0 den an 18 iel⸗ rd⸗ 0 zer 74 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: i 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. —— hiernbeiner Autiger Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Anzeigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die Z3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Wirkſamſtes Inſertions-Organ. i Ur. 24. — Mittwoch, den 23. März 1898. wird entſprechender Rabatt gewöhrt. . Jahren Deutſchland. Freiburg, 21. März. Bei der heutigen Wahl im Münſter zu Freiburg wurde durch den Weihbiſchof Dr. Knecht von der Kanzel verkündet, daß der Biſchof Dr. Komp von Fulda einſtimmig zum Erzbiſchof gewählt worden ſei.(Biſchof Georg Ignaz Komp von Fulda, geb. 5. Juni 1828 zu Hammelburg in Unterfranken, ſtudirte Philoſophie und Theologie, ward 1853 zum Prieſter geweiht, 1856 Lehrer am Klerikalſeminar in Fulda, 1860 Profeſſor und bald darauf Regens des Prieſterſeminars daſelbſt und 1882 Domkapitular. Der Papſt ernannte ihn zum päpſtlichen Hausprälaten. Nachdem er nach dem Tode des Biſchofs Weyland vier Monate die Diözeſe Fulda verwaltet hatte, wurde er im Juli 1894 ſelbſt zum Biſchof von Fulda gewählt und vom Papſt und der preußiſchen Regierung beſtätigt. Berlin, 19. März. Ueber einen neuen Ueberfall auf deutſche Soldaten in Kiao⸗Tſchau wird dem„Berl. Lokal⸗Anzgr.“ aus Tſintaufort, 18. März, depeſchirt: Der Unteroffizier Lehmann hatte mit 2 Seeſoldaten den Abbruch der von den Beſatzungsmannſchaften bald nach ihrer Landung erbauten Telephonlinie zu beſorgen. Als er nun in dem Dorfe Konſhuntino den bei den Abbruchsarbeiten beſchäftigt geweſenen Kulis ihren Lohn auszahlen wollte, mußte er zu dieſem Zwecke acht Dollarſtücke in kleineres Geld umwechſeln laſſen. Hierbei bemerkten der Wechsler und die ihn umringen⸗ den Chineſen, daß Lehmann noch eine größere Summe in ſeinem Beſitz hatte. Dies erregte ihre Begehrlichkeit. Sie folgten den Soldaten, als dieſe einer anderen Arbeiterkolonne nachmarſchirten, in einiger Entfernung, verhielten ſich indeß ſo ruhig, daß die Verfolgten nicht den geringſten Verdacht ſchöpften. Plötzlich aber ſtürzten ſie ſich gleichzeitig von hinten auf die Sol⸗ daten, ergriffen ihre Gewehre und verſuchten, die Ueberfallenen niederzuwerfen, in der Abſicht, ſie ihrer Baarſchaft zu berauben. Zum Glück gelang es dem Unteroffizier Lehmann, ſein Seitengewehr zu ziehen. Er verſetzte damit einem der Angreifer einen Hieb über den Kopf, gleichzeitig feuerte der Seeſoldat Schil⸗ ling, der zur Erde geworfen war und ſein Gewehr mit aller Gewalt vertheidigte, im heftigſten Ringen und ohne anzuſchlagen einen Schuß ab, durch den ein Chineſe tödtlich verwundet wurde. Nun war es mit dem„Muth“ der übrigen Angreifer vorbei; in wilder Flucht jagten ſie davon. Die frei gewordenen Soldaten wollten ihnen in begreiflicher Erregung ſofort ein paar Schüſſe nachſenden, doch Unteroffizier Lehmann verbot es ihnen, und ſo gelang es den Räubern, einſtweilen unbehelligt zu entkommen. Die deutſchen Soldaten ſind völlig unverletzt. Nach dieſem aufregenden Zwiſchenfall wurden die Abbruchsarbeiten ungeſtört fortgeführt und beendet. Nach erſtatteter Meldung an den Gouverneur Truppel leitete dieſer ſofort eine Unterſuchung ein. Aachen, 19. März. Das Reichsgericht verurtheilte wegen Verraths militäriſcher Geheimniſſe den Bezirks⸗ feldwebel Hahnenbruch zu 34 Monaten Zuchthaus und Ausſchließung aus dem Heere, ſeinen Mitwiſſer, Be⸗ zirksfeldwebel Kircher, zu 22 Monaten Gefängniß und Degradation. Ausland. London, 19. März. Aus Waſhington wird ge⸗ meldet, daß zwei neue Geſchwader gebildet werden Das eine, aus Schlachtſchiffen und Kreuzern beſtehende, ſoll ſich bereit halten, nach Belfaſt oder den zwiſchen⸗ liegenden Punkten zu ſegeln, um den Angriff der feind⸗ lichen, nach Norden beſtimmten Flotte abzuwehren oder, wenn nöthig, nach Keyweſt zu gehen, um die dortige Flotte zu verſtärken. Das zweite Geſchwader wird aus Monitors beſtehen, die in der Mitte zwiſchen Hampton Roads und Keyweſt ſtationirt werden, um die dortigen Häfen zu