N 0. — b lit lein 164 . „ * 1 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ——————— Ar. 3. en Die Bfennigſparkaſſe. Das Beſtreben, minder begüterten Klaſſen, der Jugend und ſelbſt Kindern das Sparen zu ermöglichen, hat die Pfennigſparkaſſen ins Leben gerufen. Soll eine Spargelegenheit für das Kind, für die Jugend und den geringen Mann, der wenig erübrigen kann, von praktiſchem Erfolge ſein, ſo muß jede Summe von 10 Pfennig an und zwar zu jeder Zeit eingelegt wer⸗ den können. Eine ſolche Gelegenheit bietet die Pfennig ⸗ ſparkaſſe. Die Einrichtung einer Pfennigſparkaſſe kann ver⸗ ſchieden ſein. Unſere Pfennigſparkaſſe hat das Marken⸗ ſyſtem. An 7 bekanntgegebenen Stellen des Ortes kann in unſere Pfennig ſparkaſſe zu jeder Zeit von 10 Pfennig an eingelegt werden. Die Einlage geſchieht auf folgende Weiſe: Willſt Du 10 Pfennig einlegen, ſo gehe zu einer Markenverkaufsſtelle und kaufe Dir daſelbſt eine 10 Pfennig⸗Sparmarke; Du erhältſt dann unent⸗ geldlich eine Sparkarte mit 30 Feldern; auf eines dieſer Felder klebſt Du Deine gekaufte Marke auf. Haſt Du nach und nach die 30 Felder Deiner Spar⸗ karte mit 10⸗Pfennigmarken beklebt, ſo giebſt Du Deine vollbeklebte Karte, die den Werth von 3 Mark hat, an dem dazu beſtimmten Tage im Vereinsſaale der Sodalität ab; Du bekommſt dann ein Sparbüchlein ausgeſtellt und in demſelben werden die 3 Mark für Deine vollbeklebte Sparkarte eingetragen, die Dir dann Zinſen tragen. So oft Du daan eine weitere voll beklebte Karte abgiebſt, werden Dir 3 Mark in Dein Sparbüchlein eingetragen. Wir haben auch 20⸗Pfennig⸗ marken, die auf Karten mit 15 Feldern geklebt werden. Das iſt das Markenſyſtem der Pfennigſparkaſſen, das, wie der Referent auf der Kölner Generalverſammlung der Präſides der Jugendvereinigungen im Jahre 1897, Herr Dreſtomark ausführt, den Vorzug vor allen an⸗ deren derartigen Sparkaſſenſyſtemen verdient. Der Erfolg beſteht weniger in der Höhe der Einlage, als in der Häufigkeit des Sparens. Man ſoll jede vernünftige Gelegenheit benutzen, um einige Pfennig zu ſparen; für jedes erſparte 10⸗Pfennig⸗ ſtück kaufe man ſich ſofort eine Sparmarke und klebe ſie auf. Wer dieſe Thätigkeit beharrlich ſortſetzt, kommt erſtens zu einem ſchönen Kapital und wird zweitens ein Charakter. Der Nutzen der Pfennigsſparkaſſe iſt alſo ein doppelter: ein materieller und ein ſittlicher. Die häufigen mit Beharrlichkeit forigeſetzten Ein⸗ legen der Pfennige wachſen nach und nach zu einem ſchönen Kapital an. Wie ſich die Sparpfennige vermehren, ergibt fol⸗ gende ſummariſche Rechnung. Wirk ſamſtes Anſertions-Organ. Samstag, den 16. April 1898. jernheinet Anzeiger Anzeigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die Z3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. ee Jahrgang. Wöchentliche Einlagen betragen mit den erwach⸗ ſenden Zinſen, das Jahr nur zu 48 Wocheneinlagen gerechnet: in 5 Ihr. in 10 Ihr. in 15 Ihr. in 20 Ihr. v 10.3: 26,244 58,16% 97,— 4 144,20 v. 20, 52,61% 116,58% 194,43 l 289,164 Wir ſehen alſo hieraus, wie raſch mit den Zinſen die Erſparniſſe wachſen und wie leicht es iſt, für die eigene Zukunft, für den weißen Sonntag, die Militär. zeit, für Gründung eines eigenen Geſchäftes durch kleine tägliche oder wöchentliche Erſparniſſe vorzuſorgen. Wir wollen noch einmal darauf hinweiſen, daß der Erfolg des Sparens nicht in der Höhe der Ein⸗ lage beſteht, ſondern darin, daß man jeden Tag oder jede Woche eine kleine Einlage macht. Höher als der materielle Nutzen des Sparens iſt der ſittliche anzuſchlagen. Das Sparen ſetzt als Tugend einen Act der Enthaltſamkeit, der Selbſtüberwindung voraus. Jede ſittliche Tugend wird durch Uebung er⸗ worben, und dieſe fortwährende Uebung der Selbſtüber⸗ windung ſtählt den Character des Menſchen. Und dieſe Characterſtärke thut beſonders der Jugend in der Gegenwart ſo noth; denn wie vielfach ſind nicht die Reize und Lockungen leichtſinniger Kameraden; wie werden nicht oft alle Mittel der Verführung ange⸗ wandt, um zu leichtſinnigen