——.—— Pieruheimer Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerstags und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Jnſertions-Organ. Anzeigen: 10 Pfg. die 4geſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die àgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. Ar. 13. Donnerstag, den 2. Dezember 1897. — orig — Jahrgang. Deutſchland. Berlin, 30. Novbr. Die Thronrede, mit welcher der Reichstag eröffnet wurde, weiſt auf die Nothwendigkeit einer Verſtärkung unſerer heimiſchen Schlachtenflotte, ſowie einer Ver⸗ mehrung der für den Auslandsdienſt im Frieden beſtimmten Schiffe hin. Die verbündeten Re⸗ gierungen erachten es für geboten, die Stärke der Marine und den Zeitraum, in welchem dieſe Stärke erreicht werden ſoll, durch eine Vorlage feſtzuſtellen. Der Entwurf einer Reform des Militärſtrafprozeſſes, unter möglichſter Anlehnung an den bürgerlichen Strafprozeß, welcher den zur Erhaltung der Manneszucht unbedingt noth⸗ wendigen Forderungen Genüge leiſtet, wird an⸗ gekündigt, ferner Geſetze betreffend die An⸗ gelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit, den Civilprozeß, das Konkursverfahren, die Ent⸗ ſchädigung unſchuldig Verurtheilter. Die Finanz⸗ lage wird als befriedigend bezeichnet. Die Thronrede ſchließt: Die Ermordung deutſcher Miſſionare, Angriffe auf die unter Meinem Schutze ſtehenden, Mir am Herzen liegenden Meiſſionsanſtalten in China nöthigten unſer oſtaſiatiſches Geſchwader in Kiantſchu Truppen landen zu laſſen, um volle Sühne und Sicher ⸗ heit gegen Wiederkehr der beklagenswerthen Er⸗ eigniſſe zu erlangen. Die politiſchen Beziehungen zum Ausland ſind durchaus erfreulich. Der glänzende und herzliche Empfang in Peterhof und Budapeſt liefere hierfür auf's Neue werth⸗ volle Bürgſchaften. Alle Anzeichen geben die Berechtigung zur Ausſicht auf eine fernere fried⸗ liche Entwickelung Europas und des Deutſchen Vaterlandes. — Nachdem in der Disziplinarſache gegen den Criminalkommiſſar v. Tauſch das Haupt⸗ verfahren eröffnet worden iſt, hat das Polizei⸗ präſidium vor einigen Tagen ſeine Suspenſion vom Amte verfügt. Bisher war v. Tauſch be⸗ urlaubt; fortan wird er nur das halbe Gehalt beziehen. Ausland. Wien, 28. Nov. Ein Handſchreiben des Kaiſers Franz Joſeph an den Miniſterpräſidenten Grafen Badeni vom heutigen Tage verfügt die Vertagung des Reichsraths bis auf Weiteres. Wien, 28. Noob. Der Kaiſer nahm die vom Miniſterpräſidenten Grafen Badeni unterbreitete Demiſſion des Geſammtkabinets an und be⸗ traute den bisherigen Unterrichtsminiſter Frei⸗ herrn Gautſch v. Frankenthurn mit der Neu⸗ bildung des Kabinets. Wien, 30. Nov. Kaiſer Franz Joſeph ſoll geſtern zu einem Staatsmann geäußert haben: Wenn ich die Sprachen verordnung aufheb', ſo würde ich nicht Kaiſer, ſondern Präſident einer Republik ſein. London, 30. Nov. Nach einer Meldung der „Frkf. Z.