vertheidigen. Bei Armſtrong wurden für 145,000 Dollar Schnellfeuer⸗Geſchütze be⸗ ſtellt, bei Maxim in Shefield 30 große Schnellfeuer⸗ Geſchütze zur Küſtenvertheidigung. Sofia, 21. März. Hier trafen mehrere Hundert mazedoniſche Flüchtlinge ein, welche die Zuſtände in Mazedonien in den düſterſten Farben ſchildern. Die Grauſamkeit der Türken gegen die Chriſten dauerten fort und zwar in ungeſchwächter Weiſe, weßhalb das mazedoniſche Comité beſchloß, den Großmächten ein Memorandum zu überreichen, in welchem die Zuſtände ausführlich dargeſtellt werden ſollen unter Schilderung von Einzelheiten der Grauſamkeiten mit Namens⸗ nennung. Havanna, 19. Mäkz. Die militäriſchen Aktionen werden jetzt ſehr lebhaft betrieben. 80 Bataillone ſind in den öſtlichen Provinzen zuſammengezogen. Der Streifzug hat zum Zwecke, in jenen Gegenden, wo erſt die Anfänge der Inſurgentenherrſchaft vorhanden ſind, den Aufſtand zu unterdrücken. New⸗Nork, 19. März. Den Plan der Schlichtung der Differenzen zwiſchen Spanien und den Vereinigten Staaten durch einen Schiedsſpruch des Papſtes oder des Königs der Belgier iſt von der Regierung wieder aufgegeben. New⸗Nork, 19. März. Senator Proctor, der bekanntlich in Kuba geweilt und von dort zurückge⸗ kehrt iſt, machte im Senat ſenſationelle Angaben bezüglich der barbariſchen Kriegsführung ſeitens Spaniens in Cuba und erklärt Blanco's Miſſion als einen voll⸗ ſtändigen Fehlſchlag. Das Bundesheer wird um 100,000 Mann verſtärkt. Die Regierung kaufte 12 Kauffahrteiſchtffe an. Der Bericht über die Unter⸗ ſuchung der„Maine“ ⸗Kathaſtrophe wird heute oder morgen erwartet. New⸗York, 21. März. Der ſoeben veröffentlichte officielle Bericht der Unterſuchungskommiſſion ſtellt es als unzweifelhaft dar, daß der„Kreuzer Maine“ mittelſt eines ſubmarinen Torpedos in die Luft ge⸗ ſprengt wurde. Der detaillirte Bericht der Taucher läßt keinen Zweifel darüber zu. Nah und Fern, B. Heddesheim, 21. März. Die vom evang. Kirchenchor hier am letzten Sonntag im Gaſthaus zum badiſchen Hof veranſtaltete zweite muſikaliſch thea⸗ traliſche Abendunterhaltung war ſo ſtark beſucht, daß der Saal und Nebenzimmer des Herrn Chriſtoph Zettel bis auf den letzten Platz beſetzt waren. Das reichhaltige Programm war recht gut gewählt und wurden ſämmtliche Theaterſtücke und die Muſikbegleitung durch Herrn Lehrer Wittlinger tadellos und präcis aufgeführt; auch wurden die Lieder vom Verein ſchön geſungen. Sämmtliche Spieler insbeſondere die Herren Peter Schubach, Jakob Zeilinger, Heinrich Jöſt, Peter Wilhelm ete. und die Damen Dina Geiſinger, Liſette Kling, Eliſe Schmitt, Eva Geiſinger, Roſa Götz, Katharina Schmidt ete. brachten ihre Rollen in humoriſtiſcher, komiſcher und gelungener Weiſe zur Darſtellung, womit ſie bewieſen, daß deren Leiter Herr Lehrer Wittlinger und Peter Schubach die Stucke gut eingeübt haben und darf deßhalb der Verein auf ſeine vortrefflichen Leiſtungen mit voller Befriedigung zurückblicken. Allen Mitwirkenden, die ſich nochmals zu Gunſten der Vereinskaſſe der Mühe und Arbeit unterzogen haben, ſei öffentlich der gebührende Dank ausgeſprochen. Ladenburg, 19. März. Vorgeſtern Abend wurde die 19 Jahre alte ledige Maria W. von hier wegen Vergehens gegen das keimende Leben durch die Gendarmerie verhaftet und Gr. Staatsanwaltſchaft in Mannheim eingeliefert. Gleichzeitig mit verhaftet wurde wegen Beihülfe der zufällig hier anweſende frühere Dienſtherr der W., ein angeblich wohlhabender Gerber aus Frankenthal. Beide ſollen das Vergehen eingeſtanden haben. Mannheim, 19. März. Geſtern Abend fand eine gemeinſame Sitzung des Neckarauer Bürgeraus⸗ ſchuſſes und der Vertreter des Mannheimer Stadtraths unter dem Vorſitz des Herrn Regierungsraths Pfiſterer ſtatt, zu gemeinſamen Berathungen der Elngemein⸗ dung Neckaraus. Gegen eine angeregte Probeabſtim⸗ mung proteſtirte die Mehrheit ſehr lebhaft. Als Ge⸗ Was die Liebe vermag. Roman von E d. Wagner. Nachdruck verboten. 