Hietn Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags und koſtet monatlich nur 30 Pf. frei in's Haus gebracht. Per Poſt bez. pro Quart. M. 1.15 Redaction, Druck und Verlag: W. Bingeuer, Viernheim. heimer Anzeiger Dublikationsorgan der Gr. Hürgermeiſtetti Pieruhtim. Aunfeigeblatt ven Piernheim, Weinheim, Raferthal und HMangsbung. e l nſerate 10 Pf. pro 1 ſpaltige Garmondzeile. Reclamen 280 Pf. pro Iſp. Zeile Ur. 103. Dienstag, den 21. September 1897. I in Die Krankenkaſſe des katholiſchen Männervereins. II. Wir kommen heute zur Beſprechung der Statuten, wie ſie auf dem Delegirtentag zu Dieburg als für die Mitglieder der Kaſſe ver⸗ bindlich angenommen wurden. Die Statuten können nicht von den einzelnen Vereinen, ſondern nur auf dem alljährlich ſtattfindenden Delegirten⸗ tag wieder abgeändert werden. 1) Da die Krankenkaſſe ſich auf den ganzen Verband erſtreckt, ſo liegt die Hauptverwal⸗ tung derſelben, wie bei der Sterbekaſſe, in den Händen des Verbandsvorſtandes. Ueberall da aber, wo die Krankenkaſſe in Männervereinen b ö Eingang findet, werden örtliche Zahlſtellen er richtet. Die Zahlſtellen unterſtehen in jeder Hinſicht der Controlle der Hauptverwaltung, die in Mainz ihren Sitz hat. Die Zahlſtellen werden wieder von den Vorſtänden der einzelnen Männervereine ver⸗ waltet. Bei Errichtung einer Zahlſtelle hat der Vorſtand des Vereins zunächſt einen Caſſier und Schriftführer zu beſtellen, die für alle Kaſſenan⸗ gelegenheiten zu ſorgen haben und für die rich tige Veſorgung derſelben der Hauptverwaltung jederzeit verantwortlich ſind. Damit die Kaſſe mit ihren Krankenunterſtützungen nicht mißbraucht wird, beſtellt jeder Vereinsverſtand auch eine nach den örtlichen Verhältniſſen notwendige Zahl von Vertrauensmännern, zur Ausübung der Krankenkontrolle. Dieſe Vorkehrung iſt bekannt⸗ lich bei allen Krankenkaſſen getroffen. 2) Wenn auch die Krankenkaſſe für die Mit⸗ glieder des Mannervereins da iſt, ſo iſt doch dem Eintritt des einzelnen Mitgliedes eine Schranke gezogen. Wer Mitglied der Kaſſe werden will, darf das 55. Lebensjahr noch nicht überſchritten haben, ferner muß er durch ärztliche Beſcheinig⸗ ung nachweiſen, daß er geſund und erwerbsfähig iſt. Dieſe Beſchränkung des Eintritts iſt im Intereſſe einer dauernden Leiſtungsfähigkeit der Krankenkaſſe geboten. Dabei wird es aber doch nur wenige Kaſſen geben, die, wie die unſrige das Beitrittsalter bis zum 55. Lebensjahr aus⸗ dehnen. 3) Die Anmeldung zur Kaſſe geſchieht derart, daß man ſich unter Ausweis ſeiner Zu⸗ gehörigkeit zum Männerverein und unter Vor⸗ legung der eben erwähnten ärztlichen Beſcheinig⸗ ung bei dem Kaſſier meldet. Die Anmeldung wird auf einem Aufnahmeformular ſchriftlich ausge fertigt und das Formular von dem Aufzunehmen⸗ den unterſchrieben. Durch die Unterſchrift be⸗ ſtätigt der Aufzunehmende die Richtigkeit ſeiner Angaben bezuglich des Alters, der Geſundheit und Erwerbsfähigkeit. In einer der nächſten Vorſtandsſitzungen wird über die Aufnahme Be⸗ ſchluß gefaßt. Der Vorſtand iſt nicht verpflichtet, für die Weigerung der Aufnahme Gründe an⸗ zugeben. 4) Die Aufnahme ſelbſt geſchieht durch Aushändigung eines Mitgliedsbuches. Stellt ſich, wenn auch erſt ſpäter, heraus, daß bei der An⸗ meldung über Alter, Geſundheitszuſtand u. ſ. w. unrichtige Angaben gemacht worden ſind, ſo zieht dies den Verluſt der unrechtmäßig erworbenen Mitgliedſchaft nach ſich. Bei der Aufnahme wird ein Eintritts ⸗ geld erhoben und beträgt dasſelbe nach dem Alter der Aufzunehmenden: 1) von 16—20 Jahren 1 Mark. A„ eee Dee ee „ e Die Zahlung des Eintrittsgeldes der drei letzten Altersklaſſen iſt dadurch erleichtert, daß ſie nicht gleich beim Eintritt ganz zu erfolgen braucht; es ſind Theilzahlungen zuläſſig. Jedenfalls muß aber das Eintrittsgeld vor Ablauf der Wartezeit bezahlt ſein. Die Wartezeit beträgt bei unſerer Kaſſe 13 Wochen, d. h. man muß ſo⸗ lange Zeit der Krankenkaſſe angehören und Bei⸗ träge gezahlt haben, bis man zum Empfang von Krankenrente berechtigt iſt. Ueber die Beiträge der Mitglieder, die Leiſt⸗ ungen der Kaſſe, den Verluſt der Krankenrente und der Mitgliedſchaft überhaupt theilen wir Näheres in der nächſten Samstagsnummer mit. 1. Jentſchland. Darmſtadt, 18. Sept. Der„Darmſt. Ztg.