5 Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 jernheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſietei Piernheim. Anzeisshlatt ven Piernheim, Weinheim, Räferthal und Mmgebung. Se e e uſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro I1ſp. Zeile Ar. 86. Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. bonnerstag, den 12. Auguſ 1897. 1— 13. Jahtgang. Das deutſche Kaiſerpaar auf ruſſiſchem Boden. Die Fahrt der deutſchen Majeſtäten nach Kronſtadt vollzog ſich bei ſehr günſtigem Wetter. Punkt 12 Uhr Mittags traf unter dem Donner der Geſchütze der Feſtung Kronſtadt und der vor Anker liegenden mächtigen ruſſiſchen Kriegs⸗ flotte die kaiſerliche Hacht„Hohenzollern“ vor Kronſtadt ein, wo die kaiſerlich ruſſiſche Yacht „Alexandria“ mit dem Kaiſer und der Kaſſerin von Rußland, dem Generaladmiral Alexei und dem deutſchen Botſchafter Fürſten Radolin an Bord, bereits zum Empfange der deutſchen Gäſte eingetroffen war. Hunderte von feſtlich ge⸗ ſchmückten Dampfern und Yachten begrüßten unter jubelnden Hurrahrufen und unter den Klängen der Nationalhymne die nahende„Hohen⸗ zollern“ und immer von Nenem gab die Kaiſer⸗ yacht„Alexandria“ Signale daß deutſche Kaiſer⸗ ſchiff zu begrüßen. Als die„Hohenzollern“ Anker geworfen hatte, fuhr von der„Alexandria“ ein Ruderboot mit den ruſſiſchen Majeſtäten, dem Generaladmiral und dem deutſchen Botſchafter Fürſten Radolin nach der„Hohenzollern“ hinüber, auf welcher alsbald die ruſſiſche Hymne ertönte. Kaiſer Wilhelm und Kaiſerin Auguſta Viktoria ſtiegen das Fallreep hinab, dem anlegenden Ruderboote mit den ruſſiſchen Majeſtäteu ent⸗ gegen. Zunächſt begrüßten und küßten ſich beide Kaiſerinnen wiederholt und herzlichſt, ſodann umarmten ſich beide Monarchen dreimal und drückken ſich immer wieder die Hand. Kaiſer Nikolaus überraſchte den deutſchen Kaiſer, der ſichtlich gerührt und hochbefriedig! und erfreut über den überaus herzlichen, großrrtigen Em⸗ pfang war beim Betreten der„Hohenzollern“, welche ſogleich die ruſſiſche Kaiſerflagge gehißt hatte, mit der Ecenennung zum Admiral der ruſſiſchen Flotte, indem er Sr. Majeſtät zu⸗ gleich die Admiralsflagge überreichte, und die ruſſiſche Admiralsuniform zueignete. Hierauf ſtellte Kaiſer Wilhelm dem ruſſiſchen Kaiſerpaare ſein Gefolge vor. Der Zar und die Zarin ge⸗ leiteten ſodann das deutſche Kaiſerpaar in ſeine Gemächer, woſelbſt ein Familienfrühſtück im engeren Kreiſe ſtattfand, während für das Gefolge Marſchallstafeln ſervirt war. Petersburg, 10. Aug. Die große Parade in Krasnoje⸗Selo verlief bei günſtigem Wetter ſehr glanzvoll. Großfürſt Wladimir kommandirte die Truppen, welche im Viereck aufgeſtellt waren. Das Publikum war ſehr zahlreich erſchienen. Um 10 ½ Uhr trafen die Majeſtäten ein, Kaiſer Wilhelm in der Uniform des Petersburger Garde-Grenadier⸗Regiments, der Zar in der Uniform des ruſſiſchen Garde⸗Ulanen-Regiments der Kaiſerin Alexandra Feodorowna. Die Kaiſer⸗ innen fuhren im Viererzuge, die Muſik ſpielte die Nationalhymne. Nach dem Abreiten der Fronten ſtellten ſich die beiden Kaiſer vor dem Kaiſerzelte auf.„ Der Parademarſch der Truppen bot ein farbenreiches prächtiges Bild. Als das Gardekorps anmarſchirte, ſetzte ſich Kaiſer Nikolaus an die Spitze desſelben und führte dasſelbe an Kaiſer Wilhelm vorbei. Hinter dem Zaren ritt Großfürſt Wladimir und die anderen Großfürſten. Als die Leibgarde⸗Preobrachenski nahten, ſprengte der Zar wiederum an die Spitze und führte dieſelben Kaiſer Wilhelm vor, welcher denſelben zurief: Ich grüße Euch meine Braven! Das Regiment dankte mit dem üblichen militäriſchen Gegengruß. Als ſein Wiborger Regiment an⸗ marſchirte, grüßte der Kaiſer den Zaren und ritt an die Spitze des Regiments und führte es dem Zaren vor. Verſchiedene Spezialtruppen cotoyirten oder führten ihre Spezialtruppen vor. Die Cavallerie ritt im Galopp vorbei. Den Schluß des großartigen militäriſchen Schauſpiels bildete der Vorbeimarſch der reiten⸗ dein Garde⸗ und Koſaken⸗Artillerie. Kaiſer Wilhelm dankte dem Großfürſten Wladimir in herzlichen Worten und nahm die Mel⸗ dung der decorirten Offiziere entgegen, wovon der Kriegsminiſter Wannowski den Schwarzen Adlerorden und Generalſtabschef Obrutſchew das Großkreuz des Rothen Adlerordens in Brillanten erhalten hatte. An die Parade ſchloß ſich das Frühſiück im Kaiſerzelte. Hierauf fuhren die Majeſtäten nach Peterhof, wo Familiendiner und Galaballett auf der Olgainſel ſtattfand. Petersburg, 10. Aug. Die deutſchen See⸗ leute wurden von den Bürgern ſehr gaſtfreund⸗ lich aufgenommen. Außer dem geſtrigen offiziellen Frühſtück zu Ehren der deutſchen Admirale und Offizieren im Kronſtädter Marineklub in Gegenwart des Prinzen Heinrich wird dem „Kronſtadtsky Weſtnik“ zufolge der Vizeadmiral Tyrtow morgen für die deutſchen Seeoffiziere auf dem Kreuzer„Roſſiza“ einen Empfang ver⸗ anſtalten, zu dem zahlreiche Familien aus Kron⸗ ſtadt und Petersburg geladen ſind. Peutſchland. Darmſtadt, 