64. Fortſetzung. Gertrude empfing ſie lächelnd und Valerie beantwor⸗ tete geduldig ihre neugierigen Fragen, während ſie einige Minuten, ohne den Hut abzunehmen, vor dem Kamine ſitzen blieb. Dann erhob ſie ſich und ſagte: „Gertrude, ich muß mir Notenpapier holen, weil ich heute Abend noch etwas für meine Schülerinnen abſchreiben will. Bis zum Thee werde ich wieder zurück ſein.“ Nach dieſen Worten verließ ſie das Zimmer und er⸗ reichte bald einen nahegelegenen Laden, wo ſie das Be⸗ nöthigte einkaufte. „Haben Sie einen Adels⸗Almanach?“ fragte Valecie dann leiſe. „Ja, ich kann Ihnen den von Burke geben,“ antwortete die Verkäuferin und überreichte ihr ein roth eingebundenes Buch.„Es iſt die neueſte Ausgabe, Miß.“ Während die Verkäuferin andere Kunden bediente, durchblätterte Valerie den Almanach. Bald hatte ſie den gewünſchten Namen gefunden und las! „Romondale, Lord,(Albert Hugo) Graf von Temple⸗ Hurſt und Baron Neville, geboren den 9. Dezember 1834, folgte ſeinem Vater als neunter Marquis den 10. Februar 1870; vermählte ſich den 7. Juni 1873 mit Alice, Tochter des verſtorbenen William Fulgor Baron von Birming⸗ Houſe, Kent. Sohn Albert Hugo, Graf von Hurſt, ge⸗ boren den 6. Auguſt 1874.“ Alsdann folgte die Genealogie mit dem Stammbaum, dem Wappen, den Inſignien und dem Wahlſpruch, den verſchiedenen Würden, Schlöſſern und Gütern der Familie Romondale. Trotz der neu in ihr erwachenden Zweifel notirte ſich Valerie alles Nöthige. „Lord Romondale heirathete eine Miß Fulgor,“ ſprach ſie zu ſich ſelbſt,„folglich irrte ſich alſo entweder Mrs. Douglas, oder die geoße Aehnlichkeit, welche dieſe Dame mit meiner Mutter hat, täuſchte mich. O, wenn ich ſie doch noch einmal wiederſehen konnte!“ Nachdenklich verließ ſie den Laden und kehrte nach ihrer Wohnung zurück. Der Tiſch war gedeckt und Gertrude wartete bereits mit dem Thee auf ſie. Valerie ließ ſich gedankenvoll auf einen Seſſel am Tiſche nieder und nahm mechaniſch ihren Thee ein; das vor wenigen Stunden Erlebte erregte ſie im hüchſten 3 7 und beſchäftigte vollſtändig ihren Geiſt und ihre eele. Nach vollendetem Mahl ſagte ſie zu ihrer alten Dienerin: ich werde noch „Gertrude, gehen.“ Die alte Dienerin vernahm dieſe Mittheilung, als ob Abendſpäztergänge zu dem Alltäglichſten gehörten und ſchickte ſich an, um zur Begleitung ihrer jungen Her rin bereit zu ſein. Bald waren belde Frauen zum Ausgehen ge⸗ rüſtet. Valerie hüllte ſich in einen weiten Mantel und 3 verließ ſie mit ihrer Dienerin tief verſchleiert das aus. ein Wenig aus⸗ 42. Kapitel. Das Erkennen. Der Abend war finſter und regneriſch, als Beide auf die Straße hinaustraten. Sie durchſchritten wenige Straßen, nahmen ſodann einen Wagen und ſuhren bis an die North⸗Andley⸗Street, wo ſie den Wagen verließen. Sie gingen die Straße hinunter, bis ſie Grosvernor⸗ Square erreichten. Gertrude blieb ihrer Herrin zur Seite, als dieſe den Platz überſchritt und ſodann eine deſtimmte Hausnummer ſuchte. Endlich hatte ſie Romondale⸗Houſe gefunden und blieb vor demſelben ſtehen, indem ſie ſich gegen das eiſerne Ge⸗ länder lehnte. Das Empfangszimmer war im erſten Stock gelegen Das vordere Zimmer zur Rechten im Paterre diente Lady Romoadale als Frühſtückszimmer; zuweilen empfing ſie auch 5 Beſuche hier. as Gemach war hoch und luftig und prächti ausgeſtattet; der große Speiſeſaal ſchloß ſc— 5 1 ie andere Seite des Entrees nahmen die Bibliothek das allgemeine Frühſtückszimmer und ein großer, ſcöner Wintergarten ein. Die Bibliothek war finſter, aber das folgende hell erleuchtete Zimmer konnte man von der Straße aus leicht überblicken, da die Läden und die Vor⸗ e bölchloſen waren. m Kamin brannte ein helles Feuer. Werthvolle Vaſen mit blühenden Pflanzen ſtanden auf dem 3 ſims und auf den Tiſchen. Auf Poſtamenten ſchimmerten aunmuthige Statuen. Kunſtvolle Gemälde ſchmückten die Wände, zu deren Seiten ſeidene Divans ſtanden. Den Augen der alten Gertrude erſchien das Ganze wie der 3 3 Feenſchloſſes. e Thür wurde geöffnet; eine Dame trat he und blieb unter dem Kronleuchter, auf welchem Wacht kerzen brannten, ſtehen. Sie befand ſich in voller Toilette. Auf ein Unterkleid von purpurrothem Sammet mit langer Schleppe fiel ein reiches, gelbſeidenes Ueber⸗ kleid. Ein reiches Diadem ſchmückte ihr Haar und an den* 1 zahlreiche edle Steine. ertrude ergriff voller Ueberraſchung haſti ihrer 23 es e ee „Es iſt Miß Dunley!