Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 jernheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Bürgermeiſlerei Miernheim. Anteigsblatt von Piernheim, Weinheim, Aaferthal und Mugebhung. A deer nſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro Iſp. Zeile At. 92. Rebaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. 5 ponnttslag, den 26. Auguf 1897. 18. Jahrgang. Neniſchland. — Staatsſekretär v. Marſchall hat, der „Poſt“ zufolge, einen Nachurlaub erhalten und Berlin bereits wieder verlaſſen. — Ein neuer Unfall in unſerer Marine hat ſich in der Nacht vom Freitag zum Samstag vor Neufahrwaſſer zugetragen. Die Barkaſſe „Weißenburg“ wurde von dem Torpedo⸗Diviſions⸗ boot„D 1“ gerammt und ſank. Leider hat das Vorkommniß zwei Menſchenleben gefordert; es ertranken von der„Weißenburg“ der Matroſe Ewert und der Oberheizer Savalliſch. — Zahlreiche neue Penſionirungen in den höheren Militärſtellen haben auch in dieſem Monate ſtattgefunden. Es wurden u. A. 4 Ge⸗ ralmajore und Brigade⸗Kommandeure, 10 Regi⸗ ments⸗Kommandeure(darunter 9 Oberſt, 1 Oberſt⸗ lieutenant) und 18 Stabsoffiziere(darunter 1 Oberſt, die anderen Oberſtlieutenants und Majore) zur Dispoſition geſtellt bezw. haben den Abſchied erhalten. — Infolge der fortgeſetzten Exceſſe in Böhmen und nachdem die Ausſichten auf das Zuſtande⸗ kommen der Ausgleichs⸗Konferenzen ſich ſehr ver⸗ mindert haben, ſoll die öſterreichiſche Regierung feſt entſchloſſen ſein, mit den ſchärfſten Maß⸗ regeln vorzugehen, event. uber Böhmen den Aus⸗ nahmezuſtand zu verhängen. Dahin hätte es denn die fortgeſetzte Hetze gebracht. Aus Schleſien. Der durch das Hochwaſſer verurſachte Schaden iſt jetzt für den ganzen Kreis Hirſchberg feſtgeſtellt. Er beträgt nach dem „Boten“: Menſchenverluſt 4, Viehverluſt 25, zerſtörte Wohnhäuſer 24, andere Gebäude 59, erheblich beſchädigte Wohnhäuſer 118, andere Gebäude 140, zerſtörte Brücken 258, erheblich beſchädigte Brücken 103, Wegeſchaden 100,882 Meter. Gänzlich weggeſchwemmt und verſandet ſind an Acker⸗ Garten⸗ und Wieſenland 500 Hektar 4 Ar 98 Quad.⸗Mtr. Die Zuſammen⸗ ſtellung umfaßt 2 Stadtgemeinden, Hirſchberg und Schmiedeberg, 39 Landgemeinden und 13 Gutsbezirke, im Ganzen 54 Orte. Ausland. Wien, 24. Aug. Die friedliche Beilegung des Konfliktes mit Bulgarien wird in allen Blättern mit großer Genugthuung beſprochen. Stoilow ließ im Auswärtigen Amte Erklärungen abgeben, welche Oeſterreich⸗Ungarn befriedigen. Paris, 24. Aug. Der Prager Bürgermeiſter ſandte an den ehemaligen Chef der Patriotenliga telegraphiſch Glückwünſche zur neuerlichen Be⸗ feſtigung der franko⸗ruſſiſchen Union.(Der Herr Bürgermeiſter ſollte ſich, ſtatt um die hohe Po⸗ litik, beſſer um ſein Amt kümmern!) Peſt, 24. Aug. Die Streikbewegung hat eine ſehr große Ausdehnung angenommen. Es ſtreiken augenblicklich 20,000 Mauer. Es kam geſtern zu blutigen Zuſammenſtößen, wobei viele Arbeiter und ein Poliziſt verwundet wurden. 410 Perſonen wurden verhaftet. Madrid, 24. Aug. Der amerikaniſche Ge⸗ ſandte in Madrid iſt von ſeiner Regierung be⸗ auftragt worden, bei der ſpaniſchen Regierung dahin vorſtellig zu werden, daß die zu 20 Jahren Gefängniß verurtheilte Nichte des cubaniſchen Präſidenten Cisnero ihre Strafe nicht anzutreten braucht. Sollte Spanien die Strafe nicht er⸗ laſſen, ſo wird Amerika andere Maßregeln ergreifen. Bombay, 24. Aug. in Zunahme begriffen. Zur Herbſtdüngung. Der Landwirth iſt ſeinem Boden für vier Nährſtoffe erſatzpflichtig: Stickſtoff, Phosphor- ſäure, Kali und Kalk. Wenngleich dieſer Erſatz nicht nach der Schablone bewirkt werden kann, — denn einmal muͤſſen wir zur Vervollſtändi⸗ gung der Nährſtoffe Stickſtoff, ein andermal Phosphorſäure oder Kali zuführen,— ſo laſſen ſich doch einige allgemeine Geſichtspunkte auf⸗ Die Peſt in Punah iſt ſtellen, deren Berückſichtigung ſich als nutz⸗ bringend erweiſen wird. Durch eine gute Getreideernte entziehen wir dem Boden ungefähr 95—98 Kilogramm Stick⸗ ſtoff, 40 44 Kilogramm Phosphorſäure und 65-68 Kilogramm Kali pro Hektar. Auf den Erſatz dieſer Nährſtoffe werden wir alſo in erſter Linie Bedacht nehmen müſſen, um das Nährſtoffgleichgewicht im Boden aufrecht zu erhalten. Zu berückſichtigen dabei bleibt, daß es im Intereſſe der vollen Ausnützung des Stick⸗ ſtoffs durchaus nöthig iſt, daß in der Pflanzen⸗ nahrung des Bodens Phosphorſäure und Kali vorherrſchen. Es bleibt daher, da ſich die den einzelnen Kulturpflanzen zur Verfügung ſtehenden Mengen dieſer Nahrungsſtoffe nicht genau be⸗ ſtimmen laſſen, nichts anderes übrig, als von beiden einen Ueberſchuß zu geben. Dies kann ohne Bedenken geſchehen, da ſowohl Phosphor⸗ ſäure, als auch Kali vom Boden gebunden werden, alſo nicht in Verluſt gerathen. Die für uns