88g oller t. el Hiernheinet Anzeiger Erſcheint dreimal wöchentlich Dienstags, Donnerstags und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Mürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anzeigen: 10 Pfg. die 4geſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. 1. Blatt. Ar. 142. Freitag, den 31. Dezember 1897. —.——..... 8 183. Jahrgang. — Jaßresſchluh. Auf dunklen Schwingen ſenkt ſich wieder So ahnungsvoll, ſo tröſtlich mild Des Jahres letzter Abend nieder Zum winterlichen Schneegefild; Der Abendglocken fromm Geläute Tönt hehren Klanges durch die Nacht Und predigt, wenn ich's recht mir deute: „Der Herr hat alles wohl wohlgemacht!“ Verrauſcht iſt nun der bunte Reigen Des Jahreslaufs mit Luſt und Leid; Doch Gottes ew'ge Sterne ſteigen So tröſtlich aus der Dunkelheit, Und freundlich winkt aus blauen Höhen Der Abendſtern in milder Pracht: Ob Jahre kommen, Jahre gehen, „Der Herr hat alles wohlgemacht!“ Habt Dank— wie ſeit ihr ſchnell entſchwunden Ihr Freuden, die das Jahr mir bot! Fahr hin— nun biſt Du überwunden All dieſes Jahres Müh und Not! Schlaft wohl, ihr abgeſchied'nen Lieben! Ob einmal noch der Schmerz erwacht, Mir iſt ein ſüßer Troſt geblieben: „Der Herr hat alles wohlgemacht l“ Und wenn auch ich in dumpfer Bahre Jetzt bei den andern draußen ſchlief, Und wenn mich noch im alten Jahre Zur Rechnung Gottes Engel rief? Lerr, deck auf meiner Jahre Sünden en Mantel dieſer dunklen Nacht, Dann darf ich's erſt getroſt verkünden: „Der Herr hat alles wohlgemacht!“ Nun ſammelt ſich im Kreis der Zecher Die Welt zum rauſchenden Gelag Und übertäubt im Klang der Becher Der Mitternacht gewicht'gen Schlag: Ich aber will mich ſchlafen legen Und unter Gottes treuer Wacht Entſchlummern mit dem Abendſegen: „Der Herr hat alles wohlgemacht!“ In ſeinem Schatten ohne Sorgen Schlummer' ich hinein in's neue Jahr, Als Morgenſtern erſcheint er morgen, Der Abendſtern mir heute war; Mein Pilgerſtab iſt Gottes Treue, Der gnädig mich hierher gebracht, Vom alten Jahr ererbt's das neue: „Der Herr hat alles wohlgemacht!“ Ein neues Jahr! Noch ſchmücken die grünen Chriſtbäume im Lichterglanze Hütten und Paläſte und man kann die Feier des Jahreswechſels als den Schlußakt des hochheiligen Weihnachtfeſtes bezeichnen, denn es deutet gewiſſermaßen in beſonderer Hervor⸗ hebung an, daß die Geburt des Welterlöſers eine neue Zeitenfolge in der Schöpfungsgeſchichte er⸗ öffnet hat. Wie der neue Bund dem alten, ſo folgt das neue dem alten Jahre. Man könnte daher mit gutem Rechte den Geburtstag des göttlichen Heilandes auch zum Geburtstage jedes neuen Jahres, zum Neujahrstage machen. Faſſen wir aber das Neujahrsfeſt am 1. Januar nur als den letzten Act des hl. Weihnachtsfeſtes, als den feierlichen Abſchluß der hehren Weihnachts. woche auf, oder ſetzen wir es auch in ihre Mitte, wenn wir etwa lieber das Feſt der hl. drei Kö⸗ nige als den Abſchluß dieſer Feſtzeit betrachten wollen: ſo können wir mit dem Kalenderjahre, wie es iſt, zufrieden ſein und haben den rechten Standpunkt, von dem aus wir das Feſt der Jahreswende gut betrachten können. Bor dem Chriſtbaume werden alljährlich zahlloſe gute Vorſätze gefaßt und beim Zu⸗ ſammenklange der Glocke in der Neujahrsmitter⸗ nacht gelobt ſo mancher alte Sünder Reue und Beſſerung. Da ſpricht auch wohl ein einge⸗ fleiſchter Egoiſt:„Von nun an will auch ich das Meinige thun, um meinen Mitmenſchen leiblich und geiſtig zu helfen“. Da ſchwört gar mancher Familienvater, der bisher an den Seinen nicht völlig ſeine Pflicht gethan, der vielleicht durch Trunkſucht oder andere Ausſchweifungen namen⸗ loſes Elend über diejenigen, deren Fürſorge ihm anvertraut iſt, gebracht hat,„jetzt aber will ich ein anderer Menſch werden, will wieder gut machen, was ich gefehlt, und Weib und Kind ſollen wieder mich achten und lieben lernen“. Und gar Mancher, der im Strudel des modernen Lebens ohne äußeren und inneren Halt, ein Spiel⸗ ball ſeiner Leidenſchaften, entfremdet dem be⸗ glückenden Glauben ſeiner ſeligen Kindheit und den zehn Geboten des Allmächtigen, welche die fromme Mutter ihn gelehrt, ſein Daſein wie in einem ewigen Taumel verrauſchen läßt, hält dann wohl einen Augenblick inne, ergriffen von einer ungewohnten Rührung und gepeinigt von allerlei Gedanken, läſtigen Mahnern, die er heute gar nicht ſo leicht wie ſonſt loswerden