchte, in den Fluthen umgekommen. Ebenſo ſind in Kunersdorf und Schaupitz 2 Perſonen ertrunken. Bei Langenöls iſt der Bahndamm theilweiſe gerutſcht. —. Die„Schleſ. Ztg.“ meldet aus Görlitz: Das Hochwaſſer iſt höher als im Jahre 1880. In Oſtritz wurde eine Brücke fortgeriſſen, auf der ſich 8 Kinder befanden, die ſämmtlich er⸗ trunken ſind. Wien, 30. Juli. Das noch immer an⸗ haltende Regenwetter nimmt den Charakter einer Kataſtrophe an. Von allen Seiten laufen Hiobs⸗ poſten ein. Die tiefer gelegenen Stadttheile ſtehen unter Waſſer. Viele Bewohner mußten ausquartiren. Die Zufuhr von Lebensmitteln ſtockt. Alle Preiſe ſind rapid geſtiegen. An der Schwarzenbergbrücke iſt ein Gerüſt eingeſtürzt, wobei fünf Arbeiter in den Fluthen der hoch Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗ Dietrich. (Nachdruck verboten.) 26. Fortſetzung. „Mein theurer Onkel, dann hoffe ich, daß Du in jeder Hinſicht mit ihr ſo glücklich wirſt, wie Du es verdienſt.“ „Ich danke Dir, mein lieber Junge. Alſo der Gedanke an meine Heirat berührt Dich nicht unan⸗ genehm, bereitet Dir keine Enttäuſchung?“ „Weshalb, Onkel? Ich verſtehe Dich nicht.“ „Nun, weißt Du— ich bin ſo lange ein Junggeſelle geblieben, daß Du— zumal wir uns perſönlich nahegetreten waren, Dich naturgemäß als meinen einſtigen Erben betrachten mußteſt, und Du weißt ja, daß ich mich in recht behaglichen Vermögens⸗ umſtänden befinde.“ „Du denkſt doch nicht im Ernſt, daß ich je darauf ſpekuliert hätte, Dich zu beerben?“ antwor⸗ tete Hugo etwas ſteif und gemeſſen. „Nein, ich weiß recht wohl, daß du über ſolche ſelbſtſüchtigen Berechnungen weit erhaben biſt, aber trotz alledem habe ich Dich während der letzten Jahre ſo behandelt, daß Du Dich als meinen ein⸗ ſtigen Erben betrachten mußteſt, und ſo fürchtete ich denn, daß dieſe bevorſtehende Aenderung in meinen Verhältniſſen Dich unangenehm über raſchen könnte.“ „Durchaus nicht. Ich wünſche Dir vielmehr von ganzem Herzen Glück. Wann wird denn die Hoch⸗ zeit ſtattfinden?“ „Erſt Ende Auguſt. Es ſcheint mir noch weit hin zu ſein,— aber man wird die Zeit bis dahin ſchließlich auch noch überſtehen.“ „Alſo erſt in fünf Monaten“, meinte Hugo nachdenklich. „Ja, mir erſcheinen ſie wie fünf Jahre. Bei⸗ läufig, mache bald Deinen Beſuch bei Frau von Foerſter und ſage ihr ein paar freundliche Worte. Sie wird es wohl von Dir erwarten.“ „Gewiß. ich werde ſie ſehr bald beſuchen.“ „Recht ſo, mein lieber Junge. Für heute denn Lebewohl!“ Vierundzwanzigſtes Kapitel. Cäciliens Traum. Am folgenden Tage machte Hugo bereits ſeinen Beſuch in der Regentenſtraße. Als er ſich melden ließ, erhielt er den Beſcheid, die gnädige Frau wäre Fräulein von Heldberg wäre zu Hauſe und würde ihn ſofort empfangen. wartete er ungeduldig in fieberhafter Erwartung auf das Wiederſehen mit getrennt ge⸗ Endlich öffnete ſich die Thür, und Cäcllie erſchien auf der Schwelle, ihn mit lieblichem Er⸗ Freude ſtrahlenden Augen be⸗ in die Stadt gefahren, aber In den Salon geführt, ſeiner Verlobten, von der er ſo lange weſen. röten und von grüßend. „Cäcilie!“ rief er in leidenſchaftlicher Erregung, eilte haſtig auf ſie zu, während ſie die Thür ſchloß, 8 1.0 ſie dann in glühender Umarmung an ſeine rnſt. ⸗Cäcilie, Cäcilie!“ flüſterte er dabei, während er ihr Geſicht mit beißen Küſſen bedeckte. „O Hugo, ich bin ſo glücklich, daß wir uns wiederſehen“, flüſterte ſie, als ſie endlich Worte fand, und blickte ihn dabei durch ihre Thränen— es waren mehr Thränen der Freude, als des Schmerzes— voll inniger Liebe an. „Aber weshalb weinſt Du denn, Geliebte?“ fragte er zärtlich. „Weil ich ſo froh bin, Dich endlich einmal ——— U—̃7⅛——⸗ßw.. ̃c wiederzuſehen. Ich kann Dir gar nicht ſagen, wie ich mich all die Monate nach Dir geſehnt habe.“ Wieder und wieder kuͤßte er ſie, bis ſie ſich aus ſeinen Armen befreite und ihn nach dem Sofa führte, auf dem ſie beide nebeneinander Platz nah⸗ men, wobet ſie ihre Hand willig in der ſeinen ließ. „Du empfindeſt alſo mir gegenüber noch ebenſo wie früher, Cücilie?“ fragte dann Hugo beſorgt. „Bedarf es da noch der Frage?