A 001 Miernheiner Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerstags und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anzeigen: N 10 Pfg. die 4geſpaltene Zeile. Reklamen: 5 20 Pfg. die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe 1 wird entſprechender Rabatt gewährt. Donnerstag, den 7. Oktober 1897. Ar. o. 13. Jahrgang. Deutſchland. Berlin, 6. Okt. Wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ hört, iſt es richtig, daß der Bau von Aviſos für die deutſche Marine eingeſtellt werden ſoll. Außer Panzer⸗Schlachtſchiffen und Küſtenpanzern ſollen künftig noch große und kleine gepanzerte Kreuzer erbaut werden, von denen letztere in der gleichen Weiſe und zu gleichen Zwecken wie bisher die Aviſo verwendet werden ſollen. Auf dieſe Weiſe werde ein Schiffstyp vermieden, der ſich überlebt habe. Nebenbei bleiben Torpedo⸗ boote und Schulſchiffe für die Ausbildung der Seekadetten und Schiffsjungen beſtehen. Die zum Erſatz der Aviſo beſtimmten kleinen Kreuzer würden durch einen Panzer gedeckt und mit ſchnell⸗ feuernder Artillerie ausgerüſtet. Berlin, 7. Okt. Wie die„Berl. Pol. Nachr.“ ankündigen, beſteht die Abſicht, die auf die Marine bezüglichen Geſetzesvorſchläge, ſobald dieſelben endgiltig feſtgeſtellt ſein werden, durch den Reichs⸗ anzeiger zu veröffentlichen, um den Reichstags⸗ mitgliedern Gelegenheit zu geben, ſich mit dem Inhalt der Vorlage vertraut zu machen, ehe noch dieſelbe zur parlamentariſchen Verhandlung gelangt. Ausland. Athen, 6. Okt. In einem Interview erklärte Finanzminiſter Streit, er werde unverzüglich vor⸗ gehen, um ein Uebereinkommen mit den Gläubigern der alten Schuld, ſowie die Emifſion der Kriegs- entſchädigungsanleihe herbeizuführen. Alsdann werde er den Poſten als Gouverneur der Bank wieder übernehmen. London, 7. Okt. Engliſche Blätter verzeichnen das in Rom aufgetauchte Gerücht, daß Rumänien Italien im Dreibund erſetzen werde. Italien werde nur den Ablauf des Dreibundsvertrages abwarten, um ſich von Deutſchland und Oeſter⸗ reich zu trennen. ———— Ueber die Wirkſamkeit der Phos⸗ phorſäure im Scheideſchlamm. Es iſt in den letzten Jahren wiederholt darauf hingewieſen worden, daß auf denjenigen Feldern, welche mit Scheideſchlamm aus den Zuckerfabriken gedüngt werden, eine erheb⸗ liche Düngung mit Phosphorſaͤure ſtatlfindet. Und in der That kommen ca. 60 Prozent der in den Zuckerrüben enthaltenen Phosphorſäure im Scheideſchlamm auf die Felder zurück. Wenn aber gleichzeitig behauptet wurde, daß die Wirkſamkeit der Scheideſchlamm⸗ Phosphorſäure eine der des Präzipitates oder gar des Super- phosphates gleiche ſei, ſo iſt dies ein Irrtum. In einem Thätigkeitsberichte der Verſuchsſtation Halle ſchreibt Profeſſor Dr. Märcker daruber: In dieſem Jahre haben wir auch die Wirkſam⸗ keit der Phosphorſäure des Scheideſchlammes einer Prüfung unterzogen, weil wir glaubten, daß die Phosphorſäure des Scheideſchlammes doch eine anſehnliche Wirkung zeigen müſſe. Bei dem Scheideſchlamm, den ich verwendet habe, war die Wirkung der Phosphorſäure des Scheideſchlammes allerdings eine ſehr mäßige bei der erſten Ernte, bei dem als Nachfrucht angebauten Senf ſchon beſſer, aber doch nicht ſo hoch, als ich erwartete.“ Hieraus ergiebt ſich, daß bei der Anwendung von Scheideſchlamm eine gleichzeitige Düngung mit ſchnell wirkender, d. h. in Waſſer löslicher Phosphorſäure nicht fehlen darf. Man verwende alſo auf mit Scheideſchlamm gedüngten Feldern bei der ſpäter darauf folgenden Beſtellung Super⸗ phosphat in Stärke von 1½—2 Zentner pro / Hektar. 