licht 12˙⁰ Piernheiner Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerstags und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Mürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anzeigen: b 10 Pfg. die 4geſpaltene Zeile. Reklamen: 5 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewöhrt. Ar. 132. Zweites Blatt. Samstag, den 4. Dezember 1897. 33. Jahrgang. Ein ſchlauer Schurke. Criminal⸗Roman von Molloy⸗Dietrich. 57. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Langſam kam jetzt Gillwaldt auf ihn zu und ſagte dabei:„Wir hörten jedes Wort, welches geſprochen wurde. Ich verhafte Sie—“ „Noch nicht!“ kreiſchte Stößer mit ſchriller Stimme und ſtürzte mit wilden Sprüngen nach dem entgegengeſetzten Ende des Ateliers, ſich dort hinter einem breiten Tiſch vor ſeinen Verfolgern bergend. „Früher oder ſpäter muß es doch geſchehen,“ erwiderte Gillwaldt, ihm folgend. „Dann mag es ſpäter ſein,“ dabei mit ſeiner Rechten plötzlich, blitzartig nach der Bruſttaſche greifend. Im nächſten Augenblick war es ihm gelungen, ſeine Abſicht auszuführen. Gillwaldt war noch zu weit entfernt, um es hindern zu können, und ſah, wie der Schurke eine kleine Flaſche zum Munde führte, zum Teil leerte und dann, wie vom Blitz getroffen, zu Boden ſchlug. In heftigſter Aufregung und Angſt, daß ſeine Beute im letzten Augenblick ihm doch noch ent— gehen könnte, ſprang Gillwaldt auf den Tiſch zu, fuhr dann aber, ſobald er den Bittermandel— geruch wahrnahm, entſetzt zurück und rief ſeinem Gefährten zu:„Die Glasſcheiben des großen Fenſters einſchlagen!“ und hielt ſich in der Nähe desſelben, bis er glaubte, daß das Gift ſich ge⸗ nügend verflüchtigt hätte. Der Sänger hatte die ganze Zeit regungs— los, wie gelähmt dageſtanden, bis ſich Gillwaldt jetzt wieder zu ihm wandte mit den ingrimmigen Worten:„Wenn ich bitten darf,— iſt uns auch der Hauptſchurke entgangen, ſo wollen wir uns wenigſtens an Ihnen ſchadlos halten.“ Die bald darauf folgende Gerichtsverhandlung gegen Donati, die dabei bekannt werdenden näheren Umſtände dieſer ganzen Kette von Schandthaten, ſowie der Aufſpürung, der ver⸗ und des Selbſtmordes des ſuchten Verhaftung Hauptverbrechers, dieſes ſchlauen Schurken, der ſo lange der Entdeckung geſpottet, füllte die Spalten der Zeitungen und erregte das Intereſſe aller Leſer in nicht geringem Grade. Hugo von Markwalds Freunde und Bekannte ſchüttelten verwundert den Kopf, wie nur irgend Jemand ſo thöricht hatte ſein können, eine ſo makelloſe und angeſehene Perſönlichkeit, wie ihren Freund Markwald ſolcher Schandthat für fähig zu halten und ihn zu beargwöhnen, und überredeten ſich ſelbſt, daß ſie nie zu dieſen Thoren gehört, geſandt hatte. ſondern ihn ſtets für unſchuldig gehalten hätten. Die ihm während des verfloſſenen Winters ſcheu aus dem Wege gegangen, ſuchten jetzt wieder ſeine Freundſchaft. Mit Einladungen wurde er förmlich überſchüttet, und wenn er auch nicht die Abſicht hatte, ſie anzunehmen, gab er ſich doch auch nicht die Mühe, abſagend darauf zu ant⸗ worten. Mit kalter Gelaſſenheit begegnete er all dieſen freundlichen Bemühungen und ſchätzte die Gunſt der guten Geſellſchaft nicht höher, als ſie es wert war. Der Schatten, der in dieſem Winter auf ſein Leben gefallen war, hatte deutlich ſichtbare Spuren hinterlaſſen. Seine Augen blickten ernſter, ſein Haar war mit Grau untermiſcht, und ſeine Lebensauffaſſung war in dem Dank für die gnädige Fuͤgung, die ihn vor ſo ſchwerem Unheil bewahrt hatte, eine völlig andere als fruher geworden. Früher ein heiterer Künſtler, war er jetzt ein ernſter, durch die Prüfung des Lebens geläuterter Mann, aber in Cäciliens Ge— ſellſchaft ſchwanden ihm alle Erinnerungen an die düſtere Vergangenheit, und blickte er nur mit Freude, Dank und Hoffnung in eine ſchönere, Glück verheißende Zukunft. Anfang September desſelben Jahres wurde ihre Hochzeit gefeiert, und zugleich mit ihnen traten auch Frau von Foerſter und der General von Coſel vor den Traualtar. Die Hochzeits- feier war klein und ſtill, die Gäſte nur wenige. Unter den Geſchenken, die Cäcilie zugingen, be— fand ſich ein Diadem von ſchwerem Gold mit farbigen Edelſteinen reicht beſetzt, ein Meiſterſtück orientaliſcher Goldſchmiedekunſt, welches ihr Graf von der Pforten, der ſich noch immer auf ſeiner großen Reiſe befand, mit einigen herzlichen Zeilen ö 0 — Ende.