“ „„Natürlich nicht,— aber wenn man an ſeinem höchſten Glück zweifelt, da man doch weiß, daß man nichts dazu gethan hat„es zu verdienen, be⸗ glückt es einen immer wieder, die Verſicherung zu hören, daß es einem doch noch geblieben iſt, und ſo möchte ich noch einmal von Deinen Lippen hören, daß Du noch immer die Meine biſt.“ „Gewiß, gewiß bin ich die Deine, jetzt und immer.“ „So lange Du mir das noch ſagen kannſt, iſt es mir ganz gleich, was die Welt von mir denkt, , außer um Deinetwillen, Cäctlie!“ u, während ſich dabei ein düſterer e Züge breitete. „Wie matt und müde und alt Du plötzlich aus⸗ ſiehſt“, rief ſie, ihn liebevoll und mitleidig an⸗ blickend. „Bin ich Dir zu alt, als daß Du mich noch zu lieben vermöchteſt?“ fragte er mit einem tief⸗ traurigen Seufzer. Du auch hundert Jahre alt fügte er hin⸗ Schatten über „Nein, und wenn wäreſt.“ „Nun, was macht es Dir denn da für einen Unterſchied, ob ich jung oder alt ausſehe?“ „Aber Du haſt ja ein ſo ſchweres Kranken⸗ lager durchgemacht, lieber Hugo. Dein Onkel er⸗ zählte uns auch nicht ein einziges Wort von dem ſchrecklichen Abenteuer, welches Du am Neuen See hatteſt,— erſt geſtern Abend hielt er es an der Zeit, uns davon zu unterrichten. Warum erwähn⸗ teſt Du denn aber in Deinen Briefen nie etwas davon, Hugo?“ „Weshalb ſollte ich Dich damit beunruhigen, angeſchwollenen Wien ertranken, die übrigen konnten ſich retten. Der Südbahn⸗Viadukt bei Vaden hat ſich geſenkt. In Reichenberg und Jägerndorf ſind viele Häuſer eingeſtürzt. Iſchl iſt überſchwemmt, ebenſo der Badeort Eichwald bei Teplitz. Nachrichten aus Steiermark, Galizien und Ober⸗Oeſterreich lauten ebenſo beſorgniß⸗ erregend, der Telegraphen⸗ und Telephonverkehr iſt größtentheils geſtört. — Durch das Hochwaſſer bei Reichenberg ſind zahlreiche Menſchen umgekommen. Viele Häuſer ſind verſchwunden. In Grottau ſtürzte ein Haus ein und begrub ſeine Bewohner. In Trautenau büßten ebenfalls mehrere Menſchen das Leben ein. Ein Gleiches wird aus dem Gebiete der Iſer gemeldet. Der Schaden iſt überall unermeßlich. Dresden, 31. Juli. In Löbtau fiel das neuerbaute noch nicht bezogene Rathhaus und 2 andere Häuſer in Folge der Ueberſchwemmung ein, 1 Mann und 1 Kind werden vermißt. Dresden, 31. Juli. In Thiemendorf im Lößnitzthale bei Chemnitz wurden 12 männliche und weibliche Arbeiter einer Spinnerei bei einer Fahrt über eine Brücke mit ihrem Gefährt von Hochwaſſerfluthen fortgeriſſen und ertranken alleſammt. Berlin, 31. Juli. Den Morgenblättern liegen zahlreiche Meldungen über die Verhee⸗ rungen vor, die das Hochwaſſer in Schleſien und Sachſen ſowie in den öſterreichiſchen Landes⸗ theilen namentlich in Böhmen und Steiermark angerichtet hat. An vielen Stellen iſt der Eiſen⸗ bahnverkehr dauernd unterbrochen. Zahlreiche Häuſer ſind eingeſtürzt, Brücken ſind weggeriſſen. Neue Verluſte an Menſchenleben werden glück⸗ licherweiſe nicht gemeldet. Görlitz, 31. Juli. Mehr als 10 Eiſen⸗ bahnſtrecken ſind infolge Hochwaſſers geſperrt. Aus Naß und Fern. Viernheim, 2. Aug. Der Männer⸗ Geſangverein machte geſtern einen Ausflug in die nahe Neutzer Lache. Dortſelbſt fand ſo⸗ dann ein Vokal, und Inſtrumental⸗Concert ſtatt, letzteres ausgeführt von der Kapelle Wunder. Der Beſuch des Concertes war ein recht zahl⸗ reicher und bei den exakten Vorträgen des Männer ⸗Geſang⸗ Vereins und den nicht minder trefflichen Klängen der Muſikkapelle entwickelte ſich bald ein fröhliches Leben, zu dem die recht flotte und gute Bedienung allerdings auch nicht wenig beitrug. Nach Beendigung des ſchön verlaufenen Concertes ging es mit Muſikbegleitung zurück in den Ort, allwo im„heſſiſchen Haus“ die kleine Feier ihren wenn auch etwas„feuchten“, ſo doch gemüthlichen Schluß erreichte. * Viernheim, 2. Aug. Die Zeit der neuen Kartoffeln bringt für die vielen Verehrer dieſer Delikateſſe nicht ſelten Leibſchmerzen und Diarrhoe. Das kommt daher, weil die Kar⸗ toffeln in den ſeltenſten Fällen um dieſe Zeit ſchon vollſtändig ausgereift ſind und noch nicht den nöthigen Prozentſatz Stärkemehl ent⸗ wickelt haben. Um nun dieſe meiſtens noch etwas ſeifigen jungen Kartoffeln durch eine Schnellreife mehlreicher und dadurch verdaulicher zu machen, empfiehlt es ſich, dieſelben in trockenem Sand einige Tage den Sonnenſtrahlen auszuſetzen. Vor allen Dingen hüte man ſich aber, nach dem Ge⸗ nuß von jungen Kartoffeln ſofort Waſſer zu trinken. Weinheim, 31. Juli. Bei Ankunft des Berliner Schnellzuges in Frankfurt a. M. am Dienstag Abend um 8 Uhr 2 Min. wurde der Station im Hauptbahnhof die Mittheilung ge⸗ macht, daß ein Paſſagier im Zuge geſtorben ſei. Der Verſtorbene, ein Herr Otto Großner aus Weinheim an der Bergſtraße, war krank und reiſte in Begleitung ſeines Bruders und eines Arztes in einem beſonderen Koupé 2. Klaſſe. Die Leiche wurde von Beamten des ſtädtiſchen Krankenhauſes nach dem Frankfurter Friedhofe gebracht. Erzhauſen, 30. Juli. Ein hieſiges 22 Jahre altes Mädchen, das in Wixhauſen in Dienſt geſtanden, wollte(wie vielfach üblich) Pe⸗ troleum in eine brennende Lampe nachfüllen. Dieſelbe explodirte, die Kleider des Mädchens fingen Feuer und im Nu ſtand das Mädchen in vollen Flammen. Daſſelbe erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß die Bedauernswerthe in ein Hoſpital nach Darmſtadt verbracht, nach drei⸗ wöchigen unſäglichen Schmerzeu durch den Tod erlöſt wurde. Friedberg, 28. Juli. In dem nahen Orte Fauerbach ſollte vorgeſtern die Beerdigung eines jungen Mädchens, der Tochter des Flur⸗ ſchützen Scheuermann ſtattfinden, welche plötzlich geſtorben war. Nachdem ſich ſchon die Leid⸗ tragenden eingefunden hatten, wurde das Begräb⸗ niß plötzlich polizeilicherſeits ſiſtirt, da die Ver⸗ ſtorbene Selbſtmord begangen haben ſollte. Un⸗ glückliche Liebe, wie gewöhnlich, da der Vater ſeine Einwilligung nicht geben wollte, hatten wie nunmehr von dem Gericht feſtgeſtellt wurde, das erſt 18 Jahre alte, blühende Mädchen in den Tod getrieben und hatten die Eltern den Selbſt⸗ mord verheimlicht. Nach gerichtlicher Feſtſtellung des Thatbeſtandes fand die Beerdigung Abends 8 Uhr ſtatt. Neuſtadt, 30. Juli. Geſtern Mittag wollte ein Sohn des Holzſchuhfabrikanten Grünen⸗ wald auf das Geheiß ſeines Spielgenoſſen eine mit Pulver gefüllte größere Bleiröhre abbrennen, indem er ein Streichholz auf das Zündloch hielt. Die Röhre zerſprang mit einem gewaltigen Krach und zertrümmerte dem Grünenwald den Schädel derart, daß er in Lebensgefahr ſchwebt. Hohenecken, 28. Juli. Daß in einer Gemeinde innerhalb vier Wochen 3 Alt⸗Bürger⸗ meiſter ſterben, iſt wohl eine Seltenheit. Nach⸗ dem vor Monatsfriſt der Neſtor hieſiger Gemeinde mit 91 Jahren zu ſeinen Vätern verſammelt —— Geliebte? Außerdem bin ich ja jetzt wieder ganz wohl und geſund.“ „Aber Du ſiehſt noch immer ſo leidend aus. Ich weiß recht gut, daß Du Dich von dieſem ſchreck⸗ lichen Verdacht niederdrücken läßt, wo Du ihn doch um meinetwillen ganz vergeſſen und uabeachtet laſſen ſollteſt.“ „Nein, um Deinetwillen muß ich daran denken, Cäcilie. Du kennſt den Entſchluß, den ich gefaßt habe, und ich werde täglich, ja ſtündlich von der Furcht gepeinigt, daß, je länger meine Nachfor⸗ ſchungen erfolglos bleiben, ich immer mehr Ge⸗ fahr laufe, Dich gänzlich zu verlieren.“ „Hat denn der berühmte Kriminalkommiſſar, von dem Du mir früher ſo viel ſchriebſt, gar nichts entdeckt?“ „Er hat viel und doch wieder wenig erreicht,“ antwortete Hugo und erzählte ihr alles, was er wußte. Da er von dem gegen Reginald Stößer ſich richtenden Argwohn ſelber nichts wußte, ja nicht einmal den Namen gehört hatte, konnte er ihr davon auch nichts mitteilen. „Und ſo glaubſt Du, daß wir der Entdeckung des Mörders um nichts näher ſind, als wir es bei unſerer Abreiſe bereits waren?“ fragte Cäeilie ängſtlich. „Das kann ich wirklich nicht ſagen.“ „Weißt Du, während meiner Reiſe hatte ich 15 ſchrecklichen Traum, der Dich, uns beide be⸗ traf.“ „Erzähle ihn mir, Cäcilie.“ „Du wirſt ihn für thöricht halten.