wichtige Frage lautet daher, in welchen Düngemitteln ſtehen uns die genannten Nähr⸗ ſtoffe am billigſten zur Verfügung? Es unterliegt keinem Zweifel, daß uns die Phosphorſäure gerade für die Herbſtbeſtellung nicht blos am billigſten, ſondern auch in beſter Form im Thomasſchlackenmehl geboten wird. Wenn wir unſeren Vortheil verſtehen, ſo werden wir davon je nach dem Kulturzuſtand des Bodens 3-400 Kilogramm per Hektar verwenden, wo⸗ bei noch zu berückſichtigen iſt, daß Thomasmehl einen Kalkgehalt bis zu 50 Prozent hat, wodurch der dem Boden etwa fehlende Kalk erſetzt wird. Zur Beſchaffung des Kalis iſt der Kainit gegenwärtig als das gebräuchlichſte Düngemittel zu empfehlen. Die Bemeſſung der Kainitgabe muß ſich indeſſen nach der Bodenbeſchaffenheit richten; wir werden auf leichten und moorigen Bodenarten ca. 4600 Kilogramm pro Hektar verwenden. Auf allen beſſeren Bodenarten ſichert uns die Verwendung dieſes Düngemittels ſelten einen beſonderen Erfolg, es müßte denn ſein Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗Dietrich. (Nachdruck verboten.) 36. Fortſetzung. aber keinen Laut vermochte ſie hervorzubringen,— dieſelbe kaum einige Schritt weit im Zimmer, als ſie entſetzt ſtehen blieb bei dem Anblick, wie ihre Herrin mit ausgeſtreckten Armen, entblößten Schultern und Bruſt, den Kopf von einem Kiſſen bedeckt, nur mit dem Oberkörper halb auf dem Bett, mit den Füßen aber auf dem Fußboden lag. „Gnädige Frau— gnädige Frau!“ rief die Kammeriungfer angſtvoll, ſtürzte auf ſie zu, ſchleu⸗ derte das Kiſſen bei Seite und ſuchte ſie aufzurichten, Vergebens war ſie bemüht, ſich ſeinem ſtarken Griff zu entwinden oder auch nur aufzuſchreien, dann wurde ſie ſich eines ſüßlichen, betäubenden Geruches bewußt, den ſie einatmen mußte. Im nächſten Augenblick erkannte ſie dieſen Geruch als den von Chloroform,— desſelben Giftes, mit dem ihr Neffe ermordet worden war. Ihre ſchlimmſte Angſt war jetzt beſtätigt, auch ſie würde, wie er heimtückiſchem Morde zum Opfer fallen. Ihre letzten Augenblicke auf Erden waren gekommen, und ſie ſtand an der Schwelle der Ewigkeit. Die Erinnerung an ihre Vergangenheit ſtieg vor ihrer Seele auf, in wenigen Sekunden entrollte ſich das Bild ihres ganzen Lebens vor ihr, dann erblickte ſie die Ver⸗ heißung der Zukunft, die Seligkeit des Jenſeits. Nun begann das Bett unter ihr, die Wände des Zimmers um ſie, die ſchwarzen Umriſſe des Mör⸗ ders vor ihr ſich zu verwirren, zu ſchwanken und u verſchwimmen, bis ſie das Gefühl hatte, als ob ſi in einem Wirbelwind erſtickender Dämpfe hinweg⸗ geriſſen würde. Dann überwältigte ſie ein Gefühl der Ohnmacht, ein ſchweres Gewicht drückte auf ihre Sinne, und ſchnell verſank ſie in dunkles Vergeſſen und völlige Bewußtloſigkeit. Zweiunddreißigſtes Kapitel. Am folgen den Morgen. Es war Frau von Foerſters Gewohnheit, et⸗ was nach acht Uhr morgens aufzuſtehen, und einige Minuten vorher pflegte ihre Kammerjungfer in das Schlafzimmer zu kommen. An dieſem Morgen war aber nur, um durch die Kälte des Körpers noch mehr erſchreckt zurückzuweichen. Einen Blick warf ſie noch auf die blaſſen, ſtarren Züge, verlor dann alle Faſſung und Selbſtbeherrſchung und ſtürzte mit dem Rufe:„Unſere gnädige Frau iſt tot— ganz tot!“ aus dem Zimmer. „Die Haushälterin, welche eben die Treppe von oben herunter, und der Diener, welcher gleichzeitig aus dem Speiſezimmer von unten herauf kam, hörten dieſen Ruf und eilten entſetzt auf ſie zu, während Cäciliens Kammerjungfer, die ihn gleich⸗ falls vernommen hatte, in der Beſorgnis, daß ihre ——— ö——————.——— junge Herrin dieſe ſchreckliche Nachricht zu plötzlich und unvermittelt vernehmen könnte, eiligſt nach dem Zimmer derſelben lief, um ſie ſo ſchonend wie mög⸗ lich darauf vorzubereiten. Nach einem haſtigen Anklopfen trat ſie atemlos in Cäciliens Zimmer, und dieſe, mit gelöſtem Haar eben beim Ankleiden beſchäftigt, wendete ſich erſtaunt um und ſagte: „Was iſt denn, Hannah?“ „O, gnädiges Fräulein, etwas ganz Schreckliches iſt geſchehen“, rief die Jungfer in Thränen aus⸗ brechend. „Was— wer—“ „Die gnädige Frau iſt krank,— gefährlich krank! Vielleicht im Sterben!“ Cäcilie ſtarrte ſie eine Sekunde an, als ob ſie ihre Worte gar nicht verſtände, und eilte dann auf den Korridor hinaus nach dem Zimmer ihrer Tante. Die Haushälterin hatte bereits Frau von Foerſter vom Boden aufgehoben, wieder in ihr Bett gelegt und die Kiſſen geordnet. Mit einem Blick auf Cäcilie, der dieſe auf das Schlimmſte vorbereitete, trat ſie nun beiſeite, während das junge Mädchen ſich über die regungsloſe Geſtalt ihrer Tante warf und mit leidenſchaftlichem Schluchzen ausrief:„Tante, liebes Tantchen, ſprich doch nur ein Wort zu mir, — erkennſt Du mich denn gar nicht?