1026 Aus Nah und Fern. Viernheim, 6. Okt. Die Großh. Regierung hat dem Präſidium der Kriegerkamerad⸗ ſchaft Haſſia die Erlaubniß ertheilt, im nächſten Jahre eine nochmalige Geldlotterie zu veranſtalten, deren Reinertrag, wie derjenige der erſten Lotterie, zu Gunſten hilfsbedürftiger Veteranen aufzubrauchen iſt. P. Heddesheim, 5. Okt. Mit dem Ab⸗ hängen der Sandblätter wurde hier all⸗ gemein begonnen. Obwohl ſich heute und geſtern bereits Käufer eingefunden hatten, wurde bis jetzt noch kein Kauf abgeſchloſſen. Die Sand⸗ blätter ſehen gut aus und erzielen hierfür die Landwirthe hoffentlich einen ſchönen Preis. K. Heddesheim, 5. Okt. Geſtern morgen ereignete ſich hier ein bedauerlicher Un⸗ glücksfall. Das ½ Jahre alte Kind des Fabrikarbeiters Johann Gölz, welches in ſeinem Wägelchen lag, riß die Kaffeekanne vom Tiſch und goß ſich den Inhalt über Hand und Arm, wodurch dieſe Körpertheile ſo verbrüht wurden, daß die Haut wegging. Aerztliche Hilfe wurde in Anſpruch genommen. Ihr Mütter gebet mehr Acht auf eure Kleinen! W. Heddesheim, 5. Okt. Vorgeſtern wurde in der kath. Kirche hier das Kirchen⸗ patrons feſt St. Remigius feierlichſt be⸗ gangen. Beim Hochamte trug der Kirchenchor eine lateiniſche Meſſe vor. Die Feſtrede hielt der neue Hochw. Pfarrer, Herr Knörzer. In gewählten Worten und forwvollendet war dieſelbe ein Meiſterſtück rethoriſcher Leiſtung und die Ge⸗ meinde war entzückt über die Liebe und Verſöh⸗ nung, welche der Hochw. Herr Pfarrer Knörzer in ſeiner Antrittsrede ankündigte. Nachmittags war der Kirchenchor im Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer um den neuen Hochw. Herrn Vorſtand verſammelt, wobei letzterer wieder eine ſchöne Anſprache hielt und die Sänger und Sängerinnen aufmunterte, der Fahne der hl. Cäcilia treu zu folgen und zur Ehre Gottes und zur Verherr⸗ lichung des Gottes dienſtes nach Kräften zu wirken. Mannheim, 5. Okt. Der Taglöhner Philipp Schreck, 25 Jahre alt, verübte geſtern Nachmittag am Marktplatz groß: Ruheſtörung und ſollte deshalb verhaftet werden. Er wider⸗ ſetzte ſich jedoch ſeiner Feſtnahme und ging thät⸗ lich gegen die Schutzleute vor. Der hinzukom⸗ Was die Liebe vermag. Roman von E d. Wagner. Nachdruck verboten. 5. Fortſetzung. „O, Miß Emmy, muß ich Sie wieder finden!“ rief Henriette aus.„Und da iſt auch das Kind!“ „Ja. Oscar war nicht rechtskräftig mit mir verheirathet, Henriette, und ich weiß nicht einmal ſeinen Namen. Er hat mich hintergegangen.“ „Und ich bot die Hand zu Ihrem Unglück. Mr. Oscar ſchien ein guter Menſch zu ein r bezahlte mich fürſtlich dafür, daß ich ſeine und Ihre Briefe beſorgte. O, Miß Emmy, mich trifft die ganze Schuld!“ rief das Mädchen von Gewiſſens⸗ biſſen gequält. „Nicht doch, Henriette. Ich war ein eigen ſinniges Mädchen und verdiene die Strafe,“ entgeg · nete Emmy bitter.„Ich bin erſt achtzehn Jahre alt, und habe keine Hoffnung auf eine glückliche Zukunft. Iſt— meine Mutter in Nordſtone⸗Houſe geweſen?“ „Nein, Miß; aber ich habe ſie jeden Tag er⸗ wartet und wenn ich an die Thür klopfen hörte, zitterte mein Herz.“ Sie überreichte Emmy mehrere Briefe, die für ſie eingetroffen waren. -Ich fürchtete, meine Mutter, beſorgt wegen meines langen Schweigens, würde gekommen ſein, um mich zu beſuchen,“ ſagte Emmy.„Ich danke Gott, daß ſie es nicht gethan hat. Ich will morgen an ſie ſchreiben, als wäre ich noch in dem Inſtitut. Aber die Wahrheit wird endlich doch ans Licht kommen!“ Und ſie rang verzweiflungsvoll die Hände. „Das Schuljahr iſt im Juni zu Ende,“ nahm Henriette das Wort.„O, Miß Emmy, könnten Sie das Kind nicht zu ſeiner Erziehung fortgeben, ſeine Exiſtenz geheim halten und nach Hauſe zurück⸗ kehren, als ob nichts geſchehen wäre. Madame Boncourt wird ihre Mutter niemals ſehen und kann Sie alſo nicht verrathen.“ Ein ſchwacher Hoffnungsſchimmer leuchtete in Emmys Antlitz auf. „Vielleicht,“ antwortete ſie.