“ zufolge wird der Kaiſer von Rußland nächſten Monat hier der Grundſteinlegung der auf der Mathildenhöhe nach den Plänen des Petersburgers Profeſſors Benois zu erhauenden griechiſchen Kapelle beiwohnen. Berlin, 18. Sept. Mit der künftigen Seſ⸗ ſion des Reichstages beſchäftigt ſich nun auch die „Poſt“. Die neuerliche Auslaſſung des„Hanno⸗ verſchen Kur.“, wonach der Reichstag früh ein ⸗ berufen und die Neuwahlen ſchon im April abge⸗ halten werden ſollten, ſcheint ihr auf ſchlechter Information zu beruhen. Vielmehr ſei, ſoweit ihr bekannt ſei, in Kreiſen, die ſie für gut unter⸗ richtet halte, bisher damit gerechnet worden, daß die Neuwahlen zum preußiſchen Landtag bald nach Oſtern, dagegen die zum Reichstag erſt einige Monate ſpater ſtattfinden würden. Ausland. Bern, 18. Sept. Zu der Unterredung des Don Carlos mit einem Schweizer wird noch ge⸗ meldet, daß Don Carlos den Zuſammenbruch des jetzigen Regiments in Spanien für unmittel⸗ bar bevorſtehend hält. Eine republikaniſche Regierung ſei aber unmöglich. Er werde die Königin nicht zur Flucht drängen, aber in Spanien einziehen, ſobald dieſelbe die Grenze überſchritten haben wird. Rom, 18. Sept. Die päpſtliche Encyklika zum Roſenkranz⸗Monat empfiehlt den Gläubigen die Betheiligung an den katholiſchen Vereinig⸗ ungen und das gemeinſame Gebet, deſſen eee Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗Dietrich. (Nachdruck verboten.) 47. Fortſetzung. „Nie“, antwortete Cäcilie, durch dieſe Frage nicht wenig überraſcht. „Sie haben mir ihren Namen noch nicht ge⸗ nannt.“ „Fräulein Emilie Orlowsky.“ „Ich fühle ſo großes Intereſſe für ſie, daß ich gern etwas mehr von ihren künſtleriſchen Leiſtungen und auch von ihr ſelber ſehen möchte“, meinte Gill⸗ waldt trocken.„Wo iſt ſie zu finden 9“ „Ihr Atelier iſt auch im Künſtlerheim, Hugos Atelier gerade gegenüber.“ „Was! In ſo unmittelbarer Nähe des Herrn von Markwald?“ Dann kennen alſo die beiden einander?“ rief er, und es war ihm, als ob ein plötzlicher Lichtſtrahl das Dunkel dieſes geheimnis⸗ vollen Verbrechens durchzuckte. „Ja, ſie ſind Nachbarn und mit einander be⸗ freundet“, erwiderte Cäcilte, durch das trium⸗ phierende Aufleuchten ſeiner Augen etwas befremdet. „Wie lange iſt er denn ſchon mit ihr bekannt, gnädiges Fräulein?“ „Ich denke, ſeit ſechs Monaten.“ „Und ſeit wann kennen Sie die Dame 170 „Nur erſt ſeit unſerer Rückkehr von Italien. Meine Tante wünſchte, daß dies Porträt gemalt werden ſollte, und gab Hugo den Auftrag, es an⸗ fertigen zu laſſen. Er überwies die Beſtellung an Fräulein Orlowsky, und ſo wurden wir mit ihr bekannt.“ „Gab Ihnen denn dieſe junge Dame an dem Tage der Geſellſchaft eine Unterrichtsſtunde 18 „Nein, ſie kommt immer nur Montags und Freitags. Tantes Geburtstag war am Dienstag. —. Aber weshalb fragen Sie mich dannach? Sie kön⸗ nen doch unmöglich— 2“ und hier verſtummte ſie, denn jetzt wurde ihr die ganze Bedeutung ſeiner Fragen klar, und ihre eigene, unausgeſprochene Frage a ihr ſelber beantwortet, ehe ſie ſie beendet atte. „Allerlei Vermutungen tauchen in dem Gehirn eines alten Kriminaliſten auf, wie ich es bin“, ant⸗ wortete Gillwaldt,„und man hat nun einmal die Pflicht, jeder, auch der unwahrſcheinlichſten Spur zu folgen, die möglicherweiſe zur Entdeckung des Schuldigen führen könnte. Sagen Sie mir, iſt ſie ſeit dem nächtlichen Ueberfall wieder hier im Hauſe geweſen?“ „Nein, ich ſchrieb ihr ſofort und teilte ihr mit, daß ich zu leidend wäre, um vorläufig die Mal⸗ ſtunden fortſetzen zu können, und ſo iſt ſie ſeitdem nicht gekommen.“ „Aber ſie ſchrieb Ihnen vielleicht?“ „Ja“, antwortete Cäcilie,„ich erhielt einen ſehr tellnahmsvollen und netten Brief von ihr.“ „Darf ich denſelben vielleicht ſehen? Tragen Sie kein Bedenken, gnädiges Fräulen, es iſt von höchſter Wichtigkeit.“ Cäcilie zog ein Briefchen aus ihrer Kleider⸗ taſche und reichte es ihm, warauf er mit demſelben dicht ans Fenſter trat, um es aufs ſorgfältigte zu unterſuchen. Die Schriftzüge waren denen des Briefes von Reginald Stößer an Harold Donati entſchieden ähnlich, aber ehe er über ihre Identität ſicher ſein konnte, mußte er ſie neben einander legen und vergleichen. „Geſtatten Sie, daß ich dieſen Brief behalte?