10. Aug. Vorgeſtern den ganzen Tag über tagte hier die Delegirten⸗Verſamm⸗ lung des Verbands der Kriegs⸗ und Friedens⸗ invaliden Deutſchlands unter dem Vorſitze von Kiſter⸗Darmßadt. Man beſchloß wiederum eine Petition an den Reichstag in der Faſſung des Vereins in Wilhelmshafen. Es ſoll inhaltlich derſelben eine Belaſſung der Invalidenpenſion an ſämmtliche im Reichs⸗ bezw. Staatsdienſt be⸗ beſchäftigten Militärinvaliden neben dem Civil⸗ dienſteinkommmen bezw. der Civildienſtpenſion an⸗ geſtrebt und für die Wiedergewährung derſelben an ſolche Militärinvaliden eingetreten werden, welche infolge Verſetzung in den Ruheſtand aus dem Civildienſt ausgeſchieden ſind. Dann ſoll auf die Erhöhung der Invalidenpenſion und der Verſtümmelungszulage für ſämmtliche Militär⸗ invaliden und auf Feſtſetzung der Entſchädigung für Nichtbenutzurg des Civilverſorgungsſcheines für alle nicht davon Gebrauch machenden Invaliden auf 12 Mark monatlich hingewirkt und für die Wiltwen und Waiſen vorſtorbener Invaliden in Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗Dietrich. (Nachdruck verboten.) 30. Fortſetzung. „Aber dabei Riſiko!“ „Nicht das geringſte für einen ſo geſchickten und gewandten Menſchen wie Sie. Eines Morgens finden Sie draußen im Kaſten einen Brief von Stößer und ſtatt denſelben ſofort Ihrem Herrn zu geben, ſtecken Sie ihn einfach in Ihre Taſche, nach⸗ her, wenn Sie Zeit haben, halten Sie ihn über heißen Dampf, öffnen dann das Kouvert, nehmen den Inhalt heraus und ſchreiben ihn ab,— aber vergeſſen Sie nicht, höchſt ſorgfältig und genau, Wort für Wort,— ſtecken dann den Brief wieder ein, hierauf kleben Sie das Kouvert zu plätten es mit einem heißen Eiſen, werfen es wieder in den Briefkaſten draußen an der Korridorthür, und die Sache iſt erledigt.“ „Ich verſtehe— tauſend Mark.“ „Ja, die ſollen Sie haben, wenn Sie mir die wörtliche, buchſtäbliche Abſchrift des Briefes bringen. iſt doch ein ganz gehöriges Aber dieſelbe muß Ort und Adreſſe enthalten, ſonſt giebt es keine Bezahlung,— vergeſſen Sie das nicht! Denken Sie auch ja daran, auf den Poſt⸗ ſtempel genau zu achten. Wenn Sie nicht zu mir kommen können, ſo ſchicken Sie ihn mir durch die Rohrpoſt.“ „Ich werde es nicht vergeſſen“, beteuerte der Diener. „Da haben Sie Ihren Hundertmarkſchein für die Arbeit von heute Abend. Durch mich können Sie ja ſchließlich noch reich werden,— nun das iſt eben ihr Glück, aber jetzt geben Sie ſich ordent⸗ lich Mühe, ſich desſelben auch wert zu erzeigen. Kein Wort davon,— zu niemandem,— nicht ein⸗ mal zu Ihrer Braut, und paſſen Sie ja auf, daß Sie den Brief abfaſſen.“ 8 „Darauf können Sie ſich verlaſſen“, rief der Diener. Gillwaldt verließ ihn, ohne noch ein Wort weiter zu ſagen, murmelte aber, als er die Treppe hinunterſtieg, befriedigt vor ſich hin:„Ich denke, jetzt bin ich dem Schurken erheblich näher gekommen. Aber Markwald werde ich kein Wort davon ſagen, denn ſchließlich würde ich dadurch nur Hoffnungen in ihm erwecken, die ſich vielleicht nie verwirklichen. Nein, es iſt ſchon am beſteu, ich ſchweige.“ Siebenundzwanzigſtes Kapitel. Die Frau Gräfin iſt zufriedengeſtellt. Einige Tage nach ihrem Beſuch im Atelier ſaß Frau von Foerſter allein in ihrem Salon, den ihr angekündigten Beſuch ihrer Freundin erwartend. Cäcilie nahm eben ihre erſte Malſtunde bei Fräu⸗ lein Orlowsky, die, nachdem ſie ihr erſtes Bedenken überwunden hatte, nicht nur eifrig bereit geweſen war, den Unterricht zu erteilen, ſondern ſich auch in einer beinah auffälligen Weiſe um Cüäciliens Freundſchaft und Vertrauen bemühte— allerdings bisher ohne rechten Erfolg. Denn Cäcilie war von Natur zurückhaltend und emfand außerdem auch keine rechte Sympathie für dieſe emanzipierte junge Dame. Bald, nachdem die Kaminuhr vier geſchlagen, öffnete ſich die Salonthür, und die beiden Damen begrüßten einander Herzlich. Die Frau Grafin von der Pforten war in tiefer Trauer, begann aber ſo⸗ fort mit ihrer gewöhnlichen Lebhaftigkeit: „Mein Vater ſtarb ungefähr einen Monat nach meiner Ankunft,— ſo lange hatte ich ihn zu pflegen. Natürlich bin ich ſehr betrübt über ſeinen Verluſt, dies iſt aber denn doch kein Grund, wich⸗ tige Dinge unerledigt zu laſſen. Deshalb kam ich, ſobald ich nur irgend konnte, mit meinem Jungen nach Berlin, um dieſe Angelegenheit endlich zur Erledigung zu bringen.“ „Wie geht es denn Deinem Sohn?“ „Ganz ausgezezeichnet, ſoweit es ſich nur um körperliche Geſundheit handelt,— aber leider hat er ganz den Verſtand verloren.“ 300 bitte Dich!“ rief Frau von Foerſter er⸗ ſchreckt. „Ich meine aus Liebe zu Cäcilie.“ Frau von Foerſter lächelte beruhigt, während ihre Freundin ſie forſchrnd betrachtete und dann etwas verwundert ausrief:„Helene, Du ſiehſt nicht nur viel wohler, ſondern auch viel glücklicher aus, als damals in Italien. Iſt irgend etwas ge⸗ ſchehen?“ „Ja— der General—“ „Das dachte ich mir ſchon“, unterbrach die Frau Gräfin ſie eifrig.