0 f in Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. jernheiner Anzeiger Publikationsorgan der Gr. Hürgermeifetti iernheim. Auteigsblatt uon Piern heim, Weinheim, Aaferthal und MAmgebhung. ae uſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 20 Pf. pro 1ſp. Zeile Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Ar. 93. Senstug, den 28. Auguf 1897. 13. Jahrgang. Peutſchland. — Zu der Rußlandreiſe des Kaiſers wird nachträglich bekannt, daß der Kaiſer am Tage ſeiner Ankunft in Peterhof mit dem Zaren eine anderthalbſtündige Unterredung ohne Zeugen hatte. Nach Beendigung derſelben hatte der Kaiſer eine längere Unt zrredung mit dem Bot⸗ ſchafter v. Bülow. Daß der Kaiſer nicht den Reichskanzler, ſondern Herrn v. Bülow zu dieſer Unterredung auserſah, erklärt man damit, daß v. Bülow, da es ſich offenbar um Fragen der aus⸗ wärtigen Politik gehandelt habe, als reſſort⸗ mäßiger Leiter des auswärtigen Amts vom Kaiſer zu ſich berufen worden ſei. Auch habe der Kaiſer bei der vorgerückten Stunde ſchonende Rückſicht auf den Reichskanzler nehmen wollen. — Gegenüber der neuerdings wieder in der Preſſe aufgetauchten Behauptung, dem Kriminal- Kommiſſar v. Tauſch ſei ein zeitlich unein⸗ geſchränkter Urlaub ertheilt worden, kann die „Nordd. Allg. Ztg.“ zuverläſſig mittheilen, daß der Herrn v. Tauſch gewährte Urlaub auf Grund ärztlicher Atteſte allerdings verlängert iſt, aber unter der Bedingung, daß Tauſch dieſen Urlaub unterbricht, ſobald ſeine Vernehmung in der leben ihn bekanntlich ſchwebenden Dieziplinar⸗ nterſuchung erforderlich ſein wird. Bis jetzt hat, wie das Blatt hört, eine ſolche Vernehmung noch nicht ſtattfinden können, weil die dazu unentbehrlichen, beim Reichsgericht befindlichen Gerichtsakten der die Unterſuchung führenden Behörde noch nicht zugänglich ſind. — Die Erhöhung der Getreidepreiſe. Aus Marſeille wird gemeldet, daß ſeit dem 21. Aupuſt in den Arbeitervierteln eine große Erregung in⸗ folge des Beſchluſſes der Lebensmittel⸗Kommiſſion herrſcht, den Brodpreis unverzüglich von 40 auf 45 Cts. das Kilogramm zu erhöhen. Dieſer Beſchluß iſt auf dringendes Anſuchen der Bäcker gefaßt worden, die erklärten, nicht mehr zu dem alten Preiſe verkaufen zu können. Die Hauſſe auf dem Getreidemarkte, die den Anſtoß hierzu gegeben, ſoll auf die Taktik der großen Mühlen. beſitzer zurückzuführen ſein, die mit den Vor⸗ räthen zurückhalten und ſoweit eine Preis- erhöhung herbeiführen, um die Regierung durch Erregung der Volksleidenſchaften zu zwingen, die Getreidezölle zeitweilig herabzuſetzen. Man fürchtet ernſte Zwiſchenfälle in dem großen Mittelmeerhafen, umſomehr, als der Getreide⸗ handel in Marſeille der lebhafteſte und die Baiſſeſpekulation die aufgeregteſte an der Pro⸗ duktenbörſe dieſer Stadt iſt. Der Vorſtand des Pariſer Stadtrathes beſchäftigte ſich am 21. Auguſt gleichfalls eingehend mit dieſer Frage hinſichtlich der Wiedereinführung der Brodtaxe. Es wurde beſchloſſen, den Ackerbauminiſter um zeitweilige Aufhebung der Mehltaxe zu erſuchen, wenn man ſchon die der Getreidezölle nicht durch⸗ ſetzen könne. Gleichzeitig machte ſich unter den ſoztaliſtiſchen Gemeinderäthen die Tendenz geltend, die Maſſen durch Konferenzen über die Getreide⸗ preiſe uſw. gegen das Miniſterium aufzuhetzen und gegen dasſelbe einen allgemeinen Entrüſtungs⸗ ſturm heraufzubeſchwören. Ausland. Wien, 26. Aug. Von ruſſiſcher Seite werden nach dem„Neuen W. Tagbl.“ die Vorſchläge Deutſchlands betreffend den§ 6 des Friedens⸗ Inſtrumentes auf's nachdrücklichſte unterſtützt. Rußland ſtehe überhaupt auf dem Standpunkt, daß der Friedensabſchluß eventuell auch ohne die Mitwirkung Englands vollzogen werde. Paris, 26. Aug. Der„Gaulois“ ſagt in einer Beſprechung der Peterhofer Toaſte:„Sie ſind ſehr liebenswürdig und ſehr herzlich und enthalten alles Wuͤnſchenswerthe, außer dem Worte„Allianz“. In dieſer Beziehung ſtehen die Dinge dort, wo ſie 1896 ſtanden“. Der „Gill Blas“ fragt mißvergnügt:„Warum wird dieſe Allianz, welche man in zahlloſen offiziellen und populären Manifeſtationen proklamirt hat, in Wirklichkeit noch immer nicht eingeſtanden?