“ rief ſie.„Und wie Königin gekleidet! Aber wie kommt ſie zu dieſem Reich thum? Iſt ſie es oder iſt ſie es nicht?“ Sie erhielt keine Antwort, denn Valerie war ſo ſehr in das Anſchauen der glänzenden Geſtalt ihrer — verſunken, daß ſie weder etwas Anderes ſah, noch rte. Lady Romondale war nachdenklich und traurig. r goldblondes Haar war nach der neueſten Mode Mie friſirt und fiel über die Schultern herab. Ihre regel⸗ mäßigen, ausdrucksvollen Züge erſchienen Valerie lieblicher denn je; ſie hatte jetzt die feſte Ueberzeugung Ki en„daß dieſe königliche Erſcheinung ihre Mutter e ————— 8 8— r r — r. ſammteindruck der Sitzung wird indeß eine der Ein⸗ verleibung freundliche Stimmung konſtatirt. Lampertheim, 19. März. Am letzten Montag Nachmittag brach in der fiskaliſchen Waldung, Ge⸗ markung Borheimerhof, ein Brand aus, der eine Fläche von etwa 12 Morgen beſchädigt hat. Die Urſache der Entſtehung des Feuers konnte dieſer Tage ermit⸗ telt werden. Danach trägt ein Waldarbeiter Schuld daran, der ſein Eſſen auf einem im Walde angemachten Feuer aufwärmte. Der Mann dürfte ſich jedenfalls wegen Fahrläſſigkeit zu verantworten haben. Frankfurt. Ein Huſaren Lieutenant im Concurs. Ueber das Vermögen des Lieutenants Claret von den Bockenheimer Huſaren wurde am Samſtag das Concursverfahren eröffnet. Rechsanwalt Hirſcher iſt zum Concursverwalter ernannt. Die erſte Gläubiger⸗ verſammlung iſt auf den 2. April anberaumt. Kaiſerslautern, 19. März. Wie die „Pfälziſche Preſſe“ meldet, wurde geſtern früh das Schneidermeiſters⸗Ehepaar Schwarzelbach unter dem Verdachte, an ihren drei Söhnen im Alter von 16, 14 und 12 Jahren einen Giftmordverſuch verübt zu haben, verhaftet. Der zweitälteſte der Knaben wurde heute Nacht 1 Uhr von einem von dem Vater herbei⸗ gerufenen Arzte todt aufgefunden, während bei den anderen Knaben ſich ſchwere Vergiftungserſcheinungen zeigten. Es wird vermuthet, daß Frau Schwarzelbach, die Stiefmutter der Knaben, den Kindern Phosphor in das Abendeſſen gethan hat. Demſelben Blatte zu⸗ folge, hat der Giftmordverſuch nunmehr noch ein iweites Opfer gefordert, indem der jüngſte der drei Knaben geſtern geſtorben iſt. Der älteſte Knabe iſt vernehmungsfähig und gab an, daß der Sauerbraten, den die Kinder geſtern zum Abendeſſen erhielten, eigen⸗ thümlich geſchmeckt habe. Die Eltern hatten eine andere Speiſe zu ſich genommen. Man erzählt ſich, daß die Stiefmutter der Kinder bereits am Neujahrs⸗ tage einen Verſuch gemacht habe, die Knaben aus dem Wege zu räumen. Damals habe ihr Mann ſie mit Todtſlechen bedroht, wenn ſie nochmals etwas Der⸗ artiges wagen ſollte. — Eine Bauernhochzeit im Schwarz⸗ walde. Vier Tage Hochzeit. Hoch ging es vorige Woche in der zur Zeit tief verſchneiten badiſchen Ge⸗ meinde Gersbach her. Dort wurde nämlich mit dem ganzen gravitätiſchen, freilich allgemein immer ſeltener werdenden Prunk des reichen Bauernhauſes eine länd⸗ liche Doppelhochzeit gefeiert an der ſozuſagen das ganze Wieſenthal von Todtnau bis Baſel Theil nahm. Der Mittelpunkt des Feſtes war das Haus der Wittwe Geiger, die einen Sohn und eine Tochter verheirathete⸗ Schon tagelang vorher wurden die Vorbereitungen be⸗ trieben und Einladungen ausgeſchickt. Man rechnete auf über 200 Feſtgäſte, doch verringerten die ſtark ver⸗ ſchneiten Wege die Zahl auf 156. Frau Geiger konnte ſich den Luxus einer derartigen Maſſenbewirthung ſchon geſtatten; würde doch das, was ſie über die runde Million ihr Eigen nennt, noch manchen beglücken. Die Tiſchkarte wies nicht weniger als 11 Gänge auf. Um den Fleiſchbedarf zu beſchaffen, hatten 1 Ochſe, 3 Hämmel und 8 Kälber ihr Leben laſſen müſſen. Was an„Küechli“ und Gebäck vertilgt wurde, läßt ſich nur mit dreiſtelligen Zahlen ausdrücken: Standen doch allein 140 Torten auf der Hochzeitstafel! Daß auch aus einer ſtarken Flaſchenbatterie recht wacker geſchoſſen