0 cher Vor. dil zum krden 200 gehen 1 1 jern⸗ 10 und ben⸗ Ler⸗ Ver⸗ lat ger“ lau⸗ Ar Piernheiner Aueiget Erſcheint zweimal wöchentlich N 6 Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. 1. Blatt. Anzeigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. Samstag, den 19. Februar 1898. 4 l. Jahigung. Deutſchland. Darmſtadt, 17. Febr. Wie die„Darmſt. Ztg.“ meldet, wird ſich das Großherzogliche Paar am Sams⸗ tag den 19. Febr. nach Karlsruhe begeben, um dem badiſchen Großherzogspaar einen Beſuch zu machen. Berlin, 18. Febr. Im Königl. Opernhauſe fand vorgeſtern Abend ein glänzendes Ballfeſt ſtatt. An⸗ weſend war das diplomatiſche Corps und viele Fürſt⸗ lichkeiten. Um 9 Uhr erſchien das Kaiſerpaar, begrüßt durch Fanfaren und einen Geſang des Opern⸗Chors. Nach einem Rundgang des Hofes verweilte der Kaiſer während einer halben Stunde in der Botſchafterloge. Nach 10% Uhr verließ das Kaiſerpaar das Feſt. Berlin, 18. Febr. Wie die„Nationall. Correſp.“ meldet, ſoll es den marinefreundlichen Elementen des Centrums nicht gelungen ſein, die für die geſetzliche Sicherung des von der Regierung als unerläßlich be⸗ zeichneten Flotten⸗Mindeſtbeſtandes genügende Anzahl Fractionsmitglieder zu gewinnen. Darüber, daß die Regierung, nachdem ſie die Flottenvermehrungsbedürf⸗ niſſe des Reiches vor der Oeffentlichkeit dargelegt, noch auf dem Flottengeſetz beſteht, ſei das Centrum unter⸗ richtet. Braunſchweig, 17. Febr. Der frühere preußiſche Kriegsminiſter von Kaltenborn⸗Stachau iſt nach kurzem Krankenlager geſtorben. Ausland. Graz, 17. Febr. Bei einer Aufführung der Wagner'ſchen Oper„Lohengrin“ im hieſigen Theater kam es bei den Worten:„Für deutſches Land das deutſche Schwert— So ſei des Reiches Kraft be⸗ währt!“ zu einer gewaltigen nationalen Demonſtration, wie ſie das Grazer Theater noch nie geſehen. Das Publikum erhob ſich begeiſtert von den Sitzen, die Frauen ſchwenkten ihre Tücher und minutenlang durch- brauſten Heilrufe das Theater. Nom, 14. Febr. Der Meſſe, welche der Papſt geſtern aus Anlaß des bevorſtehenden Jahrestages ſeiner Wahl celebrirte, wohnte eine große Menſchenmenge, darunter ungefähr 15,000 Pilger bei. Auch das diplo⸗ matiſche Corps hatte ſich auf der für daſſelbe reſer⸗ virten Tribüne eingefunden. Der Papſt, welcher ſehr wohl ausſah und mit lauter Stimme den Segen er⸗ theilte, wurde bei ſeinem Erſcheinen in der Baſilika des Vatikans und beim Verlaſſen derſelben von der Menge begeiſtert begrüßt. Athen, 18. Febr. In Nord⸗Albanien haben die Unruhen große Ausdehnung angenommen. Es ſtehen Das Dorf Pournari bei La⸗ bereits über 2000 Albaneſen im Kampfe. Athen, 18. Febr. riſſa wurde von den Türken zerſtört, aus Rache, weil griechiſche Bauern einen türkiſchen Gutsverwalter tödteten. London, 17. Febr. Aus Akaſea wird gemeldet, daß eine Niedermetzelung der Truppen des engliſchen Nigerprotectorats in Akpware ſtattgefunden hat. Kein europäiſcher Offizier begleitete die Mannſchaft. Neun Soldaten ſind in der Stadt getödtet worden. Viele andere ſind anderwärts umgekommen. Liverpool, 17. Febr. Eine Nachricht beſagt, daß in Sierra Leone(Weſt⸗Afrika) das Gerücht verbreitet geweſen ſei, daß die Soldaten des weſtindiſchen Regi⸗ ments zum Abmarſch bereit gehalten wurden, weil die Franzoſen auf dem Punkte geweſen ſeien, in die eng⸗ liſche Intereſſen⸗Späre einzudringen. Großes Grubenunglück bei Bochum. Bochum, 17. Febr. Auf der Zeche„Karolinen⸗ glück“ in Hamme bei Bochum fand morgens 6 Uhr eine Exploſion ſchlagender Wetter ſtatt. Bis 11 Uhr waren 30 Todte ans Tageslicht befördert, etwa 50 Arbeiter ſollen ſich noch in der Grube be⸗ finden. Nach weiteren aus Bochum eingetroffenen Nach⸗ richten ſind bis 11½ Uhr 33 Todte herausbefördert und etwa 80 Schwerverletzte in das Krankenhaus auf⸗ genommen worden. 30 bis 40 noch in der Grube befindliche Arbeiter gelten als verloren, da Nachſchwaden die Rettungsarbeiten erſchweren. Hamme, 17. Febr. Neuerem Vernehmen nach paſſirte das Unglück auf der Grube„Karolinen⸗Glück“ um 7 Uhr früh. Die Zahl der herausbeförderten Todten betrug um 2 Uhr 10 Minuten Nachmittags 45, die der Verwundeten ungefähr 40. In der Grube befinden ſich noch 30 Mann in der 3. nördlichen Ab⸗ theilung der fünften Sohle. Auch in anderen Abthei⸗ lungen werden noch eine größere unbeſtimmte Zahl von Bergleuten vermißt. Ferner liegt eine Anzahl von Schwerwundeten in der Grube, welche weiterer Hinder⸗ niſſe wegen nicht geborgen werden können. An Namen ſind bekannt unter den Todten die der beiden Steiger Reuters und Adami. Es iſt immer noch nicht möglich, die Zahl der Todten und Vermißten mit Be⸗ ſtimmtheit feſtzuſtellen. Untergang des amerikaniſchen Kreuzers „Maine“. Newyork, 16. Febr. Ein Telegramm aus Ha⸗ vanna meldet: Geſtern erfolgte eine ſchreckliche Ex⸗ ploſion an Bord des amerikaniſchen Kreuzers„Maine“. Viele Perſoneu wurden getödtet und verwundet. Die Urſache der Exploſion iſt nicht bekannt. Der Kreuzer ſoll ganz zerſtört ſein. Boote des ſpaniſchen Kreuzers „Alphons XII.