„Wenn ich es thun kann, will ich es um meiner Mutter willen. Morgen werde ich nach Hauſe ſchreiben und Sie können mir die Antwort auf meinen Brief bringen, wenn dieſelbe kommt.“ Mrs. Gray war nur wenig von der Unterhaltung entgangen. Aus derſelben entnahm ſie, daß Miß Emmy von ihrer Mutter in ein Erziehungsinſtitut geſchickt worden war, in welchem dieſelbe ſie noch vermuthete. Sie erfuhr auch, daß Henriette Kelting die Briefträgerin zwiſchen Mr. Oscar und Miß Emmy geweſen war, ſo lange die letztere noch in der Schule. Als Henriette die junge Frau verlaſſen, öffnete Emmy Briefe, welche dieſe ihr gebracht, und ihre Thränen floſſen, als ſie die Zeilen las. Dann legte ſie die Briefe ins Feuer und ſah träumeriſch zu, wie ſie zu Aſche verbrannten. Es hatte zwölf Uhr geſchlagen, als ſie ſich zur Ruhe begab, ihr Kind an ihre Bruſt drückend und heiße Gebete zu Gott emporſendend. Als ſie ſich am andern Morgen erhoben hatte, ſah ſie ſo traurig aus, daß Mrs. Gray ſie bat, einen Spaziergang zu machen, damit ſie einmal wieder an die friſche Luft komme. Emmy nahm den Vorſchlag an, und die zwölfjährige Tochter der Mrs. Gray wurde ihr als Begleiterin mitge⸗ geben. Sie fuhr mit dem Omnibus bis Regent⸗ ſtreet, wo ſie mit ihrer kleinen Begleiterin ausſtieg und auf dem Trottoir langſam weiter ſchritt. Die Luft war mild und erfriſchend, und Emmy fühlte ſich von neuem Leben durchſtrömt. Plötzlich blieb ſie ſtehen; ein langer Wagenzug, der ſich dicht ans Trottoir reihte, erregte ihre Aufmerkſamkeit. In dem erſten Wagen ſaß ein Brautpaar. Die Braut war jung und ſchön. Sie trug ein weißes Kleid, einen langen Spitzenſchleier und einen Kranz von Orangeblüthen in ihrem üppigen Haar. Emmy ſchenkte ihr einen Blick und dann richteten ſich ihre Augen auf den Bräutigam. Allmächtiger Gott! Dieſes feine, ſchöne Geſicht, die ſchlanke Geſtalt, war ihr nur zu bekannt— es war ihr Gatte, der Mann, den ſie als Oscar Roceſter kannte. Eine leichte Verwirrung unter den voranfah⸗ renden Wagen brachte den Zug zu einem momen⸗ tanen Anhalten. Lord Oscar ſtecke den Kopf aus dem Wagen, um nach der Urſache des Aufenthaltes zu ſehen, und ſein Blick traf plötzlich die junge Frau— ſein angetrautes Weib, welches er ver⸗ ſtoßen hatte und welches er todt wähute. Er erkannte ſie ſogleich, obwohl ſie bleich und ſorgenvoll ausſah, obſchon ihre Augen den Glanz verloren hatten und die ſonnige Heiterkeit ihres lieblichen Geſichts verſchwunden war. Er erkannte ſie in dem Augenblick, als ſie ihn erkannte„und fuhr entſetzt zurück. Emmy ſtützte ſich ſchwerer auf ihre kleine Begleiterin. Eine Fluth von Gedanken ſtürmte auf ſie ein. Er war alſo wieder verheirathet. Ihre Hei⸗ rath mit ihm war ungültig geweſen, ſonſt wurde er es nicht gewagt haben, eine zweite Verbindung zu ſchließen. Und ſie war einſam und verlaſſen. Der Vater ihres Kindes hatte ſie verſtoßen! Ihre kaum wieder hergeſtellten Kräfte ſchienen ſie wieder zu verlaſſen, und mit einem lauten, gellenden Aufſchrei ſank ſie ohnmächtig neben dem Hochzeitswagen nieder. 4. Kapitel. Eine bange Vorahnung. Reynold Farm in Kent war ſchon ſeit Jahr⸗ hunderten im Beſitze derſelben Familie geweſen. Die Reynolds waren wohlhabend, beſtellten ihren eigenen Acker und arbeiteten mit den Knechten und Mägden im Haus und auf dem Felde. Dabei waren ſie ſtolz wie kaum eine andere Familie der Grafſchaft. Sie waren ein ſtarkes„kräftiges Ge⸗ mende Valentin Georges wollte den Schreck aus den Händen der Schutzmannſchaft befreien, worauf dieſe blank zog. Schutzmann Baumann erhielt einen Meſſerſtich in die rechte Hand. Die beiden Burſchen wurden, nachdem die Schutz⸗ mannſchaft Verſtärkung erhalten, ſchließlich doch überwältigt und feſtgenommen. Ebenſo gelangten noch zwei Burſchen in Haft, welche Drohungen gegen die