ß Au il cn, dem ——— — X N 2 rere ———— 12 0 f Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. jetuheiner Aweiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeifletti Piernheim. Aunzeigehlatt von Piern heim, Weinheim, Räferthal und MAmgebung. ZuAusſchreibungen wirkſam u. billig In ſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Ar. 91. dienstag, den 24. Juguf 1897. 13. Jahrgang. Jentſchland. Berlin, 21. Aug. Durch Cabinetsordre vom 18. d. M. iſt Prinz Heinrich, bisher Chef der 2. Diviſion des 1. Geſchwaders, zum Inſpecteur der 1. Marine Inſpection ernannt worden. — Eine dankenswerthe Verfügung hat der Polizeipräſident erlaſſen. Polizeipräſident v. Wind⸗ heim hat auf Grund ſeiner Wahrnehmung, daß wiederholt über unerhebliche Uebertretungen Strafanzeigen erſtattet worden ſind, denen in den meiſten Fällen offenbar eine amtliche Ver⸗ warnung ſeitens der Polizeiorgane nicht voran⸗ gegangen war, Veranlaſſung genommen, die Be⸗ amten der Schutzmannſchaft ganz allgemein darauf hinzuweiſen, daß ſie nicht glauben ſollen, ihre Tüchtigkeit durch möglichſt viele Anzeigen von Contraventionen beweiſen zu müſſen, ſondern daß ſie das Publikum möglichſt vor Contraven⸗ tionen zu warnen und von ſolchen zurückzuhalten haben und erſt dann zur Anzeige ſchreiten, wenn ihre Warnung unbeachtet gelaſſen wird, oder wenn ſie auf Böswilligkeit ſtoßen. — Der engliſchen Regierung ſind endlich die Augen darüber aufgegangen, daß die Un⸗ ruhen in Indien ſich nicht ſo leichter Hand als unbedeutende abweiſen laſſen. Es hat ſich her⸗ rausgeſtellt, daß der Emir von Afghaniſtan zum mindeſten es geduldet hat, daß ſich ſeine Unter⸗ thanen und Beamten an dem Angriff auf Schab⸗ kadar betheiligten. Auf eine diesbezügliche Vor⸗ ſtellung der indiſchen Regierung hin hat zwar der Emir ſeine Unterthanen vor einer derartigen Theilnahme an dem Aufſtand gewarnt, auf der anderen Seite aber hat er ſeine Agenten aus Indien zurückgezogen. Wenn man auch nicht annehmen kann, daß er gegenwärtig in einem offenen Conflict mit England gerathen will, ſo zeugt das Ganze doch davon, daß ſeine Unter⸗ thanen durch die türkiſchen Siege über Griechen⸗ land ein ſolches Selbſtgefühl bekommen haben, daß auch ſie den Halbmond gegen das chriſtliche England zu vertheidigen gewillt ſind. Um fer⸗ neren Vorkommniſſen ſofort Einhalt zu thun, befördert die indiſche Regierung zur Zeit aus allen Theilen des Landes Truppen nach dem Norden. — Ein franzöſiſches Schiff in Marokko ge⸗ kapert. Wie aus Tanger telegraphirt wird, haben die Riff⸗Piraten ein franzöſiſches Segel⸗ ſchiff gekapert und den Kapitän ſowie drei Matroſen gefangen genommen. Die Piraten erklären, daß ſie ihre Gefangenen nur gegen die Riffer austauſchen werden, die wegen des An⸗ griffs auf das franzöſiſche Schiff„Proſper Covin“ gefangen gehalten werden. Berlin, 21. Aug. Nach den letzten Mit⸗ theilungen, die man über v. Tauſch in den Zeitungen las, befand ſich Tauſch zu Garniſch in Oberbayern, womit ſein Landsmann Dr. Sigl keineswegs einverſtanden war. Eine zweite im Tauſch⸗Prozeß vielgenannte Perſönlichkeit, Normann⸗Schumann, ſoll nach Mittheilung einer Berliner Correſpondenz in Luzern herrlich und in Freuden leben, wo ihn Bewohner ſeines früheren Aufenthaltes Zehlendorf geſehen und geſprochen hätten. Er mache in Luzern großen Aufwand, bewohne mit ſeiner Frau eine eigene fürſtlich eingerichtete Villa und prahle noch immer mit ſeiner Kenntniß von allerhand Staats- geheimniſſen. Ausland. Rom, 21. Aug. Offiziös wird dementirt, daß England ſich vom europäiſchen Konzert zu⸗ rückgezogen habe. Alle europäiſchen Botſchafter in Konſtantinopel ſeien über die orientaliſche Angelegenheit vollſtändig übereinſtimmender An⸗ ſicht. Der Friedensvertrag werde ohne Zweifel nächſtens abgeſchloſſen werden. London, 21. Aug. Das Armenier⸗Komitee erklärt poſitiv, daß die Armenier mit dem Bomben ⸗Attentat in Konſtantinopel nichts zu ſchaffen haben. Die Bombenwerfer ſeien noto⸗ riſch bekannte, in Polizeiſold ſtehende Individuen. Alle Anzeichen ließen erkennen, daß gewiſſe tür⸗ kiſche Kreiſe ein Chriſten⸗Maſſacre vorbereiten. Madrid, 21. Aug. Zu der geſtern erfolgten Hinrichtung des Mörders Canovas, Angiolillo wird gemeldet: Bis zum letzten Augenblicke war er vollſtändig gefaßt. Er verweigerte den geiſt⸗ lichen Beiſtand und wiederholte, keine Mitſchul⸗ digen zu haben. Sein Tod werde gerächt. Aus Naß und Fern. Viernheim, 23. Aug. Ein ſchreck⸗ licher Unglücksfall ereignete ſich heute Morgen gegen 9 Uhr in dem erſt vor einigen Wochen dem Betriebe übergebenen Dampfſäge⸗ werk Weidner u. Co. dahier. Der an der Kreis⸗ ſäge beſchäftigte Arbeiter Gg. Mich. Dieter wurde von einem Stück der aus unbekannter Urſache zerſprungenen und in vollem Betriebe befindlichen Säge ſo unglücklich getroffen, daß der rechte Oberkörper faſt völlig durchſchnitten ward. Der Unglückliche verlor ſofort das Be⸗ wußtſein und kehrte dasſelbe bis zu dem nach kurzer Zeit eintretenden Tode auch nicht wieder zurück. Eine Schuld an