Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Jams tags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. — Aimtsblatt der Großh. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. ——— 2. Blatt. Ar. 37. Deutſchland. Karlsruhe, 5. Mai. Die vom„Jour“ gebrachte Mittheilung von einer hier ſtattgehabten Zuſammen⸗ kunft zwiſchen dem Oberſten Piquart und dem Man⸗ datar des Bankhauſes Schneider, iſt, wie eine Erklärung des Commerzienraths und Bankiers Schneider in der „Badiſchen Preſſe“ beſagt, von A—3 erlogen. Auch das hieſige Bankhaus Schmieder erklärte weder Piquart noch Schwartzkoppen, welche man Arm in Arm hier geſehen haben will, zu kennen. Freiburg. Es ſteht nun feſt, daß unſer Hochw. Herr Erzbiſchof Dr. Georg Ignatius Komp am Donnerſtag den 12. Mai im Münſter inthroniſirt wird. Als Inthroniſator wird der Hochw. Herr Biſchof Dr. Haffner von Mainz fungiren. Am Vorabend des Feſttages wird eine Einzugsſeier veranſtaltet, Abends ein großer Fackelzug mit Serenade ſtattfinden. Am Feſtmorgen zieht die Prozeſſion um 8½ Uhr vom Münſter zum erzbiſchöflichen Palais zur Abholung der beiden Biſchöfe. Das Pontifikalamt wird Biſchof Dr. Haffner celebriren; am Schluſſe des Amtes wird der Hochw. Erzbiſchof mit dem Pallium bekleidet und nach Ertheilung ſeines erzbiſchöflichen Segens inthroniſirt. Unter dem Geſange des Tedeum empfängt er dann auf dem Throne der Huldigung des Clerus. Unter Geſang und Glockengeläute geleitet ihn darauf die 3 nach dem erzbiſchöflichen Palais zurück. Ausland. Petersburg, 5. Mai. Die Wiener„N. Fr. Pr.“ meldet von hier: Unter dem Fußboden der neuen Kathedrale in Sarskoje Selo ſei von der Baukom⸗ miſſion eine Minenanlage entdeckt wo rden; da der Zar der Einweihung der Kirche beiwohnen wollte, ſo ſei jedenfalls ein Attentat auf das Leben deſſelben durch die Entdeckung verhütet worden. Der Bauführer, der Architelt, ſowie ſein geſammtes Arbeitsperſonal ſind in aller Stille verhaftet worden. Die Unterſuchung wird ſehr geheim geführt, damit keine Kunde davon in die Oeffentlichkeit dringen kann. Der Krieg zwiſchen Spanien und Amerika. Berlin, 4. Mai. Die ſpaniſche Niederlage vor Manilla wird von den Marinefachleuten als durchaus nicht überraſchend, gewiſſermaßen ſogar als ſelbſtver⸗ ſtändlich angeſehen, da es ſich um einen Kampf zwiſchen alten Holzſchiffen und gepanzerten Kriegsſchiffen handelte.— Die beiden von den Philippinen beor⸗ derten, nach Manilla geſandten Schiffe„Irene“ und „Cormoran“ ſind ziemlich gleichzeitig Mitte der Woche am Beſtimmungsplatz zu erwarten. Die beiden Kreuzer könnten die ganze deutſche Kolonie vorüber⸗ gehend an Bord nehmen, wie dies ſchon einmal im November 1898 ſeitens des Kommandanten der„Arcona“ geplant war. Paris, 4. Mai. Der„Figaro“ äußert die An⸗ ſicht, es ſei jetzt an der Zeit für Europa, zwiſchen die Kriegführenden zu treten. Die ſchwierigſte Aufgabe wäre allerdings, Spanien zu überzeugen, daß es noch Zeit ſei, einen Theil ſeiner Beſitzungen zu retten und zu erhalten. Morgen ſei es vielleicht zu ſpät. Für den Papſt ſei der Augenblick da, wo er ſeine Friedens⸗ bemühungen wieder aufnehmen könne. Ein zweiter Sieg der Vereinigten Staaten, diesmal in den atlan⸗ tiſchen Gewäſſern, wäre ſogar eine Gefahr für Europa. Madrid, 4. Mai. Er herrſcht hier vollſtändige Rathloſigkeit. Die Furcht vor der Revolution be⸗ ſchäftigt die Gemüther mehr als der Krieg, deſſen Ausgang niemand bezweifelt. In allen größeren Städten ſoll der Belagerungszuſtand proklamirt wer⸗ den. Die Königin läßt ſich in