“ verlautet hier, daß Rußland in Berlin gegen die Okkupation Kiau-tſchau Vor⸗ ſtellungen erhoben. Deutſchland werde Kiau⸗ tſchau aufgeben und dafür den früheren Plan betr. Errichtung einer dauernden Flottenſtation in China wieder aufnehmen. Aus Nah und Fern. * Viernheim, 30. Nov. Das ſchwere Gewitter, welches vorgeſtern Nacht nteder⸗ ging, hat an verſchiedenen Orten vielfach großen Schaden angerichtet. Das Unwetter herrſchte am ganzen Mittelrhein und erſtreckte ſich bis nach Köln hinunter. Bei Oberſpay iſt ein holländiſches Schiff geſunken. In Simmerath iſt die vom Blitze entzündete Kirche abgebrannt. * Viernheim, 1. Dezbr. Einen milden Winter prophezeit, im Gegenſatz zu Falb und Habenicht, der engliſche Aſtronom Max Dowat, der aus dem Vorhandenſein von zahlreichen Sonnenflecken einen ſolchen für Weſt⸗ Europa herleitet. Falb prophezeit:„Für die nächſten Tage ſind bei verhältnißmäßig hoher Temperatur leichte trockene Schneefälle zu er⸗ warten, für das erſte Drittel des Dezember iſt in Mittel- und Süddeutſchland ſtrenge trockene Kälte wahrſcheinlich. Der 9. Dezember iſt ein kritiſcher Termin dritter Ordnung. Heddesheim, 30. Nov. Die A c⸗ tien⸗Geſellſchaft für elektriſche Anlagen und Bahnen in Dresden hat dem Gemeinderath hier die Mittheilung gemacht, daß ſie mit der Stadt Ladenburg wegen Errich⸗ tung eines Elektrizitätswerkes zur Abgabe von Strom zu Licht- und Kraftzwecken einen Ver⸗ trag abgeſchloſſen habe. Dabei hat die Geſell⸗ ſchaft ins Auge gefaßt, die umliegenden Ge⸗ meinden zleichzeitig mit zu beleuchten und haben ſchon einige ihre Zuſtimmung gegeben. Auf die Anfrage, ob die Gemeinde geneigt wäre, ſich an die Centralſtation anzuſchließen, hat der Ge— meinderath beſchloſſen mit dem Vertreter der Geſellſchaft Herrn Ingenieur Vecker in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. in nähere Unterhandlungen zu treten. Der Anſchluß an die Centrale würde auf Koſten der Geſellſchaft erfolgen; jedoch kann der Anſchluß nur dann erfolgen, wenn die Be⸗ theiligung in hieſiger Gemeinde eine genügende iſt, was vorausſichtlich der Fall ſein wird. Heddesheim, 1. Dez. Der 16 Jahre alte Georg Menz von hier, Dienſtknecht bei Peter Gaßner hier, erlitt dadurch einen Unfall, indem er unter einen mit Dung beladenen Wagen kam, wodurch er ſich einen Knöchelbruch und eine Quetſchung des Unterſchenkels zuzog. Die Verletzungen ſind nicht gefährlich. Heppenheim a. B., 30. Nov. Vorgeſtern Abend 10 Uhr brach ein Brand in der Scheuer des Schmiedmeiſters Vock am Mühlgraben aus. Die Scheuer und das Wohnhaus des Vock, ſo⸗ wie das Haus des Tünchers Peter Schüßler, kleine Gebäude, brannten nieder. Der Letztere iſt nicht verſichert. Lampertheim, 30. Nov. Der Land- wirth L. von hier, der mit ſeinem Schwieger⸗ vater, dem Landwirth K. wegen Vermögensan⸗ gelegenheiten in Feindſchaft lebt, gerieth mit dieſem am Freitag Abend auf dem Felde in heftigen Streit, der zu folgenſchweren Thätlich⸗ lichkeiten ausartete. L. verſegeenen Schwie⸗ Was die Liebe vermag. Roman von Ed. Wagner. Nachdruck verboten. 26. Fortſetzung. Wie vom Donner gerührt, ſtanden die beiden Zurückbleibenden, der alten Dame mit ſtarren Au⸗ gen nachſehend. Jetzt waren die glänzenden Aus⸗ ſichten mit einem Male vernichtet und ſie ſollten das Schloß, welches ſie mit den ſchönſten Hoffnungen betraten, enttäuſcht verlaſſen. Eine andere nahm den Platz ein, nach welchem ſie getrachtet hatten. Elsbeth's Hände ballten ſich unwillkürlich bei dieſem Gedanken, als ſie ſich haſtig in ihr Zimmer zurückzog, und ſie gelobte es ſich, Alles aufzubieten, um dieſe Demüthigung an der Schloßherrin und an Clifford zu rächen. Clifford aber war der Verzweiflung nahe, daß ſeine