“ Henri Rochefort, welcher noch während der Pariſer Zarenfeſte höchſt ruſſenbegeiſtert war, nennt die Allianz mit Rußland einen wahren Tantalusvertrag, welcher den Franzoſen in dem Augenblick entſchlüpfe, wo ſie ihn zu faſſen hoffen. Die Peterhofer Toaſte ſeinen nichts⸗ ſagende Banalitäten, beſonders der Trinkſpruch Faures erinnere an die bei landwirthſchaftlichen Preisvertheilungen ausgebrachten Toaſte. Man könne ſagen:„Es hat ſich nichts geändert, es gab nur eine Reiſe mehr und wir zahlen die Koſten“. Die„Libre Parole“ erklärt, ſie könne abſolut nicht finden, daß der vorgeſtrige Toaſt des Zaren auch nur um eine Nüance wärmer geweſen ſei als derjenige, welchen Zar Nikolaus auf Kaiſer Wilhelm ausbrachte“. Paris, 24. Aug. Das Urtheil in dem Prozeß gegen den Baron Mackau und gegen die beiden Angeſtellten bei dem Kinematographen, die der Fahrläſſigkeit bei dem Brande des Wohlthätig⸗ keitsbazars in der Rue Jean Goujon beſchuldigt ſind, lautet gegen Mackau auf 500 Fres. Geld⸗ buße und gegen die beiden Angeſtellten auf 1 Jahr 8 Monate Gefängniß und eine Geldſtrafe. Doch wird das letztere Urtheil nach dem Berengar⸗ Geſetz nicht vollſtreckt. Paris, 26. Aug. Von mehreren Seiten wird beſtätigt, daß der ruſſiſche Botſchafter, Baron Mohrenheim, thatſächlich ſeinen Poſten verlaſſen werde. Konſtantinopel, 26. Aug. Geſtern gaben zwei Armenierinnen, von denen die eine ruſſiſche Unterthanin iſt, auf der ruſſiſchen und fran⸗ zöſiſchen Botſchaft Briefe des Hintſchak⸗Komites ab, worin dieſes die den Botſchaftern übergebene Denkſchrift für falſch erklärt. Das Hintſchak⸗ Komite ſei an den letzteren Attentaten nicht betheiligt, ſondern wolle abwarten, ob die Re⸗ formen ausgeführt werden. Bei Abgabe des Briefes auf der italieniſchen Botſchaft wurden die Armenierinnen verhaftet.— Die Polizei iſt der Anſicht, daß die beiden geſtern in Pera verhafteten Armenier die Anführer bei den letzten Attentaten geweſen ſind.— Der Miniſter des Auswärtigen ſtattete geſtern allen Botſchaftern Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Mol lſoy⸗ Dietrich. (Nachdruck verboten.) 37. Fortſetzung. Darauf ſchlug der Hausarzt Bruſt und Geſicht der Patientin ziemlich energiſch mit einem naſſen Handtuch und richtete ſchließlich ihren Kopf mit Hülfe von Kiſſen, die dahinter gelegt wurden, wieder ganz auf. Gleich darauf zuckte ihr ganzer Körper im einem leichten Schauer, und die Finger der einen Hand bewegten ſich langſam. Dann hob und ſenkte ſich auch ihre Bruſt wieder regelmäßig, und ihre Lippen zuckten und ſchloſſen ſich auf einander, um ſich dann wieder zu öffnen. Beide Aerzte beobach⸗ teten ſie geſpannt und erwartungsvoll, dann und wann ein Wort oder ein Kopfnicken austauſchend, während Cäcilie in hoffnungsvoller Spannung am Fußende des Bettes ſtand. Während ſo ihre Augen liebevoll auf den Zügen ihrer Tante ruhten, ſah ſie, wie die dunkle Färbung und die Schwellung der Adern an den Schläfen und über dem Geſicht all⸗ mählich nachließ, wie auch die blauſchwarze Färbung der Lippen und die Leichenbläſſe des Geſichtes ver⸗ ſchwand, und ſchließlich auch die Lider über den bis dahin ſo ſtarren Augen ſich ſchloſſen. Offenbar lag die Kranke jetzt in tiefem Schlaf. „Meines Erachtens ſteht jetzt alles den Um⸗ ſtänden nach gut“, meinte der fremde Arzt. „Ja, aber beinahe wäre ſie verloren geweſen“, ſtimmte der Geheimrat ihm bei. „Iſt ſie denn jetzt aus aller Gefahr?“ fragte Cäcilie. „Ja, aus aller Gefahr.“ „Und Sie können nichts weiter für ſie thun?“ „Vorläufig nicht. Jetzt bedarf ſie der Ruhe.“ „Kann ich denn gar nichts für Tante thun?“ „Nein, aber natürlich darf ſie nicht allein ge⸗ laſſen werden.“ „Ich werde mich nicht aus dem Zimmer fort⸗ begeben.“ „Im Laufe des Tages werde ich wieder vor⸗ ſprechen und mich umſehen, wie es ihr geht.“ „Ich danke Ihnen, Herr Geheimrat.“ „Aber es iſt ſehr leicht möglich, daß ſie erſt am ſpäten Nachmittag wieder zum Bewußtſein kommt. Es hängt ganz davon ab, wie viel Chloroform ſie eingeatmet hat, und ich vermute, daß es eine ganz gehörige Doſis geweſen iſt.