den letzten Tagen nicht ſehen. Sie iſt in Folge der Niederlage bei Manilla ſehr niedergedrückt. Beileidstelegramme an die Königin ſind aus Paris, Wien und Rom eingetroffen. Madrid, 4. Mai. Eine furchtbare Gährung herrſcht überall. Die Regierung befürchtet den Ausbruch von Unruhen im Lande. Umfaſſende militäriſche Maßregeln ſind getroffen worden. Trotz des Belagerungszuſtandes fanden geſtern auf den Straßen von Madrid Kund⸗ gebungen ſtatt. Die Laternen und Fenſterſcheiben wurden zerſtört, die Gendarmerie durch Steinwürfe verwundet; 48 Verhaftungen wurden vorgenommen. Das wirthſchaftliche Elend zieht immer weitere Kreiſe. Die Lebensmittel ſtehen in hohem Preiſe, viele Fabriken wurden geſchloſſen. Die ärmeren Klaſſen befinden ſich in der traurigſten Lage. New⸗York, 4. Mai. Wie verlautet iſt die vor Kuba ſtationirte amerikaniſche Flotte zurückberufen worden, um der von Portorico ſignaliſirten ſpaniſchen jernheiner Anzeige Anzeigen:. 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die 3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. Samstag, den 7. Mai 1893. 5 II Jahrhang Flotte eine Schlacht zu liefern und ſodann den ameri⸗ kaniſchen Truppentransport nach Kuba zu beſchützen. Die hieſigen Zeitungen erörtern bereits den Plan, die Philippinen gegen Jamaika auszutauſchen. New⸗York, 4. Mai. Mac Kinley hat den offi. ceiellen Bericht über die Kapitulation von Manilla ſeitens des Admirals Dewey erhalten. New⸗York, 4. Mai. Hier wurde ein ſpaniſcher Geheimbund entdeckt, deſſen Mitglieder gelobt haben, Spanien zu unterſtützen. Mac Kinley gab Befehl, den Leiter des Bundes zu verhaften. Nah und Fern. Viernheim, 6. Mai. Am Dienstag Abend halb 11 Uhr iſt im Alter von 73 Jahren der Hochw. Herr Pfarrer i. P. Adam Hammann dahier nach langem ſchweren Leiden und öfters durch die Gnaden⸗ mittel der Kirche geſtärkt zur ewigen Ruhe eingegangen. Herr Pfarrer Hammann war am 12. Auguſt 1825 zu Mörlenbach i. O. geboren. Nachdem er die Gym ⸗ naſien zu Bensheim und Darmſladt beſucht, ſtudirte er in Gießen Theologie und wurde nach Vollendung des praktiſch⸗theolog. Kurſus im Mainzer Seminar am 12. Auguſt 1849 zum Prieſter geweiht. Er war Kaplan in Freimersheim und Ober⸗Mörlen, darauf Pfarrverwalter in Oppershofen und Weiſenau; zum Pfarrer ernannt wirkte er ſodann 8 Jahre in Oſthofen und 20 Jahre in Frieſenheim, hier unter vielen Schwierigkeiten während der langen Dauer des Kul⸗ turkampfes. Hier war es auch, wo der Verblichene ſich wohl den Keim zu ſeiner Krankheit holte, die ſeine noch 7 Jahre dauernde Wirkſamkeit als Pfarrer von Mainflingen ſchon erheblich beeinträchtigte und ſchließ⸗ lich nach der 1894 erfolgten Penſionierung zu jenem unheilbaren Leiden ausartete, von dem ihn ein ſanfter Tod jetzt erlöſt hat. Nur 4 Jahre brachte er hier in Viernheim im Ruheſtand zu unter fortwährender, zuletzt recht ſchmerzvoller Krankheit. Es ſcheint faſt nicht ohne Zufall zu ſein, daß ein mit Mühen und Kreuz reich bedachtes Prieſterleben gerade an einem Feſte des Hl. Kreuzes ſeinen Abſchluß gefunden hat. Möge dem Dahingeſchiedenen, welcher im Leben ein edler Charakter und hochachtberer Prieſter geweſen, für alles, was er auf Erden gethan und gelitten hat, von Gott reiche Vergeltung zu Theil geworden ſein. Von ſeinem Grabe aus ſenden wir ihm noch den letzten Gruß in die Ewigkeit nach: Have pia anima!