dem Unfall trifft Nie⸗ manden. Dieter war ein fleißiger, nüchterner und ſolider Mann, dem ſeine Arbeitgeber das beſte Zeugniß ausſtellen. Möge der ſchwer geprüften Gattin und Familie des ſo plötzlich aus dem Leben Geriſſenen wenigſtens die allgemeine Theil ⸗ nahme einigermaßen Troſt in ihrem herben Leid gewähren. Viernheim, 23. Aug. Die Berichte aus den Tabak producirenden Gegenden ent⸗ halten die übereinſtimmende Klage, daß die im Monat Juli vorherrſchende, für das Wachsthum der Tabakpflanzen ſehr günſtige Witterung im Monat Auguſt keine Fortſetzung erfahren hat, indem der ausgiebige Regen fehlte. Die zweite Hälfte des Monnts Auguſt, und ſogar noch die erſte Hälfte des September können noch einen bedeutenden Einfluß auf Qualität und Blattent⸗ entwickelung ausuͤben, und iſt in Folge deſſen ein abſchließendes Urtheil über die 97 er Ernte Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗ Dietrich. (Nachdruck verboten.) 35. Fortſetzung. Hugo blieb allein bei den Damen und die drei unterhielten ſich hauptſächlich über Italien, welches er ja gründlich kannte, tauſchten Erinnerungen da⸗ ran aus, verglichen Eindrücke, unterhielten ſich über mancherlei Gemälde und Kunſtwerke. Dabei kamen ſie dann ſchließlich auf die diesjährige Kunſtaus⸗ ſtellung in Berlin und auf das Gemälde zu ſprechen, welches Hugo für dieſelbe beſtimmt hatte, und an dem er jetzt noch arbeitete. So wurde es beinahe dreiviertel zwölf Uhr, ehe er ſich zum Aufbruch er⸗ hob. Sein Herz ſchlug ſchneller, als er, nachdem er ſich von ſeiner Wirtin verabſchiedet, auch Cäcilie innig die Hand drückte und einen Blick in ihren Augen las, der ihn mit ſicherer Zuverſicht einer glücklichen Zukunft erfüllte. Frau von Foerſter klingelte dem Diener, damit derſelbe ihn aus dem Hauſe ließe, aber der Menſch war vermutlich eingeſchlafen und erſchien nicht. Als Hugo die Treppe herunter in die Halle des Erd⸗ geſchoſſes kam, fand er auch dort niemanden, zog ſich allein ſeinen Ueberzieher an und ging durch die noch nicht verſchloſſene Hausthür in den Vorgarten hinaus und von dort auf die Straße, während die Gasflammen im Hausflur noch hell brannten. Einunddreißigſtes Kapitel. Der nächtliche Ueberfall. Es war ſchon etwas nach Mitternacht, als Frau von Foerſter in ihr Schlafzimmer trat und ſich vor dem von vier Kerzen hell beleuchteten Spiegel ihres Toilettentiſches mit einem befriedigten Seufzer in einem bequemen Armſtuhl niederließ, während ihre Kammerjungfer mit gewandten Fingern ihr die verſchiedenen Schmuckſtücke abnahm und dieſelben in die für ſie beſtimmte Käſten auf den Tiſch legte. Dieſe Käſten wurden für gewöhnlich ia einem kleinen, aber ſehr ſchweren und einbruchſicheren Geldſchrank aufbewahrt, der unten in einem der Parterrezimmer ſeinen Platz hatte. Da die Kammerjungfer dies wußte, fragte ſie, ſobald ſie fertig war:„Wollen gnädige Frau jetzt mit nach unten kommen und den Schmuck fortſchließen?“ „Nein, heute Abend nicht,— ich bin zu müde. Bis morgen früh werden ſie auch hier in meinem Schlafzimmer ganz ſicher ſein.“ Zu Befehl, gnädige Frau, dann werde ich die vier Käſten hier auf dem Toilettentiſch laſſen“, ant⸗ wortete die Kammerjungfer und ſtellte dieſelben neben⸗ einander hin, nachdem ſie zuvörderſt jeden einzelnen geöffnet und ihrer Herrin hingehalten hatte, damit dieſelbe ſich überzeugte, daß auch jedes Stück auf ſeinem richtigen Platz wäre. Frau von Foerſter nahm die Käſten einzeln wieder auf, öffnete ſie und betrachtete nachdenklich den Inhalt derſelben, mit welchem ſich ſo viele Erinnerungen ihres Lebens verknüpften. Im Kerzen⸗ licht funkelten und ſchimmerten die Brillanten, bis das Farbenſpiel faſt ihren Augen weh that, und ſie die Käſten ſchloß und ſich zur Ruhe begab. Die Ereigniſſe der letzten Woche, beſonders die Unterredungen mit ihrer Freundin, der Gräfin von der Pforten, und ſpäter mit Hugo hatten ſie erregt, und die heutige Abendgeſellſchaft hatte auch nicht dazu beigetragen, ihre überreizten Nerven zu be⸗ ruhigen. So müde und abgeſpannt ſie ſich auch fühlte, konnte ſie doch keinen Schlaf finden. Sie hörte die Uhr auf dem Kamin ihres Schlafzimmers ſchlagen und dann die Thurmuhr von St. Matthäi, aber ſie fühlte ſich völlig außer ſtande, ihre Augen auch nur zu ſchließen, geſchweige denn zu ſchlafen. Dabei ſchien der Vollmond direkt auf die Fenſter, und wenn auch die Vorhänge zugezogen waren, erfüllte doch eine Fülle von Licht das Zimmer, denn Frau von Fuyerſter hatte ein für alle Mal verboten, die Jalouſien in ihrem Schlafzimmer herunter zu laſſen, weil ihr ein völlig verdunkelter Raum unerträglich war. Allmählich ſchloſſen ſich ihre Augenlieder und ihre Gedanken verwirrten ſich, traumähnliche Bilder zogen vor ihrem Geiſt vorüber, jetzt ſaß ſie wieder an der Tafel mit Cäcilie, dem General und Hugo, aber plötzlich ver⸗ wandelte ſich der letztere in ihren gelieben Neffen, — dann war ſie im Theater und ihr Neffe und Fräulein Orlowsky neben ihr, aber als ſie auf die Bühne blickte, trat dort Gräfin