gige tung le dez ſefer en Verde. 1134 hoſtt L 0 hei Hiernheiner Auzei Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerstags und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. kl Anzeigen: 10 Pfg. die 4geſpaltene Zeile. Reklamen: a 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Ar. 123. Donnerstag, den 11. November 1897. wird entſprechender Rabatt gewährt. 13. Jahigang. Deutſchland. Berlin, 10. Nov. Laut telegraphiſcher Mel⸗ dung an das Oberkommando der Marine iſt S. M. S.„Gneiſenau“ Kommandant Kapitän z. S. Hofmeier am 7. in Santos angekommen und beabſichtigt am 11. nach Rio de Janeiro in See zu gehen. — Der„Nat. eg.“ wird beſtätigt, daß in der Sitzung des Bundes rathes vom Donnerstag der Entwurf der Militärſtrafprozeßordnung end- giltig angenommen worden iſt, ſo daß auch ſeine Vorlage an den Reichstag feſtſteht. Aus welchen Gründen der amtliche Bericht über die Sitzung dieſe Verhandlung völlig unerwähnt gelaſſen hat, ſei nicht erkennbar. Hirſchberg i. Schl., 9. Nov. Bei der geſt⸗ rigen Fahrt längs des hohen Gebirgswalles äußerte der Kaiſer wiederholt ſeine Ueberraſchung über die Größe des durch das Hochwaſſer im Sommer angerichteten Schadens und ſtellte durchgreifende ſtaatliche Hilfe in Ausſicht, be⸗ ſonders die Regulirung der Gebirgswäſſer. Zelle, 10. Nov. Nach kurzer Krankheit ſtarb General Schachtmeyer, einer der Führer aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege. Ausland. Madrid, 10. Nov. Der„Liberal“ ſchreibt: Wir haben Alles gethan, was möglich iſt, um den Frieden auf Cuba zu ſichern. Wir haben die Sympathien Europas und das gute inter⸗ nationale Recht für uns. Wir dürfen daher keine offenſive Einflußnahme dulden. Den Ver⸗ wickelungen, die entſtehen könnten, dürfen wir ruhig die Spitze bieten. Wir glauben, das Volk der Vereinigten Staaten werde ſich nicht mit gewiſſen Abenteurern ſolidariſch machen, aber wenn dies auch der Fall wäre, wir würden den uns von Ehre und Pflicht vorgezeichneten Weg nicht verlaſſen. Madrid, 10. Nov. Don Carlos machte in Belgten große Waffenlieferungs-Beſtellungen. Petersburg, 9. Nov. Einer kaiſerlichen Ver⸗ ordnung zufolge, hat der Transport von Ge fangenen nach Sibirien nicht mehr zu Fuß ſon— dern per Bahn über Moskau zu erfolgen. Rio de Janeiro, 9. Nov. Dem„Newyork Herald“ wird telegraphirt: Nach Meldungen aus Espirito Santo ſollen 40 Jakobiner eine Anzahl Italiener angegriffen und acht der— ſelben getödtet haben. Der italieniſche Geſandte habe von der braſilianiſchen Regierung die Ent⸗ ſendung von Truppen verlangt, da die Polizei nicht im Stande ſei, die Ordnung aufrecht zu erhalten. — In Siam nimmt die Unſicherheit zu. Raub und Morde werden häufiger und ver⸗ wegener ausgeführt, als man es jemals erlebt hat. In Bangkok werden auf offener Straß Revolverſchüſſe gewechſelt. Die Fuhrwerke und die Straßenbahnen werden von der öffentlichen Gewalt beſchützt. Der Palaſt des Königs iſt trotz der Wachtpoſten nicht ſicher vor Dieben. Aus Nah und Fern. Viernheim, 10. Nov. Durch den nach § 40 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes bei dem Amtsgericht Lorſch gebildeten Ausſchuß wurden für das Geſchäftsjahr 1898 als Hauptſchöffen von hier folgende Herren gewählt: Georg Adler 10., Georg Kempf 5., Joſeph Brückmann 1. und Joſeph Mart in 3. Als Geſchworene wurden von hier vorge⸗ ſchlagen die Herren: Chr. Bläß, Nik. Haas 4., Gg. Friedr. Kühlwein 4, Johannes Heckmann 3. und Hermann Weiß mann. Viernheim, 9. Nov. Maurer Leon hard Sander von hier, an einem Neubau der Rennershofſtraße in Mannheim beſchäftigt, ſtürzte infolge eines Fehltritts ſo unglücklich vom 3. Stockwerke herunter, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt. Der bedauernswerthe junge Mann wurde in das allgemeine Krankenhaus verbracht. Heddesheim, 10. Nov. In der letzten Generalverſammlung des Kohlenvereins hier wurde der erſte Vorſtand Herr Michael Kolb hier nicht mehr gewählt. Dem Einſender dieſes iſt das Reſultat dieſer Wahl ſehr auffallend, indem es doch Herr Kolb war, der dieſen Verein ins Leben gerufen und ſich alle Mühe gegeben hat, die Vortheile für die Vereinsmitglieder aus⸗ zunützen. Jedermann weiß, daß die Gründung und Conſtituirung eines Vereins mit Mühe und Arbeit verbunden iſt, weßhalb Herr Kolb nicht ſogleich aus dem Vorſtand hätte entfernt werden ſollen, da er die im vergangenen Jahre gemachten Erfahrungen ganz ſicher zum Nutzen des Vereins verwerthet hätte. „ Heddesheim, 10. Nov. Weiteſte Be⸗ achtung verdient eine Reichsgerichts Entſcheidung über Vermerke in Quittungskarten. In der Quittungskarte eines Arbeiters war eine Bei⸗ tragsmarke eingeklebt, auf welcher unter dem Entwerthungstage noch die Firma des Arbeit⸗ gebers vermerkt war. Das Reichegericht hat dies, entgegen der Annahme der Vorinſtanzen nach den 88 108 und 151 des Invaliditäts- und Altersverſicherungsgeſetzes für ſtrafbar erklärt mit dem Bemerken, daß gerade ſolche Vermerke, wie der zur Erörterung ſtehende, durch das Geſetz hätte getroffen werden ſollen. Der Geſetz⸗ geber habe gerade verhüten wollen, daß ein ſpäterer Arbeitgeber aus der Quittungskarte, bezw. der Entwerthung, erſehen könne, in welchen ſpeziellen Betrieben der Inhaber der Karte früher beſchäftigt geweſen ſei. — Ein kritiſcher Tag 3. Ordnung war nach Falb der 9. November. Doch wird das Wetter auch für die Folge noch überwiegend trocken ſein. Er ſt vom 17. November an ſollen mit höheren Tem⸗ peraturen auch Niederſchläge eintreten. Der 24. November wird als kritiſcher Tag 1. Ord⸗ nung angekündigt. — Für 20 Pfennige hundert nütz⸗ liche Gegenſtände.