— Unter zahl⸗ reicher Betheiligung der Bewohner Viernheims wurde, wiewohl die Witterung höchſt ungünſtig war, Herr Pfarrer Hammann heute Morgen zur letzten Ruhe beſtattet. Herr Pfarrer Molitor celebrirte, nachdem die ſterbliche Hülle aus dem Sterbehaus in die Kirche verbracht und daſelbſt aufgebahrt war, dasz feierl Requiem. Am Schluß desſelben hielt Bern D kapitular Noſtadt aus Mainz, ein Jugend⸗ und Stu⸗ dienfreund des verſt. Herrn, die Trauerrede, worin nach Schilderung des Lebenslaufes, beſonders der Ver⸗ dienſte und des Eifers des Verblichenen als Prieſter und Seelſorger rühmend gedacht wurde. An den Gang auf den Friedhof betheiligten ſich ſämmtliche Schulklaſſen mit ihren Lehrern, ferner die verſchiedenen Vereine mit Fahnen und Deputationen, die Mitglieder des verehrl. Ortsvorſtandes und trotz der Ungunſt der Witterung auch viele Leidtragende von aus wärts, darunter 12 geiſtliche Herren. Der Kirchenchor ver⸗ herrlichte die Trauerfeierlichkeit durch einen erhebenden Geſang, ſowohl in der Kirche, als auch am Grabe. Wir ſchließen mit den Worten des Trauerredners auf den Verſtorbenen: Requiescat in pace l“ Möge er ruhen in Frieden!— Viernheim, 6. Mai. Der erſte Rech⸗ nungsabſchluß nach vierteljährigem Beſtand der Pfennigſparkaſſe hat ein recht ſchönes Reſultat ergeben. (Siehe im Inſeratentheil die Bilanz.) Lauter erſparte Pfennige, die ohne die Pfennigſparkaſſe wahrſcheinlich nicht zurückgelegt worden wären. Dieſes Ergebniß iſt auch ein Beweis, daß unſere Jugend ſparen kann, denn die Einleger ſind meiſtens jüngere Leute und Kinder. Der größte Theil unſerer männlichen und weiblichen Jugend verdient Geld, kann alſo auch in der Regel ſparen. Es ich ſelbſtverſtändlich, daß die jungen Leute ihren Verdienst den Eltern abliefern. Würden in einer Familie die Kinder einen Theil ihres Lohnes zurück⸗ behalten, ohne den Eltern darüber Rechenſchaft zu geben, ſo wäre das ein tiefbeklagenswerthes Zeichen von dem Schwinden des elterlichen Anſehens. Um aber einen ſparſamen, haushälteriſchen Sinn in den Kindern zu wecken, um ihnen Freude am Sparen und an der Arbeit zu machen, um für die Zukunft der Kinder zu ſorgen, ſollen die Eltern die Kinder einen kleinen Theil ihres Lohnes in die Sparkaſſe legen laſſen. Wenn ſie dem Sohne und der Tochter ſagten: Von jedem 50⸗Pfennig⸗ oder Markſtück, das ihr ver dient, dürft ihr 10 Pfg. in die Pfennigſparkaſſe legen, ſo bekämen ſie ohne Schwlerigkeit allmählig ein recht ſchönes Kapital.— Mit den erwachſenden Zinſen zu 8 pCt. betragen die täglichen Einlagen in 5 Jahren 10 Jahren 15 Jahren 20 Jahren v. 10 3: 195,— 4 421,68 685,32 4 99 1,68.4 „ 20, 390,—„ 843,34„ 1870,6„ 198,4„ „ 30, 585,—„ 1265,—„ 2055, 9„ 2978,.—, Wie viele junge Leute könnten täglich 10 oder 20 Pf. ſparen und ſie durch ſofortiges Aufkleben einer Spar⸗ marke feſtnageln. Sie kämen dann zu einem ſchönen Kapital, hätten geſorgt für ihre Militärzeit und fur die Gründung eines eigenen Hausſtandes. Geben nicht die Eltern, die ihre Kinder dazu anhalten, die ſchönſte Ausſteuer?— Aber allerlei unnütze und ſchädliche Angewohnheiten: das Rauchen, übermäßiger Wirths⸗ hausbeſuch und vielerlei Vergnügen, ſanktionirt durch mancherlei Titel, die Putzſucht halten die Jugend vom Sparen ab. Die Ausgaben der jungen Leute ſind anfangs nur gering, ſteigern ſich aber, oft in bitterem Hader mit den Eltern, führen endlich zur Emanzipation und laſſen auf der früher reinen Stirne des Jünglings nur die Furchen des Leichtſinns und der Genußſucht zurück. All die unnützen übertriebenen Ausgaben legen den Grund zum Elend und Ruin ganzer Familien. Mit ein wenig Ernſt und gutem Willen muß es er⸗ reicht werden, daß der Arbeiter das erſpart, was zur erſten Einrichtung eines unabhängigen Hausweſens er⸗ forderlich iſt. Wenn aber gar Borgen und Schulden⸗ machen ihre düſteren Schatten auf das erſte Blatt im Familienbuch werfen, dann ſetzen ſich bald Not, Un⸗ zufriedenheit, gegenſeitige Abneigung am häuslichen Herde feſt— noch eine Krankheit und das Elend iſt fertig.