wurde, iſt ſelbſtverſtändlich. Volle vier Tage lang wurde abwechſelnd geſchmauſt, getrunken und ge⸗ tanzt, und es gehörte ſchon ein eß⸗ und trinkfeſter Magen dazu, um den kulinariſchen Genüſſen der Gers⸗ bacher Hochzeit gewachſen zu ſein. Laiz bei Simaringen, 19. März. Hier ſchoß der wiederholt beſtrafte Ziegler Henſelmann auf den bei ihm pfändenden Gerichtsvollzieher Lutz. Er traf ihn lebensgefährlich in der Bauchgegend. Henſelmann ſtellte ſich in letzter Nacht dem Gerichte. Stuttgart, 19. März. In Tübingen erhielt dieſer Tage ein Student auf einer Schläger⸗ menſur einen Hieb derart unglücklich über das Geſicht, daß das Auge getroffen wurde und infolge ⸗ deſſen auslief. Berlin 19. März. Zu den gemeldeten großen Reichskaſſenſchein⸗FJunden wird heute berichtet, daß geſtern auch ein Angeſtellter der zur Reichs druckerei gehörigen Kupferdruckerei verhaftet worden iſt. Ferner wird behauptet, daß auch mit Poſtwerthzeichen, die in der Reichsdruckerei ebenfalls hergeſtellt werden, Unredlichkeiten betrieben worden ſein ſollen. Berlin, 19. März. Heute Mittag wurde der Arbeiter Bier mit Frau und 3 Töchtern in den Betten todt aufgefunden. Man nimmt Vergiftung an und zwar deßhalb, weil der Vater wegen Diebſtahls aus der Arbeit entlaſſen worden war. Antwerpen, 19. März. Das Schiff„Ville Anvers“ iſt infolge Zuſammenſtoßes mit einem andern Schiffe an der ſchottiſchen Küſte untergegangen. 70 Matroſen und 14 Schiffsjungen ſind er⸗ trunken. Brüſſel, 21. März. Der Coburger Skandal nimmt großen Umfang an. Prinzeſſin Louiſe hinter⸗ ließ in Rizza bei ihrer plötzlichen Abreiſe von dort Toiletten und alle Dienergehälter. Prin von Coburg verweigert die Zahlung, weßhal Gläubiger an König Leopold wandten. Laeken und wollte nicht mehr nach Wien zurückkehren, Das Königspaar iſt über dieſen Skandal außer ſich; da hiernach die friedliche Beilegung des Eheſkandals um die Prinzeſſin unter Curatel zu ſtellen. Madrid 19. März. In der Kohlengrube Santa Iſabel in Belmez Cordolu fand eine furchtbare Exploſton ſtatt, während hunderte von Arbeitern in der Grube arbeiteten. Mehrere Schächte wurden zerſtört. Bis jetzt ſind 70 Leichen geborgen. Bombay, 19. März. Geſtern ſind 215 Er⸗ krankungen an der Peſt und 216 Todesfälle zu ver⸗ zeichnen. Unter den Erkrankten befinden ſich 5 Euro⸗ päer. Unter den Muhamedanern macht ſich von neuem Erregung bemerkbar. Braut-Seide 95 Pfg.“ s pre. — ſowie ſchwarze, weiße und farbige Henneberg⸗Seide von 78 Pfg. bis Mk. 18.65 per Meter— in den modernſten Ge⸗ weben Farben und Deſſins. An Private porto- und steuerfrei ins Haus. Muſter umgehend. G. Henneberg's Seiden-Fabriken (k. u. k. Hofl.), Zürich. 6 - 6 Meter Frühjahrs- u. Sommer- 6 Mtr. Waschstoff zum Kleid f. M. 1.68 Pf. Stoff 6„ Sommer-Nouveauté„ 1„ für. 1.80 Pfg. 6* dop. br.„* 2.70 57 5„Loden, veragl. Qual. dop. br.,,„ 3.90„ Modernste Kleider- und Blousenstofte in grösster Auswahl versenden in einzelnen Metern franko ins Haus Oettinger& Co., Frankfurt à. M. 0008 Muster auf Verlangen franco ins Haus. Modebilder Versandthaus. 2 ratis. Separat-Abthellung] Stoff. ganzen Anzu, M. 8.75 8 für Herrenstoffe Chevlot 5 1 5 „„ 5.85 Proſpekt des „Der heutigen Auflage liegt ein bekannten Spezialiſten Theod. Konetzky in Stein(Aargau, Schweiz) bei.“ Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Bekanntmachung. Abfuhrſcheine für Ausaſt⸗Wellen außer dem Range werden immer noch abgegeben. Viernheim, den 22. März 1898. 372 Ehrhardt, Rentmeiſter. bringe meine anerkannt in empfehlende Erinnerung. Viernheim entgegen. Bensheim, im März 1898. ——————————— Auf bevorſtehende Jeiertage reinen Weiss- u. Rothwein Aufträge nimmt Herr Gemeinderath Bläß in Franz Feigel. Günſige Offerte. Wir haben für den dortigen Platz und Umgegend eine An⸗ nahmeſtelle zu vergeben. Ge⸗ eignete Geſchäfte der Putz⸗, Kurz⸗ und Manufacturwaaren Branche, welche mit feinerem Publikum im Verkehr ſtehen und geneigt Es ——— Bekanntmachung. wird hiermit bekannt gegeben, daß es ſtreugſtens unter⸗ ſagt iſt, die Tauben in der Zeit bis zum 15. April d. Is aus⸗ fliegen zu laſſen. Zuwiderhandelnde werden auf Grund des Art. 79 des Feldſtrafgeſetzbuches unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 18. März 1898. 