längere Anweſenheit in dem Schloß unmöglich gemacht worden war. Er hatte die Liebe Valeriens zu erringen gehofft und ſich an ihrer Seite ſchon als Beſitzer des Schloſſes geträumt. Und dieſer eine Schlag ſollte plötzlich alle ſeine Hoffnungen zertrümmern? Nein, nein, es konnte und durfte nicht ſein. Er mußte wieder hierher zurückkehren; jedenfalls wollte er die Gunſt der jungen, ſchönen Geſellſchafterin erwerben und ſich ſomit eine Für⸗ ſprecherin bei ſeiner alten Verwandten ſichern. Von dieſem Gedanken erfüllt, beſchloß er, ſogleich ſeinen Vorſatz auszuführen und begab ſich auf ſein Zimmer, wo er an der Thür harrte, um Valerie zu begegnen, ſobald ſie ſich in das Speiſezimmer verfügte. Er wollte mit ihr reden und glaubte ſich ſeines Er⸗ folges ſicher, wenn er auch nicht ahnte, daß ihm die nächſte Stunde eine Entdeckung bringen ſollte, um die er Alles, ſelbſt die Erbſchaft der alten Miß Winham, freudig geopfert haben wurde. 18. Kapitel. Der verlorene Brief. Der unfreundliche Septembertag neigte ſich zu Ende; die Dunkelheit brach raſch herein. Es war ein ſtürmiſcher Abend und der Wind peitſchte die Regentropfen gegen die Fenſter des öden düſteren Schloſſes. Miß Thomſon war in ihrem Zimmer, mit der Vorbereitung zur Abreiſe am anderen Morgen be⸗ ſchäftigt. Sie fürchtete den kommenden Tag, der ihr die bitterſten Vorwürfe ſeitens ihrer Eltern bringen würde. Sie hatte alles verſcherzt durch ihr thörichtes Beſtreben, Martin Clifford zu ge⸗ winnen. Nun waren alle ihre Träume von einer glänzenden Zukunft verſchwunden. Alles war dahin. Martin Clifford ſchritt während deſſen in ſeinem Zimmer auf und ab. „Wenn Miß Winham ein anderes Teſtament machen will“, murmelte er vor ſich hin,„wem wird ſie denn ihr Geld vererben? Sie wird ihren Reichthum Fremden überlaſſen. Und wer hätte da wohl beſſere Aus ſichten, ihre Erbin zu werden, als ihre junge Geſellſchafterin, Miß Gloom? Sie hat eine ſonderbare Zuneigung zu der jungen Ge— ſellſchafterin gefaßt, und ich glaube, daß Miß Gloom zu ihrer Erbin eingeſetzt wird. Ja, ich muß die junge Dame noch heute Abend ſprechen“, ſagte er beſtimmt,„und mir ihren Beſitz ſichern.“ Er trat von Neuem an die Thür, um Valerie anzuhalten, wenn ſie über den Korridor gehen ſollte. Miß Winham befand ſich in nicht viel beſſerer Stimmung. Sie war gereizt und gekränkt in ihr Zimmer zurückgekehrt. Valerie durfte ihr heute nicht vorleſen und wurde früher als ſonſt entlaſſen. Als das Mädchen auf den dunklen Korridor trat und an Clifford's Zimmer vorbeiging, trat dieſer mit einem Licht in der Hand hervor. „Entſchuldigen Sie, Miß Gloom,“ ſage er er⸗ regt.„Ich möchte einen Augenblick mit Ihnen ſprechen—“ „Zu dieſer ſpäten Stunde?“ chen überraſcht. „Es iſt noch nicht ſpät und ich muß mit Ihnen ſprechen, weil ich 2 früh abreiſe.“ ſagte das Mäd⸗ E * —. „Weshalb wollen Sie fort?“ Aus dieſer Frage erſah Clifford, daß das Mädchen von dem Vorfall am Nachmittag nichts wußte und erleichtert athmete er auf. „Ich muß fort,“ antwortete er haſtig,„Mtß Winham iſt in der Beſſerung und meine Gegen⸗ wart in England erwünſcht. Das Geſellſchafts⸗ zimmer iſt erleuchtet. Wollen Sie mich hinüber begleiten und mir geſtatten, ein paar Worte mit Ihnen zu reden?