— Sollte da nicht unſerePfennigſparkaſſe, welche die bequemſte Gelegenheit giebt zum Sparen am Platze ſein? Wie viel Elend und Not könnte die Benutzung unſerer Pfennigſparkaſſe vorbeugen! 8 Viernheim, 6. Mai. Vor kurzem hat ſich hier ein neuer Verein konſtituiert, der im Gegen⸗ ſatz zu vielen andern nicht Sport und Vergnügen auf ſeine Fahne geſchrieben, ſondern der ſich die Verbreitung einer der ſchönſten und nuͤtzlichſten Künſte, die Ver⸗ breitung der Stenographie oder Schnellſchreibekunſt zur Aufgabe gemacht hat. Der„Gabelsberger Steno⸗ graphenverein Viernheim“— ſo heißt die neue Ver⸗ einigung— zählt zwar vorerſt nur 1 Dutzend Mit⸗ glieder, die ſich an regelmäßigen wöchentlichen Uebungs⸗ abenden in der Stenographie weiter ausbilden, denkt aber mit der Zeit zu einem großen Verbande heran⸗ zuwachſen. Zu dieſem Zwecke werden Unterrichtskurſe mit wöchentlich 1 Uebungsabend abgehalten und wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, demnächſt ein neuer Eurſus eröffnet. Die Stenographie, die an zahlreichen Lehranſtalten, insbeſondere an allen Real-, Handels⸗ und Militärſchulen als Unterrichtsgegenſtand gelehrt wird, erwirbt ſich von Jahr zu Jahr Tauſende neuer Freunde. Nicht bloß, daß die meiſten Kaufleute darauf drängen, daß die Herren Commis und Buchhalter ſtenographiekundig ſind, auch die verſchledenen Behörden verlangen von ihrem Schreiberperſonal Stenographie⸗ kenntnis. Aber auch demjenigen, der beſagte Kunſt nur zu ſeinem Privatvergnügen lernt, bietet ſie die mannigfachſten Vorteile. Abgeſehen davon, daß es gewiß als eine ſchöne Sache bezeichnen werden muß, im Stande zu ſein, irgend welchen Vortrag nachzu⸗ ſtenographieren, iſt es gewiß auch von nicht zu unter⸗ ſchätzendem Vorteil, ſchnellmöglichſt Notizen machen zu können, die nur dem Stenographiekundigen lesbar ſind. Es wäre deshalb nur zu begruͤßen, wenn ſich die Zahl der hieſigen Stenographen durch rege Beteiligung an dem neuen Unterrichtskurſus baldigſt vermehren würde. Vom Neckar, 4. Mai. Glücklich davon ge⸗ kommen ſind vorgeſtern drei Wald⸗Michelbacher Fuhr ⸗ leute. Solche waren mit Hauſteinen nach Brühl bei Schwetzingen unterwegs. In Ladenburg benützten ſie die ſogenannte fliegende Brücke, um über den Neckar zu ſetzen. Die Belaſtung war zu ſchwer, denn auf der Mitte des Stromes riß die Brücke von ihrer Ver⸗ ankerung los und trieb mit den drei ſchwer beladenen Wagen ſtromabwärts. Die Fährleute konnten bei der ſtarken Strömung unmöglich landen. Bald waren ſie der Eiſenbahnbrücke nahe, als ein Schleppdampfer ent⸗ gegen kam und durch kräftige Hilfeleiſtung ohne Zweifel ein großes Unglück verhütete. Die Leute ſind alſo mit dem Schrecken glücklich davon gekommen, erwarten aber, daß ihnen bei zukünftigen Ueberfahrten ſo was nicht wieder vorkommt. Heidelberg, 3. Mal. Vorgeſtern Nacht zwiſchen 10—12 Uhr ereignete ſich in dem Porphyr⸗Steinbruch zu Doſſenheim, Eigenthum der Gebrüder Leverenz in Heidelberg, ein gewaltiger Erdrutſch. Die durch die koloſſale Reibung der Steinmaſſen erzeugten Funken waren ſo ſtark, daß Augenzeugen ſagen, ſie hätten den Eindruck gehabt, als ob es fortwähend blitzte. Es ſtürzten Porphyrfelſen von 1 Kubikmeter zu