kann, und auch er bringt es vielleicht zu dem Vorſatze, wenigſtens einen Verſuch mit einem beſſeren Leben zu machen. Der Kleinmüuͤthige hinwieder, der leicht verzagt, faſt angeſichts der unendlichen Güte des barmherzigen Gottes, der ſogar ſeinen einge⸗ borenen Sohn dahingab, um allen Menſchen die verlorene Gnade zurückzubringen, neuen Muth und gelobt ſich und Gott, von nun an nicht mehr zu zweifeln, ſondern mit feſtem Gottver⸗ trauen gegen alle Anfeindungen von außen und von innen— gegen dieſe gar beſonders— kräftig anzukämpfen. Und kommt das nächſte Weihnachtsfeſt, der nächſte Jahreswechſel: wie ſteht es mit allen dieſen Vorſätzen? Wie viele ſind gehalten, wie viele nicht? Die letzteren bilden zweifellos leider die übergroße Mehrzahl, ſagt doch auch das Sprüchwort:„Der Weg zur Hölle iſt mit guten Vorſätzen gepflaſtert.“ So iſt es im Leben des Einzelnen, ſo auch im ganzen öffent⸗ lichen Leben. Auch hier zeigt ſich alljährlich, wenn wir die Bilanz ziehen, ein großes Deſizit. Und es mag wohl auch manches Mal den einen ober anderen unter uns, unter denen, die für die Erneuerung der menſchlichen Geſellſchaft im chriſtlichen Geiſte ſtreiten, ein gewiſſes Zagen, eine Furcht, daß doch Alles vergeblich und der Sieg der Mächte des Umſturzes unvermeidlich ſei, beſchleichen. Aber das iſt ebenſo verkehrt Was die Liebe vermag. Roman von E d. Wagner. Nachdruck verboten. 39. Fortſetzung. „Bis vorgeſtern war Ihnen wohl der wahre Stand Ihres erſten Gatten unbekannt?“ „Ich hatte keine Ahnung davon. Ich vertraute ihm, glaubte ihm auch, als er mir die entſetzliche otſchaft überbrachte, daß unſere Heirath keine rechtmäßige geweſen ſei. Ich verſuchte nie, ihn aufzufinden, oder ſeinen wahren Stand zu entdecken. — Das Kind wurde geboren. Meine Mutter und mein Bruder fanden die Wohnung, wo ich ein Unterkommen gefunden, auf, und ich entfloh, weil ich es nicht wagte, ihnen entgegenzutreten. In einem Briefe empfahl ich ihnen mein Kind. Ich er⸗ innere mich, daß es ſpät Abends war,“— ſie ſtrich mit der Hand über ihre Stirn,—„es war eine finſtere, ſchreckliche Nacht, und ich durchwanderte troſtlos die menſchenleeren Straßen, nur von dem entſetzlichen Vorſatz erfüllt, dieſem qualvollen Leben durch einen raſchen Tod ein Ende zu machen. Dann aber dachte ich wieder an meine alte Mutter und an mein Kind und ich ſagte mir, daß der Menſch ſeinem Geſchick nicht vorgreifen ſoll. Ruhelos irste ich weiter,— ohne Ziel, ohne eine Hoffnung auf die Zukunft, verlaſſen von Allen, die mich einſt geliebt hatten. Der Morgen war ſoeben angebrochen und ich war eben im Begriff, um die Straßen⸗ wendung zu biegen, als ich von den Pferden eines Wagens, deſſen Herannahen ich in meiner Ver⸗ zweiflung nicht gewahrte, zu Boden geworfen wurde. Ich dachte an den Tod, den ich mir ſelbſt zu geben nicht gewagt hatte, aber die Vorſehung wollte es anders. Der Kutſcher rieß gewaltſam die Pferde zurück und— ich war gerettet, In dem Wagen ſaß eine Dame, die verwittwet und kinderlos war, — Mrs. Fulgoc. Ich glich ihrer verſtorbenen Tochter, und dieſe Aehnlichkeit ergriff ſie bis in die Tiefe ihrer Seele. Sie nahm mich mit nach ihrer Wohnung undpflegte mich, als ich bald nach meiner Ankunft daſelbſt erkrankte. Nach meiner Wiederge⸗ neſung geſtand ich ihr Alles. Sie bemitleidete und liebte mich. Für mein Kind ſorgte meine Mutter, daher nahm mich Mrs. Fulgor mit in's Ausland, lernte mich lieben wie ihr eigenes Kind und gab mir nach einem Jahr vor dem Gerichte in Paris die vollen Rechte eines ſolchen. Wir lebten mehrere Jahre in Frankreich und gingen dann nach Italien.“ Lady Romondale hielt einen Augenblick inne; es ſchien ihr unendlich ſchwer zu fallen, das Alles Clifford erzählen zu müſſen. „Und in Italien lernten Sie Ihren zweiten Gatten kennen?“ „Ja.