Streichen, zu Unmäßigkeit und zur Verachtung der göttlichen und menſchlichen Autorität zu verlocken. Wer die Sparſamkeit liebt, wird kein Schläger, kein Trinker, kein Verſchwender, ſondern ein ſolider Menſch, die Freude ſeiner Eltern und aller guten Leute. Mit der Sparſamkeit find alſo noch viele anderen Tu⸗ genden gepaart. Hören wir nur einen Bericht der Pfennigſparkaſſe zu Darmſtadt vom Jahre 1881: „Darmſtadt, 1. Oktober 1881. Die Pfennig⸗ ſparkaſſe zu Darmſtadt feiert mit Anfang Oktober die erſte Wiederkehr ihres Geburtstages, und wir freuen uns, hierzu unſere herzlichſten Glückwünſche bringen zu können, denn in dieſem erſlen Jahr ihres Beſtehens wurden 48,545 M. 48 Pf. in Sparpfennigen bei ihr eingelegt, welche alſo ſchon 2000 M. Zinſen im Jahr ert ragen.— Höher noch als dieſe über alle Erwartung große Summe des erſparten Geldes ſchätzen wir aber die bewieſene ſittliche Kraft der Einleger, denn faſt jede der 104,834 kleinen Einlagen war ein Werk der Selbſtüberwindung: Kinder wie Erwachſene verſagten ſich entbehrliche Genüſſe und unnöthige Ausgaben, um für die Zukunft vorzuſorgen.— Nur der Anfang iſt ſchwer, durch Uebung wird die Sparſamkeit immer leichter; als ihr Gefolge wird aber Ordnungsliebe überall einziehen und lehren, wie man Kleidung und Hausrath durch Schonung und Reinlichkeit länger er⸗ halten kann, und friſcher Muth wird Arbeiter und Arbeiterinnen zu erhöhtem Fleiß und beſſeren Leiſtungen befähigen, weil ſie jetzt ein durch Sparſamkeit ſicher erreichbares ſchönes Ziel vor ſich ſehen. So wird durch die Pfennigſparkaſſen in den weiteſten Kreiſen aus kleinem Anfang der Grund gelegt zu Wohlhaben⸗ heit, guten Sitten und Familienglück.“ Wer ſoll ſparen? Jeder der kann. Gott ſelbſt mahnt an vielen Stellen der hl. Schrift zur Spar⸗ ſamkeit:„Gedenke der Armut zur Zeit des Ueber⸗ fluſſes und an die Nöten der Daerſtigkeit in den Tagen des Reichtums.... Ein weiſer Menſch iſt in allem vor ſichtig“(Sir. 18,25—24.) Unſere Pfennigſparkaſſe iſt vor allem für die Jugend beſtimmt. Es entſteht nun die Frage: Kann denn die Jugend ſparen? Ja, die Erfahrung zeigt es. Schon der Lehrling kann ſparen; Natürlich kann bei ihm von einem regelmäßigen Sparen keine Rede ſein; aber er bekommt doch zu⸗ weilen Taſchengeld und ein ſog. Trinkgeld, woran er ganz gut einlegen kann. Die Lehrlinge im Lehrlings- verein in Mainz legen jährlich bis 6000 M. ein. In dem Vierteljahre des Beſtehens unſerer Pfennig⸗ ſparkaſſe haben manche Lehrlinge ſchon 9g und 12 M. Guthaben; früher hatten ſie nicht ans Sparen gedacht. Regelmäßig aber ſoll und muß unter gewöhnlichen Verhältniſſen der ältere Lehrling, der Geſelle oder Ge⸗ hilfe, der Arbeiter und die Arbeiterin ſparen. Wohl muß mit aller Entſchiedenheit darauf gehalten werden, daß die noch nicht ſelbſtändigen jungen Leute ihren verdienten Lohn den Eltern ganz und gar abgeben; aber verſtändige Eltern werden auch dem fleißigen Kinde gerne ſagen:„Von jedem 50⸗Pfennigſtuͤck, das Du verdienſt, darffſt Du 10 Pfennig in die Spar⸗ kaſſe legen“; dadurch leiten ſie ihre Kinder zur goldenen Tugend der Sparſamkeit an und machen ihnen Luſt und Liebe zum Sparen.— Ein Mädchen mußte in die Fabrik gehen. Es verdiente den Tag 1 Fr. und 50 Cent.; dazu kamen hie und da noch ein kleiner Nebenverdienſt. Die Hälfte davon gab es ſeinen Eltern, die andere Hälfte durfte es für ſich behalten. Es legt alles— die nothwendigen Ausgaben für die Kleider abgerechnet— in die Sparkaſſe. Nach etwa 12 Jahren beſaß es ſammt Zins und Zinſeszins 3500 Franken.— Vom 16. Jan. bis 31. März, alſo in 2½ Monat, betrugen die Einlagen in unſere Pfennig ſparkaſſe 1118,20 Mk. Von den Sparern haben 132 ſchon Sparbüchlein, alſo jeder ein Guthaben von mindeſtens 3 Mark. Möchte unſere Pfennigſparkaſſe zum Wohle unſerer Gemeinde fortblühen. Wir gaben geſehen, wie die täglich erſparten 10, 20 und 30 Pfennige nach Jahren Was die Liebe vermag. Roman von E d. Wagner. Nachdruck verboten. 71. Fortſetzung. „Was verſchaft uns die Ehre eines Beſuches des Grafen von St. Berry?