15 l. . 80 r U — Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerstags und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Hiernuheimer Anzeiger Anzeigen: 10 Pfg. die 4geſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die 3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. F Wirkſamſtes Inſertions-Organ. — Dienstag, den 26. Ortober 1897. — i. Jaſigang i Deutſchland Berlin, 28. Okt. Nicht ein neues Infanterie⸗ gewehr gelangt zur Einführung, wie eine Blätter⸗ meldung glauben machte, ſondern ein neues Ge⸗ wehr des alten Modells 88, wovon inzwiſchen Millionen angefertigt wurden. Die alten Ge⸗ wehre werden eingezogen und ſoweit ſie noch brauchbar ſind, ausgebeſſert. — Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet: Die in den letzten Monaten auf den deutſchen Eiſen⸗ bahnen vorgekommenen Unfälle veranlaßten das Reichseiſenbahnamt zu der Prüfung, ob nicht zur Erhöhung der Betriebsſicherheit es räthlich ſei, die vom Bundesrathe für das Eiſenbahn⸗ weſen erlaſſenen allgemeinen Verordnungen ver⸗ ſchiedentlich zu ergänzen. Das Ergebniß der Prüfung wurde den meiſtbetheiligten Bundes- regierungen in Geſtalt beſtimmter Vorſchläge mitgetheilt und zugleich die Regierungen einge laden, bei der Beſchlußfaſſung des Bundesraths und der vorbereitenden commiſſariſchen Verhand⸗ lungen, die für Ende November in Ausſicht ge⸗ nommen ſind, ſich vertreten zu laſſen. Zur Be⸗ rathung wurden u. A. geſtellt: Obligatoriſche Einführungen von Vorſignalen, Einrichtung einer Streckenblockirung auf ſtark befahrenen Bahn⸗ linien, die größte zuläſſige Stärke der Güterzüge zc., Entlaſtung der Stationsbꝛamten von ander⸗ weitigen Geſchäften. — Zu der Meldung des„Berl. Tagebl“, daß die Regierung im Riichstage größere Credite verlangen wolle für Zwecke, die mit der Be⸗ waffnung des Heeres zuſammenhängen, ſagt die „Poſt“, es ſei Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Regierung weder in dieſem Augenblick noch in abſehbarer Zeit mit ſolchen Forderungen hervortreten werde. — In Weimar iſt eine eigenartige Ueber⸗ raſchung einer großen Zahl von Landtagswählern zu Theil geworden. Das neue Wahlgeſetz vom 17. April 1898 enthält eine Beſtimmung, wo⸗ nach ſäumige Wähler mit 10 bis 30 Mk. Geld⸗ ſtrafe zu belegen ſind. Dieſe Beſtimmung iſt natürlich in weiteren Kreiſen unbekannt. Sie hat nunmehr Anwendung gefunden, indem etwa 140 Wähler des erſten Verwaltungsbezirkes theils wegen gänzlichen Fernbleibens, theils wegen verſpäteter oder ungenügender Entſchuldigung in eine Strafe von je 10 Mark genommen wor⸗ den ſind. Ausland. Wien, 23. Okt. Dem„N. Wiener Tagbl.“ zufolge ſoll eine Staatsſteuer für Radfahrer ein⸗ geführt werden. Konſtautinopel, 23. Okt. Bei den endgiltigen Friedensverhandlungen legten die türkiſchen Be⸗ vollmächtigten einen auf Grund des Präliminar⸗ antrages ausgearbeiteten Vertragsentwurf in 18 Artikeln vor, von denen 8 bereits genehmigt ſind. Die in Folge der unbeſtimmten Faſſung des Artikels 3 des Präliminarvertrages hinſichtlich der Verhandlungen wegen der Konſularkonvention aufgetretenen Schwierigkeiten laſſen eine Be⸗ rufung an den Schiedsſpruch der Vertreter der Mächte in Konſtantinopel als wahriſcheinlich er⸗ ſcheinen. Newyork, 23. Okt. Einer Depeſche des New⸗ hork Herald aus Waſhington zufolge ſoll die Regierung entſchloſſen ſein, Spanien deutlich verſtehen zu geben, daß es keine Gründe habe, ſich über die Art der Ausführung der Neutrali— tätsgeſetze ſeitens der Vereinigten Staaten zu beklagen. Kharappa(Indiſche Grenze), 28. Okt. Truppen abtheilungen unter General Lockhart ſind im Khankithale angekommen. Die Bergkämme ſind vom Feinde beſetzt, der bei Nacht ein vernichten⸗ des Feuer gegen das Lager unterhält. Die Mannſchaften des Feindes ſind offenbar einexer⸗ zirte und von alten Sepoys angeführte Leute, ſie bedienen ſich ſogar des Sonnentelegraphen. Aus Nah und Fern. Viernheim, 25. Okt. Vom 1. No⸗ vember ab ſollen, wie bereits mitgetheilt,„Karten⸗ briefe“ mit eingedrucktem Werthzeichen zu 10 Pf. eingeführt und bei den Verkehrsanſtalten des Reichspoſtgebiets zum Nennwerkh verkauft werden. Auf die Kartenbriefe finden die Vor⸗ ſchriften für Briefe Anwendung. Im Privat⸗ wege hergeſtellte Kartenbriefe ſind zuläſſig. Die Reichsdruckerei übernimmt für Privatperſonen die Abſtempelung ſolcher Kartenbriefe mit dem Freimarkenſtempel unter den für die Abſtem⸗ pelung von Poſtkarten geltenden Bedingungen. Die abzuſtempelnden Kartenbriefe müſſen der