“ Aber keinerlei Antwort, weder durch Worte, noch durch Gebärden ward ihr zu teil, und in dem Schweigen, welches nun folgte, krampfte eine ent⸗ ſetzliche Furcht Cäciliens Herz zuſammen. Zum erſtenmale blickte ſie jetzt genauer auf die Geſichts⸗ züge ibrer Tante und ſah die leichenblaſſe Färbung, die geſchwollenen Adern und die geſchloſſenen Augen, die ſie mit neuem Entſetzen erfüllten. Nur müh⸗ ſam fand ſie ſo viel Faſſung, dem Diener, welcher ratlos in der Nähe der Thür ſtand, zuzurufen: „Was ſtehen Sie dort herum? Laufen Sie doch und holen Sie ſchleunigſt den nächſten Arzt, und Sie“, rief ſie dann der Kammerjungſer zu,„Sie fahren gleich zu unſerem Hausarzt, damit der Ge⸗ heimrat auch noch kommt,— vor allen Dingen“ — dies wieder zu dem Diener gewendet,„zuerſt den nächſten Arzt geholt, der hier in der Gegend wohnt,— aber ſo beeilt Euch doch, um Gottes⸗ willen!“ Dann eilte ſie nach dem Waſchtiſch, tränkte den Schwamm mit Waſſer und badete damit das Geſicht ihrer Tante in atemloſer Erwartung, daß endlich eine Aenderung in dieſem beängſtigenden Zuſtande einträte. Obgleich Sie wußte, daß einige Zeit ver⸗ gehen würde, ehe die Aerzte kommen könnten, wendete ſie ſich doch bei jedem Geräuſch auf dem Korridor erwartungsvoll um. Dann befahl ſie, daß die übrigen Dierſtboten, die in ängſtlicher Spannung auf der Thürſchwelle ſtanden, ſich ent⸗ fernten, ſo daß nur die Haushälterin und ihre eigene Kammerjungfer bei ihr blieben, und befahl darauf der letzteren, die Fenſtern zu öffnen, damit friſchg Luft ins Zimmer käme. a Mit Hilfe der beiden legte ſie dann die ſtarre Geſtalt ihrer Tante ſo, daß die friſche Morgenluft ihr unmittelbar über das Geſicht ſtrich, welches ſie inzwiſchen noch immer mit Waſſer badete. Die ganze Zeit über ſuchte ſie ſich immer wieder mit dem Gedanken zu beruhigen, es wäre unmöglich, „ 5 e * . 1 r —— daß in dieſem Falle in ſtärkerem Maße Zucker⸗ rüben⸗ oder Kartoffelbau getrieben werde. Wenngleich unſer Wintergetreide verhältniß. mäßig geringen Stickſtoff hat, ſo iſt es doch gut, ihm bei der Beſtellung etwas Stickſtoff zuzu⸗ führen, damit es ſeinen geringen Herbſtbedarf decken kann und beſonders im nächſten Frühjahr bei Erwachen der Vegetation genügend Stickſtoff im Boden vorfindet. Zu dieſem Zwecke werden wir ca. 100 Kilogramm ſchwefelſaures Ammoniak pro Hektar verwenden. Durch dieſe ganze Düngung wird eine unge⸗ fähre Ausgabe von Mk. 28.— bis Mk. 30.— pro Hektar veranlaßt, welche aber nicht in Be⸗ tracht kommt bei den reichen Ernten, die wir uns hierdurch ſichern können. Aus Naß und Fern. Viernheim, 25. Aug. Durch das Aufkippen eines Brettes fiel vorgeflern Maurer Peter Schmitt von hier von dem Gerüſt eines Baues auf dem Waldhofe. Wie uns mit⸗ getheilt wird, ſollen die erlittenen Verletzungen zum Glück nicht bedenklicher Natur ſein. Viernheim, 25. Aug. Die Höhe des Jahres iſt nun überſchritten. Erſt noch ver⸗ einzelt, dann jedoch in immer größerer Zahl machen ſich die Anzeichen des kommenden Herbſtes bemerkbar, namentlich auch in der Vogelwelt. Bereits beginnen die liebſten unſerer Sommer- vögel, die Schwalben, ſich auf den Telegraphen⸗ drähten, hohen Bäumen und anderen Stellen zu ſammeln, um namentlich die Jungen des Jahres zu längerem Fluge zu üben und für die große Reiſe, die in Kürze angetreten werden muß, vor⸗ zubereiten. Ihnen folgen dann bald Bachſtelze, Fliegenſchnepper, Gartengrasmücke u. a., etwa 14 Tage ſpäter auch der ſagenumwobene Vogel der Kinderwelt, der Storch. Die meiſten Vögel haben jetzt das Familienleben aufgegeben und ſich in größern Scharen zuſammengeſchloſſen. Auer⸗, Birk⸗, Haſelhühner und Faſanen belehren ihre Jüngſten über das Futterſuchen, während bei den Rebhühnern eben erſt die zweite Brut ausgekrochen iſt, die ſich munter rührt, aber mit⸗ ſammt den Alten bald dem Blei des Jägers preis⸗ gegeben wird. Der Gaſſenjunge der Vögel, Freund Spatz, iſt dagegen erſt beim Ausbrüten der dritten Zucht dieſes Jahres. Doch ehe der Winter kommt, iſt auch dieſe ausgewachſen und ſchon ſelbſtſtändig genug, um„groben Unfug“ zu treiben. Viernheim, 25. Aug. Ueber das Recht der Preſſe, öffentliche Uebelſtände zu beſprechen und zum Gegenſtand ihrer Kritik zu machen, hat das Reichsgericht ein für die geſammte Preſſe wichtiges Urtheil gefällt, indem darin der Preſſe das Recht zuerkannt wird, Uebelſtände zur Sprache zu bringen. Einerſeits werden dadurch den Be⸗ hörden ſolche bekannt gegeben, anderſeits wird ein gewiſſer moraliſcher Druck auf die vorgeſetzten Behörden ausgeübt, eine Unterſuchung einzuleiten — eventuell eine Abhilfe herbeizuführen. Rügen in der Preſſe über wahrgenommene Mißſtände handeln in Wahrnehmung des berechtigten Inte⸗ reſſes, das jeder Staatsbürger daran hat, daß ſolche Handlungen nicht vorkommen. Mannheim, 