von der Pforten auf und erklärte mit lauter Stimme, ihrem armen Jungen würde ſchweres Unrecht geſchehen und Herr von Markwald müßte ſchleunigſt auf Reiſen geſchickt werden und lebenslänglich im Ausland bleiben. Dazu applaudierte das Publikum und rief, ſie hätte vollſtändig recht. Dann wandte Frau von Foerſter ſich nach Hugo um und ſah ihn auf ſich zukommen, ihre Brillanten in der Hand haltend und ihr die⸗ ſelben als Preis für ihre Erlaubnis anbietend, daß er doch bleiben dürfte. Dann wurde ſie ſich plötzlich bewußt, daß ſie in ihrem eigenen Hauſe war und ſicher in ihrem Bett läge,— bald aber ſchwand dies Bewußtſein wieder und ähnliche Traumbilder wie vorhin gewannen von neuem Gewalt über ſie und zogen in ununter⸗ brochener Reihenfolge an ihr vorüber. Wie lauge ſie in dieſem unruhigen Schlummer gelegen, konnte ſie ſpäter nie ſagen. Sie erinnerte ſich nur, wie ſie plötzlich erſchreckt auſfwachte, und alle ihre Sinne in einem Augenblick in voller Schärfe wieder thätig waren,— wie ihre Glieder vor Entſetzen krampfhaft zitterten,— und wie das Gefühl von etwas Schrecklichem, Nahen doch ihr Unklaren ſie völlig beherrſchte. Eine oder zwei Minuten lag ſie ganz ſtill, ſo ſtill, daß ſie deutlich das Pochen ihres Vluteß in ihren Schläfen hörte. Unverwandt ſtarrte ſie vor ſich hin, konnte aber nichts ſehen, der Mond war untergegangen und das Zimmer dunkel geworden, wenn auch nicht völlig lichtlos. Dann kam ihr der Gedanke, ſie wäre wohl von irgend einem Geräuſch draußen geweckt worden, welches aufgehört hatte, ehe ſie völlig wach war, 1 — — 7 * FP ²˙!—˙—˙ 7 1 Fa —— a 11 —— 7 + * N 2 N ö noch nicht möglich. Einſtimmigkeit herrſcht je⸗ doch in Fachkreiſen darüber, daß das Jahr 1897 keinen ſo leichten Cigarrentabak liefen wird, wie die 96 er Ernte. Dagegen dürfte uns das 97 er Produkt wieder farbige Schneid und Spinn⸗ tabake, ſowie Rollendeck, alle von mittelſchwerer Qualität liefern, was unſerem Handel und unſerer Fabrikation ſehr willkommen ſein wird, da die letzten Jahrgänge für dieſe Verwendungszwecke ganz wenig oder nichts brachten. Das badiſche Oberland war von der Witterung mehr begünſtigt als das Unterland, und werden dort Cigarren⸗ tabake, wenn auch etwas kräftigerer Natur wie die 96 er zu finden ſein. Im Ganzen haben wir es vorausſichtlich mit einer Ernte zu thun, welche ziemlich ungleiche Blätter liefern wird, da der früher geſetzte Tabak vom Regen begünſtigt war und ein ziemlich ausgiebiges Blatt ergeben dürfte, während der etwas ſpäter ausgeſetzte Tabak kurz geblieben iſt und durch die Trocken ⸗ heit auch brüchig zu werden droht. Am hieſigen Platze wurde mit der Tabakernte bereits begonnen und iſt das Ergebniß im Allgemeinen zufrieden⸗ ſtellend. — Zur Warnung theilen wir folgendes Vorkommniß mit: Ein Arbeiter aus Ettlingen, der einen Pflaumenkern verſchluckt hatte, ſtarb nach bald erfolgter Operation in Karlsruhe. Weinheim, 20. Aug. Schirmacher Riſſel von Karlsberg, welcher vorübergehend ſeinen Wohnſitz in der Nähe der Wirthſchaft„zur Stadt Hamburg“, am ſo genannten Zigeuner⸗ platz, aufgeſchlagen hatte, wurde am 18. d. M. von ſeinem Pferde, während er dieſes mißhan⸗ delte, derart auf den Unterleib getreten, daß Riſſel geſtern Abend an den Folgen der er⸗ littenen inneren Verletzungen ſtarb. Mannheim, 21. Aug. Der Defraudant Dörr war wie das„Mannh. Tagbl.“ zu er⸗ zählen weiß, ein Intimus des Kohlendiebs Grün und hat gar manches Abenteuer mit dieſem be⸗ ſtanden. Zu verwundern iſt, daß, obwohl die Defraudationen ſchon vor mehreren Wochen auf⸗ gedeckt wurden— Dörr wurde auf fri ſcher That ertappt und entlaſſen— die Verhaftung Dörrs ſo lange anſtand. Vor 14 Tagen wußte man ſogar ſchon die Höhe der unterſchlagenen Summe. Es ſcheint demnach, daß nicht die geſchädigte Firma Anzeige erſtattete, ſondern daß dieſe von anderer Seite erfolgte. Dörr bezog ein Gehalt von 1800 Mk. jährlich, der ihm aber bei weitem nicht reichte. Er hatte eine Wohnung zum Preiſe von 850 Mk. jährlich inne, war bekannter Kana⸗ rienzüchter, der ſchweres Geld in dieſen Sport ſteckte, der Radſport koſtete ihn viel Geld, er ſchaffte für ſich und ſeinen älteren Jungen (er beſitzt 2 Kinder) in jedem Jahr ein neues Fahr⸗ rad an, ſchickte ſeine Frau allſommerlich ins Bad und liebte ſelbſt ein flottes Leben. Wie bekannt die Unterſchleife Dörrs waren, geht ſchon daraus hervor, daß er wegen derſelben ſchon vor Wochen ſtandsſtelle bekleidete, wegen derſelben hinausge⸗ wimmelt wurde. — Die Mannheimer Kohlendieb⸗ ſtähle werfen ihre Schatten bis in die Mainzer Gegend. In Mainz ſowohl wie auf der Guſtavsburg, wo die Firma Stinnes ein be⸗ deutendes Kohlenlager hat, wurden durch die Mainzer Kriminalpolizei umfangreiche Ver⸗ nehmungen vorgenommen. Lorſch, 21. Aug. Die Sparkaſſenverwal⸗ tung hat mehrere Häuſer angekauft, um ein einziges Sparkaſſengebäude zu erbauen. Es iſt dieſer Beſchluß zurückzuführen auf den günſtigen Stand der Kaſſe und das Bedürfniß dem be⸗ deutenden Umſatzgeſchäfte in entſprechender Weiſe genügen