“ ſagte er daher, und fügte mit Nachdruck hinzu: „Ich muß Sie dringend bitten, von dem, was in dieſer Unterredung zwiſchen uns zur Sprache ge⸗ kommen iſt, niemandem auch nur ein einziges Wort zu ſagen oder etwas von meinem Argwohn zu äußern. Denken Sie ſtets daran, daß die ge⸗ ringſte Andeutung, wäre es auch nur ein einziges Wort, welches Sie unbedacht fallen laſſen, anderen zur Warnung dienen und mich hindern kann, den — r Mann aufzuſpüren, deſſen Verbrechen Herrn von Markwald zur Laſt gelegt wird.“ „Sie glauben alſo— 2“ „Daß ich auf der rechten Spur bin, gnädiges Fräulein. Aber nun geſtatten Sie, daß ich mich beurlaube, denn ich habe keinen Augenblick Zeit zu verlieren.“ Damit verließ er das Haus in der Regenten⸗ ſtraße und fuhr unverzüglich wieder nach dem Unterſuchungsgefängnis zurück. In Hugos Zelle geführt, fand er denſelben in fieberhafter Erregung mit leichenblaſſem Geſicht und feſt aufeinanderge⸗ preßten Lippen ungeduldig und ruhelos auf⸗ und abwandelnd. Er begrüßte ihn nur kurz und fragte ſofort unvermittelt:„Kennen Sie Fräulein Emilie Orlowsky?“ „Ja“, erwiderte Hugo verwundert. „Iſt ſie Ihre Freundin 7“ „Als ſolche möchte ich ſie kaum bezeichnen. Weshalb o“ „Weil ich mich für ſie intereſſiere.“ „Sie denken doch nicht etwa—“, rief Hugo und verſtummte dann plötzlich. „Ich meine, daß ich ein Porträt geſehen, wel⸗ ches ſie von Herrn von Foerſter Nenel hat, und daß mir das Gemälde zu denken gab.“ „Ja, ich weiß, was Sie meinen“, ſtimmte Hugo ihm bei, und ein unbeſtimmter Argwohn, auf ſeine früheren Empfindungen gegründet, begann ſich in ihm zu regen. „Sie forderten ſie doch auf, das Porträt zu malen? Nun ſagen Sie mir, Herr von Markwald, hat ſie ihnen gegenüber je eingeräumt, daß ſie das Original des Bildes kannte?“ „Nein, aber—“ Gillwaldt beobachtete den Ausdruck ſeiner Ge⸗ ſichtszüge aufs ſchärſſte, während er darauf wartete, daß Hugo fortfahren ſollte, und ſagte dann:„Hier dürfen Sie mir mit keinem„Aber“ kommen, Herr von Markwald,— ſprechen Sie rückhaltlos aus, was Sie ſagen wollten.“ „Das kann ich nicht“, antwortete Hugo. „Weshalb nicht?“ rief Gillwaldt erſtaunt. —— ö 1 * 82 1 1 9 1 1 0 9 1 10 5 Wirkſamkeit an dem Ausgange der Schlacht bei Lepanto nachgewieſen wird. Mexiko, 17. Sept. Geſtern Vormittag wurde ein Verſuch gemacht, den Präſidenten Porfirio Diaz zu ermorden, als er die Stufen der mau⸗ riſchen Pavillons zu Alameda emporſtieg, um der Jahresfeier der Unabhängigkeit Mexikos beizu⸗ wohnen. General Menar verhinderte den An⸗ greifer, der einen Dolch trug, den Praͤſidenten zu treffen und die Mitglieder des Gefolges nahmen ihn ſogleich feſt. Sein Name iſt Jacquin Arroyo. London, 17. Aug. Nach einer weiteren Mel⸗ dung des Reuterſchen Bureaus aus Mexiko war der Mann, der geſtern den Präſidenten angriff, unbewaffnet und außerdem betrunken. In der Bevölkerung herrſcht vollkommene Ruhe. NewYork, 18. Sept. Die Zeitung„Evening Telegram“ veröffentlicht eine Depeſche aus Mexiko, daß der Pöbel Nachts in das Gefängniß eindrang, in dem Jacquin Arroyo, der Attentäter auf den Präſidenten, ſich befand. Die Eindringlinge über ⸗ wältigten die Wächter, ſchleppten den Attentäter heraus und lynchten ihn. 20 Perſonen ſind verhaftet. Ius Rah und Fern. Viernheim, 20. Sept. Die Ein⸗ ſtellung von Rekruten ſoll in dieſem Jahre bei der Infanterie in der Zeit vom 12. bis zum 16. Oktober d. Js., bei der Kavallerie bald⸗ möglichſt nach dem 1. Oktober, jedoch erſt nach dem Eintreffen der Truppentheile von den Herbſt⸗ uͤbungen in ihre Garniſonen, bei den Train⸗ bataillonen am 2. November und der Train⸗ ſoldaten am 3. Mai nächſten Jahres erfolgen. Die Unteroffizierſchüler, ſowie die als Oekonomie⸗ Handwerker ausgehobenen Wehrpflichtigen ſollen am 1. Oktober d. J. eingeſtellt werden. Viernheim, 20. Sept. Dem ſoeben erſchienenen Jahresberichte über die Entwickelung des Genoſſenſchaftsweſens im Deutſchen Reiche entnehmen wir, daß das Großherzogthum Heſſen unter allen deutſchen Staaten bezüglich des landwirthſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaftsweſens eine der erſten Stellen ein⸗ nimmt. Danach beſtehen in Heſſen 306 Kredit⸗ genoſſenſchaften(Reiffeiſenſche Darlehenskaſſen), 164 Bezugsgenoſſenſchaften und 26 Molkereien. * Viernheim, 17. Sept. Die„Nordd Allg. Ztg.