Reichsdruckerei ungefalzt überwieſen werden. — Friſche Landeier, drei Stück 10 Pfennige, annoncirte in Düſſeldorf ein Eier⸗ händler. Es handelte ſich aber um Kiſteneier, weshalb das Gericht die Beſchuldigten zu 50 Mk. Geldſtrafe verurtheilte. Das Gericht führte u. A. aus, daß unter Landeiern„hieſige“ Eier zu verſtehen ſeien, nicht ſog. Kiſteneier. Mannheim, 22. Okt. Geſtern Abend gegen halb 7 Uhr wurde die Feuerwehr allar⸗ mirt. In dem geraumen, einen Hinterbau des Quadrates F 4 bildenden Magazin der Porzellan⸗ waarenhandlung von C. Schulz F 4, 7 war Großfeuer ausgebrochen, welches in den bedeu⸗ tenden Strohvorräthen reichlich Nahrung fand, ſo daß das Magazin ganz ausbrannte. Der Feuerwehr gelang es nach gewaltiger Anſtrengung das Uebergreifen des Feuers auf die zahlreichen enggebauten Nachbargebäude zu verhüten und das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Schaden dürfte ſehr bedeutend ſein. Gegen 9 Uhr rückte die Feuerwehr wieder ab. Ludwigshafen, 22. Okt. Welche Wir⸗ kung der 1897 er hervorzubringen vermag, be⸗ weiſt folgender Vorfall: Ein dahier in Stellung befindlicher lediger Kaufman kaufte ſich vorgeſtern Abend unter Mitwirkung des Neuen einen ge · hörigen„Affen“, in deſſen Begleitung er eine ihm fremde Wohnung im 3. Stock beſtieg, ſich dort im Kinderzimmer auskleidete und in ein Kinderbett legte. Das im Bette liegende Kind war vernünftig genug, ſeine Eltern von dem Vorgefallenen zu benachrichtigen, worauf der Was die Liebe vermag. Roman von E d. Wagner. Nachdruck verboten. 12. Fortſetzung. 8. Kapitel. Das Bekenntniß eines Sterbenden. Die achtzehn Jahre. welche ſeit der Verhei⸗ rathung ſeines Sohnes, des Lord Oscar, verfloſſen, waren für den alten Grafen von Saint Berry keine glückliche Zeit geweſen. Seitdem Oscar auf den Wunſch ſeines Vaters die ſchöne Erbin Georgine Glanmore geheirathet, war derſelbe wie umgewandelt worden. Er hatte ſeine früheren Bekanntſchaften abgebrochen, ſeine Rennpferde verkauft und im wahren Sinne des Wortes ein neues Leben begonnen. Er wurde ſtill und finſter und in ſeinem Weſen lag eine Art Zurückhaltung und Scheu. Er mied die Geſell⸗ ſchaften, lebte ſehr zurückgezogen, und unter der Laſt ſeines böſen Gewiſſens wurde ſeine Geſundheit wankend. Von ſeinen früheren Freunden verkehrte nur noch einer mit ihm: Martin Clifford, der Mann, den der alte Graf für Oscars böſen Genius hielt, und der es in Wirklichkeit auch geweſen war. Aber wie der junge Lord ſich änderte, ſoänderte ſich auch Clifford. Er gab ſeinen bisherigen Lebens⸗ wandel auf und empfing Jahre lang von Oscar eine bedeutende Rente für ſeine Verſchwiegenheit, bis er unerwartet eine anſehnliche Erbſchaft machte, die ihn in den Stand ſetzte, ohne die Güte ſeines Freundes leben zu können. Nachdem Lord Oscar von dem Selbſtmorde der armen Emmy geleſen, hatte er Clifford beauftragt, für die Beſtattung der Verblichenen zu ſorgen. Clifford hatte ſich ſofort auf den Weg gemacht, um den Auftrag auszuführen, erfuhr aber, daß der Leichnam nicht aufgefunden ſei; er erhielt nur Emmys Trauring und die andern Gegenſtände, welche man auf der Waterloobrücke gefunden hatte. Obgleich Lord Oscar nun den Wünſchen ſeines Vaters nachgekommen war, fand ſich derſelbe trotzdem in ihm getäuſcht. Der Graf beſaß Ehrgeiz. Er war ein hervorragendes Mitglied im Oberhauſe des Parlaments und wünſchte ſeinen Sohn ebenfalls dort zu ſehen. Aber Lord Oscar hatte keinen Sinn für Politik. Der junge Mann hatte anfänglich den Selbſt⸗ mord der armen Emmy leicht genommen, nachdem der erſte Schrecken überwunden war. Er hatte ſich mit Lady Georgine verlobt zollte, ihr die ſchuldigen Aufmerkſamkeiten und ſpielte den zärtlichen Bräu⸗ tigam, ſo lange er bei ihr war. Aber bald war die Reue in ihm wieder erwacht. Er ſuchte durch Zerſtreuungen ſein Gewiſſen zu beſchwichtigen, doch es ließ ihm nirgends Ruhe; denn er ſagte ſich, daß er Emmy in den Tod getrieben habe. Er hatte ihr geſagt, daß ſie nicht ſein rechtmäßiges Weib ſei, und er wußte, daß es eine Lüge war. Sie war ſein Weib vor Gott und den Geſetzen Englands, und hätte ſie gelebt, würde er nicht gewagt haben, eine neue Heirath zu ſchließen. In der feſten Ueberzeugung, daß ſie todt ſei, hatte er ſich wieder vermählt und dann hatte er auf dem Heimwege aus der Kirche nach der Trauung Emmy, ſeine erſte Frau, geſehen, bleich wie der Tod und Entſetzen in den gramvollen Zügen. Sie hatte ihn erkannt und erſchreckt war ſie zurückgebebt. Emmy am Leben!