ſe. qu. de 15 f g. ann . 4 4 1 * 1 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. BK K— iernheiner Anzeiger Amtsblatt der Großh. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anzeigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die 3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. Ar. 14. Mittwoch, den 16. Februar 1898. 5 l. Jahrgang. — Deutſchland. — Eine Petition für die Coalitions⸗ freiheit haben die Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkvereine an den Reichstag gerichtet. Sie fordert: 1) Aus⸗ dehnung der Befugniſſe des§ 152 der Gewerbeord⸗ nung auch auf Verbindungen und Vereinigungen, welche die Verheſſerung der Lage der Arbeiter und Ar⸗ beiterinnen im Allgemeinen, insbeſondere auch auf dem Wege der Geſetzgebung und der Staats- und Commu⸗ nalverwaltung bezwecken; 2) Streichung event. Ab⸗ änderung der Strafandrohung des§ 153 der Gewerbe⸗ ordnung, hauptſächlich durch Verbot von Maßnahmen der Arbeitgeber zu dem Zweck, die Arbeiter an der Be⸗ theiligung bei Coalitionen zu verhindern; 3) Gewäh⸗ rung des vollen Rechts der Coalitionen und Berufs⸗ vereine, miteinander in Verbindung zu treten; 4) Ver⸗ leihung der Rechtsfähigkeit an die zur Wahrnehmung von Berufsintereſſen begründeten Vereine ohne Ein⸗ miſchung der Verwaltungsbehörden, am beſten durch das von den deutſchen Gewerkvereinen ſeit 1885 ge⸗ forderte Normativgeſetz für eingetragene Berufsvereine. — Die Budget⸗Commiſſion des Reichstages hat heute die Berathung des Militär⸗Etats durchgeſetzt und eine Reihe von Titeln fortdauernder Ausgaben erledigt. Bei dieſer Gel⸗genheit erhob Abg. Lieber(Centrum) Klage über die Verbreitung unſittlicher Schriften in den Kaſernen. Ausland. Brünn(Mähren), 14. Febr. Der ehemalige öſterr.⸗ungar. Miniſter des Auswärtigen Kalnoky iſt ge⸗ ſtorben. Paris, 15. Febr. In Kreiſen des Kaſſationshofes wird nach den bisherigen Ergebniſſen des Zolaprozeſſes die Reviſion des Dreifusprozeſſes als zweifellos be⸗ zeichnet. London, 12. Febr. Daily Mail wird aus Kon⸗ ſtantinopel berichtet, daß die ruſſiſche Regierung noch⸗ mals beim Sultan Schritte zu Gunſten der Candidatur des Prinzen Georg von Griechenland unternommen hat. Rußland hat jetzt auf eine ganz radicale Weiſe in dieſem Sinne gewirkt. London, 12. Febr. Wegen Aufreizung zur Er⸗ mordung des Zaren wurden geſtern der ehemalige Jour⸗ naliſt Brützow und der polniſche Schriftſetzer Wierz⸗ bickt zu 18 bezw. 2 Monaten Zwangsarbeit verurtheilt. San Francisco, 12. Febr. Hier liegen Nachrichten aus Guatemala vor, daß General Monoquin verſucht haben ſoll, ſich zu Gunſten von Morales in den Beſitz der Regierungsgewalt zu ſetzen. Er ſei aber mit einer Anzahl Anhänger getödtet worden. Nun ſei die Kriſe vollſtändig ausgebrochen. Peking, 12. Febr. Deutſchland hat ſich das Recht zum Bau einer Eiſenbahn nach Itſchau geſichert. Dar es Salam, 14. Febr. In einem am 1. d. M. ſtattgehabten Gefechte bei Muhenne iſt der Premier⸗ Lieutenant bei der Schutztruppe, Bielmeyer, Sohn des Juſtizrathes Dr. Bielmeyer in Stuttgart, gefallen. Prozeß Zola. Paris, 12. Febr. Die Ausſage des Zeugen Oberſten Picquart füllte beinahe die ganze geſtrige Sitzung aus, welche ſich ſehr günſtig für Zola geſtaltete. Die eingehende Vernehmung und die präziſen Ant⸗ worten Picquarts förderten Enthüllungen zu Tage, die auf die Prozeſſe Dreyfus und Eſterhazy grelle Schlag⸗ lichter warfen. Von letzterem Prozeſſe ſagte Picquart u. A. aus, daß Eſterhazy Komplizen hatte, die im Kriegsminiſterium ſaßen und daß die mit„Spe⸗ ranza“ und„Blanche“ unterſchriebenen Briefe zweifel⸗ los dem Kriegsminiſterium entſtammten. General Pellieur und Major Ravary wurden von Picquart wegen ihrer ſchlechten Unterſuchung und Führung des Eſterhazyprozeſſes heftig angegriffen. Der heutigen Führung des Prozeſſes ſieht man mit großer Span⸗ nung entgegen. Nah und Fern. Viernheim, 14. Febr. Der„Marianiſchen Jünglings⸗Sodalität“ wird der 12. Februar gewiß unvergeßlich ſein. Wohl faſt alle Mitglieder und Ehrenmitglieder hatten ſich an dieſem Abende im „Gaſthaus zum Ochſen“ verſammelt, um einen Vor trag des Herrn Profeſſor Janſen zu hören. In ſchlichten, von Herzen zu Herzen gehenden, wahr⸗ haft gold'nen Worten redete der hochwürdige Herr zu den Sodalen; ausgerüſtet mit einer umfaſſenden Welt⸗ und Menſchenkenntnis feſſelte er in ächt katholiſcher Ueberzeugungstreue die Anweſenden zu weihevoller Stille. Er ſchilderte die Gefahren die der Jugend überhaupt, beſonders der katholiſchen drohen. Allüberall ſpannt man die Netze aus, um die Jugend zu umgarnen. Glauben und gute Sitte will man der Jugend rauben; denn wer die Jugend hat, hat die Zukunft, das wiſſen die Gegner. Redner kennt für die Jugend außer der guten Erziehung ſeitens der Schule und der Eltern kein beſſeres Mittel als Schutzdamm gegen Unglauben und Sittenloſigkeit als die„Marianiſchen Sodalitäten“. Viele große und berühmte Männer waren Mitglieder derſelben; verſchiedene