Uhr, en, Ir U 902 ichen elend 903 5 Piernheimer Anzeiger Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingener, Viernheim. Publikationsorgan der Gr. Hürgermeiſtetti Viernheim. Aneigeblatt ven Piernheim, Weinheim, Räferthal und Mmgebung. Sfera 10 f f 1 en nſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen o Pf. pro 1ſp. Zeile Ar. 98. donnerslag, den 9. Stplenbtr 1897. 13. Jahrgang. Pentſchland. Freiburg(Schweiz), 8. Sept. Die Wall⸗ fahrt zum Grabe des ſeligen Petr. Caniſius iſt gut verlaufen. Es waren etwa 600 Theilnehmer anweſend. Am Samstag Abend fand die Be⸗ grüßung ſtatt. Der Hochw. Herr Biſchof von Freiburg celebrirte das Pontificalamt, die Pre- digt hielt der hochwürdige Herr Weihbiſchof Knecht. Die Pilgerverſammlung war ſehr ſchön. Das Präſidium hatte Herr Legationsrath Kehler⸗ Berlin. Homburg, 8. Sept. Nach einer Meldung der„Köln. Z.“ hat der König von Italien dem Großherzog von Heſſen den Anunziatenorden verliehen. Berlin, 8. Sept. An ſämmtliche Truppen⸗ Kommandos iſt eine Kabinetsordre des Kaiſers ergangen, welche auf die kürzlich erfolgte Er ⸗ höhung der Gehälter für eine Reihe höherer Offiziersklaſſen Bezug nimmt. Die Kabinetsordre ordnet an, daß den Offizieren erneuert an das Herz gelegt werde, in ihrer Lebensführung jeden Luxus zu vermeiden, der mit den Vermögensver⸗ hältniſſen des Betreffenden nicht in Einklang zu bringen ſei. Er betont auf das Nachdrücklichſte, daß ſtandesgemäße Lebensführung des Offiziers nicht mit einer aufwandreichen verwechſelt wer⸗ den ſolle. — Ueber neue Ausſprüche des Fürſten Bis⸗ marck berichtet die„Zukunft“: Zu der Mittheilung, Fürſt Bismarck werde nächſtens nach Kiel fahren, um ein Schiff auf ſeinen Namen zu taufen, ſoll Fürſt Bismarck bemerkt haben:„So! Die Leute ſcheinen noch immer zu glauben, daß es mir ſo geht wie dem Dienſtmädchen, das meiner guten Frau einmal in Varzin ſagte:„An allem kann ich wir gewöhnen, nur an dem Einſamen nicht.“ Ich aber fühle mich zu Hauſe recht wohl und paſſe nicht mehr für Feſte.“ Zur Flotten⸗Frage äußerte ſich Fürſt Bismarck wörtlich wie folgt: „In den Zeitungen wird unaufhörlich über die Vermehrung unſerer Flotte geſtritten. Wozu der Lärm? Was nach dem Urtheil nüchterner Fachmänner nöthig iſt, muß bewilligt werden. Ich glaube, daß wir neue Kreuzer brauchen, aber ich bin ſehr mißtrauiſch gegen Paradeſchiffe, die nur zur Markirung von Preſtige dienen ſollen, und die man, wenn die Sache ernſt wird, mit⸗ unter Lügenſchiffe nennen muß, weil ſie nichts leiſten. Für coloniale Eroberer-Politik nach franzöſiſchem Muſter hat mir ſchon als Miniſter jede Neigung gefehlt und mir ſcheint, daß jetzt die Zeit dafür ungünſtig iſt. Unſer Handel muß überall ausreichenden Schutz finden, aber die Flagge ſoll dem Handel folgen, nicht ihm voran⸗ gehen. Auf abſehbare Zeit bleibt für uns das Wichtigſte ein ſtarkes, zuverläſſiges Heer aus ge⸗ dienten Leuten, die mit der beſten Waffe aus⸗ gerüſtet ſind. Das war auch Moltke's Meinung, mit dem mich die Ueberzeugung verband, daß wir ſogar die über unſern Colonialbeſitz ent⸗ ſcheidenden Schlachten auf dem europäiſchen Feſt⸗ lande auszufechten haben werden. Alſo keine Knauſerei, aber auch keine phantaſtiſchen Pläne, über die wir uns dann ſchließlich noch mit andern, für unſere europäiſche Situation wichtigen Leuten brouilliren.