„Du haſt ſeinen Antrag angnommen?“ „Allerdings.“ „Meinen herzlichſten Glückwunſch!— Aber— der Umſtand wird doch hoffentlich nicht meine Pläne durchkreuzen?“ „Was meinſt Du liebe Magarete?“ „Wenn Du den General heirakeſt, wirſt Du doch nicht etwa deswegen die Werbung ſeines Neffen um Cäcilie begünſtigen?“ „Ich ſähe ſie viel lieber als Gattin Deines Sohnes.“ „Sehr wohl. Weißt Du, ſie hat meinen Jungen ganz bezaubert, ſo daß er ſeit der Trenn⸗ ung von ihr für niemand ſonſt Augen oder Siun hatte. Er iſt nun einmal feſt entſchloſſen, Cäcilie zu heiraten.“ „Nun hoffentlich wird ihm da keine Enttäuſchung widerfahren.“ „Enttäuſchung? Wie wäre das denkbar?“ fragte die Gräfin mit ſtolzem Befremden. „Ich ſagte Dir doch ſchon, daß Cäcilie einen andern liebt.“ „Das hat nichts zu bedeuten,— da mußt Du nur feſt und entſchieden eingreifen, Helene. Feſt und enſchieden.“ „Gewiß.“ „Daran iſt doch auch nicht für einen Augen⸗ blick zu denken, daß ſie den Menſchen jetzt heiraten ——— 3 8 der Petition eingetreten werden. Die übrigen Verhandlungen waren vielfach interner Natur. — Das Amtsblatt des Reichspoſtamts ver⸗ öffentlicht eine Verfügung des Staatsſekretärs be⸗ treffend Verminderung des Schreibwerks im Be⸗ reiche des Reichspoſtamts. Danach ſoll die Schreib⸗ weiſe ſich der allgemein üblichen Verkehrsſprache an⸗ ſchließen und Fremdwörter, verraltete Kanzlei⸗ ausdrücke und überflüſſige Kurialien vermeiden. Als Vorbild für dieſe Sprachreinheit kann das bürgerliche Geſetzbuch dienen. Schriftlicher Ver⸗ Verkehr ſei zu vermeiden, wo mündliche Beſprech⸗ ung oder Unterredung durch Fernſprecher an⸗ gängig ſei. Ausland. Aus Brüx, 9. Aug. wird der„Köln. Ztg.“ gemeldet: Seit Sonntag iſt die Stadt jeden Abend Schauplatz großer Straßenſzenen, die durch die hieſigen Czechen hervorgerufen werden. Dieſe Ausſchreitungen ſind ſorgfältig vorbereitet. Beweis dafür iſt, daß die Czechen durch czechiſche Arbeiter aus der Umgegend Zuzug erhalten, die mit Meſſer und Knütteln und Steinen ausge⸗ rüſtet ſind. Die czechiſchen Brüder durchziehen Nachts die Stadt unter Abſingung von Hetz⸗ liedern. Es kam bereits wiederholt zu Zuſammen⸗ ſtößen, wobei die Polizeiwache vom Leder ziehen mußte. Vor einigen Tagen nahmen die Aus⸗ ſchreitungen einen entſetzlichen Umfang an. Die Czechen begannen, nachdem ſie zwei Mal von der Polizei vertrieben worden, auf die Deutſchen mit Meſſern und Knütteln einzuhauen, wobei 6 Deutſche verwundet wurden, darunter 2 ſchwer. Erſt der Gendarmerie gelang es, den Platz zu räumen. Paris, 10. Aug. Vorgeſtern traf ein Cou⸗ rier aus Petersburg hier ein mit dem vom Kaiſer⸗ paar ausgearbeiteten Programm für den Aufent⸗ halt des Präſidenten Faure in Rußland. Konſtantinopel, 10. Aug. Tewfik Paſcha und die Botſchafter haben nach den„Times“ einen neuen Artikel über die Räumung Theſſa⸗ liens ausgearbeitet, den Tewfik darauf dem Sultan unterbreitet hat. Der neue Artikel ſetzt eine prompte Bezahlung der erſten Rate der Kriegsentſchädigung nach Unterzeichnung der Präliminarien und Offenhaltung von Volo zum Zwecke der Verſchiffung der heimkehrenden Trup⸗ pen feſt. Madrid, 9. Aug. Aus Cuba wird gemeldet, daß über 30 000 Mann des ſpaniſchen Heeres augenblicklich krank darniederliegen. Gleichzeitig räumt der Tod unter der Landbevölkerung maſſenhaft auf. Canovas Ermordung. Madrid, 10. Aug. Ueber die näheren Um⸗ ſtände des Attentats auf den ſpaniſchen Miniſter⸗ präſidenten Canovas wird gemeldet: Canovas ſaß, eine Zeitung leſend, auf einer Bank, als ein Italiener hinzutrat und meuchlings drei Revolver ſchüſſe auf ihn abgab. Ein Ingenieur und ein Journaliſt warfen ſich auf den Verbrecher, welcher zwei weitere Schüſſe abgab, ohne jedoch Jemanden zu verwunden. Dem Advokaten Suarez gelang es, ſich des Mörders zu ver⸗ ſichern, welcher der Gensdarmerie überliefert wurde. Canovas wurde auf ſein Zimmer ge⸗ bracht, wo er verſtarb, nachdem er die letzte Oelung empfangen hatte. Ueber das Vorleben des Attentäters wird gemeldet: Derſelbe heißt Goli und iſt zu Baglia bei Neapel geboren. Er iſt 26 Jahre alt, trägt einen Bart ſowie Augen⸗ gläſer. Er lebte einige Zeit in Barcelona, wo er die Redaktion einer ſozialiſtiſchen Zeitung leitete. Später bereiſte er Frankreich, Belgien und England und kam im Sommer nach Madrid. Anfangs Juli war er in Luvera in Italien, nachdem er ſich für einen revolutianären Anar⸗ chiſten erklärt hatte. Wegen einer revolutionär⸗ ſozialiſtiſchen Schrift wurde er zu Gefängniß verurtheilt, doch gelang es ihm, zu entfliehen. Das Gericht leitete ein ſummariſches Prozeß ver⸗ fahren gegen den Mörder ein. — Canovas del Caſtilho iſt am 8. Februar 1826 in Malaga als der Sohn eines Schullehrers geboren. Er begann ſeine Lauf⸗ bahn als Dichter und Schriftſteller und über⸗ nahm im Jahre 1851 die Redaktion des konſer⸗ vativen Blattes„Patria“. Als ſolcher wurde er 1854 Mitglied der Cortez. Er bekleidete dann einen diplomatiſchen Poſten in Rom und war 1860—1864 wiederholt