— Er liebte mich, trug mir ſeine Hand an und ich ſchlug ſie aus. Mein trauriges Ge⸗ heimniß trennte mich von ihm. Er bewarb ſich nochmals um mich— und ich wies ihn wieder ab! — Ich liebte ihn mehr als ich jemals Oscar ge⸗ liebt habe— liebte ihn mit voller, heiße Seele. Meine Pflegemutter erkrankte und wurde ſchwächer und ſchwächer. Sie bat mich auf ihrem Sterbelager, Lord Romondale zu heirathen und beſchwichtigte die Mahnrufe meines Gewiſſens, indem ſie mir vorhielt, daß ich ſelbſt kein Unrecht begangen, ſondern daß man an mir gefehlt habe und mein Leben nicht an dem Verbrechen eines Anderen ſcheitern dürfte. Auf meinen Einwurf, daß Oscar noch leben könne, entgegnete ſie, daß unſere Heirath nicht rechtmäßig geweſen, daß Oscar eine andere Ehe eingegangen ſei und daß ich ihn niemals wiederſehen würde! Sie nahm mir das Verſprechen ab, den Lord zu heirathen und ſtarb ruhig in meinen Armen. Nach ihrem Tode erneuerte der Lord Romondale ſeine Bewerbung,— ich war verlaſſen und elend! Er iſt edelſte und groß⸗ müthigſte Pann, er ſchenkte der Erzählung Mrs. Fulgor's Glauben, und als er mir wieder ſeine Liebe entgegenbrachte und mein armes Herz dieſe Bitte unterſtützte,— da gab ich nach,— ich gab ihm mein Jawort und meine Hand.“ „Und er ahnt nichts von Ihrem Gegeimniß?“ „Nein! Ich konnte nie den Muth finden, ihm das Entſetzliche zu geſtehen. Es iſt ein Unrecht von mir, aber wenn er Alles wüßte, würde er mich von ſeinem Herzen und aus ſeinem Hauſe ſtoßen,“ ſprach die Lady mit dumpfer Stimme. „O wäre ich doch in jener Nacht, als ich Oscar's Haus verließ, geſtorben!“ 5 „Ruhig, Emmy, Lord Romondale wird nie Ihr Geheimniß erfahren!“ „Gibt es keine Hoffnung für mich?“ fragte ſte nach längerem Schweigen.„Sprach Oscar die Wahrheit, als er behauptete, daß unſere Verbindung nur eine Scheinheirath geweſen ſei?“ lie fe gab ſich den Anſchein, als bemitleide er ſie. „Ja, es iſt ſo,“ erwiderte er,„Sie wurden nur zum Schein getraut.“ „Wie konnte ein Mann ſo herzlos ſein, ein unſchuldiges Mädchen ſo namenlos unglücklich zu machen 7 rief Lady Romondale leidenſchaftlich. Clifford wußte, daß ſie Lord Oscar's recht⸗ mäßige Gattin geweſen war, er wußte auch, daß der Graf St. Berry den Reſt ſeines Lebens darum geben würde, wenn er ſie und ihr Kind auffinden und ſeine rechtmäßige Enkelin als Erbin anerkennen könnte. Aber Clifford wankte nicht; er wollte weiter ſchreiten auf dem eingeſchlagenen Pfad, und ob auch das gefolterte Herz einer armen Betrogenen darüber brechen würde, was kümmerte es ihn Er kannte nur ein Ziel, das er zu erreichen trachtete und er wollte ſein falſches Spiel gewinnen. „Ihrer Ehe mit Lord Romondale iſt ein Knabe entſproſſen?“ fragte er, das Gepräch auf ein anderes Thema lenkend. „Haben Sie mein Kind geſehen? Es kam im Auslande zur Welt und iſt der Liebling ſeines Vaters.“ „Haben Sie noch zuweilen Ihres erſtgeborenen Kindes gedacht?“ „Ob ich an daſſelbe denke! Es iſt Tag und Nacht mein einziger Gedanke,“ rief die arme N wie Ueberhebung und allzu großes Vertrauen auf die eigene Kraft. Kleinmuth und Hoch⸗ muth ſind ſcheinbar entgegengeſetzt, aber ſie wirken in der gleichen Richtung, beide„kommen vor dem Falle“, und wir müſſen ihnen daher entgegenſetzen Muth und Demuth. Wir müſſen uns davor hüten, unſere kleinen Erfolge allzu hoch zu ſchätzen und zunächſt uns ſelbſt zuzuſchreiben; wir dürfen aber auch nicht ver⸗ zagen, wenn wir nicht ſofort den Erfolg unſerer Beſtrebungen vor Augen ſehen. Nicht immer iſt das, was wir uns wünſchen, unſerem wahren Heile dienlich, und wir vergeſſen auch ſo oft, daß die ewige Vorſehung mit ganz anderen Zeiträumen rechnet, als wir kurzlebigen Menſchen und nervöſen Kinder des 19. Jahrhunderds in unſerer Ungeduld. Treten wir alſo ohne Ueber hebung, aber mit Muth und Gottvertrauen in das neue Jahr ein und bewahren in ihm dieſen rechten Geiſt, ſo wird es uns, wenn es uns auch noch ſo viel Erdenleid bringt, und dann ſogar erſt recht, hinanführen zur Sonnenhöhe einer unvergänglichen Seligkeit und ſo, wie wir allen unſeren Leſern wünſchen, ſein ein recht glückbringendes Jahr! daß am Sonntag von der engliſchen Flotte Mannſchaften in Chemulpo gelandet worden, welche die Wiedereinſetzung Brown's als eng⸗ liſcher Beiraih bei der koreaniſchen Zollverwal⸗ tung durchſetzen ſollten. Ausland. Paris, 29. Dez. Der frühere Präſident Ca⸗ ſimir⸗Perier iſt an der Influenza ſchwer erkrankt. Der Zuſtand des Patienten iſt beſorgnißerregend. Paris, 30. Dez. Mathieu Dreyfus hat gegen die Wittwe des Oberſten Sandherr, ſowie gegen den„Soir“, welche ihn beſchuldigt haben, daß er ſeiner Zeit den Oberſten Sandherr als Leiter der Unterſuchung gegen den Capitän Drey⸗ fus mit 200,000 Francs beſtechen wollte, Be⸗ leidigungsproceß erhoben. Kauea. Die chriſtliche Bevölkerung Kretas iſt neuerdings ſehr erregt in Folge von Vor⸗ fällen bei Kanea. Die Admirale rechnen mit der Möglichkeit