“ „Nie würde ich etwas, was Du ſagſt oder denkſt, für thöricht halten,“ antwortete er zärtlich. „Weißt Du, Hugo, ich träumte daß ich drei einſame Geſtalten auf einer gewaltigen Kugel ſtehen ſah, welche im unendlichen, leeren Raume ſchwebte. Das war unſere Erde. Ich ſah Ebenen und Ge⸗ birge, Waſſer und Land, aber kein lebendes Weſen darauf, außer dieſen drei Geſtalten. Aber ringsum im leeren, düſteren Weltenraum ſäh und fühlte ich entſetzliche, geſpenſtiſche Geſichter, ſobald ich mich jedoch bemühte, ſie deutlicher zu unterſcheiden, ver⸗ ſchwanden ſie im Dunkel. Nur ihre Augen— und das waren die Sterne,— ſtarrten mich glühend durch das mächtige Dunkel an, und unheimliches Schweigen umfing mich, nur unterbrochen vom Heulen eines ſturmartigen Windes, und dann wurde die Oberfläche der Erdkugel gleichfalls ein tiefes Schwarz, Land und Waſſer verſchwanden,— es blieb nur noch dieſe ſchwarze Oberfläche, durchkreuzt von weißen Pfaden, die mit gebleichten Totenknochen gepflaſtert waren,— die Luft war glühend, er⸗ 9 8 55 voll von Dünſten friſch vergoſſenen Menſchen⸗ blutes „Die drei einſamen Geſtalten auf dieſer Kugel waren Du und ich und der Mann, den Du ſuchteſt, — der Mörder. Zuerſt war er Dir unſichtbar, aber als Du ihn erblickteſt, riſſeſt Du Dich von mir los, ihm zu folgen, und er floh vor Dir hin, wie ein Geſpenſt. Seine Schritte waren zauber⸗ haft ſchnell und völlig geräuſchlos, nur ſeine Ge⸗ wänder flatterten im Winde, wie ein gewaltiges Leichentuch. Schnell folgteſt Du ihm und folgteſt ihm immer ſchneller, bis Du ihm ganz nahe ge⸗ kommen ſein Gewand packteſt,— aber in Deiner Hand zerfloß es in der Luft, eine Sekunde bliebſt Du entſetzt und unentſchloſſen ſtehen— dann ſtürz⸗ teſt Du ihm wieder nach, und der Wind, der Sturm, in tauſend Stimmen heulend und kreiſchend trieb Dich vorwärts, bis Du den Mörder endlich an der Schulter packteſt, aber auch ſie zerfloß in der Luft, denn die Erſcheinung, die Du verfolgteſt, war nur ein Geſpenſt,— ein leerer Schatten. Dann wandte ſich das Geſpenſt Dir zu und lachte höhniſch. Ich rief laut nach Dir, und obgleich hunderte von Meilen uns trennten, erreichte meine Stimme Dich doch, und Du wandteſt Dich um und wollteſt zu mir kommen, aber das Dunkel wurde noch tiefer, und Du verlorſt den Pfad, und als Du nach mir riefeſt, konnte ich Dich nicht mehr hören, und meine Stimme konnte Dein Ohr auch nicht mehr erreichen. Und ſo wanderte ich durch das mächtige Dunkel und ſuchte Dich, und Du ſuchteſt mich, vergebens, und viele lange, traurige Jahre wanderten wir raſtlos auf dieſer Erdkugel umher, einander ſuchend wurde, ſtarb vor 14 Tagen der nächſtälteſte, Andreas Nauerz mit 88 Jahren, vorgeſtern end⸗ lich hat als dritter, Simon Coreßel, 82 Jahre alt, das Zeitliche geſegnet. Das Lebensalter dieſer drei altehrwürdigen Männer beziffert zu⸗ ſammen die recht beträchtliche Summe von 259 Jahren. Aus Baden, 30. Juli. In Langenbrücken wurde ein neunjähriger Knabe auf dem Felde vom Blitz erſchlagen. Desgleichen in Gernsbach der 64 Jahre Landwirth Stickel von Boſſenau, der unter einem Kaſtanienbaum Schutz geſucht hatte.— Wertheim, 31. Juli. Die Erfindung eines kettenloſen Fahrrades, die in Amerika ge⸗ macht worden ſein und eine Umwälzung in der Fahrradinduſtrie bewirken ſoll, iſt nicht in Amerika, ſondern in Deutſchland gemacht und einer großen Fabrik patentirt. Ein hieſiger junger Mann, der in einem Geſchäft in Heilbronn angeſtellt iſt, hat am Sonntag dort erſtmals ein ſolches Rad erhalten, das allgemein Aufſehen erregte; ſtatt der Kette ſind es nach der„Wth. Ztg.“, zwei Räder, das Hinterrad iſt an beiden Seiten mit einer Anzahl hervortretender Zapfen ausge⸗ ſtattet. Das Rad geht leichter als die bisherigen und beſonders gut fährt es ſich bergauf; dabei iſt es nur 8½ Kilo ſchwer. Der Preis iſt 350 Mk. für eins der eleganteſten, während ſie in gewöhnlicher Ausführung ſchon zu 200 Mk. er⸗ hältlich ſind. — Vom Oberrhein. Ein luſtiges Stück⸗ lein wird in der„Baſellandſchafter Ztg.“ erzählt, das den Vorzug hat, wahr zu ſein. Es iſt dem Erzähler ſelbſt paſſirt. Unlängſt beſuchte er den Gottesdienſt. Sein Nachbar, der während der Predigt einnickte, begann bald, die Worte des Pfarrers mit einem behaglichen Schnarchen zu begleiten, und ſchnarchte noch fort, als der Pfarrer längſt fertig und der Gottes⸗ dienſt beendet war. Mit den Worten:„S iſch us“ weckte nun der Erzähler den Schlafenden, der, ſich die Augen reibend und langſam den Arm ausſtreckend, ſchlaftrunken die verblüffende Ant wort gab:„So ſchängg no mol i.“ Er hatte wahrſcheialich in Traumgedanken den vergangenen Samstagabend in den Sonntagmorgen hinein verlängert. — Vom Bo denſee. Fuhr da jüngſt ein altes Mütterlein aus Schwaben, das von Ein⸗ ſiedeln herkam, mit einer Geſellſchaft aufge⸗ klärter Herren auf einem Dampfer über den Bodenſee.