“ ſchreibt: Die Nachricht, daß am 1. November ſeitens der Reichspoſt mit der Aus⸗ gabe und Beförderung von Kartenbriefen begonnen werden ſoll, erweiſt ſich als richtig. Hierzu ſind 15 Millionen Kartenbriefe ſofort erforderlich, um alle Poſtanſtalten mit Vorrath zu verſehen. In der Reichsdruckerei arbeiten fünf Maſchinen an der Herſtellung. Die Karten- briefe erhalten eine Einlage, welche verhindert, daß der Inhalt durchgeſehen werden kann. Aller⸗ dings wird ſich der Wunſch nicht erfüllen laſſen, Kartenbriefe zum Portoſatze von 5 Pfg. zu be⸗ fördern. Viernheim, 20. Sept. Die Schwal⸗ ben ſind in den letzten Tagen bereits in großen Schaaren dem Süden zugeeilt, ein bischen früh⸗ zeitig zwar, jedenfalls aber ſind für ſie bei der herrſchenden Witterung die Futterverhältniſſe ſchlecht geworden, und dann können die zierlichen Luftvöglein auch nur ſchlecht das düſtere regen⸗ ſchwarze Herbſtwetter vertragen. Nur wenige Tage noch und auch die letzten werden verſchwun⸗ den ſein. — Eine ſehr fatale Verwechſelung iſt dem Berichterſtatter einer oberbadiſchen Zeitung paſſirt. In einer der letzten Nächte ließ der Vollmond die ganze Gegend am Bodenſee und insbeſondere Heiligenberg in einem feenhaften Lichte erſcheinen. Am nächſten Tage ſtand in der betreffenden oberbadiſchen Zeitung zu leſen, daß es in Heiligenberg geſchneit hätte und daß die ganze Umgegend einer Winterlandſchaft gleiche. Der Berichterſtatter hatte den Mondſchein für Schnee angeſehen. Jedenfalls war er etwas ſpät nach Hauſe gegangen. Mannheim, 18. Sept. In der Wohnung des Fiskalanwalts Selb wurden Prezioſen im Werth von 2200 Mk. geſtohlen. — Ein Einbruch wurde im Stadttheil Käferthal bei Herrn Herm. Eckert verübt. Der ſtieg durch ein Fenſter in das Schlafzimmer des Herrn Eckert ein und öffnete einen Schrank. Plötzlich hörte er nahe Schritte und konnte ſich gerade noch unter den Tiſch verſtecken, als ſchon Frau Eckert ins Zimmer trat, um ihr 7 Jahre altes Töchterchen zu Bette zu bringen. Frau E. achtete den Eindringling nicht, bis das nach⸗ folgende Kind ſagte:„Mutter, da ſitzt Einer“. Im gleichen Augenblick gewahrte nun die Frau den offenen Schrank und wollte denſelben raſch ſchließen, als Kettner an ihr vorbeihuſchte und durch das Fenſter flüchtete. Das Mädchen er⸗ kannte ihn und ſagte: das war unſer„Schorſch“. K. ſtand 5 Jihre bei Herrn Eckert in Arbeit. Ciolina unterm Kaufhaus entdeckt. Die Ent⸗ deckung erfolgte, wie man ſich glaubwürdig er⸗ Der Wirth drohte mit Anzeige und erpreß te dadurch das Verſprechen eines Schweigegeldes von 300 Mk. Doch konnte der Buchhalter die Summe nicht aufbringen und brachte den Gaſt⸗ wirth, um ſich ſeiner zu entledigen, wegen Er⸗ preſſung zur Anzeige. Der Wirth wurde ver⸗ haftet, ebenſo aber auch der Buchhalter, weil der feſtgehenkt hatte. Letzten Sonntag wurde der Gutedel verhaftet. nahme einer Operation nach Darmſtadt verbracht — Bedeutende Waarendiebſtähle werden, woſelbſt es der ärztlichen Hilfe gelang, durch Angeſtellte des Geſchäfts wurden dieſer die Kette alsbald aus dem Halſe zu entfernen. Tage in dem Tuch⸗ und Teppichgeſchäfte von Trotzdem iſt das arme Kind verſtorben. mittheilte, daß der Buchhalter ſchon ſeit einer Reihe von Jahren ſeinen Arbeitgeber ſyſtematiſch beſtehle. Um ſich zu retten oder wenigſtens ſeine Unterſchleife zu beſchönigen, denunzirte nun ſeinerſeits der Buchhalter verſchiedene weitere Diebe unter dem Perſonal. Es wurde darauf⸗ hin beim geſammten Perſonal Hausſuchung ge⸗ halten, bei der in der That verſchiedene ver⸗ ſchleppte Waaren gefunden wurden. Außerdem ſollen verſchiedene kleinere Geſchäftsleute wegen Hehlerei in Unterſuchung gezogen ſein. Ueber die Höhe der Unterſchleife und die Anzahl der Betheiligten war bei der Heimlichkeit, mit der die Unterſuchung geführt, bis jetzt noch nichts Näheres zu erfahren. Ludwigshafen, 18. Sept. Verhaftet wurde der 43 Jahre alte, verheirathete Zimmer. mann Emil Arnold, der in der verfloſſenen Nacht an ſeiner eigenen 12jährigen Tochter in Ab⸗ weſenheit ſeiner Frau ein Stttlichkeitsverbrechen beging. Jugenheim, 18. Sept. Ein hier im Hotel„zur Krone“ zur Kur weilender Herr G. Krebs und Gemahlin aus Frankfurt wurden Anfangs dieſer Woche von einer überaus ſchmerz⸗ lichen Nachricht aus Neapel überraſcht. Der