24. Aug. Dem hieſigen Tabakverein iſt die erfreuliche Nachricht zuge⸗ gangen, daß es dem Direktor der Straßburger kaiſerlichen Tabakmanufaktur, Herrn Hammer⸗ ſchlag, gelungen ſein ſoll, endlich eine Düngungs⸗ methode bezw. die Kaliverbindung zu finden, welche es ermöglicht, auch in ſolchen Orten, welche bisher ſchlecht brennende Tabake lieferten, ein gut brennendes Produkt zu erzeugen. Ver⸗ ſuche, welche in Elſaß⸗Lothringen mit dieſer Art von Dung ſchon voriges Jahr und auch in dieſem Jahre vorgenommen wurden, ſollen ganz über⸗ raſchend günſtige Reſultate geliefert haben. Auch die Kreuzungsverſuche(Sumatra⸗Friedrichsthaler Tabak), welche Dr. Behrens von der Karls⸗ ruher pflanzenphyſiologiſchen Anſtalt ſeit einigen Jahren vorgenommen und in dieſem Jahre wiederholt hat, ſollen ſehr erfolgreich ſein. Es würde von den betheiligten Kreiſen auf das Freudigſte begrüßt werden, wenn die Verſuche, bisher ſchlecht brennenden Tabaken gute Ver⸗ brennbarkeit beizubringen, ſowie einen Samen zu erlangen, der in Blatt und Gewicht Fabri⸗ kanten und Pflanzer zuftieden ſtellt, endlich praktiſche und greifbare Reſultate liefern würden. Es ſcheint, als ob ſich jetzt dieſe Hoffnung er⸗ füllen ſollte. Mannheim, 24. Aug. Geſtern Nachmit⸗ tag ſtürzte vom Dache des Hauſes F 3, 13 der mit Reparaturarbeiten daſelbſt beſchäftigte ver⸗ heirathete Schieferdecker Sebaſtian Büttner auf die Straße herab und war ſofort eine Leiche. — Die Weizenmehl ⸗Preiſe haben an der geſtrigen hieſigen Produktenbörſe einen Aufſchlag von durchſchnittlich Mk. 2— 2.50 pro 100 Kilo erfahren; die Roggenmehlpreiſe verzeich⸗ neten eine Erhöhung von Mk. 1—1.50. Mannheim, 21. Aug. tag ſtürzte in dem Magazin der Tabakhandlung von Emil Hermann, 8 4, 24 ein Arbeiter Namens W Von der heſſ. Bergſtraße, 23. Aug. In den letzten Tagen hatten wir Gelegenheit, die Weinbergsfluren der Gemarkungen längs der heſſ. Bergſtraße zu beſehen. Allenthalben mußte man den eminenten Fleiß bewundern, den der Bergſträßer Winzer ſeinen Rebgeländen ange⸗ deihen läßt. Die ſorgfältig gepflegten Rebſtöcke, die unabläſſige Anwendung der Schutzmittel gegen die Feinde des Rebſtocks und das üppige Wachsthum deſſelben laſſen das nicht verkennen. Auch in der Schaffung von Neuanlagen ſcheinen die Bergſträßer Winzer in dem letzten Jahrzehnt nicht ſäumig geweſen zu ſein, denn der Riesling, der vor mehreren Jahren dem tragfähigeren Oeſtreicher und ähnlichen Sorten gänzlich das Feld zu räumen ſchien, gewinnt wieder die Oberhand. Faſt alle der zahlreichen Neuanlagen ſind mit dieſer Rebſorte angelegt. Die Winzer wiſſen wohl, daß dieſer„Gemeiner“, wie ſie ihn auch nennen, den„Bergſträßer“ zum Quali⸗ tätswein ſtempelt, denn der„Heppenheimer Steinköpper“, der„Bensheimer Kirchberg“, „Auerbacher Rott“,„Zwingenberger Krämer“ ꝛc. verdanken ihren Platz auf der Weinkarte nicht zum geringen Theil auch der Rieslingtraube.— Die Ausſichten auf eine gute Weinernte in quantitativer, namentlich aber in qualitativer Hinſicht geſtalten ſich immer günſtiger. In allen Lagen der Bergſtraße ſind die Beeren infolge der feuchtwarmen Witterung in der Entwickelung ſoweit vorgeſchritten, daß bis Ende dieſer Woche allgemeiner Weinbergsſchluß zu erwarten ſteht. Vom Odenwald, 25. Aug. Die Kar⸗ toffelfäule macht geradezu erſchreckliche Fortſchritte. Karlsruhe, 24. Aug. In Bruchſal wurde der 54 Jahre alte Bremſer Hog von einem ein⸗ fahrenden Zug auf dem Bahnhof überfahren und ſofort getödtet.— Die Typhus⸗Epidemie in Pforzheim iſt immer noch im Steigen be⸗ griffen. Am Samstag wie auch am letzten Sonntag wurden je 13 neue Krankheitsfälle zur Anzeige gebracht. Geſtern Nachmit⸗ Peter Klump aus Seckenheim vom 3. in den 1. Stock durch ein Aufzugsloch herunter. den Sturz hat ſich derſelbe anſcheinend inner⸗ liche Verletzungen zugezogen. Klump wurde ins Spital verbracht.— Verhaftet wurde ein hieſiger Konditor unter der Anſchuldigung, eine Reihe von Sittlichkeitsverbrechen an Kindern begangen zu haben. Heppenheim a. d. B., 24. Aug. Schulverwalter Mandel von hier wurde in gleicher Eigenſchaft nach Eppertshauſen verſetzt. An ſeine Stelle tritt Herr Schulverwalter Kilian aus Eppertshauſen. Bensheim, 23. Aug. Der hieſige Ge⸗ meinderath hat in ſeiner letzten Sitzung für die Waſſerbeſchädigten Deutſchlands die Summe von 4000 Mk. bewilligt. daß ihre Tante tot wäre oder auch nur im Sterben 1 läge, aber das anſcheinende Fehlen jedes Pulsſchlages und jedes Atemzuges ſchien ihr doch dieſe entſetzliche Beſorgnis wieder aufzudrängen, bis ſie endlich bei ſorgſamer Beobachtung einen deutlichen wenn auch ſchwachen Pulsſchlag zu ſpüren glaubte. Mit über⸗ wältigender Freude erfüllte ſie dieſe Entdeckung und mit einem Dankgebet gegen Gott ließ ſie das Handgelenk