Miniſter unter der liberalen Union. In der konſtituirenden Cortez von 1869 vertrat er die gemäßigte konſervative Monarchie und trat nach der Vertreibung der Königin Iſabella an die Spitze der konſervativen Partei, welche die Berufung des Prinzen von Aſturien, des ſpäteren Königs Alfons XII. von Spanien, anſtrebte. Als das gelungen war, machte der König Canonas zum Miniſterpräſi⸗ denten, deſſen Gewandtheit und Geſchicklichkeit es raſch gelang, die neue Monarchie zu befeſtigen. Als Miniſterpräſident ſetzte er 1876 die neue Verfaſſung durch. Seitdem ſtand er noch wieder⸗ holt an der Spitze des Miniſteriums. Regengüſſe und Ueberſchwemmungen. Berlin, 10. Aug. Das Komite für die Ueberſchwemmten hat ſich unter dem Namen „Zentral⸗Komite für die UeberſchwemmtenDeutſch⸗ lands“ konſtituirt. Dem ſtändigen geſchäfts⸗ führenden Ausſchuß wurden zur ſofortigen Ver⸗ theilung 100 000 Mk. zur Abwehr der größten Noth überwieſen. Den Stadtverordneten ging ein Antrag zu, die Summe für die Ueberſchwemm⸗ ten von 500 000 auf eine Million zu erhöhen. Aus Bobersberg wird von amtlicher Seite geſchrieben: Anfangs dieſes Monats brach der Bober über ſeine Dämme, alles Land, ſelbſt das hochgelegene, mit ſeinen Fluthen bedeckend. Unſere Bürgerſchaft, zumeiſt aus Ackerbürgern beſtehend, hat faſt ihre geſammte Ernte verloren, kauft zu haben. Der dritte in die Affaire ver⸗ da dieſe durch die meilenweite Ueberſchwemmung vernichtet worden iſt. Die Noth wächſt mit Rieſenſchritten und ſchnelle Hilfe iſt dringend nothwendig. Aus Rah und Fern. Viernheim, 11. Aug. Iſt Preis⸗ kegeln ein Glücksſpiel? Der Vorſtand des Kegelklubs„Pudel“ in Wilhelmsburg hatte ſich vor dem Landgericht Stade wegen Glück⸗ ſpiels zu verantworten. Der genannte Club hatte im November vorigen Jahres ein größeres Preiskegeln veranſtaltet. das von der Gendarmerie unterſagt wurde, die hierin ein Vergehen gegen § 286 des Strafgeſetzbuches erblickle. Der Vor⸗ ſtand erhielt ein Strafmandat, wogegen er ge⸗ richtliche Entſcheidung beantragte. Er wurde vom Schöffengericht in Harburg, ſowie vom Landgericht zu Stade zu einer Geldſtrafe ver⸗ urtheilt. Gegen dieſes Urtheil legte er Reviſiov ein. Das Reichsgereicht hob das Urteil auf, indem es das Preiskegeln nicht als Glücksſpiel anſah, und verwies die Sache an das Landgericht zurück, wo Sie nunmehr beendet wurde. Sämmt⸗ liche Angeklagte wurden freigeſprochen; die nothwendigen Auslagen wurden ihnen vergütet. Weinheim, 7. Aug. Vor einiger Zeit wurde lt.„Weinh. Anz.“ der Landwirth Peter Kunzelmann von Lützelſachſen wegen Sachbe⸗ ſchädigung zu einer mehrmonatlichen Gefängniß⸗ ſtrafe verurtheilt. Derſelbe legte zwar gegen dieſes Urteil Berufung ein, wurde jedoch in Unterſugungshaft behalten. Während dieſer hatte er ſich durch eine Beſchäftigung im Amts⸗ gefängniß eine Verletzung am Finger zugezogen, worauf die Ueberführung in das hieſige Kranken⸗ haus erfolgte. Daſelbſt hat ſich nun Kunzelman mittelſt eines Meſſers nicht nur die Pulsadern aufgeſchnitten, ſonden auch einen Stich in das Herz beigebracht, woran er nach unſäglichen Schmerzen ſtarb. Mannheim, 10. Aug. Wegen der bekanten Kohlendiebſtahle⸗Affaire zum Nachtheile der Firma Math. Stinnes dahter wurde heute Vormittag der Kohlenhändler Berthold Fuhs unter dem dringenden Verdacht der Hehlerei in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. Die Diebſtahls⸗ und Hehler⸗Affaire macht in den betheiligten Kreiſen um ſo mehr Aufſehen, als durch Einſchreiten der Staatsannwaltſchaft einer Manipulation ge⸗ wiſſer Perſonen Einhalt geboten wird, die bei größeren Lieferungsabſchlüſſen durch enorme An⸗ gebote den reellen Kohlenhandel ſeit längerer Zeit geſchädigt haben. Kohlenhändler Georg Lutz jr., welcher ebenfalls in Unterſuchungshaft gezogen, wurde nach Stellung einer Caution, jedoch wieder auf freien Fuß geſetzt. Geſtern Nachmittag hatte Lutz abermals ein Verhör zu beſtehen, welches ſeine neuerliche Inhaftnahme zur Folge hatte. Lutz hat eingeſtanden, 22 Waggons Kohlen dem Vorarbeiter Grün abge⸗ könnte. Er hat ſich ja noch immer nicht von dem ſchrecklichen Verdacht gereinigt.“ „Aber das iſt doch nicht ſeine Schuld.“ „Nun, dann iſt es ſein Mißgeſchick,— das kommt ganz auf eins heraus.“ „Aber dieſer Gedanke wird Vielleicht Cäcilie in ihrem treuen Feſthalten an ihn nur noch mehr be⸗ ſtärken.“ „Aber Du würdeſt doch nie dulden, Helene, daß ſie unter dieſen Umſtänden ſeine Gattin wird d Das wäre doch zu ſchrecklich! „Er darf ſie nicht heiraten, ehe er ſich nicht ganz von dem Verdacht gereinigt hat.“ „Nun, das wird nie geſchehen.“ „Abes geſetzt den Fall, ſie liebte Deinen Sohn nicht?“ „Was, meinen Jungen nicht lieben! Könnte es irgend ein Mädchen geben, welches ſeiner Wer⸗ bung geben gleichgültig bliebe? Aber ſelbſt wenn ſie ihn nicht liebte, ſo liebt er ſie doch, und ſie hat die hohe geſelltſchaftliche Stellung als ſeine Gemahlin.“ „Das wäre nur ein ſchwacher Troſt für eine Ehe ohne Liebe.