Sohn derſelben, welcher in Neapel eine große Lederhandlung betreibt, wurde im offenen Wagen auf der Straße von einem kürzlich entlaſſenen ledige Raſirer Georg Kettner von Feudenheim Arbeiter, welcher ſich auf das Trittbrett ſchwang, durch einen mit großer Wucht geführten Dolch⸗ ſtoß tödtlich verletzt. Der Schwerverwundete wurde in hoffnungsloſem Zuſtande ins Hoſpital gebracht, der Mörder, ein gewiſſer Alviſio aus Regio in Calabrien, iſt entflohen. Herr und Frau Krebs ſind ſofort nach Erhalt der traurigen Nachricht nach Neapel abgereiſt. Dieburg, 18. Sept. Ein ſechs Monate altes Kind einer hieſigen Familie ſpielte mit einer Urkette und verſchluckte dieſelbe in einem unbewachten Augenblicke. Der Bügel verhinderte das vollſtändige Verſchlucken, während der bereits in den Hals hinabgelangte Haken ſich dortſelbſt Das Kind mußte zur Vor⸗ Gießen, 15. Sept. Geſtern hat hier ein Piſtolenduell zwiſchen zwei Einjährig⸗Gefreiten zählt, auf etwas ſonderbare Weiſe. Ein Buch- des 116. Regiments, Schmitz von Honnef und halter des Geſchäfts wurde von einem hieſigen Jacobi von Rodheim, ſtattgefunden. Beide wurden Gaſtwirth dabei ertappt, als er mit einem min⸗ lebensgefährlich verletzt, am Aufkommen des einen derjährigen Mädchen unſittliche handlungen vornahm. Duellanten, der drei Schüſſe in den Unterleib erhalten haben ſoll, wird gezweifelt. Beide jungen Leute dienten in der dritten Kompagnie. In den Manövern lagen beide zuſammen im Noth⸗ quartier und hier ſoll während des Schlafes durch ein unſanftes Berühren mit dem Fuße der Grund zu der Beleidigung und der Forderung gegeben worden ſein. Jacobi hat als Student Wirth nun aus Rache der Staatsanwaltſchaft dem Corps Haſſia angehört, Schmitz war Teu⸗ „Wegen eines von mir gegebenen Verſprechens.“ „Ihr gegeben?“ „Ja“, räumte Hugo ein. „Dann hat die Sache noch weit mehr zu be⸗ deuten, als ich bisher argwöhnte. Hören Sie, Herr von Markwald, wenn Sie ſich von der gegen Sie erhobenen Anklage gereinigt zu ſehen und aus der Haft befreit zu ſein wünſchen, müſſen Sie mir alles von dieſer Perſon unverzüglich und ohne Be⸗ denken anvertrauen. Vermutlich wird Ihnen das Verſprechen auf ſchlaue Weiſe entlockt worden ſein, —̃——— Mädchen ſo etwas denken können?“ „Sie gehört zu der Diebsbande, darauf können Sie ſich verlaſſen.“ bildetes und reich begabtes junges Mädchen zu ſein.“ „Die find die ſchlimmſten, wenn ſie einmal auf böſe Wege geraten. Ich muß ſie ohne Ver zug perſönlich kennen lernen. Ich werde ſchon Mittel und Wege ſinden, mich unverzüglich bei ihr einzu- um etwas Wichtiges vor mir und den übrigen, die ſich um den Nachweis Ihrer Unſchuld bemühen, geheim zu halten.“ „Glauben Sie das wirklich?“ rief Hugo er⸗ ſtaunt, und dann erinnerte er ſich plötzlich der Skizze des Kopfes, die er bei ſeinem erſten Beſuch in ihrem Atelier geſehen, und der Einräumungen, die ſie hinſichtlich der Aehnlichkeit zwiſchen Karl von Foerſter und ihrem Freund gemacht hatte, des geſpenſtiſchen, leichenhaften Ausſehens, welches das Porträt zuerſt gehabt, und endlich der wunden⸗ baren Aehnlichkeit des weiblichen Weſens, welches er um Mitternacht am Neuen See geſehen hatte, mit dieſer Emilie Orlowsky. Dies alles wurde ihm mit einer Plötzlichkeit und Lebhaftigkeit bewußt, daß er davor beinahe erſchrak und ſich entſetzte. „Ich glaube, daß ſie irgendwie an dem Ver⸗ brechen, deſſen ſie beſchuldigt werden, beteiligt iſt. Sagen Sie mir alles, was Sie von ihr wiſſen“, drängte ihn Gillwaldt. Jetzt völlig überzeugt, daß das Verſprechen des Schweigens ihm zu dem Zweck entlockt worden wäre, ein Geheimnis verdecken zu helfen, deſſen Enthüllung für ihn eine Lebensfrage war, erzählte Hugo alles, was zwiſchen ihm und Emilie Orlowskg vorgefallen war. Gillwaldt hörte ihm in atemloſer Spannung, aber mit einem immer wachſenden Em⸗ pfinden innerer Entrüſtung zu, ſo daß er ſchließ⸗ lich zornig ausrief:„Aber weshalb haben Sie das alles vor mir geheim gehalten?