Päpſte haben dieſelben reichlich mit Gnaden bedacht. In Verſammlungen und Vor⸗ trägen werden die Sodalen durch den geiſtlichen Präſes oder andere Redner auf die ihnen drohenden Gefahren aufmerkſam gemacht und gewarnt; bei gemeinſamem Gebete und geiſtlichen Uebungen werden ſie geſtärkt um in gemeinſamer Stärke gegen den Feind zu käm⸗ pfen; denn Einigkeit macht ſtark. Unſere Zeit iſt eine Zeit der Vergnügungen und der Genußſucht, lauter Mittel zur Verderblichkeit der Jugend. Um die Jugend von all dieſen Vergnügungen fern zu halten und dafür Erſatz zu bieten, lobt Redner die Veran⸗ ſtaltungen von Spiel- und Unterhaltungsabenden in dem Vereine ſelbſt und empfiehlt die Anſchaffung einer Bibliothek; er ruft den Mitgliedern zu: Haltet treu und innig zuſammen unter dem Banner Mariens; iſt die Jugend gut katholiſch, ſittenrein und gottes⸗ fürchtig, dann haben wir ſpäter einen feſten Stamm von guten, katholiſchen Männern. Möchten dieſe goldenen Worte in der Gemeinde Viernheim reichliche Früchte tragen! Herr Kaplan Berdel dankte in be⸗ wegten Worten für den herrlichen Vortrag; was ſeine Kräfte vermögen, wolle er zum leiblichen und geiſtigen Wohle der Sodalen beitragen. Er forderte die So⸗ dalen zu einem„Hoch“ auf den hochwürdigen Herrn Redner auf und ſichtlich begeiſtert ſtimmten alls ein. Einige Chorlieder der Geſangsabteilung fanden lebhafte Anerkennung. * Viernheim, 15. Febr. Der kath. Männer⸗ Verein hatte in ſeiner am Sonntag im Trägerſchen Saale ſtattgehabten Verſammlung abermals das Glück, einen bedeutenden Redner in ſeiner Mitte begrüßen zu können. Nachdem der hochw. Herr Profeſſor Janſen bereits am Samstag Abend für die Jünglinge der Sodalität einen bedeutſamen und überaus belehrenden Vortrag gehalten, vollendete Redner ſeine Aufgabe am Sonntag durch eine ebenſo treffliche wie erbauende An⸗ ſprache zu den Männern. Er führte letzteren in klaren Worten ihre von Gott geſchaffene und gewollte Würde recht lebendig vor Augen und ermahnte ſie, ſtets ein⸗ gedenk derſelben zu ſein. In allen Lebenslagen und bei allen Anläſſen, im Staat ſowohl wie in der Ge⸗ meinde und Familie ſolle ſich der chriſtliche Mann auch als ſolcher zeigen. Der in ſeinem Thun und Handeln echt chriſtliche Mann würde auch immer ein Mann der That und Energie ſein und durch dieſelbe ein zu⸗ friedenes und geordnetes Familienleben, wie es von Gott verlangt, führen können. Redner erntete für ſeine ſchlichte, aber doch ſo recht verſtändliche und packende Rede ſtürmiſchen Beifall der Zuhörer und iſt anzunehmen, daß ſeine beherzigenswerthe Worte auch auf fruchtbaren Boden gefallen und mit dazu beitragen, in unſerer wenigſtens an echt chriſtlichen Männern ſo armen Zeit wieder ſolche ſchaffen zu helfen, die da bei jeder Gelegenheit ihr Chriſtenthum bekennen und für das⸗ ſelbe einzuſtehen jeder Zeit bereit ſind.— Der hochw. Herr Pfarrer Molitor dankte im Namen aller An⸗ weſenden Herrn Prof. Janſen für ſeinen Vortrag und Was die Liebe vermag. Roman von E d. Wagner. Nachdruck verboten. 53. Fortſetzung. Valerie erhob ſich und näherte ſich, dem Zuge ihres Herzens folgend, das ſo warm für ihren Großvater ſchlug, leiſe dem Schlafenden, nur einen Augenblick zögerte ſie noch, dann neigte ſie ſich vor und hauchte einen Kuß auf ſeine Stirn. „Sie wollte auf ihren Platz zurückeilen, aber noch ehe ſie denſelben erreicht hatte, öffnete der Graf ſeine Augen und ſah ſie forſchend an. Eine dunkle Gluth färbte ihr Antlitz und verwirrt ſchlug ſie die Augen nieder. „Sie küßten mich?“ fragte der Graf, während ein Lächeln ſeine Lippen umſpielte. „Mylord—“ ſtammelte das junge Mädchen. „Ihr leichter Schritt weckte mich aus dem Schlafe nun* ſie mir auch, Miß Gloom, weshalb küßten Sie mich?“ „Weil ich Sie verehre,“ antwortete Valerie mit er⸗ höhter Röthe.„Ich ſtellte mir vor, Sie wären mein Vater oder mein Großvater. Verzeihen Sie mir dieſen Gedanken, Sir—“ „Verzeihen? Ja, mein Kind, unter der Bedingung, daß ich Ihre Gedanken verfolgen darf, und mir alſo vor⸗ ſtelle, daß ich wirklich Ihr Großvater ſei, dem Sie N geſtatten werden, daß er Ihnen den Kuß zurück⸗ giebt.“ Mit dieſen Worten küßte er ſie auf die Stirn; 275 empfing dieſen Kuß als den Segenskuß eines aters. ⸗Und nun, Miß Gloom, laſſen Sie uns traulich mit einander plaudern,“ ſagte der Graf, indem er einen Stuhl für ſie nahe an den ſeinigen rückte.„Es beruht wohl auf keiner Täuſchung, wenn ich ſage, daß Sie mich lieb gewonnen haben, und ich ſelbſt hatte Sie, von dem erſten Augenblick an, wo ich Sie ſah, gern. Ich bin ein alter Mann und mein Leben iſt einſam. Würden Sie mir . daß ich Sie als meine Enkelin adop⸗ tiere?“ „O, wie gerne möchte ich das!“ antwortete Valerie mit bewegter Stimme. „Seit Sie in meinem Hauſe ſind, ſehnte ich jeden Tag die Stunde meiner Heimkehr herbei, ſtatt daß mir wie ſonſt vor ihr bangte,“ fuhr der Graf fort;„früher waren die Räume einſam und ſtill; jetzt aber weiß ich ja, daß Sie hier find, Valerie, und durch Ihre ſonnige Gegenwart dieſes Haus erhellen. Ich liebe Sie wie eine wirkliche Tochter. Vergeſſen Sie von nun an nicht, daß ich die Rechte eines Vaters an Sie habe.