Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerstags und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Meruhe r Amtsblatt der Großh. Jürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. iner Auzei uk Anzeigen: l 10 Pfg. die 4geſpaltene Zeile. Reklamen: 5 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe 4 wird entſprechender Rabatt gewährt. Ar. 140, Erſtes Blatt. — Freitag, den 24. Dezember 1897. — 2————— . Jahigang. Gründen wir eine Tabak⸗ verkaufsgenoſſenſchaft? Ein Wort an unſere Landwirthe. Vor wenigen Tagen brachte ein auswärtiges Blatt die Nachricht, die Viernheimer Landwirte wollten durch die Verhältniſſe dazu gezwungen eine Tabakverkaufsgenoſſenſchaft bilden, um auf dieſe Weiſe einen rentableren Abſatz des Tabaks zu erzielen.„Die Botſchaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“ könnte man da ſagen, aber vielleicht kommt die lobenswerthe Abſicht, die beſagte Genoſſenſchaft zu gründen, doch zur Ausführung. Wer ſtände auch nicht der Ausführung eines ſolchen Planes ſympathiſch gegenüber? Selbſthilfe iſt bekanntlich die beſte, weil ſie angewendet werden kann, wann und wo ſie gerade noth thut. Selbſthilfe iſt es, wenn unſere Landwirthe endlich einmal zur Gründung einer Tabakverkaufsgenoſſenſchaft ſchreiten würden. Während wir ihnen dieſes vortreffliche Mittel, der Selbſthülfe in ihrem eigenen Intereſſe ſo ſehr empfehlen, wird uns aus der Rheinpfalz über den Nutzen einer derartigen Genoſſenſchafl berichtet. Im Mai d. J. wurde in Wörth a. Rh. die erſte Tabakverkaufsgenoſſenſchaft mit dem Sitz in Ludwigshafen gegründet und es gehören ihr bis jetzt circa 600 Tabakbauern als Mitglieder an. Die Genoſſenſchaft, welche mehrere Orte umfaßt und an die daſelbſt be⸗ ſtehenden Raiffeiſenkaſſen ſich anſchließt, hat letzten Herbſt zum erſten Mal bei ihren Mit⸗ gliedern den Tabak aufgekauft und ſie konnte, wie ausdrücklich betont wird, ſchon gleich im An⸗ fang dafür einen Preis zahlen, der über die Händlerpreiſe um ein Bedeutendes hinaus- ging. In Speyer hat die Genoſſenſchaft auch zwei Tranſitlager errichtet, wo der Tabat auf⸗ bewahrt und unter ſachverſtändiger Leitung fer— mentirt wird, um nachher erſt zum Verkauf an die Händler oder Fabrikanten zu kommen. Was in der Rheinpfalz möglich iſt, ſollte in Heſſen in den tabakbautreibenden Gemeinden nicht unmöglich ſein. Die wahrhaft jämmerlichen ſtänden. Leider iſt auch in der Zukunft ein Preiſe, die letzten Herbſt erzielt worden ſind für den Tabak, weiſen nothwendig auf die Gründung einer ſolchen Tabakverkaufsgenoſſenſchaft hin. Der Bauernverein hier ſcheint da in erſter Linie berufen zu ſein, die Sache in Fluß zu bringen, zunächſt eine Beſprechung der Mitglieder oder aller unſerer Landwirthe in einer zu dieſem Zwecke einberufenen Verſammlung herbeizuführen. Das ewige Klagen über die ſchlechten Tabak⸗ preiſe hat keinen Werth, es ſollte vielmehr end lich etwas zur Beſſerung der Verhältniſſe ge⸗ than werden. In dem wirthſchaftlichen Kampf der Gegenwart iſt der Bauernſtand ſchon weit genug herabgekommen, ſo daß er wahrhaftig gar nicht mehr tiefer zu ſinken braucht: freilich