Schutzleute ausſtießen. Der Vorfall verurſachte natürlich einen großen Menſchen⸗ auflauf. f Sandhofen 4. Okt. Begünſtigt vom prächtigſten Herbſtwetter und in Gegenwart von über 100 militäriſchen Vereinen wurde heute das neuerrichtete Kriegerdenkmal enthüllt. Die Veranſtaltung entwickelte ſich zu einem glänzen⸗ den Volksfeſte. — Der Alkoholteufel. Eine intereſſante Statiſtik wurde von dem badiſchen Landesverein gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke veran⸗ laßt. Auf ſeine Anregung wurde vom 1. Okt. bis 31. Dez. 1895 von den Gerichten bei den zur Abhandlung kommenden Straffällen der Ein⸗ fluß der Trunkenheit konſtatirt. Es ergab ſich hierbei folgendes Reſultat: Im betrunkenem Zu⸗ ſtand wurden begangen Diebſtahl 7 pCt., Ver⸗ brechen und Vergehen wider das Leben 18, Ver- brechen und Vergehen wider die öffentliche Ord— nung 30, Brandſtiftung 33, Verbrechen gegen die Sittlichkeit 39, Beamtenbeleidigung 40, Körperverletzung 48, Nöthigung und Bedrohung 46, Sachbeſchädigung 49, Raub und Erpreſſung 57, Widerſtand gegen die Staatsgewalt 64, Ver⸗ gehen gegen die Religion 66, Beleidigung der Landesherren ꝛc. 71,1 pCt. aller Fälle. Insge⸗ ſammt von 2473 Perſonen 895 oder 34,7 pCt. aller Fälle wurden in der Trunkenheit begangen. Schönau i. W., 4. Okt. Vorgeſtern Nacht brannte in Pfaffenberg ein großes, von drei Familien bewohntes Bauernhaus nieder. Die bereits zur Ruhe gegangenen Bewohner konnten kaum das nackte Leben retten; ſämmtliches Vieh kam leider in den Flammen um, denn das Feuer griff in dem alten, mit Stroh bedeckten Holz hauſe ſehr raſch um ſich. Man glaubt, lt. B. Pr., daß der Brand durch Sebſtentzündung des Oehmdes entſtanden ſei. Nur der völligen Wind⸗ ſtille iſt es zu danken, daß das Feuer nicht weiter um ſich griff. Die Feuerwehren von Atzenbach und Mambach waren anweſend. Schopfheim, 5. Okt. Aus der Unter⸗ ſuchungshaft entlaſſen wurde ſchon vor einigen Tagen der kürzlich verhaftete Knecht Gleichauf von Epfenhofen, da ſich keine genügende Anhalts⸗ punkte für eine Betheiligung desſelben an der Ermordung der Hebamme Vetter ergaben. Ittlingen, 5. Okt. Einen Akt beſtia⸗ liſcher Rohheit lieferte ein hieſiger Landwirth. Derſelbe fuhr mit ſeinen Kühen am Nachmittag auf ſeinen Acker, um ihn mit Wintergetreide zu beſtellen. Während der Arbeit verſagte eine der Kühe den Dienſt. Was geſchah? Mit Peitſche und Stock wurde dem armen, hilfloſen Geſchöpfe der nöthige Gehorſam eingeprägt. Aber noch nicht genug. Als das Thier vor Schmerzen und Schwäche nicht mehr weiter konnte, ſo daß es auf dem Boden zuſammenbrach, wurde demſelben noch ein in der Nähe arbeitendes Ackerpferd an den Hals geſpannt, ſo daß es mit deſſen Hilfe unter weiteren Stockſchlägen mit knapper Noth wieder auf die Beine gebracht werden konnte. Zuletzt ſollte das arme Thier den mit Kartoffeln beladenen Wagen mit nach Hauſe ziehen, brach aber nochmals zuſammen, ſo daß es auf einem Wagen nach Hauſe gebracht werden mußte, wo es eine ganz kurze Strecke vor dem Ortseingang verendete. Wiesbaden, 2. Okt. Der vor einigen Tagen vom Amte ſuspendirte Kaſſenführer der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, Franz Maurer, wurde geſtern Abend verhaftet. Er hat zuge⸗ ſtanden, 5000 Mark Kaſſengelder unterſchlagen zu haben. Bonn, 4. Okt. Im Kottenforſt fand ein Duell zwiſchen einem hieſigen Huſaren Offizier und einem Reſerve Offizier, einem Kaufmann aus Hamburg ſtatt. Einer der Duellanten ſoll erheblich verletzt ſein. Köln, 4. Oktt. Auf dem Rhein⸗Seedam⸗ pfer„Ruhrort“, der dieſer Tage hier in Köln eintraf, brach unterwegs eine Meuterei aus, wobei der Kapitän von den Mannſchaften des Schiffes ſchwer mißhandelt wurde. Die Meuterer wurden auf einer Zwiſchenſtation verhaftet. Sie