“ leiſteten Hülſe. Havanna, 16. Febr Der amerikaniſche Kreuzer „Maine“ gerieth in Folge einer Exploſion in Brand und ging unter. 200 Mann von der Beſatzung wer⸗ den vermißt; einige haben ſich durch Schwimmen ge⸗ rettet. 6 Verletzte von der Mannſchaft und einen Of⸗ fizier ließ der General-Gouverneur Blanco in das Militärlazareth bringen. Der Kapitän Sigsbee iſt unverletzt. New⸗York, 16. Febr. Der Menſchenverluſt bei der Exploſion auf dem amerikaniſchen Kreuzer „Maine“ beträgt 275. Die Exploſion fand im Cen⸗ tralmagazin ſtatt, das noch eine Stunde vorher in⸗ ſpizirt worden war. Daß die Exploſion nicht an Bord ſtattgefunden hat, iſt unwahrſcheinlich, da eine ſolche Maſſe Exploſivſtoffe nie unbeobachtet in die Nähe des Schiffes hätte gebracht werden können. Die Exploſion löſchte alle Straßenlampen im Umkreiſe von ſieben Häuſergevierte im Hafen von Havanna aus. In Waſhington nimmt man einen Unfall an, obwohl der „Frkf. Zig.“ zufolge die Jingopreſſe durch Brand⸗ artikel Stimmung gegen Spanien zu machen ſucht und andeutet, die Exploſion müſſe abſichtlich verurſacht ſein. 1. Kinley wird kein weiteres Kriegsſchiff nach Havanna enden. Havanna, 17. Febr. Das Unglück auf dem Kreuzer„Maine“ wird einer Unvorſichtigkeit beim Reinigen eines Torpedo's zugeſchrieben. Havanna, 17. Febr. Einer Meldung der Offſt⸗ ziere der„Maine“ zufolge fand die Exploſion im Hauptmagazin ſtatt. Das Schiff wurde aus dem Waſſer gehoben und brach thatſächlich in Stücke. Die Mehrzahl der Mannſchaft und der Offizire war zur Zeit der Exploſton unter Deck. Die offizielle Todten⸗ liſte verzeichnet 253 Mann und 2 Offiziere. Nah und Fern. h. Heddesheim, 16. Febr. Das vom Männergeſangverein auf letzten Sonntag Abend veranſtaltete Concert im Bad. Hof verlief in ſchönſter Weiſe. Alle Nummern des reichhaltigen Programms wurden auf das präciſeſte abgewickelt. Bei den theatra⸗ liſchen Aufführungen thaten ſich beſonders die Herren Bordne, Schubach, Knapp und Fels hervor, ſowie die Fräulein Dina Geiſinger und Eliſe Schmitt. Auch die zum erſten Male auftretenden Mitglieder entledigten ſich ihrer Aufgabe ſehr gut. Der Vorſtand, wie auch der Dirigent hatten alle Sorgfalt aufgewendet, um den Abend für die Mitglieder und deren Angehörigen zu einem heiteren und genußreichen zu geſtalten. Erſt gegen 12 Uhr erreicht das Concert ſein Ende. Küche und Keller des Herrn Gaſtgebers Zettel ließen nichts zu wünſchen übrig, die weiten Räume waren voll beſetzt. Was die Liebe vermag. Roman von E d. Wagner. Nachdruck verboten. 54. Fortſetzung. „Man hat mir von Ihren Erlebniſſen erzählt, Miß Gloom,“ begann Lady Georgine, die wohl wußte, wie ſie den Angriff auf die von ihr Gehaßte zu beginnen habe, „und auch davon, daß Sie von Miß Winham, bei der Sie die Stelle einer Geſellſchafterin bekleideten, zur Erbin eingeſetzt worden ſeien, und daß dieſe Dame Ihnen den Grafen St. Berry zum Vormund beſtimmt habe. Dieſer kleine Roman iſt wirklich erfriſchend in unſerer proſaiſchen Zeit! Und Miß Winham kannte Sie erſt ſeit einigen Monaten! Wie ſeltſam und launenhaft von der alten Dame! Und wie großmüthig von Mr. Clifford, daß er keinen Verſuch machte, die Gültigkeit des Teſtaments anzu⸗ fechten. Man ſagt allgemein, daß es von ſeiner Tante nicht recht gehandelt ſei, ihren Neffen ſo zu kränken, indem ſie ihn ohne jeden Grund von der Erbſchaft ausſchloß. Die Familie Thompſon ſoll Mr. Clifford aufgefordert haben, mit ihr vereint Miß Winhams letztes Teſtament anzugreifen, denn ſie behauptet, daß die alte Dame ſchwach⸗ ſinnig geweſen ſei. Es iſt wirklich eine übergroße Ritter⸗ 567„ daß Mr. Clifford auf dieſen Vorſchlag nicht eingeht.“ „Ich fürchte Madame, daß es ſchwer ſein dürfte, Geiſtesſchwäche bei Miß Winham nachzuweiſen,“ erwiderte Valerie ruhig doch mit Nachdruck. „Sie denken ſelbſtverſtändlich günſtig von ihr. Doch da fällt mir eben ein, Miß Gloom, aus welcher Familie ſtammen Sie? Verzeihen Sie meine Neugierde, zu welcher ich als Schwiegertochter des Grafen wohl berechtigt bin. Man fragt mich ſo vielerlei,“ ſagte Lady Georgine achſel⸗ zuckend. „Meine Familie iſt wenig bekannt, Mylady,“ lautete die höfliche Antwort. „Ich dachte mir das wohl,“ entgegnete die Lady höhniſch.„Eigentlich haben Sie Aehnlichkeit mit der Familie St. Berry, beſonders mit dem Grafen. Sind Sie vielleicht ſehr entfernt mit den St. Berry's verwandt? Doch ich vergaß, daß Sie verwaiſt ſind. Sie haben aber doch wohl Freunde?“ „Keine, Madame.“ „So gehören Sie alſo zu jenen Unglücklichen, die nie ihre Eltern kennen gelernt haben. Nicht wahr?“ Die Stimme der Lady klang weich und ſchmeichelnd, aber ihre Art zu ſprechen, beleidigte Valerie. Raſch er⸗ hob ſie ihr Haupt und antwortete in eiſigem Tone auf die taktloſe Frage: „Sie werden mir geſtatten, Madame daß ich mich zurückziehe; unſere Unterredung hat ihr Ende erreicht.