“ Valerie zögerte. Dann aber willigte ſie ein. Es war ihr von Mr. Sinnburn geſagt worden; daß Clifford wahrſcheinlich der Erbe der Herrin des Schloſſes werden würde, und dieſer Umſtand gab ihm die Würde der Autorität in den Augen des Mädchens. Clifford ging die Treppe hinab. folgte ihm. Sie traten in das Geſellſchaftszimmer, welches durch mehrere Wachskerzen erleuchtel war. Clifford ſchloß die Thür und rückte für Valerie einen Seſſel an den Kamin. „Nehmen Sie Platz, Miß Gloom,“ ſagte er freundlich.„Ich will Sie nicht lange in Anſpruch nehmen. Uunſere Bekanntſchaft iſt noch nicht von langer Dauer, aber ich hoffe, Sie werden mir wegen deſſen, was ich Ihnen zu ſagen habe, nicht grollen.“ Es lag eine ſeltſame Veränderung in ſeinem Weſen, die das Mädchen in Verwunderung ſetzte. Er ſah in ihr ſchönes, liebliches Antlitz, aus dem dunkle leuchtende Augen ihm entgegenſtrahlten und er fühlte ſich durchdrungen von leidenſchaftlicher Liebe zu ihr. Alles, was er bis jetzt hoch geſchätzt hatte: Reichthum, Macht und Rang, erſchien ihm neben dieſem werthlos. „Miß Gloom,“ begann er nach kurzem Zögern wieder, und die Gluth, welche aus ſeinen Augen ſprühte, erſchreckte das Mädchen,„ich muß morgen das Schloß verlaſſen, aber ich kann nicht fortgehen, ohne Ihnen geſagt zu haben, was meine ganze Seele erfüllt. Sie ſind ein junges Mädchen, wel⸗ ches keine Erfahrungen gemacht hat. Aber gewiß Valerie — gervater mit dem Wagenſcheit mehrere heftige Schläge auf Kopf und Schulter, ſodaß dieſer ſchwere Verletzungen davontrug. L. ſelbſt er⸗ hielt von ſeinem Schwiegervater vier Stiche mittelſt einer Miſtgabel. Beide Verletzte liegen hart darnieder. Mannheim, 1. Dez. Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete ſich am vergangenen Samflags 2 Uhr in der Thorbecke'ſchen Tabak⸗ fabrik. Der Inſtallateur Adolph Horn von der Firma Bouget u. Ehlers war in der genannten Fabrik mit Repariren der Transmiſſionsanlage beſchäftigt, wobei er aus Unvorſichtigkeit einem Kammrade der Transmiſſion zu nahe kam, welches ihm den linken Unterarm abriß. Der Unglückliche wurde ins Krankenhaus gebracht, woſelbſt ihm der linke Arm bis zur Schulter abgenommen werden mußte. Karlsruhe, 30. Nov. Erſt jüngſt wurde in den Tagesblättern davor gewarnt, ſich vom Gericht höhere Gebühren auszahlen zu laſſen, als man in der That anzuſprechen berechtigt iſt. Das hat ſich aber ein in der Klauprecht⸗ ſtraße hierſelbſt wohnender Schloſſersgeſelle aus Knittlingen nicht gemerkt, denn er gab anläßlich der Verhandlung einer Privatklageſache in Bretten, zu der er geladen war, durch falſche Vorſpiegel⸗ ungen an, er verdiene täglich 6 Mk., wodurch er ſich eine höhere Gebühr erſchwindelt hat. Dies wird ſchlimme Folgen für den Schloſſer haben, denn er wurde geſtern wegen Betrug angezeigt. — Der Ortsgeſundheitsrath zu Karlsruhe erläßt nachſtehende Bekanntmachung: In einer kleinen Broſchüre wird für„Paſtor Königs Nervenſtärker“ Reklame gemacht. Dieſer Nervenſtärker ſoll angeblich bei den verſchieden⸗ ſten Nervenkrankheiten, wie Hyſterie, Veitstanz, Epilepſie, auch bei Trunkſucht, Morphium⸗ und Opiumſucht heilſam ſein. Die chemiſche Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß Paſtor Königs Nerven⸗ flärker eine circa 15prozentige, alſo recht ſtarke Löſung von Bromkalium nebſt kleinen Mengen von Bromnatrium und