“ „Helene, Du meinſt doch damit nicht etwa, daß Du meinen Plänen entgegen biſt?“ fragte die Frau Gräfin entrüſtet. 4 „Nein, liebe Freundin, aber ich betrachte un⸗ parteiiſch beide Seiten der Frage.“ „Das iſt ganz überflüſſig. Du brauchſt nur vernünftig zu ſein, Helene, weiter iſt nichts nötig. Du brauchſt Deiner Nichte bloß den Befehl zu er⸗ teilen, daß ſie meinem Jungen ſofort ihr Jawort giebt, und dann können wir im Juni die Hochzeit ohne großes Gepränge in der Stille ſtattfinden laſſen, und damit iſt die Sache erledigt“, entgegnete die Frau Frau Gräfin ſehr entſchieden. „Ich habe Herrn von Markwald eingeladen, mich am Montag Nachmittag zu beſuchen, damit ich dann die Angelegenheit mit ihm beſpreche.“ „Da thuſt Du endlich einen Schritt in der rechten Richtung. Beſtehe darauf, daß er alle ſeine Anſprüche auf Cäcilie aufgiebt. Seine Anmaßung iſt ganz unverzeihlich,— denke doch nur,— dieſer Menſch wagt es, meinem Sohn als Rival entgegen⸗ zutreten,— am liebſten möchte ich ihm ſelber einige Worte ſagen.“ „Das thäteſt Du doch beſſer nicht, Margarete“. O, wenn Du die Sache ohne mich erledigen kannſt, ſo iſt es um ſo vie beſſer. Aber wenn Du Schwierigkeiten fürchteſt, ſo laß mich nur mit ihm reden.“ „Du kennſt den Neffen meines Verlobten doch kaum genügend dazu.“ „Ich habe auch gar keine Luſt, ihn kennen zu lernen, Helene, und für ihn iſt es auch recht gut, daß wir nicht mit einander bekannt ſind.“ „Vielleicht magſt Du darin Recht haben“, meinte Frau von Foerſter lächelnd. „Ich brachte heute Alexander nicht mit, weil ich dieſe Angelegenheit zuvörderſt mit Dir ins Reine zu bringen wünſchte. Aber er iſt ſehr un⸗ geduldig, Cäcilie wiederzuſehen. Bitte, ſeid doch unſere Gäſte am Montag Abend,— ohne Zeremonie, weißt Du,— nur wir vier unter uns.“ „Beſten Dank, wir werden kommen.“ „Das freut mich ſehr. Das wird ſchon gleich eine kleine Familiengeſellſchaft, und dann wirſt Du mir auch erzählen können, wie Du dieſem juugen Menſchen den Laufpaß gegeben haſt. Biſt Du wirklich ganz ſicher, daß Du meine Anweſenheit bei dieſer Unterredung nicht wünſcheſt?“ „Ganz ſicher, liebe Freundin.“ „Nun, dann auf Wiederſehen, Helene. Ich bin ſehr erfreut, daß wir uns ſo offen und rück⸗ haltlos ausgeſprochen haben, und jetzt betrachte ich die baldige Verheiratung meines Jungen als end⸗ giltig entſchieden,— endgiltig,— und fühlte mich durchaus zufriedengeſtellt.“ (Fortſetzung folgt.) Wer ſchreibt die Liebe aus? Wären Flüſſ' und Meere Tinte, Wär' der Himmel mein Papier, Wüchſen Federn wie die Aehren Auf der weiten Erde mir, Hülfen mir die Engel ſchreiben Um die Wette Tag und Nacht, Sag' wann wär' es ausgeſchrieben, Was die Lieb' in mir gedacht Das Schönſte. Das ſchönſte aller Reiche, Iſt doch der Liebe Reich, Der Arme wie der Reiche Sind da den Brüdern gleich. Das ſchönſte aller Thale Iſt doch der Liebe Thal, Da blüh'n im milden Strahle Die Blumen allzumal. Die ſchönſte aller Höhen, Iſt doch der Liebe Höh', Des Himmels Lüfte wehen In Gottes ſel'ger Näh'! Das ſchönſte aller Felder Iſt doch der Liebe Feld: Wo keimt das Gute bälder, Wo iſt's ſo wohl beſtellt? Der ſchönſte aller Pfade Iſt doch der Liebe Pfad! Er führt ſo ſchnurgerade Hinan zu Gottes Gnad'! Der ſchönſte aller Ströme Iſt doch der Liebe Strom, Ob Neid und Haß ihn hemme Er fließt ſo ſtill und fromm. Das ſchönſte aller Meere Iſt doch der Liebe Meer, Es wogt zu Gottes Ehre Rings um die Erde her. Der ſchönſte aller Sterne Iſt doch der Liebe Stern: Er winkt aus weiter Ferne Hinauf zu Gott dem Herrn. 7 habe ſt Nan er 80 . vol gen ur Hof als lui Cin treld har perd meln fich ed 0 ihne hefe Und! die 0 desto Sli 9 den! beſta neh ö Ils Pho daß pan meine fan, Motg 2 ahn Ihn end 6 1 n 1 wickelte Kohlenhändler befindet ſich noch auf freiem Fuße. Auf eine Nennung des Namens verzichten wir deshalb vorerſt. Vom Odenwald, 10. Aug. Die Dum⸗ men werden nicht all. Vor einigen Tagen kam in eine Apotheke eine Frau und verlangte für 20 Pfg. Murmelthierfett. Der Proviſor fragte „Wollen Sie Fett von einem Männchen oder von einem Weibchen?“, worauf die Frau fragte: „Welles is dann am beſchte?“—„Ei das vom Männchen“, erwiderte der Proviſor.—„Ei ſo gäweſſe merr nerr vom Männche ſeim Fett!“ Mainz, 9. Aug. In Erbenheim hat ein Zigeuner mit einem Revolver auf den Bürgermeiſter geſchoſſen, weil er einen Trupp Zigeuner nicht im Orte dulden wollte. Der Schuß ging aber fehl und traf einen anderen Einwohner von Erbenheim. Die Zigeuner flüchteten. Sie werden verfolgt. Berlin, 10. Aug. Am letzten Sonntage ging über die Reichshauptſtadt ein ſchwerer Wolkenbruch mit Gewitter und Hagelſchlag nieder, der viele Verwüſtungen anrichtete. Die Feuerwehr wurde nicht weniger als 40 Mal alarmirt. Wie iſt der Itickſtoffvorrat der Wirtſchaft zu vermehren? Der Stickſtoff iſt zur Zeit noch der teuerſte, dabei auch der flüchtigſte aller Pflanzennährſtoffe. Es f iſt daher die Aufgabe des denkenden Landwirtes, ſich dieſen für die Ernährung der