“ „Bleiben Sie,“ rief die Lady gereizt, als das junge Mädchen aufſtand.„Ich habe Ihnen noch mehr zu ſagen und Sie müſſen mich anhören.“ „Ich muß? fragte Valerie mit Selbſtbewußtſein. „Ich muß 2 Sprechen Sie mit mir, Madame 2“ „Mit Ihnen?“ rief die Lady außer Faſſung.„Ich ſpreche mit Ihnen, mit dem Mädchen, das eltern⸗ und hei⸗ mathlos in dieſes Haus und ſich wie eine Intriguantin in das Vertrauen des Grafen St. Berry einzuſchmeicheln wußte. Sie ſcheinen vollſtändig zu vergeſſen, daß dieſes Haus kein Aufenthalt für Sie iſt, daß es unpaſſend für ein junges Mädchen iſt, ohne Geſellſchaftsdame in dem Hauſe eines alleinſtehenden Mannes zu leben, mit dem Sie nicht verwandt ſind! Als die einzige Verwandte des Grafen St. Berry kam ich in der Abſicht hierher, Sie in Güte auf das Unziemliche Ihres Benehmens aufmerkſam zu machen. Sie aber begegnen mir, als wenn Sie die Herrin dieſes Hauſes wären Mit Bedauern ſprechen bereits die Freunde des Grafen über dieſes Verhältniß zwiſchen Vormund und Mündel. Ich wollte Sie warnen aber Sie weiſen mich zurück.“ Die Wittwe bezwang ihre Heftigkeit, als ſie dieſe wohlberechneten Worte mit Pathos ſprach; aber dieſelben verfehlten vollſtändig den gewünſchten Erfolg. Einen Augenblick noch zögerte Valerie, dann zog ſie die Glocke und befahl dem eintretenden Diener mit ruhiger Stimme: „Sagen Sie dem Grafen St. Berry, daß Miß Gloom Mylord erſuchen läßt nach dem Frühſtückszinnmer zu kommen, wenn es ihm möglich ſei.“ Der Diener entfernte ſich, um den erhaltenen Befehl auszuführen. Lady Georgine ſtarrte das junge Mädchen mit ſchlecht verhehlter Wuth an und war noch bemüht, ihre abermals verlorene Faſſung wiederzugewinnen, als man in der Halle feſte Schritte hörte und gleich darauf der Graf St. Berry in das Zimmer trat. Er begrüßte Lady Georgine mit kalter Höflichkeit und blickte überraſcht auf Valerie, welche bleich vor Er⸗ regung zu ihm ſprach: „Sie müſſen mir verzeihen, Herr Graf, daß ich Sie bei Ihrer Correſpondenz ſtörte—“ „Es bedarf keiner Entſchuldigung, mein Kind; ich folge Ihrem Rufe jederzeit gern,“ antwortete der Graf mit einem freundlichen Lächeln, wie Lady Georgine es nie auf ſeinem ſtrengen Angeſicht geſehen hatte. „Lady Georgine iſt gekommen, um mir zu ſagen, daß es für mich unpaſſend ſei, im Hauſe des Grafen St. Berry fortan zu wohnen,“ fuhr Valerie fort, die zu edel dachte, als daß ſie die Beleidigung der Wittwe zu wieder⸗ holen vermochte.„Ich hielt es für angemeſſen, Mylord, Sie davon zu unterrichten.“ „Was ſoll das heißen, Graf. g „Nur das, was ich ſagte,“ antwortete die Lady kalt. „Ich beſuchte Miß Gloom und glaubte mich berechtigt, ihr dieſen Rath zu ertheilen. Man ſpricht bereits darüber, * daß dieſes junge Mädchen in Ihrem Hauſe wohnt—“ „Was kümmert mich das Gerede der Welt,“ ſtieß der Graf rauh hervor.„Uebrigens, wie kommt es, daß man dieſe Neuigkeit bereits weſß, da Miß Gloom kaum einige Tage hier iſt? Ich bin Miß Gloom's Vormund und könnte ihr Großvater ſein.“ „Mylocd, Sie könnten Ihrem Alter nach allerdings der Großvater von Miß Gloom ſein, aber die That⸗ ſache, daß Sie es nicht ſind, macht eben den ganzen Unterſchied. Auch iſt das Urtheil der Welt in dieſem Falle um ſo ſchärfer, als man weder etwas von Miß Gloom's Herkunft, noch von ihrer Familie weiß. Wenn Sie ſich nun auch darüber hinwegſetzen, ſo ſollten Sie doch bedenken, daß für das junge Mädchen Ihr Haus kein paſſender Aufenthalt iſt; denn es ſteht Ihrem Georgine,“ rief der eee e eee ee ee 5 19 0 — Viernheim, 19. Febr. Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern, wie wir hören, nächſte Woche Dienstag unſer Mitbürger Herr H. Effler und ſeine Ehefrau Anna Maria geb. Saul. Dem Jubelpaare unſern beſten Glückwunſch! * Viernheim, 18. Febr. Bei der am letzten Samſtag Abends 8 Uhr im Gaſthaus zur Roſe ſtatt⸗ gefundenen Generalverſammlung des Cäcilienver⸗ eins wurden die Herren Gemeinderath Helbig als Präſident und Matthäus Epel als Vicepräfident ſo⸗ wie die Herren Leonhard Bugert, Nikolaus Bugert und Georg Helbig als Vorſtandsmit⸗ glieder wieder gewählt. Neu gewählt als Vorſtands⸗ mitglied wurde Herr Gemeinderath Bergmann. Viernheim, 18. Fabr. Es iſt eine alt⸗ hergebrachte Sitte unſeres Volkes, daß es ſich an Faſt⸗ nacht eine Erholung und ein Vergnügen gönnt.„Ein Vergnügen in Ehren kann niemand wehren.