5 Großh Bürgermeiſterei Viernheim. 375 Pfützer. ſind, eine Annahmeſtelle zu über⸗ nehmen, wollen uns direkt Mit⸗ theilung machen. 374 Gebr. Röver Fürberei und chemiſche Waſchanſtalt 2 Dürt hat unter 373 Anton Winkenbach, Ein neues Roppfahrrad Garantie zu verkaufen Rothe und gelbe Frühkartoffel hat zu verkaufen Winkler Wwe., zur Harmonie. MAINZ 250 Annahmeſtellen. Hor Anhänge ⸗Etiquettes liefert gut und billig die Buchdruckerei W. Bingener, Viernheim. ———.——— Joh 2 Beſtellungen auf nimmt entgegen 363 zum Löwen, Viernheim. Bevorzug wird von allen Kennern der ſeit 1880 bewährte Holländ. Rauch⸗Tabak bei B. Becker in Seeſen d. H. 10 Pfd. loſe im Beutel franco 8 Mk. 2 n⸗Späne annes Reiſchert, Kappenmacher. Die Lady näherte ſich dem Kam ene— ihre Sammet⸗ ſchleppe glitt in ſchweren Falten über den Teppich.— Sie klingelte. Ein Diener trat ein, nahm einen Befehl von ihc entgegen und entfernte ſich ſodann wieder. Gleich darauf erſchien eine Dienerin mit weichen und warmen Umhüllungen auf dem Arm. „Sie kleidet ſich an“, flüſterte Gertrude.„Es iſt noch früh; ſie wird eine Abendgeſellſchaft beſuchen wollen?“ Die Dienerin entfernte ſich wieder, um wahrſcheinlich einen neuen Befehl auszuführen. Gleich darauf trat eine ältliche Frau in das Zimmer. Sie trug einen Knaben von ungefähr ſechszehn Monaten auf dem Arme. Seine dunklen Augen und Haare glichen denen Lord Romondale's. Valeriens Herz pochte raſcher. Die Lady nahm das Kind auf den Arm. Echte Mutterliebe ſtrahlte aus ihrem Auge und verklärte ihr Antlitz, während ſie den Knaben an ihre Bruſt drückte. „Es iſt doch nicht Miß Dunley,“ ſagte plötz⸗ lich Gertrude tief aufathmend.„Ich gabe mich ge⸗ täuſcht!“ Valerie aber war trotz des Schauſpiels, das ſich ihren Blicken darbot, feſt davon überzeugt, daß die Dame, welche ſie in dem Zimmer des glänzenden Hauſes vor ſich ſah, ihre Mutter ſein mußte und daß dieſelbe ihr gegen⸗ übet nicht ihren wahren Stand zu offenbaren gewagt hatte. Dieſe Entdeckung ſchmetterte ſie faſt zu Boden. Ob Lord Romondale die Vergangenheit ihrer Mutter kannte? Jetzt öffnete ſich die Thür des Zimmers und der Lord, an den Valerie ſoeben dachte, trat herein; ein ſcheuer Aus druck überzog das Geſicht ſeiner Gemahlin. Sie übergab der Wär terin das Kind, der Vater küßte es und ſodann entfernte ſich die Frau mit dem Knaben. In dieſem Augenblick kam raſchen Schrittes ein Mann die Straße daher und blieb unwillkürlich ſtehen, als er die beiden Frauengeſtalten gewahrte. Gertrude wandte ſich um und erkannte den Herrn auf den erſten Blick mit einem leiſen Ausruf der Freude. Es war Martin Clifford; er befand ſich in feinſter Geſellſchaftstoilette und eine Roſe im Knopfloch ſeines Rockes. Er war auf dem Wege nach einem Hauſe, welches auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes gelegen war und in welchem, wie die ausgelegten Teppiche bekundeten, eine Soiree ſtattfand. Das Licht, welches durch die Fenſter des prächtigen Hauſes fiel, beleuchtete ſein Geſicht, während Gertrude, die im Schatten ſtand, von ihm nur an der Stimme erkannt wurde. „Gertrude!“ rief er.„Und auch Sie Valerie!“ Das Mädchen trat, einem plötzlichen Impuls folgend, raſch einige Schritte, zurück, um ihn von dem Hauſe zu entfernen. Es war ihr der Gedanke peinlich, daß auch er entdecken würde, daß Miß Dunley und Lady Romondale eine und dieſelbe Dame ſei. „Sie hier?“ hauchte ſie.„Laſſen Sie uns bei Seite treten, Mr. Clifford.“ Indem ſie jetzt aus dem Schatten trat, gewahrte der Angeredete ihre bleichen Züge und ihren erſchrockenen Blick. Raſch richtete er ſeine Augen auf das erleuchtete Zimmer und begriff, was vorgegangen ſein mußte. „Nehmen Sie meinen Arm, Valerie“, begann er ſanft,„wir wollen einige Schritte ſeitwärts gehen. Ger⸗ trude, wir werden uns nicht weit enfernen.