halten beabſichtigt, den Kapitän zu berauben. Eſſen 5 Okt. Emil Behrend(der„falſche Erzherzog“) hält ſich zur Zeit bei ſeinen Eltern in Altendorf auf. Die eheliche Verbindung mit Marie Husmann ſoll auf Wunſch der beiderſei⸗ tigen Angehörigen demnächſt ſtattfinden. — Auchein Duell. Aus Preßburg wird berichtet: Die Magyarteler Bauern Joſeph Kulas und Johann Molnar geriethen geſtern Abend in Streit, weil erſterer der Frau Molnar's nach⸗ ſtellte. Es kam zu einem förmlichen Zweikampf mit Miſtgabeln, bei welchem Molnar ſeinem Gegner den Hals durchbohrte, ſo daß Kulas ſo⸗ fort ſtarb. — In der Hitze des Gefechts. Die Beſucher des öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſes kommen immer auf ihre Rechnung. Zwei Red⸗ ner welche ſehr ernſt die Nothſtandsvorlagen be⸗ ſprachen, leiſteten einige Sätze, welche die Zu⸗ hörer mit homeriſchem Gelächter aufnahmen. Der eine der Redner ſagte:„Die Reblaus iſt das Steckenpferd, auf dem der Herr Ackerbau⸗ miniſter immer herumreitet“, und ein zweiter Redner erklärte mit weithin tönender Stimme: Die hohe Regierung ſoll endlich die verlauſten Gärten in die Hand nehmen. Aoſta 4. Okt. Die Lokomotive, der Kohlentender und Gepäckwagen eines Perſonen⸗ zuges entgleiſten 5 Kilometer von hier und ſtürzten in eine Schlucht hinab. Durch das Reißen der Kette, die die Perſonenwagen mit dem voraufgehenden Zugtheil verband, wurde größeres Unheil verhütet. Der Zugfuͤhrer und und ein Heizer ſind todt und 10 Perſonen ver⸗ letzt, darunter ein Schaffner und drei Reiſende. Warſchau 5. Okt. Die Stadt Newy⸗ kurzenies im Gouvernement Wilna iſt gänzlich eingeäſchert worden. 17 Menſchen ſind ver⸗ brannt, 500 ſind obdachtlos. Das Feuer war von verſchiedenen Seiten angelegt worden. Petersburg, 5. Okt. Die„Petersb. Ztg.“ meldet aus Ternowo, bei Serespol ſeien neuerdings Leichen von Sektirern ausgegraben worden und zwar wurde die Leiche einer unbe⸗ kannten Nonne, eines 8jaͤhrigen Mädchens, eines Winzers mit ſeinem 6jährigen Töchterchen und noch zwei unbekannte Leichen aufgefunden. Das Haupt der Sektirer, Kowallew, erklärte auf Befragen, er habe gewußt, daß der Winzer die Abſicht habe ſich mit ſeinem Töchterchen lebendig zu begraben. Kawallew weigerte ſich den Ort anzugeben, wo ſich die Leichen der übrigen Sek⸗ tirer, deren Zahl auf 26 bis 30 geſchätzt wird, befinden. London, 2. Okt. Um Mitternacht brach in der bedeutenden Zuckerwaarenfabrik von Pas⸗ cal in Blackfriars Road eine Feuersbrunſt aus. Die Flammen ergriffen ſchnell das ganze Ge⸗ bäude und verbreiteten ſich auch über die Nach⸗ barhäuſer, darunter auch das Lager eines bedeu⸗ tenden Regierungslieferanten für Lebensmittel. Um 7 Uhr früh war das Feuer noch nicht ge⸗ löſcht, jedoch in der Hauptſache bewältigt. Der Schaden iſt ungeheuer. — Um Fenſterſcheiben zu reinigen, werden dieſelben mit ſcharfem Eſſig eingerieben, mit Waſſer abgeſpült und mit Lederlappen trocken gerieben. Litterariſches. Eine neue Bewegung im Frauenleben beginnt jedesmal, wenn die Herbſtmoden, wie jetzt eben wieder, zur Herrſchaft gelangen, und die Frage: „Was iſt kleidſam? Was iſt chic?“ führt meiſt zu langen und erregten Debatten. Eine allein zutref⸗ fende Antwort darauf giebt das in Modeſachen ton⸗ angebende Weltmodenblatt„Große Modenwelt“, mit bunter Fächervignette, Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 35, welches nicht nur Pariſer, ſondern auch Berliner, Wiener und Londoner Moden mit geſchmackvoller Auswahl in herrlichen Moden⸗ Genrebilder zur Darſtellung bringt. In der That giebt es kaum ein anderes Modenblatt der Welt, welches wie„Große Modenblatt“, mit bunter Fächervignette, für nur eine Mark vierteljährlich eine ſolche Fülle an Text und Bildern bietet und zwar von Moden, Belletriſtik(mit