“ „Wie ſchrecklich!“ rief Cäcilie. „Natürlich wiſſen ſie doch, daß die Polizei ſo⸗ fort benachrichtigt werden muß?“ „Die Polizei rief Cäcilie entſetzt.„Ich wußte nicht,— das heißt, ich dachte nicht“, fügte ſie ver⸗ wirrt hinzu. „Fehlt irgend etwas Wertvolles? Raub oder Diebſtahl iſt doch wohl die einzig annehmbare Ver⸗ e zu dieſem Ueberfall“, meinte der fremde rzt. „Vermutlich“, erwiderte Cäcilie. „Entſchuldigen Sie, gnädiges Fräulein“, begann da die Kammerjungfer, welche die ganze Zeit un⸗ beachtet im Zimmer geblieben war. Cäcilie wandte ſich zu ihr um und ſah, daß das ganz blaß und verſtört ausſehende Mädchen ein Schmuckkäſtchen in der Hand hielt. „Was wollen Sie?“ fragte Cäeilie. f 1 ganze Schmuck der gnädigen Frau iſt ort.“ „Fort?“ rief der fremde Arzt. „Ja, Herr Doktor. Ich ordnete ihn ſelbſt geſtern Abend, und jetzt ſind die Käſtchen alle leer“, antwortete die Kammerjungfer in Thränen aus⸗ brechend. „Alſo das war die Veranlaſſung,— ich arg⸗ wöhnte bereits derartiges“, bemerkte der Hausarzt befriedigt. Verwirrt und faſſungslos blickte Cäcilie auf die leeren Juwelenkäſtchen. Das Leben ihrer Tante war gefährdet worden, um ihren Schmuck zu rauben. Konnte es etwa dieſelbe Perſönlichkeit ſein, die beide Verbrechen begangen hatte? Und wer mochte das ſein? Das Empfinden abergläubiſchen Grauens, welches ſie ſeit dem Augenblick erfaſt hatte, als ſie das Wort Chloroform hörte, ſteigerte ſich immer mehr, und mit zitternder Hand legte ſie die Käſten fort, die ſie unwillkürlich aufgenommen und betrach⸗ tet hatte. „Je eher die Polizei benachrichtigt wird, deſto beſſer“, erklärte der Herr Geheimrat.„Ich fahre an dem Revierbüreau in der Königin⸗Auguſtaſtraße vorbei und werde gleich die erforderliche Anzeige erſtatten.“ „Ich danke Ihnen“, erwiderte Cäcilie. „Der Schurke darf nicht entkommen. Je eher die Polizei ihm nachſpürt, deſto beſſer! Guten Morgen, gnädiges Fräulein. In der Mittagſtunde werde ich wieder vorſprechen.“ Damit verabſchiedete ſich der Hausarzt und eilte ſeinem Kollegen nach, der das Zimmer bereits verlaſſen hatte. Dreiunddreißigſtes Kapitel. Die Polizei im Hauſe. Sobald die Aerzte fort waren, ſank Cäcilie von düſteren Gedanken gepeinigt in den Lehnſtuhl. Auch nicht einen Augenblick vermochte ſie ſich gegen die Uebereinſtimmung zwiſchen der Ermordung ihres Vetters und dem Ueberfall ihrer Tante zu ver⸗ ſchließen. Daß andere den gleichen Eindruck haben würden, bezweifelte ſie nicht, aber ſie fragte ſich nur voller Angſt, welche Schlußfolgerungen man daraus ziehen und ob nicht ihren Geliebten daraus neue Unannehmlichkeiten, ja vielleicht Gefahren er⸗ wachſen würden. Da ſie beſchloſſen hatte, nicht aus dem Zimmer ihrer Tante zu weichen, brachte ihre Kammenjungfer ihr eine Taſſe Kaffee und etwas Frühſtück, mit dem ſie kaum fertig war, als ſie fremde Stimmen vor der Thür hörte, und die Haushälterin meldete, daß ein Kriminalbeamter und ein Polizeiwachtmeiſter ſie zu ſprechen wünſchten. Cäcilie empfand wieder dieſelbe Angſt wie vorhin, faſte aber ihren ganzen Mut zuſammen und ging auf den Korridor hinaus. CCEFFTET. ²˙ 4 „ 1 1 1 14 1. ö 7 Beſuche ab, um auf die Beſchleunigung des Abſchluſſes der Verhandlungen hinzuwirken. Montevideo, 26. Aug. Der Präſident der Republik Uruguay, Idiarte Borda, wurde geſtern während der Feier des Nationalfeſtes durch einen Revolverſchuß getödtet. Es iſt noch unbekannt, ob es ſich um ein politiſches Attentat oder um einen Racheakt handelt. Buenos⸗Ayres, 26. Aug. Nach Nachrichten der„Morningpoſt“ von hier ſtand der ermordete Präſident im Verdacht, aus eigennützigen Be⸗ weggründen den Aufſtand genährt zu haben. Ius Nah und Fern. — Die Apfelernte wird im allgemeinen nicht gut in Deutſchland und damit wird das Schreckgeſpenſt der deutſchen Apfelzüchter, das von Jahr zu Jahr an Umfang zunimmt, die amerikaniſche Concurrenz uns abermals viel näher gerückt, denn bei ſteigender Nachfrage ſteigt naturgemäß auch die Einfuhr; ſind aber die Abſatzkanäle erſt einmal erſchloſſen, ſo ſind ſie ſelbſt bei guter Ernte ſchwer wieder zu ſchließen. „Amerika produciert billiger wie Deutſchland“ heißt es dann wohl,— richtiger wäre:„Amerika produciert praktiſcher wie wir.