“ fragte die Dame ohne jede Verwunderung. „Ich komme in einer Privatangelegenheit zu Ihnen,“ antwortete der Lord.„Ich möchte mir einige Fragen erlauben, deren Veranlaſſung ich ſpäter erklären werde. Sie hatten eine Tochter Namens Emmy?“ Das Antlitz der alten Frau ſchien vollſtändig zu er⸗ ſtarren. „Sie iſt todt,“ erwiderte ihr Sohn tonlos.„Was wünſchen ſie über dieſelbe zu wiſſen?“ „Sie iſt todt!“ erwiderte der alte Graf.„Aber ſie hinterließ ein Kind? Seinetwegen bin ich hierher⸗ gekommen.“ „Mylord!“ rief die alte Frau erregt aus.„Wie können Sie es wagen, zu den Reynold's von einer ſolchen Schande zu ſprechen.“ „Schande!“ ſagte der Graf mit einem mitleidigen Blick auf die alte Frau.„Wer wagt dieſes Wort mit dem Namen der Lady Roceſter zu verbinden?“ Die Anweſenden ſtarrten den Sprecher verwirrt an. „Wir ſprachen von Emmy Reynold, nicht von einer adeligen Lady,“ erwiderte Anna.„Emmy war unglücklich, — Mutter, Du brauchſt mich nicht ſo drohend anzuſehen. Es iſt die Wahrheit, und die kommt doch früher oder ſpäter an den Tag.“ „Anna,“ ertönte die warnende Stimme ihres Gatten. „Robert, Mylord weiß, daß Emmy ein Kind hinterließ.“ „Halte ein!“ befahl die Mutter in ſtrengem Ton.„Mylord, ich kann nicht begreifen, welches Intereſſe Sie an der verlorenen Emmy Reynold hegen können?“ „Sie war die rechtmäßige Gemahlin meines Sohnes, des Lord Oscar Roceſter und ihre Tochter iſt meine Enkelin und Erbin!“ Bei dieſen Worten ſank die alte Mrs. Reynold in ihren Stuhl zurück. Ihre Augen ſchloſſen ſich und tiefe Bläſſe überzog ihr Antlitz, ſo daß die Anweſenden heftig erſchraken. Man ſchaffte friſches Waſſer herbei und allmählich kehrte unter den vereinten Bemühungen das Bewußtfein der alten Frau zurück. Sie blickte verwirrt um ſich. „Seine rechtmäßige Frau!“ rief ſie dann, des Vor⸗ gefallenen ſich plötzlich wieder erinnernd, aus.„O, wieder⸗ — Sie dieſe Worte, Mylord! ſeine rechtmäßige rau!“ „Ja, Mrs. Reynold, ſie war die angetraute Gattin meines einzigen Sohnes, des Lords Oscar Roceſter, und iſt nun, wenn ſie noch lebt und nicht wieder geheirathet hat, ſeine Wittwe.“ „Die Schande iſt von uns genommen!“ murmelte die Greiſin mit ſtrahlendem Geſicht.„Wir dürfen deinen Namen wieder nennen, meine Emmy!“ Mit unausſprechlichem Entzücken hauchte ſie dieſen Namen hervor. Robert verbarg ſein Geſicht in den Händen, während ſeine Frau ihr Erſtaunen nicht zu unterdrücken vermochte. „Wäre Emmy noch am Leben“, rief ſie aus,„ſo würde Lady Roceſter doch wohl nie wieder mit ihrer Mutter ſprechen, die ſie verſtieß und ihr fluchte, als ſie im Unglück war.“ „Es iſt wahr“, erwiderte demüthig die alte Frau mit zitternden Lippen,„ich fluchte ihr, obſchon ich ſie miehr liebte wie mein Leben! Ich habe ja nie aufgehört, ſie zu lieben. Jahrelang habe ich mich nach ihr geſehnt und im Stillen um ſie geweint, aber, Mylord mein Stolz war ſtärker als meine Liebe! lebt mein Kind noch, ſo werde ich auf den Knien ſeine Verzeihung erflehen und dann, wenn ſie mir vergeben, gern ſterben!“ „Arme Emmy“, ſtöhnte Robert mit gebrochener Stimme.„Wenn ſie nur noch lebte, damit wir ſie um um Gnade bitten können, weil wir auf Verzeihung nicht hoffen dürfen.“ „Wenn ſie lebt!“ rief die alte Mrs. Reynold plötzlich aus.„Sie lebt! Ich weiß, ich fühle es! Ich will noch heute nach London und mein Kind aufſuchen! Ich will, ich muß ſie finden.“ „Wo aber iſt das Kind? Wo befindet ſich Valerie?“ fragte der Graf. „Ich veranlaßte ſie, dieſes Haus zu verlaſſen,“ ant⸗ wortete Robert tonlos.„Möge mir Gott Vergebung ſchenken für das große Unrecht, das ich an ihr und ihrer armen Mutter begangen habe! Als ſie von uns verſtoßen wurde, flüchtete ſie zu Mr. Peaſon, ihrem Pflegevater, und dieſer verſchaffte ihr eine Stelle im Schottiſchen Hochlande. Sie war die Geſellſchafterin einer alten Dame, Miß Winham—“ „Miß Winham?“ wiederholte der Graf mit bebender Stimme. „Ja, ſie nahm Anſtand, den Namen Reynold länger zu tragen. Sie nannte ſich Valerie Gloom—“ Der Graf rang gewaltſam nach Faſſung. Wer es möglich?