eines Angriffs der Aufſtändiſchen gegen die Türken. Innerhalb des Cordons werden die Vorpoſten verſtärkt, die Schiffe ſind in Bereitſchaft geſtellt, die Thore von Kaneg werden Abends 7 Uhr geſchloſſen. Deutſchland. Berlin, 30. Dez. Zu dem Diner bei dem Kaiſerpaar, welches im neuen Palais ſtattfand, wurden außer Biſchof Anzer noch der Staats⸗ ſecretär v. Bülow und der neue deutſche Ge⸗ ſandte in Japan Graf Leyden geladen. Regensburg, 30. Dez. Dem in China thätigen Biſchof Anzer wurde vom Prinzregenten das Großcomthurkreuz des Kronenorbens mit dem perſönlichen Adel verliehen. München, 30. Dez. Zum Erzbiſchof von München⸗Freiſing iſt der Biſchof von Würzburg, Dr. Franz Joſeph v. Stein, ernannt worden. Rußland überall. Bezeichnend für die Hal⸗ tung Chinas iſt die Meldung der„Times“ aus Peking, die chineſiſche Regierung lehne es ab, gemäß dem Vorſchlage der Hongkong ⸗Shanghai⸗ Bank die Likin⸗Abgabe der Aufſicht eines fremden Staates(natürlich Englands) zu unter⸗ ſtellen, als Sicherheit für die Anleihe. Die chi⸗ neſiſche Regierung erklärt, daß, wenn die An⸗ leihe ohne dieſe Bedingungen nicht zu beſchaffen iſt, ſofort die Abmachungen veröffentlicht werden würden für eine ruſſiſche garantirte 4procentige Anleihe im Betrage von 100 Millionen Taels, mit einem Emiſſionspreis von 93 Netto. Als Sicherheit für die Anleihe ſoll der Ertrag der Grundſteuer dienen, deren Verwaltung jedoch China verbliebe. Hiefür würde China Rußland das Monopol auf Eiſenbahnen und Minen nörd— lich der großen Mauer mit einem offenen Hafen als Endpunkt für die Eiſenbahn geben, auch würde China dem Punkte ſeine Zuſtimmung geben, daß der Nachfolger des General-Zollin⸗ ſpectors Sir R. Harte ein Ruſſe ſein ſolle. Ein anderes engliſches Blatt meldet aus Shanghai, Nah und Fern. ' Viernheim, 27. Dez. Eine würdige Weihnachtsfeier beging geſtern Abend die Mar. Jünglingsſodalität, welche im Saal zum Freiſchütz bei gut beſetztem Haus das religiöſe Schauſpiel„Hirten und Könige“ zur Aufführung brachte. Durfte man nach der Ankündigung des Stückes und bei der bekannten Leiſtungsfähigkeit der Sodalen ſchon auf ein vortreffliches Sptel rechnen, ſo wurde geſtern Abend unſere Erwar⸗ tung noch übertroffen. Die Spruchrollen, ob⸗ wohl dabei meiſt jüngere und neue Kräfte zur Verwendung kamen, wurden mit großem Ver⸗ ſtändniß und tiefer Empfindung gegeben. Ueberaus wirkungsvoll waren auch die in das Stück verwobenen lebenden Bilder und die von einem trefflich geübten Knabenchor vorgetragenen religiöſen Lieder; dazu noch die feierlich ſanften Weiſen des Harmoniums: wer unter den Zu⸗ ſchauern hätte ſich unter dem Eindruck alles deſſen einer inneren Ergriffenheit erwehren können? Die Wahrheiten und Geheimniſſe, die am hochhl. Weihnachtsfeſte der Gegenſtand unſeres Glaubens und unſerer Liebe ſind und die alljährlich mit immer neuer Gewalt unſer Herz ergreifen, haben hier in dem Weihnachts⸗ ſpiel zur dramatiſchen Verwendung gebracht, in unſerem Herzen noch einmal mächtig nachgewirkt. Darum ſind wir auch geſtern Abend mit be⸗ ſonderer Befriedigung nach Hauſe gegangen, denn die Weihnachtsſtimmung vom Morgen war nicht geſtört, ſondern nur noch vermehrt worden. Es war in der That ein dem hohen Weihnachts⸗ feſt entſprechender unterhaltender und erhaulicher Abend.— Die bei dem Spiele mitwirkenden Perſonen verdienen vollen Dank und Anerken⸗ nungf für ihre Leiſtung, die Frucht vieler Mühe und Arbeit. Insbeſondere iſt dieſes Dankes würdig der Präſes der Sodalität, Herr Caplan Berdel, der mit Eifer und Umſicht der Ein⸗ ſtudirung des Stückes ſich angenommen hat, ſo. wie auch Herr Lehrer Beck, der ſogar ſeine ſchöne Ferienzeit unterbrechend hierherkam, um in ſachkundiger Weiſe das Amt eines Kapell⸗ meiſters zu verſehen. Zum Schluß haben wir nur noch den Wunſch zu äußern, die Sodalen möchten ihr Spiel noch einmal zur Aufführung bringen, das Stück verdient es in der That! (Soeben nach Fertigſtellung vorſtehenden Berichts erfahren wir aus beſter Ouelle, daß am Sonntag den 16. Januar die Aufführung Seitens der Sodalen wiederholt wird und ſtellen dieſelben diesmal ihre Kräfte in den Dienſt der chriſtlichen Nächſtenliebe. Der Rein⸗ ertrag fällt nämlich den beiden hieſigen Schweſternhäuſern zu; es iſt dadurch Jedermann Gelegenheit geboten, das Nützliche und Gute mit dem Angenehmen zu verbinden und wird