“ In der neueſten Nummer des praktiſchen Ratgeber im Obſt⸗ und Gartenbau ſetzt ein deutſcher Landsmann, Herr Richter, ſeine hochintereſſanten Mittheilungen über amerikaniſchen Obſtbau fort, ſpeciell ſchildert er diesmal den Apfelbau auf den Inſeln des Sees Champlain, von wo die Aepfel durch den Champlain⸗Kanal zum Hudſon und auf dieſem nach New. Pork geſchafft werden. Hier hat man endlich den leidigen Sortenwirrwarr überwun⸗ den und ſich auf den Anbau einiger weniger guten Apfel⸗ und Birnſorten gelegt. Wir können das Studium dieſer hochintereſſanten Auf⸗ ſätze nur allen Obſtzüchtern auf das Dringendſte empfehlen; die neueſte Nummer des praktiſchen Ratgebers wird gern umſonſt zugeſchickt von der Königl. Hofbuchdruckerei Trowitzſch u. Sohn in Frankfurt a. O. Mannheim, 26. Aug. Beim Heuabladen iſt vorgeſtern früh 6 Uhr, ein 7½ Jahre alter Knabe heruntergeſtürzt, was für denſelhen, lt. „N. M. V.“, eine Gehirnerſchütterung zur Folge hatte. Bensheim, 26. Aug. Sicherem Ver⸗ nehmen nach errichtet eine Wormſer Firma in aller Kürze an hieſigem Platze eine Fahrradfa⸗ brik. Die dazu nöthigen Räume ſind bereits er⸗ ſtanden. Fürth i. O., 26. Aug. Letzten Sonntag wurden, wie wir dies bereits berichtet haben, in Scharbach und Gadern mehrere Perſonen lebens⸗ gefährlich durch Meſſer⸗ reſp. Dolchſtiche verletzt. Zur Ehre der Odenwälder aber muß hier be⸗ ſtimmt betont werden, daß im erſteren Falle die frevelhaften Uebelthäter aus Bayern und Italien waren. In Gadern verübte die grauſige That ein gewiſſer junger Engelhard aus Kirſch⸗ hauſen bei Heppenheim. Der ſchwer verletzte Bürgermeiſter Falter in Scharbach befindet ſich glücklicher Weiſe wieder auf dem Wege der Beſſe⸗ rung. Leider aber ſoll für den in die Lunge geſtochenen jungen Schork keine Hoffnung auf Erhaltung ſeines Lebens vorhanden ſein. Engel⸗ hard wurde noch am ſelbigen Abend verhaftet, während die ſremdländiſchen Unholde vom Granit⸗ ſteinbruche in Zotzenbach aus vorgeſtern in Nummer Sicher kamen. Nieder⸗Olm, 26. Aug. Eine hieſige Frau, welche im Verdachte ſteht, an ihrem Mann ein Vergiftungsverſuch unternommen zu haben, wurde in Unterſuchshaft genommen. Weilerbach, 24. Aug. Vorgeſtern Abend wurde der Schlaghüter Ziegler auf der Straße von Hirſchhorn nach Katzweiler überfallen und ſeiner Baarſchaft von beinahe 300 Mk. beraubt. Ziegler will den Thäter erkannt haben. Weingarten, 26. Aug. Eine ſeltene Naturmerkwürdigkeit entdeckte Landwirth Heinrich Schick von hier, der beim Mähen ſeines Hafers ein Mausneſt— nicht unter oder auf dem Boden— ſondern ſchwebend in der Luft, befeſtigt an Haferhalmen in der Höhe der Aehren fand. Das Neſt war kunſtvoll geflochten aus den lan⸗ zettlichen Blättern des Hafers, gebaut in der Form eines Gänſeeis, mit einer fingerdicken Oeffnung an einem Ende und barg in ſeinem Innern ſechs junge Mäuschen.(Es handelt ſich hier um das Neſt einer Zwergmaus.) Pforzheim, 25. Aug. Geſtern ſind von Pforzheim⸗Stadt wiederum 15 neue Typhuser⸗ krankungen zur Anmeldung gekommen, von Pforz⸗ heim⸗Land zwei, zuſammen 17 neue Fälle. Das Spital iſt der Thyphus⸗ Epidemie wegen über⸗ füllt. Es liegen gegenwärtig über 150 Perſonen in demſelben, unter ihnen etwa 30, die nicht am Typhus erkrankt ſind. Letztere werden nun⸗ mehr in dem Altſtädter Schulhaus, welches ſ. Zt. als Pfründnerhaus erbaut worden iſt, unter⸗ gebracht. Mit der Einräumung iſt bereits be⸗ gonnen worden. Donaueſchingen, 24. Aug. Auf höchſt bedauerliche Weiſe verunglückte geſtern Nachmit⸗ tag auf dem hieſigen Bahnhof Herr Gepäckſchaff⸗ ner Breithaupt von Konſtanz. Derſelbe fland an der Thüre des Wagens; in dieſem Augen⸗ blick rollte die Thür mit ſolcher Heftigkeit zu, daß dem Genannten der Kopf zerquetſcht wurde. Der Tod trat ſofort ein. Der Bedauernswerthe hinterläßt lt.„Seeb.