„Muͤtterchen“, fragte da einer mit einer goldenen Brille,„Ihr ſeit bei der Mutter Gottes in Einſiedeln geweſen? Habt Ihr ſie auch zu ſehen bekommen?“„Ei du liebe Zeit,“ verſetzte die Alte ruhig,„gewiß ich habe Maria geſehen mit Joſeph und dem Jeſuskind. Alle drei aber waren in großer Verlegenheit, denn ihr Eſel war ihnen fortgelaufen; ich will heute nach Einſiedeln ſchreiben, daß ſich derſelbe in Geſellſchaft von noch mehreren andern wieder —— p— und doch niemals findend, und die eiſige Kälte und die traurige Einſamkeit des Grabes erfüllte bereits mein Herz. Dann erwachte ich plötzlich und fand mich in meinem Bette, mein Kopfkiſſen ganz durch⸗ näßt von meinen Thränen.“ Einige Sekunden lang verharrten ſie beide im Schweigen, denn auch Hugo hatte durch ihre Worte einen tiefen Eindruck empfangen, bis er ſich wieder etwas faßte und bemerkte:„Schließlich war es doch nichts weiter, als ein unangenehmer Traum, mein Liebling. Es betrübt mich nur, daraus ſchließen zu müfſen„daß Du Dich in trauriger Stimmung befandeſt.“ (Fortſetzung folgt.) Menſchenweiſe. Hingegeben mit Behagen Keiner Stunde rein und voll, Daß wir immerdar doch jagen Nach der Zeit, die kommen ſoll! Kaum auf ſchneebefreiten Hängen Iſt das erſte Grün zu ſeh'n Und in Schattenlaubengängen Möchten wir uns ſchon ergeh'n. Blütenkränze ſchimmernd hangen Von den Bäumen; doch es ſucht Ungeduldiges Verlangen Zwiſchen Blättern ſchon die Frucht! Aber losgetrennt vom Zweige Liegt ſie bald an Stammes Fuß— Jahr und Leben geht zur Neige Ohne ruhigen Genuß. Ach! dann ſtehen wir und klagen: Hemme deinen Flug, o Zeit! Nutzlos ihre Schwingen tragen Uns in die Unendlichkeit. 15 lor hole ötei en er ke en 7 5• 0 en de le en in r ** gefunden hat.“„Bravo!“ klatſchte ein alter Major, der in der Nähe ſtand,„Frauchen, Ihr verſteht Euch wahrhaft gut auf Schwabenſtreiche.“ Menden, 29. Juli. Beim Spielen wurde geſtern einem dreijährigen Kinde von einem erſt zweijährigen Splelgenoſſen ein Stück Holz mit ſolcher Kraft in die Naſe geſtoßen, daß es ins Gehirn drang und den ſofortigen Tod des ver⸗ letzten Kindes zur Folge hatte. Roſtock, 31. Juli. Der Lehrer Meinecke von hier iſt mit zwei Töchtern beim Segeln auf auf dem Neukloſterſee ertrunken. Kiel, 30. Juli. In Tingleff wurde der Poſtbote Schulz auf einem Dienſtgang vom Blitz getroffen und war ſofort todt. — Eine unſinnige Wette mußte der Klotz⸗ macher B. in Magdeburg mit dem Tode bezahlen. Er verpflichtete ſich, innerhalb einer Stunde 40 Schnitt Bier auszutrinken. Nach dem 31. Glaſe fiel B. beſinnungslos vom Stuhl und mußte nach dem Neuſtädter Krankenhauſe geſchafft werden, wo ein Schlaganfall dem Leben des ſonſt nüchternen, fleißigen Mannes ein Ende ſetzte. Stockholm, 30. Juli. Nordenskjöld hat die Vermuthung, Andrees Ballon ſei nach dem Weißen Meere getrieben und dort verunglückt, aus denſelben Gründen wie Nanſen für wider⸗ ſinnig erklärt. Dr. Eckholm ſteht dieſer Annahme ebenfalls ſkeptiſch gegenüber und bezeichnet es als ſonderbar, daß der Dampfer aus Dordrecht den beobachteten Gegenſtand nicht näher unter⸗ ſucht habe. Eckholm bringt indeſſen eine Nach⸗ forſchungs⸗Expedition nach dem Weißen Meere in Anregung. — Eine tragikomiſche Geſchichte iſt in einem großen Gaſthof in Brüſſel paſſiert. Dort iſt der Hausknecht mit 80 Paar fremden Reiſenden gehörigen Stiefeln durchgebrannt, und der Hotel⸗ beſitzer mußte ſie auf ſeine Koſten erſetzen. Madrid, 30. Juli. Drei Viertel aller Weinberge ſind durch die Reblaus vernichtet. Warſchau 30. Juli. In der Stadt Stud⸗ zianki, Gouvernement Grodno, branten 117 Häuſer ab; 5 Perſonen ſollen dabei umge⸗ kommen ſein. Petersburg, 31. Juli. Infolge einer Ueberſchwemmung bei Kertſch ſind 150 Per⸗ ſonen umgekommen, da bis jetzt nur 16 Leichen aufgefunden wurden, vermuthet man, daß die übrigen ins Meer geſchwemmt worden ſind. — Ein Wunderwerk der Buch⸗ drucker kunſt iſt kürzlich in Glasgow erſchienen. Wie uns das Intern. Patentbureau von Hei⸗ mann und Co. in Oppeln mittheilt, iſt es das kleinſte Wörterbuch der Welt, welches über 20 000 Wörter und Ausdrücke mehr enthält, als jedes andere Wörterbuch in engliſch⸗franzöſiſch. Das Buch enthält über 400 000 Wörter auf 650 Seiten des feinſten Papieres und wiegt das ganze Buch, man höre und ſtaune, nicht ganz 4 Gramm. Das„Buch'iſt in eine Metallkapſel mit Vergrößerungsglas gelegt worden, welche bequem an der Uhrkette getragen werden kann und wiegt dieſe ganze Zuſammenſtellung etwa 15 Gramm. Welche Ausdauer zur Herſtellung dieſes Werkes erforderlich war, kann man ſich leicht vorſtellen.