zu können. Der Bau ſoll in würdigem Renaiſſanceſtil aufgeführt werden und gereicht gewiß unſerem Orte zur Zierde. Kleinhauſen, 21. Aug. Geſtern Vor. mittag brannte die Scheuer ſamt den Vorräten des Ph. Zeller ab. Wie verlautet, iſt der Ge⸗ ſchädigte verſichert. Bensheim, 18. Aug. Im Kaiſer⸗Saale der Reſtauration Hutmacher fand vorgeſtern Abend eine Verſammlung ſämmtlicher Bürgermeiſter aus den weinbautreibenden Orten der Bergſtraße ſtatt. Die Verhandlungen, welche Herr Land⸗ tagsabgeordneter W. Euler hier leitete, drehten ſich in der Hauptſache um gemeinſchaftliche Ein⸗ führung eines einheitlichen Maßes im Moſthandel. Nach längerer Debatte nahm man folgende Re⸗ ſolution einſtimmig an: Die am 16. Auguſt 1897 im Saale der Reſtauration Hutmacher zu Bens⸗ heim tagende Verſammlung der Bürgermeiſter der weinbautreibenden Gemeinden an der heſſiſchen Bergſtraße erklärt ſich mit dem von der vor⸗ bereitenden Kommiſſion zwecks Berathung geeig⸗ neter Maßnahmen für den Moſtverkauf an der Bergſtraße gefaßten Beſchluſſe, betreffend Ein⸗ fuͤhrung eines einheitlichen Verkaufsmaßes beim Moſthandel einverſtanden. Seither war faſt in jedem Orte der Bergſtraße zur Herbſtzeit ein anderes Maß üblich, nach dem der Verkauf ge⸗ ſchah. Dem Namen nach war es allerdings die Ohm, aber in Wirklichkeit waren es ganz andere Maße, in Heppenheim und Hambach die Ohm zu 160 Liter(20 Viertel à 8 Ltr.), in Bens⸗ heim, Schönberg, Zell und Gronau die Ohm zu 168 Ltr.(21 Viertel à 8 Ltr.), in Auerbach, Zwingenberg, Alsbach, Jugenheim, Seeheim und Bickenbach die Ohm zu 200 Ltr.(25 Viertel à 8 Ltr.). Dieſes Maßwirrwarr iſt ein uner⸗ quicklicher und unzeitgemäßer Zuſtand im Moſt⸗ geſchäft. Er iſt die Urſache von Schwierigkeiten aller Art, die ſich, wie Beiſpiele beweiſen, nicht ſelten zu Prozeſſen verdichten, woraus die Un⸗ zuläſſigkeit und Unzweckmäßigkeit des ſeitherigen Maßverfahrens reſultiert. Daher ſoll mit Be. ginn des diesjährigen Herbſtes den abzuſchließen⸗ den Verkäufen nicht mehr, wie bislang, die Ohm, ſondern das ſeit 1872 geſetzlich eingeführte aus einem hieſigen Verein, in dem er eine Vor- Flüſſigkeitsmaß das Hektoliter— 100 Liter die Grundlage bilden. Die alten Maßgefäße ſind durch neue zu erſetzen, welche mit Inter⸗ vallen von 5 bezw. 10 Liter verſehen und 50 bezw. 100 Liter Inhalt haben. Behufs einheit⸗ licher und ſicherer Durchführung dieſes Beſchluſſes ſind die Commiſſionäre, Makler und Vermeſſer in den einzelnen Gemeinden von den Bürger⸗ meiſtereien diesbezüglich zu inſtruiren und ſtreng⸗ ſtens zur Nachachtung des gefaßten Beſchluſſes, ſowie der Verfügung Großh. Miniſteriums vom 3. März 1897 anzuhalten. Auch ſoll dies den Ortseinwohnern des weinbautreibenden Bezirks durch entſprechende Bekanntmachung durch die Schelle, durch Anſchlag an ſämmtliche Rathhäuſer, ſowie durch Flugblätter zur Kenntniß gebracht werden. Im weiteren wurde beſchloſſen, zur Heranziehung von Moſtkäufern vor Beginn der Traubenleſe geeignete Bekanntmachungen in einer Reihe von Zeitungen zu erlaſſen und wurde hierfür eine Kommiſſion beſtimmt. Bezüglich der Frage wegen Einführung eines einheitlichen Herbſt⸗ bezw. Verkauftermins gingen die An⸗ ſichten ſehr auseinander und wurde eine Einigung nicht erzielt. Mörlenbach, 19. Aug. Vorgeſtern wurde hier Herr Bürgermeiſter Johannes Rech, der ſchon über 50 Jahre das Bürgermeiſteramt be⸗ kleidet, aufs neue und zwar einſtimmig gewählt. Michelſtadt, 21. Aug. Nach längerem Leiden verſchied vorgeſtern unerwartet der Kreis⸗ rath zu Erbach, Baron Guſtav v. Gemmingen. Rhein⸗Dürkheim, 20. Aug. Ein ſehr bejahrter Mann aus dem benachbarten Oſthofen, der früher als Stationsdiener bei der Ludwigs⸗ bahn im Roſengarten bedienſtet war, ſuchte und fand zwiſchen hier und Ibersheim im Rheine den Tod. Die zerrütteten finanziellen Verhält ⸗ niſſe ſeines Sohnes ſollen die Urſache ſein. Gau⸗Odernhe im, 21. Aug. Ein hieſiger Einwohner hatte vor dem Fenſter ſeiner im erſten Stockwerk gelegenen Wohnung eine Flaſche mit angeſetztem Branntwein zum Deſtilliren aufgeſtellt, nach deren Inhalt verſchiedene junge Burſchen lüſtern wurden. Sie verſuchten die Flaſche eines Abends auszuführen, wurden aber dabei von dem Eigenthümer verjagt. In der richtigen Vorausſetzung, daß der Verſuch wiederholt werde, ließ ſich der Mann in der Apotheke ein ſtarkes Abführmittel verabreichen, das er mit etwas verdünntem Branntwein auffüllte und an den beſtimmten Platz ſtellte. Schon am folgenden Abend fehlte die Flaſche, allein in der Nacht wurde auch der Arzt zu vier jungen Burſchen des Ortes geholt, welche an furchtbarem Durch⸗ fall mit Erbrechen litten. Der Beſtohlene lachte ſich in's Fäuſtchen und dachte„Das kommt von das“. Dieburg, 21. Aug. Der landwirthſchaft⸗ liche Provinzialverein für Starkenburg hat be⸗ ſchloſſen, mit der am 18. September ſtattfinden⸗ den Thierſchau auch eine Nutzgeflügel⸗Ausſtellung zu verbinden. Die Ausſtellung iſt zur Beſchickung aber dann vernahm ſie plötzlich einen Laut im Zimmer, als ob jemand