“ Valerie beſaß die glückliche Gabe, alle Herzen zu gewinnen, nur wenige vermochten dem unbewußten Zauber, der von ihrem lieblichen Weſen ausging, zu widerſtehen. Auch der Graf St. Berry glaubte, ſeit ihre reinen Lippen ſeine Stirn berührt hatten, daß er fortan nicht mehr ohne ſie würde leben können. „Ich habe Ihnen noch etwas ganz Beſonderes mitzu⸗ theilen,“ ſagte der Graf ſcherzend.„Sir Arthur Ruſh⸗ field beſuchte mich heute und erzählte mir, daß er Sie geſtern Abend in meiner Abweſenheit, als er durch einen Irrthum der Diener in das Empfangszimmer geführt worden ſei, geſehen und geſprochen habe. Sir Arthur ſcheint eine Neigung zu Ihnen gefaßt zu haben, Valerie, denn er bat, mich heute Abend beſuchen zu dürfen und Ihnen vorgeſtellt zu werden.“ „Ich werde ihre Freunde jederzeit bereitwilligſt em⸗ pfangen,“ erwiderte Valerie leiſe unter dem ihr peinlichen Gefühl der Unaufrichtigkeit. „Sir Arthur iſt mein Liebling, doch ich habe Mr. Clifford die Zuſicherung gegeben, bei Ihnen zu ſeinen Gunſten ſprechen zu wollen. Er liebt Sie, Valerie, und eine Heirath mit ihm würde aus verſchiedenen Gründen vortheilhaft für Sie ſein. Er zeigte ſich edel und groß müthig. Werden Sie ſeine Werbung annehmen, Valerie?“ 35. Kapitel. Lady Georgine. Während der Graf noch die letzten Worte zu ſeiner Mündel ſprach, wurden die Flügelthüren geöffnet an ein Diener meldete den Beſuch Sir Arthur Ruſh⸗ field's. Der Graf empfing den jungen Mann freundlich und ſtellte ihm ſogleich Valerie vor, die nur das ernſte und zurückhaltende Weſen des jungen Barons daran verhin⸗ derte, daß ſie nicht verrieth, wie ſie und ihr Gegenüber ſich bereits nahe im Leben ſtanden. Der alte Graf bemerkte, daß Beide auffallend raſch bekannt wurden. Sie betrachteten die verſchiedenen Albums, beſprachen Bücher und ſonſtige Dinge, wanderten nach dem Wintergarten, um die Fülle von Blumen und Ge⸗ wächſen zu bewundern und zuletzt ließ ſich Valerie an das Piano nieder und ſang mit ihrer lieblichen Stimme eine ſchottiſche Ballade, ihren Vortrag ſelbſt begleitend. „Ich ſah ſeit Langem kein ſo ſchönes Paar“, dachte der Graf, Beide aufmerkſam betrachtend.„Sie ſcheinen für einander geſchaffen und ich möchte ſie wohl mit einander vereint ſehen, wenn meine Mündel ihm eben⸗ bürtig wäre. Aber Sir Arthur kann ſich mit ſeinen perſönlichen Vorzügen ſeiner hervorragenden geſellſchaft⸗ lichen Stellung und ſeinem großen Reichthum, mit der Tochter Jedes hochadeligen Hauſes verbinden. Es iſt meine Pflicht, Sir Arthur rechtzeitig vor einer Thorheit zu be⸗ wahren, die er mir ſpäter zum Vorwurf machen könnte. Er iſt jung und leidenſchaftlich und wäre vielleicht im Stande, einen übereilten Schritt zu thun, den er nach ehn Jahren bitter bereuen würde. Nein, es iſt meine Pflich„über Beider Wohl zu wachen und dafür Sorge zu tragen, daß ſie ſich ſo wenig wie möglich begegnen.“ Der energiſche Ausdruck in dem Geſichte des Grafen beſagte, daß ſein eben gefaßter Entſchluß unabänderlich in ihm feſtſtehe. „Valerie wäre würdig, dachte er weiter„die Ge⸗ mahlin des vornehmſten Mannes zu werden, wenn ihre Herkunft nicht ein Geheimniß umhüllte. Aber deshalb ſoll ſie auch nicht durch Sir Arthur's Aufmerkſamkeiten, die zu nichts führen können, unglücklich werden. Ich werde Mr. Clifford's Werbung unterſtützen. Er ſcheint Valerie zu lieben und iſt verſtändig genug, um zu wiſſen, was er thut.“ — —— .— e r 2——ů . —— — drückte die Hoffnung aus, daß des Redners Worte in hieſiger Gemeinde Segen bringend wirken möchten.— Dem bisherigen Vorſtande, welcher per Akklamation wiedergewählt wurde, ſprach Herr Lehrer Sattig den Dank für ſeine Müheverwaltung aus und knüpfte hieran den Wunſch, daß ſowohl unſer verehrter Präſident, welcher ſchon längere Zeit erkrankt, und ſein Stellver⸗ treter, der ebenfalls durch ein Unwohlſein an der Theil⸗ nahme an der Verſammlung verhindert war, bald wieder in voller Rüſtigkelt ihres Amtes walten können. Herrn Kaplan Gallei gebührt beſonderen Dank für die Führung der Geſchäfte der Kranken- und Sterbe⸗ kaſſe, welche beide nicht wenig Arbeit verurſachen. Der Beitritt zu beiden Kaſſen kann nicht genug empfohlen werden.— Die von Herrn Kaplan Berdel dahier in's Leben gerufene, überaus ſegensvolle Einrichtung einer Pfennig⸗Sparkaſſe erfuhr Seitens ge⸗ nannten hochw. Herrn eine eingehende Beſprechung.— Der Haushaltungs⸗ und Sparſinn kann niemals genug in einer Gemeinde gepflegt werden und man muß dem Herrn Kaplan Berdel den wärmſten Dank für die Gründung dieſer Sparkaſſe zollen. Möchte immer der weiteſte Gebrauch beſonders Seitens der jungen Leute von derſelben gemacht werden.