“ Seine Mündel die geſuchte Enkelin! Es war die Stimme der Natur geweſen, welche ihn ſo mächtig zu Valerie hingezogen hatte. Der Greis ſtützte ſich auf die Lehne eines Stuhles und ein heißes Dankgefühl bewegte ſeine Bruſt. „Doch wo befindet ſie ſich jetzt?“ fragte Printing. „Haben Sie ihre Adreſſe, Sir?“ „Nein“, antwortete der Farmer.„Sie hat uns ſeit⸗ dem nicht mehr geſchrieben; wir erhielten nur durch Mr. Peaſon eine Summe Geldes als Rückzahlung der Er⸗ ziehungskoſten.“ f Der Graf ließ ſich nun noch Alles mittheilen, was von Emmy, der verſchwundenen Tochter bekannt war, und brach dann, nachdem er ſich von der Familie verabſchiedet hatte, mit Printing wieder auf, weil er einſah, daß er auf Reynold⸗Farm nichts weiter erreichen konnte. „Zurück nach London!“ rief er, und als ſich nun der Wagen von Neuem in Bewegung ſetzte, ſprach er zum Polizeibeamten.„Wir werden Valerie finden, denn ich ſah ſie geſtern Abend vor meinem Hauſe. Hören ſie mich an, Printing.“ unvermerkt zu einem ſchönen Kapital anwachſen. Und niſſen mancher täglich oder wöchentlich erübrigen, er lege ſich nur eine kleine Entbehrung auf, trinkt ein Glas weniger oder raucht einmal keine Cigarre. Die Freude am Sparen wächſt, je größer die erſparte Summe iſt; das Selbſtgefühl wird geweckt; ſein Fleiß, ſeine Nüchternheit und Anſpruchsloſigkeit, ſeine Solidät und Characterſtärke nehmen von Jahr zu Jahr zu, er iſt ein ſelbſtgemachter Mann. Deutſchland. Freiburg, 14. April. Der Eiazug des Hoch⸗ würdigſten Herrn Erzbiſchofs Dr. Georg Ignaz Komp iſt nunmehr definitiv auf Mittwoch, 11. Mai, und die Inthroniſation auf Donnerstag, 12. Mai, feſtgeſetzt. Berlin, 14. April. Die„Nordd. Allg. Zeitung“ ſtellt gegenüber den neuerdings verbreiteten Gerüchten von bevorſtehenden Veränderungen an der Spitze ein⸗ zelner preußiſcher Miniſterium, insbeſondere derjenigen des Innern und des Cultus officiös feſt, daß ein Wechſel in den leitenden Stellen weder zur Zeit in Frage ſteht, noch für ſpäter ins Auge gefaßt iſt. Die Gerüchte ſeien in jeder Beziehung unbegründet. Ausland. Paris, 14. April. Die Einzelheiten über die Be⸗ rathung des Kriegsgerichts in der Zola⸗Sache beweiſen, daß der Generalſtab einen neuen Sieg über die Re⸗ gierung erfochten. Das Kriegsgericht hatte am Vor⸗ mittag mit 5 gegen 2 Stimmen die Nicht⸗Verfolgung beſchloſſen gehabt. Während der Pauſe erſchien Ge⸗ neral Pellieux und veranlaßte zwei Mitglieder unter Androhung des Rücktrittes des Generalſtabes zur Sinnes⸗Aenderung. Wie verlautet, wird das Kriegs⸗ gericht eine halbe Million Francs Entſchädigung fordern. Es verlautet ferner, daß die polizeiliche Ueberwachung Eſterhazy's angeordnet ſei, deſſen Frau übrigens die Scheidungsklage eingereicht habe. Zola faßte bisher noch keinen Entſchluß. Prag, 14. April. An den Feiertagen fand hier wieder ein Ueberfall deutſcher Gymnaſiaſten durch Tſchechen ſtatt, wobei ein deutſcher Schüler blutig ge⸗ ſchlagen wurde. Petersburg, 14. April. Die Geheimpolizei ver⸗ haftete 86 Perſonen der verſchiedenſten Geſellſchafts⸗ klaſſen, darunter 64 Studenten und Studentinnen. Aus den vorgefundenen Broſchüren und Büchern ſoll hervorgehen, daß die Verhafteten ſich ſocialiſtiſcher Agitatlonen ſchuldig gemacht haben. In Moskau, Kiew und Odeſſa haben gleichfalls Verhaftungen ſtattgeſunden. Der ſpaniſch⸗americaniſche Coufliet. Paris, 13. April. Nach einer Madrider Privat⸗ meldung findet die Botſchaft Mac Kinleys bei der Be⸗ völkerung kühle Aufnahme. Weit mehr Eindruck macht die Kundgebung des Generalkonſuls Lee und des In⸗ ſurgenten⸗Chefs Gomez. Die Madrider Volksſtimmung könnte leicht umſchlagen, da es nicht an Leuten fehlt, welche bemüht ſind, Mac Kinley als Intriguanten und das Cabinet Sagaſta als dupirt hinzuſtellen. London, 14. April.„Daily Chronicle“ meint, man könne thun, was man wolle, ein Zuſammenſtoß zwiſchen Spanien und America ſei doch unvermeidlich. „Daily Mail“ erklärt, ob Krieg oder Frieden, Präſident Mac Kinley habe das americaniſche Volk hinter ſich„und dieſes ſei entſchloſſen, dem Kriege auf Kuba ein Ende zu machen“.