Bromammonium darſtellt, welche mit Baldrian⸗Tinktur verſetzt iſt. Es wird nun darauf aufmerkſam gemacht, daß das Bromkalium wie auch die anderen Bromſalze keineswegs gleichgültige Arzneiſtoffe ſind, die ungeeignet angewendet, unerwünſchte Wirkungen hervorbringen können, und die deshalb immer nur auf ſpezielle ärztliche Verordnung hin ge⸗ braucht werden ſollten. Zudem iſt der Preis von 4 Mark für eine Flaſche„Nervenſtärker“ unverhältnißmäßig hoch. Wir warnen deshalb vor dem Bezug von„Paſtor Königs Nerven- ſtärker“. Frankfurt, 29. Nov. Geſtern Nach- mittag wurden im Hafen die Leichen eines etwa 30jährigen Mannes und einer gleichaltrigen Frau gefunden, die mit einem Lederriemen an⸗ einander gebunden waren. Man fand bei den Lebensmüden zwes Rundreiſekarten für die Strecke der Main⸗Neckar⸗ und der Badiſchen Bahn; die Karten trugen die Aufſchriften„L. Metzger aus Bensheim“ und„Eliſabethe Uebel aus Friſchborn“. Das Drama, das dem düſteren Fund zu Grunde liegt, mag ſich vor 8—4 Wochen abgeſpielt haben. Mainz, 30. Noobr. Ein ſchändlicher Kindsmord wurde von einem fremden Dienſt⸗ mädchen verübt und die Mörderin geſtern Vor⸗ mittag in einem Hauſe der Schuſterſtraße ver⸗ haftet. Das Mädchen gab am 1. November einem Kinde das Leben. Sie ſoll das Kind alsbald nach der Geburt ermordet und die kleine Leiche in einen Schrank, welcher ſich in ihrem Zimmer befand, verſteckt haben. Hier blieb die Leiche bis zum 15. November liegen. Sie war bis dahin derart in Fäulniß über⸗ gegangen, daß das Mädchen dieſelbe nicht mehr im Zimmer laſſen konnte. Sie hat die Leiche im Küchenherde zu Aſche verbrannt. Das Mäd⸗ chen gibt Alles zu, nur leugnet es, daß das Kind nach der Geburt gelebt hat. Lahr, 30. Nov. Geſtern Nacht 12½ Uhr ertönte Feuerlärm. Die Straßen füllten ſich mit Menſchen, und alles ſtürmte uach Süden zu, wo ein heller Feuerſchein den Himmel blut⸗ roth färbte und umherſprühende Funken ſichtbar wurden. Man glaubte vielfach, das Lahrer Brauhaus ſtände in Flammen. Die Sturm⸗ glocken der Stiftskirche wurden in Bewegung geſetzt aber bald verſtummte das Geläute; denn es hatte ſich herausgeſtellt, daß das Feuer gar nicht in Lahr war. Wo es aber auch ſein mochte, um ein Großfeuer mußte es ſich handeln, da⸗ rüber konnte kein Zweifel beſtehen. Nach den Erkundigungen, die die„Lhr. Ztg.“ eingezogen, hat es in Wallburg gebrannt und zwar ſind 9 Wohnhäuſer und 8 Scheunen ein Raub der Flammen geworden. Die Kippenheimer Feuer⸗ wehr war heute früh um 8 Uhr noch nicht vom Brandplatz zurückgekehrt. Der heftige Wind, der ſchon mehr den Namen„Sturm“ verdiente, wird gewiß ſein Theil beigetragen haben zu der großer Ausdehnung des Feuers.— Nach einer weiteren Meldung hat der Brand kurz vor halb 12 Uhr angefangen. Die Trümmer der niedergebrannten Häuſer brennen noch fort. Die Feuerwehren Kippenheim und Ettenheim waren an den Löſchungsarbeiten ſtark betheiligt. Neun Wohnhäuſer mit Scheunen, Stallungen u. ſ. w. gingen in Flammen auf. Verluſte an Menſchen⸗ leben ſind nicht zu beklagen, dagegen iſt viel Vieh, Pferde, Rindvieh und Schweine, mit verbrannt. Kehl, 29. Nov. In der Nacht vom letzten Freitag zum Samſtag gegen 2 Uhr brach im Laden des Herrn Kaufmann Marzluff Feuer aus, das alsbald bemerkt wurde und gegen 3 Uhr wieder unterdrückt