“ „Ich dachte nicht, daß ſie irgend etwas mit dem Morde zu thun hätte. Wie hätte ich auch er Cäcilie und keine andere heiraten ſollte, weil ihr führen, und dann können Sie ſich darauf verlaſſen, daß ich mich nicht eher von ihr trenne, als bis ich etwas mehr über ſie in Erfahrung gebracht habe“, erwiderte Gillwaldt und erhob ſich zum Abſchied. Vierzigſtes Kapitel. Graf Alexanders Antrag. verwundert:„Was? Frau Gräfin von der Pforten hatte ihrem Sohn ſorgfältig verheimlicht, daß Cäcile bereits verlobt ö war, und hatte Frau von Foerſter überredet, eben⸗ ſo zu handeln. Denn ſie mußte recht wohl, daß ihr Sohn, wenn er etwas von dieſer Verlobung erfahren hätte, ſofort ſeine Bewerbungen abgebrochen „Kaum. Sie ſcheint mir doch ein feines, ge⸗ ſchloſſen. von einem anſcheinend ſoliden und fleißigen jungen im freundlicher Teilnahme den Angriff auf ihren Sohn mit der Frage zu eröffnen:„Was haſt Du eigentlich heute Vormittag für Pläne, Alex ander?“ „Darüber habe ich mich wirklich noch nicht ent. Etwas Beſonders habe ich heute nicht vor,— doch, aber erſt um vier Uhr nachmittags habe ich eine Verabredung mit einem Freunde wegen eines Pferdekaufs.“ „Dann biſt Du heute Vormittag alſo frei?“ „Ja, weshalb?“ „Weshalb ich Dich danach fragte? Well ich denke, daß es am beſten ſein würde, wenn Du heute Vormittag Cäcilie beſuchteſt und ihr Deinen Antrag machteſt.“ „Ihr Sohn ſtarrte ſie faſſungslos an und rief Heute?“ „Weshalb nicht? Es hat gar keinen Zweck, die Sache noch länger hinauszuziehen.“ „Meinſt Du nicht, daß es etwas übereilt ſein würde?“ fragte er, ſich nicht ohne Bedenken der abweiſenden Haltung erinnernd, die Cäcilte ihm gegenüber in Sorrent gezeigt hatte. „Nein, ſeit wir in Berlin ſind, haſt Du ſie jede Woche vier- bis fünfmal geſehen, und ich weiß recht gut, daß Du ſie liebſt, und erwartet. zweifel⸗ los ſchon ſeit einiger Zeit— bei jedem Beſuch von haben würde, während ſie ebenſo überzeugt war, Dir— daß Du ihr Deinen Antrag machſt. Kein daß er, ſobald er nur ernſtlich einen Antrag machte, ſeines Erfolges auch ſicher ſein würde. Und ſie hatte ſich nun doch einmal in den Kopf geſetzt, daß Mädchen liebt es, über ſolche Fragen lange in Zwei⸗ fel und Ungewißheit gelaſſen zu werden.“ Graf von der Pforten war ſich deſſen durch⸗ aus nicht ſo ſicher und gab ſeiner abweichenden das junge Mädchen perſönlich angenehm, und ſie Meinung auch rückhaltlos Ausdruck. auch der Anſicht war, daß ſie dieſelbe ganz be⸗ herrſchen würde, und von ihr keine Entfremdung ihres Sohnes zu befürchten brauchte. Trotzdem Frau von Foerſter ihr alle Einzelheiten der Unter⸗ redung mit Hugo mitgeteilt, hatte ſie doch keine Luſt, ſechs Monate zu warten, ſondern beſchloß, jetzt, wo ihre Freundin von den Nachwirkungen des nächtlichen Ueberfalls ſich erholt hatte, die Angelegenheit zur endgültigen Entſcheidung zu bringen und ihren Sohn zu veranlaſſen, daß er Cäcilie ſeinen Antrag ö mache. So begann ſie denn ſchon beim Frühſtück So oft ich verſuche, die Unterhaltung auf meine Empfindungen zu lenken, giebt ſie ihr geſchickt eine ande re Wendung, ſo daß ich wirklich noch keine Gelegenheit gehabt habe, überhaupt von Liebe zu ihr zu ſprechen. Das ſcheint mir eigentlich ein ſchlechtes Zeichen, und ich halte es deshalb noch für verfrüht, jetzt ſchon meinen Aatrag zu machen.“ (FJortſetzung folgt.) ö 0 u ö . . nad zuh bu 15 950 nat b feine k nun weiter rauf. ag ge. . bet. letzen been fue . det lt her lch 15 haste imer. t n Ab, echen er in rr g. Arber en. Der grohe Aigen ſſenen Bang, olch, lhete pal 9 ds und ligen onafe mit nem derte reits ſelbſt Vor. nacht lung, tuen. t ein ten un chen wen leib der ft 15 el⸗ hon eln pel⸗ den t le ine ein loch ö tone. Das ſtudentiſche Ehrengericht hat trotz des lächerlichen Grundes die Forderung gutge⸗ heißen. Karlsruhe, 18. Sept. Großes Aufſehen erregte es vor mehreren Wochen in hieſiger Stadt, als die Verhaftung verſchiedener Wirthe bekannt wurde, die im Verdachte ſtanden, größere Quan⸗ titäten von Fleiſch, das im ſtädtiſchen Schlacht⸗ haus entwendet worden war, und Wurſtwaaren, welche man aus Wurſtlergeſchäften geſtohlen hatte, ſchon ſeit geraumer Zeit angekauft zu haben, und zwar für einen geringen Preis, um dann die entwendeten Waaren für gutes Geld in ihren Wirthſchaften an den Mann zu bringen. Neben den Wirthen war auch eine große Anzahl hier beſchäftigter Metzgerburſchen in Haft ge genommen worden. Dieſe Diebereien bildeten den Gegenſtand zweier Anklageſachen, mit denen ſich heute die Ferienſtrafkamer beſchäftigte. Im Ganzen befanden ſich 11 Perſonen auf der An⸗ klagebank. Dieſelben erhielten wegen Diebſtahls reſp. Hehlerei Freiheitsſtrafen von 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus herab bis 1 Woche Ge⸗ fängniß. Pforzheim, 18. Sept. Eine unangenehme Verwechſelung paſſierte kürzlich einer Verkäuferin in einem Spezereiwaarengeſchäft des Ortes H. Eine ganze Famiils genoß von dem Salat, der mit dem eben erſt im Laden geholten Salatöl angemacht war. In der Nacht ſtellte ſich bei allen Kopfweh, Erbrechen und Fieber ein. Die Nachfrage am anderen Tag ergab, daß das Mädchen aus Verſehen ſtatt Salatöl— Haaröl gegeben hatte. Weitere Folgen hatte lt.