“ Kiel, 8. Sept. Die geſammte Herbſtübungs⸗ flotte iſt zum Zweck der Abhaltung der Schluß manöver der Nordſee abgegangen. Ausland. Rom, 8. Sept. Die„Tribuna“ verſichert, Kaiſer Wilhelm beſuche im nächſten Jahre die Turiner Ausſtellung, wo von neuem eine Zu⸗ ſammenkunft mit König Humbert ſtattfinden ſoll. Konſtantinopel, 7. Sept. Wie die„Times“ von hier melden, erwogen die Botſchafter vor⸗ geſtern die neuen Vorſchläge Lord Salisburys, eine internationale Kommiſſion von 6 Mitglie- dern entſprechend den Großmächten einzuſetzen, unter deren Kontrolle Griechenland ſeine Ein. treffen, wonach den Wirthen die Ver wendung künfte in genügend hohem Betrage in den Dienſt der Kriegsentſchädigung und der alten Anleihe zu ſtellen hätte. An die Einſetzung der Kom⸗ miſſton ſoll ſich die alsbaldige Räumung Theſſa⸗ liens durch die Türken ſchließen. Die Botſchafter wandten ſich an ihre Regierungen, um eine Ermächtigung, mit der Pforte auf dieſer Grund⸗ lage zu verhandeln. Lord Salisburys Vorſchläge wurden veranlaßt durch die Note Graf Mura⸗ wiews, welche beſagt, daß die Verantwortung für den unberechenbaren Schaden, den die Türkei und Griechenland durch die Verzögerung des Friedensſchluſſes erleiden, England zufalle. Konſtantinopel, 8. Sept. Der ruſſiſche Bot⸗ ſchafter unternahm lt.„Frkf. Ztg.“ perſönlich Schritte beim Großvezier, um eine Umwandlung des Todesurtheils über die Armenier in eine Gefängnißſtrafe herbeizuführen. Barcelona, 8. Sept. Das Kriegsgericht ver⸗ urtheilte den Attentäter Sampan Barril zu vierzigjähriger Zwangsarbeit. Barcelona, 8. Sept. Auf dem Cataluna⸗ Platz gab um Mitternacht ein Anarchiſt zwei Schüſſe auf den Chef der Polizei ab. Letzterer wurde ſchwer verwundet. Der Attentäter iſt verhaftet worden. Aus Naß und Fern. * Viernheim, 9. Sept. Nach den Mit⸗ theilungen der Großh. Heſſ. Centralſtelle für die Landesſtatiſtik betrug am 14. Juni 1895 die ortsanweſende Bevölkerung im Kreiſe Heppenheim nach der Religion: 25 488 Ka⸗ tholiken, 18 470 Proteſtanten, 568 Iſraeliten und 30 Deſſidenten; in der Gemeinde Viern⸗ heim ſpeziell: 6050 Katholiken, 199 Proteſtan⸗ ten, 106 Iſraeliten.— Die Geſammtzahl ergab für die Provinz Starkenburg: 299 932 Prote⸗ ſtanten, 130 095 Katholiken, 8745 Iſraeliten und 1674 Diſſidenten. * Viernheim, 9. Sept. Wie die„W. Ztg.“ meldet, wird die Mehrzahl der heſſiſchen Kreisämter demnächſt eine Polizeiverordnung von Schulkindern zum Kegel aufſetzen bei Strafe verboten wird. Es laufen Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗Dietrich. (Nachdruck verboten.) 42. Fortſetzung. Markwald hatte eben ſeine Toilette beendet, als es klingelte und das alte Dienſtmädchen, die ihm die Wohnung in Ordnung hielt, eine Viſiten⸗ karte mit dem Aufdruck:„Jakob Ilgner, Kriminal⸗ kommiſſar“ hereinbrachte. Beim Anblick dieſes Namens dachte Hugo in ſeiner hoffnungsfreudigen Stimmung ſofort, der Beamte hätte irgend welche wichtige Entdeckung hinſichtlich des Mörders ge⸗ macht und wünſche ihn davon ſofort zu verſtändigen. Vielleicht würde er ſchließlich doch dieſem Manne, dem er mit ſo viel Vorurteil und Mißtrauen be⸗ gegnet war, und nicht dem berühmten Gillwaldt ſeine Befreiung von jenem ſchnöden Verdacht ver⸗ danken, und ſo rief er denn dem Dienſtmädchen zu:„Führen Sie den Herrn ſofort zu mir!“ Der Kommiſſar trat ein und blieb unmittelbar an der Thür ſtehen mit einem befriedigten Lächeln und einer zuverſichtlichen, beinahe unverſchämten, ſelbſtgewiſſen Haltung, die Markwald auf das Un⸗ angenehmſte berührte. Deshalb erhob er ſich auch nicht aus ſeinem Lehnſtuhl, ſondern ſagte nur kurz: „Guten Abend“. „Guten Abend, Herr von Markwald“, antwortete der Kommiſſar, und fügte nach einer kurzen Pauſe hinzu:„Ich ſagte ja damals ſchon, daß wir ein⸗ ander doch wieder begegnen würden.