“ Eine ſehr empfehlenswerte Volksunterhaltung an dieſem Tage iſt das Theaterſpiel, das durch Witz, Humor und Satire die Zuhörer in unſchuldiger, angenehmer Weiſe unterhält. Schon im 13. und 14. Jahrh. finden wir die Faſtnachtsſpiele; ihre Verfaſſer waren Volksdichter wie die beiden Nürnberger Meiſter Hans Roſenblüt und Haus Folz. Eine angenehme Unterhaltung an Stelle von vielen geiſtloſen und gefährlichen Luſtbar⸗ keiten wird in unſeren Tagen vermißt. Der katholi⸗ ſche Geſellen- und Arbeiterverein ſuchen dieſem Be⸗ dürfnis nach guter Unterhaltung Rechnung zu tragen durch Vortragsabende, Aufführung von Theaterſtücken u. ſ. w. Der kath. Geſellenverein in Mainz ſpielt an den 3 Faſtnachtstagen, um beſonders die jungen Leute von den vielen Ausſchweifungen dieſer Tage abzu halten. Im Saale des„Freiſchütz“ dahier werden von der Mar. Jünglings⸗Sodalität ebenfalls 3 luſtige Stücke aufgeführt, voll von Humor und Witz. Zu dieſer ſchönen Abendunterhaltung wird freundlichſt eingeladen. Wegen des reichhaltigen Programms iſt der Anfang auf 88 Uhr feſtgeſetzt(ſ. Inſ.). — Wegen Errichtung einer elektriſchen Centrale in Käferthal hatte ſich eine hieſige Elektrizitäts firma an den Stadtrath gewandt, mußte aber ab ſchläglich beſchieden werden, da die Erbauung einer neuen Gasanſtalt jenſeits des Neckars, ſowie das im Induſtriehafengebiet zu erſtellende ſtädtiſche Elektrizitäts⸗ werk wohl in der Lage ſein werden, unſeren Käfer⸗ thalern Mitbürgern alle wünſchenswerthen Erleich⸗ terungen zu bringen. — Die gegen die Verwaltung der ehemaligen Heſſiſchen Ludwigseiſenbahn in Folge der großen Ver kehrsſtockungen eingeleiteten Prozeſſe ſind faſt aus nahmsweiſe auf gütlichem Wege aus der Welt geſchaffen worden. Die Bahnverwaltung hat in allen Fällen einen Vergleich angeſtrebt. Von der Bergſtraße ſchreibt der„B. B.“: „Wie wir aus ſicherer Quelle erfahren, iſt die Ausgabe von Sonntagsfahrkarten auf der Main⸗Neckar⸗ Bahn(hoffentlich für alle Stationen) von der Direction ins Auge gefaßt und Ausſicht vorhanden, daß dieſelben zur Einführung kommen. Ein ſchon viele Jahre ge hegter Wunſch würde damit in Erfüllung gehen und könnte ſich die Main⸗Neckarbahn⸗ Direktion des Dankes der ganzen Bergſtraße verſichert halten.“ Hoffentlich bewahrheitet ſich die Nachricht.“ Mannheim, 17. Febr. Das geſammte Grund, Häuſer⸗ und Gefällſteuerkapital Mannheims beträgt für 1898 132,060,520 Mark, das umlagepflichtige Ge werbeſteuerkapital 190,810,300 Mark; die umlage⸗ pflichtigen Einkommenſteueranſchläge belaufen ſich ein fach auf 48,482,684 Mk., im dreifachen Betrag auf 145,448,052 Mk. Das umlagepflichtige Rentenſteuer⸗ kapital beträgt 192,654,700 Mark. Ludwigshafen, 16. Febr. Geſtern Abend verbreitete ſich die Kunde von einer Blutthat. Der Hafner Leonhard Hohecker, 34 Jahre alt, hat an der Ecke der Wörth⸗ und Maxſtraße den Hafner Georg Lutz niedergeſtochen, ſo daß letzterer alsbald ſtarb. Beide Perſonen haben einen ſchlechten Leumund. Hohenecker war erſt vor einigen Tagen aus dem Zucht⸗ haus entlaſſen worden, wo er eine mehrjährige Strafe zu verbüßen hatte. Während dieſer Strafzeit hat Lutz mit der Frau des Hohenecker ein intimes Verhältniß unterhalten, was nicht ohne Folgen geblieben iſt. Geſtern Abend nun wollte Hohecker ſeine Frau auf⸗ ſuchen, wahrſcheinlich um ihr wegen ihrer Beziehungen zu Lutz den Standpunkt klar zu machen. Unterwegs traf er ſeinen ehemaligen„Freund“ Lutz, fing mit ihm Streit an und ſtach dabei den Lutz ſo ſchwer in den Hals, daß dieſer alsbald zuſammenſank und ſtarb. Der Mörder wurde verhaftet. Heidelberg, 16. Jan. Der in Schladen dei Goslar unter dem Verdacht, der Mörder der Proſti⸗ tuirten Eubler in Heidelberg zu ſein, verhaftete Mann iſt nach gerichtlicher Vernehmung wieder aus der Haft entlaſſen worden.— Auch der in Pirmaſens verhaftete Scheckenbach iſt hier von den Zeugen nicht als Derjenige anerkannt worden, den man am Abend vor dem Mord mit der Eubler geſehen hat. Er wurde wieder frei⸗ gelaſſen. Oppau(Pfalz), 17. Febr. Schon lange bemerkte man ernſthafte Zwiſtigkeiten zwiſchen einheimiſchen und preußiſchen Arbeitern, welche auf der am Rheine gelegenen Ziegelei Metzner beſchäftigt ſind. Der hieſige Polizeidiener faßte erſt am Samſtag Mittag einen Burſchen ab, der in Ludwigshafen 6 Revolver und einige doppelläufige Piſtolen einkaufte, womit die Ziegelei„armirt“ werden ſollte. Geſtern Nacht brachen nun die Streitigkeiten aus, welche mehr den Charakter einer Art Revolte hatten. Die Kantine wurde demolirt, mit Meſſern, Spaten, Schaufeln und Revolvern ging man zum Angriff über. Die hieſige Polizeimannſchaft griff recht energiſch ein, ſie erwies ſich jedoch einem ſolchen Haufen gegenüber als zu ſchwach. Langen, 17. Febr. Große Aufregung herrſcht unter den hieſigen Einwohnern über die Nachricht, daß bei der hieſigen Kreditkaſſe, Genoſſenſchaft mit unbe⸗ ſchränkter Haftpflicht, ſchon ſeit längerer Zelt große Unregelmäßigkeiten ſtattgefunden haben ſollen. Zwei Vorſtandsmitglieder ſind ihres Amtes enthoben worden. Den umlaufenden Gerüchten zufolge ſoll ein großer Fehlbetrag, der die Summe von 100,000 Mark über ſteige, vorhanden ſein. Da die Staatsanwaltſchaft und der Unterſuchungsrichter bereits mit der Sache befaßt ſind, wird wohl bald volle Aufklärung erfolgen. Kehl, 17. Febr. Ueber das Vermögen des be⸗ kannten Konkursverwalters Feodor Richter in Straß⸗ burg iſt am letzten Samstag der Konkurs eröffnet worden. Richter ſoll bereits ſeit acht Tagen Straß burg verlaſſen haben. Richter