„Mb. Nachr.“ dieſer Mißgriff zum Glück nicht. Freiburg, 18. Sept. In vergangener Nacht iſt hier das Haus der Wittwe Auguſt Gotthart vor dem Martinusthor, Kaiſerſtr. 132 Manufakturwaarenhandlung, abgebrannt. Beim Herausſpringen aus dem Fenſter fand eine Frau den Tod, eine zweite verletzte ſich ſchwer, eine dritte wird vermißt. Das abgebrannte Gebäude iſt ein dreiſtöckiges geweſen. Der Umſtand, daß drei Frauen bei dem Brande verunglückten, er⸗ klärt ſich daraus, daß außer den übrigen Be⸗ wohnern in dem Hauſe allein drei Wittwen wohnten. Zweibrücken, 17. Sept. Das Schwur⸗ gericht verurtheilte lt.„Pfälz. Preſſe“ den Bürger⸗ meiſter von Haßloch, Wilhelm, wegen Meineids zu 10 Monaten Zuchthaus, die wegen Vorhanden⸗ ſeins mildernder Umſtände in 15 Monaten Ge. fängniß umgewandelt wurden. Köln, 17. Sept. Die Kriminalpolizei ver⸗ haftete einen Poſtſchaffner Namens Mosbach aus Köln⸗Nippes wegen Unterſchlagung und Urkunden⸗ fälſchung im Amte. Mosbach hatte in den letzten Tagen einen Werthbrief von eintauſend und fünf Mark erbrochen und das Geld im Keller verſteckt gehalten, wo die Polizei es vorfand. Die Begleitzettel über die durch Mosbach zu beſördernden Werthbriefe hatte, der„Frf. 3.“ zufolge, der ungetreue Beamte mit einer gefälſch⸗ ten Unterſchrift verſehen. Madras, 13. Sept. Durch ein Gruben⸗ unglück in der Chamozinn⸗Reef. Goldmine ſind heute über vierzig Perſonen ums Leben gekommen. Yokohama 11. Sept. Ein Teifun, der am 6. d. M. wüthete, verurſachte Ueberſchwemmungen ſowie großen Verluſt an Menſchenleben und Eigenthum. — Welche unſelige Folgen die Trunk ſucht zeitigt, das erſieht man wieder aus einem Verwaltungsbericht des Rathes in Dres⸗ den. Von den in 5 Jahren im ſtädtiſchen Irren⸗ hauſe Aufgenommenen waren 566 lediglich durch die Trunkſucht wahnfinnig geworden. Rechnet man noch diejenigen hinzu, welche durch die Trunkſucht zuerſt eine andere Krankheit als Irrſinn bekamen, aber endlich doch auch noch irrſinnig wurden, ſo ergiebt es ſich, daß 50 Prozent, alſo die Hälfte der im Irrenhauſe aufgenommenen Männern, durch den Trunk ſich um ihren Verſtand gebracht hatten! Ein Profeſſor Damme beobachtete zehn kinderreiche Familien, wo die Eltern bezw. Voreltern tranken und zehn kinderreiche Familien, wo die Eltern nüchtern lebten. Die Familien der Trinker hatten 57 Kinder aufzuweiſen, von denen 12 Kinder bald nach der Geburt an Lebensſchwäche ſtarben und 36 kränklich waren, nur 9 wurden entwickelt. Hingegen wurden in anderen, in der Gruppe der nüchteren Eltern, 61 gezählt. Davon ſtarben 5 gleich nach der Geburt, 6 waren kränklich, 50 aber entwickelten ſich vollſtändig normal. Und da ſollen den Leuten die Augen nicht aufgehen! Sumoriſtiſches. — Küchen⸗ Patriotismus.„Aber, Anna, ein Grenadier in der Küche, und ſie ſetzen ihm auch noch Abendbrot vor!“— Ma⸗ dam, ich genüge meiner Militärpflicht!“ — Einfacher. A.:„Meine Frau fällt nicht mehr in Ohnmacht, wenn ich ihr ein Kleid abſchlage.“— B.: Alſo kuriert?“— A.:„Das nicht, ſie fällt gleich über mich her!“ — Reflexion. Diurniſt(zum Kollegen): Jetzt hab' ich nur die paar Würſteln gegeſſen, nun fühl ich aber auch ein paar Pferdekräfte m mir!“ — Schöne Ausſichten. Tochter(nach ihres Verehrers lange hinausgeſchobener Er⸗ klärung): „Und mir!!!“ Bekanntmachung. Nach§ 22 des Tabakſteuergeſetzes ſind ſpäteſtens am zehnten Tage Tabaks die Tabakſtengel auf den Grundſtücken ab⸗ zuhauen oder in anderer Weiſe zur Benutzung für die Tabakfabrikation un⸗ nach dem Abblatten des brauchbar zu machen. Wir machen hiermit die Tabakpflanzer hieſiger Gemeinde auf die als⸗ baldige Befolgung dieſer Vorſchrift mit dem Aulägen aufmerkſam, daß gegen die Säumigen Anzeige erhoben wird. Viernheim, den 16. September 1897. 