„Du biſt ein Verbrecher,“ rief es in ſeinem Innern und Verzweiflung hatte ſeine Seele erfaßt. Während der Weiterfahrt nach Glanmore Houſe ſprach er kein Wort. Lady Georgine, entzückt von der Pracht, die ſie umgab, benierkte kaum ſein plötz⸗ lich verändertes Benehmen. Beim Hochzeitsmahl war er ſchweigſam und niedergedrückt. Erſt als er von den Hochzeitsgäſten über ſein Ausſehen be⸗ fragt wurde, raffte er gewaltſam ſeinen Muth zu⸗ ſammen, Emmy wußte ja nicht einmal ſeinen wirk⸗ lichen Namen; wie konnte ſie die Wahrheit erfor⸗ ſchen? Sein armes junges Weib war in ihrer Un⸗ ſchuld mit dem Getriebe der Welt unwiſſend wie ein Kind geweſen, und er hatte von ihr nicht zu befürchten, daß ſie ihn aufſuchen würde. Und ſonderbar, in demſelben Maße, wie ſeine Furcht vor ihr wich, kehrte ſeine frühere leidenſchaft⸗ liche Liebe zu ihr zurück. Lady Georgine war ſelbſtſüchtig und für ſich eingenommen. Ihr Geſetz war die Mode und die Geſellſchaft ihr Tribunal, vor deſſen Schranken ſie zu glänzen ſtrebte. Oscars Schönheit hat ihr ge⸗ fallen, die ganze junge Damenwelt hatte nach ihm getrachtet und ſie hatte ihn gewonnen. Sie hatte nie geäußert, daß ſie ihn liebe, aber ſie erwähnte ſehr oft, wie ſehr ſie ſeine geſellſchaftliche Stellung ſchätze, und ſprach mit Vorliebe davon, daß ſie einſt Gräfin von Saint Berry und Herrin der umfang⸗ reichen zu der Grafſchaft gehörenden Güter ſein würde. Je genauer Oscar Georgine kennen lernte, um ſo mehr kehrten ſeine Gedanken voll Sehnſucht zu der armen Emmy zurück, welche er erbarmungs⸗ los von ſich geſtoßen hatte, nicht wiſſend, was er in ihr verlor. Manchmal war es ihm, als könnte er Alles preisgeben, nur um Emmy wieder ſein nennen zu dürfen,— in ihrer Jugendſchönheit und Unſchuld, wie er ſie erkannt hatte ehe, er ſie von ſich geſtoßen. Aber er hatte es aicht gewagt, nach ihr zu ſuchen und nie gewagt, auch nur ihren Namen auszuſprechen, ſelbſt nicht zu Clifford. Lord Oscar hatte ſeine zweite Gattin gleich nach der Hochzeit nach dem Continent geführt, wo ſie zwei Jahre verweilten. Er wäre am liebſten nie nach England zurückgekommen, und erſt ſeines Vaters ausdrücklicher Befehl nöthigte ihn zur Rück⸗ kehr. Er kam, ein Schatten ſeines früheren Selbſt, und nahm von dem Gute Beſitz, welches ſein Vater ihm überwieſen hatte. Lady Georgine verlebte den Winter in London und lud Gäſte in ihr Haus, ein glänzendes 0 13 5 4 60 bereits wie ein Murmelthier ſchlafende Fremd⸗ ling wieder polizeilich ausquartirt wurde. Lampertheim, 23. Okt. Geſtern und vorgeſtern wurde der hieſige Tabak zum größten Theil abgehängt und verkauft. Erlöſt wurden 20—26 Mk, pro Centner. Lampertheim, 23. Okt. Vorgeſtern ver⸗ unglückte der 22jährige Fabrikarbeiter Jakob Schröder in der Zellſtofffabrik Waldhof dadurch, daß er die rechte Hand in die Kreisſäge brachte. Drei Finger wurden derart verletzt, daß ſie wahrſcheinlich verloren ſein werden. Der Ver⸗ letzte befindet ſich im hieſigen kath. Schweſtern⸗ haus. Worms, 23. Okt. Ein Rekrut des Inf. Rgts. Nr. 118 zog ſich durch Unvorſichtigkeit eine ſchwere Verletzung zu. Er hatte das beim Eſſen gebrauchte ſpitze Meſſer offen in die Taſche geſteckt(); infolge irgend einer Bewegung drang dieſes dem Manne in den Unterleib und verletzte ihn derart, daß an ſeinem Aufkommen ge— zweifelt wird. — Es lebe die freie Konkurrenz. Aus Waldmichelbach, 22. Okt. wird gemeldet: Ueber die Vergebung des dritten Looſes unſeres Bahnbaues haben wir zu melden: Es gaben ſich außer den Submittenten wohl noch die größten Bauunternehmer Deutſchlands, ſowie andere Intereſſenten heute hier ein Rendezvous. Ein detallirter Preisüberſchlag lag nicht vor, ſondern es bot ein jeder eine Summe, wofür er die ganze 3,3 Kilometer lange Strecke incl. des 675 Meter betragenden Tunnels vollſtändig herzuſtellen ſich erklärte. Dieſe Offerten lauteten: Konrad Hitz Rheinfelden 880 882 Mk., Dinndorf⸗Straß burg 709 757 Mk., Kemp⸗Mannheim 689 062 Mk., Helfmann. Frankfurt 671566 Mk., Preller Bingen 598 871 Mk., Rothſtein und Sohn⸗ Stettin 513 365 Mk., Raſtelli und Co.