hoffentlich ein vollbeſetztes Haus nicht minder auch die Sodalen für ihre uneigennützige Mühe belohnen. D. Red.) — An Aerzte zählt man jetzt in Heſſen 655, in Baden 977, Württemberg 826, Bayern 2612, in den Reichslanden 702, Preußen 14582, Sachſen 1785, im Ganzen 24 393 Verhältniß⸗ mäßig die meiſten Aerzte hat Heſſen⸗Naſſau, näm⸗ lich 6.61 auf je 10,000 Einwohner. Aus der Pfalz, 29. Dez. Bei Höheiſch⸗ weiler wurde ein 70jähriger Feldhüter im Ge⸗ meindewald erfroren aufgefunden. Rohrbach(A. Heidelberg), 28. Dez. Ein in einer hieſigen Wirthſchaft bedienſtetes Dienſt⸗ mädchen von Ochſenbach erſtickte geſtern an einem Blutgeſchwür im Halſe, deſſen rechtzeitige Entfernung das Mädchen wahrſcheinlich vernach⸗ läſſigt hatte. An uuſere geehrten Leſer! Die flotte Geſchäftszeit der letzten 2 Monate ermöglichte es uns, die bisherige Erſcheinungsweiſe des Anzeigers und die Beigabe des Unterhaltungs⸗ blattes„Sterne und Blumen“ beizubehalten, ohne daß zu befürchten, daß die Ausgaben für die Herſtellung des Blattes die Einnahmen wieder überſteigen würden, wie es in den verfloſſenen Sommermonaten thatſächlich ganz beträchtlich der Fall war. Von den jetzt bevorſtehenden 10 Monaten iſt aber keiner im Stande, das Gleichgewicht des Budgets des Anzeigers aufrecht zu erhalten, da die Ausgaben in Wirklichkeit zu große ſind.— Wenn wir unſern Leſern mittheilen, daß die Ausgaben für Arbeits⸗ und Traglohn, Unterhaltungsblätter, Papier, Farbe u. ſ. w. wöchentlich 100 Mk. überſteigen und dann die Einnahmen von monatlich 800 mal 30 Pfg. gegenüberſtellen, ſo iſt, da die Anzeigen durchſchnittlich auch nicht mehr wie 20 Mk. wöchentlich eintragen, Mutter.„Ich ſah ſie ſeit ihrer erſten Kindheit nie wieder, meine arme Valerie! Aber ich habe ſeit meiner Rückkehr nach Eugland Pläne entworfen, die es mir ermöglichen ſollen, ſie ganz zu mir zu nehmen, ohne Verdacht zu erwecken.“ „Ich habe ſie geſehen,“ ſagte Clifford langſam. „Sie waren auf Reynold Farm? O, erzählen Sie mir von ihr! Iſt ſie glücklich? Ich war an einem Abend heimlich dort, als mein Gemahl mich in London verließ, um das Schloß für meinen Empfang vorzubereiten. Er erfuhr nie etwas von meiner Abweſenheit. Ich reiſte heimlich dorthin und trat vor dem Hauſe in den Schutz eines Baumes: von hier aus konnte ich das erleuchtete Wohnzimmer erblicken. Meine Augen ſahen meine theure, alte Mutter, Robert und ſeine Frau, aber mein Kind war nicht da. Einige Minuten hatte ich regungslos dageſtanden, ſehnfüchtig meine Blicke auf das liebe alte Zimmer gerichtet, in dem ich in meiner Kindheit ſo glückliche Tage verlebt hatte, als plötzlich oben im Hauſe ein Fenſter geöffnet wurde. Wie ein aufgeſcheuchtes Wild eilte ich raſch davon. Zwar hatte ich Valerie nicht geſehen, aber ich weiß, daß ſie auf der Farm iſt.—“. „Sie irren ſich“ entgegnete Clifford,„Ihre Tochter war nur während des letzten Sommers dort. Ihre Familie hat ſie verſtoßen. Sie iſt in London und erwirbt ſich ihren Lebensunterhalt!“ „Sie arbeitet, während mich Glanz und Reichthum umgeben!“ ſagte Lady Romondale tief erſchüttert. „Ja! Sie kennt Ihr trauriges Schickſal und ihr eigenes.“ „Und ſie verachtet ihre unglückſelige Mutter?“ Clifford ſtimmte ihr mit ſcheinbarem Wieder⸗ ſtreben bei und die Lady ſenkte ihr gramerfülltes Antlitz. „Ich kann es ermöglichen, daß Sie Ihre Tochter ſehen, ohne von ihr erkannt zu werden,“ ſprach Clifford nach einer Pauſe, indem er in ſeinem Innern die Vortheile erwog, die ihm eine Heirath Gegenſtand wollen wir ſpäter ſprechen, denn es dürfte beſſer ſein, wenn ich Sie jetzt verlaſſe und ein anderes Mal wieder beſuche.“ Ehe noch Lady Romondale antworten konnte, vernahm ſie die Schritte ihres Gatten, der ſich dem Empfangszimmer näherte. Sie eilte in das zweite Zimmer, um von dem Lord die Aufregung, die ſich in ihrem Weſen kund gab, zu verbergen. Kaum war ſie verſchwunden, als die Thür geöffnet wurde und Lord Romondale eintrat, der erſtaunt auf der Schwelle des Zimmers ſtehen blieb, Clifford mit verwunderten Blicken meſſend. Der Vorfall in der Bildergallerie am Abend der Geſellſchaft im Palais des Grafen von St. Berry trat auſ's Neue vor ſeine Seele. Er ſah denſelben Mann vor ſich, den er ſeiner Gattin in beleidigender Haltung gegenüber⸗ ſtehen ſah, als er in die Gallerie beſorgt eingetreten war, um ſich nach dem Befinden ſeiner Frau zu erkundigen. Wie ein Blitz ſchoß ihm die Frage durch die Seele, was dieſen Fremden bewegen konnte, ihr ſogar bis hierher zu folgen, da er ſie doch erſt ſo kürzlich geſehen hatte? Wer mochte der Beſucher ſein?