vornehmen Bildern, auch humoriſtiſchen), Schnittmuſterbogen (doppelſeitig, zu jeder 14tägigen Nummer), mehr⸗ figürlichen Stahlſtich⸗Colorits, Muſterfriſuren, großen Extra⸗Handarbeiten⸗Beilagen, Hausfrauen⸗ Zeitung eic. etc. Die Große Modenwelt“, mit bunter Fächervignette— man achte genau auf den Titel— erſcheint in ca. 200 000 Auflage und in ſchlecht. Die weiblichen Mitglieder der Familie hatten ſich immer durch Tugend und Sittſamkeit ausgezeichnet, waren treue Frauen und liebevolle Mütter und die Männer waren rechtſchaffen und ehrlich geweſen. Das einfache und altmodiſche Haus lag in⸗ mitten eines reich gepflegten Gartens, wo Roſen, Lilien und andere Blumen mit Himbeer⸗, Stachel ⸗ uns Johannisbeerſträuchern abwechſelten, während das zurückliegende Land ausſchließlich zum Gemüſe⸗ bau benutzt wurde. In der Nähe des Hauſes be⸗ fanden ſich Bienenſtöcke, während ſich auf dem ein⸗ gefriedigten Hofplatze eine reichhaltige Schar von Federvieh tummelte. Das ganze Gehöft war von einer hohen Mauer umgeben, an deren inneren Seite Reben und Pfirſiche wuchſen. Der gegenwärtige Beſitzer von Reynold Farm war Robert Reynold, ein Mann von zweiunddrei⸗ ßig Jahren. Er beſaß den ganzen Stolz ſeiner Vorfahren, war verheirathet und hatte zwei Söhne. Seine Frau hatte ihm eine hübſche Ausſteuer mit⸗ gebracht, aber nicht ſie führte das Regiment im Hauſe, ſondern die Mutter des Beſitzers. Mrs. Reynold war die Tochter eines adeligen Gutbeſitzers. Sie befand ſich im fünfzigſten Lebensjahre, und war von hoher imponirender Ge⸗ ſtalt. Ihr Haar war ſtark ergraut, aber ihr Ant⸗ litz trug noch die Spuren einſtiger Schönheit. Sie beſaß einen feſten Charakter und würde nie ihre Stellung als Herrin des Hauſes aus den Händen gegeben haben. Ihre Schwiegertochter war ſanft und nachgiebig und hatte auch nie den Verſuch ge⸗ macht, ſich die Führung des Hausweſens anzueignen, während es ihrem Sohne ſelbſtverſtändlich erſchien, daß ſeine Mutter das Haupt der Familie blieb. Die einzige Tochter des Hauſes, Emmy Rey⸗ nold, war ſchon in ihrer zarten Kindheit von wunder⸗ barer Schönheit geweſen. Man hatte ſie mit größ⸗ ter Sorgfalt erzogen, und als ſie zur Jungfrau angewachſen war, wurde ſie in ein Penſionat ge⸗ ſandt, damit ihre Bildung vervollkommert würde. Emmy war während der Sommerferien regelmäßig nach Hauſe kommen; aber im letzten Sommer war ſie im Inſtitut geblieben, da ſie ſich, wie ſie ſchrieb, in der Muſik ausbilden wollte. Es hielt ſich wäh⸗ rend der Ferien gerade ein berühmter italieniſcher Muſiklehrer in London auf und Mrs. Reynold, wie auch ihr Sohn hatten bereitwillig Emmy's Ver⸗ langen, bei dieſem in der Muſik ſich zu vervoll⸗ kommen, zugeſtimmt. Sie hatte auch wirklich Stunden bei dem italieniſchen Lehrer angenommen; aber lange vorher war ſie von Lord Oscar umſtrickt, und gewonnen worden. Seit mehreren Wochen empfand Mrs. Reynold eine große Sehnſucht nach ihrem Liebling. Seit mehr als drei Monaten hatte ſie nichts von ihrer Tochter gehört, und beängſtigende Gedanken beun⸗ ruhigten ſie. Emmy konnte nicht erkrankt ſein, da Madame Boncourt in dieſem Falle geſchrieben hätte. Was mochte vorgefallen ſein? Mrs. Reynold ging die Treppe hinauf in ein kleines, über die Wohnſtube belegenes Zimmer. Es war ein freundliches Gemach; hellfarbige Tapeten bekleideten die Wände, den Fußboden bedeckte ein dunkelgrauer Teppich, während die Stühle und das Sopha mit blauem Stoffe überzogen waren. Die zurückgeſchlagenen Vorhänge eines Alkovens machten ein ſchneeweißes Bett ſichtbar. Auf einem Blumen⸗ tiſch ſtangen mehrere Töpfe mit hübſchen Zimmer⸗ pflanzen, und aus einem am offenen Fenſter hängen⸗ den Käfig ſchmetterte ein munterer Kanarienvogel ſeine lieblichen Weiſen in die milde