„Jedem, der uns 20 Pfg. in Briefmarken einſchickt, dem ſenden wir ſofort hundert nützliche Gegenſtände“, ſo lautet ein zur Zeit in illuſtrirten Zeitſchriften erſchei⸗ nendes Inſerat einer Berliner Firma. Natürlich findet ſich gar Mancher, der die 20 Pfg. ein⸗ ſchickt;„es iſt ja nicht viel“, denkt man! Wer aber etwa glauben ſollte, daß die Einſender des Was die Liebe vermag. Roman von E d. Wagner. Nachdruck verboten. 18. Fortſetzung. Valerie nahm den Brief und las ihn, kaum im Stande, ihr Schluchzen zu unterdrücken. Ein jedes Wort in dem Brief war ihr die Wehklage einer zeriſſenen Seele. Die für ſorgliche Bitte ihrer Mutter für ſie rührte ſie bis auf den Grund ihres Herzens. Sie küßte das vergibte Papier und gab es Mr. Rey⸗ nold zurück, welche es an ihrer Bruſt verbarg. ⸗Nun wiſſen ſie die ganze furchtbare Geſchichte,“ ſprach die alte Fran ſcharf.„Sie haben keinen Namen und keine Heimath. Sie dürfen Niemanden Ihre Abkunft erzählen, denn wir haben dieſe Schmach vor Jedermann verheimlicht. Kein Menſch in der Nachbarſchaft hatte eine Ahnung von Emmys Schick⸗ ſal. Man glaubt, daß ſie in ihrer Jugend und Unſchuld ſtarb. O, weßhalb mußte ich ſie ſo verlieren!“ Sie erhob ihre Hände und ein Schret des tiefſten Schmerzes entrang ſich ihrer Bruſt. „Sie werden einſehen, daß Sie nicht mehr auf Reynold Farm bleiben können,“ wondte ſich jetzt Robert an das wie vernichtet daſitzende junge Mäd⸗ chen.„Ich werde Sie morgen früh nach Maid⸗ ſtone bringen, ſo daß Sie mit dem erſten Zug nach London fahren können. Sie werden nach Warwich zu Mr. Peaſon gehen und ihn veranlaſſen, Ihnen eine Stelle als Erzieherin zu verſchaffen. Sie dürfen Sir Arthur nicht wiederſehen. Denn ſie werden jetzt von der Unmöglichkeit einer Heirath mit ihm überzeugt ſein.“ Valerie wollte ſprechen, aber ihre Stimme verſagte. „Es iſt nicht nöthig, dieſe Unterredung lünger auszudehnen,“ ſagte Mrs. Reynold, ſich erhebend. „Sie werden unſern Namen nicht weiter führen und unſer Haus verlaſſen; aber Sie ſollen nicht ohne Mittel gehen. Die Ausgaben für Ihre Er⸗ ziehung ſind von dem Gelde beſtritten worden, welches für Emmy ausgeſetzt war. Der Reſt ſoll für ſie ſtehen bleiben, bis Sie ihn gebrauchen. Robert wird Ihnen morgen fünfzig Pfund geben; damit werden Sie ausreichen, bis Sie ein Unter. kommen gefunden haben.“ Valerie erhob ſich und trat auf ſie zu. „Großmutter!“ rief ſie mit einer Stimme voll Verzweiflung und inſtändiger Bitte. Die alte Frau wandte ſich voll Zorn und Ent⸗ rüſtung zu ihr:„Wagen Sie nicht, mich bei dieſem Namen zu nennen!“ rief ſie heftig,„ich will ihn von ihren Lippen nicht hören. Sie ſind mir und uns allen eine Fremde!“ Sie verließ haſtig das Zimmer. Robert erhob ſich ebenfalls und wollte ſeiner Mutter folgen.— „Onkel Robert!“ rief das Mädchen,„was habe ich denn verſchuldet?“ 8 „Die Sünden der Eltern ſollen heimgeſucht werden an den Kindern,“ erwiderte der Farmer ſtreng. Es iſt ſo der Lauf der Welt l“ „Valeriens brennende Augen ruhten eine Weile durchbohrend auf dem unbeweglichen Antlitz des Mannes, dann ſchritt ſie langſam und ſchwankend aus dem Zimmer, ſtieg die Treppe hinan und ſuchte ihr Dachkämmerchen auf. Sie verriegelte die Thür hinter ſich. Dann ſank ſie auf ihre Knie, das Ge⸗ ſicht mit beiden Händen verdeckend, während heiße Thränen durch die feinen weißen Finger perlten. Stundenlang lag ſie auf ihren Knieen und kämpfte mit ihrer Seelenangſt. Würde Sir Arthur ſie von ſich ſtoßen wie ihre Verwandten ſagten? Und wenn er nicht von ihr laſſen wollte, würde es recht ſein, den Makel, der auf ihrer Geburt haftete, mit ſeinem Namen zu verdecken? Es war zehn Uhr, als ſie ſich erhob und nach dem Fenſter wankte. Die Nacht war ſtill. Der Mond ſchien hell und ſein bleiches Licht überfluthete den Garten, die ſchattigen Wege und Felder. Durch die Fenſter des Familienzimmers erhellte der Schein des Lampenlichtes den Hof. Valerie ſah vor ihrem innern Auge ihre Groß⸗ mutter und ihren Onkel an dem alten Tiſche ſitzend und die Londoner Zeitungen leſend, wie es ihre Gewohnheit war. Es fiel ihr jetzt ein, daß ihr allabendliches Suchen in den Zei⸗ tungen gewiß einer Nachricht von der verlorenen Tochter des Hauſes galt. Plötzlich ſah ſie eine weibliche Geſtalt hinter dem Geſträuch im Garten hervortreten und ſich lang⸗ ſam und vorſichtig dem Hauſe nähern. Wie lange die Geſtalt in dem Schalten der Büſche geſtanden, konnte ſie nicht wiſſen, aber ſie ſah, daß ihre Augen un verwandt auf die Fenſter der Wohnſtube ge⸗ richtet waren. Valerie hielt ihren Athem an. Wer mochte die Fremde ſein? Und wie geheimnißvoll war ihr Benehmen? Die Frauengeſtalt