“ Und war ſeine Gattin mit ihm bekannt? Hatte ſie ſchon mit ihm geſprochen? Er wollte ſich ſogleich Gewißheit verſchaffen. Er verneigte ſich höflich, aber kühl vor Clifford, worauf er raſch den Empfangsſalon durchſchritt und die herabgelaſſenen Vorhänge, welche ihm den Blick 0 das nächſtliegende Zimmer entzogen, auseinander⸗ chlug. Sein forſchender Blick durchſchaute den eleganten Raum und blieb plötzlich überraſcht auf der Geſtalt ſeiner Gemahlin haften, die in ſichtlicher Aufregung, den Rücken gegen die Thür gewendet, ſich zitternd mit der Hand auf die Lehne eines Seſſels ſtützte. 25. Kapitel. Zum zweiten Mal verwaiſt. Nachdem ſich Miß Winham nach ihrer Ankunft in London von der Anſtrengung der Reiſe erholt mit Valerie bringen würde.„Doch über dieſen Dieſer fand die Entzündung des Armes ſehr be⸗ denklich, erklärte die bisherige Behandlung für un⸗ richtig und entfernte ſich, nachdem er Gertrude noch verſchiedene Verordnungen gegeben und ein reiches Honorar empfangen hatte, mit der Ueber⸗ zeugung, daß der Zuſtand ſeiner Patientin ſehr gefährlich ſei. Nach ſeinem Fortgange ſandte Miß Winham einen Diener mit einem Briefe nach dem Palais des Grafen von St. Berry, in dem ſie demſelben ihre Ankunft meldete und um ſeinen baldigen Be⸗ ſuch bat. Der Lord folgte dieſem Nufe in kurzer Zeit. Als er in das Zimmer trat, ſaß die achtzigjährige Dame vor dem Kamin, in welchem ein helles Feuer loderte, in einem großen Armſtuhl. Der Graf war beſtürzt, als er die große Veränderung be⸗ merkte, die in einem Jahre mit ihr vorgegangen war. Er kam raſch ihrer Abſicht, ſich zu erheben, zuvor, und ergriff die ihm in tiefer Bewegung ge⸗ reichte Hand mit ſichtlicher Theilnahme. Die Matrone war ihm werth geworden, weil ſie die treue Freundin der Mutter ſeiner Frau geweſen und von ſeiner Gemahlin ſelbſt wie eine Mutter geliebt worden war. Erſt nachdem er ſie liebevoll begrüßt hatte, bemerkte er auch Valeriens Anweſenheit. Ihre Schönheit überraſchte ihn. Kein ahnendes Gefühl ſagte ihm, daß dieſes junge Mädchen Va⸗ lerie Reynold, das einzige Kind ſeines Sohnes, ſeine Enkelin, ſeine rechtmäßige Erbin ſei. Er be⸗ wunderte ihre jugendliche Erſcheinung, aber erkannte nicht, wer ſie wirklich ſei. (FJortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Kämpf“, und erkämpf Dir eignen Werth, Hausbacken Brod am beſten nährt. Verlaß Dich nicht auf dieſe Welt! hatte, ließ ſie einen berühmten Londoner Arzt rufen. s iſt Schaum, der ſchnell zuſammenfällt. ,, dne waplan En. i, ſon eine 1 um agel. 1 dr Aalen Ihr. 0 henden num. hach. u Ge; leicht zu begreifen, daß wir auf dieſe Weiſe nicht weiter fortwirthſchaften können. Es Es ſtehen uns nun zwei Wege der Aenderung offen: Entweder kehren wir zur zweimaligen Aus⸗ gabe mit kleinem Unterhaltungsblatt und Bei⸗ behaltung des bisherigen Preiſes zurück, oder wir verſuchen es vorerſt mit einer kleinen, 10 Pfg. monatlich betragenden Preiserhöhung. Das erſtere wäre für uns am leichteſten und, wir ge⸗ ſtehen es offen, auch am vortheilhafteſten. Wie wir Gelegenheit hatten zu erfahren, möchte aber eine große Zahl und vielleicht die Mehrzahl der hieſigen Bürger lieber die dreimalige Ausgabe des„Anzeigers“ beibehalten wiſſen und auf die Zugabe des beliebten Unterhaltungsblattes„Sierne und Blumen“ nicht mehr verzichten. Ebenſo iſt Seitens des titl. Ortsvorſtandes dem Wunſche Ausdruck gegeben worden, den Anzeiger dreimal wöchentlich erſcheinen zu laſſen, damit die für die Bürgerſchaft wichtigen amtlichen Bekannt⸗ machungen, welche vertragsmäßig ſämmtlich durch den„Anzeiger“ veröffentlicht werden, immer recht zeitig zur Kenntniß der Bürger gelangen. Deß⸗ halb haben wir uns entſchloſſen, probeweiſe den Anzeiger mit„Sterne und Blumen“ in derſelben Weiſe weiter erſcheinen zu laſſen mit der Feſt⸗ ſetzung des Abonnementsbetrages auf monat⸗ lich 40 Pfg. vom 1. Januar 18 98 ab. Eine Erhöhung des bisherigen Anzeigenpreiſes laſſen wir nicht eintreten und richten deßhalb an die hieſige Bürgerſchaft die erg. Bitte, uns durch Zuwendung von Anzeigen, die doch durch das Blatt die beſte, zweckmäßigſte und billigſte Be⸗ kanntmachung finden, mehr wie bis jetzt unter⸗ ſtützen zu wollen, damit die immerhin noch große Differenz von 45 ⅝ Mehrausgaben, welche wir übernehmen, wenigſtens einigermaßen ausge⸗ glichen wird. Wir werden beſtrebt ſein, den Inhalt des Anzeigers mehr und mehr zu ver⸗ vollkommnen und bitten um weitere Unterſtützung durch Aufgabe von Inſerate und Neubeſtellungen. Hochachtend Redaction und Expedition des „Viernheimer Anzeigers.