— Gegen 6 Uhr fand die Verſammlung, welche bei Geſang⸗ und Klaviervor⸗ trägen und gemeinſchaftlich geſungenen Liedern den beſten Verlauf nahm, ihr Ende. „Viernheim, 14. Jan. Unter einer Brücke der Viernheim⸗Weinheimer Chauſſee wurde vorige Woche auf einem Lager von Heu und alten Decken eine männ⸗ liche Leiche aufgefunden. Der Unbekannte trug weder Baarmittel noch Papiere bei ſich und ſcheint dem Zi⸗ geunerſtamme anzugehören. Tief aufgewühlter Boden läßt auf einen ſchweren Todeskampf ſchließen. Die Leiche, vorerſt im hieſigen Sterbehaus untergebracht, wird vorausſichtlich nach Gießen in die Anatomie über⸗ ührt. 5 B. Heddesheim, 16. Febr. Am Sonntag, den 20. Febr., wird der hieſige Sänger⸗Bund im Saale von Franz Schneider eine theatraliſche Abend⸗Unterhaltung veranſtalten. Das überaus reichhaltige und gediegene Programm verſpricht einen recht genußreichen Abend und Jeder, der ſich nach des Tages Laſt und Mühen einige erheiternde und unter- haltende Stunden verſchaffen will, findet hier die beſte Gelegenheit. 5 „Je mehr man ſich in Deutſchland anſtrengt, den Obſtbau zu heben, deſto größeres Gewicht legt man von ſelbſt auf die Auswahl richtiger Sorten beim Pflanzen junger Obſtbäume. Mit allergrößter Sorg⸗ falt muß darauf geachtet werden, daß für die Gegend, d. h. für die Bodenverhältniſſe, für Klima, Höhenlage, Windſchutz, auch für die Feuchtigkeitsverhältniſſe paſſende Sorten gewählt werden. Am ſicherſten wird man gehen, neben ſorgfältiger theoretiſcher Prufung der Sorten nach zuverläſſigen Büchern, ſich an die prak tiſche Erfahrung, die in derſelben Gegend mit Sorten gemacht iſt, zu halten und iſt es eine richtige Aufgabe für Obſibauvereine unter fortgeſetzter Controle die für jede Gegend paſſenden Sorten zu ermitteln und zu empfehlen. In der neueſten Nummer des praktiſchen Rathgebers in Obſt⸗ und Gartenbau, jener vortrefflichen Wochenſchrift, der der deutſche Obſtbau ſchon ſo viel Anregungen verdankt, beſpricht ein tüchtiger Pomologe, Herr Rudolf Säuberlich in Ehrenfeld die Erfahrungen, die er in den letzten naſſen Sommern mit einer großen Reihe von Birnen⸗ und Apfelſorten gemacht hat; er führt aus, welchen Einfluß die große Feuchtigkeit auf die einzelnen Sorten, ihre Tragbarkeit und ihre Halt⸗ barkeit der Früchte gehabt hat und kommt zu einer Liſte der Sorte, die ſich gut, und einer ſolchen, die ſich ſchlecht bewährt haben. Die in ihren Erträgen ſo ſehr ſchwankenden Obſternten in Deutſchland bilden das Haupthinderniß zu einem ſelbſtändigen Obſtbau; ſo⸗ lange wir noch ſo viele Mißernten haben, können wir das Ausland nicht entbehren. Deſto wichtiger iſt die Sortenkenntniß und in dieſem Sinne ſei die verdienſt⸗ volle Arbeit des Herrn Säuberlich allen Obſtzüchlern beſtens empfohlen. Die Nummer wird von dem Ge⸗ ſchäftsamt des praktiſchen Rathgebers in Frankfurt a. O. gern allen Obſliebhabern auf Wunſch unentgeltlich zugeſchickt. — Zum Heidelberger Mord. In Pir⸗ maſens wurde der zugereiſte Bäckergeſelle, genannt Julius Scheckenbach, von Edelfingen, Oberamt Mergent⸗ heim, verhaftet. Derſelbe iſt identiſch mit dem wegen Luſtmord verfolgten Unbekannten, welcher bei dem Heidelberger Schloß eine Dirne erdroſſelt hat. Ob der Verhaftete, welcher 30 Jahre alt iſt, wirklich der Thater iſt, muß natürlich erſt durch Unterſuchung klargeſtellt werden. Er leugnet dies und behauptet, ſein Alibi nachweiſen zu können. Trotzdem wurde lt.„Pf. Pr.“ von der Staatsanwaltſchaft in Heidelberg ſeine Ueber führung nach dort angeordnet und auch bereits voll⸗ zogen, wobei er von dem Schutzmann begleitet wurde, welcher ihn verhaftet hat. — Neues Kaffeeröſtverfahren. Der Firma Guſtav Schneider Nachf., S. Feitler⸗Ludwigs⸗ hafen iſt es gelungen, ein Röſtverfahren zu erfinden, welches ermöglicht, daß der Kaffee auf Monate hinaus ſein vollſtändes Aroma behält und vom Witterungs- wechſel nicht beeinflußt wird. Das neue Röſtverfahren beſeitigt auch den zweiten großen Uebelſtand, daß der gebrannte Kaffee bis zu 5 pCt. Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt, leichter zäh wird und auch ſchwerer wiegt, was nach dem bisher bekannten Röſtverſahren der Fall war. Die erheblichen Vortheile, welche das neue Verfahren gegenüber der alten Röſtung bietet, ſind durch die von den vereidigten Chemikern Dr. Eckrenroth Ludwigshafen und Dr. Halenke Speyer aus⸗ geführte Unterſuchung nachgewieſen worden. Aus den vorliegenden beglaubigten Gutachten iſt ferner erſicht⸗ lich, daß durch das neue Röſtverfahren ſich der Prozentſatz von Coffeingehalt und ätheriſchen Oelen weſentlich erhöht und der Progzentſatz an Feuchtigkeit verringert, deßhalb eine Erſparniß an Quantum ſich bemerkbar macht. — Von der Lokalbahn überfahren wurde geſtern Abend in Mundenheim die ein Handelsgeſchäft mit Blechgeſchirr treibende Ehefrau König. Der Wagen wurde von dem Zuge vollſtändig zertrümmert, während der Gaul durchging. Die auf dem Wagen ſitzende Frau König erlitt erhebliche Ver⸗ letzungen. Darmſtadt, 14. Febr. Polizei⸗Kommiſſar Bourgeois in Beſſungen hat ſeinem Leben durch Er⸗ ſchießen ein Ende gemacht. Oſthofen, 