Pflanzen und Thiere außerordentlich wichtigen Stoff thunlichſt billig zu beſchaffen. Der nächſte Weg hierzu beſteht in dem ausgedehnten Anbau von Leguminoſen, alſo von Hülſenfrucht⸗ und Klee⸗ gewächſen, teils zum Reifwerden, teils aber auch zur Gründüngung um den koſtenlos in der at⸗ moſphäriſchen Luft dargebotenen Stickſtoff ſoviel als möglich direkt zur Pflanzenernährung heran⸗ zuziehen. Letzteres kann geſchehen ſowohl durch Einſäen ſtickſtoffſammelnder Pflanzen in das Ge⸗ treide, als auch durch Stoppelſaaten, die unmittel⸗ bar nach dem Mähen des Getreides eingeſät werden. melnden Pflanzen zu befördern, iſt es nötig, ſie ſtickſtoffhungrig zu machen, wie Prof. Wagner es genannt hat. Zu dieſem Zwecke müſſen wir ihnen in reichlichem Maße die nötigen Mineral⸗ beſtandtheile, in erſter Linie Phosphorſäure, Kali und Kalk bieten, denn je mehr von dieſen Stoffen die Gründüngungspflanze im Boden vorfindet, deſto mehr wird ſie genöthigt, den fehlenden Stickſtoff aus der Luft ſich zu erarbeiten. Als geeignetſte und billigſte Düngmittel, um den Boden genügend mit den genannten Mineral⸗ beſtandtheilen zu verſorgen ſind Thomasſchlacken⸗ mehl und Kainit zu bezeichnen. Im Thomasſchlackenmehl haben wir zunächſt als hauptſächlich wirkenden Beſtandtheil die Phosphorſäure und daneben 40— 50% Kalk, ſo daß wir zwei Nährſtoffe der Gründüͤngungs⸗ pflanze dadurch zu Gebote ſtellen. Im allge⸗ meinen werden zur Sicherung der Gründüngs⸗ pflanzen etwa 150 kg Thomasſchlackenmehl pro Morgen erforderlich ſein. Zur Zuführung des — Vettnüßen. iſt, denn es kommt nicht mehr vor. Um das Gedeihen dieſer ſtickſtoffſam. —— Auf Ihr werthes Schreiben theile Ihnen mit, daß mein 13⸗jähriger Sohn durch Ihre briefliche Behandlung von Bettnäſſen befreit worden Ich danke Ihnen für Ihre Sorgfalt beſtens. Dörflas b.“ Kirchenlamitz(Bayern), den 1. Dezember 1896, Johann Lorenz Lang. Obiges beſtätigt: Lehngaſſnmühle, am 1. Dezember 1896. Die Gemeindeverwaltung Dörflas b./ Kirchenlamitz; Herold, Bürgermeiſter. * Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchſtraße 405, Glarus(Schweiz). n Kalis bedienen wir uns des Kainits, der auf, leichteren, ſowie auf moorigen Bodenarten in Stärke von 150—250 kg pro Morgen ange⸗ wandt wird. Auf ſchwerem Boden iſt die Zu⸗ fuhr von Kali weniger nötig, indeß wird es zu Zwecken des Anbaus von Gründüngunspflanzen auch auf einem ſolchen Boden vorteilhaft ſein, eine ſchwächere Kalidüngung ſtattfinden zu laſſen, alſo etwa 100— 150 kg immerhin zuzuſetzen. Handelt es ſich um die Anſaat von Stoppel⸗ gewächſen, ſo iſt vor allen Dingen erforderlich, die Zeit auf peinlichſte auszunützen, alſo mög⸗ lichſt gleich hinter der Senſe den Dünger aus⸗ zuſtreuen, wenn nicht etwa ſchon zur Vorfrucht in angegebener Weiſe gedüngt worden iſt. So⸗ fort nach dem Ausſtreuen des Düngers wird ſo⸗ dann der Boden entweder mit dem Grubber be⸗ arbeitet oder mit dem Dreiſchar⸗Pfluge gepflügt und dann ohne Zeitverluſt die betreffende ſtick⸗ ſtoffſammelnde Pflanze eingeſät. Unter nicht gar zu ungünſtigen klimatiſchen Verhältniſſen wird ſich die Einſaat von Inlarnatklee empfehlen, der bekanntlich ſehr ſchnell ſich entwickelt und be⸗ deutende Maſſen zu liefern vermag; vorausge- geſetzt, daß das Saatgut nicht zu teuer zu ſtehen kommt, verdient auch, beſonders für etwas un⸗ günſtigere Lagen, die Miſchſaat von Sandwicken und Incarnatklee Befürwortung. Auszug aus den Civilſtands⸗Regiſtern der Gemeinde Viernheim vom 1. bis 31. Juli. Geburten. 2. Dem Maurer Adam Dieter 1., e. S. Adam, 2. d. Fabrikarb. Adam Umhauer 1., e. T. Anna Katharina, 1. d. Maurer Johannes Buſalt 1., e. T. Anna Maria, 4. d. Maurer Jakob Sommer 3., e. T. Anna Katharina, 3. d. Taglöhner Joh. Mandel 16., e. S. Jakob, 5. d. Landwirth Adam Kühlwein 2., e. T. Anna, 5. d. Arbeiter Johann Wiegand 3., e. T. Eliſabetha, 7. d. Maurer Joh. Peter Alter, e. T. Maria Joſepha, 6. d. Landwirth Johann Georg Hoock 2., e. T. Eliſabetha, 6. d. Fabrikarb. Adam Dewald 2., e. S. Anton, 11. d. Maurer Philipp Lammer 1., e. T. Barbara, 9. d. Fabrikarbeiter Kaſpar Hofmann 1., e. S. Philipp, 13. d. Landwirth Georg Michael Kühner, e. S. Johannes, 7. d. Cigarrenmacher Chriſtoph Heinrich Adler 1., e. S. Johannes, 14. d. Landwirth Jakob Mandel 8., e. S. Georg, 14. Demſelben e. S. Lorenz. 17. d. Fabrikarbeiter Joſeph Spieler, e. T. Ka⸗ tharina, 22. d. Fabrikarbeiter Valtin Werle 1., e. T. Margaretha, 23. d. Fabrikarb. Franz Wilh. Klee, e. T. Anna Maria, 20. d. Fabrikarb. Valt. Schön, e. T. Eliſabetha, ——— 25 24 d. Maurer Nikolaus Bugert 7., e. T. Barbara, „d. Landwirth Gg. Hoock 7., e. S. Philipp, 29. d. Wirth Ad. Brechtel 1., e. S. Valentin, 19. d. Großh. Steuereinnehmer Adolf Ferdinand Heinrich Hanſuld, e. S. Curt Karl Georg. Eheſchließungen. 14. Maurer Nikolaus Mandel 7. mit Maria Joſepha Ohneck, 16. Maurer Franz Lahres 1. mit Margaretha Stumpf, 24. Buchdrucker Karl Enzmann mit Eliſabetha Faber. Sterbfälle. 