war in einem langen Mantel gehüllt, der ihr bis zu den Füßen reichte. Der Kopf war von einem breiten Hut verdeckt, ſo daß von dem Geſicht nichts zu ſehen war. Sie hatte ſich dem Hauſe bis auf wenige Schritte genähert und blieb in dem Schatten eines Baumes ſtehen, von wo aus ſie das ganze Zimmer überſehen konnte. Valerie öffnete ihr Fenſter und ſah hinaus. Die geheimnißvolle Geſtalt ſchien das leiſe Geräuſch vernommen zu haben. Sie blickte auf, und als ſie die Umriſſe eines weiblichen Kopfes ſah, zog ſie ſich eilig zurück und eilte der offenen Gartenthür zu. Valerie verließ eiligſt den Platz am Fenſter, öffnete die Thür, eilte die Treppe hinab, in den Hof und durch den Garten auf die Straße; als ſie 7 aber dieſelbe erreichte, war die Geſtalt verſchwunden wie ein Geſpenſt. „Wer kann ſie ſein?“ dachte das Mädchen er⸗ regt.„Wäre es möglich? Könnte es meine Mutter ſein? Meine arme, betrogene Mutter?“ —— 8 —————— 3 kleinen Betrags mit ihrem Geld hereinfielen, der irrt ſehr. Sie erhalten ganz prompt, wie im Inſerat verſprochen,„hundert nützliche Gegen⸗ ſtände“, aber wohl ſelten werden ſie das erwartet haben, was die Sendung hübſch verpackt enthäl, nämlich— hundert Stecknadeln! — Einen„originellen Reinfall“ hat ein Herrenconfektionsgeſchäft in Dortmund erlebt. Es erklärte ſich durch Inſerat bereit, jedem aus. wärtigen bei einem Einkauf von 20 Mk. an de Eiſenbahnkarte dritter Klaſſe zurückzuertatten. Dieſe Anzeige machte ſich ein findiger Kopf zu Nutze, lud einen Verwandten aus Osfriesland, der bis dahin die theueren Reiſekoſten geſcheut hatte, zum Beſuch ein, kaufte mit ihm in dem betreffenden Geſchäft einen An⸗ zug für 30 Mk. und brachte unter Vorlegung der Rückfahrkarte 18 Mk. für Reiſeunkoſten in Abzug. Alles Reden des Kaufmanns half nichts, der Käufer beſtand auf ſeinem Schein, und das betreffende Geſchäft mußte 18 Mk. Fahrgeld bezahlen. Worms, 9. Nov. Im Hauptbahnhof hier gerieth der Bahnwärter Jakob Bub aus Bens⸗ heim beim Rangiren mit einem Bein unter einen leeren Güterwagen, ſo daß ein Rad über den Unterſchenkel ging, wodurch dieſer ganz zerquetſcht wurde. Schwetzingen, 9. Nov. Von Samſtag auf Sonntag Nacht wurde der verheirathete Bahn⸗ wärter Lorenz Schatz von einer nach Friedrichs⸗ feld fahrenden Lokomotive erfaßt, auf die Seite geſchleudert und ſofort getödtet. — Vom Seile abgeſtürzt. Ein Un⸗ glücksfall trug ſich am Sonntag Abend in Alt⸗ ripp zu. Die Seiltänzerfamilie Frank gab daſelbſt eine akrobatiſche Vorſtellung, wozu das Altripper kunſtliebende Publikum in Menge herbeigeeilt war. Die Schluß und Glanznummer der Vor⸗ ſtellung bildete das Ueberſchreiten des Hochſeiles, welches von dem Sohne, einem 19 Jahre alten jungen Manne, und der Tochter, einem Mädchen von 17 Jahren, auf in der Höhe von ungefähr 10 Meter und in einem Abſtand von ca. 1 Meter parallel über die Straße aufgeſpannten Seilen ausgeführt wurde. Die Seile waren auf der einen Seite auf dem Dachfriſt der Wirthſchaft zum Schwanen befeſtigt, während ſie auf der anderen Seite über je ein aufgeſtelltes Stangen ⸗ gerüſt liefen und mit einem Flaſchenzug, der am Boden angebracht war, endeten. Das Geſchwiſter⸗ paar, das ſeinen halsbrecheriſchen Spaziergang ohne Balaneirſtange und ſich nur gegenſeitig unterſtützend angetreten hatte, hatte bereits die Mitte der Seile erreicht, wo ſie ein kräftiges Hurrah ausbrachten, als plötzlich die Kette des einen Flaſchenzuges riß, und der junge Mann kopfüber in die Tiefe ſtürzte, im Falle noch ſeine Schweſter mit ſich reißend. Ein hundert⸗ ſtimmiger Entſetzensſchrei erſchütterte die Luft, als die ſchweren Körper zur Erde ſauſten, ge⸗ folgt von dem Stangengerüſt. Ein unabſehbares — Unglück iſt noch'dadurch glücklicherweiſe verhin⸗ dert worden, daß das Stangengerüſt in ſeinem Sturze durch eine am Hauſe befindliche lange eiſerne Stange, an welcher ſich eine Straßen laterne befand, aufgehalten wurde, andernfalls wohl viele Menſchen in der dichtgedrängten Zu⸗ ſchauermenge erſchlagen worden wären. Herz- zerreißend war der Jammer der armen Eltern, als ſie ihre unglücklichen Kinder dem Anſcheine nach todt und zerſchmettert auf der Erde liegen ſahen, doch gelang es dem bald herbeigeeilten Arzte, in den Verunglückten wieder einige Lebens⸗ zeichen zu erwecken, jedoch dürfte für Erhaltung des Lebens wenig Hoffnung vorhanden ſein. Das junge Mädchen hatte ſich außerdem noch dadurch eine ſchwere Verletzung zugefügt, als ihr bei dem Aufſchlagen auf die Erde eine Haar⸗ ſpange tief in den Kopf eingedrungen war. Walldürn, 10. Nov.