“ „Allerdings. Sie bringen mir hoffentlich gute Nachrichten.“ Ilgner blickte ihn erſtaunt an, denn dieſe un⸗ befangene Ruhe des Raubmörders befremdete ihn nicht wenig. Er bexuhigte ſich jedoch ſofort mit dem Gedanken, das wäre nur Schauſpielerei, um ihn irre zu leiten, und empfand ein gewiſſes Ver⸗ gnügen daran, dieſe ſeine Erachtens ganz unerhörte Unverſchämtheit dadurch heimzuzahlen, daß er mit ſeiner Beute noch ein wenig wie die Katze mit der Maus ſpielte. „Das hängt davon ab, von welchen Stand⸗ 1 4 man die Sache betrachtet“, antwortete er aher. Der ſpöttiſche Ton wirkte geradezu verletzend, Hugo wollte ſich jedoch durch dieſen Menſchen nicht aufregen laſſen und fragte kurz:„Haben Sie ihn gefunden?“ „Ja, ich denke, ich bin ziemlich nahe.“ „Wo iſt er denn?“ fragte Hugo, ſich erwar⸗ tungsvoll erhebend. „Hier“, antwortete der Kommiſſar gelaſſen. „Was meinen Sie?“ rief Hugo und trat ihm ſtirnrunzelnd näher. 0 „Daß ich Sie auf Grund dieſes Verhaftsbefehls wegen Mordverſuchs gegen Frau von Foerſter und Diebſtahls ihres Schmuckes hierdurch verhafte.“ Hugo blickte ihn faſſungslos an und rief dann mit ſtarrem Staunen:„Mordverſuchs? Diebſtahls — und mich verhaften?“ „Wiſſen Sie, Herr von Markwald“, meinte der Kommiſſar jetzt in ernſterem Ton, als wie er bis⸗ her geſprochen,„es hat gar keinen Zweck, ſo Komö⸗ die zu ſpielen?“ „Aber wie können Sie denn ſolch wahnſinniges Zeug reden, Menſch? Ich begreife ja gar nicht, was Sie eigentlich meinen.“ „Nun, dann will ich es Ihnen ſagen“, er⸗ widerte der Kommiſſar ſpöttiſch.„Frau von Foerſter wurde heute früh beinahe tot aufgefunden, und ihr Schmuck iſt verſchwunden. Der Dieb hatte ſie mit Chloroform betäubt.“ „Chloroform?— Dasſelbe Mittel“ „Dasſelbe“, ſtimmte der Kommiſſar ihm bei. „Iſt ſie noch am Leben oder tot?“ fragte der Künſtler in einem heiſeren Flüſtern, welches das ihn erfüllende, innere Grauen beinahe unverſtänd⸗ lich machte. Ilgner vermutete, daß er nur deshalb darüber Auskunft wünſchte, weil er fürchtete, daß ſein Opfer — ihn erkannt hätte, und antwortete daher trium⸗ phierend:„Sie hat ſich ſchon wieder erholt.“ Die Erleichterung und Beruhigung, welche Hugo bei dieſen Worten empfand, war au genſchein⸗ lich, aber der Kommiſſar hielt auch ſie nur für ge⸗ ſchickte Schauſpielerei und fragte daher kurz:„Wol⸗ len Sie jetzt kommen?“ „Nur noch ein Wort: was kann mich in Be⸗ ziehung zu dieſem Vorfall bringen?“ „Sie waren geſtern Abend noch zu ſpäter Stunde in Frau von Foerſters Hauſe und niemand ſah Sie dasſelbe verlaſſen.“ „Ich bin unſchuldig“, erklärte Hugo entſchieden, erinnerte ſich aber dabei, daß niemand in der Flurhalle geweſen war, als er das Haus verließ, und daß er ſich die Thür ſelbſt geöffnet und hinter ſich zugezogen hatte. „Schon gut, aber jedenfalls müſſen Sie jetzt mit mir kommen, und ehe wir aufbrechen, möchte ich Sie um die Schlüſſel zu Ihrem Atelier bitten. Zwei von meinen Leuten warten draußen, um hier bei Ihnen Hausſuchung zu halten, und ſobald ſie hier fertig ſind, ſollen ſie ſich auch nach dem Ate⸗ lier begeben.“ Hugo nahm die Schlüſſel vom Kaminſims und reichte ſie ihm ſtumm. Der Schatten, der ſeit Foerſters Ermordung auf ſein Leben gefallen war, ſenkte ſich jetzt tiefer, ſchwärzer, bedrückender als je zuvor auf ihn nieder. Die Seelenqual und Demü⸗ tigung, die er dabei empfand, lähmten ihn beinahe, ohne jedoch an Schärfe und Unerträglichkeit auch nur im geringſten zu verlieren. Was hatte er ge⸗ than, um ſo etwas zu verdienen? Weshalb wurde ge⸗ rade ihm ein ſo entſetzliches Geſchick?