12. Febr. Am geſtrigen Schöffen⸗ gerichte wurde ein hieſiger großer Milchlieferant und deſſen Frau zu je 600 Mark und der Sohn zu 60 Mk. Geldſtrafen wegen Milchfälſchung verurtheilt. Die Staatsbehörde hatte Gefängnißſtrafe und 1500 Mk. Geldſtrafe beantragt. Die Sache wird noch die Mainzer Strafkammer als Berufungsinſtanz beſchäfti ⸗ gen, weil der Amtsanwalt gegen das Urtheil Berufung eingelegt hat. Eberbach, 12. Febr. Das 6jährige Töchterchen des Landwirths Georg Sigmund von Schollbronn brachte am vor. Sonntag eine Bohne nach Gewohnheit der Kinder in den Mund. Die Bohne gerieth in die Luftröhre und trotz ſofortigem ärztlichen Beiſtand konnte, da die Bohne mittlerweile in die Lunge ein gedrungen war, das Kind nicht mehr gerettet werden. Karlsruhe, 12. Febr. Bei Lauterburg wurden heute die Leichen eines Liebespaares aufgefunden, deſſen Identität noch nicht feſtgeſtellt iſt. Offenburg, 12. Febr. Wegen Unterſchlagung im Amte wurde der 24 Jahre alte ledige Rechnungs⸗ gehilfe Karl Salau bei der hieſigen Stadtkaſſen⸗Ver⸗ rechnung verhaftet. Kehl, 14. Febr. Eugenie Doderer aus Neudorf, ein Mädchen von 18 Jahren, drang in die Schule und beleidigte die Lehrerin in Gegenwart ſämmtlicher Schulkinder durch unfläthige Schimpfworte. Die Lehrerin hatte kurz vorher den kleinen Bruder des Mädchens wegen Ungezogenheiten abgeſtraft. Das Schöffengericht Straßburg beſtrafte dieſe That mit 14 Tagen Gefängniß. Aus dem Amt Bonndorf, 17. Febr. Ein beluſtigender Vorfall, der ſich in dem Orte B. unlängſt abſpielte, wird der„Schw. Ztg.“ erzählt. Der Back⸗ ofen einer dortigen Frau zeigte ſich etwas„baufällig“ und wurde ein Heilkundiger, ſeines Zeichens ein Maurer, zum Kurieren des Ofens herbelgerufen. Der Mann mit der Kelle ging auch bereitwilligſt an die Operation, und da von Außen ſolche nicht vor⸗ genommen werden konnte, mußte derſelbe, ob„wohl oder übel“ in den Ofen hineinſchlüpfen. Hier ging die Sache auch ganz gut und der Operateur hantirte an ſeinem Patienten, daß es eine wahre Freude war. Die Ofenbeſitzerin ging, als ſie den raſchen Fortſchritt der Ofenkur ſah, wieder ihrer Tagesbeſchäftigung nach. Als ſie nach einiger Zeit wieder nachſehen wollte, war es in und um den Ofen herum vollſtandige Ruhe, und war ſie dann der Anſicht, daß der Maurerſepp ſeine Arbeit gethan habe und nach Hauſe gegangen ſei. Am andern Tag ſollte der Backofen wieder in Thätigkeit treten und wurde zu dieſem Behufe recht tüchtig mit Brennmaterial angefüllt. Schon wollte man die „ganze Sache“ in Flammen ſetzen, als auf einmal eine Stimme aus dem Ofen heraus recht kräftig rief:„Ums Himmelswillen, thuend mi doch au it verbrenne.“ Nicht wenig erſchrocken, aus dem Ofen heraus eine Stimme zu vernehmen, zog man mit einem langen Feuerhaken das Holz aus dem Ofen, förderte auf dieſe Weiſe auch einen Mann an das Tageslicht, der ſich als unſern— Maurerſepp entpuppte. Der gute Mann ſchlief bei ſeiner inneren Ofenoperation ein und kampirte auch die ganze Nacht hindurch, ohne nur zu erwachen, in dieſem neumodiſchen Bett. In gedrückter Stimmung ſoll derſelbe dann den Heim⸗ weg angetreten haben. Müllheim, 14. Febr. In Buggingen fand man hinter einer Stallthüre ein etwa 4 Monate altes mit Jäckchen und Strümpfen bekleidet es und in einen Teppich eingehülltes Kind weiblichen Geſchlechts. Da⸗ neben lag, in eine franzöſiſche Zeitung eingewickelt, ein Fläſchchen mit Milch. Nähere Anhaltspunkte fehlen. Frankfurt, 14. Febr. Die Stadt Frankfurt hat eine neue noch nicht dageweſene Klage zugeſtellt erhalten. Der Kläger verlangt nur, ſo meldet ein Be⸗ richterſtatter, daß der von der Stadt in der Gerber⸗ 3 ohne ſein Verlangen gebaute Kanal entfernt werde. Wiesbaden, 14. Febr. In der vergangenen Nacht wurde im Lahngebiet ein Erdbeben verſpürt, welches mehrere Sekunden andauerte. Freiburg, 12. Febr. Vor dem hieſigen Schwurgericht ſtand der Dienſtknecht Karl Joſef Willi von Wettelbrunn wegen Verdachts des Meineids. Eine Liebſchaft, die das Mädchen vor ihren Eltern nicht gelten laſſen durfte, weil der Burſche ein armer Kerl war, und der gerichtliche Proteſt gegen ein diesbezüg⸗ liches Gerücht brachte das junge Paar vor das Schwur⸗ gericht, das Mädchen ins Zuchthaus, und den Burſchen jetzt zur Hauptverhandlung. Bertha Bohrer von Der junge Baron blieb mehrere Stunden in der Ge⸗ ſellſchaft des Grafen und ſeiner Mündel. Erſt zu ſpäter Abendſtunde empfahl er ſich. Gleich darauf wünſchte auch Valerie dem Grafen eine gute Nacht und begab ſich auf ihr Zimmer, wo die Dienerin ihrer wartete, um ihr beim Auskleiden behülflich zu ſein. Während Graf St. Berry am nächſten Morgen in ſeinem Bibliothekzimmer mit der Abfertigung ſeiner Briefe beſchäftigt war, ſuchte Valerie nochmals die Gemälde⸗ Gallerie auf und vertiefte ſich in das Anſchauen des Bildes von Lord Oscar, das einen tiefen Eindruck auf ſie gemacht hatte. Sie durchſorſchte immer wieder dieſe regelmäßigen, aber weichlichen Züge, um