⸗Elberfeld 486 796 Mk., Ernſt Sohre⸗Kaſtelburen 479 953 Mk., Auguſt Friedrich⸗Elberfeld 475367 Mk. Das ſind gewaltige Preisunterſchlede. Birkweiler, 23. Okt. Dem 18 Jahre alten Sohn des Winzers Johannns Birkmehyer wurde als er im Stalle neben einer Kuh be ſchäftigt war, das linke Auge durch den Stoß eines Kuhhornes ganz zerquetſcht und inbezug auf Sehfähigkeit völlig vernichtet. Eine Schweſter hat früher beide Augen verloren. Mainz, 23. Okt. In der Mombacher Con⸗ ſervenfabrik hat ſich ein bedauerlicher Unfall er⸗ eignet. Ein Arbeiter ließ geſtern Nachmittag unbefugter Weiſe Dampf in ein Kochfaß ein⸗ ſtrömen. Dieſes explodirte infolgedeſſen und der Arbeiter wurde gegen die Decke des Raumes ge— ſchleudert. Die Hirnſchale ward dem Aermſten zerſchmettert, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Der Verunglückte war aus Heidesheim und unverheirathet. Ober⸗Ramſtadt, 21. Okt. Ein etwa 35 Jahre alter, verheiratheter Mann, Vater von ſechs Kindern, kam geſtern zu dem Steinbruch arbeiter G. Ittmann mit der Bitte, dieſer möge ihm doch für einige Stunden ſeinen Militärpaß leihen, da er mit einer Geſellſchaft um 100 Mk. gewettet habe, daß er beim Militär gedient habe, was thatſächlich nicht der Fall iſt. Ittmann, ein gutmüthiger Menſch, gab dem Bittenden dann unbedachter Weiſe ſeinen Militärpaß, was er ſchon bitter bereut, denn der Andere, deſſen Aeußeres ſo ziemlich mit dem im Militärpaß des J. angegebenen Signalement paßt, iſt ſeitdem von hier verſchwunden. Jedenfalls hat er ſich ein Legitimationspapier verſchaffen wollen. Wolfsheim, 23. Okt. Der 20jährige Sohn des hieſigen Bürgermeiſters wurde von einem Pferde ſo unglücklich geſchlagen, daß er das rechte Auge verlor. Der junge Mann ſollte am Tage nach dem Unfalle zum Militär einrücken. Gießen, 22. Okt. Die Frau eines Stein, bacher Landwirths ſollte vorgeſtern mittelſt Fuhr⸗ werk nach Gießen in die Klinik gebracht werden, weil ſie ſchon längere Zeit innerlich krank war. Sie ſtarb aber, kurz bevor der Wagen die Gießener Gemarkung erreicht hatte. Konſtanz, 23. Okt. Ein Einſchreibebrief mit 2000 Mk. Inhalt, den das Bankhaus Er⸗ langer u. Söhne in Frankfurt am 18. d. M. an eine hieſige Bankfirma zur Poſt gab, iſt lt. „Frkf. Zig.“ auf dem Wege hierher abhanden gekommen. Vom Oberrhein, 20. Okt. In dem ſchweizer Degerbach, Bezirk Zurzach, hat die Kirchweihe am letzen Sonntag wüſte Schlägereien verurſacht. Ein Mann erhielt 20 Stichwunden, es wurde ihm auch die Naſe abgeſchnitten, der Arzt von Zurzach mußte 20 Wunden zunähen. Einem wurde der Finger abgeſchnitten und einem andern die Naſenſpitze abgebiſſen. Elberfeld, 21. Okt. Im Vororte Huels erſtickte die Frau und ein Kind eines Muſikers. Köln, 23. Okt. Bei einer großen auf freiem Felde abgehaltenen Zigeunerhochzeit ent⸗ ſtand unter den Betheiligten etwa 130, ein Streit, wobei 6 Perſonen durch Meſſerſtiche und Re volverſchüſſe ſchwer verletzt wurden. Die Ver⸗ letzten wurden lt.„Berl. Tagbl.“ alsbald nach der Stadt transportirt. Hildesheim, 23. Okt. Auf der Station Vorsfeld erfaßte der Schnellzug Hannover— Oebisfelde, einen im Nebengeleiſe ſtehenden Bahn⸗ meiſterwagen. Ein Vorarbeiter wurde getödtet. Berlin, 23. Okt. Die Staatsanwaltſchaft hat für die Ermittelung bezw. Ergreifung des Schuhwaarenhändlers Joſeph Gönczi, der die Rentnerin Schultze und deren Tochter ermordete, eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſchrieben. Berlin, 22. Okt. Die„Fleiſcherzeitung“ erhielt ein Telegramm aus Chicago in der An. gelegenheit des dortigen Wurſtfabrikanten Lütgert, von welchem ſeinerzeit behauptet worden war, daß er ſeine Frau ermordet und dann zu Wurſt fleiſch verarbettet habe. Die Angelegenheit kam vor die Geſchworenen; die Anklage lautete jedoch nur auf Ermordung der Frau, weil zur Zeit des Mordes die Wurſtfabrik ſchon ſeit mehreren Wochen außer Betrieb war. Nach dem jetzigen Telegramm iſt die Jury wegen Uneinigkeit ent⸗ laſſen worden, die Einleitung eines neuen Ver⸗ fahrens fraglich. Wien, 23. Okt. Unter der hieſigen Be⸗ völkerung ruft die Nachricht große Bewegung hervor, daß die Brauereibeſitzers eine Erhöhung des Bierpreiſes um 2 fl. für das Hektoliter planen. Die Wiener Gaſtwirthe kauften am Handelsquai bedeutende Grundflächen an, um eine eigene Genoſſenſchaftsbrauerei zu errichten. Das Kapital beträgt mehrere Millionen Gulden. Brüſſel, 23. Okt. Auf dem Vahnhof von Namur explodirten 150 Tonnen Petroleum. Der Staatsbahnhof ſowie die Gebäude der fran⸗ zöſiſchen Nordbahn ſind gefährdet. Bislang dauerte der Brand noch fort. Man befürchtet, daß auch Menſchen verunglückt ſind. Madrid, 22. Okt. Der Schaden infolge des Wirbelſturmes auf der Inſel Leyte wird auf 1500 000 Peſetas geſchätzt. London, 22. Okt. Aus Newyork wird berichtet, daß endlich das längſt erwartete neue Modell kettenloſer Fahrräder auf den Markt ge⸗ bracht worden iſt. Die Fabrikanten