— Er ver⸗ mochte es nicht zu begreifen. Wortlos wie im Traume folgte er Ilgner auf den Flur und wäre ohne Ueberrock und Hut die Treppe hinuntergegangen, wenn der Kommiſſar ihm nicht beides gereicht und beim Anziehen des Ueberrockes auch noch geholfen hätte. Als ſie auf den Treppenabſatz hinaustraten, begaben ſich die beiden dort wartenden Beamten auf ein Nicken Ilgners ohne weiteres in die Wohnung. Hugo ſah nämlich, ſo ſchreibt das genannte Blatt, bei den Schulbehörden Seitens der Lehrer zahlreiche Klagen ein, wonach Kinder, die nicht ſelten bis ſpät in die Nacht hinein zum Kegelaufſetzen ver⸗ wendet wurden, am folgenden Tage für den Unterricht untauglich waren und daß ſie auch ſittlichen Gefahren ausgeſetzt waren. Heddesheim, 8. Sept. Die Betriebs⸗ Inſpektion der Mannheim⸗Weinheim⸗Heidelberg⸗ Mannheimer Nebenbahn hat dem Gemeinderath dahier die Mittheilung gemacht, daß ſich dieſes Eiſenbahn⸗Conſortium bereit erklärt hat, dem Bahn⸗Projekt Käferthal— Wallſtadt— Heddesheim näher zu treten. Mit den erforderlichen Ver⸗ meſſungs⸗ und ſonſtigen Vorarbeiten wird in Kürze begonnen. Mannheim, 8. Sept. Zu dem Selbſt⸗ mord des Rentiers Guſtav Forrer in Ludwigs⸗ hafen erfährt der„M. G.⸗A.“ folgende Einzelheiten: Forrer hatte ſich am letzten Donnerſtag mit Fräulein Mina Wunder von hier verlobt. Am Freitag wurden die Verlobungskarten verſchickt. Am Samſtag früh erhielt die junge Braut von ihrem Verlobten einen Brief, worin er ihr mit⸗ theilte, daß er mit einem ſchweren unheilbaren Leberleiden behaftet ſei und deßhalb nicht die Verantwortung auf ſich nehmen könne, zu hei⸗ rathen. Er wolle aber auch nicht weiter leben. Zum Andenken an ihren kurzen Brautſtand ſetze er ſie zur Univerſalerbin ſeines beträchtlichen Ver⸗ mögens(man ſpricht von 300 000 Mk.) ein. Forrer führte ſeine in dem Briefe angekündigte Abſicht aus. Gegen 8 Uhr früh wurde er er⸗ ſchoſſen in ſeiner Wohnung aufgefunden. Forrer's Eltern ſind ſchon vor Jahren geſtorben. Er hinter⸗ läßt nur eine noch unverheirathete in Heidelberg wohnende Schweſter. Der unglückliche junge Mann war ein lebensluſtiger, frohgeſinnter, ehrenhafter Charakter. Heidelberg, 8. Sept. Herr Rohrmann, welcher durch fahrläſſiges Schießen den Tod einer Frau verurſachte und dafür eine Gefängnißſtrafe von drei Monaten erhielt, hat ſich auf gütlichem Wege mit dem Wittwer Herrn Fährmann Georg Bommer in Schlierbach dahin verglichen, daß er Letzterem 7000 Mk. als Entſchädigung bezahlt. Mainz, 6. Sept. Vorgeſtern Nachmittag kam ein angeblicher katholiſcher Ordensmann aus Dublin zu dem Herrn Biſchof und legte dem⸗ ſelben auf ſeinen Stand lautende Papiere vor und ſuchte um Unterſtützung nach. Es ſtellte ſich aber alsbald heraus, daß die Papiere ge⸗ fälſcht und man es mit einem Schwindler zu thun hatte. Durch das Auftreten des Mannes, der im langen ſchwarzen Rocke erſchien, ließ ſich anfänglich ſogar die Polizei täuſchen, dem Herrn Dompräpendat Moſer gelang es jedoch, durch ſeine lateiniſchen Fragen feſtzuſtellen, daß man es mit einem internationalen Hochſtabler zu thun hat. Derſelbe kam in polizeilichen Ge⸗ wahrſam. Er nennt ſich De Rohan, iſt ca. 56 Jahre alt und ſpricht engliſch, franzöſiſch und deutſch. Mainz, 8. Sept. Die Ferienſtrafkammer verurtheilte den Bäckermeiſter Jak. Burkard aus Finthen wegen Gottesläſterung zu einem Monat Gefängniß. Nieder⸗Olm, 8. Sept. Das Verfahren gegen die Ehefrau des Tagelöhners Luckert, welche beſchuldigt war, an ihrem Ehemann einen Giftmordverſuch begangen zu haben, indem ſie Streichhölzerköpfe in die Suppe gethan haben ſoll, wurde eingeſtellt. Unter wangen, 6. Sept. Geſtern Abend