“ Die alte Dienerin behielt ihren Platz inne, obſchon ſoeben die Vorhänge vor den Fenſtern des gräflichen Palais heruntergelaſſen wurden, und ſie ſomit nichts mehr ſehen konnte. Clifford legte Valeriens Hand auf ſeinen Arm und ging mit ihr langſamen Schrittes die Straße entlang. „Was führte Sie nach dieſem Hauſe 2“ „Wiſſen Sie, wem es gehört?“ „Wiſſen Sie es?“ fragte das Mädchen haſtig. „Ich? Ja,— aber Sie?“ fragte er. iſt und nicht Miß Dunley heißt, ſondern d Lad Romondale und eine reiche,— Dame f. 8 „Ja, i weiß es. b i Thatſache 7 N Aber wie entdeckten Sie dieſe Das junge Mädchen ließ ſeine Frage unbe⸗ n 6 „War jener Her 9 1 j Herr ihr Gemahl? fragte ſie „Ja, es war Lord Romondale. „Und der Knabe?“ „Iſt ihr und des Lords Kind, erwiderte Clifford. „Ich kann es kaum faſſen“, ſprach Valerie halblaut „das iſt ihr Heim?“ Sie iſt vermählt und beste Rang fle Lee 1 lasten hielt ſie für arm, bat e, mich r ſte arbeiten zu laſſen— und iſt di Palas 3 ſie iſt die Herrin dieſes „Aber wie haben Sie entdeckt, was man ſo walt vor Ihnen verbarg?“ fragte Clifford aber⸗ als. (FJortſetzung folgt.) Lieben— Leiden. Du ſuchſt den Gipfel der Seligkeit— Mein Herz, gieb dich zufrieden: Ein Glück, von jeglichem Weh befreit, Iſt Menſchen nicht beſchieden. Und wäreſt du gern dem Himmel nah Inmitten des Erdengetümmels— Es iſt des— Golgatha Die einzige Pforte des Himmels. „Alio wiſſen Sie, daß meine Mutter, keine Erzieherin coloſſale Schulden, u. A. 35,000 Francs Miethzins für die Villa, mehrere hunderttauſend Francs für Philipp b ſich die Vor einiger Zeit erſchien die Prinzeſſin incognito im Schloß wurde jedoch von ihren Eltern hierzu gezwungen. unmöglich erſcheint, unterbleibt die Reiſe des Königs nach Wien. Wie verlautet, ſind Schritte eingeleitet, Bait rf Az Kof 000 kr⸗ ls kl, 15 Fer 2 N. en 7 Zeit vom 1. April 18967 bis 31. März 1 165 Grosse Ersparniss. Vorzüglich gebrannter Kaffee nach Feitler's patentirt. Nöſtverfahren. Zu haben in den meiſten Colonialwaaren-Handlungen. R 4 Bekanntmachung. 5 Das Verzeichniß über diejenigen Mannſchaften, welche für die zur Pflichtfeuerwehr für die hieſige Gemeinde beſtimmt ſind, wovon jedoch den hetr. Perſonen noch beſondere Kenntniß gegeben wird, liegt vom 23 d. Mts. ab acht Tage lang zur allgemeinen Einſicht auf unſerem Bureau offen. Etwaige Einwendungen ſind innerhalb dieſer Friſt bei uns vorzubringen. Ferner wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß bei in hieſiger Gemeinde etwa vorkommenden Brandausbrüchen ſämmtliche Pferde⸗ beſitzer dahier verpflichtet ſind, und zwar ohne nochmalige vorherige Aufforderung hierzu, mit ihren Fuhrwerken Waſſer auf die Brand⸗ ſtätten zu fahren. Viernheim, den 21. Marz 18960 1 7 9 Großherzogliche 5 5 Viernheim. ützer. 378 ae Bekanntmachung.. Dias diesjährige Erſatzgeſchäft findet ſtatt am D g/ den 3 l. Is., Vormittags 7 Uhr, auf dem Rathhauſe zu Heppenheim für die Militärpflichtigen aus der Gemeinde Viernheim. N Den Militärpflichtigen bleibt es überlaſſen, ob ſie bei der Looſung erſcheinen wollen oder nicht. Es werden hierdurch alle Zurückgeſtellten und Disponiblen aus früheren Jahrgängen, Alle welche ſich zur Muſterung noch nicht geſtellt oder welche keine anderen Militär⸗Legimationen als einen Looſungsſchein in Händen haben, im Kreife Heppenheim auf⸗ gefordert, ſich an dem bezeichneten Tage in dem angegebenen Lokale zu Heppenheim zur Muſterung einzufinden. Die Militärpflichtigen haben in ordentlichem Anzuge und reinlich an Körper und in Bekleidung zu erſcheinen. Die ſchon in früheren Jahren Gemuſterten haben ihren Looſungsſchein mitzubringen, widrigenfalls auf Koſten derſelben eine neue Ausfertigung beſchafft wird. Diejenigen Militärpflichtigen, welche ohne genügenden Ent⸗ ſchuldigungsgrund ſich zur Muſterung nicht ſtellen, haben die Nach- theile zu erwarten, welche für dieſen Fall in der Wehrordnung geſtellt ſind.* Dieſelben verlieren insbeſondere die Berechtigung an der Looſung Theil zu nehmen, bezw. das an der früher erhaltenen Loos⸗ nummer erwachende Recht, ſowie die aus Reclamationsgründen er⸗ wachſenden Anſprüche und werden neben einer Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder verhältnißmäßiger Gefüngnißſtrafe, vorzugsweiſe zum Militärdienſt herangezogen. 