ihrer Tante wieder auf das Deckbett ſinken. Ihre Tante lebte alſo wenigſtens noch. Wenn die Aerzte nur rechtzeitig kämen, würden ſie gewiß im ſtande ſein, den anſcheinend nur ſchwach noch glimmenden Lebensfunken wieder zu heller Flamme anzufachen. Was dieſe plötzliche Erkrankung verurſacht und ihre Tante dem Tod ſo nahe gebracht hatte, daran dachte Cäcilie auch nicht einmal, ſie fand gar keine Zeit, an irgend etwas anderes, als daran zu denken, daß ſte ſich einer großen Gefahr, einem ſchweren Verluſt gegenüber befände, den abzuwenden ſie alle ihre Kräfte anſpannen müßte. So rieb und ſtrei⸗ chelte ſie unabläſſig die eiskalte Hand ihrer Tante, ließ Steinkruken mit heißem Waſſer gefüllt ihr an die Füße legen, und badete und fächelte abwechſelnd das leichenblaſſe Geſicht. Stunden ſchienen ihr vergangen zu ſein, ehe ſie eilige Schritte draußen auf dem Korridor hörte, und ein Fremder haſtig ins Zimmer trat. Er machte ihr eine ſtumme Verbeugung und wandte ſich ſofort zu der Kranken. Dann richtete er ſich mit einem Ruck auf, holte prüfend Atem und ſagte entſchieden:„Chloroform“. „Chloroform“, wiederholte Cäcilie verwirrt, denn dies eine Wort erfüllte ſie mit beinah aber⸗ gläubiſchem Entſetzen in der Erinnerung daran, wie ihr Vetter ſein Leben verlor. Der Arzt brachte ſein Ohr ganz nahe an Frau von Foerſters Lippen, legte ſeine Hand auf ihr Herz und murmelte dann vor ſich hin:„Zum Glück bin ich noch nicht zu ſpät gekommen.“ „Gott ſei Dank!“ rief Cäcilie. In dem Augenblick trat auch der Hausarzt ins Zimmer, und ſchon ſeine bloße Nähe brachte Cäcilie ſofort Troſt und Beruhigung. Erfreut eilte ſie auf ihn zu und reichte ihm ſtumm ihre Hand. Seinen Kollegen begrüßte er nur mit einem verbindlichen Kopfnicken und wandte ſich dann ſoſort zu der Kranken, um nach kurzer Unterſuchung erſtaunt auszurufen:„Aber das iſt ja Chloroform!“ dieſem Zuſtande 2“ „Das weiß ich nicht. Als ſie ſich geſtern Abend zur Ruhe begab, war ſie vollkommen wohl, und heute Morgen wurde ſie ſo geſunden, wie Sie ſie jetzt ſehen.“ „Hatte ſie denn die Gewohnheit, Chloroform g zu gebrauchen,— etwa gegen Zahnſchmerzen?“ fragte der fremde Arzt. „Nein, ſie that es nie, ſie hatte einen Abſcheu gegen jede Art von narkotiſchen Mitteln und würde ſie auch nie im Hauſe geduldet haben? „Seltſam“, murmelte jener etwas verwundert vor ſich hin. „Durchaus nicht“, rief der Hausarzt entſchieden. „Wie meinen Sie das?“ fragte der Kollege be⸗ fremdet. „Sehen Sie denn nicht, daß irgend jemand unſere Patientin gewaltſam zur Einatmung von Chloroform gezwungen hat d“ Dieſe Worte erfüllte Cäcile mit einem eiſigen Schauer. Der fremde Arzt blickte auf den offenſtehenden Mund der Patientin und auf ihre Zunge und antwortete dann:„Sie haben recht, Herr Geheim⸗ rat.“ Dann richteten beide Arzte die Kranke mit Hülfe von Kiſſen halb auf, drückten den Kopf nach rückwärts, und der fremde Arzt entnahm ſeinem Kaſten, den er mitgebracht hatte, ein Inſtrument, mit dem er die Zunge der Patientin vorzog. Da⸗ rauf bewirkte er künſtliche Atmung, indem er ab⸗ wechſelnd ihre Arme dicht an die Seite drückte und ſie dann langſam wieder bis über den Kopf empor⸗ hob, während der Hausarzt ihr Geſicht und Bruſt ſcharf mit kaltem Waſſer beſprengte. Durch Straßburg, 24. Aug. Der Geſammt⸗ beitrag der bisher für die durch die Hagelſchläge Geſchädigten eingelaufenen Spenden hat eine Höhe von ungefähr 120 000 Mark erreicht. Freiburg, 24. Aug. Geſtern Abend iſt die Frau eines hieſigen Bierbrauers durch die Exploſion einer Petroleumlampe lebensgefährlich verbrannt worden. Auch ihre beiden Kinder wurden ſchwer, doch nicht lebensgefährlich ver⸗ letzt. Alle drei wurden nach der hieſigen Klinik gebracht. Herr München, 23. Aug. Ueber den Eiſenbahn⸗ unfall bei Freilaſſing wird amtlich bekannt ge⸗ geben: Nach den vorläufigen Erhebungen wird der Lokomotivführer des Münchener Schnellzuges beſchuldigt, zu ſchnell und unvorſichtig in die Station Freilaſſing eingefahren zu ſein, auch die Zugsbremſe nicht vorſichtsmäßig bedient zu haben. Von den Schwerverletzten ſind der Direktionsadjunkt Beyll aus Wien und ſeine ——— Nachdem fünfzehn Minuten ſo vergangen waren, meinte der Geheimrat bereits befriedigt:„So, jetzt atmet ſie wieder ganz ordentlich“, während der jüngere Arzt mit der Bemerkung:„Recht gleich⸗ mäßig geht ihr Atem doch noch nicht“, ſeine Be⸗ mühungen zur künſtlichen Atmung fortſetzte. „Auch meine Anſicht“, beſtätigte ſein Kollege. „Wie lange iſt Ihre Frau Tante ſchon in (Jortſetzung folgt.) Das Wort der Liebe. Es iſt das Wort der Liebe, Ein heilig Gotteswort, Das klingt im Menſchenherzen Auf immer, immer fort. Das zaubert in der Ferne Ihm noch das traute Bild, Das Bild, das all' ſein Träumen Und all' ſein Hoffen