ſind die Gebrüder Pope, welche auch das„Columbia“ Rad ſeinerzeit auf den Markt gebracht haben. Sie behaupten, daß die Schwierigkeiten, welche bis jetzt dem Winkelmechanismus anhafteten, vollſtändig überwunden ſind, und daß das neue Fahrrad ſicherer, leichter und ſchneller zu fahren iſt, als irgend ein älteres Modell. Der Preis ſtellt ſich vorläufig auf 125 Dollars. Zahlreiche andere Fabriken werden mit der Einführung ähnlicher kettenloſer Fahrräden folgen. Man erwartet, daß dies dazu beitragen wird, daß ein erneuter Preisſturz für die Kettenfahrräder ein⸗ tritt. Fahrräder erſter Klaſſe, welche bis jetzt 100 Dollars gekoſtet hahen, würden um Neujahr herum für nur 50 Dollars zu haben ſein. — Eine ſchreckliche Kataſtrophe hat die Philippinen-Inſeln Leyte und Samar, ſüuͤdöͤſtlich von Luzon gelegen, mit einer Geſammtbevölkerung von rund fünfhunderttauſend Seelen, am 12. dieſes heimgeſucht. Ein furchtbarer Taifun, begleitet von einer berghohen Sturzwelle, iſt über die genannten Inſeln gekommen. Die öſtlichen Kuͤſten haben veſonders ſchwer gelitten. Viele Ortſchaften, deren Wohnungen aus Bombusrohr und Flechtwerk be⸗ ſtanden ſind weggefegt. Die bedeutenderen Ort⸗ ſchaften Carigara und Burogo ſind faſt gänzlich zerſtört. Die Stadt Tacloban bildet einen Trümmerhaufen. Ueber 400 Leichen wurden be⸗ reits aus dem Schutt und Schlamm gefördert. Zuſammen dürften über 3000 Menſchen, ſämmt⸗ lich eingeborene, umgekommen ſein. Der angerichtete Schaden iſt ungeheuer. Weitere Einzelheiten fehlen noch. — Der Kaiſer bei Tiſch. Von einem —— folgen zu laſſen. Zum großen Leidweſen des Grafen entſproß dieſer Eheßkein Kind, und Lady Georgine trauerte ebenfalls deshalb. „Ich kann es nicht ertragen,“ ſagte der Graf eines Tages, als er mit ſeinem Sohne über dieſen Punkt ſprach,„daß unſer Name erliſcht, Oscar.“ Der junge Lord ſeufzte tief. „Wenn Du nur einen Sohn oder eine Tochter hätteſt!“ fuhr der Graf von Saint Berry ſorgen⸗ voll fort.„Unſere Titel ſind auf uns durch mehr als einen weiblichen Erben gekommen: und haätteſt Du eine Tochter, ſo würde deren einziger älteſter Sohn Alles erben. Doch wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, Oscar.“ Aber ſeine Hoffnung ſollte dennoch zu Schanden werden. Es waren zehn Jahre vergangen, ſeitdem Lord Oscar reichen Herzogtochter die Hand gereicht hatte, als der er plötzlich ſchwer erkrankte. Er war in ſeinem Land⸗ houſe. Seine Gemahlin war nach London ge⸗ gangen und er befand ſich allein. Da er ſein Ende herannahen fühlte, ſandte er eiligſt zu ſeinem Vater. Die Zeit hatte dem alten Manne nichts von ſeiner Rüſtigkeit genommen. Stolz und herriſch in ſeiner ganzen Haltung, trug er die Jahre wie ſeine hohen Würden. Er war das Urbild eines eng⸗ liſchen Edelmannes. Als der alte Graf in das Krankenzimmer trat, waren die Fenſter dicht verhangen und im Kamin brannte ein helles Feuer. Am Fuße des Bettes ſaß eine Wärterin, während der Arzt vor dem Bette ſtand und den Puls des Kranken fühlte. Sein Ge⸗ ſicht war ernſt und er ſchüttelte bedenklich den Kopf. Der Graf trat leiſe hinzu, beſorgt und tief be⸗ wegt. Wie bleich und verfallen war das Ausſehen ſeines Sohnes! Gewiſſensbiſſe hatten mehr gethan, als die Krankheit, um die einſt ſo ſchönen Züge zu entſtellen. Seit dem jungen Manne die Gewißheit geworden war, daß er ſterben mußte, hatte er die größten Qualen ausgeſtanden. Er hatte den ganzen Tag auf ſeinen Vater gewartet und zu Gott gebetet, daß ihm das Leben nur noch ſo lange erhalten bleiben möchte, bis er ſeinen Vater geſehen und ihm die Schuld ſeiner Vergangenheit gebeichtet hätte. (Fortſetzung folgt.) „Es war einmal“. Die Mutter will mit ihrem Kind' Zum Grab des Vaters hin.— „Drei Monate ſchon verfloſſen ſind, Seit ich verlaſſen bin!“ So denkt ſie in der Trennungsqual Zurück und ſeufzt:„Es war einmal!“ „O, Mutter!“ ruft des Kindes Mund, „Sieh' doch der Blumen Pracht! Ich pflück ſie alle in der Rund, Sie hat mir Gott gebracht!“ —„Auch ich brach Blumen ohne Zahl, Mein liebes Kind:„Es war einmal!“ „Welch' frohe große Kinderſchaar Vereinigt dort das Spiel! Gelt, Mutter, mit dem Vater war Auch ich bei ihnen viel?“ — Ach, ja, er führte in das Thal Gar oft Dich hin:„Es war einmal!“ Sie treten in den Friedhof ein. „O, ſtille, heil'ge Ruh!“ Das Grab deckt alle Erdenpein Und allen Kummer zu. „Dies Eine von den Gräbern all' Birgt unſer Glück:„Es war einmal!