zwiſchen 10 und 11 Uhr brach hier ein Schaden⸗ feuer aus, welches das ganze Dorf bis auf 5 Häuſer einäſcherte. Der Schaden iſt bedeutend, das Elend groß. Schon am 8. Auguſt brannten hier 2 Häuſer ab. Auch in Betmaringen brann⸗ ten in der Nacht des 1. Sept. 2 Gebäude ab. Man vermuthet in allen 3 Fällen Brandſtiftung. Konſtanz, 4. Sept. Vorgeſtern wurde aus dem See die Leiche des Herrn Dr. Egloff in Kreuzlingen geländet. Man vermuthet, daß Dr. Egloff, welcher ſeit Freitag Mittag vermißt wurde, ſich in einem Anfall von Schwermuth in der Nacht vom Freitag auf Samstag an jener Stelle, die 4 Meter tief iſt, in den See ſtürzte. Waldkirch, 7. Sept. Pfarrer Rüde in Unterſimonswald, welchen die Blätter beſchuldigt hatten, er habe das Bleibacher Trachtenfeſt ein „Saufeſt“ oder„Sauffeſt“ genannt, erklärt öffentlich, daß alle derartige Behauptungen un⸗ wahr ſeien. Er habe keines dieſer Worte auf das Trachtenfeſt angewendet. Schachen(A. Waldshut), 4. Sept. Vor⸗ geſtern Mittag zog über unſere Gemarkung ein furchtbares, ſeit Menſchengedenken noch nie da⸗ geweſenes Hagelwetter, verbunden mit einem orkanartigen Sturmwind. Die größten Bäume wurden in Maſſen entwurzelt, die ſtärkſten Männer vermochten dem Wind nicht zu widerſtehen, ſondern mußten in den Straßengräben Schutz ſuchen; der Hagel fiel in nußgroßen Stücken herab. Die Leute, die im Freien waren, glaubten ihre letzte Stunde hätte geſchlagen, mit blutigen Köpfen kehrten dieſelben nach Hauſe zurück. Der Schaden iſt, dem„Albb.“ zufolge, bedeutend. Kaſſel, 8. Sept. Das Brandunglück in Jesberg iſt durch Brandſtiftung entſtanden. Der verhaftete Landwirth Bohnert hat ſich in ſeiner Gefängnißzelle erhängt. Köln, 6. Sept. Bei dem geſtrigen inter⸗ nationalen Rennen ſtürzte der„Frkf. Ztg.“ zufolge der bekannte Meiſterfahrer Auguſt Lehr und brach einen Arm. Kofſtede(bei Bochum), 4. Sept. Hier hat ein 16jähriges Mädchen einem Kinde das Leben gegeben. Die Mutter der Wöchnerin hat das Kind erdroſſelt, der Leiche den Kopf abgehauen und ſie dann vergraben. Das verbrecheriſche Weib iſt in Haft.(Frkf. Ztg.) Chef der Hannover, 7. Sept. Der ſie eintreten, machte aber keinerlei Bemerkung. Er wußte, daß alles, was er beſaß, jetzt dem Belieben dieſer Menſchen auf Gnade und Ungnade über⸗ liefert war. Sie würden alle ſeine Privatangelegen⸗ heiten durchforſchen, ſeine Briefe leſen, die wenigen Andenken und Erinnerungen, die er faſt als ge⸗ heiligte Schätze betrachtete, neugierig durchſchnüffeln. Aber was er auch denken oder ſagen mochte, ſie daran zu hindern, war er nicht mehr im ſtande, alſo ſchwieg er lieber. Hülflos, wie in einem Netz, aus deſſen Maſchen es kein Entkommen für ihn gab, fühlte er ſich gefangen Als ſie die Treppen hinunterſtiegen, fühlte er, daß der Kommiſſar plötz⸗ lich die Hand auf ſeinen Arm legte. Entrüſtet wandte er ſich um, ſchüttelte ſie ab, ſtarrte ſeinen Begleiter mit glühenden Augen an und rief in geftigem Zorn:„Das iſt unnötig. Bitte berühren Sie mich nicht!“ „Nehmen Sie es nicht übel, Herr von Mark⸗ wald. Ich thue nur meine Pflicht.“ „Sie brauchen wirklich nicht zu fürchten, daß ich einen Fluchtverſuch machen werde“, entgegnete Hugo bitter, den in ihm aufſteigenden Jähzorn nur mühſam beherrſchend. „Schon gut“, antwortete der Kommiſſar, ſich dicht hinter ihm haltend, aber ſeine Hand nicht mehr auf ſeinen Arm legend.„Es iſt nun einmal meine Art, jede Verhaftung ſo ruhig als möglich vorzunehmen, ohne Aufregung und ohne dem Ge⸗ fangenen mehr Unannehmlichkeiten als unbedingt notwendig zu verurſachen.“ „Dem Gefangenen!