(Obengenanntes Patentbureau ertheilt den geſchätzten Abonnenten dieſes Blattes Auskünfte und Rath in Patentſachen gratis.) Litterariſches. Von der in Stuttgart im Verlage von Carl Grüninger erſcheinenden„Muſikaliſchen Jugendpoſt“ liegt uns das II. Quartal vor; dasſelbe enthält wieder eine Reihe dem jugendlichen Faſſungsvermögen angepaßter belehrender und unter⸗ haltender Artikel, Erzählungen, Humoresken und Märchen, ſowie Gedichte mit hübſchen Illuſtrationen, kurzweilige Anekdoten, Spiele, Rätſel etc. Ferner 24 Seiten Muſikbeilagen, beſtehend aus melodiöſen Klavierſtücken, Liedern mit Klavierbegleitung und Duos für Klavier und Violine. Wir haben unſere Leſer ſchon öfter auf dieſe, vortreffliche mit Geſchick redigierte Jugendzeitſchrift und empfehlen den Eltern aufmerkſam gemacht muſikaliſch beanlagter Kinder, ſowie Lehrern und Lehrerinnen heute von neuem, ſich eine Probenum⸗ mer kommen zu laſſen, welche der Verleger Carl 1 in Stuttgart gratis und franko über⸗ endet. — Einladende Annonce. Hier ſind friſch zu haben alle Gattungen: Spezereiwaaren, Schul⸗ und Schreibmaterialien, Holz⸗ und Kohlen, Peitſchen für Fuhrleute, Kinderkleider, Delikateſſen aller Art, getragene billige Stiefel und viele andere Näſchereien. Literarischer Verein„Minerva“. 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Veröffentlichungen: zu ausgabe gelangen 14 tägige Hefte(je 32 Seiten, reich illustriert), die jährlich je nach Umfang eine Anzahl vollständiger, in sich abgeschlossener„Klas- sischer Meisterwerke“ bilden.— Mit den besten Encheiuungen der neueren und neu- esten Literatur werden die Mitglieder gleich- alls durch das Iꝗ tgige Vereinsorgan„Inter- nationale Literaturbenichte““ betaumt gemaclſit. Beitrag: Die Mitgliedschaft wird durch deinen vierteljährlichen Beitrag von Mk. 2,30— unter Ausschluss jeder weiteren Verbindlichkeit— erworben und gewährt das Recht auf kostenlosen Bezug aller im Vereinsjahr erscheinenden Publika- tionen, einschliesslich des Vereinsorgans. Druck- und Ilustrationsproben der Vereins- Publikationen kostenlos durch die Geschäftsstelle des„L.-V.-M.“, Leipzig, Grenzstr. 27. Beitritts-Anmeldung ebendahin. Zu Feſt⸗Geſchenken empfehle ich dieſes Jahr ganz beſonders mein bedeutend vergrössertes, reichhaltiges Lager jeder Art in 4 1 Juwelen, Gold- und Silber waaren, gold. 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Da ich in meinem Elend nirgends Hülfe finden konnte, rieth mir ein Bekannter, mich an die Privatpoliklinik in Glarus zu Zu meinem Glücke habe ich dieſen Rath befolgt und bin ich heute in der angenehmen Lage, der genannten Anſtalt meine Heilung durch brief wenden. liche Behandlung bezeugen zu können. Weierbach (Rheinprovinz), den 18. Oktober 1896, Frau Heinrich Niklas, geb. Krieger. Die Echtheit beſcheinigt, Gemeinde Weierbach, der Ortsvorſteher Uebel. u Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchſtraße 405, Glarus(Schweiz). a l Mark ſind zu haben in der Expedition des Viernheimer Anzeigers. i Hofraithe Münchener Ausſtellungs⸗Looſe Bier-Pressionen Büffets-Eisſchränke Kohlenſäure 159 So dawaſſer-Apparate. Bernh. Helbing, Mannheim N. 7, 2. Münchener Frankfurter Loose à M. 1.— versendet 27 A. Dinkelmann Lotterie-Haupt-Agent, WORMS. Prospecte gratis und franco. b. Fiſchbach a. d. Nahe kenne. dienen. ———— Das Volkslied im Dienste des Unterrichtes im Klavierspiel. 50 der bekanntesten und beliebtesten Volkslieder in stufen- weiser Aufeinanderfolge für das Klavier übertragen, ihrem Cha- rakter gemäss paraphrasiert und in Rücksicht auf die Kinder- hand mit Fingersatz versehen von Opus 444. „Hat obige Sammlung bei der ungeheueren Masse ähn- licher Werke eine Berechtigung?