iſt das alles nicht ganz ohne ſeine Schuld ſo ge⸗ worden, denn unſere Bauersleute haben, wie das auch unlängſt im Bayeriſchen Landtage bei Be⸗ rathung der Bodenzinsvorlage von einem Ab—⸗ geordneten geſagt worden iſt, in der Förderung ihrer Intereſſen nicht immer den nöthigen — ſchaffen und unſere Landwirthe werden vor weiteren Verluſten bewahrt, wenn ſie ſich in einer Tabakverkaufsgenoſſenſchaft nach dem Vorbild der Pfälzer zuſammenthun. Ihre augenblickliche Geldverlegenheit wird da nicht ausgenutzt und ſie haben außerdem noch einen beſſeren Erlös für ihren Tabak zu er⸗ warten, ſodaß es ſich dann immer noch lohnen dürfte, den Tabakbau zu betreiben. Ja der Tabakbau, der ſich nun einmal ganz vorzüglich für unſere Bodenverhältniſſe empfiehlt, würde ſich beſſer rentiren als Frucht. und Futterbau zum Zweck vermehrter Viehhaltung. Man hört oft, um das noch beizufügen, es ſei vielleicht beſſer geweſen, wenn uns ſeiner Zeit das Tabakmonopol beſcheert worden wäre. Dieſe Meinung findet ihre Erklärung in der augenblicklichen Nothlage, aber richtig iſt ſie nicht: ſie beruht auf einer Täuſchung. Hätten wir näm⸗ lich das ſtaatliche Tabakmonopol, ſo wäre es eben der Staat, der anſtatt des Händlers den Gemeinſinn, wie man ihn bei den anderen Ständen uſw. vorfindet. Es iſt deßwegen auch gar kein Zwelfel darüber möglich, daß bei uns viel beſſere Preiſe für den Tabak erzielt werden könnten, wenn alle Tabakspflanzer mit dem Verkauf ihres Produktes anfangs zurück— haltender wären und den Händlern gegenüber auf einer der Qualität entſprechenden Preishöhe be⸗ —— einheitliches Vorgehen nicht zu er⸗ hoffen und ſo wird, wenn man dem Uebelſtand nicht auf andere Art begegnet, auch fernerhin der Einzelne dem Händler machtlos gegenüber ſtehen. Dieſe„machen“ den Preis und der Bauersmann ſchlägt los, wie er kann, denn er muß im Herbſt da und dort Zahlung leiſten und dazu braucht man halt Geld. Indeſſen bei dieſer Zwangslage und der daraus ſich ergeben⸗ den Einflußloſigkeit auf die Preisbildung wird der Bauersmann ſchwer geſchädigt. Gerade deßwegen iſt der Tabakbau nicht rentabel für den Landwirth, ſondern nur für den Händler. Wer will das leugnen? Hier iſt der wunde Punkt, wo Abhülfe dringend nothwendig iſt. Die Abhilfe wird% wohl etwas beſcheideneren Gewinn eintaſchen würde. Das eine iſt ſo wenig in Ordnung wie das andere. Wir wollen auch heute noch kein ſtaatliches Tabaks monopol, ſondern ein anderes wollen und brauchen wir, das iſt das genoſſenſchaftliche. Das genoſſ nſchaft⸗ liche Tabakmonopol aber können ſich unſere Lund⸗ wirthe leicht ohne jeden geſetzaeberiſchen Act ſelber ſchaffen durch Gründung einer Tabakverkaufsgenoſſenſchaft. Dazu möch⸗ ten wir heute eine auf praktiſchen Erfolg hin. zielende Anregung gegeben haben. 1. Große Weihnachts⸗Ausſlellung in Spiel⸗, Galauterie⸗, Glas- und Luxus⸗Wagren. F. Geiger, Mannheim P 1, 2. Vereine u. Geſellſchaften Vorzugspreiſe. Freiwillige Feuerwehr. SSS Am 2. Weihnachtsfeiertag hält das freiw. Feuerwehr a korps ſeinen Feſtball mit Chriſtverlooſung im Gaſthaus„Zum Löwen“. 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