füllt! Es tönt das Wort der Liebe Vom Herzen hin zum Herz, Und trägt's ob Erdenleiden So ſelig himmelwärts. D'rum jenes Wort der Liebe, Es ſoll euch heilig ſein, Schließt's tief in euren Buſen, In eure Seelen ein. Laßt's unentweiht dort ruhen, Bis ihr das Wort verſteht, Das Wort, das aus dem Tempel Des Herzens ein Gebet. Denn wo ihr's einmal ſprachet, Da klingt es ewig fort. Es iſt das Wort der Liebe, Ein heilig Gotteswort! amt läge elle Gattin geſtorben. Außerdem dieſen Beiden be⸗ trägt die Zahl der Schwerverletzten fünf. Ferner wurden vom Zugperſonal zwei Konduͤkteure verletzt. München, 22. Aug. Bei dem heutigen 100 Kilometer⸗Radwettfahren auf der Rennbahn im Münchener Stadtgarten ſtürzte der bekannte Weltmeiſlerſchaftsfahrer Fiſcher bei der 70. Runde: er mußte ſchwer verletzt vom Platze getragen werden. Bei dem darauffolgenden Tandemfahren ſtürzten 2 Tandems mit je 4 Radlern, ſowie ein Tandem mit 3 Radlern. Die Verletzungen ſind unerheblicher Natur, nur ein Radler erlttt ſchwere Verletzungen. Koblenz, 24. Aug. Ein aufregender Vorfall ereignete ſich geſtern Vormittag während der Verhandlung gegen den unter den ſchwie⸗ rigſten Verhältniſſen auf dem Dache der Kreuz⸗ nacher Volksbank verhafteten Einbrecher Hoff⸗ hauſen. Der auf der Anklagebank Sitzende ſprang plötzlich mit den Worten:„Jetzt iſt es Zeit“ aus dem Fenſter des im zweiten Stock- werke gelegenen Sitzungsſaales auf die Straße. Schwerverletzt wurde er in das Arreſthaus getragen. Bonn, 24. Aug. Dr. Reuſing, der be⸗ kanntlich vor einiger Zeit ſeinen Kollegen Dr. Fiſcher im Duell erſchoß, wurde als Aſſiſtenzarzt der Reſerve vom Korpsgericht des 8. Armeekorps in Koblenz abgeurtheilt. Er ſoll zwei Jahre Feſtungshaft erhalten haben.— Für acht Korps⸗ ſtudenten, die wegen Schlägermenſuren vor einiger Zeit zu zwei Monaten Feſtungshaft verurtheilt worden waren, ſind Begnadigungsgeſuche einge⸗ reicht worden. Die Staatsanwaltſchaft hätte ſich für eine ermäßigte Strafe von drei Tagen Feſtungshaft ausgeſprochen; trotzdem ſind die Geſuche abgelehnt worden. Köln, 24. Aug. Hier wurde die Frau eines Taglöhners von Vierlingenglücklich entbunden. Das Quartett iſt weiblichen Geſchlechts. — In Hanover wurden Bierpantſcher zu 200 und 500 M. verurtheilt, eine Reſtaurateurs⸗ frau zu 1 Monat Gefängniß und 500 M. Geld⸗ buße. Sie hatten von Gäſten zurückgelaſſenes oder Tröpfelbier mit friſchem Bier vermengt und für gutes verkauft. Königsberg, 24. Aug. Die Unterſuchung ſchulpflichtiger Kinder der hieſigen Lehranſtalten durch Profeſſor v. Eismarch auf Augenkrankheiten ergab, daß gegenwärtig mehr als 25 pCt. der Kinder an anſteckender Augenentzündung(Granuloſe) er⸗ krankt ſind. Die große Verbreitung der Krankheit iſt laut„Berl. Tgbl.“ dem Pregelwaſſer zuzuſchreiben. Paris, 21. Aug. Eine aufregende Jagd italieniſcher Karabinieri nach ſpionageverdächtigen franzöſiſchen Unteroffizieren fand auf den Roche⸗ melon⸗Eisfeldern in der Nähe des Bergſees am Mont Cenis ſtatt. Der Unteroffizier Bernard ſtürzte in eine Gletſcherſpalte und blieb tot, Sergeant Chiza, der einen photographiſchen Ap⸗ parat trug, wurde gefangen; zwei andere entkamen ſchwer verwundet. Paris 24. Aug. Die Polizei verhaftete den von der deutſchen Polizei ſeit einigen Wochen wegen betrügeriſchenBankerotts verfolgten Wäſchefabrikanten Carl Hardauer. Dünkirchen, 24. Aug. Auf der Fahrt von hier nach Havre iſt eine Privat⸗Yacht untergegangen. 23 Perſonen ſind ertrunken. Lüttich 21. Aug. Zwei Radfahrer, welche ſich von hier nach Maſtricht begaben, wurden unterwegs ermordet und beraubt. Die Leichen wurden in einen Canal geworfen. Nach den Mördern wird gefahndet. Bern, 21. Aug. Das ſehr raſche Schmelzen des Schnees hat ein großes Steigen der Gewäſſer zur Folge gehabt. Im Berner Oberland iſt der Verkehr vielfach unterbrochen. In der vergange⸗ nen Nacht herrſchte im ganzen Gebirge bis auf eine Höhe von 1000 Meter ſtarker Schneefall. Heute iſt das Wetter bei ſtark abgekühlter Tem⸗ peratur aufgehellt und jede weitere Gefahr be⸗ ſeitigt. Budapeſt, 24. Aug. Durch ein großes Feuer iſt die ganze Gemeinde Vajdaska vernichtet worden. 150 Wohnhäuſer wurden eingeäſchert. Die bereits vollſtändig eingebrachte Exute iſt eben⸗ falls ein Raub der Flammen geworden. Paſſau, 21. Aug. Wie die„Donau Ztg.