“ fragte ich einen Musiklehrer, worauf er mir Folgendes antwortete: seinen Weg schon machen. sagen, da ich Hunderte andere ähnliche Sammlungen genau Diese Ueberzeugung gründet sich auf die vorzüglichen pädagogischen Anordnungen des Lehrstoffes, auf der musterhaft streng harmonisch und klaviermässig gesetzten Bearbeitung der einzelnen Stücke und auf der Auswahl, die den Lernenden reizt.— Die Sammlung wird den Lehrer, nach welcher Schule er immer unterrichtet, wirksam unterstützen, Freude machen und dem häuslichen Kreise zur Unterhaltung Durch jede Musikalienhandlung zu beziehen. Gegen Einsendung des Betrages erfolgt Frankozusendung. Verlag von P. J. Tonger, Köln a. Rh. Hermann Nurnberg. 2 Bünde je Mk. 1.—. Das„Volkslied“ wird Ich darf dies mit Bestimmtheit dem Schüler 766 Portemonaies, Brieftaſchen, Holenträger, Papierſto ffwäſche, Steinhauer- und Zimmermannsſtifte N W Taſchenmeſſ er Maaßſtäbe, empfiehlt — ³— 7 M. Hepp, Mann heim Schreibwaaren⸗ 1 1,, Handlung Bekanntmachung. e enn, een e 1 Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß von Diens⸗ rau guten 9 tag, den* d. Mts. ab die Ertragsſchätzung der diesjährigen Ta⸗ 5 1 baksernte in hieſiger Gemeinde ihren Anfang nimmt und die Tabaks⸗ 4 i 2 5 G b 5 ö f pflanzer berechtigt ſind, den Ermittelungen auf ihren Grundſtücken beizu⸗ eee 8 El( 8 ung 5 N 7 5 ätz 8— 25 2 13 N 8 8* 1 5 i 6 5— Wo die Abſchätzung ſtattfindet, iſt täglich am Rathhauſe ange geus gegen gute Bezahlung geſucht. bat abzugeben 789 gen.* Näheres 8 9 2* 2 f 0 ö Das Ergebniß der Abſchätzung wird durch Offenlegung der Reviſions⸗ Näheres in der. d. Bl. Sigmund Hirſch f bogen bei der unterzeichneten Stelle bekannt gegeben. U Leder⸗Fabrik i Etwaiger Einſpruch gegen die Feſtſetzung kann innerhalb einer U ermie en Wei 0 1 unerſtrecklichen Friſt von 3 Tagen nach Offenlegung genannter Reviſions⸗ iſt en ne 797 Weinheim. 1 bogen von den Tabakspflanzern erhoben werden. r INN Viernheim, den 2. Auguſt 1896, g Scheuer PPP 1. Bürgermetere Nieren 7 Großherzogliche Ne, Viernheim. 794 ee Tabakaufhängen bei N 5 a . e ee eee, A xbeikerinnen Ki 1 CEine ſchöne 0 f brend bei f werden fortwährend bei guter f irchen aſſe. f Wohnung Bezahlung in Viernheim 5 Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Abſchluß der beſtehend aus 3— 4 Zimmern nebſt angenommen. 5 605 a Bücher des Rechnungsjahres 1896/97 erinnere ich daran, daß 0 45 1. bis 1. Marr Maier, 7* N 2— 2 0* f Septem er, iſt zu vermie hen.. ac ahn n ier. längſtens bis Freitag, den 20. d. Mts., f Von wem, zu erfragen in der Ex⸗ Ala 4 0 und Mia ö f 1 2 vollen. Blass 0 alle Rückſtände In der Beleidigungsklage 8 8 1 ö 9 3 RN. der Franz Hofmann 6. Wittme von Vieruheim gegen Jo ſeph f als 1896 97 bezahlt ſein müſſen. Martin 5. von da 3 1 eine a d 100 g 5 7 daß der Beklagte die entſtande ſten trägt und die fragliche 8 Der Kirchenrechner. Angelegenheit dit ihr Ent erreicht hat. 0793 b N 1 Viernheim, den 31. Juli 1897. 5 000000 e Frauz Hofmann. Wittue. Geſchäfts⸗ Eröffnung u. Empfehlung. 9 e cn Martin 5. Der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft theile hierdurch er— f 2 ir Magenleidende! 2 5 gebenſt mit, daß ich in dem Hauſe von Herrn Jakob Friedel, Friebrichſtraßſe, eine * 97* Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, 9 durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter 10 1 II eim I kret Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie: 9 1 Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen, 1 ſchwere Verdauung oder Verſchleimung 0 zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vor⸗ 1 guter ſchmackhafter Waaren mir das Vertrauen einer geſchätzten 11 dien 1 1 75 1 ſchon ſeit vielen Jahren erprobt find. Es 1 guter ſchu chätz 0 Kundſchaft zu erwerben und dauernd zu erhalten und bitte um Verdauungs- und Blutreinigungsmittel, der f geneigte Unterſtützung meines Unternehmens. 781 Hubert Ullrich schen Kräuter-Wein 1 Dieſer Kräuter ⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Sehaſtian Betzler. Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtürkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführ⸗ mittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den f Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ 21 1 5 e 8 machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung ge⸗ ſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗Weines werden Magen⸗ übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen an deren ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie: Kopfſchmerzen, Aufſtoßen, Kod⸗ Achtungsvoll errichtete.