“ eine trauernde Wittwe mit 7 theils unverſorgten Kindern. Chemnitz, 25. Aug. Geſtern Nachmittag machte wie das„Chemnitzer Tageblatt“ meldet ein 19 jähriger Kommis im Hausflur eines Re⸗ ſtaurants einen Raubmordverſuch gegen einen Geldbriefträger und verletzte denſelben mit einem Dolchmeſſer ſchwer. Der Kommis wurde feſt⸗ genommen. Der Ueberfallene iſt im Krankenhaus geſtorben. Eisleben, 26. Aug. Von einem gräß⸗ lichen Unglücksfall weiß der„Hall. Central⸗Anz.“ aus Biſchofsrode zu berichten. Ein dortig er Gutsarbeiter hatte ſein vierjähriges Kind mit auf das Feld genommen, wo er mit der Mäh maſchine Getreide ſchneiden ſollte. Das Kind verſteckte ſich, ohne daß der Vater eine Ahnung davon hatte, in das abzuerntende Getreidefeld. Plötzlich vernahm der Vater bei der Arbeit einen entſetzlichen Schrei! die Meſſer der Maſchine hatten dem Kinde beide Hände und Füße abge⸗ ſchnitten. Es ſtarb bald darauf. Breslau. Entſchieden Pech hatte eine Dame, die mit dem Berlin⸗Breslauer Zuge nach Kohlfurt gekommen war und in den Görlitzer Zug umſteigen wollte. Dieſelbe ließ in erſterem Zuge in der Eile ihren Hut liegen. Auf der anderen Seite des Perons angelangt, ſtieg ſie anſtatt in den Görlitzer, in den nach Berlin gehenden Schnellzug ein. Von dem betreffenden Schaffner auf ihren Irrthum aufmerkſam gemacht, ſtieg ſie ſchnell aus— ließ jedoch ihren Umhang liegen. Glücklich in dem richtigen Zuge ange⸗ langt, bemerkte ſie ihren doppelten Verluſt und eilte, die verlorenen Gegenſtände zu holen, nach⸗ dem ſie ihr uͤbriges Handgepäck im Görlitzer Zuge untergebracht hatte. In demſelben Augenblicke ging der Berliner Schnellzug und mit ihm der Umhang nach Berlin ab, und als ſie auf der andern Peronſeite wieder erſchien, ſah ſie auch den Breslauer Zug mit dem Hute weiter dampfen. Ehe ſie ſich aber, noch rathlos, was zu thun ſei, zu dem Görlitzer Zuge kehren konnte, ſetzte ſich auch dieſer, ihr Handgepäck mit ſich fortführend, in Bewegung. Schleswig, 25. Aug. Der Stationsvor⸗ ſteher in Belgrad(Pommern) hat gegen den Oberpräſtdenten von Koeller, der ihn auf der Durchreiſe beleidigt haben ſoll, Strafantrag geſtellt. Brüſſel, 26. Aug. In der vorletzten Nacht drangen vermummte Räuber in die Woh⸗ nung des Grafen Duchaſtel, des Sohnes desAdjutan⸗ ten des Königs, knebelten dieſen und raubten zahl⸗ reiche Werthgegenſtände. Arlon(Belgien), 24. Aug. In der Nacht von Sonntag auf Montag haben 2 Gefangene, Paul Simon, 21 Jahre alt, Schuſter aus Suge⸗ rath, und Peter Fuhr, 23 Jahre alt, aus Nieder⸗ Preiſach, einen Oberaufſeher ermordet. Die Mörder ſind flüchtig unter Mitnahme eines Revolvers und eines Säbels. Madrid, 25. Aug. In Maneada(Pro⸗ vinz Valencia) ereignete ſich an einem Bagger⸗ hebewerk ein Unfall, bei dem 20 Frauen und Kinder ums Leben kamen und ein Mann und ein Kind verwundet wurden. Witebsk, 24. Aug. In der Kreisſtadt Newel äſcherte eine Feuersbrunſt gegen 200 Häuſer ein, darunter ein Kloſter und mehrere Amtsgebäude, Der Schaden wird auf 800,000 Rubel geſchätzt. New York, 24. Aug. Die Baumwoll⸗ fabriken in Neuengland, die 20,000 Arbeiter „Der Herr Geheime Sanitätsrat meldete eben den Mordverſuch und Diebſtahl, und ich möchte gern die näheren Umſtände wiſſen“, begann der Kriminalbeamte. „Ja“, erwiderte Cäcilie. „Zuvörderſt möchten wir das Schlafzimmer ſehen, aus dem der Schmuck geſtohlen wurde.“ Cäcilie zauderte, ſie in das Schlafzimmer ihrer Tante hineinzulaſſen, worauf der Kriminalbeamte ihre Gedanken erratend fortfuhr:„Es iſt von Wichtigkeit und unerläßlich.“ „Meine Tante hat ſich von den Nach wirkungen des Chloroform noch nicht erholt, und iſt noch nicht wieder wach,— Sie können alſo hereinkommen“, antwortete ſie ihnen vorangehend. Die beiden Beamten folgten ihr leiſe, blickten nach dem Bett, auf welchem Frau von Foerſter lag, und rings im Zimmer umher, alle Einzelheiten in demſelben mit ſcharfem Blick auffaſſend. Kein Stuhl war umgeworfen, kein Tiſch verſchoben, nichts zeugte von irgend welchen Gewaltthätigkeiten. Alles war ſo ganz in Ordnung, als ob nicht vor wenig Stunden ein Mordverſuch gemacht und ein Raub ausgeführt worden wäre. „Iſt irgend etwas angerührt worden, Fräulein, oder iſt alles noch ſo, wie es heute Morgen ge⸗ funden wurde?