am entgegengeſetzten Ende desſel ben dahinſchliche. Sie wagte nicht, ſich zu bewegen und hätte am liebſten nicht einmal geatmet, wenn das möglich geweſen wäre, ſo lähmend wirkte die Angſt und das Entſetzen, welches ſie packte, ein Entſetzen und ein Grauen, welches dadurch nur noch verſtärkt wurde, daß ſie ſich über die Urſache desſelben nicht ins Klare zu kommen vermochte. Jetzt herrſchte wieder völlige Stille im Zimmer— eine ſo tiefe Stille, wie ſie nur in den Stunden der Nacht mög⸗ lich iſt. Dann wurde Frau von Foerſter ſich wieder einer gleitenden Bewegung bewußt, eines ſo leiſen Geräuſches, daß es kaum noch zu unterſcheiden war, zumal es ſofort wieder verſtummte. Sie zitterte an allen Gliedern ihres Körpers, kalter Schweiß trat ihr auf die Stirn, und es ſchien ihr, als ob das Herz ihr ſtill ſtände. Denn ein neuer Gedanke, entſprungen der Stille und dem Dunkel der Nacht und dem Gefühl ihrer völligen Einſamkeit, hatte ſie jetzt ergriffen, und eine kurze Zeit lang glaubte ſie ſicher, daß ein Weſen aus dem Jenſeits ihr zu erſcheinen im Begriff wäre. Sie hatte wohl ſchon davon gehört, daß die Toten, ge⸗ zogen von Empfinden ſtarker Liebe und innigen Sehnens, zeitweiſe zu denen zurückkehrten, die noch auf Erden wandelten. War vielleicht ihr Neffe, der ihr ſo plötzlich entriſſen wurde und ihr faſt wie ihr eigener Sohn geweſen war, jetzt in der Stille der Nacht zu ihr zurückgefehrt? Zugleich von angſtvollem Grauen und ſehnender Liebe erfüllt, ſtarrte ſie in das Dunkel und erwartete jeden Augenblick eine weiße Geiſtergeſtallt vor ſich auftauchen zu ſehen, und während ſie ſo geſpannt hinblickte, hörte ſie wieder einen Laut deutlicher, wie jemand leiſe über den dicken, weichen Teppich dahinſchlich. Sie wandte ihren Blick nach der Stelle, woher dieſer Laut kam, und unterſchied deutlich die Umriſſe einer Geſtalt, die ſich von der helleren Fläche des von ihr am weiteſten entfernten Fenſters abzeichnete. „Wer iſt da?“ flüſterte ſie, kaum im ſtande, hörbare Worte über ihre Lippen zu bringen, ſo lähmend wirkte die Angſt. Sie erhielt keine Antwort, die Geſtalt war jetzt im Dunkel des Pfeilers zwiſchen den Fenſtern verſchwunden. Unverwandt hielt Frau von Foerſter ihre Augen dorthin gerichtet, voll erwartungsvoller und doch ängſtlicher Spannung und ſah jetzt die⸗ ſelbe Geſtalt langſam und lautlos an dem zweiten Fenſter vorübergleiten und dann wieder im Dunkel verſchwinden. Frau von Foerſter war jetzt ganz feſt davon überzeugt, daß dies keine Erſcheinung aus dem Jenſeits ſein konnte, und on die Stelle des unbe⸗ ſtimmten, abergläubiſchen Grauens trat eine greif⸗ barere Angſt und Furcht, entſprungen dem Be⸗ wußtſein ihrer eigenen Hilfloſigkeit und dem Um⸗ ſtand, daß ſich ihr koſtbarer Brillantſchmuck dort auf dem Toilettentiſch befand. An den Verluſt ihres Schmuckes dachte ſie weniger, als an die ihr drohende Lebensgefahr. Denn der Schurke, der ſich zu Dieb⸗ ſtahl und den Raub eingeſchlichen hatte, würde ver⸗ mutlich auch vor einem Morde nicht zurückſchrecken. Der Gedanke an Mord, der für ſie mit ſo traurigen Erinnerungen verknüpft war, erfüllte ſie mit unſüg⸗ lichem Grauen. Sollte ſie das traurige Schickſal ihres Neffen teilen und gleichfalls einem Raubmör⸗ der zum Opfer fallen? „Cäcilie!“ rief ſie dann mit lauter Stimme, in der Hoffnung, daß ihr Ruf vielleicht doch bis zum Schlafzimmer ihrer Nichte dringen könnte, welches ſich in demſelben Stockwerk, wenn auch et⸗ was entfernt von dem ihren, befand. „Still!“ erwiderte da eine Stimme in einem ſcharfen Flüſterton, welcher neues Grauen in ihrem Herzen erweckte. Eine Sekunde, die ihr fſaſt wie eine Stunde vorkam, gehorchte ſie, vergebens bemüht, ſich zu faſſen und zu einem Entſchluß zu gelangen, wie ſie handeln ſollte, aber die ſchreckliche Gewißheit, daß dieſe Geſtalt, trotzdem ſie ſie nicht zu ſehen vermochte, ſich ihr in dem Dunkel mehr und mehr näherte, verwirrte ihre Gedanken und lähmte ihre Thatkraft. Das Bewußtſein, daß ihre Stimme niemand im Hauſe zu erreichen vermöchte, die Angſt, daß ihr Entkommen unmöglich, und ihr Tod vielleicht un⸗ mittelbar bevorſtand, lähmte völlig ihren Mut, bis ſie die Schritte dicht am Kopfende ihres Bettes ver⸗ nahm. Dann ſchien plötzlich ihre ganze Kraft wieder zu erwachen, ſie ſprang aus dem Bett, in der Ab⸗ ſicht, wenn möglich zu entfliehen, aber ehe ſie noch einen Schritt vorwärts thun konnte, hatte bereits eine kräftige Hand ſie an der Kehle gepackt und wieder auf das Bett zurückgeſchleudert. „Cäcilie! Cäcilie! Hilfe, Hilfe!“ rief ſie in wildem Entſetzen, aber ehe noch die letzten Worte ihren Lippen entflohen, drückte der Räuber mit der einen Hand ein Tuch auf ihren Mund, während ſeine andere noch immer ihre Kehle gepackt hielt, und ſeine ſchwarze Geſtalt, von der ſie nur die Umriſſe zu unterſcheiden vermochte, ihr wie ein drohendes Geſpenſt erſchien. (Jortſetzung folgt.) Rechte Trauer. Ein Aug', dem Thränen unbekannt, Iſt eine Muſchel perlenbaar, Ein Herz, das nicht in Weh' gebrannt, Iſt ohne Kerzen ein Altar. O, wen getäuſcht das Leben nicht, Kein Ideal im Herzen trug: Hinan zum ungetrübten Licht Der Schmerz erſt gibt den rechten Flug. Wen Liebe nimmer leiden ließ, Der liebt nicht voll und unbedingt: Vor jedem ird'ſchen Paradies Das Schwert des Leidens Seraph ſchwingt. Es gleicht ein Leben, ſchattenleer, Dem Weiher, ſtumm und unbewegt: In großen Seelen Wogen ſchwer Geheimnißvolle Trauer ſchlägt. 