„Daily News“ ſagen, daß nach den geſtrigen Nachrichten aus Spanien die Bot⸗ ſchaft Me. Kinleys eine Aenderung dahin erfahren habe, daß Me. Kinley dadurch wiederum einen Beweis ſeiner Friedensliebe gegeben habe und meint, die Ameri⸗ ...—.— Während er auf der Heimfahrt dem Scharfſinne des Agenten neue Anhaltspunkte gab, verließ auf der Farm 10, 20, 30 Pfennig kann unter gewöhnlichen Verhält⸗ eaner müßten nun, da man den Frieden wünſche, auch die Intervention des Papſtes annehmen. New⸗Pork, 18. April. Die americaniſche Friedens⸗ partei tritt wieder recht zuverſichtlich auf und hält den Frieden nur dann für gefährdet, wenn Spanien den Krieg erklären ſolle. Eine hervorragende Perſönlichkeit New⸗Norks gab ihrer Anſicht dahin Ausdruck, daß nunmehr die americaniſche Kriegsluſt eines langſamen Todes ſterbe. Waſhington, 18. April. Nach einer Meldung des „Daily Chronicle“ von hier war geſtern die Stimmung des Congreſſes noch kriegeriſcher als vorgeſtern. Im Repräſentantenhauſe ſoll dem Ausſchuß für Auswärtige Angelegenheiten berichtet worden ſein, daß das Haus, wenn der Ausſchuß nicht heute ſeinen Bericht abgebe, über die Köpfe deſſelben hinweg handeln werde, worauf die Mitglieder des Ausſchuſſes geſtern Abend erklärten, daß der Bericht heute noch erſtattet werde. Waſhington, 14. April Das Repräſentanten⸗ Haus billigte nach ſtürmiſcher Debatte mit 324 gegen 20 Stimmen den von der Mehrheit beſchloſſenen Be⸗ richt, der ähnlich dem der Senatskommiſſion lautet. Es wird darin die Unabhängigkeit Cubas erklärt und verlangt, Spanien ſoll ſich ſofort von der Inſel zurück⸗ ziehen. Dem Präſidenten werden ſodann die amerikaniſchen Streitkräfte zur Verfügung geſtellt. Der Minderheitsbericht, der auch die Anerkennung der gegenwärtigen kubaniſchen Republik fordert, wurde mit 191 gegen 150 Stimmen abgelehnt. Der Senat traf geſtern noch keine Entſcheidung. Mit dem Beſchluß des Repräſentantenhauſes iſt der Krieg zwiſchen Spanien und Amerika höchſtwahr⸗ ſcheinlich unvermeidbar geworden. Madrid, 14. April. Hier herrſcht infolge des Beſchluſſes des amerikaniſchen Kongreſſes große Be⸗ geiſterung. Die ganze Nacht hindurch wurden die Meldungen aus Waſhington auf allen Straßen und Platzen lebhaft beſprochen. Ein Manifeſt von Don Carlos iſt bereits erſchtenen, in welchem jeder Spanier als Landesverräther bezeichnet wird, welcher in dieſem Augenblick nicht zur ſpaniſchen Regierung hält. London, 14. April. Nach Meldungen aus Waſ⸗ hington iſt der Krieg beſchloſſene Sache. Die tem⸗ poräre Politik Mac Kinley's bezweckt nur, Zeit zur Fertigſtellung der Ruͤſtungen zu gewinnen. In längſtens 14 Tagen werde aber Alles in ſchlagfertigem Zuflande ſein. Eine Intervention von irgend welcher Seite ſoll kategoriſch zurückgewieſen werden. London, 14. April.„Daily Graphic“ ſagt bei Beſprechung des bevorſtehenden ſpaniſch⸗amerikaniſchen Krieges: Es werde ſich ein großes Drama auf dem Meere abſpielen, aber ein noch größeres auf Kuba. Die Vereinigten Staaten befinden ſich einer Armee von 100,000 Mann gegenüber, die ſich freuen, den Ruhm, den ſie in den drei letzten Jahren verloren, wieder zu gewinnen. Paris, 14. April. Hier weilende amerikaniſche Offiztere erhielten Ordre ſofort nach der Heimath zu⸗ — Eiſenbahnſtrecke Weinheim⸗Fürth wurde geſtern Abend ein mit fuͤnf Perſonen beſetzter Wagen überfahren. Der Landwirth Jordan von Gundersbach wurde ge⸗ tödtet, ſein Sohn, Architekt in Worms, ſchwer verletzt, ebenſo zwei weibliche Inſaſſen des Wagens. Von den Pferden wurde eines ſofort getödtet. Der Zug erlitt keinen Schaden. Mannheim, 14. April. Die von der Gemeinde Neckarau geſtellten Bedingungen wurden vom Stadt⸗ rath größtentheils angenommen. Die Stadt Mann- heim verpflichtet ſich, die Allmend⸗Grundſtücke erſt dann zu übernehmen, wenn hierzu ein Bedarf vorliegt; ſollte jedoch nur ein Theil der betreffenden Grundſtücke von der Stadt benöthigt werden, ſo muß letztere die ganzen