war. Durch den Brand ſollen dem Kaufmann M. angeblich für etwa 14000 M. Waaren verbrannt und beſchädigt worden ſein. M. iſt in der Feuerverſicherung Helvetia mit 15000 M. verſichert. Saarbrücken, 30. Noob. Der Gefäng⸗ nißwärter Krob wurde geſtern am frühen Mor⸗ gen auf offener Straße vor der Ludwigskirche augenſcheinlich durch einen Axthieb ermordet. Man vermuthet einen Racheakt von einem ent⸗ laſſenen Gefangenen. Köln, 29. Nov. Wiederum wurde ein äußerſt frecher Raubmordanfall verübt und zwar diesmal auf eine die Landſtraße von Köln nach Poll paſſirende Frau. Ein Kerl ſprang aus einem Verſteck, überfiel mit gezücktem Dolchmeſſer die Frau, die er beraubte und vergewaltigte. Der Kerl entfloh, als Perſonen hörbar wurden. Sturm im Kanal. London, 30. Nov. Von dem Perſonal des geſtern Nachmittag 3 Uhr eingetroffenen Poſt⸗ dampfers von Oſtende werden die Nachrichten von einem heftigen Sturm im Kanal beſtätigt. Dem gewaltigen Sturm, der in vergangener Nacht in ganz England wüthete, folge heute früh die höͤchſte Fluth, die in den letzten 30 Jahren vorgekommen iſt. Es wurde ein furchtbarer Schaden beſonders an der Oſtküſte, der Mündung der Themſe und der Medway angerichtet.— Man befürchtet, daß der Deich von Queensborough ſchon nachge⸗ ben hat. Hunderte Acres ſtehen unter Waſſer, Landungsbrücken und Stege ſind fortgeriſſen. Einige Eiſenbahnen ſtehen unter Waſſer, ebenſo die niedrigeren Stadttheile an der Themſe und an der Medway. Das Arſenal in Woolwich iſt unter Waſſer geſetzt, ebenſo die Kaſerne. Das Marinehaus in Margate iſt fortgeſpült.— An der Küſte von Norfolk ſind 7 Schiffe mit der geſammten Mannſchaft untergegangen. An Bord des einen Schiffes befanden ſich 11 Perſonen. An der Käſte von Cornwallis iſt ein Dam pfer mit der Mannſchaft zu Grunde gegangen. Von der Küſte von Yorkſhire werden eine ganze Reihe von Strandungen gemeldet. — In zartem Kontakt mit allen Regungen des Seelenlebens, wird in Nr. 47 des„Häus⸗ lichen Ratgebers“ des Todtenfeſtes in Poeſie und Proſa gedacht. In dieſem Sinne ſeien ge⸗ nannt: Das tiefempfundene Gedicht„Ob auch die Sonne golden ſtrahlt“ von S. Barinkay, die ergreifende Skizze aus dem Frauenleben von Emy Gordon„Lebend und doch todt“ und der von großer Einſicht zeugende Artikel von A. W. „Ein Mißbrauch“, welcher das Verſchicken von ſchwarz⸗geränderten Briefen an Fremde als eine gefährliche Unſitte rügt.— Geſchmackvolle Toiletten, Hüte, Capes, Jacketts, Jupons und— in Anbetracht des nahen Weih⸗ nachtsfeſtes— Puppenſachen nebſt ſelbſt anzu⸗ fertigenden Geſchenken füllen den Modenteil und den dieſer Nummer beigegebenen Schnittmuſter⸗ bogen mit reizenden Modellen, ausführlichen Be⸗ ſchreibungen und exakten Schnitten. Probenummern ſind jederzeit gratis und franko vom Verlage: R. Schneeweiß, Berlin W. Elßholzſtraße 19, zu beziehen haben Sie Ihre eigenen Träume vor einer beſſeren Zukunft, von einer eigenen Heimath, von einem treuen und guten Herzen, das Sie liebt.“ Valerie erbleichte. Das Bild Sir Arthur Ruſhfield's trat klar vor ihre Seele und erfüllte ſie mit geheimem Weh. i Clifford blickte verwundert auf das junge Mädchen. War es möglich, daß ſie ſeine Liebe heute ſchon erwiderte? „Nur wenige Tage ſind es, Miß Gloom,“ fuhr er fort, daß ich Sie kennen gelernt hahe, aber die Liebe fragt nicht nach der Dauer der Bekannt⸗ ſchaft. Valerie, ich habe Sie geliebt von der Stunde an, in welcher ich Sie zu erſten Male ſah. Ich liebe Sie und lege mein Herz zu Ihren Füßen. Darf ich hoffen, meine Liebe erwidert zu ſehen?