950 Großherzogliche 3 2 Viernheim. „Endlich gehört er mir!“— Mutter: i deter salden Materssoff zum Kleid für M. l 00 Pe.—— 6 Mtr. Tokio Winterstoff 2. Kleid für M. 2.70 Pfg. 6„ Palerie 3„„ e 6„ Damentuch in 15 Farben„ ee 6„ Veloutine Flanell sold. Qual.,„„ 4.50„ 6„ Tuch und Alpaca guter„„„„ 4.50„ versenden in einzelnen Metern franco in's Haus. Grösste Auswahl modernster Herbst- u. Winterstoffe. Muster auf Verlangen franco.. Modebilder gratis. fersznötbaus? Oettinger& Co., fta 2. N. 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Veröffentlichungen: Zur Ausgabe gelangen 1Atägige Hefte(Je 32 Seiten, reich illustriert), die jährlich je nach Umfang eine Anzahl vollständiger, in sich abgeschlossener„Klas- sischer Meisterwerke“ bilden.— Mit den besten Eracheiuungen der neueren und neu- esten Literatur werden die Mitglieder ęleicn- Falle durch das Id tugige Vereinsorgan„Inter- nationale Literaturberichtes betaumt gemacht. f Die Mitgliedschaft wird durch Beitrag: einen vierteljähmlichen Beitrag von Mk. 2,50— unter Ausschluss jeder weiteren Verbindlichkeit— erworben und gewührt das Recht auf kostenlosen Bezug aller im Vereinsjahr erscheinenden Publika- tionen, einschliesslich des Vereinsorgans. Druck- und Illustrationsproben der Vereins- Publikationen kostenlos durch die Geschäftsstelle des„L.-V.-M.“, Lelpzig, Grenzstr. 27. Beitritts-Anmeldung ebendahin. Briefkaſten. S. hier. Zur Aufnahme nicht geeignet. Ein Wirth iſt nicht verpflichtet, jedem beliebigen Gaſte Getränke zu verabreichen. Unter Umſtänden könnte allerdings die Verweigerung einem anſtändigen Gaſte gegenüber eine Beleidigung ſein. — 999799— — Chemiſche Se 2 Dampf Bettfedern⸗Reinigung Jaliob Zäuner. Alle Krankheitsſtoffe, ſowie Motten und Milben werden beſeitigt, ferner jede ene gründlich entfernt. N ſthaus zum Engel angenommen. 856 von Beſtellungen werden im 6 Bier-Pressionen Büffets-Eisſchränke Kohlenſäure 159 Fo dawaſſer-Apparate. Bernh. Helbing, Mannheim N. 7, 2 Ein tüchtiger, kautionsfähiger Zäpfler geſucht. 961 Anmeldungen nimmt entgegen Pfützer. Fur Bauunternehmer und Private empfehlen wir unſer großes Lager in: Wormſeröfen, Eisthalöfen, Regulirfüllöfen Kochöfen, In ungefährer Mitte des Ortes Viernheim werden zur wöchentlich ſtundenweiſen Abhaltung von Sprechſtunden Zimmer gegen gute Bezahlung zu miethen geſucht. Karl Mosler, 960 Zahn Atelier. Mannheim, P 1, 2. ——— Dankſagung. Ich litt an furchtbaren Kopfſchmerzen. Dieſelben fingen oben auf dem Kopf an und zogen von da ins Genick. Auch hatte ich Rheumatismus in den Beinen, von den Knieen bis in die Fußſohlen. Ich ſchlief nachts ſehr ſchlecht und litt an ſtarkem Schweiß. Ich wandte mich daher an den ho⸗ möopathiſchen Arzt Herrn br. med. Hope in Halle a. S. So⸗ fort beſſerte ſich die Krankheit und jetzt geht es mit meiner Geſundheit wieder ganz gut. Ich ſpreche Herrn Dr. Hope meinen beſten Dank aus. (gez.) Frau Albine Stehfeſt, 959 Hermsdorf bei Heuckewalde. — ö Darmſtädter, Iriſche Oefen, 900 Amerik. Oefen, Sparkochherde. Naſtatter und andere Fabrikate. Einzelne Ofenerſatztheile zu den billigſten Preiſen. Hirsch& Freiberg F 2, 5 Marktſtraße, gegenüber der kathol. Pfarrkirche. Mannheim F 2, 5. — Kleiderftoſe, Vuckskins Leinen- unnd Baumvollwaaren —ĩͤ— außergewöhnlich billig——ʃ Aur ganz beſonders vortheilhafte Gelegenheitskäufe kommen zum Verkauf. f J- Lindemann g + 2— F 2, 7. 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November 1896, das Bürgermeiſteramt: Stolz. 2 Adreſſe: Pri⸗ f vatpoliklinik, Kirchſtraße 405, Glarus(Schweiz). (Ziehung am 15. November 1897) 1 23 ſind zu haben in der Expedition des Viernheimer Anzeigers. F. Göhring, Mannheims, Porabchlub 0 1. 4 empfehle ich dieſes Jahr ganz beſonders mein * e 2 Ge enken bedeutend vergrössertes, reichhaltiges Lager jeder Art in Juwelen, Gold- und Silber waaren, gold. Herren⸗ und Damenuhren, anerkannt ſtets reelle Fabrikate zu ſehr billigen Preiſen. neben Pfälzer Hof. nnn Reparaturen werden nach wie vor aufs Beſte ausgeführt. 167 chen werb. doc, Ar aader erf dun Cad Lach an im; kinla Mein Cicil 10 8 Tage also Aufm äh n nd Sorg nach! von bult, f kart bet 7 lz al ſein