“ „Das weiß ich nicht“, antwortete Cäcilie.„Die Kammerjungfer meiner Tante kam zuerſt, und ſie kann Ihnen das ſagen.“ Der Kriminalbeamte ging rings um das Bett herum, unterſuchte die Fenſter, muſterte die Flaſchen auf dem Toilettentiſch und roch auch an denſelben, blickte auf die leeren Schmuckkäſten und machte ſich dabei zahlreiche Notizen, dann und wann dem Polizeiwachtmeiſter einige Worte zuflüſternd. „Sie kamen alſo heute Morgen nicht zuerſt ins Zimmer?“ wendete er ſich darauf zu Cäcilie, als er mit ſeinen Unterſuchungen fertig war.„Darf ich fragen, wann Sie zuerſt von dem Mordverſuch hörten?“ „Ungefähr um acht Uhr heute früh kam meine Kammerjungfer in mein Schlafzimmer und benach⸗ richtigte mich davon.“ „Wo iſt ihr Schlafzimmer 2“ „Am Ende des Korridors im Seitenflügel des Hauſes in dieſem ſelben Stockwerk.“ „Schläft ſonſt noch jemand in dieſem Stock⸗ werk 7“ „Nein, es befinden ſich noch mehrere Schlaf⸗ zimmer zwiſchen dem Zimmer meiner Tante und dem meinen. Dieſelben dienen als Gaſtzimmer, ſind zur Zeit aber unbeſetzt.“ „Hörten ſie gar keine Schritte oder kein Ge⸗ räuſch während der Nacht?“ „Nein.“ „Und keine Hilferufe?“ „Nein.“ „Sie ſchliefen wohl ganz feſt?“ „Ja“, antwortete Cäcilie und dachte dabei mit Schmerzen daran, wie glücklich und froh ſie geſtern Abend nach ihrem Zuſammenſein mit Hugo zur Ruhe gegangen war. „Halten Sie es für möglich, daß, wenn jemand in dieſem Zimmer um Hülfe rief Sie es in dem Ihren gehört hätten, falls Sie wach waren?“ „Das halte ich allerdings für möglich.“ „Wann wird ihre Tante wohl wiederaufwachen?“ fragte der Beamte ſchließlich nach einer längeren Pauſe. „Erſt gegen Abend, meinten die Aerzte. Es hängt ganz davon ab, wie viel Chloroform ſie ein⸗ geatmet hat.“ „Vielleicht wird ſie im ſtande ſein, irgend et⸗ was über den Schurken zu ſagen, der ſie zu morden verſuchte.“ Dieſer Gedanke, ſo nahe er auch lag, war Cä⸗ cilie bisher nicht gekommen, und ſie fragte daher erregt:„Meinen Sie das wirklich?“ „Gewiß. Ich denke mir die Sache ſo,— der Kerl hätte den Schmuck ſtill und ruhig geſtohlen, ohne das Riſiko eines Mordes zu laufen, wenn die Dame nicht aufgewacht wäre und ihn geſehen hätte. Und da blieb ihm weiter nichts übrig, als ſie für immer ſtill zu machen.“ „Hoffentlich wird ſie im ſtande ſein, eine ſo genaue Beſchreibung von ihm zu geben, daß Sie ihn auf Grund derſelben entdecken“, rief ſie eifrig in der Hoffnung, daß ſich das dunkle Geheimnis auf dieſe einfachſte Weiſe aufklären würde. „Hält die Dame des Nachts ihre Thür gewöhn⸗ lich verſchloſſen?“ „Ich glaube nicht.“ „Ich werde jetzt nach unten gehen, die Kammer⸗ jungfer verhören und das ganze Haus unterſuchen. Denn ich muß noch ermitteln, wie der Dieb herein⸗ gelangte“, bemerkte der Kriminalbeamte und ver⸗ ließ mit ſeinem Begleiter das Zimmer. (Fortſetzung folgt.) Abendſtille. Wunderbare Abendſtille! Welchen Zauber übſt Du aus Nach der Elemente Wüten, Nach des Sturmes wildem Graus. Rings im Rund herrſcht tiefes Schweigen; Scheinbar ſchlummert die Natur, Trägt von dem vergang'nen Kampfe Kaum noch eine leiſe Spur. 5 Weithin in die duft'ge Ferne Zaubert wunderbaren Schein, Wie ein wehmutvolles Lächeln, Abendröte mild hinein. So nach ſturmesreichem Leben Zeigt manch' greiſes Angeſicht Solch ein ſtilles, liebes Lächeln, Solch' verklärend Friedenslicht. — p 2 S N —= FS 22 . Sr ehen Boh. lan; Jahl⸗ Nacht hene, zahe⸗ tber. Die eines ro. Mer und ind lad ufer üude, l. poll⸗ ellet e ſo Sie rig auf ohn mer chen. ein bel en; beſchäftigen, haben den Betrieb wieder aufge⸗ nommen. Die Amerikaner hißten das Sternen⸗ banner auf Clipperton Island nahe der mexi⸗ kaniſchen Küſte.