“ f Seine Blicke ruhten erwartungsvoll auf ihrem lieblichen Antlitz. Bevor ſie jedoch die Lippen öff⸗ nete, um zu antworten, beeilte er ſich, ihr zuvor zu kommen, vielleicht, weil er ſah, daß ihre Ueber⸗ raſchung keine freudige zu ſein ſchien. „Ich muß Ihnen meine Verhältniſſe erklären, ehe ich eine Antwort von Ihnen verlangen kann,“ ſagte er.„Ich bin ein angeſehener Mann, habe Zutritt zu allen Geſellſchaften, zähle zu meinen Freunden hochſtehende Perſönlichkeiten, habe ein gutes Einkommen und kann meiner Gattin ein angenehmes und luxuriöſes Leben bieten. O, ich würde im Stande ſein, jeden Ihrer Wuͤnſche zu er⸗ füllen. Nun antworten Sie mir, Valerie, wollen Sie meine Gattin werden?“ „Es ſchmerzt mich, das Alles zu hören, Mr. Clifford,“ ſagte das junge Mädchen.„Ich danke Ihnen für die Ehre, welche Sie mir erweiſen, aber ich muß ihr Anerbieten ablehnen.“ Clifford war ſprachlos vor Staunen. Valerie, die Geſellſchafterin, welche freund⸗ und hülflos in der Welt daſtand, ſchlug ſeine Hand aus, die er ihr anbot,— er konnte es nicht faſſen. „Ich weiß die Ehre zu würdigen, die Sie mir ſchenken Mr. Clifford,“ fuhr Valerie nach kurzer Pauſe fort,„aber ich werde nie heirathen.“ „Nie heirathen? Wie? Sie ſind erſt achtzehn Jahre alt und Ihre unvergleichliche Schönheit würde alle Damen des Hofes überſtrahlen. Miß Gloom, haben Sie bereits geliebt?“ fragte er raſch. Es kam ihm der Gedanke, daß kein anderer Umſtand als unerwiderte Liebe, Valerie zu einem ſolchen Entſchluß gebracht haben konnte. Eine tiefe Röthe überzog ihr Antlitz und ihre Augen blickten verwirrt; aber ſchnell faßte ſie ſich wieder und ſah ihn furchtlos an. „Sie haben geliebt,“ fuhr Clifford fort, halb fragend,„und ein böſes Geſchick hat Sie von Ihrem Geliebten getrennt?“ „Sie haben Recht, Mr. Clifford,“ erwiderte Valerie mit Stolz.„Ich habe geliebt und werde bis zu meinem Tode lieben; aber das Geſchick trennt mich von dem Manne, den ich liebe. Ich ſtehe ſeit meiner Geburt verlaſſen in der Welt und meine Zukunft wird der Vergangenheit gleichen. Aber ich bin nicht unglücklich, ich thue meine Pflicht. Sie wiſſen jetzt weshalb es mir unmöglich iſt, Ihre Gefühle für mich zu erwidern.“ Sie erhob ſich, um zu gehen. „Valerie,“ rief Clifford leidenſchaftlich aus. „Meine Liebe zu Ihnen iſt uneigennützig. Sagen Sie mir offen, was ſteht Ihrer Liebe im Wege?“ „Ich darf es Ihnen nicht ſagen, es iſt mein Geheimniß?“ „Iſt dies Ihr letztes Wort, Valerie?“ „Mein letztes, Mr. Clifford,“ erwiderte ſie ruhig. „Noch ein Wort, Miß Gloom,“ ſprach Clifford gefaßt.„Sie ſtehen einſam und verlaſſen in der Welt. Verſprechen Sie mir, wenn Sie eines Freundes bedürfen, meine Hülfe anrufen zu wollen.“ Er ſprach mit einer Wärme und Theilnahme, welche Valerie wehmüthig berührte. (Fortſetzung folgt.) — Unter dem Titel:„Sonntags⸗Zeitung für Deutſchlands Frauen“ erſcheint ſeit 1. Oktober cr. im Verlage von W. Vobach, Berlin SW. 48 eine neue ſehr empfehlenswerthe Frauenzeitung. Das äußerſt elegant ausgeſtattete Blatt iſt zum Preiſe von nur 50 Pf. pro Monat, bezw. Mark 1,50 pro Quartal durch alle Buchhandlungen und Poſtanſtalten zu beziehen. 