den in ihnen verborgenen Adel zu entdecken. Dabei aber wurde es ihr ſo wehmüthig um's Herz daß ſie, um ihre trüben Gedanken zu vec⸗ ſcheuchen, wieder in das Frühſtückszimmer zurück⸗ kehrte. g Sie hatte ſoeben ein Buch zur Hand genommen, als der Diener„Lady Georgine Roceſter“ die Wittwe Lord Oscar's meldete. Eine tiefe Bläſſe überzog Valeriens Antlitz, als dieſer Beſuch ihr angeſagt wurde und mit düſterem Blick ſchaute ſie auf die Eintretende, welche ſie mit verletzendem Er⸗ ſtaunen betrachtete. Valeriens auffallende Schönheit trat in dem anliegen⸗ den Anzug, der ihre ebenmäßige biegſame Geſtalt eng umſchloß, vortheilhaft hervor.. Lady Georgine machte trotz ihres eleganten Anzuges, der aus einem ſchwarzen Sammetcoſtüm mit Zobelbeſatz und einem Sammethütchen mit reichem Federſchmuck be⸗ ſtand, einen ungünstigen Eindruck auf Valerie. Ihr kalter, herausfordernder Blick und ein abſtoßender Ausdruck in ihren Zügen berührten Valerie peinlich. „Sie ſind Miß Gloom?“ fragte Lady Georgine herablaſſend. Das junge Mädchen neigte bejahend das Haupt und ſagte, indem ſie auf den Glockenzug zuſchritt: „Ich werde den Grafen von Ihrer Anweſenheit be⸗ nachrichtigen laſſen, Madame.“ „Das iſt nicht nothwendig,“ wendete die Angeredete ein, ſich affectirt auf einen Seſſel niederlaſſend.„Mein Beſuch gilt Ihnen, Miß, nicht dem Grafen.„Ich hörte geſtern, daß der Graf St. Berry der Vormund eines jungen Mädchen geworden ſei, und als ſeine Anverwandte fühle ich mich verpflichtet, Ihnen ſogleich meinen Beſuch abzuſtatten.“ Sie ſagte nicht, daß Martin Clifford ihr dieſe Mit⸗ theilung gemacht und ſie nebenbei ſehr gegen die Mündel ihres Schwiegervaters einzunehmen gewußt hatte, ſo daß auch die ſtolze Lady ein williges Werkzeug in ſeiner Hand wurde. Es dünkte ihm zu gefährlich, daß Valerie unter der Vormundſchaft des Grafen ſtand und mit demſelben unter einem Dache wohnte. Wie leicht konnte der Greis dem jungen Mädchen in einer vertrauten Stunde die Geſchichte ſeines Sohnes erzählen? Oder, wie leicht konnte Valerie von ihrer eigenen trüben Ver⸗ gangenheit reden, oder ihm ſagen, daß ihr eigentlicher Name Valerie Reynold ſei? Solche Enthüllungen würden ſeine Pläne ſcheitern laſſen. Es ſtand Alles für ihn auf dem Spiele und deshalb mußte er ſie, ſo ſchnell er es 3 aus dem Palaſt des Grafen zu entfernen uchen. Clifford wußte, daß Lady Georgine in dem Hauſe ihres Schwiegervaters wegen ihres hochmüthigen Weſens nicht gern geſehen. Sie war in dem Hauſe ihres Vaters immer Gebieterin geweſen, aber ſeit dieſer ſich zum zweiten Male verheirathet, wurde es ihr zugemuthet, ſich mit einer untergeordneten Stellung zu begnügen. Das ertrug ihr hoffährtiger Stolz nicht; ſie haßte deßhalb die junge und ſchöne zweite Frau ihres Vaters und ſehnte ſich danach, weil ihre eigenen Renten nicht ausreichten, ein großes Haus zu machen, über den Palaſt ihres Schwiegervaters und ſeine reichen Beſitz⸗ thümer zu Devonſhire unumſchränkt herrſchen zu dürfen. Schon öfters hatte ſie dem Grafen derartige Andeutungen gemacht, war aber ſtets von ihm abgewieſen worden. Die Nachricht nun, daß eine Andere die von ihr erſehnte Stellung einahm, erweckte ihre bitterſten Gefühle, und Clifford verſtand es vortrefflich, dieſelben noch mehr anzufachen. Valerie ertrug ruhig die durchdringenden Blicke der Lady, als ſie ihren Platz wieder einnahm. (Fortſetzung folgt.) Hoffnung. Als ich, ein kleiner Knabe, Saß auf der Mutter Schooß, Da war mein ganzes Hoffen Zu werden einmal groß. Jetzt bin ich groß geworden, Doch groß auch iſt mein Leid; Drumm hoff ich immer weiter Auf eine beſſ're Zeit. Geduld, ich will noch hoffen, Wenn alles wankt und bricht; Will alles mich verlaſſen, Die Hoffnung läßt mich nicht. Ja, ſelbſt am Grabesrande Mich noch im Arme hält: Die Hoffnung auf ein Jenſeits, Auf eine beſſ're Welt.— Heddesheim Albrecht Fleck. Für Geiſt und Herz. Die Welt durchwandernd fand ich allerwärts: Kein Herz kann lieben wie ein Mutterherz. Sende nicht Worte mit fliegender Eile. Zürnende Worte ſind brennende Pfeile, Töten die Ruhe der Seele ſo ſchnell: Schwer iſt's zu heilen, doch leicht zu verwunden. dor⸗ U ging illtte Dar. brit ug. bat und fene geit nit die elne Unz ne.