war auch Konkursver⸗— walter über die Konkursmaſſe der Kreditbank Kehl. Die kurſirenden Gerüchte, daß Genannter Gelder der Kreditbank Kehl unterſchlagen habe, entbehren lt. „Kehler Wochenblatt“ der Begründung. Es hieß, Richter hätte unter Mitnahme von 100,000 M. das Weite geſucht. Hornberg, 17. Febr. Ueber den derzeitigen Aufenthalt des nun ſeit drei Wochen von hier ver⸗ ſchwundenen Polizeidiners Karl Blum iſt immer noch nichts bekannt. Die letzten Spuren, die derſelbe hinter⸗ ließ, führen nach Freiburg. Von dort wird mitge⸗ theilt, daß Blum Samſtag den 29. Januar, über Mittag getroffen wurde, wobei er den Gewährsmann fragte, wann der nächſte Zug nach Baſel abgehe. Blum kam mit Zug 59 in Freiburg an und fuhr mit demſelben Zug um 2 Uhr 7 Min. nach Baſel weiter. Kenzingen, 15. Febr. Vorgeſtern früh 5 Uhr legte ſich auf der Strecke Herbolzheim⸗Kenz ingen der verheirathete Hafnermeiſter Künzer von Herbolzheim, der dem Trunke ſehr ergeben war, auf die Schienen und ließ ſich vom Frühſchnellzug überfahren. Der Kopf wurde ihm buchſtäblich vom Rumpfe getrennt. Künzer hinterläßt eine Wittwe und ſechs unmündige Kinder. Wie die„Mb. Nchr.“ hören, ſollen zerrüttete ein; das Motiv zur That geweſen ein. Freiburg, 17. Febr. Das Urtheil gegen den Brandſtifter Albinus iſt jetzt rechtskräſtig geworden, da von demſelben keine Reviſion eingelegt wurde, für die es an jeder Handhabe gefehlt hätte. Der Ver⸗ brecher iſt ins Zuchthaus nach Bruchſal verbracht worden. Koblenz, 18. Febr. Bei einem geſtern Abend hier ausgebrochenen Brande iſt eine Frau mit ihrem Kinde erſtickt. Köln, 17. Febr. In der ſeit Montag andau⸗ ernden Schwurgerichtsverhandlung gegen drei Straßen- räuber, die im October und November v. J. in den Vororten mehrere Raubanfälle verübt und ihre Opfer durch Meſſerſtiche und Revolverſchüſſe ſchwer verletzten, wurde heute Nachmittag das Urtheil geſprochen. Das Gericht verurtheilte die Straßenräuber zum höchſten Strafmaß von 15 Jahren Zuchthaus, Aberkennung der Ehrenrechte auf 10 Jahre und Stellung unter Polizeiaufſicht. Der Vorſitzende des Gerichtshofs be⸗ tonte, daß das Gericht ſeit Jahren keine ſo verwegene Verbrecherbande abgeurtheilt habe. Elberfeld, 18. Febr. Im Prozeß wegen des Eiſenbahnunglücks bei Vohwinkel wurde der angeklagte Stations⸗Aſſiſtent Zaineck freigeſprochen. Dieſer Ge⸗ richtsſpruch iſt eine ſchwere Niederlage für die Eiſen⸗ bahnverwaltung. Trieſt, 16. Febr. Nach Meldung aus Bombay iſt der öſterreichiſche Lloyddampfer„Meduſa“ bei der Inſel Coca geſtrandet. Einzelheiten ſehlen noch. — 6 Meter Frühjahrs- u. Sommer- 6 Mtr. Waschstoff zum Kleid f. M. 1.68 Pf. Stoff 6„ Sommer-Nouveauté„„„ 2.10 5 l 6 57* dop. br. 57* 2.70 57 fu 16. 1.80 U 5* Loden, vorzgl. Qual. dop. br. 11 3.90* 1 Modernste Kleider- und Blousenstoffe in grösster Auswahl versenden in einzelnen Metern franko ins Haus franco ins Haus. Oettinger Co., Frankfurt a. M. auf Verlangen Modebilder Versandthaus. 2 gratis. Separat-Abtheilung Stoff z. kKanzen Anzug M. 3.75 * für Herrenstoffe J Cheviot 7 7„ 5.85 ee ge ef . b. 1 2 RAD, fen Gras, doe fel (KN mp g ſſelolle ste del“ Sie gel 9 1 Stan! 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Ich werde eine Geſellſchaftsdame für Sie engagiren und damit allem Gerede ein raſches Ende bereiten.“ „Bitte, thun Sie das nicht, Mylord,“ bat Valerie mit bewegter Stinime.„Ich bin nicht von hoher Her⸗ kunft und keine paſſende Bewohnerin Ihres Hauſes. Die Verborgenheit iſt mein Aſyl.“ „Valerie!“ „O, halten Sie mich nicht zurück; geſtatten Sie mir, daß ich Ihr Haus verlaſſen darf,“ ſtammelte das Mädchen, während er ſie erſchrocken anſah. „Und wohin wollen Sie gehen?“ fragte er. „Ich würde in Gertrudens Begleitung nach einem entlegenen Dorfe gehen.“ „Sie können ja in Devonſhire auf dem Gute St. Berry Ihren Wohnſitz nehmen. Glauben Sie nicht, daß es Ihnen dort gefallen würde?“ „Dort wie überall, wo Sie find, Mylord, würde ich glücklich ſein,“ rief Valerie bewegt aus.„Aber ich darf weder auf Ihren Landſitz gehen, noch hier bleiben. Ich muß meine Heimath noch heute verlaſſen!“ „Aber das iſt eine Thorheit, Valerie,“ rief der alte bekümmerte ſich nicht um Angelegenheiten, die ſie nichts angehen.“ . Er ſchritt haſtig einige Mal im Zimmer auf und ab; dann blieb er vor dem jungen Mädchen ſtehen und ſah mit zärtlichem Blick in ihr liebliches, b leiches Antlitz. „Valerie,“ redete er ſie an,„ich habe Sie lieb ge⸗ wonnen und weil ich aus Ihrem Mund erfahren habe, daß Sie freudig darin einwilligen würden, ſo wiederhole ich es Ihnen, daß ich Sie adoptiere und Ihnen mein ganzes mir zur Verfügung ſtehendes Vermögen, das un⸗ abhängig von dem Fideicommiß iſt, vermachen will. Bleiben Sie bei mir, Valerie und verſchönern Sie meine einſamen, alten Tage!“ „Wie gerne würde ich Ihren Wunſch erfüllen, wenn ich es könnte,“ antwortete Valerie, mit Thränen in den Augen.