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Mit Freuden und aus Dankbarkeit ſtelle ich dieſes Zeugniß aus, ich bin auch gerne bereit, auf Anfragen hin weitere Auskunft zu ertheilen. Schweindorf, O.-A. Neresheim(Württem⸗ berg) den 25. Oktober 1896, Johannes Scherer, Gemeinderath. Die Unterſchrift beſtätigt, Schweindorf, den 25. Oktober 1896, Schultheißenamt: Schwarz. Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchſtraße 405, Glarus, Schweiz. 111 * für Magenleidende! Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie: Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen, ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vor⸗ zügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte a Verdauungs⸗ und Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrich'schen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführ⸗ mittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung ge⸗ ſunden Blutes. 2 a Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗Weines werden Magen⸗ übel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſeine Anwendung allen an deren ſcharfen, ätzenden, Geſun oheit zerſtörenden Mitteln vorzuziehen. Alle Symptome, wie: Kopfſchmerzen, Aufſtoſßen, Son- brennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chroni- ſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heſtiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trin len. 5 80 a und deren unangenehme Folgen, wie tu lverſto un Beklemmung, Kolikſchmerzen, 1 2 4 Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtaunuagen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(Hämorrhoidalleiden) werden durch Kräuter⸗ Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede An⸗ ver daulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Anfſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen und Gedärme, Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ 5 12 ſind meiſtens die Folge ſchlechter mangel, Eutkräftunt. Verbauung, mangelhafter Blut⸗ bildung und eines kranthaften Zuſtandes der Leber. 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Oktober 1897 für Recht erkannt: Der Angeklagte Peter Heilmann, Metzgergeſelle zu Viernheim, iſt des ihm zur Laſt gelegten Vergehens gegen§ 10 pos. 1 des R.⸗Geſ vom 14. Mai 1879 ſchuldig und wird dieſerhalb in eine Geldſtrafe von fünfzehn Mark event fünf Tage Gefängniß ſowie in die Koſten des 7 Verfahrens verurtheilt Gleichzeitig wird die einmalige Veröffentlichung der Verurtheilung des Angeklagten im Kreisblatt für den Kreis Bensheim und im Viern⸗ heimer Anzeiger auf Koſten des Angeklagten angeordnet. g Die Richtigkeit der Abſchrift der Urtheilsformel wird beglaubigt und die Vollſtreckbarkeit des Urtheils beſcheinigt Lorſch, den 24. November 1897. Paul, Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. Hutfabrik Emil Kölle Mannheim 1, 2 breitestrasse. Seiden-, Filz-, Velour- und Loden-Hüten —— in den eleganteſten Formen und Farben. Knabenhüte, Kindermützen zu den billigsten Preſſen, Zahn-Atelier CARL MOSLER prakt. Dentiſt 968 Breite Strasse 5 5 Breite Strasse P l. neb. 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