Allmendgüter übernehmen. Die Beamten und Be⸗ dienſteten der bisherigen Gemeinde Neckarau beziehen ihre derzeitigen Gehälter weiter und werden im Ueb⸗ rigen in die ſtädtiſche Dienſt, und Gehalts⸗Ordnung eingereiht. Lorſch, 14. April. Am letzten Samstag wurde in der Weſchnitz auf der Gemarkung Großhauſen die Wittwe des vor 4 Wochen hier verſtorbenen Hand⸗ arbeiters Val. Jakob 4. tot aufgefunden. Die be⸗ dauernswerte Frau war Ende der vierziger Jahre und hinterläßt keine Kinder. Ueber die Urſache der That iſt nicht näheres bekannt. Bensheim, 13. April. Geſtern morgen hat ſich der aus Jugenheim ſtammende Kutſcher des Herrn Dr. med. U. in dem Stall ſeines Dienſtherrn erhängt. Der Kutſcher wurde kürzlich bei der Muſterung zum Militär ausgehoben.— Herr Seminarlehrer Schrod dahier erhielt geſtern das Dekret zu ſeiner Ernennung als Kreisſchulinſpektor des Kreiſes Heppenheim. An ſeine Stelle kommt Herr Seminarlehrer Eck aus Fried⸗ berg, während Herr Oberlehrer Judith aus Mainz zum Seminarlehrer für Friedberg ernannt wurde. Herr Kreisſchulinſpektor Seid kommt als Schulinſpekor nach Bingen. Darmſtadt, 13. April. Vorgeſtern Nachmittag erſchoß ſich hier ein in der Schulzengaſſe wohnhafter 16jähriger Schreinerlehrling. Das Motiv der That ſen Unzufriedenbeit mit ſeiner Lage geweſen ein. Hamme reiſenbach(A. Neuſtadt), 14. April. Kürzlich wurde der„Frbgr. Ztg.“ von hier berichtet, daß der hieſige Stationsvorſteher K. wegen Bigamie (Doppelehe) verhaftet worden ſei. Der betr. Beamte iſt aus der Haft wieder entlaſſen worden, da ihm ein derartiges Vergehen überhaupt nicht nachgewieſen werden konnte. Weißer Sonntag. Der Blüthenſchnee liegt auf den Bäumen, Die Sonne ſcheint ſo liebewarm, Daß er nicht länger mehr kann ſäumen Mit ſeinem zarten Flockenſchwarm. Im Schmucke ſolcher Jugendblüthen— Ein weißer Sonntag der Natur! rüczukehren. Unter denſelben befindet ſich der ameri⸗ kaniſche Weltausſtellungs⸗Kommiſſar Cridle. J Nah und Fern. g „Viernheim, 16. April. In der hieſigen kath. Pfarrkirche werden am morigen Weißenſonntag 81 Knaben und 92 Mädchen die erſte hl. Kommunion ö empfangen. F. Heddesheim, 15. April. Bekanntlich hat der Gemeinderath mit Stimmenmehrheit den Beſchluß gefaßt, zum projectirten Bahnbau einſchließlich Weg ⸗ anlagen 4 Morgen— 144 a Gelände zu ſtellen. Wie ö verlautet, hat die Betriehs⸗Inſpeclion der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft in Mannheim dem Gemeinderath die Mittheilung gemacht daß ſie mit dieſem Anerbieten die alte Mrs. Reynold das Wohnzimmer und begab ſich unbemerkt nach dem ſo lange verſchloſſenen Gemach ihrer Tochter. Der Schlüſſel knarrte im Schloß, die Thür öffnete ſich ſchwer und die alte Frau trat in das dunkle Gemach. Dann ſank ſie auf die Kniee nieder und ſchluchzte und betete, wie in der Stunde bitterſter Qual nur eine ſtarke Seele zu beten vermag. „Ich will nur noch einmal Emmy wiederſehen,“ flehte ſie.„Mag ſie mich dann verachten, mich haſſen, aber o mein Gott, laß ſie mich nur noch einmal wieder⸗ ſehen. Arme verkannte Emmy! Als alle Welt ſich gegen Dich wandte, da war Deine Mutter die Herzloſeſte von Allen und fluchte Dir, der Schuldloſen! O, Gott ver⸗ gieb Du mir! Sie kann mir nicht verzeihen, aber 125 mich nur noch einmal in ihre Augen blicken!“ Ueberwältigt von Reue und Schmerz lag Mrs. Rey⸗ nold lange knieend da. Die Tageshelle war ſchon der Dämmerung gewichen, als ſie fich verſtört und gebrochen erhob und ihr Zimmer aufſuchte. Sie kleidete ſich haſtig, wie zu einer Reiſe, an und ſuchte dann die Ihrigen auf. „Ich will nach London“, ſagte ſie beſtimmt,„denn ich kann unter dieſem Dache nicht ruhen noch raſten, bis ich mein Kind gefunden habe, Robert, willſt Du mich nach Maidſtone fahren“ -Ihr macht eine vergebliche Fahrt warf Anna ſpöttiſch ein.„Emmy iſt todt und Lady Valerie wird diejenigen ſicherlich nicht anerkennen, die ſie einſt verſtoßen haben. Es wäre beſſer, Ihr bliebet hier.