(Ein verdufteter Bräutigam). Ein biederer Bäckermeiſter, welcher jenem Alter, das einen bedeutſamen Wendepunkt im Leben bergen ſoll, nicht mehr ferne ſteht, war mit den Jahren zu der Erkenntniß gekommen, daß es nicht gut ſei, wenn der Menſch allein bliebe. Geſtern ſollte nun die Hochzeit ſtatt⸗ finden; alle Formalitäten waren bereits erfüllt, der Ehevertrag vom Notar ausgefertigt und unterſchrieben und zur Bewirthung der Hochzeits⸗ gäſte waren großartige Vorbereitungen getroffen. Sei es nun, daß der Bräutigam während der Nacht von einem böſen Traum heimgeſucht wurde, oder daß ihm das ſüße Joch der Ehe zu uner⸗ träglich vorkam, kurzum: wenige Stunden vor dem Trauungsakte verduftete er, die in Thränen aufgelöſte Braut und die verdutzte Hochzeits- geſellſchaft mit ihren Vermuthungen zurücklaſſend. — Wegen Diebſtahls, begangen an den ihnen von ihren Prinzipalen anvertrauten Gel⸗ dern, ſind einige Zöglinge einer Pforzheimer Lehr⸗Anſtalt in Unterſuchungshaft genommen worden. Es werden auch heutzutage gar zu hohe„geſellſchaftliche Anforderungen“ geſtellt— meinte ſo ein Grünſchnabel und glaubte darum auch„ſtandesgemäß“ auftreten zu ſollen. Da muß natürlich auch mancherlei repräſentirt wer⸗ den: Der„Stand“, die Familie einſchließlich der „Herren Eltern“, die Firma, bei welcher„man“ als zukünftiger Heringsbändiger„engagirt“ iſt u. ſ. w. Kein Wunder, wenn„es“, das Geld nämlich, nicht langen will und man gezwungen iſt, anderswo hin zu„langen“. Bodersweier, 9. Nov. Der 14jährige Sohn eines hieſigen Bürgers wollte ſeinen Brüdern zeigen, wie man ſich aufhänge. Zu dieſem Zwecke ſtellte er ſich auf den Tiſch, band ein Seil an den Lampenhaken und ſich einen Lederriemen, welcher an dem Seile befeſtigt war, um d Hels. In dieſem Augenblicke verlor er das Gleichgewicht, ſtürzte von dem Tiſche und hatte ſich auf dieſe Weiſe aufgehängt. Es ge⸗ lang nach vieler Mühe, den Knaben zum Leben zurückzurufen. Hainhauſen i. Rodgau, 9. Nov. Einen vielſeitigen Beruf bekleidet ein hieſiger Einwohner. Derſelbe iſt nämlich gegenwärtig Weißbinder, Ortsgerichtsdiener, Polizeidiener, Nachtwächter, Todtengräber, Gemeindehirte und zeitweiſe auch Taglöhner. Offenburg, 9. Nov. Zwei junge Ar⸗ beiter, die an einem Umbau in der Brauerei Mundinger dahier beſchäftigt waren, freuten ſich am Samſtag Abend nach Schluß der Arbeit und vergnügten ſich mit athletiſchen Spielereien. Schon zum zweiten Male waren ſie mit der Probe beſchäftigt, wer unter ihnen der kräftigſte Ringer ſei. Beide ſtürzten zu Boden; der Stärkere, der 19jährige Taglöhner Hurſt aus Rammersweier, Sohn des Theodor Hurſt, erhob ſich nicht mehr. Der Sturz hatte ihm, wie der„Volksfrd.“ berichtet, die Wirbelſäule gebrochen; der Tod trat ſofort ein. Offenburg, 9. Nov. Der Redakteur des „Volksfreundes“, Geck, wurde nach der„Frkf. Ztg.“ in der vergangenen Nacht von dem Leiter des hieſigen Kaſernenbaues Hoffmann und 2 Steinhauern überfallen und ſchwer mißhandelt. Der Grund war die Vertretung eines Arbeiters vor dem Gewerbegericht. Der Arzt konſtatirte nur äußere Verletzungen. Die Staatsanwaltſchaft leitete die Unterſuchung ein. Göppingen, 9. Nov. Vorgeſtern Nacht 11 Uhr brannten in Klein Eislingen 4 Häuſer ab, darunter das Wohnhaus des Alt⸗Hirſchwirths Scheer nebſt Scheuer und das Haus der Frau Schuſter nebſt Scheuer. Berlin, 9. Nov. An der Kaſſe des Bank⸗ hauſes J. Bleichröder in der Voßſtraße verſäumte geſtern der Lehrling eines anderen Bankhauſes, der auf einen Check von 100 000 Mark, auf die Reichsbank lautend, wartete, den Aufruf ſeiner Firma. Als er ſpäter um Abfertigung dat, ſtellte ſich heraus, daß der Check bereits abge⸗ nommen worden war. Man fuhr ſchleunigſt nach der Reichsbank und es gelang gerade noch, den Vorzeiger des Checks, einen ſtellenloſen vor⸗ beſtraften Kaufmann, Namens Löwy, zu ver⸗ haften. Wien, 9. Nov. Einer Lokalkorreſpondenz zufolge kam es vorgeſtern Nacht in einem hie⸗ ſigen Kaffeehauſe zwiſchen Studenten und Offi⸗ zieren zu einem Zuſammenſtoße, wobei drei Studenten und ein Kellner verwundet wurden. Unterſuchung iſt eingeleitet. Paris, 9. Nov. Der Schiffsagent Dreyfus brachte ſich, ſeine Frau, eine geborene Gräfin von Ottecnerty und ſeine drei Töchter im Alter von 7 bis 13 Jahren durch Erſticken mit Kohlen⸗ oxydgas um. Dreyfus, der kein Verwandter des Exkapitäns iſt, hatte nach deſſen Verurtheilung den Namen ſeiner Frau angenommen. Er theilte der Polizei die Abſicht ſeines Mordes brieflich mit. Geldverlegenheiten ſollen die Veranlaſſung zu der That gegeben haben. — Ermordung zweier Miſſionare in —— * 12. Kapitel. Getrennt. Am folgenden Tage zu früher Stunde traf Sir Arthur Ruſhfield in Reynold Farm ein. Er war von Glückſeligkeit erfüllt und heftig erregt vor Er⸗ wartung. Als er in den Garten trat, fuhr Mr. Reynold in ſeinem Wagen an ihm vorbei in den Wirthſchaſtshof. Der junge Mann grüßte höflich, ſchritt dem Hauſe zu und ſetzte den Thürklopfer in Bewegung. Anna Reynold öffnete und ließ den jungen Mann eintreten. Sie nöthigte ihn in das Wohnzimmer, wo die alte Mrs. Reynold, mit einer Handarbeit beſchäftigt am Fenſter ſaß. Ihr finſteres Ausſehen, ſowie die düſtere Stille des Zimmers machten einen eigenthümlichen Eindruck auf den jungen Mann. Er fragte gerade nach Mr. Reynold, als der⸗ ſelbe eintrat. Dieſer begrüßte den Gaſt mit kalter Höflichkeit. Die Würde von Unabhängigkeit und Selbſtachtung, welche der Farmer offen zur Schau trug, gewann ſogleich das Vertrauen des Barons; aber es entging ihm nicht, daß die Bewohner des Farmhauſes ſelt⸗ ſam erregt waren. Er ſtellte ſich Mrs. Reynold vor und dieſe be ihn, Platz zu nehmen. „Wir erwarten Sie Sir,“ ſagte der Farmer. „Valerie erzählte uns geſtern von Ihnen.