“ So klagend hin die Mutter ſinkt In Traurigkeit und Schmerz, Von ihres Kindes Oippen klingt Es rein aus frommem Herz: Komm', gute Mutter, mit ins Thal, Laß ruh'n die Klag:„Es war einmal!“ Die Zeit verrinnt, mit ihr der Schmerz; So geht es in der Welt. Doch, wer bewahrt ein reines Herz, Der guten Lohn erhält, Denk' nur bei aller Seelenqual: „Es iſt Nichts neu:„Es war einmal!“ — Die Haare auf unſerm Haupte ſind gezählt: Die Statiſtiker, die ſich nichts ent⸗ gehen laſſen, was man addiren kann, haben ſich die Mühe gegeben, die grundlegenden Elemente des menſchlichen Haarwuchſes aufzuzählen, So hat einer von ihnen die Oberfläche eines Quadrat⸗ Zolls der Kopfſchwarte mit der Lupe geprüft, die Zahl der darauf befindlichen Haare berechnet und auf Grund der Ergebniſſe ſeiner verſchiedenen Beobachtungen die durchſchnittliche Dichtigkeit der Kopfhaare beſtimmt. Nach ihm enthält ein Quadrat⸗Zoll der Kopfhaut 1066 Haare. Nimmt man dieſe Zahl als Baſis an, ſo kann man leicht die Geſammtziffer der Haareinheiten be⸗ rechnen, die den Schmuck eines wohlbeſtellten Kopfes bilden. Aber leider iſt die thatſächliche Wahrheit nicht ſo leicht feſtzuſtellen wie die wiſſenſchaftliche. Ein anderer Gelehrter ſchreibt das„Journ. des Debats“, behauptet, jene Ziffern ſeien ganz ungenau, und man müſſe vor allem einen grundſätzlichen Unterſchied zwiſchen der Farbe der Haare machen. Die weit feineren blonden ſeien auf der gleichen Fläche viel dichter geſäͤet als die dunkeln, und durch eine lange, peinliche Unterſuchung habe er die Ueberzeugung gewonnen, daß die Zahl der blonden Haare ſich durchſchnitt⸗ lich auf 143,006, die der braunen auf 105,000 und die der rothen nur auf 82,200 belaufen. — Die„ſüßeſte“ Stadt der Welt iſt unſtreitig Chicago. Dort gibt es 2023 Con⸗ fiturenfabriken, die alle glänzende Geſchäfte machen. ſilb and Aut meh Au liche mlt Han bela git Hen i f old ſtteb Geb leau rue biin, Auf mor bierſ figüt faltig von lezte ſtten Abos allen Prob lig) No zu ſo for diese unſer maße dieſer haben echalt mäß O D ig bon. heranſt Si 50 h 0 5 0 1 n n . r. let L 0 U fl 1 Theilnehmer am Kaiſerdiner im General⸗Com⸗ mandogebäude in Magdeburg hört das national⸗ liberale„Leipz. Tabl.“ folgende Details:„Jedes mal wenn der Kaiſer ſein Glas leerte, mußten die Tiſchgenoſſen vorſchriftemäßig auch das ihre leeren, und das geſchah ſehr oft. Da das Cere⸗ moniell verlangt, daß niemand mehr ſitzen bleibt, ſobald der Kaiſer die Tafel aufhebt, mußte ſich Jeder dazuhalten. Nach dem Eſſen wurden ſehr große Cigarren herumgereicht, die der Erzähler z. B. erſt in 1½ Stunden zu Ende rauchen konnte; der Kaiſer war damit in 26 Minuten fertig. Es geht bei Sr. Majeſtät eben alles ſehr raſch und präzis vor ſich.“ — Wie wird die Frau des zwan⸗ zigſten Jahrhunderts ſein? Der Pro- phet behauptet, daß die Triebfeder der Galanterie aus den Seelen der Frauen des nächſten Jahr⸗ hunderts zu verſchwinden beſtimmt iſt. Die kleinen Komplimente werden die Ohren der zu— künftigen Evatöchter nicht mehr kitzeln. Ihre Er⸗ ziehung wird ganz und gar verſtandesgemäß, ihre Gefühle werden ganz männlich ſein. Das Herz wird einen rein phyſiologiſchen Werth haben. Die Liebe wird nicht mehr ein nothwendiges Lebenselement ſein, ſondern nur eine unter dem Vorwande der Erholung dem ermüdeten Geiſte geſtattete Zerſtreuung. Sie wird es mit der Liebe ſo halten, wie man heute eine Cigarette nach dem Frühſtück raucht. Die Ehe wird nicht mehr die Vereinigung zweiet Seelen in einem ſelbſtauferlegten Bande ſein, ſondern die Anein⸗ anderfügung zweier Molekühle des Weltalls. Kurz, die Frau des 20. Jahrhunderts wird nicht mehr eine Frau, ſondern eine— verſchlimmerte Auflage des Mannes ſein. Litterariſches. „um ein Nichts!“ heißt das herr⸗ liche Bild von Margitay, welches in Verbindung mit einem ergreifenden Gedicht von Adalbert von Hanſtein, die erſte Oktobernummer der rühmlichſt bekannten„Großen Modenwelt“ mit bunter Fächervignette ziert. Wie alle Blätter des John Henry Schwerin'ſchen Verlages, weiſt auch dieſes in über 200 000 Auflage erſcheinende, mit der goldenen Medaille prämiüirte Weltblatt das Be⸗ ſtreben auf, das Vorzüglichſte auf allen Gebieten zu liefern. Die geſtaltenreichen Tab⸗ leaux hübſcher Genre⸗ und Einzelbilder der neueſten Herbſtmoden erfreuen das Auge und bringen letztere vollendet zur Geltung. Die iuſtrirte Belletriſtik bringt eine reizende Hu⸗ moreske von Nataly von Eſchſtruth. Die großen vierſeitigen Extra⸗Handarbeitenbeilagen, die viel- figürlichen Stahlſtich⸗Modencolorits, die doppel⸗ ſeitigen