“ elne ngen lese ſich gute und ohne ett. im. and les inen Da⸗ len. furt telt 2 det. unt nen ut, en t ine icht fal f pr hen von der 5 2 e Wettelbrunn veranlaßte Joſef Willi, gegen Denjenigen gerichtlich vorzugehen, der im Dorfe das Gerücht in Umlauf geſetzt hatte, ſie geſtatte ihm, Willi, das „Fenſterln“. Die Anzeige geſchah; in Staufen ver⸗ handelte am 7. September das Schöffengericht die Be⸗ leidigungsklage. Die glaubwürdigen Zeugen be⸗ haupteten, es ſei wahr, daß Willi zur Bertha Bohrer „Fenſterln ginge“ und Bertha Bohrer beſchwor, daß es nicht wahr ſei. Darauf wurde ſie verhaftet und am 16. Oktober vom Schwurgericht wegen Meineids zu 1 Jahr Zuchthaus verurtheilt. Joſef Willi beſchwor in der damaligen Hauptverhandlung des Schwurgerichts dasſelbe, was Bertha Bohrer beſchworen hatte, worauf er nach Schluß der Verhandlung wegen Verdachts des Meineids verhaftet wurde. Aus der Hauptverhandlung ging die Schuld des Angeklagten hervor. Derſelbe wurde vom Schwurgericht zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Die Nothbremſe als Stiefelknecht. Die„Fränkiſche Zeitung“ berichtet aus Treuchtlingen vom 4. ds.: Es kam zwar ſchon vor, daß irgend eine nervöſe Dame in der Haſt des Reiſefiebers ſtatt des Temperatur⸗Regulateurs im Eiſenbahn⸗Coupé den Hebel der Nothbremſe erwiſchte oder daß ein naives Bäuerlein, von Neugierde getrieben, die Nothbremſe auslöſte, daß aber die ſinnreiche Erfindung der Luft⸗ druckbremſe zum Stiefelzieher degradirt wurde, das iſt unſeres Wiſſens noch nicht dageweſen. Dieſen Ge⸗ nieſtreich auszuführen, blieb einem Reiſenden, ſeiner Nationalität nach Italiener, vorbehalten. Dieſer be⸗ nützte den Perſonenzug Nr. 409. Zwiſchen Wettels⸗ heim und Berolzheim ſcheinen ihm ſeine Fußhüllen ſo läſtig geworden zu ſein, daß er den Entſchluß faßte, ſich ihrer zu entledigen. Dem Mangel eines Stiefel⸗ ziehers half er dadurch ab, daß er mit jongleurartiger Biegſamkeit den vorderen Theil ſeines Fußes in den Ring des Nothbremſenhebels zwängte und dann aus Leibeskräften anzog. Der Erfolg war doppelt. Denn erſtens war der ſchlaue Italiener des drückenden Schuhes, zweitens aber auch zu ſeinem nicht geringen Schrecken der beträchtlichen Summe von 30 Mark ledig— ſo viel wußte er nämlich bezahlen, als das Zugsperſonal in ihm den unfreiwilligen Urheber des plötzlichen Anhaltens entdeckt hatte. Berlin, 12. Febr. Dem„Berliner Tageblatt“ wird aus Rom telegraphirt, daß ſich der ſächſiſche f Bekanntmachung. g N 10 2 i 0 8 N a Nächſten Donnerſtag, den 17. d. Mts., Nachm. 2 Uhr, D. Liebhold Major Löther aus Dresden, der ſich mit Gemahlin ſeit November in Rom aufhält, heute früh aus dem Fenſter ſeiner Penſion ſtürzte. Er war ſofort todt. Als Urſache der That wird hochgradige Nervoſität bezeichnet. Berlin, 14. Febr. Wie das„Kl. Journal“ berichtet, kam es geſtern in einem größtentheils von Studenten beſuchten Lokal am Oranienburgerthor wegen des Zola⸗Prozeſſes zu einer Schlägerei. Ein Händler mit Zolakarten wurde von einem Studenten mit den Worten:„Verdammter Judenſchwindel! Elende Re⸗ clame!“ zurückgewieſen. Ein an einem Nebentiſche ſitzender Kaufmann nahm für den Händler Partei und meinte, nur ein Schuft könne Zola ſeine Aner⸗ kennung verſagen. Die Bemerkung gab das Signal zu einem heftigen Wortwechſel zwiſchen den Studenten und den übrigen Gäſten, der bald in Thätlichkeiten ausartete, wobei es von beiten Seiten Fauſtſchläge und Stockhiebe regnete. —ZuGraudenz iſt am 10. Februar der Drucker⸗ lehrling Kurzynskt, der ſich geweigert hatte, den Ver⸗ faſſer eines Zeitungsartikels zu nennen, aus der Zeug⸗ nißhaft entlaſſen wurden. Er hat den Verfaſſer nicht genannt. Wien, 14. Febr. Blättermeldungen zufolge, wird Profeſſor Schenk in der allernächſten Zeit ſeine Entdeckung über die Methode der willkürlichen Beſtim⸗ mung des Geſchlechtes der werdenden Menſchen der Oeffentlichkeit übergeben. Bombay, 12. Febr. Die Beulenpeſt nimmt in Pundſchab in bedenklicher Weiſe zu. In den Diſtrikten Hoſhiarpur und Jalanhar ſind bereits acht Dörfer von der Peſt ergriffen. Litterariſches. Berlin 1848 und 1897, welch ein Con⸗ traſt!] Wo heute das Rieſendenkmal des unvergeß— lichen alten Schloſſes niederblickt, wogte damals, in ſchwerer Stunde, eine aufgeregte, revoltirende Menge. Barrikaden hatten ſich erhoben, die Glocken heulten, Flintenſalven knatterten viel Blut floß, Verwundete und Tode ſanken auf beiden Seiten der Kämpfenden zu Boden, und Niemand ahnte wohl damals, was ſich 25 Jahre ſpäter vollziehen würde. In dieſe Zeit der Ausſchreitungen, aber auch des Ent⸗ Kaiſers auf den Platz des Königlichen Die Deutsche Cognac-Compagni LoWenwarter& C (Commandit-Gesellschaf zu Köln à. Bbein? Veferantin zahlreicher Apotheken, ſowie ſtaatlicher und ſtädtiſcher Krankenanſtalten, empfiehlt CoeNae von vielen Aerzten als Stärkungs huſiasmus, des Opfermuts fur die Ideen, verſetzt uns E. H. Dedenroth's, des bekannten Erzählers, Roman „Aus ſturmbewegter Zeit“, der den 33. Band von „Kürſchners Bücherſatz“(Berlin, Hermann Hillger Ver— lag) bildet. Das tolle Jahr wird wieder lebendig, wieder platzen die Meinungen aufeinander, und der Autor verſteht zu zeigen, wie eine ſinkende und eine kommende Zeit ſich begegnen. Er ſchildert die großen politiſchen Kämpfe in ihrer Wirkung auf den Einzelnen, und er weiß aus ihnen heraus den Weg zur Verſöh— nung und lichter Klarheit zu führen, der auch über 1848 führ en mußte, um 1871 zu erreichen. Auch dieſer reich illuſt rirte Band koſtet nur 20 Pfg. Braut-Seide 95 Pfg. bis 18.65 p. Met. — ſowie ſchwarze, weiße und farbige Henneberg⸗Seide von 75 Pfg. bis Mk. 13.65 per Meter— in den modernſten Ge⸗ weben Farben und Deſſins. An Private porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter umgehend. G. Henneberg's Seiden-Fabriken (k. u. k. Hofl.), Zürich. 