3. Johann Jakob, S. d. Edmund Samstag 1., 5 M. 3. Michael, S. d. Franz Heinz 1., 3 J., 7. Johannes, S. d. Gg. Werle 2., 4 M., 9. Landwirth Friedrich Binninger 1., 59 J., 9. Peter, S. d. Landwirths Adam Kühlwein 1., 6.8. 10. Jakob Knapp 6., 55 J., 13. Emma, T. d. Forſtwart Karl Frd. Bayer, 1 J. 6 Tg, 13. Johannes, S. d. Adam Faber 1., 5 J, 13. Näherin Franziska Nägel, 61 J., 26. 27. 28. 29. 29. 30. Leonhard, S. d. Leonh. Knapp 2., 7 J . 4 M., 3 Tg., Sophie Maria, T. d. Leonh. Münkel, 4 M., d. Fabrikarb. Ferd. Pfenning 1., e. todtgeb. T., Peter Nikolaus, S. d. Milchkutſchers Nik Weidner 4., 2 M. 26 Tg., Eva, T. dd. Tünchers Peter Joſeph Haas, 10 M., 18 Tg., Johannes, S. d. Fabrikarbeiters Johannes Sommer 1., 3 M „Elisabetha, T. d. Werkführers Gg. Friedr. Schlingloff, 6 M., Heinrich, S. d. Fabrikarb. Georg Gallei 1., 4 M. 16 Tg., „Eliſabetha, Ehefr. d Fabrikaufſ. Jak. Helf⸗ 1 rich 5., 33 J., 11 M., 21 Tg Sabina, T. d. Fabrikarb. Sebaft. Haas 1., 6 J., 5 M., 4 Tg., „Eliſabetha, Ehefr. d. Fabrikarb. Frz. Wilh. Klee, 30 J., 3 Tg., Jakob, S. d. Tagl. Joh. Mandel 6., 23 Tg., Eliſabetha, T. d. Landw. Gg. Hoock 2., 21 Tg., Auszüglerin Margaretha Weidner geb. Illert, 78 J., 2 M., 15 Tg., Georg, S. d. Peter Buſalt, 1 J., 3 Tg., Joſeph, S. d. Anna Maria Schalk, 8 M., 14 Tg., Heinrich, S. d Wagnerm. Peter Joſeph Sax, 1 M., 3 W., 5 Tg. 8 Sommerstoff,„„ 86„„„6%„„„ 10 Sommer-Nouveaute, appeltbr. 50„„„ 6„„„„ 3.— Alpaca-Nouveauté, e Crepon-„ reine Wolle,„ 65„„„ ĩ ͤ LAusserordentlich grosse Auswahl zu Aus verkaufspreisen. Die neuesten Muster in Herbst- u. Winterstoffen sind eingetroffen. fersanddhan! Oettinger& Co., fnüun 1. N. Separat-Abtheilung für Herrenstoffe: für M. 3,75 Pfg., Cheviot zum ganzen Anzug für M. 5,85 Pfg. 1 Kehloss der Hommersza gon, Hestauzverkauf. ommerstoff, waschzcht,. Qual. 28 Pf. p. Mt., G Mt. 2. Kl. M. I. 68 57 versenden in einzelnen Metern franco in's Haus. Muster auf Verlangen franco. Modebilder gratis. Stoff zum ganzen Anzug Münchener Ausſtellungs⸗Looſe a 1 Marli ſind zu haben in der Expedition des Viernheimer Anzeigers. —*— Ziehhar monika. i Größtes Lager aller Sorten der beſten Fabriken von 5 Mk. 1.50 an bis zu den feinſten Inſtrumenten, 2reihig ſchon von Mk. 10 an. zithern von 5 Mk. an. ſchaften, Cruzifixe unter Glas, in großer Auswahl. Aechte Knittlinger u. Wiener Mundharmonikas. Alle Muſikwerke, Sympohonion Spieldoſen, Akkord⸗ Kinder⸗Akkordzithern von Mk. 1.50 an. Oeldruckbilder und Glaschromo, Heiligenbilder, Land⸗ Heiligenfiguren, Roſenkränze ꝛc. ꝛc., alles H. Hofmann, Mannheim H 3, 20. 98 Am nächſten Sonntag, den 15. Auguſt, veranſtaltet der Verein im Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer ein 1 0 Konzert 2 verbunden mit theatraliſchen Aufführungen. Zur Darſtellung gelangt: Der böse Geist „Lumpacivagabundus“ oder „Das liederliche Kleeblatt“. Zauberpoſſe mit Geſang in ſieben Aufzügen und einem Vorſpiel von Johann Neſtroy. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. 1. Platz 50 Pfg., 2. Platz 30 Pfg. Zu zahlreichem Beſuche ladet die Vereinsmitglieder ſowie die verehrl. Einwohnerſchaft ergebenſt ein Anfang 8 Uhr. 20 der Vorſtand. g liefert i 6 d 1 Rechnungen, atzen Leasen n baer E Fiagenen Bingener. *— 5— 2 1 7 16 4 1 ö 1 7 1 5 2 n N 1 1 4 ö N 1 0 e 00 1 1 . 1 1 1 ö 1 9 175 1 9——ů 6 1 W 1 1 6 r nr „5—T—PCPC——— ————— r e Portemonaies, Brieftaſchen, Taſchenmeſſſer Hoſentrüger, Papierſtoffwäſche, Maaßſtäbe, Steinhauer- und Zimmermannsſtifte empfiehlt Bekauntmachung. Nächſten Dienstag, den 17. Auguſt d. J., Vormittags 7 Uhr, wird das weiſe an die Neiſtdictenden verſteigert. Zuſammenkunft an der Kapelle am Weinheimer weg. Viernheim, den 10. Auguſt 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 824 Pfützer. Bekanntmachung. Durch vielſeitig vorgebrachte Klagen finden wir uns veranlaßt, eine Beſtimmung des Feldgeſetzes, wonach Eltern, Vormünder und Lehrer ver⸗ pflichtet ſind, ihnen unterſtellte Kinder unter 12 Jahren davon abzuhalten, daß ſich ſolche ohne Aufſicht in Feld oder Wald u. ſ. w. herumtreiben, mit dem Bemerken zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß bei Nicht⸗ beachtung ſtrafrechtlich vorgegangen werden wird. Viernheim, den 10. Auguſt 1897 Großh. Bürgermeisterei Viernheim. 82⁵ Pfützer. Freiwillige Feuerwehr. Nächſten Sonntag, den 15. d. Mts., Morgens 5 Uhr Uebung. mann entgegen. Signal halb 5 Uhr. 8 26 Das Kommando. Brennholz⸗Lieferung. Für das kathol. Günther ſche Waiſenhaus Ladenburg bedürfen wir circa 10 bis 12 Ster tann. Brennholz (Scheitholz J. Qualität) und es foll die Lieferung dieſes Holzes im Submiſſionswege vergeben werden; deßfalſige Ange⸗ bote ſind bis längſtens Freitag, den 20. d. Mts., 827 Nachmittags 3 Uhr, ſchriftlich anher einzureichen, mit der Aufſchrift verſehen„Holz— lieferung für das katholiſche Günther'ſche Waiſenhaus Ladenburg“. Ladenburg, den 7. Auguſt 1897. Gemeinderath Hartmann. Vierteljährlicher N Beitrag Mk. 3,25 für 2 die geheftete, 5 0 2 mr. 50 für die ge. E 6 Mitglied kann jeder ⸗ mann werden. Der . Die Mitglieder 22 Eintritt kann jederzeit I erhalten jahrlich 8 3— geſchehen, verpflichtet E deutſche Griginal⸗ bundene Ausgabe. Zuſendung erfolgt 9 poſtfrei. 