„Mylord, ich bin Ihnen mit kindlicher Liebe zugethan, aber Verhältniſſe, von denen ich nicht reden darf, zwingen mich, dieſes Haus zu verlaſſen. Deßhalb halten Sie mich nicht zurück, Mylord; meine Liebe und meine Gebete werden Ihnen dafür danken.“ „Es kommt mir alles wie ein Traum vor,“ erwi⸗ derte der Graf.„Geſtern noch, Valerie, waren wir ſo glücklich! Laſſen Sie die thörichten Worte 55 Frau nicht trennend zwiſchen uns treten! Auch giebt es ja noch einen anderen Ausweg, daß Sie trotz alledem in meinem Hauſe bleiben könnten. Ich weiß einen Mann, der Sie anbetet und Ihnen freudig ſein Leben weihen würde. An ſeiner Seite können Sie als meine Adoptiv- tochter die Herrin dieſes Hauſes ſein. Darf ich Mr. Clifford's Werbung begünſtigen?“ Valertens Antlitz hatte bei den erſten Worten des Grafen eine dunkle Röthe überzogen; als er jedoch den Namen Clifford nannte, wich plötzlich jeder Blutstropfen aus ihrem Antlitz und verwirrt ſtammelte ſie: „Nein, nein, ich kann ihm meine Hand nicht reichen.“ „So lieben Sie einen Andern?“ fragte der Lord weich Graf in ärgerlichem Tone.„Ich wollte, Lady Georgine „Iſt vielleicht Sir Arthur Ruſhfield der Glückliche?“ fragte der Graf weiter.„Sie ſahen ſich erſt zweimal, 1 junge Herzen entflammen ſich leicht. Lieben Sie i n 40 „Wenn dem auch ſo iſt, Mylord,“ antwortete jetzt Valerie mit hochherziger Offenheit,„ſo kann ich ihn doch nicht heirathen, weil ich keine paſſende Braut für Sir Arthur Ruſhfield bin.“ „Ich verſtehe,“ ſprach der Graf traurig,„was Sie von dem jungen Baron trennt. Aber Clifford könnten Sie ohne Bedenken heirathen.“ „Mylord,“ erwiderte das junge Mädchen tonlos. „Ich habe nie eine Heimath kennen gelernt und darf die mir von Ihnen eröffnete nicht annehmen; ich werde immer heimathlos bleiben.„Entſagen“ iſt mein Loos. Laſſen Sie mich daher ungehindert ziehen und Sie damit für immer von dem Amte eines Vormundes befreien, welches Miß Winham Ihnen aufgebürdet hat. (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Mit einem guten Gewiſſen kann man auch in der Dunkelheit wandeln. Ein unvernünſtiger Menſch fürchtet ſich vor ſeiner Frau, aber eine kluge Frau gehorcht ihrem Manne. Nicht der Wein, ſondern das Laſter macht einen Menſchen zum Trunkenbol d. Der Irrthum eines Augenblicks wird oft der Kummer eines ganzen Lebens. Der Weiſe weiß ſich in die Verhältniſſe zu ſchicken, wie das Waſſer ſich den Formen des Behälters anpaßt. Valerie neigte ihr von Neuem erröthendes Antlitz. hr Ad J i 1 hen dan Der len nbi n weſen ben en 10 0 Wem len dal. kaßen. l ben per idten cen fung Unter hene des lan 1 Isen, bay ber . fan 81k nit tn, * 1 Bekanntmachung. Nachdem mehrere dringende Aufforderungen und Warnungen vorausgegangen, machen wir immer wieder die Wahrnehmung, daß die Reinigung der Straßen von Schlamm(Staub) nicht befolgt wird. Wir haben wiederholt auf die Vortheile hingewieſen, die eine gründliche Reinigung der Straßen für die ganze Gemeinde hat; namentlich in Bezug auf die unter den Kindern graſſirenden Krankheiten übt der ſchlechte Zuſtand der Straßen einen bedeutenden Einfluß aus, kommen doch die Kinder— die ſehr oft mit ſchlechtem Schuhwerk bekleidet ſind— in dieſer Jahreszeit bei ſolchen ſchmutzigen Straßen zu keinem trocknem warmen Fuße. Wollten doch die Eltern endlich Einſicht haben und im Intereſſe der Allgemeinheit jeder dazu beitragen, daß die Straßen in der großen Gemeinde ein würdiges Ausſehen erhalten. Das Ausſehen der Straßen läßt auf die Ord⸗ nungsliebe und Reinlichkeit des Hausbeſitzers bezw. Bewohners ſchließen. In dieſer Jahreszeit hat jeder genügend Zeit, die Straßen in Ordnung zu halten. Beſen und Kratze gehören ebenſo gut zum Inventar als Pflug und Egge. Wie jetzt der Schlamm, ſo iſt in der trockenen Jahreszeit der Staub die Urſache und Erreger von Krankheiten. Wir machen die Einwohner Viernheims letztmals darauf auf— merkſam, die Straßen Mittwochs und Samstags gründlich zu rei⸗ f Gegen die nigen, den Schlamm und Staub ſofort zu entfernen. Säumigen werden wir die Strenge des Geſetzes unnachſichtlich zur Anwendung bringen, denn wir fühlen uns dazn verpflichtet, um endlich den Geſundheitszuſtand in unſerer Gemeinde zu heben. Viernheim, den 17. Februar 1898. Großh. Burgermeiſterei Viernheim. 216 Pfützer. Bekanntmachung. Freitag, den 18. d. Mts. und an den folgenden Tagen des Vormittags wird weiter an Recceßholz abgegeben: Auflagebetrag Der Reſt des großen Holzes von Leonhard Hoock 1. bis Johann Roſchauer 2. 11 4.— Kleines Loosholz: Scheitholz von Konrad Winken⸗ bach 1. bis Jakab Mandel 4. 15— Knüppelholz von Johann Wunder 8. bis Philipp Mandel 4. 11333 Ergänzungsholz von Philipp Pfenning 2. bis Andreas Bläß 3. 0 Kiefern⸗Stöcke von Hermann Weißmann bis Gg. Schalk 1. 3„ẽ 60„ Kiefern⸗Wellen von Michael Schuſter 2. bis Jakob Buſalt 3. Wwe. 0 Kiefern⸗Ausaſt⸗Wellen von Georg Benz 1. bis Johann Jakob Hoock 1. 