“ Aber weder Mutter noch Sohn achteten auf ihre Wocte, ſondern begaben ſich in den Hof, nahmen Platz in dem Wagen und fuhren ſodann in Begleitung von Roberts älteſtem Sohn raſch fort. „Wenn ich ſie nur finde“, ſeufzte die alte Frau vor ſich hin. O, Gott, führe mich zu ihr, erhöre mein Flehen, laß mich ſie finden und dann ſterben!“ nicht zufrieden ſein könne. Dieſelbe verlangt vielmehr, daß die Gemeinde Heddesheim das zur Bahnanlage erforderliche Gelände bis zu einem Flächenmaß von höchſtens 180 a koſtenfrei zu Verfügung ſtelle. In dieſem Flächenmaß iſt auch das Gelände für einen 4 m breiten Parallelweg längs des Bahnhofes, ſowie eines 10 m breiten Zufahrtweges zu dieſem Parallel⸗ weg inbegriffen. Urſprünglich wurden 200 a verlangt. Obwohl nunmehr bezüglich der Geländeſtellung eine weſentliche Differenz gegen den bereits gefaßten Be⸗ ſchluß nicht mehr vorhanden iſt, ſo iſt es immerhin noch ſehr fraglich, ob ſich der Gemeinderath bereit er⸗ klärt, das verlangte Gelände mit 180 à zu ſtellen. Sollte dem Verlangen entſprochen werden, ſo dürfte an der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes nicht zu zweifeln ſein. Von der Entſcheidung des Gemeinde⸗ rathes hängt es alſo zunächſt ab, ob die Bahn gebaut wird oder nicht, was uns die nächſte Zukunft lehrt. Mannheim, 13. April. Schwerer Unglücks ⸗ fall in Folge großer Unvorſichtigkeit. Geſtern Nach⸗ mittag 2¼ Uhr wollte am Schlachthaus der ver⸗ heirathete Maurer Kaſpar Löſchmann von Ilvesheim auf einen Zug der Nebenbahn Mannheim Heidelberg, welcher ſich im Gang befand, ſpringen, während er zugleich ſein 6 Jahr altes Töchterchen unter dem Arm genommen hatte. Löſchmann ſtürzte mit ſeinem Kind und während Erſterer neben den Zug fiel, kam Letzeres mit dem linken Fuß unter den Eiſenbahnwagen zu liegen. Dem Mädchen wurde der Fuß unterhalb des Kniegelenks abgefahren. Der Fuß mußte noch im Laufe des geſtrigen Nachmittags amputirt werden. Das Vorkommniß zeigt wieder auf's Neue, wie noth⸗ wendig es iſt, das Bahngeleiſe bis über das Schlacht- haus hinaus vollſtändig einzuzäunen. Seiden-Damaste Mk. J. 35 Ich ſah, wle Kinderherzen glühten, Geweidet auf der Gottesflur. Die Blüthen müſſen Früchte bringen, Da Gottes Auge drüber wacht. 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Bekanntmachung. .Bei den diesjährigen Frühjahrs⸗Control⸗Verſammlungen im Bereiche des Meldeamts Heppenheim haben zu erſcheinen: a) Alle Reſerviſten und Wehrleute J. Aufgebots(auch die nur Garniſondienſtfähigen), b) die zur Dispoſition der Truppentheile Beurlaubten und c) die zur Disposition der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, d) ſämmtliche Erſatz⸗Reſerviſten. 2. Die Militärpäſſe bezw. Erſatz⸗Reſervepäſſe und Führungs⸗ Atteſte ſind mit zur Stelle zu bringen. Stöcke und Pfeifen u. ſ. w. ſind vor dem Antreten wegzulegen. Wer dieſer Einberufung nicht Folge leiſtet, kann bis zu drei Tagen Mittel⸗Arreſt und mit Verſetzung in die nächſt juͤngere Jahresklaſſe beſtraft werden, auch verliert er Anſpruch auf die Landwehr⸗Dienſtaus zeichnung. Die Arreſtſtrafen können geſetzlich nicht in Geldſtrafen umgewandelt werden. 5. Wer durch Krankheit oder dringende Geſchäfte von der Theil⸗ nahme an der Control⸗Verſammlung abgehalten wird, hat recht⸗ zeitig bei dem Meldeamt Heppenheim unter Vorlage eines den Grund beſcheinigenden und von der Ortsbehörde beglaubigten Atteſt um Dispenſation nachzuſuchen, oder bei unvorgeſehenen nicht aufſchiebbaren Geſchäften dieſes Atteſt ſpäteſtens zur Stunde der Verſammlung auf dem Controlplatze abgeben zu laſſen. 6. Gleichzeitig werden die Mannſchaften darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß ſie ſich den ganzen Tag, an dem die Control-Ver⸗ ſammlungen ſtattfinden, als im activen Dienſt befindlich zu be⸗ trachten haben, und daß etwa vorkommende Ungehörigkeiten gegen die gleichzeitig mit ihnen zur Control⸗Verſammlung ein⸗ berufenen Offiziere und Unteroffiziere des Beurlaubtenſtandes und Gendarmen vor, während und nach den Control-Ver⸗ ſammlungen nach den Militärgeſetzen beſtraft werden. 