“ „Dann wiſſen Ste, Mr. Reynold, daß ich komme, Sie als Mrs. Reynolds Vormund um Ein⸗ willigung er Verlobung zu bitten?“ ſprach der ju Ich liebe Valerie und ſie er⸗ widert meine Vice. Ich wünſche, daß die Heirath möglichſt bald ſtatifinde. Mit Ihrer Erlaubniß möchte ich meine Braut nächſte Woche heimführen.“ „Hat das ſo große Eile, Sir Arthur?“ fragte der Farmer.„Wie lange kennen Sie Valerie?“ „Ich kenne Mrs. Reynold ſeit Juli,“ ant⸗ wortete der Baronet erröthend.„Wir ſind uns — während dieſer Zeit faſt täglich begegnet. Ich weiß, daß Valerie mittellos iſt, aber ich ſchätze einen makelloſen Namen höher als Rang und Reichthum.“ „Aber ſie werden ein Mädchen, welches weder Heimath noch Eltern hat, und wäre ſie noch ſo ſchön, nicht heirathen!“ Weshalb „Gewiß nicht. ſonderbar?“ „Weil dieſes Mädchen, welches Ihnen würdig ſcheint, Ihre Gattin zu werden, keinen Namen und keine Heimath hat.“ hauchte „Arme Valerie,“ vernichtet. „Sie iſt ſehr entfernt mit unſerer Familie verwandt,“ fuhr Mr. Reynold fort.„Wir haben uns ihrer aus Mitleid angenommen und ſie erziehen laſſen. Sie hat ihre Geſchichte bis geſtern Abend, wo wir ſie ihr erzählten, nicht gekannt. Sie ſteht ein, daß ihre Heirath mit Ihnen eine Unmöglichkeit iſt und gibt Ihnen Ihr Wort zurück.—“ „Aber ich werde es nicht zurücknehmen!“ rief Sir Arthur beſtimmt.„Was kümmert mich ihre Herkunft? Ich liebe ſie und ſie ſoll meine Frau werden. Wie konnten ſie ihr eine ſolche Geſchichte erzählen, Mr. Reynold? Die furchtbaren Mittheilungen müſſen ſie faſt getödtet haben. Bitte, rufen Sie ſie, ich will ſie ſogleich ſehen.“ „Sie wollten, nachdem ſie alles wiſſen, Sie dennoch heirathen?“ fragte Mr. Reynold erſtaunt. „Ja, denn ich liebe ſie,“ erwiderte Sir Arthur. „Aber Sie würden bald ihre Jugendthorheit bereuen, Sir,“ entgegnete der Farmer.„Sie wiſſen noch nicht Alles. Einſt war auch Valeriens Mutter rein wie eine Lilie, aber wenn ein Stern vom Himmel fällt, ſo fällt er tief,“ und Roberts Stimme zitterte.„Sie iſt todt für uns! Sie ging allein hinaus in die Welt, wo mag ſie heute weilen?“ Es trat eine Stille ein. „Und dennoch werde ich nicht von Valerie laſſen, ſagte der junge Baronet. Die Vergangen- heit ſei todt. Doch darf ich Valerie nicht ſehen 7“ fragen Sie ſo der Mann wie 3 fügte er raſch hinzu.„Wollen Sie ſie nicht rufen laſſen?“ „Sie iſt nicht hier,“ verſetzte der Farmer ernſt. Sie verließ heute vor Tagesanbruch mein Haus.“ Sir Arthur ſah beſtürzt aus. „Wohin iſt ſie gegangen 7“ fragte er. „Das kann ich Ihnen nicht ſagen, Sir. Aber Sie werden ſie nie wiederſehen.“ 10 Vergeblich drang der junge Mann weiter in ihn. „Die Reynolds haben Ehrgefühl, Sir Arthur, ſagte der Farmer.„Wir werden Ihnen nicht ſagen, wo Valerie iſt. Sie dürfen ſie nicht wiederſehen! Valerie iſt Ihnen für immer aus dem Wege gegangen!“ „So möge Ihnen Allen Gott vergeben,“ rief der junge Baconet heſtig aus, was Sie an einem armen unſchuldigen Mädchen gethan haben.“ Er eilte aus dem Zimmer und aus dem Hauſe. Robert ſchaute beſtürzt auf ſeine Mutter, deren Mienen nur noch finſterer, wie ſonſt, waren. (Fortſetzung folgt.) In der Nacht. Dürft' ich des Herzens tiefe Wunde zeigen, Sie würde leichter ſich und ſchneller ſchließen: So muß das Weh nach innen ſich ergießen, Und ſtill verbluten dieſes Herz im Schweigen. Nur wenn die Sterne zieh'n den mächt'gen Reigen, Darf ſich der Klage leiſer Strom ergießen. Die Fluth zuruückgehaltner Thränen fließen, Und ſanfte Tröſtung wird alsdann mein eigen. Drum laß, o dunkle Nacht, Dich Freundin nennen; Mit lindem Hauche kühleſt Du die Schmerzen, Die heiß und ruh'los in der Seele brennen. Wenn mir zu Häupten ſtrahlen deine Kerzen, Lehrſt du Vergeſſen meine Seele kennen, Und ew'gen Friedens Ahnung winkt dem Herzen. 1 e i 0 la 1 del der del ein lid vie ein nat 2 80 9 al 0 Me Pa Ge Ju f — 2 — = * = D = nie Alp Sil Lell nad Jun Fun uf telt Her rü Rot wie 501 ſich auch meiſ und u an ler len dei ung ellte Süd⸗Ghantung(China). Aus einem der„Niederrh. Volksztg.“zugegangenen Drahtbericht entnehmen wir das Folgende: In der Abweſenheit des hochw. Herrn Biſchofs Anzer, welcher augenblick⸗ lich zum Generalkapitel der Miſſionsgeſellſchaft in Steyl weilt, ſind zwei der Steyler Miſſionare, nämlich die Herren Henle und Nies hier ermor⸗ det worden. Beide Herren wirkten in der deutſchen Miſſion in Suͤd⸗Chantung ſeit dem Jahre 1889. Man hat gerade die Abweſenheit des hochw. Herrn Biſchofs Anzer benutzt, um einen Aufſtand gegen die Miſſionare in Szene zu ſetzen. Im letzten Jahre noch fegte bekannt⸗ lich ein verheerender Verfolgungsſturm über die vielgeprüfte Miſſion dahin. Miſſionar Nies war ein Weſtfale von Geburt, Miſſio⸗ nar Henle war aus Stetten bei Haigerloch in Sigmaringen gebürtig. Humoriſtiſches. — Bei der Inſpizierung. General: „Herr Hauptmann, ſchauen Sie einmal den Mann an— was für einen langen Gewehrriemen der Menſch hat!. Schlacht gewinnen!“ — Sum mariſch zuſammengefaßt. Und mit dem Kerl ſoll ich eine Paula:„Ach, Großmama, erzähl' uns doch eine Geſchichte aus der guten alten Zeit, in der die Jünglinge noch treu und ehrlich liebten und das Pfund Rindfleiſch nur zehn Kreuzer koſtete!