11 Eichen. Knüppelholz von Georg Renner 1. bis N Georg Kempf 6 G Eichen⸗Wellen von Anton Bauer 2. bis Jakob Müller 3., Viernheim, den 17. Februar 1898. 217 Ehrhardt, Rentmeiſter. Gaſthaus zum grünen Laub. Bei Unterzeichnetem wird morgen Faſtnachts⸗Sountag gut besetzte Tanzmuſik abgehalten. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt ein Mathias Träger, 218 Gaſtwirth 1550 grünen Laub. Gasthaus zum Ochsen. Morgen Faſtnacht Sonntag findet bei Unterzeichnetem von Nachmittags 3 Uhr an 5 gutbeſetzte Tanz⸗Muſik ſtatt. Es ladet zu zahlreichem Beſuche freundlichſt ein Franz Jiſcher, 219 Gaſtwirth zum Ochſen. 2 Ball⸗Artikel für Carneval. 3(nod. Balltücher) UD. M. 1.70 an Handſchuhe, Cravatten, Kragen, Manchetten, Servieteurs, Oberhemden n 15 empfiehlt Leonhard Cramer Jiliale Viernheim. Aeckerverpachtung. Mittwoch, den 23. Februar laſſe ich auf dem Rath⸗ hauſe dahier folgende Aecker in Looſen von/ und 1 Morgen auf mehrere Jahre in Pacht verſteigern: 1. Weinheimer Weg rechts 5769 Quadratmtr. 2. Groß— ſachſenweg links 8560 Quadratmtr. 3. Großſachſenweg rechts 5544 Quadratmtr. 4. Vaudenfeld 4913 Qmtr., 5. Spitzengewann 10432 Quadratmtr. 6. Heilig Berlich. 7. Hinter den Zäunen 3184 und 1709 Omtr. 8. Am erſten Berlichsweg 10044 und 6969 Qmtr. 9. Lange Morgen 6631, Heddesheimer Weg links 6469, Rindlache 12519, Heck, 3. Gewann, 3488, 3519 und 3519, Heck, 4. Gewann, 4425 und Raten Morgen 7694 Quadratmtr. 221 P. Ehatt Wwe. Mar. Jünglings⸗Sodalität. Sonntag den 20. d. Mts.(Faſtnacht) theatraliſche Abend- ukerhalkung im e des„Freiſchütz“: 1. Der neue Bürgermeiſter von Beckum. Luſtſpiel von Th. Pollmanns. 2. Der Jude und der Offizier. ö Komiſches Duett von Otto Hofner. 3. 5 Grad weſtlich von Ferro oder„Der beſtrafte Wucherer“. Poſſe von Th. Pollmanns. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Anfang /¼8 Uhr. Platz 30 Pfg. Eintrittspreis: 1. Platz 50 Pfg., 2 223 5 Vorſland. Von nächſten Donnerstag ab finden die * 7 8 regelmäßigen Turnſtunden wieder ſtatt.— Die aktiven Mitglieder ſowie die Zöglinge haben zu denſelben pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. 1 5 Der Turnwart. NB. Diejenigen jungen veute, welche dem Vereine beizutreten wünſchen, konnen ſich bei allen Mitgliedern desſelben melden. Das 8 beträgt für Aktive Mk. 1.20. Zöglinge ſind frei. Gilhaus zum deukſchen Kaiſer. Am Faſtnacht⸗Sonntag wird bei Unterzeichnetem gutbeſetzte Tanz Muſit abgehalten, ausgeführt von der Kapelle Wunder. Beginn Nachmittags 3 Uhr. Verabreichung vorzüglicher Speiſen und Getränke, ſowie auf⸗ merkſame Bedienung zuſichernd, ladet zu zahlreichem Beſuche freund— lichſt ein 224 Jakob Kempf, ö Gaſtwirth zum deutſchen Kaiſer. Die weltbekannte Nähmaſchinen-Großfirma M. ö Jacobſohn, Berlin, Lilienſtr. 126, an der Großen Fried⸗ 1 8 richſtr., bewährt durch langjährige. an Marke D 85 Mitglieder für Poſt⸗, Militär⸗, Krieger⸗, Lehrer⸗ u. Beamtenvereine, verſ. d. neueſte Familien⸗ Nähmaſchine„Krone“ für Schneiderei und Hausarbeit und gewerbliche Zwecke, mit leichtem f Gang, ſtarker Bauart, in ſchöner Ausſtattung, mit Fußbetrieb und Verſchlußkaſten für Mk. 50. Bo⸗ ruſſia⸗Schiffchen⸗Maſchine Ausſtattung II Mk. 45. Vierwöchentliche Probezeit, 5jähr. Garantie. Ring⸗ ſchiffchen⸗Maſchinen für Schuhmacher und Herren— ſchneider zu billigſten Preiſen. 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Seine Majeſtät der Deutſche Kaiſer und König von Preußen haben die Gnade gehabt, die zum Andenken an den hochſeligen Kaiſer und König Wilhelm I. geſtiftete Medaille allen recht⸗ mäßigen Inhabern der preu⸗ ßiſchen Kriegsdenkmünze für 1864, des preußiſchen Erin⸗ nerungskreuzes für 1866 oder der Krieasdenkmünze von 1870/71 ohne Rückſicht auf ihr Kom⸗ battanten. oder Nichtkombat⸗ tanten Verhältniß zu verleihen. Ausgeſchloſſen von der Ver⸗ 2 leihung ſollen nach Allerhöchſter Beſtimmung bleiben diejenigen, welche a. ſich nicht im Vollbeſitz der bürgerlichen Ehrenrechte be⸗ finden, b. wegen einer mit Ehren⸗ ſtrafen bedrohten ſtrafbaren Handlung mit Freiheits⸗ ſtrafe oder wegen Ver⸗ brechen bezw. Vergehen mit mehr als 6 Wochen Gefäng⸗ niß beſtraft ſind, o. mit Freiheitsſtrafe beſtraft worden ſind, inſofern ſie durch die der Beſtrafung zu Grunde liegende Hand⸗ lung eine unehrenhafte Ge⸗ ſinnung bethätigt haben. Behufs Ausführung dieſes Allerhöchſten Erlaſſes fordern wir alle in keinem aktiven mili⸗ täriſchen Verbältniß ſtebenden Berſonen, welche die Heſſiſche Staatsangehörigkeit be⸗ ſitzen und Anſpruch auf die Medaille zu haben glauben, auf, ſich unter Vorlegung der zum Nachweis ihres Anrechts erforder⸗ lichen Beweisſtücke zu melden. 