Mailufl hinein. Wieſes kleine reizende Zimmer, erſt kürzlich neu dusgeſtattet, gehörte Emmy. Ihre Mutter ſtand ſinnend am Fenſter und ihre Gedanken ſchweiften nach London; ſie dachte an ihre Tochter, die ihr in den Bildern, die vor ihrer Seele vorüberſchwebten, in einem Glanze erſchien, daß Freude und Stolz ihr Herz erfüllten. Gedankenvoll blickte ſie vor ſich hin, während ein raſcher Entſchluß in ihr reifte und feſte Ent. ſchloſſenheit ſich in ihren Mienen wiederſpiegelte. In dieſem Augenblick betrat Anna Reynold, ihre Schwiegertochter, das Gemach und gewahrte mit Verwunderung die alte Dame. Die junge Mrs. Reynold beſaß zwar viele gute Eigenſchaften, aber ſie war eiferſüchtig auf Emmy, welche ganz der Mutter Herz beſaß und auch einen großen Platz im Herzen ihres eigenen Mannes einnahm. „Das Zimmer iſt fertig ausgeſtattet, Mutter,“ erklärte ſie. Emmy würd entzückt davon ſein, aber wann wird ſie zurückkehren? Weshalb hat ſie bin⸗ nen drei Monaten nicht an Sie geſchrieben?“ ſetzte ſie fragend hinzu. „Sie muß krank ſein,“ entgegnete Mrs. Rey⸗ nold;„und ſie wird nicht zugeben, daß Madame Boncourt an mich ſchreibt, da ſie jeden Tag beſſer zu werden hofft und mir nicht unnöthige Sorgen machen will. Ich habe ſoeben darüber nachgeſonnen und habe den Entſchluß gefaßt, noch heute nach London zu reiſen, um mein Kind wiederzusehen.“ (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Kein Menſch iſt unerſetzbar, Wie hoch man ihn auch hebt. Doch jeder uns unſchätzbar, Der ſo für uns gelebt, Daß, wird er uns entriſſen, Wir ſchmerzlich ihn vermiſſen. Frei von Tadel zu* iſt der niedrigſte Grad und der höchſte; 2 g Denn nur die Ohnmacht führt oder die Größe azu. Nicht zum Eigentum gegeben Ward uns unſ'rer Kinder Gut: Nur vom Himmel ward's geliehen, Daß zu ihrem Glück wir leben. Und ſie in getreuer Hut Nähren, pflegen und erziehen. Gehorſam iſt des Weibes Pflicht auf Erden, Das harte Dulden iſt ihr ſchweres Los, Durch ſtrengen Dienſt muß ſie geläutert werden. Die hier gedienet, iſt dort oben groß. ne 4 01 lt de ind er. de. , rd, c fl. ub. 05 1 eu. mehreren Sprachen und nehmen Abonnements alle kannten finden. A. v. Schrötter hat ſein Buchhandlungen und Poſtanſtalten entgegen. Beſtes gethan, dem Bande illuſtrativen Schmuck Gratis⸗Probenummern bei erſteren und durch den ö Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 35. Wie es möglich iſt] für den Preis von 20 Pf. eineu illuſtrirten Roman aus der Feder der erſten Autoreu zu liefern, wie„Kürſchners Bücherſchatz“(Berlin, Hermann Hillger Verlag) dies thut, dieſes Räthſel zu löſen müſſen wir dem Verleger überlaſſen. Heute liegt uns als Band 15„Auf dem Ulmer Hof“, Roman von Max Lay vor, welcher noch dadurch ein erhöhtes In— tereſſe gewinnt, als der von O. Herrfurth hübſch illuſtrirte Roman in der Umgegend des nach heißem, blutigem Ringen endlich wieder deutſch gewordenen Straßburgs ſpielt.„Im Netz“ be⸗ titelt ſich der 16. Band, welcher den bekannten Romancier Alex Römer zum Verfaſſer hat. Dieſer prächtige Roman führt uns Zuſtände aus unſerer modernen, großſtädtiſchen Töchtererziehung vor Augen; unter den dem wirklichen Leben ent⸗ nommenen Geſtalten wird der Leſer manchen Be⸗ zu verleihen. Mannheimer Marktbericht vom 4. Okt. Stroh per Itr M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,50, Kartoffeln von M. 2,40— 4,00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 0— 15 Pf., Blumenkohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 20 Pf., Wirſing per Stöck 12 Pf., Rothkohl per Stück 20 Pf., Weiß⸗ kohl per Stück 10 Pf., Weißkraut per 100 Stück 800 Pf., Kohlrabi 3 Knollen 15 Pf., Kopfſalat per Stück 10 Pf., Endivienſalat per Stück 8 Pf., Sellerie per Stück 6 Pf., Zwiebeln per Pfund 8 