“ antwortete Hugo entrüſtet. „Als ſolchen müſſen Sie ſich fetzt allerdings betrachten, Herr von Markwald. Sie wünſche n doch, daß wir eine Droſchke nehmen?“ fragte Ilgner, als 1 575 letzten Treppenſtufen herunterkamen. 3 Während Hugo draußen vor der Hausthür im Licht der Gaslaterne ſtand, auf die Droſchke wartend, welche der Kommiſſar von der anderen Seite der Straße herbeiwinkte, blickte Ilgner ihn forſchend an, und dieſer eine Blick überzeugte ihn, daß ſeine Anſicht, der Gefangene hätte ſich ihm gegenüber ——— bisher nur verſtellt, doch wohl durchaus irrig wäre, In den wenigen Minuten, die ſeit der Verhaftung vergangen waren, ſchien der Künſtler um Jahre gealtert zu ſein. Das glühende Eiſen der Schande war tief in ſeine Seele gedrungen. Siebenunddreißigſtes Kapitel. Im Unterſuchungsgefängnis. Am Ziel ihrer Fahrt angelangt, erbat und er⸗ hielt Hugo Erlaubnis, ſeinen Onkel durch Expreß⸗ boten von dem Vorgefallenen benachrichtigen zu laſſen. Er ſchrieb dem Boten ſowohl die Wohnung ſeines Onkels, als auch das Kaſino am Pariſer Platz und die Nummer der Foerſterſchen Villa in der Regentenſtraße auf, um ganz ſicher zu gehen, daß ſein Onkel dieſe Nachricht unverzüglich erhielt. Dann wurde Hugo in ſeine kleine Zelle geführt und warf ſich dort auf die ſchmale, eiſerne Bettſtelle, vergebens bemüht, ſich über ſeine Lage klar zu werden. Die verſchiedenartigſten Empfindungen ſtürm⸗ ten gleichzeitig auf ihn ein,— Scham und Em⸗ pörung über die ihm wiederfahrene, unauslöſchliche Schande,— Grauen und Entſetzen bei dem Ge⸗ danken, daß er Cäcilie jetzt ſicherlich auf immer und hoffnungslos verloren hätte,— ein Gefühl hülfloſer Verzweiflung gegenüber einem feindſeligen Geſchick,— dann aber auch wieder mutige Ent⸗ ſchloſſenheit und das ſtolze Bewußtſein ſeiner eige⸗ nen Unſchuld, welches ſchließlich die Oberhand ge⸗ wann und zu dem zuverſichtlichen Entſchluß ſich ge⸗ ſtaltete, daß er mit Gottes Hülfe ſeine ganze Kraft aufbieten wolle, ſeine Unſchuld zu beweiſen und das ihm drohende Schickſal zu überwinden. So hatte er wohl über eine Stunde gelegen, als er draußen auf dem 8 Schritte und Stim⸗ men hörte, gleich darauf die Thür ſemer Zelle ſich öffnete und ein Aufſeher ihn nach unten führte, wo ihn ſein Onkel in der Wohnung des Gefängnis⸗ direktors erwartete. Letzterer zog ſich ſofort in ein Nebenzimmer zurück, um ſeine Excellenz bei der Unterredung mit deſſen Neffen nicht zu ſtören, und Finanz⸗Abtheilung der hieſigen Regierung, Ober⸗ Regierungsrath Buſch wurde in Stadtwalde bei Eilenriede todt aufgefunden. Buſch war in der Regelung der Vermögensangelegenheiten des Herzogs von Cumberland der Vertreter des preußiſchen Staates. Erfurt, 8. Sept. An der Nachricht von der Brückenkataſtrophe in Apolda iſt auch nicht ein wahres Wort. Oſterode, 8. Sept. Geſtern Abend ſind hier ſechs Wohnhäuſer niedergebrannt. Vielen armen unverſicherten Familien iſt ihre ganze Habe verbrannt. Bres lau 8. Sept. Im weſtlichen Schleſien ging ein ſchweres Unwetter nieder, welches koloſ. ſale Waſſermengen mit ſich führte. Die Neiße, ſowie der Queis erreichten eine gefahr drohende Höhe. Es werden neue Ueberſchwemmungen befürchtet. Durch Blitzſchlag wurden mehrere Menſchen getödtet und Gehöfte eingeäſchert. — Aus Thorn wird gemeldet: Als zwei Abtheilungen des Feldartillerie⸗Regiments Nr. 86 bei Poßdorf in ihre Quartiere abrückten, brach ein heftiges Gewitter los. Ein Blltzſtrahi fuhr mitten in die marſchirende 4. Batterie und tödtete auf der Stelle den Unterofſtzier Odia nebſt Pferd. Andere Leute wurden nicht getroffen. Der Meſſingbeſchlag des Helmes des Getödteten war theilweiſe abgeſchmolzen. Paris, 8. Sept. In der Kirche Sacré Coeur wurde ein Ararchiſt verhaftet, der dem Prieſter während der Predigt Schimpfworte zu⸗ rief.