“ - Zurückgesetzte Stoffe im Ausverkauf.— 6 Mtr. soliden Stoff 2. Kleid f. M. 1.80 Pf. 6„ Frühjahr- u. Sommerstoff, g. waschäeht,, 1.68„ 6„ solides Damentuch 2. Kleid f.„ 3.20„ 6„ẽ Veloutine Flanell, g. Oual.„„„„ẽB 4.20„ 6„ Ball- u. Gesellschaftsstoff, r. Wolle,„ 4.50„ versenden in einzelnen Metern franko ins Haus. Gelegenheitskäufe in Winter-, Frühjahr- und Sommerstoffen uu reduzierten billigsten Preisen. Muster auf Verlangen franco. 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Mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. und im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 4 Wochen wird beſtraft, wer der vorſtehenden Beſtimmung zuwider⸗ handelt. 8.9. 8 Vorſtehende Polizei⸗Verordnung tritt am 1. Januar 1898 in Kraft. Heppenheim, den 27. Dezember 1897. Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. 1407 J. V.: v. Werner. 5 . Die berzlichſten Glückwün ſche zum N 9 7 ö f Neuen qahrel : ſendet auf dieſem Wege allen Verwandten und Freunden Familie Stumpf, 1408. Freiſchütz. —— 2 NN Die besten Wünsche zum Jahreswechsel ſendet hiermit ſeiner werthen Kundſchaft, ſowie allen Freunden und Gönnern 1409 Heinrich Promensberger, Friſeur. ——————————— Meinen werthen Kunden, ſowie dez und Bekannten die herzlichſten Glückwünſche uhreswechlel! Nik. Werle, Friſeur. . 2 e. 5 3 5 2 0 Herilichen Glückwunlch zum Jahreswechſel! 5 . 5 0 ſendet auf dieſem Wege allen ſeinen Freunden und Gönnern Wilh. Bingemner, Buchdruckerei und Verlag des Viernheimer Anzeigers. Bekanntmachung. Nächſten Montag den 3. Januar 1898 Mittags 2 Uhr eine öffentliche Sitzung des hieſigen Gemeinderaths ſtatt. Tagesordnung: a 1. Receß angelegenheiten, hier Bauvergütungsanſpruch des Joh. Karl Kempf 1., Phit. Ringhof 3. Unterſtützungsgeſuche. Rechnungen und Geſuche. Verſchiedenes. E Viernheim, den 30. Dezember 1897. und Jak. Adler 3. Anſchaffung und Unterhaltung des Faſſelviehes. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Meiner werthen Kundſchaft, Freunden und Gönnern ſende 1412 zum neuen Jahre! Johann Phil. Kirchner, Mineralwaſſerfabrikant. 5 5 . eee ſende meiner werthen Gönnern hierdurch die hetzlichſten Tanz⸗Juſtitut Knapp. Mache hierdurch die ergebene An⸗ zeige, daß mit Beginn des neuen Jahres wieder ein Talz⸗Kurſus beginnt und werden Damen und Herren, welche daran theilnehmen wollen, höflichſt gebeten, Anmeldungen bei Unterzeichnetem baldgefl. bewirken zu wollen. Hochachtend Mich. Knapp, 1414 Tanzlehrer. C.... 5 Zullerſ cachtell, 5 feine Lebkuchen, Zwiebeln, Knoblauch, Kaſtanien und Citronen billigſt. 1391 Orangen à Stück 6 Pfg. 0 7* Prima Kernſeife vorgewogen und getrocknet pro Pfund 23 Pfg. zu haben bei DSD Konrad Winkenbach. 1 5 — N*** Du* 2** 2222 1 35 rn. 9 U . 5 Zum Jahreswechsel Kundſchaft, und 75 1413 12 Glückwünſche! Jak. Faltermann, 95 D Freunden, Nachbarn Raſirer u. Muſiker. 8 8 Verloren ging ein Ehering. Der redliche Finder wird gebeten, denſelben gegen gute Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben. 1415 Billiges altes gesundes Bauholz für Brennholz geeignet, hat fuhren⸗ weis zu verkaufen 1416 Ludwig Niſterer, Baumeiſter. c Piſtolen, Pulver, Bengaliſches Feuerwerk ſowie alle übrigen Feuerwerks⸗ körper ſind in beliebigen Quanti⸗ täten billig zu haben bei Math. Hoock, Galoppſtraße. 1392 1390 Suche einen Taglöhner und einen tüchtigen Pferdeknecht. Ehatt. Bekanntmachung. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das Schießen in der Sylveſternacht bei Strafe verboten iſt. Viernheim, den 28. Dezember 1897. Großh Bürgermeiſterei Viernheim. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß Mittwoch den 5. Januar 1898, Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von ½ 2—5 Uhr, ſowie Donnerſtag den 6. Januar 1898, Vor⸗ mittags von 8— 11 Uhr auf dem Rathhauſe dahier die Erhebung des 1397 5. Ziels direeter Steuern ſowie der Forſt⸗ und Feldſtrafen der 5. Periode 1897/98 ſtattfinden ſoll. Es iſt uns zu Ohren gekommen, daß Bürger, welche trotz wieder— holter Warnung den geſetzlichen Beſtimmungen nicht genügten und zur f Anzeige gebracht wurden, ſich mißfällig über das Vorgehen der Ortspolizei ausſprachen, als ſei ihnen zu viel geſchehen. Die Ortspolizei iſt diejenige Behörde, welche für die Haltung gegebener Geſetze zu ſorgen verpflichtet iſt. Alle ordnungsliebende Einwohner unterwerfen ſich gerne und kommen mit Leichtigkeit ihren Verpflichtungen nach und hört man auch von dieſer Seite keine Klagen. Wir bemerken, daß es uns höchſt unangenehm iſt, An⸗ zeigen erſtatten zu müſſen, und bedauern, daß nicht die Geſammtheit der Einwohner ſich den geſetzlichen Vorſchriften unterwirft, wie das andern Orts üblich iſt. Die Angezeigten müſſen einſehen, daß ſie durch Ignoriren aller wohlgemeinten Warnungen die Schuld ſich ſelbſt zuzuſchreiben haben. Viernheim, den 28 Dezember 1897. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. ützer. 1398 2 r 6 f 5 20 7 Geſangverein Liederkranz. 2 8 Zu der am 1399 8 8 Sonntag den 2. Januar 1898 2 Abends 8 Ihr 5 im Vereinslokale ſtattfindenden 2 0 5 . Ale 0 Albendunkerhalkung: 8 werden die Mitglieder hiermit freundlichſt eingeladen. 8 6 Der Vorſtand. 1 0 N SSA Gaſthaus zur Harmonie. Am Neuzahrstag u. Honntag 2. Januar 1898 giebt Unterzeichneter jeweils Abends 8 Uhr beginnend Cither⸗Concerte mit neuem, ausgewähltem Programm. 1 Eintritt frei. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein Anton Winſtenhach. ... b 1400 Tanz-Institut Knapp. Am Sonntag, den 2. Januar 1898, Abends 7 Uhr, findet im Gaſthaus„zum grünen Laub“ als Beendigung des letzten Kurſus das übliche TPauf-Kräufchen ſtatt, wozu Schülerinnen und Schüler des jetzigen ſowie die⸗ jenigen der früheren Kurſe nebſt Eltern und Geſchwiſtern, ferner alle Freunde und Gönner höflichſt eingeladen ſind. Hochachtungsvoll Michael Knapp, Tanzlehrer. ——— Seſhalts⸗Eupſehlung = Rasir-Geschäft 22 in empfehlende Erinnerung; nehme mit Beginn des nächſten Jahres noch eine Anzahl neuer Kunden an. Jak. Jaltermann, Anmeldungen erbittet Raſirer und Muſiker. 1396 . Dietchen, Rentier aus Leipzig. 0 11. f Danksagung. f Für die herzlichen Veweiſe der Theilnahme während —— der Krankheit und beim Hinſcheiden unſeres nun Ae in Gott ruhenden lieben Sohnes und Bruders Nikolaus ferner für die vielen Kranzſpenden und die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheſtätte, insbeſondere Herrn Lehrer Sattig und den Schulkameraden des theueren Verſtorbenen ſagt hierdurch innigſten Dank 1402 Die trauernde Familie: Joſ. Huber, Gaſtwirth. Viernheim, den 29. Dezember 1897. 8—— j———————— 5 S 1 ö Männer-Gesang-Verein Viernheim, Am Neujahrstag 0 11 6*— 5 41 im Gasthaus„Zum Freischütz“ — 8.—— N 0 Programm: 9 I. Theil. ö . Das fidele Kleeblatt, Terzett. vy. Der Frater Kellermeister, Marschlied. v. 8— Die letzten Sechs, hum. Gesangsquadrille v. Wolff. Emil, der einzige Sohn, heitere Soloscene v. Teich. Sergeant Schneidig u. Rekrut Tölpel, Duett v. Junghänel. Das blinde Kind, Sololi ec. v. Prach. Abendläuten in Tyrol, Idylle für Männerchor ö Kern. Wolff. Mehr kann man nicht verlangen, Couplet v. Reuter. S M mit Klavierbegleitung v. Walden. Ln D 10. Durchlaucht Dietchen, Gesangsposse in 1 Akt v. Legow. 5 Personen: Gastwirth zum blauen Oeksen. u. Theil. 8 Nie ohne Antwort, heiteres Quodlibet. v. Schreiner. Fritze, Oberkellner. Bürgermeister und Stadträthe von Schnippelheim. Die fünf Vokale, Couplet v. Reuter. 12. Engländerin und Sennerin, Duoscene 13. Grade, wenn's am schönsten wird, muss Eintritt a Person 50 Pfg. 1 Kindern ist der Zutritt auch in Begleitung der Eltern v. Teich. man gewöhnlich fort, Couplet v. Reuter 14. Piefke als Strohwittwer, Terzett.. v. Renker. 15. Das Kreuzlein im Walde, Chor vy. Kron. Kasseneröſfnung 7 Uhr. Anfang präcis 8 Uhr. untersagt. 1370 Der Vorstand. NB. Es wird dringend gebeten, das Rauchen 90 Zu recht zahlreichem Besuche ladet freundlichst ein zu unterlassen. Zahn-Atelier 5 1 prakt. Dentiſt 968 reite Strasse 8 Breite Strasse P, 2 neb. Schmoller Mannheim P z 2 neb. Schmoller Künſtliche Gebiſſe mit und ohne Gaumplatten, in Gold, Alu⸗ minium und Kautſchuk. Zähnereinigen, haltbare Plomben von 2 Mk. und hoher. Künſtliche Zähne von 3 Mk. an. Zahnziehen garantirt ſchmerzlos. Sprechſtunden: Von 8—7 Uhr, Sonntags von 8—4 Uhr.