“ aus Freyung im Bayriſchen Wald meldet, brannte in der Nacht zum. eine Kunſtmühle nieder, wobei der Sohn eines Sägemeiſters ver⸗ brannte. Der Vater erlitt bei dem Verſuch, ihn zu retten ſchwere Brandwunden. Außerdem wur⸗ den drei weitere Perſonen verletzt. Grenoble, 24. Aug. In der hieſigen Irrenanſtalt erſtach vorgeſtern ein Irrſinniger eine barmherzige Schweſter mit einem Küchenmeſſer. — Kameruner Spargel. Das, Deutſche Kolonialblatt“ ſchreibt:„Die vor zwei Jahren im botaniſchen Garten zu Victoria angelegten Spargel⸗ beete haben zu Beginn des Mai angefangen, die erſten Spargeln zu liefern. Dieſelben ſind ſchnee⸗ weiß und auffallend zart und wohlſchmeckend. Es dürfte dies der erſte Fall ſein, in dem es geglückt iſt, im tropiſchen Klima eßbare Spargel zu erzielen. [Seien wir offen,] als wir die erſten Bände der prächtigen Sammlungen moderner Belletriſten„Kürſchners Bücherſchatz“(Berlin, Hermann Hillger Verlag) zu Geſicht bekamen, konnten wir die Frage nicht unterdrücken: iſt bei dem Preis von 20 Pfg., für ein Werk, das ſonſt oft 3 Mk. und mehr koſtet, das Unter⸗ nehmen auf die Dauer durchfuͤhrbar? Und ſiehe, zwei neue Bändchen fliegen uns auf den Bücher⸗ tiſch, ſchmuck wie die erſten und wieder mit ganz ausgezeichnetem Inhalt. In Band 3 veröffent⸗ licht A. Frhr. v. Perfall einen höchſt geiſtreichen Theaterroman„Die Tragödin“, der die Dame vom Theater, fern von dieſem, als Gattin im bürgerlichen Leben zeigt. Da iſt Alles, nament⸗ lich aber die Charaktere, meiſterhaft geſchildert. Ein anderes Frauenſchickſal lehrt uns Rudolf Elchos Roman„Weltflüchtig“, den Band 4 von „Kürſchners Bücherſchatz“ bildend, kennen. Ein energiſches Mädchen verſucht nach dem Tode des Vaters, fern von der egoiſtiſchen Schwieger⸗ mutter, das Leben ſich nach eigenem Ermeſſen zu geſtalten. Zunächſt greift ſie fehl, aber ihre geſunde Natur findet den Ausweg aus unge⸗ ſunden Verhältniſſen und in der Liebe zu einer reichen Künſtlernatur das Lebensglück. Illuſtriert ſind die Bände von Albrecht und Jaumann und, wie ihre, Vorgänger mit Bild facſimilierter Selbſt⸗ biographie der Autoren geſchmückt. FFP— Danksagung. Zurückgekehrt von dem Grabe unſeres ſo plötzlich unvergeßlichen Gatten, Sohnes, Schwiegerſohnes, Bruders, Schwagers und 856 von dahingeſchiedenen theueren Onkels Georg Michael Dieter ſagen wir für alle die herzlichen Beweiſe inniger Antheilnahme an dem uns betroffenen ſchmerzlichen Verluſte, vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden und die zahlreiche Betheiligung ö beim Gange zur letzten Ruheſtätte, insbeſondere auch den Mit⸗ S cChemiſche Dampf. Bettfedern⸗ 9 Jakob Zäuner. Alle Krankheitsſtoffe, ſowie Motten und Milben werden beſeitigt, ferner jede Unreinlichkeit gründlich entfernt. Beſtellungen werden im Gaſthaus zum Engel angenommen. ferner für die gliedern der Kranken⸗Zuſchußkaſſe Eintracht unſern tiefgefühlteſten Dank. Viernheim, den 25. Auguſt 1897. Die tieltrauernd IIinterbliebenen. 2 Schwerhörigkeit, Ohrenſauſen. Mit Heutigem kann ich Ihnen berichten, durch ihre briefliche Behandlung von ſeiner Krankheit, Schwerhörigkeit, 5 Ohrenſauſen, Ohrenreißen, Kopfſchmerz befreit worden iſt. Muß um Entſchuldigung bitten wegen meines langen Stillſchweigens; ich glaubte immer, es könnte ein Rückfall eintreten, was aber nicht der Fall geweſen iſt. Spreche Ihnen meinen beſten Dank aus; pfehlen, was ich auch ſchon gethan habe. den 4. November 1896; Herm. Mayer, Gutsbeſitzer und Gemeindevorſtand. Die Echtheit der Unterſchrift beglaubigt: Haaſe, Gemeindeälteſter. Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchſtraße 405, FFF Kleeſamen dſch. neu. Clarus 8 Verlag: John Henry Schwerin, Berlin W. 35. —.—.— Münchener J Ausſtellungs⸗Looſe a Mark ſind zu haben in der 3 des Vieruheimer Anzeigers. Mannheim, 28. Auguſt. Produkten ⸗Markt. daß mein Sohn Richard J Weizen Pfälzer 21.50—22.— 2 Norddeutſcher 21.50— 22.50 rb eit Kernen 21.——.— Roggen 15.———.— Gerſte hierländ. 18.—— 18.25 Allsser dem Hause ich werde Sie weiter em⸗„ Pfälzer 18.25- 19.— für Weißbach b. O Pulsnitz in Sachſen,] Futtergerſte 11.50.— 8 ehe und! Hafer id. 14261475] Frauen u. Mädchen Gemeinde Weißbach; Guſtav„ norddeutſcher—.———.— a 55 Kohlreps, deutſch. neu 90.——.— wird abgegeben 872 Corsetfabrik N amerik.—.———.— 1 Epdarſete—.——— Herbst 1 bet 8 45... Hannbeim 7, 35. Affe l fag Mal 1 e, i ö ohſprit, verſteuert 115.50—. Radolfzeller 5 70er do. i 29.50—.— ee ede Loose Monatl. erscheint eine 8 Seltige Nummer in Grossfolio- Format, alle nur möglichen Techniken enthaltend, mit grossem Contourenbogen 8 1 Münchner à M. 1.— (naturgrosse Vorlagen zum Durchpausen etc.). Vierteljährlich 3farbige Handarbeſten-Litno graphie. Abonnementspreis: Vierteljährlich 75 Pf. bei allen Buchhandlungen und Postanstalten. 3 1.- 1. 5. Roggenmehl Nr. 0 25.—, 1 23.—. Rechnungen ſind zu haben in der Buchdruckerei d. Blat les. Darmstädter Ziehungen 188 demnächst versendet A. Dinkelmann Lotterie-Haupt-Agent, WORMS. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß und Darnachachtung. Viernheim, den 24. Auguſt 1897. 