“ Litterariſches. — Als erſter Band des 7. Jahrgangs der Veröffentlichungen des„Vereins der Bücherfreunde, Berlin“ erſchien ſoeben:„Der Hirſch von Eß⸗ lingen“, Roman von Arthur Achleitner. 18 ¼ Bogen. Preis: geh. Mk. 4.—, geb. Mk. 5.—. Als Kenner und Schilderer der Bergwelt ge— nießt Arthur Achleitner autoritativen Ruf, ſeine Alpenwerke ſind eine Quelle für volksthümliches Studium und eine ungemein friſche, erquickende Lektüre, deren Verehrer in Deutſchland wie im be⸗ nachbarten Oeſterreich verbreitet ſind. Achleitners Fundglück, das mit dem ſprichwöͤrtlich gewordenen Fundglück Eduard Grützner's rivaliſirt, hat ihn auf die Spur eines hochintereſſanten Streites der freien Reichsſtadt Eßlingen mit dem vielbeſungenen Herzog Ulrich von Württemberg gebracht. Nach gründlichem Quellenſtudium ſchuf Achleitner einen Roman, der ebenſo intereſſant für den Hiſtoriker wie amüſant für den Leſer iſt: den„Hirſch von Eßlingen“. Mit dieſer Arbeit zeigt ſich Achleitner von einer ganz neuen Seite und hiſtoriſch intereſſante Arbeit von bleibeudem Werth, eine nahezu klaſſiſch zu nennende Schöpfung, die nicht zum wenigſten auch durch ihre Anſpruchs⸗ loſigkeit Freunde finden wird. Mit den bisher erſchienenen ſechs Jahrgängen hat der Verein für Bücherfreunde den Beweis erbracht, daß es möglich iſt, eine gute gediegene litterariſche Unterhaltung dem deutſchen Publikum für ein billiges Entgelt zugänglich zu machen. Es ſind in ſämmtlichen Jahrgängen nur bekannte und hervorragende Autoren vertreten, ſo daß jeder Jahrgang, ſchon im Hinblick auf den billigen Preis von 18 Mk. für 8 elegant gebundene Bände, als Muſterleiſtung anzuſehen iſt. Trotz⸗ dem verſpricht der ſoeben beginnende ſiebente Jahr⸗ gang durch die darin enthaltenen Autoren die früheren noch zu übertreffen. Neben dem erſten Bande:„Der Hirſch von Eßlingen“, auf deſſen hervorragende litterariſche Bedeutung wir hinge⸗ wieſen haben, gelangen in ſechswöchentlichen Zwi⸗ ſchenräumen ſpaͤterhin zur Ausgabe: Hippolyt Haas, Prof. Dr.,„Der Berg— meiſter von Grund“. J. Gräfin von Baudiſſin, die Alpen“. Richard Bredenbrücker,„Kein Sommer ohne Wetter“— Warum der Hauſer der Wabi nimmer zugeht. H. Orſchiedt, Prof.,„Aus den Werk⸗ ſtätten der Natur“. „Ueber Johannes Ziegler,„Augenblicksbilder“. 8 Hermann Heiberg,„Grevinde“. Weitere Auskunft über den„Verein der Bücherfreunde“ ertheilt jede Buchhandlung, ſowie die Geſchäftsleitung: Verlagsbuchhandlung Schall und Grund, Berlin W 62, Kurfürſtenſtraße 128. Maunheimer Marktbericht vom 8. Nov. Stroh per Ztr. M. 1,50, Heu per Ztr. M. 3,50, Kartoffeln von M. 2,40— 4,00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 10— 20 Pf., Blumenkohl per Stück 30 Pf., Spinat per Portion 20 Pf., Wirſing per Stöck 12 Pf., Rothkohl per Stück 20 Pf., Weiß⸗ kohl per Stück 10 Pf., Weißkraut per 100 Stück 800 Pf., Kohlrabi 3 Knollen 12 Pf., Kopfſalat per Stück 10 Pf., Endivienſalat per Stück 6 Pf., Pf., rothe Rüben per Portion 20 Pf., weiße Rüben per Portion 10 Pf., gelbe Rüben per Portion 15 Pf., Carrotten per Büſchel 5 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 18., Meerrettig per Stange 12 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 000 Pf., Gurken per Stück 00-00 Pf., Aepfel M., Hahn(jung) per Stuck 1,50 M., Huhn (jung) per Stück 1,50 M., Feldhuhn per Stück 1,20 M., Enten per Stück 2,50 M., Tauben per Paar 1,20 M., Gans(lebend) per Stück 3,00 M., geſchlachtet per Pfd. 00 Pf. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim Literarischer Verein„Minerva“. Satzungen: Der unter dem Protektorate hoher Zweck: Persönlichkeiten im vierten Jahre bestehende literarische Verein„Minerva“ be- zweckt— im Kampf gegen den zersetzenden Einfluss der Hintertreppenliteratur— das Ver- ständnis fur die unsterblichen Schöpfungen der Lieblingsdichter aller Nationen durch würdig i1Ilustrierte u. sachlich erläuterte Ausgaben zu fördern, und somit M die Anschaffung einer besonders wohlfeilen Hausbibliothek Jedermann zu ermöglichen. Beitritt: 1 Be ene worden. —— der Eintritt kann jederseit er- folgen. Jedes Mitglied ist berechtigt, obiges Vereinszeichen mit der Umschrift„Mitglied den literariscen Vereins Minerva“ zu führen. Veröffentlichungen: Lau, agende langen 1Atägige Hefte(Je 32 Seiten, reich illustriert), die jährlich je nach Umfang eine Anzahl vollständiger, in sich abgeschlossener„Klas- nischer Meisterwerke“ bilden.— Mit den borten Hrocheinungen der neueren and neu- enten Literatur werden die Mitglieder pleicù- Falls durch dat IA tigige Vereinsorgan„Inter- nationale Literaturberichtess betanmt gemaeId Die Mitgliedschaft wird durch Beitrag: einen vierteljährlichen Beitrag von Mk. 2,30— unter Ausschluss jeder weiteren Verbindlichkeit— erworben und gewührt das Recht auf kostenlosen Bezug aller im Vereinsjahr erscheinenden Publika- tionen, einschliesslich des Vereinsorgan. Druck- und Illustrationsproben der Vereins- Publikationen kostenlos durch die Geschäftsstelle des„L.-V.-M.“, Leipzig, Grenxstr. 