— Das Schatzamt hatte Verdacht, daß die Bleiſtiftfirma Faber den Werth ihrer aus Deutſchland importirten Waaren zu niedrig angebe, um den Zoll zu ſparen. Es ſtellte feſt, daß das ſeit 20 Jahren der Fall ſei und legte dafür der Firma Faber 30 000 Dollars Strafe auf. — Wie ſtark iſt ein Armeekorps? Dieſe Frage wird in letzter Zeit, wegen der be⸗ vorſthenden Kaiſermanöver, oft aufgeworfen. Das elfte Armeekorps, das aus 12 Infanterie-Regi⸗ mentern zu je 3 Bataillonen, ein desgleichen zu 2 Bataillonen, 6 Cavallerie⸗Regimentern, 3 Feld⸗ Artillerie⸗Regimentern, 1 Fuß ⸗Artillerie⸗Regi⸗ ment, je ein Jäger- und Pionier⸗Bataillon, 2 Train⸗Abtheilungen und 1 Unteroffizierſchule beſteht, zählt 36,578 Mann. Die übrigen am Kaiſermanöver betheiligten Korps, das achte, fünfzehnte uud ſechszehnte, werden je ungefähr etwas über 24,000 Mann zählen, ſodaß im Ganzen etwa 120,000 Mann an den Manövern vom 6. bis 10. September betheiligt ſein werden. — Ein neues Mittel gegen Brand⸗ wunden hat, dem„Hann. Cour.“ zufolge, durch Zufall der Arzt Dr. Thierry vom Charite⸗ Krankenhaus in Paris gefunden. Dr. Thierry hatte die Gewohnheit, eine Löſung von Pikrin⸗ ſäure als Desinfektionsmittel zu benutzen. Eines Tages bemerkte Dr. Thierry, daß die Brand⸗ wunde, die er ſich Tags zuvor durch Siegellack zugezogen hatte, nach Benutzung des Desinfektions⸗ mittels plötzlich zu ſchmerzen aufhörte. Dleſelbe Wirkung zeigte ſich, als Dr. Thierry ſich zum Experiment an einem Streichholz die Hand ver⸗ brannte und hierauf die Stelle, mit Pikrinſäure behandelte. Es trat vollkommene Schmerzloſig⸗ keit ein und dieſe Beobachtung ſoll ſich ſeither in einer ganzen Reihe von Fällen bei Brand⸗ wundenverletzungen beſtätigt haben. Wenn ſich dieſe Entdeckung bewahrheitet, wäre es eine be⸗ deutende Erleichterung in der Behandlung der Brandwunden. — Die Sonne als Heizmittel. Viele Gelehrte haben ſich ſchon mit der Frage be⸗ ſchäftigt, was man zum Betriebe der Maſchinen anwenden wird, wenn einmal die„koh lenloſe Zeit“ eintritt. Wenn auch dieſe Zeit heute noch nicht zu fürchten iſt, ſo wird doch jetzt ſchon an Maſchinen gearbeitet, die den Verbrauch von Kohlen zur Dampferzeugung entbehrlich machen. Wie uns das Intern. Patentbureau von Hei⸗ mann u. Co. in Oppeln mittheilt, iſt es vor kurzer Zeit dem Deutſchen Louis Gathemann in Chicago gelungen, eine Maſchine zu konſtruiren, bei welcher die Sonnenwärme zur Dampf⸗ erzeugung verwendet wird. Dieſe„Sonnen⸗ maſchine“ beſteht in der Hauptſache aus einer Linſenverbindung, von über 500 Quadratfuß und werden durch dieſelbe die Sonnenſtrahlen der⸗ artig auf einen Keſſel konzentrirt, daß eine Wärme von über 200 Grad erreicht wird, welche hin⸗ reicht Waſſer ſofort in Dampf zu verwandeln. Dieſer Dampf wird in bekannter Weiſe nutzbar gemacht und die Kraft durch Elektricität über⸗ tragen oder aber auch in Accumulatoren auf⸗ geſpeichert. Eine Maſchine von ſieben Pferde⸗ kräften, welche das ganze Jahr im Gange iſt, würde ungefähr 6000 Mark koſten, eine Anlage von 600 Pferdekräften, wie ſolche zur Beleuch⸗ tung von Städten dient, würde ungefähr 80 bis 100 000 Mark Koſten verurſachen und fallen hierbei ſämmtliche Betriebskoſten weg. Hoffentlich werden derartige Maſchinen bald aufgeſtellt, damit man ſich von ihrer praktiſchen Verwend⸗ barkeit überzeugen kann.(Obengenanntes Patent⸗ bureau ertheilt den geſchätzten Abonnenten dieſes Blattes Auskünfte und Rath in Patentſachen gratis.) — Wichtiger Entſcheid. Es gehört nicht zu den Seltenheiten, daß Angeſtellte von Abzahlungsgeſchäften, die bei ſäumigen Kunden Beträge einkaſſiren wollen und auf Aufforderung der Säumigen deren Wohnung nicht verlaſſen, ſich wegen Hausfriedensbruchs zu verantworten haben. Die Einkaſſirer glauben ſich zum Ver⸗ weilen in der Wohnung des Kunden berechtigt, weil es bei den Abzahlungsgeſchäften Uſus ge⸗ worden iſt, in die Kaufbedingungen einen Paſſus dahin lautend aufzunehmen, daß der Kunde dem Abzahlungsgeſchäfte und deſſen Angeſtellten das Recht der Einkaſſirung der Ratenzahlungen in deſſen Wohnung geſtattet und daß der Einkaſſi⸗ rende ſolange darin verweilen darf, bis Zahlung erfolgt iſt. In ſolchen Fällen hat das Gericht jedoch zu wiederholten Malen entſchieden, daß ſolche von Privatperſonen willkürlich aufgenom⸗ mene Beſtimmungen nicht dozu angethan ſind, einen Paragraphen des Reichsſtrafgeſetzes aus der Welt