6 . — 6 Meter Loden solid. qualität— zum Kleid 6 Mtr. Waschstoff 2. Kleid f. M. 1.68 Pf. 6„Sommer-Nouveauté,„„„ 2.10„ fr. 3.90 pf. 0 6** dop. br. 57 n* 77 6„ Cachemir r. 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Jäger 1. gehörigen Güterſtücke unter den ortsüblichen Bedingungen auf ein Jahr nochmals in Pacht verſteigern: 1. Flur 5, Nr. 164,7, Acker im Berlich, 2. Gewann, 2625 Quadratmeter; 2. Flur 19, Nr. 77,2, Acker im Schilpertsheckenfeld, 1. Gew. 763 Quadratmeter; Flur 19, Nr. 99, Acker im Schillpertsheckenfeld, 1. Gew., das lange Theil, 3075 Quadratmeter; Der Kopf hierzu, 1000 Quadratmeter; Flur 19, Nr. 118, Acker daſelbſt, 3888 Quadratmeter. 107 Johs. Heckmann 2. Curator. * — Katholiſcher Männerverein. Bis zum 1. März d. J. ſoll die Stelle eines Dieners des Kath. Mänunervereins neu beſetzt werden. Gegen ein jährliches Honorar von 70 Mark hat der Diener die fälligen Mitgliederbeiträge einzucaſſieren, die Einladung des Vorſtandes zu beſorgen, dem geiſtlichen Beirat in der Erhebung der Kranken⸗ und Sterbekaſſebeiträge behilflich zu ſein und kleinere Dienſtleiſtungen für die Vereinsleitung zu verrich— ten. Gewiſſenhafte und eifrige Vereinsmitglieder, die völlig ortskundig und möglicher Weiſe auch während der Woche hier in Viernheim beſchäftigt ſind, wollen ſich bis zum 20. Februar hei Herrn Kaplan Gallei melden. nach die Stelle. eee für Maſchinenban und Elektrotechnik. koſtenfrei. Programme 139 ſe ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. Geſchäfts⸗Eröffnung. Theile einer geehrten hieſigen Einwohnerſchaft ergebenſt mit, daß ich Un heute ab ein Zimmer⸗ und Creppenbau⸗Geſchüft eröffnet habe. Für alle in dieſes Fach einſchlagende Arbeiten halte ich mich beſtens empfohlen und ſichere ener werthen Kundſchaft gute Arbeit und ſchnelle und billige Bedienung zu. 186 Achtungsvoll Michael Froſchauer l. Zimmermann, Viernheim. Empfehle der hieſigen Einwohnerſchaft für Confir⸗ manden 14 Ohrringe, Broſchen, Kreuze mil Koliers, Taſchenuhren und Jlhrketten. Ferner empfehle 9 Regulateure von 12 Mk. an, Wecker in jeder Preislage. 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Diejenigen Mitglieder, welche durch den Verein Guano oder Chili haben wollen, mögen ſich bei einem der nachſtehenden Vor⸗ ſtandsmitglieder: Johannes Schneider 3., Friedrich Kühl⸗ wein, Nikolaus Helfrich oder Adam Hofmann bis zum 27. Februar Abends melden. Spätere Anmeldungen werden nicht berückſichtigt. 206 Der Vorſtand. D. 111/97. In der Strafſache gegen den Metzger Georg Kempf 80 von Viernheim wegen Vergehen gegen das Nahrungsmittelgeſetz hat das Großh— Schöffengericht zu Lor ſch am 27. Oktober 1897 für Recht erkannt: Der Angeklagte Georg Kempf 8., Metzger zu Viern⸗ heim, iſt des ihm zur Laſt gelegten Vergehens gegen§ 10 pos. 1 und 2, R⸗Geſ. vom 14. Mai 1879, ſchuldig und wird dieſerhalb in eine Geldſtrafe von vierzig Mark even⸗ tuell dreizehn Tage Gefängniß, ſowie in die Koſten des Ver⸗ fahrens verurtheilt. Gleichzeitig wird die einmalige Ver⸗ öffentlichung der Verurtheilung des Angeklagten im Kreisblatt für den Kreis Heppenheim und im„Viernheimer Anzeiger“ auf Koſten des Angeklagten angeordnet. Die Richtigkeit der Abſchrift der Urtheilsformel wird beglau⸗ bigt und die Vollſtreckbarkeit des Urtheils beſcheinigt. Lorſch, den 7. Februar 1898. Paul, Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts. 207 Ein braves 191 Dieuſtmädchen Alle Sorten 183 Heu und Hückſe ee Mich. Wunderle Viernheim. Friedb. Geld-Lotterie à 2 Mk(Porto u. Liſte 20 Pf.) Ziehung 14/3. 98. bei L. F. Ohnacker, Jams. e ee — FJiugeſchw ür... Viele Jahre habe ich an Fußgeſchwüren mit heftiger Ent⸗ zündung und Anſchwellung gelitten. Welche Schmerzen ich ausgeſtanden, iſt an dem Umſtande zu ermeſſen, daß meine Beine mit nicht weniger als 17 Wunden bedeckt waren. Da mich nun die Privatpoliklinik in Glarus von dieſem qualvollen Leiden auf brieflichem Wege geheilt hat, veröffentliche ich dieſes Atteſt, um andere Kranke auf die Wirkſamkeit dieſer Anſtalt aufmerkſum zu machen. Ankerſtraße 26, Coswig(Anhalt), den 19. Oktbr. 1896. Carl Vater, Zimmermann. Daß p. Vater die Namensunter⸗ ſchrift in meiner Gegenwart vollzogen hat, beglaubigt hiermit, Cos⸗ wig(Anhalt), den 19. Oktober 1896; Carl Amelang, Schutzmann. Obige Namensunterſchrift des Zimmermanns Carl Vater, Hier, wird hierdurch beglaubigt: Coswig(Anhalt), den 23. Oktober 1896 der Magiſtrat: J. A. Diehling, Stadtſ. n Adreſſe: Privatpoli⸗ gegen guten Lohn geſucht. Näheres Mannheim, M 1, 10, 1 Treppe. Eine ſchöne Wohnung am Bahnhof zu vermiethen. Wo, ſagt die Expedition. Jakob Georgi 5 klinik, Kirchſtraße 405, Glarus(Schweiz).» ir Stets Eingang von Kleidetſtoffen Buxkin, Leinen- und Baumvollwaaren J. Lindemann, in prima Qualitäten. 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