27. Beitritts-Anmeldung ebendahin. Auf den der heutigen Nr. beiliegenden Proſpekt der Firma Gebrüder Rothſchild, ö Maunheim K 1, 1 werden die geehrten Leſer Sellerie per Stück 6 Pf., Zwiebeln per Pfund 8 hierdurch beſonders aufmerkſam gemacht. Bringe hiermit zur Kenntniß, daß die Dreſchmaſchine au ier wieder als vorzüglicher Styliſt, als] per Pfd. 12— 20 Pf., Bienen per Pfd. 6—20 55 Benutzung in der Halle aufgeſtellt iſt 9 9 in 9 0 0 9 2 gef meiſterhafter Schilderer vou Natur und Leben J Pf., Nüſſe per 25 Stück 12 Pf., Eier per 5 Jol annes Kü lwein 5. Ww. und packender Erfindung. Achleitners„Hirſch] Stuͤck 30 Pf., Butter per Pfd. 1,00 M., Hand⸗* 0 von Eßlingen“ iſt eine litterariſch bedeutſame, J käſe per 10 Stück 40 Pf., Haſe per Stück 3,80 Viernheim. 1142 Sprechſtunden in Viernheim: 8 0 1 Jeden Dienstag von 9—1 Uhr im Gaſthaus 3. Freiſchütz. IE— 55 5* Zahn- Atelier ſo* Verbreitung beſter deutſcher Citteratur* G) 5 J N 1 g m* Anlage einer eigenen Hausbihbliothel** . R NA08S ER a 1 ermöglicht mit wenigen Mitteln der in d ücherfreunde prakt. Dentiſt 968 Verein 2 Bü 8 P 1 Breite Strasse* hel* 1 Breite Strasse.—— 7 „ E geb Sohmoller wannelm„ neb. Schmoller CCC A*. ntri nn li eutſc rigi⸗ 3, 4 fl. 4,32) Künſtliche Gebiſſe mit und ohne Gaumplatten, in Gold, Alu⸗ o 7* 2 2 1 et aber r min-] mindeſtens ru og. 2,. Aus- minium und Kautſchuk. Zähnereinigen, haltbare Plomben von—— ein Vereinsjahr.] zu je 16 Seiten— gabe. Zuſend. erf. poſtfrei. 2 Mk. und höher. Künſtliche Zähne von 3 Mk. an 1 8 Zahnziehen„ 7 a Wer aus eigenen Büchern— nicht aus den Leihbibliolheken 1 Sprechſtunden: Von 8—7 Uhr, Sonntags von 8—4 uhr.— ich Anlerhaltung und Belehrung lulen will. 8 0 wer deutſches Schrifttum fördern und verbreiten will, — ͤ—— 7 trete dem„Verein der Zücherfreunde“ als Mitglied bei. 1 7 3 b 1 eee e 9 Erſcheinungsplan des 7. Jahrganges: 3 Du haſt Diamanten, 1— Perlen, 7 5 1 Du ſindeſt Oktober 1892— Oktober 1898 E e eichen ex als* 955 691 9 9 Ken die Auch in jenen Fällen brauche Arthur Achleitner, Der Birſch von Eßlingen wWärd'ſt glänzen, Du noch viel mehr, Jetzt Grolich's Seifen nur. l. Haas, Prof. Dr.,„Der Bergmeiſter von Grund Nie. Was nützt Dir Gold und Geſchmeide,— ae N Syſtem J. Gräfin uon Baudiſſin, Über die Alpen 185 3 1 8 8 Wobnuch le 1 Uebel wird beſeltigt Richard BAredenbrücker, Rein Sommer ohne wetter So ſchön, ſo hold, und ſo rein l! Und der Nörper wird verjüngt. 9— Warum der Pauſer der Wabi nimmer zugeht N 2. Diamanten und perlen würd'ſt geben 4. Und machte Heublumenſeiſe„ Grſchiedt, Prof., Aus den Werkſtätten der Natur Du gerne, wenn blendend weiß, 3 142 3 ſchoͤn, J K ohannes Ziegler, Augenblicksbilder ann u wie die rle, 2 2 2 . Oreis. 80 herrlich anzuſeh'n. Hermann Heiberg, Grevinde Darob doch nicht brauch'ſt Dich zu grämen Dann bist Du wie die Blume, und als achter Band eine der noch in Vorbereitung ſich befindenden n 8 ee 55 Arbeiten von: Karl Bleibtreu, J. v. Boguslawski, Prof. Dr. W. Oncken, n 50 ſchön, ſo hold 2 ſo ren 11 Prof. Dr. J. W. Otto Richter, Frhr. v. Schlicht, Baron Y. v. Wedel. 8 1K 50 pfg Nie früher erſchienenen ſechs Jahrgänge der Veröffentlichungen des Vereins der wirkt erfriſchend— 1. e e. 1 2 Ela und erfriſcht und Bücherfreunde ſind 2 1 e 8 fl. 9,28) geheſtet 5 belebt das ganze Nervenpyſtem.„ ö r a eee, 0 e 1 e de e 5 0* f 1* e a auch erfolge bel Puſteln und Hiiteſſen, 2 anderen Unreinigkeiten der Haut. f Vorſtand G Geſchäftsleitung Beide Seifen eignen ſich wegen ihres großen Gehaltes an friſchen Heublumen und Foenum⸗ Martin Greif 76* Schall& Grund graecum ⸗Exfract ganz be ſonders zu Baͤdern nach den Ideen weiland Pfarrer Aneipp's. Hermann Heiberg Herzogl. Bazeriſck r a 0 d p d. Berlin W. 62 1** 5 F oder Vor et von Wolzogen Kur fürſtenſtraße 128 55 ö 7. 5 die nge Droguerie don Aa CRO“IoR in Brunn. bn) ö. n 9— 5— Nächſten Freitag, den 12. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier: Die Anlieferung von 30 Centner Welſchkorn für die gemeinheit— lichen Faſſelſchweine an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Muſter vorzulegen. Viernheim, den 10. November 1897. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 1138 Pfützer. Bekanntmachung. 1 5 Die über die pro 1898/99 erhobenen Receßbauholzvergütungs-An⸗ ſprüche gefertigten Verzeichniſſe liegen nebſt den dazu gehörenden Plänen und Verhandlungen zur Einſicht der hieſigen Bürger auf unſerem Bureau acht Tage lang offen. Etwaige berechtigte Einwendungen hiergegen ſind während dieſer, vom 10. d. Mts. an laufenden Offenlegungsfriſt bei uns g geltend zu machen. f Viernheim, den 8. November 1897. Bezüglich des Welſchkornes ſind 1131 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Nicht zu übersehen! Auf bevorſtehende Kirchweihe empfiehlt Unterzeichneter .. feinste Neissmehle zu 16 bis 18 Pfg. per Pfund.; ebenſo 1„ 0* 3 ſehr feine Süßrahm⸗Butter zu 65 Pfg. per ½ Pfund. Jeden Mittwoch friſch eintreffend. Theile andurch mit, daß ich ſämmtliche Spezereiwagren führe und ſtets nur gute Waare bei billigſter Berechnung verabreichen werde. Um geneigten Zuſpruch bittet 1134 A. Lorenz, Bäckerei und Handlung, Viernheim, Kirchhofſtr. Münchener Ausſtellungs⸗Looſe per Stück 1 Mk. Ziehung am 15. November. Weimar⸗Looſe per Stück 1 Mk. Ziehung am 2. 