— Auszug aus den Civilſtands-⸗Regiſtern der Gemeinde Viernheim vom 15. September ab. ö Geburten. Monat September. 18. Valentin, S. d Peter Froſchauer 1. 18. Karl Adolf, S. d. Franz Karl Merkel. 20. Georg, S. d. Bernhard Martin 3. 20. Juliana, T. d. Adam Thomas 2. 21. Barbara, T. d. Michael Gallei 5. 22. Adam, S. d. Georg Winkenbach 17. 23. Jakob, S. d Georg Knapp 7. 24. Philipp, S. d. Johann Hof⸗ mann 13. 24. Maria, T. d. Michael ie 27. Katharina, T. d. Georg Neff 4. 28. Cor⸗ nelius, S. d. Georg Grammig 3. 29. Valentin, S. d. Michael Renner 1. 30. Auguſt, S. d. Johannes Sander 3. Monat Oktober. 1. Johannes S. d Nikolaus Binninger 1. 1. Peter, S. d. Johann Reinhardt 1. 1. Sophie, T. d. Adam Sommer 1. 1. Anna, T. d Georg Kempf 10. 3. Karl Wilhelm, S. d. Valentin Wunderle 1. 5. Margaretha, T. d. Albertine Wetzel. 6. Adam, S. d. Nikolaus Grab 1. 9. Johann Joſeph, S. d. Michael Schuſter 4. 11 Katharina, T. d. Sebaſtian Muller. 11. Georg Nikolaus, S. d. Georg Kempf 8. 12. Chriſtina, T. d. Ferdinand Babylon 1. 13. Fritz, S. d. Michael Mandel 6. 16. Heinrich, S. d. Nikolaus Lammer 3. 16. Franz, S. d. Jakob Faltermann 3. 16. Cäcilia, T d. Franz Roos 1. 17. Jakob, S. d. Johann Jakob Winkenbach 2. 18. Cäcilia, T. d. Johann Lammer 5. 19. Peter, S. d. Lorenz Neff 1. 20. Valentin, S. d. Adam Samstag 2. 21. Bernhard, S. d. Jakob Winkler 4. 21. Anna, T. d. Nicolaus Kühl⸗ wein 3. 22. Maria Thereſia, T. d. pr. Arzt Dr. Rudershauſen. 22. Andreas, S. d. Jakob Weidner 8. 24. Valentin, S. d. Jakob Müller 4. 24. Nikolaus, S. d. Georg Hofmann 9. 28. Johannes, S. d. Georg Beyer. 28. Nikolaus, S. d. Peter Hanf 1. 29. Margaretha, T. d. Peter Bugert 3. —[Das blinde Mädchen] aus dem Ramsauer Thal, welches Maximilian Schmidt in ſeinem ausgezeichneten Roman:„Die Blinde von Kunterweg“ ſchildert, iſt eine ebenſo an⸗ muthende als eigenthüͤmliche Erſcheinung Bis auf dieſes Gebrechen geſund an Leib und Seele, von liebenswürdiger Gemüthsart, iſt ſie aller Liebling. So findet ſie der aus München heim⸗ kehrende Burſch, der zwölf Jahre zuvor ihr Un⸗ glück verſchuldete, ohne daß Jemand davon weiß. Dieſe Beiden ſtehen im Vordergrunde des Inter⸗ eſſes, und es wird den Leſer höchlich befriedigen, den wackeren Flori und die geheilte Franzei zum Schluß als glückliches Paar zu begrüßen. Die Kompoſition iſt geſchickt, die Charakterzeichnung treffend und lebenswahr, die Naturſchilderung packend und reizvoll, man merkt, wie ſehr der Verfaſſer mit dem Leben in den bayeriſchen Bergen vertraut iſt, mit welcher Liebe er an dem heimathlichen Boden hängt. Da iſt jeder Zug aus dem Leben abgelauſcht und alles pſycho⸗ logiſch fein herausgearbeitet, ſo und nicht anders muß ſich Haß und Liebe bei dieſen Naturkindern äußern.—„Kürſchners Bücherſchatz“(Hermann Hillger Verlag, Berlin) hat mit dieſem 26. Bande ein wahres Volksbuch geboten, weiteſter Verbreitung würdig! Die Illuſtration von Jau⸗ mann iſt werth des Werkes. Für 20 Pfennig iſt nie Gleiches geboten worden wie hier! Als ganz beſonders billig empfehlen: Ueberzieher avelocks Anzüge eus fubrang Mannheim, E 3, I Planken Der heſte Beweis, daß wir wirklich gediegene Confection für wenig Geld liefern, iſt, daß ſich unſer Kundenkreis von Tag zu Tag vergrößert. von Mk. 13.00 an, von Mk. 12.00 an, Joppen“ aer bon Mk. 5.00 an, von Mk. 13.00 an bis zu den feinſten Genres. Bytinski& Co. Die billigſte E 3, I. Nomanbibliothek. Beſte Autoren, reich illuſtriert. 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