874 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. J. d Kühner, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Das Aufſetzen von Stroh, Heu und dergleichen leicht entzünd— lichen Gegenſtänden auf Haufen in allzugroßer Nähe von Gebäuden. Von Großh. Brandverſicherungs-Kammer wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Beſtimmung des Art. 147 des Polizeiſtrafgeſetzes in neuerer Zeit auf 5 Lande vielfach nicht Beachtung findet, indem nicht ſelten große Haufen von Stroh, Heu und dergleichen leicht entzündlichen Gegenſtänden in nächſter Nähe von Gebäuden aufgeſetzt werden, wodurch für dieſe eine weſentliche Erhöhung der Feuersgefahr eintritt. Wir nehmen hieraus Veranlaſſung, die Betheiligten auf den nach—⸗ ſtehend abgedruckten Art. 147 des Polizei⸗ Strafgeſetzes mit dem Anfügen hinzuweiſen, daß das Polizeiperſonal angewieſen iſt, etwaige Uebertretungen dieſer Vorſchriften anzuzeigen. Heppenheim, den 19. Auguſt 1897. Großh. Kreisamt Heppenheim. J. V.: v. Werner. Betreffend: Der Artikel 147 des Polizeiſtrafgeſetzbuches lautet: Stroh, e ee Getreide, Heu, Grummet, dürrer unbereiteter Hanf und Flachs, dürre Streumittel und dergleichen leicht entzündliche Gegenſtände dürfen unter freiem Himmel zum Zwecke längerer Aufbewahrung in größerer Menge, bei Vermeidung einer Strafe von 1 bis 5 fl., nicht anders als in einer Entfernung von hundert Fuß— 25 Meter— von Kirchen ⸗Anſage. U Euangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 29. Auguſt d. J., Morgens 9 Alhr, euvangeliſcher Gottes dienſt. Zuetſchen ſchwarze Trauben grüne und ſauere B oO hnen alle Sorten Kraut Endivienſalat und Kartoffeln verkauft Sattler, Waſſergaſſe V. Hoock 5 5 Zwetſchen hat zu verkaufen Nik. Dewald 3. Wwe., L. Steinthal Mannheim, D 3, 7. Betten. Vollſtäudiges Bett fur 32.50 Mart. Deckbett 4 11 1 Kiſſen 3.50 Matratze„ 10.— Eiſerne Bettſtelle„ 8. zuſammen M. 32.50 Vollſtändiges Bett für 38.50 Mark. Deckbett M. 12.— Kiſſen 0„ 3550 1 Seegras matratze„ 14.— Bettſtelle„ 12.— zuſammen M. 38.50 Danksagung. Für die vielen Beweiſe inniger Antheilnahme beim Hin⸗ ſcheiden unſerer nun in Gott ruhenden lieben unvergeßlichen Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter Lruuziska Uiukler geb. Bininger ſowie für die zahlreiche Begleitung auf dem Wege zur letzten Ruheſtätte der theueren Verſtorbenen und die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch unſern herzlichſten Dank. den 24. Auguſt 1897. Viernheim, 85 Die trauernd Hinterbliebenen. jedem nicht feuerſicher gedeckten, fünfzig Fuß— 12,5 Meter— von jedem ieee N ſtä f feuerſicher gedeckten und mit einer Feuerung verſehenen, endlich brelßzig Fuß 89 Fiſchergaſſe. 5 Voll tändiges Bett — 7,5 Meter— von jedem anderen feuerſicher gedeckten Gebäude, auf- An dem katholiſchen Kirchen⸗ für her werben bau werden mehrere 75 Mark. 77... ². 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Amyntor, Ein Sonderling. 11. f. Ortmann, Vergiftetes Waſſer. 12. A. andrea, Moderner Dämon. 18. V. Slatngen, Poirethouſe. 14. Oskar Höcker, Geldheiraten. 15. 4. Lag, Auf dem Ulmerhof. 16. Alex. Remer, Im Netz. 17. A. Groner, Der Leutverderber. 18. Doris v. Spättgen, Nautilus. 19. Ernst Pasqus, Gold-Aninia. 20 E. Klopfer, Irrtümer. 21. A. Alexander, Zu Tode gehetzt. 28. Ed. Möller, Gold und Ehre. S οο gp Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Ver⸗ zeichniſſe durch dieſe und Herm. Hillger Verlag Berlin N. W. 7. erſchienen: 23. Boborykin, An der Seite des Mörders. 24. Berger, Undine. 25. Stefanſe Keyser, Neuer Kurs. 28. Maximiile nn Sohmidt, Die Blinde. 27. Johanne Schiörring, Melitta. 28. Cart Etlar, Eine Ballnacht. 20. Fanny Klinck, Die Sonnentochter. 80. F. de Bols gobey, Der Fall atapan. 81. von Schlicht, Point d'honneur. 92. L. v. Sacher-Masoch, Die Stumme. 83. v. Dedenroth, Sturmbewegte Zeit. 84. 8. Groller, Nachtſeiten. 85. J. Lermina, A. B.— Ein falſcher Zeuge. 86. V. Bldtngen, Friedens ſtörer. 87. Bret Harte, Jad Despard. 88. Max Sohmictt. Die Wildbrant. . Max Ring, Irrwege. 40. R. Misch, Aus N Geleiſe. 41. Crawiord, Kinder des Königs. 49. A. v. Winterfeld. Verſprechen. 48. Salerleln, Käthe und Kathinka. 44. G. v. Suttner, Sein Verhängnis. 1 Roßhaar⸗ 1 60.— 1 Seegras⸗Keil 7.— zuſammen M. 190.— eee eee eee eee Beſſere Qualitäten Betten bis zu den feinſten im Bbeichen Preisverhältniß. Die Betten werden auf Wunſch in Gegenwart des Käufers gefüllt. Be t t ſtellen in Eiſen, Tannen, Nußbaum. Matra t e n in Seegras, Wolle, Roßhaar, Kapok. Sprungrahmen zu 55 20725 und M. 343 1 Steinthal Erſtes Dienſtmädchen: Grüß dich Gott, Anna. Warum machſt du denn heute ein ſo böſes Geſicht? Zweites Dienſtmädchen: Ach, jetzt wichſe ich ſchon eine 0 Stunde an dieſen Schuhen herum und kann gar keinen Glanz hinbringen! Erſtes Dienſtmädchen: Das geſchieht dir gerade recht. 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