zu ſchaffen. Es müſſen eben auch die Abzahlungsgeſchäfte, wie andere Privatperſonen, wenn ihnen von ihren Schulde rn die Zahlung verweigert wird, ihr Recht auf dem Wege der Klage geltend machen. — Das zweite Quartal der in Stuttgart erſcheinenden„Neuen Muſik⸗ Zeitung“ komponiſten Cyrill Kiſtler über die moderne Har⸗ monik, eine längere Abhandlung des Dr. Haaſe über werthvolle Klavierkompoſitionen der neueren Zeit, ausführliche Auszüge aus eben erſchienenen muſikgeſchichtlichen Schriften, ſo einen Aufſatz über die Beziehungen des Philoſophen Fr. Nietzſche zu Richard Wagner, kritiſche Berichte über neue Muſikalien, über Muſikfeſte, über Novitäten aus dem Konzertſaal, über neue Opern und Virtuoſen, Texte für Liederkomponiſten, muſikpädagogiſche Artikel, Bildniſſe und Bio⸗ graphien der Damen Marzella Pregi, Mathilde Skerle, Roſe Ettinger und der Herren Profeſſor Wien und Max Pauer, ferner ein Tableau der Mitglieder der Stettiner Oper, mehrere Bei- träge zur Biographie des Meiſters Joh. Brahms, eine treffliche Humoreske von Peter Roſegger, eine ſpannende Künſtlergeſchichte von Herbert Fohrbach, Notizen aus dem Muſikleben der Gegenwart, ſchließlich gewählte Klavierſtücke von C. Kiſtler, Bruno Wandelt, Guſt. Lazarus, Karl Kämmerer, Ernſt Hartenſtein; Lieder von Hugo Wolf, G. Erlanger, V. Rothe, Rud. Freih. Prochäzka und ein Duo für Geige und Klavier von Cyrill Kiſtler.(Der vierteljährliche Abonne⸗ mentspreis beträgt nur 1 Mark. 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Forſt⸗ und Feldſtrafen der III. Periode pro 1897/98; 3. das 1. Ziel der Tilgungs renten für 1897 1 erhoben werden. Das Hebregiſter über die Tilgungsrente für 1897 liegt vom 30. d. Mts. an 8 Tage lang auf dem Bureau der unterzeichneten Bürger⸗ meiſterei zu Jedermanns Einſicht offen. Viernheim, den 27. Auguſt, 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 882 J. V/ d. B. Kühner, Gr. Beigeordneter⸗ Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntniß und Darnachachtung. Viernheim, den 24. Auguſt 1897. 874 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. ꝙ N W Kühner, Gr. Beigeordneter. Bekanntmachung. Betreffend: Das Aufſetzen von Stroh, Heu und dergleichen leicht entzünd— lichen Gegenſtänden auf Haufen in allzugroßer Nähe von Gebäuden. Von Großh. Brandverſicherungs-Kammer wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Beſtimmung des Art. 147 des Polizeiſtrafgeſetzes in neuerer Zeit auf dem Lande vielfach nicht Beachtung findet, indem nicht ſelten große Haufen von Stroh, Heu und dergleichen leicht entzündlichen Gegenſtaͤnden in nächſter Nähe von Gebäuden aufgeſetzt werden, wodurch für dieſe eine weſentliche Erhöhung der Feuersgefahr eintritt. Wir nehmen hieraus Veranlaſſung, die Betheiligten auf den nach⸗ ſtehend abgedruckten Art. 147 des Polizei⸗Strafgeſetzes mit dem Anfügen hinzuweiſen, daß das Polizeiperſonal angewieſen iſt, etwaige Uebertretungen dieſer Vorſchriften anzuzeigen. Heppenheim, den 19. Auguſt 1897. Großh. Kreisamt Heppenheim. J. V.: v. Werner. Der Artikel 147 des Polizeiſtrafgeſetzbuches lautet: Stroh, unausgedroſchenes Getreide, Heu, Grummet, dürrer unbereiteter Hanf und Flachs, dürre Streumittel und dergleichen leicht entzündliche Gegenſtände dürfen unter freiem Himmel zum Zwecke längerer Aufbewahrung in größerer Menge, bei Vermeidung einer Strafe von 1 bis 5 fl., nicht anders als in einer Entfernung von hundert Fuß— 25 Meter— von jedem nicht feuerſicher gedeckten, fünfzig Fuß— 12,5 Meter— von jedem feuerſicher gedeckten und mit einer Feuerung verſehenen, endlich dreißig Fuß — 7,5 Meter— von jedem anderen feuerſicher gedeckten Gebäude, auf⸗ geſchichtet werden. Photograph Weinheim, nächſt dem Bahnhof empfiehlt ſich zur Anfertigung von Porträts-, Familien- und Vereins-Gruppen unter Garantie für nur gute Ausführung. 564 Preiſe/ bis ½ billiger als in jeder Großſtadt. 7 Viſitbiloer 4 Mk., 6 Cabinet 9 Mk. u. ſ. w. Atel ier für künſtliche Zähne Karl Mosler (früher Aſſiſtent von Herrn E. 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