90 91 — z inter. offen nur für Angehöri 1 ädt 6 XTC TTT . ier, Gänse u* N geſte ag ertrank das 2 Jahre alte] Huſarenregiments von Schill vom Typhus befallen. 155 5 e und Enten zur Ausſtellung] Knäbchen der Wittwe Sch. in einem Pfuhlloch. Frankfurt a. O., 20. Au Auf der e 9 15 e ausgeſchloſſen. Die Frau, welche ſich nur wenige Minuten] Grube„Bach bei Ziebingen— 5 geſtern 7 * 9 02 f für Prämiirung vor⸗ Dübel seas ale. 00e e 0 8 5 17 7. 4 Mann ſind todt, 1 ſchwer, dan. Frankfurt a. M., 21. Aug. Die Führer welcher gerade aus der Schul ˖ 1. 1 1 4 5 e kam, wollte zuvor Düſſeld 17. Aug. Di. uſe, der 3 Fraktionen(Demokraten, Fortſchrittler, ſeine Bücher in die Stube verbringen; als er neten babe kur di Netzletdenben in den Ulber, * Nationalliberale) haben bei der Stadtverordneten⸗ gleich darauf aus dem Haus trat, war der Kleine ſchwemmungsgebieten 25,000 Mark bewilligt. in verſammlung den Antrag eingebracht, 50 000 verſchwunden und wurde wenige Minuten ſpäter CTrefeld, 18. Aug. Die Stadtverordneten git Mark für die durch das Hochwaſſer Geſchädigten als Leiche aus dem Pfuhlloch gezoge bewilligten 10,000 Mk. für die Ueberſchwemmten de in Süd⸗ und Norddeutſchland zu bewilligen Pfidnocd gadegen. in Oſt⸗ und Mitteldeutſchland 8 uſe, Dem Vernehmen nach iſt der Magiſtrat bereit, ehen e 1 5 9 9. 1 Mngeheneren Auf⸗ Bertin, 19. Aug. Die Morgenblätter mel⸗ duc dieſem Antrage zuzuſtimmen. 0„Bad. Pr. die vorgeſtern er⸗ den aus Breslau: Ueber einen Teil der Provin Ba d Nau 7115 19. Aug. Geſtern Mitt folgte Verhaftung des Julius Bittmann, Direktor J Schleſien ſind neuerdings ſchwere Ungewitter. 955 ne 1 55 5 eee ter der hieſigen Weberei Jeckele u. Co. Derſelbe] gegangen. Mebrere Perſonen wurden vom Blitz * 2 9 hat ſich wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit, erſchlagen. In Rogau bei Gebten iſt der Typhus ner rgermeiſters Hartmann unter außerordentlich i iaen Ma„ ausgeb i 2 . e eee. begangen an einem hieſigen Mädchen, zu ver⸗ gebrochen, in Folge der Verſeuchung des Waſ⸗ utde 5 egleitung, eſonders ſe lens antworten. ſers durch die letzte Hochwaſſerkataſtrophe. Die 0 5 15 5 in 7 8 3 wahl Börſch, 21. Aug. Nach dem„Elf.“ iſt e ſind geſchloſſen. ichen rbracht.— er zweite Verwundete pp 2 8 5 E erlin 19. Aug. Nach einer Meldung aus N 5 gekommen; es erfreut ſich der beſten Geſundheit.] einen direct ibi i und durfte als gerettet betrachtet werden. ſten Geſundheit.] einen directen Waſſerweg von Hibtren nach Europa a Frankenthal, 17. Aug. Der Stein⸗— 5. Ar ill Der Eiſenbahngehilfe eee a Weg erheblich ruch⸗Aufſeher Nickel uguſt Kreidler von Waldshut wurde wegen Be⸗ rzt und vom Mesxeis frei iſt. 1 5 55 cle. ſic ee leidigung des Sibtpfarrees Poninlfng Salle von Berlin, 19. Aug. Der bekannte Heilkünſt⸗ 5 b er i f 6 gaſt bean. ber ſeh iin. andgerihlageſengath Sean den eech debe de einer agent der ee eee .. erhängt; 800 jenem Bett 1 gefängniß J Haftſtrafe von drei Wochen verurtheilt. ſuchens der Staatsanwaltſchaft zu Frankfurt a. M. JJ em. 2 1 f 5. ier verhaftet worden. — kammer des Spitals verbracht. 0 4 e e Dettelbach(2140 Dirſchau, 18. Aug. Geſtern früh wurde n Harthauſen, 18. Aug. Hier hat ſich g ein furchtbares Unglück, indem in einem] der Kirchenmaler Redner in Pelplin, ein Bruder 5 der„Germ. Ztg.“ zufolge ein entſetzlicher Un⸗ Hauſe beim Abfüllen von Spiritus dieſer indes Biſchofs von Culm in ſeiner Wohnung mit f 1 glücsfall zugetragen. Im Hof des Ziegeleibe⸗ Brand gerieth und explodirte. Fünf Perſonen] verkohlter Kleidung todt aufgefunden. Wahrſchein⸗ * ſitzers Steiger hatten ſpielende Kinder den großen— 5— 3 1ſt N drei ibren ic 8e,. . e erletzungen erlegen ſind, während zwei Perſonen ozen 18. Aug. Der Schnellzug Berlin— 105 des 8 Be in hoffnungsloſem Zuſtande darniederliegen. Rom iſt geſtern Nacht hinter dem Tunnell von f Der gereizte biſſige Kettenhund riß ſich los, Die Frau eines Arztes wurde beim Anblick der— 7 e 15 3 a 6. odt, oſtbeamte ver 8 7 75— 1— 15 1 10 ſie 1 8 8 vom Schlage getroffen und 1 Reiſenden 505 unbeſchädigt. Die Bobantſhe 5 e wer, daß ſie wohl kaum mi a 5. türzte den Abhang hinab, der Poſtwagen wurde n dem Leben davon kommen wird. Mehrere Aerzte—, Gegen die„Feldwebel“.„Man T zertrümmert und zwei Perſonenwagen 2 aus 5 Hoff bald 5 4* aber nur wenig. e e ae en u Wang fd ach a 8 N eee 0 offnung auf Heilung. Der wüthende Hund, 71e Wer e n all, wurde erſchoſſen. 