— Es wird mein Beſtreben ſein, durch Lieferung nur 8 5 3 ae r 1 2 brennen, Blähungen, Nebelkeit mit Erbrechen, die bei chroni⸗ 8 8840 amt enge neee Beitrag Mit 3.28 fur 8 ſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heſtiger auftreten, werden e Einrrit fann jederzeit I.] erbalten e. N ee K oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. 8. geſcheben, verpflichtet f deutſche Original- ee Aab 2 8 tu lve 0 n und deren unangenehme Folgen, wie 2 aber für mindeſtens nn Gusen erfolgt 5 1 p 1 9 Beklemmung, Kolikſchmerzenz ein Vereinsjahr. Wer 50. oſtfrei. 5 3 2 278 9 n Vereins jabr bias bogen an ze b Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Mil⸗ 1 e ſtante f und Pfortaderſyſtem Hämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter- 1 80 8 5 2 e ee beanie behebt jedwede 125 14 7 0 ver dau eit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Anfſchwung un U 2 keln der Jig kl kunde entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem 8 10 Magen und Gedärme, 9 g a l ö 4 bl N l 5 Erſcheinungsplan des 6. Jahrganges: Hageres, 4 2 18 ehen, ut⸗ de Oktober 1896— Oktober 1897 a 5 ſind meiſtens die Folge ſchlechter 0 Auton Freiherr von Uerſall: Die Krone. Romantiſche Erzählung. 5 man el Entkrü tun 1 4„ 5—* geh. Mk. 4.—; geb. Mk. 5.—. 7 bild d eines k 8 Frrihe ſer Goltz- Haft gl. Preuß. Generallieutenant r 1 3 1 e e facaften C. e 5 5 1. 111 5 110 e 18 lebts Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter ner ⸗ 9 e 14 5 mit 85 röſer Abſnannung und Oemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Arthur Achleitner: Schwarzwald Kovelien. geh Mik e geb. go ſſchmer en. Elaneſan Kuchten, nen 1 ſolche Ae lang f 1 2 110 Ichieituer: 3 1„gen. Alk. 4.—; geb. fei dahin. 2 n gibt der geſchwächten Lebenskraft einen N .. 8 97 friſchen Impuls.* Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert 8 Sekretär der d 0 algeſe 5 0 5 8 22 a 1 en e Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt ft geh. Mk. 5.—; 3 e 5 8 und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft A. von Goguslamski, Generallieutenant 3. D.: Aus bewegten 75 5 2. Leben. Zahlreiche Anerkennungen dc Zeiten. Novellen und Skizzen. geh. Mk. 4.—; geb. Mk. 5.—. un aN greiben deweiſen dies. f i nie ö Grafin Bethuſy- Hur(Moritz von Reichenbach): Glückskinder. Kräuter Wein it zu haben in Flaſchen A A. 1,25 und 1,75 in En , began. geb, mik 3.— geb. mt. 4... e Viernheim, Käferthal, Lampertheim, Weinheim, Frankenthal, Fa ee e ee ies mend unde karte. Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggers⸗ N 10 5 5. freiherr von Diucklagr-Campe, Generallieutenant z. D.: heim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg 500 7 0 Aus der Mappe eines beleranen. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 6.—. uſw. in den Apotheken. f 1 Der Einzelpreis dieſer s Bände iſt geh. Mk. 35.; geb. Mk. 43.—,„Auch verſendet die Firma Hubert Ullrich, Leipzig, Weſtſtraße i 10 . 1 dagegen der Witgtiedspreis nur geh. 2 ll. 15.—; geb. Mf. 18.—. 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Originalpreiſen nach allen 4 Die früher erschienenen vier Juhrgünge der Urröffentlichungen des Nereins der Orten Deutſchlands porto- und kiſtefrei.. 05 . aü reunde fin ichfalls no n i 5 Mk. 15.— U— 4 „ 5 Vor Nachahmungen wird gewarnt!* . S iehen un aede id cdlane nen den und poſtfrei. U Man verlange ausdrücklich fh 57553— Zu beziehen durch jede Buchhan ung und durch die Geſchäftsleitung. 0 N* 8 11 2 Borſtand enten 9 D ubert Ulirich'schen I Kräuterwein. U Marti i 0 Schaſt& Grun 2 8 1 NN e l 5 ee 5 0 0 e 2 Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandtheile ſind: i 5 1 5 5. 9 N Berlin W. 62 ei Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Rothwein 240,0, ml 5 Ernst von Wolzogen fernen Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, U 7——————5ðV—t.— amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0. 299 ö fei f 8 N 5 0 — 5 — 5. 8.