1. ſofern ſie in Heſſen ihren Wohnſitz haben: a. Offiziere, Sanitätsoſfiztere, obere und mittlere Militär⸗ beamte bei demjenigen Be⸗ zirkskommando, zu welchem ihr jetziger Wohnort gehört, b. Unterbeamte und Militär⸗ perſonen vom Feldwebel abwärts, ſowie alle ſonſtigen Perſonen bei der Bürger⸗ meiſterei ihres Wohnortes, 2. ſofern ſie außerhalb Heſſens aber in Deutſch⸗ land ihren Wohnſitz haben: a. Offiziere, Sanitätsoffiziere, obere und mittlere Militär⸗ beamte bei demjenigen Be⸗ zirkskommando, zu welchem ihr letzter Wohnſitz in Heſſen gehört, b. Unterbeamte und Militär⸗ perſonen vom Feldwebel abwärts, ſowie alle ſonſtigen Perſonen bei der Bürger⸗ meiſterei ihres letzten Wohn⸗ ſitzes in Heſſen. Vor Empfang des Beſitzzeug⸗ niſſes, welches gleichzeitig mit der Medaille verabfolgt werden wird, iſt Niemand befugt, die — etwa ander weit beſchaffte— Medaille anzulegen. Darmſtadt, den 31. Jan. 1998. Großh. Miniſterium des Innern. Finger. —— Täglich i friſche Eier Heu hat zu verkaufen Jakob Wiegand. Dr. med. Hope homöop. Arzt in Halle a. S. Auswärts auch brieflich. .———— — 5 ä— — K 2——————̃—A—=ꝝ——=—ꝛxꝛ——— * 2———* — ——— — FVV. E — 3— N. Neuheiten für Schwarze Cachemires] Schwarze Crépes Reine Wolle Breite 90 bis 110 Centimeter 80 Pfennig bis 2 Mark 90 Pfennig das Meter. Schwarze Crspons Reine Wolle Breite 100 bis 115 Centimeter Reine Wolle Breite 95 bis 115 Centimeter 90 Pfennig bis 3 Mark 50 Pfennig das Meter. Deutſche und engliſche Fabrikate Breite 100 bis 120 Centimeter 90 Pfennig bis 9 Mark 90 Pfennig 2 Mark 20 bis 5 Mark 50 Pfennig 8 ö das Meter. 5 das Meter. 2, 18 F. Heffff, Manndeſm. 7 Spezialhaus fur Kleiderstoffe und S naa die Confirmation. Schwarze Mohairs Reine Wolle Breite 100 bis 115 Centimeter 1 Mart 60 bis 4 Mark 80 Pfennig das Meter. Schwarze Alpaccas] Schwarze Ondulines Reine Wolle Breite 110 bis 120 Centimeter 2 Mark 50 bis 4 Mark 90 Pfennig das Meter. 212 Neuheiten in weissen Kleiderstoffen, ie: Oachemires, Travers, Crepulines, Batiste, Crépes, Halbseide von 45 Pfennig bis 3 Mark 50 das Meter. Neu aufgenommen Vorhänge, Gardinen! Stores ——— Viernheimer Creditverein. (E. G. m. u. H.) Sonntag, den 27. Februar d. Js., Nachmittags 3¼ Uhr, im Rathhausſaale ordentliche Geueral-Werlammlunn. Tagesordnung: Rechnungsablage und Dechargeertheilung, Beſch lußfaſſung über Gewinnvertheilung, Gehaltserhöhung des Direktors, Herabſetzung des Zins sfußes für Spareinlagen. Zu zahlreichem und pünktlichem Erſcheinen ladet ein Viernheim, den 18. Februar 1898 Der Vorſitzende des Aüffichtsraths: Winkler. 2 Von heute an liegt acht Tage lang die geprüfte Jahres⸗Rechnung pro 1897— zur Einſicht der Genoſſen auf dem Geſchäftszimmer offen. Viernheim, den 19. Februar 1898. Für den Vorſtand: Kempf. Pieruheimer Gredikuerein (Eingetr. G. m. u. H.) Wegen der Nachmittags ſtattfindenden Verſammlung fällt der Zahltag am 27. ds. Mts. aus General⸗ 214 0 und wird derſelbe am 20. d. Mts. abgehalten. Der Vorſtand. in weiß und créme nom einfachſten bis zum vornehmſten Geſchmack. Verſandt aller Waaren, Muſter und Modebilder umgehend b Alle Sorten Heu und Hückſel . Mich. Wunderle Viernheim. Empfehle mich im 200 Waſchen u. Bügeln in und außer dem Hauſe. Luiſe Bugert, Friedhofſtraße. Ein 10jähriges, braunes Stutenpferd hat zu verkaufen Mathias Reichle Heddesheim. Schöne Dickrüben hat zu verkaufen 203 Nik. Helbig zum Waldſchlößchen. Reife Michſchweine hat zu verkaufen 204 Georg Kalt. Tuchreſte. Eine Varthie hochfeine Reſte in Tuchſto fen, Cheviot, Kammgarn, zu Hoſen und Anzügen. 3¼ Meter braun, blau, ſchmwarz Cheuiot. eiſen- feſt zu einem Anzug Reſt Mark 4.50. Weiss Mannheim Strohmarkt 0 4, 7. 184 193 183 27. Februar Abends melden. Bauern⸗Verein Viernheim. Diejenigen Mitglieder, welche durch den Verein Guano oder Chili haben wollen, mögen ſich bei einem der nachſtehenden Vor⸗ ſtandsmitglieder: Johannes Schneider 3., Friedrich Kühl⸗ wein, Nikolaus Helfrich oder Adam Hofmann bis zum Spätere Anmeldungen werden 206 Der Vorſtand. Kunst-Anzeige. Bei der Durchreiſe durch Viernheim wird die weltberühm. türkiſche Künſtlergeſellſchaft aus Konſtantinopel am Faſtnacht⸗Dienstag Abend zwiſchen 725 und 1068 Uhr im Saale des Hotel zum Freiſchütz(parterre, Eingang erſte und zweite Thüre rechts oder links) eine große 5 urſtellung Reiches, großartiges, in der Zukunft noch nie geſehenes Programm. Kunſt-Muſik-Kapelle(40 Mann ſtarſt) wird konzertiren. LKaſſenöffnung 7 Uhr präcis Abends. Eintrittspreis ohne Abzug für jede Perſon Groß wie Klein nach deutſchem Gelde 13 Pfennig, wer mehr gibt, dem können wir nicht wechſeln. Ihr Männlein und Weiblein, die ihr noch keine ſo eigentuͤm⸗ liche Fremdländer in Nationaltracht geſehen habt, ſtrömet alle alle in das Hotel Freiſchütz, und deſſen ſind wir gewiß, daß ihr euch in eueren Erwartungen übertroffen ſeht. Zugleich erlaubt ſich die Direktion an die geehrten Beſucher die ergebene Bitte zu richten, einen vollen Geldbeutel und viel Hunger und Durſt mitzubringen, um eine kleine Ausbeutung der gut gefüllten Küche und Keller zu bewerkſtelligen. Die Direftion. Turngenoſſenſchaft„Germania“ nicht berückſichtigt. NB. Sämmtliche Mitglieder der haben freien Zutritt. Rheinisch. Technikum, Bingen für Maſchinenbau und Elektrotechnik. Programme koſtenfrei. 139