9 0 8 wegen ſeines geſunden Humors bekannter Mann... Madrid, 18. Aug. Die Hinrichtung Angio⸗ en Eich, 19. Aug. Die Familie des Müllers Er ließ ſich kürzlich in einer Brauerei zwei lillos findet am Samſtag früh innerhalb der Mauer ic Johann Berki auf der nahen Sandmühle wurde Liter bringen. Nachdem die Kellnerin das Bier a1 u ſebenden Pubif r cb durch einen gräßlichen Unglücksfall heimgeſucht. auf den Tiſch gefiel ſagte er:„Halt a wengerl“, daten ftehenden Pubiitenn nicht dene ift. n Das ſiebenjährige Söhnchen derſelben wurde nahm den einen Maßkrug und ſchenkle den rde, durch das Mühlwerk erfaßt und vollſtändig zer zweiten damit richtig voll.„So“, meinte er, leg drückt, ſo daß der Tod ſofort eintrat.„itzt ſagts an Schänkkellner an ſchönen Gruß Fehluss der Sonmersaso, festauswertauf wal Erbenheim, 19. Aug. Das 1¼ jährige den Gerum, i hab mir mei richtige Maß ein⸗ b e den Töchterchen einer hieſigen Familie hat in unbe⸗ W Ney im zwoat'n Maßkrug no übrig e 0% e 2. Kleid 1 ben wachtem Augenblick Gelegenheit genommen, das ieb'n is, ko er wieder ham“ 6% Sommer- Nouveauté, doppelcbr.,„„ u„ 8. 1 zur Vertilgung von Mücken im Zimmer ausge⸗ Bamberg, 21. Aug. Der wegen Unter⸗ 6„ Loden-Tuch, doppeltbreit ae 0 ledte„ Fllegenprpier- n erhaschen und davon ſchlacung Jer 8 Fahren duchlge feiere unde f eee ee ee, th. zu eſſen. Bald zeigten ſich denn auch in Folge tagsabg. Schmitt 5 aus Gerolzhofen wurde in Die neuesten Muster in Herbst- u. Winterstoffen sind eingetroffen. 1 des Genuſſes bedenkliche Krankheitsſymptome Bamberg, wo er ſich im Hauſe ſeiner Frau ſeit Muster auf 1 5 franko. Modebllder gratis. unt und trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe iſt das arme einem Jahre verſteckt hielt, verhaftet. Jersaudthas! Oettinger& Co., Hantam 3. N. 8 Weſen ſeinen qualvollen Leiden zum größten! Breslau, 20. Aug. In dem Ueberſchwem r a Schmerz der Eltern erlegen. mungsgebiet tritt infolge des Hochwaſſers der 8 be⸗— 5 8 g ITodes-Anzei Türſchners 5 des- Anzeige. Kurſchner un⸗ 15 Tieferſchüttert machen wir hierdurch die ſchmerz⸗ ber liche Trauerbotſchaft, daß es Gott dem Allmächtigen 0 in ſeinem unerforſchlichen Rathſchluſſe gefallen hat, Nl heute Morgen 9 Uhr unſern lieben unvergeßlichen ö 10 Gatten, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Die piuiare Zu beziehen durch alle 0 a W., Tan es an g Gkrorg Mlichgel Dieter.—* 15 in ſeinem 38. Lebensjahre plötzlich in Folge eines Unglücksfalles der zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. 1 4.„Dae Wee beben nal, un der Seite des Wöcberg. ſue Um ſtille Theilnahme und ein Gebetsandenken fur die 28 9 i dasoe. 2. dee een gg 10 Seelenruhe des theuren Dahingeſchiedenen bitten 83 1— e, e 4 10 Viernheim, den 23. August 1897 15 e ö 5 g 10. G. in Sonderling. oh, Die Stumme. K „— b giftetes Waſſer. mbewegte Zeit. 5 Die tieltrauernd Hinterbliebenen. 138. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 25. Auguſt, 1 e e 1. deen Nies, ee.. Nachmittags 3 Uhr, ſtatt. e 0 21. A. Alexander, Zu Tode gehetzt. 48. Salerieln, Sache uns Natb 1. 22. Ed. Möller, Gold und Ehre. 44. G. v. Suttner, Sein Verhängnis. 4 * empfehle ich dieſes Jahr ganz beſonders mein II E 0 E en en bedeutend vergrössertes, reichhaltiges Lager jeder Art in een 1 1* Juwelen, Gold- und Silber waaren, gold. Herren⸗ und Damenuhren, F 0 51. n 1 5 0 1 anerkannt ſtets reelle Fabrikate zu ſehr billigen Preiſen. „Göhring, Mannheim, Paradeplatz D l, 4, neben Pfälzer Hof. Reparaturen werden nach wie vor aufs Beſte ausgeführt. 167 Portemonaies, Brieftaſchen⸗ Taſchenmeſſer Mannheim Schreibwaaren⸗ . Holenträger, Papierſtoffwäſche, Maaßſtäbe, E g d Steinhauer- und Zimmermannsſtifte empfiehlt 9 7 1 1, 3, dan A 4 PPP 6 „ v 9 1 1 4 1 „— — 5 + N Bekaantmachung. Nächſten Donnerstag, den 26. ds. Mts., Vormittags 9 Uhr, f wird auf dem Rathhauſe dahier 1. N von 2500 Kilo Stroh für die gemeinheitlichen 1— F Faſſel, 2. die Anlieferung von 1500 Kilo Welſchkorn für die gemeinheit⸗ 8 lichen Faſſelſchweine, 1 an die Wenigſtnehmenden 0 3. Flur 10 Nr. 13, 319 qm. Acker am Viehtrieb auf mehrere Jahre in Pacht an die Meiſtbietenden verſteigert. Bezüglich des Welſchkorns ſind Muſter vorzulegen. Viernheim, den 23. Auguſt 1897. Großherzogliche Buͤrgermeiſterei Viernheim. 867 J. Kühner, Gr. Beigeordneter. Nachstehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen AK. Daulagung. Zurückgekehrt von dem Grabe unſerer nun in Gott ruhen⸗ den lieben Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter u. Tante Sophia Effler Kenntniß. Viernheim, den 23. Auguſt 1897. 1 a geb. Haas 868 e e„ Viernheim. ſagen wir für die uns bewieſene herzliche Theilnahme wahrend Kühner, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. 8 5 NN 3 f Schweſtern. 0 N e e Seiner Königlichen Viernheim, den 28. August 1897. Mittwoch, den 25. d. Mts., 8 Die trauernd Hinterbliebenen. bei der unterzeichneten Behörde ein Amtstag nicht abgehalten. Auch fällt der Zahltag bei der Kreiskaſſe aus. Die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien wollen ſolches ortsüblich be- Sc- hemiſche kannt machen laſſen. Heppenheim, den 19. Auguſt 1897. Großh. Kreisamt Heppenheim. J. V.: v. Werner. Nüchſten Donnerstag, den 26. Auguſ, Vormittags 10 Uhr, laſſe ich auf dem Rathhauſe meine große Allmend auf die Dauer der Genußzeit nochmals in Pacht verſteigern. 