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Portion 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 15 Pf., Carrotten per Büſchel 5 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 15., Meerrettig per Stange 12 Pf., Gurken per Stück 10 20 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 100 Pf., Aepfel per Pfd. 10— 20 Pf, Bienen per Pfd. 620 Pf., Nüſſe per 25 Stück 12 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,00 M., Hand— käſe per 10 Stück 40 Pf., Haſe per Stück 3,50 M., Hahn(jung) per Stück 1,50 M., Huhn (jung) per Stück 1,50 M., Feldhuhn per Stück 1,20 M., Enten per Stück 2,50 M., Tauben per Paar 1,20 M., Gans(lebend) per Stück 3,00 M., geſchlachtet per Pfd. 80 Pf. 2 mhiicigesette Stofe für etnachtsgeschenle. 6 Meter Noppen-Bocker 2. 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Mit Heutigem kann ich Ihnen berichten, daß mein Sohn Richard durch ihre briefliche Behandlung von ſeiner Krankheit, Schwerhörigkeit, Ohrenſauſen, Ohreureißen, Kopfſchmerz befreit worden iſt. Muß um Entſchuldigung bitten wegen meines langen Stillſchweigens; ich glaubte immer, es könnte ein Rückfall eintreten, was aber nicht der Fall geweſen iſt. Spreche Ihnen meinen beſten Dank aus; ich werde Sie weiter em⸗ pfehlen, was ich auch ſchon gethan habe. Weißbach b. Pulsnitz in Sachſen, den 4. November 1896; Herm. Mayer, Gutsbeſitzer und Gemeindevorſtand. Die Echtheit der Unterſchrift beglaubigt: Gemeinde Weißbach; Guſtav Haaſe, Gemeindeälteſter. 1 Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchſtraße 405, Glarus(Schweiz). 22— e e Mittheilung! Hierdurch beehre ich mich, das Eintreffen aller Neuheiten für die Herbst- und Winter-Saison ergebenst anzuzeigen. Die Sortimente sind in sämmtlichen Abtheilungen des Geschäftes von hervorragender Reichhaltigkeit und Schönheit und würde es mich freuen, mit Ihrem geschätzten Besuch beehrt zu werden. Meine anerkannt hohe Leistungsfähigkeit sichert die vorzüglichste Bedienung. Hochachtungsvoll SOPHIE LINK FI, 10 Mannheim, Marktstrasse F 1, 10 Parterre und erste Etage. Mannheims grösstes Etablissement für 2 N Damen-Mäntel. P. S. Von grossem Interesse dürfte die Besichtigung meiner Schaufenster-Ausstellungen sein. 1028 Turnverein Viernheim. Gut Heil! Am nächſten Sonntag, den 10. Oktober, veranſtaltet der Verein im Vereinslokale(Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer) einen Familienabend mit Conzert, ausgeführt von der„Kapelle Faltermann“. Zur Vorführung gelangen: Stabübungen, Riegenturnen, Pyramiden und Gruppen. Anfang: Abends 8 Uhr. Eintritt frei. Zu recht zahlreichem Beſuche ladet die Herren aktiven und paſſiven Mitglieder nebſt deren Angehörige freundlichſt ein 1029 der Vorſtand. 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Anſprüche jeglicher Art an den Nachlaß der am 21. September l. J. zu Viernheim verſtorbenen Nikolaus Helbig 2. MWittwe Varbara geborene Leiſt ſind bei Meidung der Nichtberückſichtigung bis zum 20. Oktober l. J. bei uns anzumelden. Lorſch, den 2. Oktober 1897. Großherzogliches Amtsgericht. 1021 gez. Dr. Hauſtädt. Für die Ausfertigung: Paul, Gr. Gerichtsſchreiber. Ich habe mich in Torſch als Rechtsanwalt niedergelaſſen. Lorſch, im Oktober 1897. (Marktplatz) 5 Salzer Rechtsanwalt. 1022 Sprechſtunden in Viernheim: Jeden Dienstag von 91 Uhr im Gaſthaus z. Freiſchütz. Zahn- Atelier CARL MOSLEn, prakt. Dentiſt 968 Breite Strasse N Breite Strasse 1 l, 2 neb Schmoller Hannheim P J, 2 neb. Schmoller Künſtliche Gebiſſe mit und ohne Gaumplatten, in Gold, Alu— minium und Kautſchuk. Zähnereinigen, haltbare Plomben von 2 Mk. und höher. Künſtliche Zähne von 3 Mk. an. Zahnziehen garantirt ſchmerzlos. 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