5 Militärpflichtige, welche bei ihrem Namensaufruf im Muſte⸗ rungslokale nicht anweſend ſind, werden mit einer Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder verhältnißmäßiger Gefängnißſtrafe belegt und verlieren das Recht, an der Looſung Theil zu nehmen. Die Geſuche um Zurückſtellung oder Befreiung vom Militär⸗ dienſte muͤſſen, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt, baldigſt bei der Großherzoglichen Bürgermeiſterei, oder ſpäteſtens im Muſterungs⸗ lokale ſebſt vorgebracht werden. Im letzteren Falle müſſen jedoch Zeugniſſe amtlich beglaubigt zur Hand ſein. eines nachträglich zu führenden Beweiſes wird keine Rückſicht genommen.* Die Eltern oder Brüder der Millitärpflichtigen, auf deren Krankheit, oder Arbeitsunfähigkeit der Ißrruc auf Zurück⸗ ſtellung des Militärpflichtigen begründet wird, haben behufs ihrer ärztlichen Unterſuchung vor der Erſatzkommiſſion mit dem betr. Militärpflichtigen zu erſcheinen und ſind durch die Groß⸗ herzogliche Bürgermeiſterei ſpeziell dazu einzuladen. ilitärpflichtige, wel geſtellungspflichtig ſind und ſich bis jetzt noch Kicht zu denn ee als bald bis hac trägliche Anmeldung zu bewirken. Id 3 ppenheim, den 8. Marz 1899. 1 349 Der iwilvorſitzende der Großh. Erſatz⸗Commiſſion Heppenheim. v. Granecy. 1 Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß bei Gelegenheit des Militärgeſchäftes Umzüge mit Muſik am Muſterungs⸗ ſowie im hieſigen Orte und in Wirthshäuſern nicht geſtattet ſind. Zuwider⸗ handlungen werden unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 1 März 1898. Großherzogliche Buͤrgermeiſterei Viernheim. 344 . Pfützer. ö Bekanntmachung. Es wird hiermit bekannt gegeben, daß die Säuberung der Bäume, Hecken und Sträucher ꝛc. von Raupenneſtern bis längſtens den 10. April d. Is. zu erfolgen hat, anſonſt nach Ablauf dieſer Friſt auf Grund Art. 80 des Feldſtrafgeſetzbuchs gegen Säumige Anzeige erhoben und die Entfernung der Raupenneſter auf deren Koſten vorgenommen wird. Viernheim, den 18. März 1898. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfütz er. 364 Die neueſten Muſter von Tapeten aus der renommirten Fabrik von H. Engelhard aus Mannheim ſind eingetroffen und liegen dieſelben zur K Erz. Wilhelm Kempf, Sattler und Tapezier. ö MI. Hirschland& Co. 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Wilhelm Sachſe in Kroptewitz bei Bockelwitz. ————— Kartoffeln. und Skrah⸗Verſeigerung. Freitag, den 25. März d. J., Mittags 1 Uhr an⸗ fangend, werden in dem Hofhauſe zu Hüttenfeld in einzelnen Looſen ca. 300 Zentner Eß⸗ und Saat Kartoffeln verſchiedener Sorten, darunter einige Neuheiten, ſowie etwas Futter⸗Kartoffeln und 300 Zentner Korn⸗, Gerſte⸗ und Haferſtroh verſteigert. Die Freiherrlich Heyl zu Herrnsheim'ſche Gutsverwaltung Hüttenfeld⸗Seehof. Ehrhardt, Rentmeiſter. — 2 Geschäftsempfehlung. Mache der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft die erg. Anzeige, daß ich eine Butter-, Eier⸗ und Küſehandlung eröffnete.— Lieferung nur ſtets vorzüglicher Waaren bei billigſter Preisſtellung zuſichernd, bitte um geneigtes Wohlwollen. 334 Achtungsvoll Johann Kühlwein 7., Fünfhäuſergaſſe. Bringe hiermit meine vorzüglichen ſelbſtgekelterten Weiss- und Roth-Weine in empfehlende Erinnerung. 354 J. Taufer, Stadecken Bheinheſpen). Beſtellungen nimmt entgegen Joh. Reiſchert J., Viernheim. GBettxäſſen.. g Auf Ihr werthes Schreiben theile Ihnen mit, daß mein 13⸗ jähriger Sohn durch Ihre briefliche Behandlung von Bettnäſſen befreit worden iſt, denn es kommt nicht mehr vor. Ich danke Ihnen für Ihre Sorgfalt beſtens. Dörflas b./ Kirchenlamitz(Bayern), den 1. Dezember 1896, Johann Lorenz Lang. Obiges beſtͤtigt: Lehngaſſenmühle, am 1. Dezember 1896. Die Gemeindeverwaltung Dörflas b./ Kirchenlamitz; Herold, Bürgermeiſter. Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchſtraße 405, Glarus(Schweiz). 3 23 D Hauptstrasse 7 Weinheim Hauptstrasse 47. Neu eröffnet! 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