869 des langen Leidens und beim benen, ferner für die vielen K ö zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte unſeren innigſten Dank. Beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit und den barmh. Hinſcheiden der theueren Verſtor⸗ ranz⸗ und Blumenſpenden und das Dampf Bettfedern⸗Reinigung 856 von Za liob Alle Krankheitsſtoffe, ſowie Gunner. otten und Milben werden beſeitigt, ferner jede Unreinlichkeit gründlich entfernt. Beſtellungen werden im Gaſthaus zum Engel angenommen. . Bandwurm. e„ r Georg Winkler 4. Wittwe. Die Privatpoliklinik in Glarus hat mich auf brieflichem Wege durch ein unſchädliches Verfahren, von einem Bandwurm mit Kopf in Zeit von 2 Stunden, ohne Vorkur befreit, ein Reſultat, daß ich durch andere Münchener Ausſtellungs⸗Looſe al Mark ſind zu haben in der Expedition des Viernheimer Anzeigers. 2 N W 3 e 5 6 55 5— ee 0 U Vierteljährlicher Beitrag Mk. 3,25 für die geheftete, mk. 4.50 für die ge⸗ E bundene Ausgabe. Suſendung erfolgt poſtfrei. Mitglied kann jeder⸗ mann werden. der Die Mitglieder Eintritt kann jederzeit L erhalten jahrlich 8 2 geſchehen, verpflichtet E deutſche Griginal⸗ aber für mindeſtens werke, zuſammen ein Vereinsjahr. mindeſtens 150 Druckbogen zu je 16 Seiten ſtark. Verein der Bücherfreunde Erſcheinungsplan des 6. Jahrganges: Oktober 1896— Oktober 1892 Anton Freiherr von Perſall: Die Krone. Romantiſche Erzählung. geh. Mk. 4.—; geb. Mk. 5.—. C. Erriherr uon der Goltz-Baſcha, Kgl. Preuß. Generallieutenant, Osman. Marſchall a. D.: Anatoliſche Ausflüge. Reiſebilder. Mit 57 Bildern und 1s Karten. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 6.—. Arthur Achleitner: Schwarzwald⸗Kovellen. geh. Mik. 4.—; geb. Mk. 5. A. Seidel, Sekretär der deutſchen Kolonialgeſellſchaft: Goldene Worte der Pohenzollern. Mit 20 Portraits in Holzſchnitt. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 6.—. A. non Boguslawski, Generallieutenant z. D.: Aus bewegten Seiten. Novellen und Skizzen. geh. Mk. 4.—; geb. Mk. 5.—. Gräfin Bethuſy- Hur(Moritz von Reichenbach): Glückskinder. ö Roman. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 4.—. [Emil Schmidt, Profeſſor: Ceylon. Mit 39 Bildern und 1 Karte. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 6.—. . Freiherr von Diucklage-Campe, Generallieutenant 3. — Aus der Mappe eines veleranen. geh. Mk. 5.—; geb. Mk. 6.—. Der Einzelpreis dieſer s Bände iſt geh. Mk. 35.—; geb. Mk. 43.—, dagegen der Mitgkiedspreis nur geh. Mf. 15.—; geb. W. 18.—. dieekrüher eiſchienenen vier Jahrgänge der Beröffentlichungen des Vereins der Guchertteunde ſind gleichfalls noch zum Rreiſe von Mk. 15.— geheftet— U Mk. 18.— gebunden zu haben. a Satzungen und ausführliche Proſpekte umſonſt und poſtfrei. 2— 83 beziehen durch jede Buchhandlung und durch die Geſchäfts leitung. Vorſtand Geſchäftsleitung Martin Greif Schall& Grund 2 Hermann Heiterg Herzogl. Bayeriſche Hofbuchhändler( 3 8 Berlin W. 62 9 Eruſt von Wolzogen Murfürſtenſtraße 128 — Eine junge weiße Gans ent⸗ laufen. Um Rückgabe bittet Franz Reiſchert, 871 Fiſchergaſſe. Bier-Pressionen Büffets-Eisſchränke Kohlenſäure 159 Fo dawaſſer-Apparate. Bernh. Helbing, Maunheim N. 7, 2. 6 Für die Hausfrauen: Gebrannten ächten Bohnen⸗Kaffee empfiehlt die Holländiſche Kaffee⸗Brennerei H. Disque& Co., Mannheim ſeit Jahren bekannt und beliebt unter der Marke: 1 1 Elephanten⸗Kaffee Vorzügliche Miſchungen von kräf⸗ tigen und aromatiſchen Kaffees f. Westindisch per ½ Ko. 1 1,60 f. Menado Nen f. Bourbon„ f. Mocca„ 1„„ 2,.— Durch eigene, nur uns bekannte Brennmethode: Kräftiger feiner Geschmack. f Große Erſparniß. Nur ächt in Packeten a ½, ½ und / Ko. mit Schutzmarke„Elephant“ verſehen. 533 Niederlagen in Viernheim bei Herrn Georg Georgi I., Michael Adler„z. Vorſtadt“, C. Winkenbach, Valentin „Winkler IV. und Ad. Kirchner II., Gg. Schmitt VI. In Käferthal bei Herrn A. Vogel⸗ geſang, Gg. Welz, H. Eckert, Joſ. Maier, Gottf. Maier, Bernh. früher gemachte Kuren nicht erreichen konnte. (Oberſchleſien), den 22. Oktober 1896; Johann Georg Pietſch. Vor⸗ ſtehende, eigenhändige Unterſchrift des Johann Georg Pietſch beglaubigt: Schnellewalde, den 22. Oktober 1896; Burkert, Standesbeamter. Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchſtraße 405, Glarus(Schweiz). Schnellewalde b. Neuſtadt Arbeit ausser dem Hause für Frauen u. Mädchen wird abgegeben 872 Corsetfabrik Herbst Mannheim R 7, 35. Eine Wohnung beſtehend aus 3 Zimmern und Küche, ſowie eine dabei befindliche kleine Werkstatt 0 wird zu miethen geſucht. Näheres in der Expedition dieſes Blattes. 861 N Be in künſtleriſcher Aus⸗ führung zu mäßigen Preiſen. Garantie für gediegene, erſte Ar⸗ d langjährige Dauer⸗ Koſtenanſchläge unt gemalte Entwürfe auf Wunſch. Otto Müller, 1264 Atelter für Theatermalerei und Wiſſenbach und Gg. Wolfgang. Bühnenbau, Godesberg a. Rh.