1 ö aber für mindeſtens 1 7 0 1 1 e mindeſtens 15 ein Vereinsjahr. J a n Oe 1 Druckbogen zu je 16 Seiten ſtark. Berein der Bicherfrrundt Erſcheinungsplan des 6. Jahrganges: Oktober 1896— Oktober 1897 ö Anton Freiherr von Rerfall: Die Krone. Romantiſche Erzählung. geh. Mk. 43.—; geb. Mk. 5.—. C. Erriherr von der Goltz⸗Raſcha, Ugl. Preuß. Generallieutenant, Osman. Marſchall a. D.: Anatoliſche Ausflüge. Reiſebilder. Mit 57 Bildern und 1s Karten. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 6.—. Arthur dee Schwarzwald⸗Lovellen. a Nik. A. Keidel, Sekretär der deutſchen Kolonialgeſellſchaft: Goldene Worte der Pohenzollern. Mit 20 Portraits in Holzſchnitt. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 6.— A. uon Bognslawski, Generallieutenant 3. D.: Aus bewegten Seiten. Novellen und Skizzen. geh. Mk. 4.—; geb. Mk. 5.—. Gräfin Bethuſy-Hur(Moritz von Reichenbach): Glückskinder. ö Roman. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 3.—. Emil Schmidt, Profeſſor: Ceylon. Mit 39 Bildern und 1 Karte. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 6.—. geh. Mik. 4.—; geb. 5. cfreiherr non Ziucklage-Campe, Generallieutenant z. D.: Aus der Mappe eines Veteranen. geh. mk. 5.—; geb. Mk. 6.—. Der Einzelpreis dieſer 8 Bände iſt geh. Mk. 35.—; geb. Mk. 43.—, dagegen der Mitgliedspreis nur geh. Mk. 15.—; geb. Mf. 18.— 2 5 Die früher erſchienenen vier Jahrgänge der Beröffentlichungen den Uereinz* Bücherfreunde ſind gleichfalls noch zum Freiſe von Mk. 15.— geheftet— Mk. 18.— gebunden zu haben. 1 Satzungen und ausführliche Proſpekte umſonſt und poſtfrei. 5— u beziehen durch jede Buchhandlung und durch die Geſchäfts leitung. Vorſtand Martin Greif Hermann Heiberg Geſchäftsleitung“ Schall& Grund Herzogl. Bayeriſche Hofbuchhändler 7 N 29 rn von Wolzogen 9 0 Berlin W. 62 e 8 Aurfürſtenſtraße 128 2 N e f N 9 Obſt im Allmendfeld an Ort und Stelle loos⸗ Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Entſchuldigungen nimmt Stellvertreter Adam Hof Wind-Mühle hat zu verkaufen 802 Von heute an täglich friſches Kornbrot L. Steinthal (6 Pfünder) ſowie Futtermehl und Kleie billigſt bei 828 Leonh. Kirchner Ww., Bäckerei. Mehrere hat zu verkaufen 8 Hausplätze 29 Nikolaus Roos. Gesucht wird ein Mädchen im Alter v on 14—16 Jahren in eine kleine Haus⸗ f haltung. d. Blattes. 8² Eine noch faſt neue Von wem, ſagt die Exped. 30 Georg Georgi 1. fortwährend bei Bezahlung in Viernhei Arbeiterinnen 4 werden guter N. angenommen. 605 Marr Maier, Jſaar Kahn und Maier. Jede Frau gewinnt Zeit, Geld und Mühe, wenn ſie Krebs Wichſe verwendet, denn dieſelbe giebt raſch einen ſchönen Glanz und verbraucht ſichllangſam, weil ſie mit Waſſer far verdünnt werden muß. Doſen à 10 und 20 Pfg., ſowie Holzſchachteln à 5 u. 10 e ſind in Viernheim zu haben bei den Herren: A. 11. zelmann, Ad. Herschel, Kempf, A. Stumpf und 0. Weidner VIII.(32) 831 g — — Radolfzeller Frankfurter 10666 Münchner 2 Darmstädter à M. l. Bethel Ae 27 versendet A. Dinkelmann Lotterie-Haupt-Agent, WORMS. Theaterderor ationen 1 in künſtleriſcher Aus⸗ führung zu mäßigen Preiſen. Garantie für gediegene, erſte Ar⸗ beſten und langjährige Dauer⸗ haftigkeit. Koſtenanſchläge und gemalte Entwürfe auf Wunſch. Atelier für Theatermalerei und Bühnenbau, Godesberg a. Rh. Otto Müller, 1264 Mannheim, D 3, 7. Betten. Vollſtändiges Bett für 32.50 Mark. Deckbett M. 11.— „„ Matratze„ 10.— Eiſerne Bettſtelle„ 8. zuſammen M. 32.50 Vollſtändiges Bett für 38.50 Mark. Deckbett. M. 12.— Kiſſen 78 5 3.50 1 Seegras matratze„ 11.— Bettſtelle 1 zuſammen M. 38.50 Vollſtändiges Bett für 75 Mark. Deckbett.. M. 12.— 2 Kiſſen a 4 M.„ 8.— 1 Matratze„ 12.— nußb. lackirte Bett⸗ ſtelle mit Sprung⸗ federmatratze„ 45. zuſammen M. 75. Vollſtändiges Belt fur 1035 Harb. Nußbaum Bettſtelle mit hohem Haupt M. 36.— 1 Sprungfeder⸗Ma⸗ tratze„ 25.— 1 Seegrasmatratze„ 12.— 2 Federnkiſſen à 6„ 12.— 1 Federn⸗Deckbett„ 20.— zuſammen M. 105.— Vollſtändiges Bett 190 Lark. 1 Muſchel⸗Bettſtelle, nuß⸗ baum, matt u. blank M. 50.— 1 Daunen⸗Deckbett„ 28.— 2 Federnkiſſen 8.50„ 17.— 111„ 28.— 1 Roßhaar⸗„„ 60.— 1 Seegras⸗Keil„ 7.— zuſammen M. 190.— ee eee eee Beſſere Qualitäten Betten bis zu den feinſten im gleichen Preisverhältniß. NV e de e. Die Betten werden auf N Lunſch in. des Käufers gefüllt. Be tt ſtellen in Eiſen, Tannen, Nußbaum. Matra tz e n in Seegras, Wolle, Roßhaar, Kapok. Sprungrahmen 5 105 907 25 und M. 343 I. Steinthal Mannheim, 0 9, 7. Lo hnlisten wie ſolche von jedem Gewerbetreibenden zu führen, ſind fortwährend zu kaben in der Expd. ds. Bl. M. Hepp, Mannheim Schreibwaaren⸗ Handlung. 187 en u Nu. der big Lil halt der in l lber Alire dolle unf fund eluen nicht g don 8 bir t man Aut Gen