Schnittmuſterbogen und die Lieferung von Gratis⸗Schnitten, genau nach Körpermaß, letztere gegen Erſtattung geringer Selbſtkoſten, ſetzen„Große Modenwelt“ außer Concurrenz. Abonnements zu nur 1 Mk. vierteljährlich bei allen Buchhandlungen und Poſtanſtalten(Gratis- Probenummern bei erſteren und durch den Ver⸗ lag). Man achte genau auf den Tilel„Große Modenwelt“ mit bunter Fächervignette. Herbſtlied. Jene Tage ſind vergangen, Die den Frühlingsgruß gebracht, Und entblättert ſind die Roſen Und des Baumes Blüthenpracht; Alle Fruͤchte ſind gebrochen Von den Aeſten mild und reich Und das Hauchen kalter Lüfte Flüſtert um den dürren Zweig. Keine muntre Saatenfülle Grünet im hellen Hoffnungsſchein Und in Duft und Nebelwolken Hüllt im Thal die Furcht ſich ein; Froſt und Kälte beugt den Pilger, Der auf trüben Bergen wallt, Und wo ſonſt ſich Leben regte, Starrt des Todes Aufenthalt. Nur ein Stern iſt uns geblieben In dem rauhen Nebelgraun Und ein Zweig treibt volle Blüthen, Weckt und läutert das Vertraun: Daß nach langen, kalten Nächten Bald der Frühling friſch erſteht Und um all' die Todtenhügel Auferſtehungsrufe weht. Glaube iſt die fromme Leuchte, Die ſo hell, ſo traulich glänzt, Wann in ernſten Lebensflür men Uns kein grünend Laub begränzt; Hoffnung iſt die ſtille Pflanze, Die noch Frucht und Knospen zeigt, Wann allum im Weltenraume Grabwärts ſich der Frühling neigt. Nicht auf immer ruhn die Keime In den Furchen regungslos, Wann die Sonnenblicke wieder Warmen mild den Erdenſchoos: Mächtig treiben ſie dann Wurzeln Im erwachten Lebensdrang Und die Maien kehren wieder Mit dem heitern Liederklang. Schöner Traum, voll Wunderblüthen, Der uns ſüß die Bruſt umflicht Und als Ausſichtsſtrahl die Nebel Dumpfer Wehmuth klar durchbricht: Ew'ge Frühlingsluft umſäufelt Einſt die weite Gräberflur Und aus allen Hügeln ſproſſet Reine, geiſtige Natur: Mannheimer Marktbericht vom 23. Okt. Stroh per Ztr M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,50, Kartoffeln von M. 2,40— 4,00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 0— 48 Pf., Blumenkohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 20 Pf., Wirſing per Stöck 10 Pf., Rothkohl per Stück 20 Pf., Weiß⸗ kohl per Stück 10 Pf., Weißkraut per 100 Stück 800 Pf., Kohlrabi 3 Knollen 12 Pf., Kopfſalat per Stück 10 Pf., Endivienſalat per Stück 6 Pf., Sellerie per Stück 6 Pf., Zwiebeln per Pfund 8 Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Portion 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 15 Pf, Carrotten per Büſchel 5 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 18., Meerrettig per Stange 12 Pf., Gurken per Stück 00 00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 000 Pf., Aepfel per Pfd. 12— 20 Pf., Bienen per Pfd. 6 20 Pf., Nüſſe per 25 Stück 12 Pf., Eier per 5 Stück 30 Pf., Butter per Pfd. 1,00 M., Hand⸗ käſe per 10 Stück 40 Pf., Haſe per Stück 3,80 M., Hahn(jung) per Stück 1,50 M., Huhn (jung) per Stück 1,50 M., Feldhuhn per Stück 1,20 M., Enten per Stück 2,50 M., Tauben per Paar 1,20 M., Gans(lebend) per Stück 3,00 M., geſchlachtet per Pfd. 00 Pf. — lurlcigesebte Suff für Welhnachtögeschenle. 6 Mtr. soliden Stoff zum Kleld f. 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Beitritt: Mitglied kann jedermann werden. Der Eintritt kann jederzeit er- Figen. Jedes Mitglied ist berechtigt, obiges Vereinszeichen mit der Uinschrift„Mitglied det literariteſien ereius Minerva“ zu führen. Veröffentlichungen:*r, fugers elangen IAtägige Hefte(Je 32 Seiten, reich illustriert), die jährlich je nach Umfang eine Anzahl vollständiger, in sich abgeschlossener„Klas- vischer Meisterwerke“! bilden.— AIfit den zerten Hrucheinungen der neueren and neu- enten Ziteratur erden die Mitęlieder gleick- Jallt durch dar Id tagige Vereiutorgan„Inter- zatlonale Literaturberichte“ betaunt gemachi. f„Die Mitgliedschaft wird durch Beitrag: einen vierteljährlichen Beitrag von Mk. 2,50— unter Ausschluss jeder weiteren Verbindlichkeit— erworben und gewührt das Recht auf kostenlosen Bezug aller im Vereinsjahr erscheinenden Publika- tionen, einschliesslich des Vereinsorgans. Druck- und IIlustrationsproben der Vereins-Publikstionen kostenlos durch die Geschäftsstelle des„I.-V.-M.“, Leipzig, Grenzstr. 27. Beitritts-Anmeldung ebendahin. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Aufforderung. in der zu Mannheim vorhanden und unſere Landwirthe keine Fäkalien abfahren, ſo fordern wir dieſelben in ihrem Intereſſe auf, dies ungeſaͤumt zu thun, da dieſe Ueberfüllung leicht zu einer Veränderung und zwar zum Nachtheile Ein jeder Bauer kann ſich bei einiger⸗ maßen gutem Willen ſein Geſchäft darnach eintheilen, daß er einen Tag zu dieſer Arbeit verwendet, zumal der Dung gegenwärtig ſehr billig iſt. Wir haben uns vor kurzer Zeit die größte Mühe gegeben, uns dieſe Anſtalt zu erhalten; es liegt nun jetzt in der Hand der Landwirthe, daß durch regel- mäßige Abfuhr die Nothwendigkeit der Anſtalt bewieſen wird. Da gegenwärtig ſehr viel Laterine unſerer Landwirthe führen könnte. Viernheim, den 21. Oktober 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. fützer. 0 5. 55 9 3 7 8 7 Ortsgewerbeverein Viernheim. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der hiefige Ortsgewerbeverein bis 19. Dezember l. Is. eine Verlooſung von Mobilien, Haus- und landwirthſchaft⸗ lichen Geräthen veranſtaltet. Diesbezügliche Looſe ſind bei den Herren Buchbinder Basler, Schriftführer Zöller und in der Expedition d. Bl. zum Preiſe von 50 Pfg. pro Stück erhältlich. Saͤmmtliche Gewinne ſind von wirklich praktiſchem Werth. 975 Der Vorſtand. Abfuhranſtalt 1079 8 Nüchſten Donnerstag, den 28. d. Mts verſteigert die Hofgemeinde Muckenſturm J. Du haſt Diamanten, haſt Perlen, Haſt alles, was Menſchen Begehr, Doch hätteſt den ſchönſten Teint Du, Wüärd'ſt glänzen, Du noch viel mehr, Was nützt Dir Gold und Geſchmeide, Wenn Du nicht die Blume kannſt ſeln, Von der einſt Heine geſungen: So ſchön, ſo hold, und ſo rein l! 2. Diamanten und Perlen wüͤrd'ſt geben Du gerne, wenn blendend weiß, Ein ſchäner Teint zu eigen Würd' Dir als der ſchönſte Preis. Darob doch nicht brauch'ſt Dich zu graͤmen Seit Grolich, wie weltbekannt, Die Foenum⸗graecum⸗Seiſe, Wie die von Heublumen erfand. Grolich's Hausblumenſeiſe(Syſtem Kneipp) Preis 50 Pfg. wirkt erfriſchend und belebend, demnach glättend und verjängend auf den Teint und erfriſcht und * Morgens 10 Uhr, Loos Erd«⸗ reſp. Grabenarbeiten an die Wenigſtnehmenden, wozu Steigliebhaber eingeladen werden. Muckenſturmer Hof, den 25. Oktober 1897. Stabhalteramt: Wanner. So schon, so hold, so rein 3. In pfarrer Kneipp's Büchern Du findeſt Die gleichen Baͤder als Cur Auch in jenen 1 brauche Jetzt Grolich's Seifen nur. Die ſtreng nach Nuelpp'ſchem Syſtem Natürlichſte Mittel ſind, Wodurch ſo manches Uebel wird beſeitigt Und der Körper wird verjüngt. a. Und machte Heublumenſeiſe Und Toenum graeeum Dich ſchön, Dann biſt Du wie die Perle, So herrlich anzuſeh'n. Dann biſt Du wie die Blume, Blähend im Sonnenſchein, Bon der einſt Heine geſungen: So ſchön, ſo hold und ſo rein 11 belebt das ganze Nerrenyſtem. Grolich's Foenum⸗graceum⸗ Seife(Syſtem Kneipp) Preis 50 Pfg. erzeugt weichen, ſammtartigen Teint und iſt für die Pflege des Geſichtes und der Hände beſonders wert voll. Dieſelbe wirkt auch erfolgreich bei Puſteln und Miteſſern, ſowie anderen Unreinigkeiten der Haut. Beide Seifen eignen ſich wegen ihres großen Gehaltes an friſchen Heublumen und Foenum; graecum Extract ganz beſonders zu Baͤdern nach den Ideen weiland Pfarrer Kneipp's. Poſtwerſandt mindeſtens 6 Stück unfrankiert oder 12 Stück ſpeſenfrel gegen Nachnahme oder Vor⸗ einſendung. Für Beſtellungen genügt 5 Pfg. poſtkarte. Bagel. 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ALTREET Zz 5 8 Nee 8 Tabak Frucht ꝛc. ſowie Vieh an Sonn⸗ tagen verboten iſt und werden Zuwiderhandelnde zur Anzlkige gebracht. Oktober 1897. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim 1086 Pfützer. und Feier⸗ 8001 Oefen, und andere Fabrikate. . 2, 5. der kathol. Pfarrkirche. Elücks-Loose von München, Weimar ete. à Mk. 1 — Ziehungen im November und] Dezember versendet 27 I. Dinkelmann Lotterie-Haupt- Agentur, WORMS. Prospekte gratis und Fanod Für die Hausfrauen: Gebrannten ächten Bohnen⸗Kaffee empfiehlt die Holländiſche Kaffee⸗Brennerei H. Disquèe& Co., Mannheim ſeit Jahren bekanpt und beliebt unter der Marke: Elephanten⸗Kaffee Vorzügliche Miſchungen von kräf⸗ tigen und aromatiſchen Kaffees Durch eigene, nur uns bekannte Brennmethode: Kräftiger feiner Geschmack. Große Erſparniß. Nur ächt in Packeten à ½, ½ und / Ko. mit Schutzmarke„Elephant“ derart hergenommen, rieth mir ein Bekannter, wenden. 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Karten des Obſt- und Gartenbau-Vereins werden ſchon jetzt eingelöſt 1080 Die Kunst- und Handelsgärtnerei von E. Krautmann, am Bahnhof, Viernheim. — Si ff z00 Aut ftug deu ern