8. Dezember. Weihnachts⸗Looſe des Orts-Gewerbe-Vereins Viernheim per Stück 50 Pfg. Ziehung am 19. Dezember, ſind zu haben in der Expedition des Viernheimer Anzeigers. ö Verloren ging am Montag Abend auf dem Wege vom Bahnhof bis zur Fiſcher⸗ gaſſe ein Pferdeteppich. Man bittet, denſelben in der Expedition d. Blattes abzugeben. 1139 Theile meiner werthen Kundſchaft hierdurch erg. mit, daß ich Mittwoch u. Samſtag Abend nur noch im Hauſe raſire. 3 Joh. Haas, varie. Mannheim, 8. November. Produkten ⸗Markt. Weizen Pfälzer 2050 21. „Norddeutſcher—.——21.— herum und kann gar keinen Kernen ee Glanz hinbringen! Roggen 70.15.50 Erſtes Dienſtmädchen: Das geſchieht Erſtes Dienſtmädchen: Grüß dich Gott, Anna Warum machſt du denn heute ein ſo böſes Geſicht? Zweites Dienſtmädchen: Ach, jetzt wichſe ich ſchon eine halbe Stunde an dieſen Ken Gerſte bierländ. 18.25— 18 50 dir gerade recht. Würdeſt du „ Pfälzer 18.50—18 75 Krebs⸗Wichſe verwenden, Futtergerſte 11.50—11.75 dann wäreſt du ſchnell fertig Hafer, bad. 13.50- 15.25 Krebs⸗Wichſe in Doſen „, norddeutſcher 14.75— 15.25 à 10 u. 20 Pfg. ſowie Holzſchachteln Kohlreps, deutſch. neu 29.———.— g 4 5 u. 10 Pfg. ſind zu haben: Kleeſamen dſch. neu. 76.——85.— Pfg. ſind zu h Viernheim: A. Heinzelmann, 45 3—.——80.— 1 Ad. Herſchel, 1 amerik.—.——.— 5 Gg. Kempf, „ Eſparſette 29.——30.— 1 A. Stumpf Leinöl mit Faß 37.——.— Ad. Weidner 8. Rüböl„„ 64.——.— 36 149 Petroleum Faß fr.. mit 20% Tara 19.—— 19.25 Rohſprit, verſteuert 114.——.— 90er do. unverſt. 26.50—.—[Cin i iſt m. ſeit Weizenmehl: Ein Hochgenuß 1880 bek. Nr. 0 0 1 2 3 4 Holländ. Rauchtabak. 10 Pfd. 34.— 32.— 30.— 29.— 28.— 25— fco. 8 Mk. Ein Verſuch überzeugt Sie! Roggenmehl Nr. 0 23.75, 1 21.25. B. Becker in Seeſen a. H. 4 Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, 299 Bekanntmachung. 0 Athleten-Club Viernheim. Samsta den 13. November, Abends halb 9 Uhr, im Lokal„zur 8,. Eintracht“ Ab end⸗Unterh altung der Mitglieder.— Hierzu ſind die aktiven und paſſiven Mitglieder höͤflichſt eingeladen. 1140 Der Vorſtand. Gaſthaus zum Rothen Kreuz. Kirchweih⸗Dienstag, Vormittags 9 Uhr, findet bei Unter⸗ zeichnetem Frühschoppen- Concert ſtatt.— Nachmittags 3 Uhr 60 8 2 0 Großes Tuſkrumeuknl Gonzerk . ausgeführt von der Kapelle Wunder. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein Konrad Wunder, 1141 Kreuzwirth. 1 liefert in ſchöner und ſauberer Ausführung und 7 technungen, billigſten Preiſen W. Bingener. 5 für Mlagenleidende! 22 Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen, ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vor⸗ zügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs⸗ und Blutreinigungsmittel, der Hubert UIlrichsschen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundeuen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdaunngsorganismus des Menſchen ohne ein Abführ⸗ mittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung ge⸗ ſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗Weines werden Magen⸗ übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen an deren ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie: Kopfſchmerzen, Aufſtoßen, god brennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chroni- ſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heſtiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. 5 und deren unangenehme Folgen, wie Stuhlverſtopfung Veklemmung, Kolikſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(Hämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter- Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede Un⸗ ver daulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Anfſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Mager und Gedärme, Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ mangel, Eutkräftung ee wehe e ildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter ner⸗ vöſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſichen oft ſolche Kranken lang⸗ ſam dahin. 1 Kräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und Dankſchreiben beweiſen dies. Kräuter Wein in zu haben in Flaſchen a l 1,25 und 1.75 in Viernheim, Käferthal, Lampertheim, Weinheim, Frankenthal, Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggers⸗ heim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in den Apotheken. Auch verſendet die Firma Bubert Ullrich, Leipzig, Weſtſtraße 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Originalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto- und kiſtefrei. D Vor Nachahmungen wird gewarnt! ch Man verlange ausdrückli D fgubert Ullrich'schen Kräuter wein. Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandtheile ſind: Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Rothwein 240,0, amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0. Lohn ii 10 wie ſolche von jedem Gewerbetreibenden zu führen, ſind fortwährend zu haben in der Expd. ds. Bl. 1 * O0 vel belt aug mil por niſſ