— Auf der Fahrt zwiſchen Nancy⸗Vitry⸗le Frangois verübte ein junger Menſch in einem Wagen dritter Klaſſe einen Mordverſuch auf ein Mädchen, welches ſchwer verwundet wurde. Der Attenthäter wurde verhaftet.— Unter dem Jägerbataillon zu St. Dis brach eine Typhus⸗ Epidemie aus. 70 Soldaten ſind erkrankt, 7 ge⸗ ſtorben.— In Toulouſe erſchoß der ſchwediſche UnterthanChriſtian Lindermann auf offener Straße ſeine Landsmännin Adelheit Bohl aus Eiferſucht. Der Thäter wurde verhaftet. Paris 8. Sept. Das Jahr 1807 wird den framzöſiſchen Landwirthen ſicherlich unver⸗ geßlich bleiben; ſo zahlre iche, über das ganze Land vertheilte Naturkataſtrophen hat ſeit un⸗ denklichen Zeiten keines ſeiner Vorgänger zu verzeichnen gehabt. Die letzten Tage haben wieder ihr reichliches Contingent von Unwettern und Stürmen aufzuweiſen, die, da bei Weitem noch nicht alle Ernten eingebracht ſind, viel Un⸗ heil und Schaden angerichtet haben. Oſtende, 7. Sept. In dem Seebad Lorient ertranken laut„Kl. Z.“ drei Kurgäſte beim Baden. Budapeſt, 6. Sept. Auf offener Straße wurde geſtern ein furchtbares Verbrechen verübt. Zwei Brüder, Namen Pillar, erſtachen den 28⸗ jährigen Taglöhner Stefan Bosnyakovics, der mit ſeinem Kameraden Bozſonyik an ihrer 50. jährigen Mutter ein Sittlichkeitsverbrechen aus⸗ „„ ²˙¹¹mÜ ⁰ dieſer begrüßte Hugo mit herzlichem Händedruck und den Worten: „Mein lieber Junge, das iſt ja ein ganz ſchreck⸗ liches Ereignis. Meines Erachtens beſteht hier ein geheimnisvoller Zuſammenhaug mit dem Morde ihres Neffen.“ „Davon bin ich auch überzeugt, Onkel, und glaube mir, wir werden ihn auch entdecken“„ant⸗ wortete Hugo energiſch. (FJortſetzung folgt.) Wlick' empor! Wenn's ringsum ſtürmt und wettert Und Dein Leben in Nacht verſank; Wenn Dir das Glück ward zerſchmettert Und gellend Dein Schrei erklang; Wenn Deine Seele das Liebſte verlor, Dann blick' empor! Aus des Himmels ſeliger Ferne Sinkt Troſt auf Dich nieder ſacht. Dort wandeln die ewigen Sterne Und erhellen die finſterſte Nacht. O, öffne dem Glanze des Herzens Thor Und blick' empor! Dann ſänftiget ſich die Klage, Du denkſt mit Wehmut zurück An die entſchwundenen Tage, An Dein zerbrochenes Glück. Vom Herzen reiße den Trauerflor! O, blick“ empor! Erkenne, daß auch im Toben Des Sturmes der Herr zu Dir ſpricht: Nur gutes kommt von oben; Drum bete und weine nicht. Zu dem, den Dein Glaube zum Heiland erkor, Blick Du empor! * n kofen. hleten Sete bem e. lhre unem af urde. t dem phus. 1 ge. asche ieuße uch. wird inper⸗ due t un⸗ kr gu haben eltern eltem un, Mien heim taße übt. . der 50. auß: und rech t ein Lorde und ant⸗ führte.— In den Ortſchaften Lueska und Vis⸗ zola ſind zuſammen 180 Häuſer geſtern nieder⸗ gebrannt. In Viszoka fanden zwei Menſchen in den Flammen ihren Tod. Die für Roggen erforder⸗ liche Düngung. Eine hohe Roggenernte, etwa 15 Ctr. Kör⸗ ner und 32 bis 36 Ctr. Stroh pro Morgen entnimmt dem Acker zirka 21½ Pfund Phos⸗ phorſäure und 38½ Pfund Kali. Der Phosphorſäurebedarf ſcheint nicht ſehr beträchtlich zu ſein, doch iſt in Erwä gung zu ziehen, daß der Roggen nicht zu denjenigen Pflanzen gehört, die ſich den im Boden vorhan⸗ denen Phosphorſäurevorrath leicht aneignen können. Man wird daher mit größeren Mengen von Phosphorſäure düngen müſſen, als die Ernte ſie beanſprucht. Bekannt iſt, daß die Phosphor⸗ ſäureaufnahme bei der Roggenpflanze ſich über die