8 Tämmtliche Mannſchaften haben mit reinen Füßen und reiner Fußbekleidung zu erſcheinen. Die Appells finden ſtatt: Zu Viernheim im neuen Schulhofe, Montag, den 18. April 1898, Vormittags 9 Uhr, für die Bürgermeiſterei Viernheim. Erbach i. O., den 15. März 1898. Großherzogliches Bezirkskommando Erbach i. O. Penther, Oberſtlieutenant z. D. u. Kommandeur des Landw.⸗Bezirks Erbach i O. Bauernverein Viernheim. Der Verein ſucht einen Diener; diejenigen, welche geſonnen ſind, die Stelle anzunehmen, wollen ſich beim Praͤſidenten bis zum 21. ds. Mts. melden. 486 Der Präſident: Keller. Rechnungsformulare ſind zu haben in der Buchdruckerei ds. Bltts. ſaiſon ſowohl Breiſe für Verband ſtoffe Hochwuͤrdigſten Herrn Biſchofs P Apotheke zu Viernheim. Watte chemiſch rein, den Vorſchriften des Reichsarzneibuches entſprechend 15 Gramm 10 Pfg. 25 15 59 75 geladen. 50„ 20 250„ 75„ 500„ 140„ Mullbinden 6 om breit, 5 m lg. 10 ff.. 8 7 5 Verhbandmull 1 Meter 25 Pfg. 2 Meter 45 Pfg. Sämmtliche übrigen n Eine ſchöne durch ihre öriefliche Behandlung zu vermiethen bei 487 rtig.. 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Männer Viernheims ſind hierzu ergebenſt ein⸗ 488 Der Vorſtand. As. Das Rauchen im Saal iſt durchaus verboten! Beſtelungen zum Fruchtmahlen für die 489 1%* Fuchs'ſche Mühle in Weinheim werden von jetzt an entgegengenommen von Peter Schmitt in der Pandurengaſſe, Uikolaus Helbig im Waldſchlößchen und „ Tran Schalk im Schützenhof. 10„ 3,„20(Schweizer Muſikwerke. 1 Größtes Lager aller Sorten Ziehharmonikas 085 der beſten Fabriken von Mk. J.50 an bis zu den II feinſten Inſtrumenten, Lreihi Aechte Knittlinger u. Wiener Alle Muſikwerke, Symphonion, Spiel⸗ doſen, 5 3 10.— an, Akkord⸗ i zithern von Mk. 5.— an, Kinder⸗ ordzithern von M. 1.50 Verbandmit tel an Kindergeigen, Kinderdrehdoſen, Drehorgel, Schweizer zu entſprechend billigen Prei⸗ Spielwerke, alles in großer Auswahl. 274 Schützenhof. ſchon v. 10 M. an undharmonikas. ballen rſchritsmäßiger H. Hofmann, Mannheim, E 3, 20. Ualität. ö 5 5 t 7 Jämmtlicte preiſe gezen. L̃uugenkatarrh. Baar. Hiermit zur Nachricht, daß meine Krankheit, Lungenkatarrh mit hef igen Huſten, Auswurf und Athembeſchwerden, vollſtändig geheilt worden iſt. Wo nun Wenn man bedenkt, daß chroniſche Lungenkatarrhe meiſt ſehr hartnäckig ſind und oft jahrelang jedweder Behandlung ſpotten, ſo 7 kann dieſer Erfolg als ein eclatanter bezeichnet werden, der im Intereſſe anderer Kranker die Veröffentlichung verdient. Brakupönen 1896; Fröhlich, I. Lehrer. Daß der Lehrer Fröhlich nach ſeiner Ausſage vom Lungenkatarrh vollſtändig geheilt, ſowie, daß er ſeine Namensunterſchrift hier eigen⸗ händig vollzogen, beſcheinigt: Brakupönen, den 19. Oktober 1896; ſe: Privatpoliklinik, ieee eee Dung hat zu verkaufen 490 Joſ. Spieler. Arbeiterhosen Arbeiterblouſen Arbeiterhemden 5 fertig in großer Auswahl bei 491 Leonhard Cramer, Viernheim. — Dr. med. Sope homöop. Arzt in Halle a. S. Auswär s auch brieflich. D. 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Im laufenden Jahr wird ein Gnadengeſchenk für ein Kind evangeliſcher Konfeſſion aus der Erbgroßherzog Friedrich⸗Stiftung Allerhöchſten Orts vergeben. Geſuche ſind innerhalb 8 Tagen bei uns einzureichen. Quintel. Heddesheim, den 14. April 1898. 477 Gemeinderath: Lehmann. Quintel. Photograph. Atelier Hans Adelmann Weinheim, Friedrichſtraße. Aufnahmen von Portraits, Familien- und Vereinsgruppen in Platin, Bromſilber, Paſtell und Oel. Vergrößerungen jeder Art. gZur Confirmation halte mein Atelier beſtens empfohlen. 472 Aufnahmen zu jeder Tageszeit und bei jeder Witterung.— Nur haltbare gilder. 1 5 5 (Hack- und Häufelpflüge) Schmidt's Patent⸗ Waschmaschinen Albert Schmidt, (Baden). . Ausgelaſſeues Fett zu. ſ. w. ſtets vorräthig b ee bei 482 Jüngl.⸗Sodalität Viernheim. Weißen Sonntag um halb 1 Uhr Mittags General- Versammlung der Sodalität im alten Schul haus, wobei auch alle Afpiranten erſcheinen müſſen. 478 Der Vorſtand. pfennigſparkaſee. 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