ganze Vegetationszeit vertheilt; dadurch iſt der Roggen auf eine Phosphatdüngung ange⸗ wieſen, welche nach und nach Phosphorſäure an die Pflanze abgiebt. Das beſte Phophorſäuredüngemittel iſt das Tho⸗ masſchlackenmehl, von dem wir 2 Ctr. pro Morgen als Normaldüngung für guten Roggenboden be⸗ zeichnen können. Iſt der Boden ſehr arm an Phosphorſäure oder ſoll in den Roggen eine Kleepflanze eingeſäet werden, bezw. dem Roggen eine Stoppelfrucht folgen, ſo wird man die Thomas mehlgabe auf 3 Ctr. pro Morgen er⸗ höhen müſſen. Recht erheblich iſt der Kalibedarf des Roggens; auch von dieſem Nährſtoff muß, wenn die Roggen⸗ pflanze gut gedeihen ſoll, ein gewiſſer Ueberſchuß im Boden vorhanden ſein. Auf den kaliärmeren Sand⸗ und Moorböden iſt eine Düngung nicht unter 3 Ctr. Kainit pro Morgen angezeigt. Auf ſchwerem Boden oder wenn zur Vor⸗ frucht vielleicht mit Stallmiſt gedüngt worden iſt, kann die Kalidüngung für den Roggen natürlich entſprechend niedriger bemeſſen werden. Endlich tritt bei dem Roggen allgemein das Düngebedürfniß für Stickſtoff in den Vorder⸗ grund. Wir befriedigen dieſes Bebürfniß zweck ⸗ mäßig durch Anwendung des ſchwefelſauren Ammoniaks, deſſen Stickſtoff vom Boden abſor⸗ birt wird und allmählig in eine für die Roggen⸗ pflanze aufnehmbare Form übergeht. 35—40 Pfund ſchwefelſaures Ammoniak pro Morgen dürften als entſprechende Gabe gelten. 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Ge⸗ wiß, er erreicht äußerlich ſein Ziel, aber auf Wegen, die zur Vernichtung des Glückes ſeines Weibes führen und ihm innerlich doch nichts bringen als Dede und Leere. Wie es bei einem Autor, wie Niemann einer iſt nicht anders zu erwarten, ſind eine Menge brennender Fragen der Gegenwart hier geſtreift. Angeſichts ſolcher Leiſtungen können wir nur immer wieder ſagen „Kauft Kürſchners Bücherſchatz“. Bekanntmachung. Die unterm Heutigen abgehaltene Ohmetgrasverſteigerung von den gemeinheitlichen Wieſen iſt genehmigt mit Ausnahme der 4 Looſe am Haupt- zuleitungsgraben mit der Weſchnitzwieſe und werden dieſe Looſe nächſten S Chemiſche Samstag, den 11. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhauſe dahier nochmals an die Meiſtbietenden verſteigert. Bezüglich der genehmigten Wieſenlooſe können Bürgſchaftsleiſtungen ſofort ſtattfinden. Viernheim, den 8. September 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. fützer. 919 Darmſtädter Pferde⸗Looſe per Stück 1 Mk.(Ziehung am 6. 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E — Beſonderen Dank dem Männer-Geſang⸗Verein und der Kapelle Liederkranz für die herzlichen Ovationen. Johs. Roos und Frau. 18 6 0 3 Zur alten Pfalz. J 2 ä—— E 1 3 VPerſteineruun. ⸗Erwachs der zu dem Gute Rennhof ge⸗ r Der Ohmetgras Förigen Wieſen wird am Freitag, den 10. September d. Is., Vormittags 9 Ahr anfangend, in loco Rennhof, in Loosabtheilungen mit unverzinslicher Borgfriſt bis Martini, den 11. November d. J., öffentlich meiſtbietend verſteigert. 903 Renn hof, den 2. September 1897. Prinzessin Allred v. Löwenstein'sche Gutsperwaltung. F. Wagner. Ohmetgras Verſteigerung. Freitag, den 10. September, Morgens 9 Ahr anfangend, wird das Ohmetgras von dem Freiherrlich v. Rothſchild'ſchen Wieſeugute zu Hemsbach in dem Schützenhauſe A verſteigert. 902 Hemsbach, den 2. September 1897. . 5 Die billigſte Nomanbibliothek. Beſte Autoren, reich illuſtriert. 6 Jeder Band iſt abgeſchloſſen und koſtet nur 20 Pf. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Ver⸗ zeichniſſe durch dieſe und Herm. 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