Thal; Tannen- und Lerchenbäume wurden mit in die Tiefe geriſſen. Die Felsmaſſen ſind immer noch in Bewegung. Aus dem Odenwald, 4. Mai. In unſeren an Waſſerkraft reichen Thälern werden demnächſt von großen Diamantſchleifereien Norddeutſchlands Filialen angelegt. Dadurch wird unſerer Bevölkerung wieder ein neuer Induſtriezweig eröffnet. Gonſenheim, 3. Mal. Der Landwirt Krep⸗ pel ging vorgeſtern Vormittag ins Feld, um Spargel zu ſtechen. Der an Epilepſie leidende 30jährige Mann bekam während der Arbeit einen Anfall und verletzte ſich beim Fallen derart mit ſeinem Spargelmeſſer, daß er verblutete. Nach etwa zwei Stunden wurde der Bedauernswerte vermißt und nach ihm geſucht, bis man ihn als Leiche auffand. Babenhauſen, 4. Mai. Nachdem erſt kürz⸗ lich im hieſigen Bahnhofe ein verheiratheter Mann aus Klein Auheim durch eigenes Verſchulden ſein Leben einbüßte, ereignete ſich geſtern Abend ein ähnlicher Unglücksfall. Der im Wärterhauſe Nr. 89 ſtationirte Paſſiren des um 10 Uhr von hier nach Aſchaffenburg abgehenden Perſonenzuges das Bahngeleiſe überſchreiten. Dabei wurde er er von der Maſchine erfaßt und zur Seite geſchleudert. Beim Transporte nach der Wärter⸗ bude erlag der Unglückliche ſeinen erlittenen Verletzungen. Bingerbrück, 4. Mai. Im hieſigen Bahn⸗ hof wurde heute der ledige Rangirer Teigert von einer auswechſelnden Maſchine der Hundsrücker Bahn über⸗ fahren und getödtet. Der Körper des Unglücklichen war förmlich in Stücke zerſchnitten. Breslau, 28. April. Bei Kleinaub in Süd⸗ weſtafrika wurde der Gefreiter Bönſch aus Bögendorf (Kreis Schweidnitz) auf einem Patrouillenritt von Hottentoten erſchoſſen, wie der Reichskanzler der Mutter des Gefallenen mittheilte. bis Mk. 5.85 per Meter Foulard-Seide 95 Plg. 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Die Heberolle über die Beitrage zur land⸗ und forſtwirth⸗ ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft fur das Jahr 1897 liegt von heute 900 f 5 3 an während vierzehn Tagen auf der unterzeichneten Bürgermeiſterei 1 zur Einſicht offen. Innerhalb einer weiteren Friſt von zwei 7 Wochen, nach Ablauf der Offenlegungsfriſt, kann der in Heberolle als beitragspflichtig in Anſpruch Genommene gegen die Beitrags⸗ berechnung bei dem Vorſtande der land⸗ und forſtwirthſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft Einſpruch erheben(ſ.§ 21 der Verordnung D K vom 11. Juli 1888, Regierungsblatt S. 83). II So gung. N Viernheim, den 7. Mai 1898. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 584 Pfützer. Allen Denen, welche unſerem lieben Vetter, dem hochw. Herrn Pfarrer i. P. Adam Hammann Aufforderung. die letzte Ehre erwieſen haben, insbeſondere den hochw. Herren Geiſtlichen, Ei 1 elektrisches Licht 55 en e ee dem verehrl. Ortsvorſtande und den betheiligten Vereinen, ſagen wir auf daher alle diejenigen, welche geſonnen ſind, dieſes Licht einzufuͤhren, a 8 1 f 3 4 57 6. 9 Ma! 7 l 4 N dieſem Wege unſeren innigſten Dank mit der Bitte, des theueren Dahin⸗ ſich bis längſtens den 15. Mai auf dem Rathhauſe bei der Großh. bz; 3 2 Bürgermeiſterei zu melden, mit der ungefähren Angabe der be⸗ geſchiedenen im Gebet gedenken zu wollen. 578 nöthigenden Anzahl Glühlampen. Der Preis der Beleuchtung ſtellt ſich nach eingezogener Er⸗ Viernheim, den 6. Mai 1898. kundigung für eine 16xkerzige Glühlampe pro Stunde 2 Pfennige, ö Laiſt, Dekan in Hechtsheim, für 10—8 oder ökerzige Lampe 1½—1 Pfennig und hat das Licht N 1 K 3 dem Petroleum gegenüber bedeuten de Vorzüge. Auch diejenigen, Kohl, Poſtaſſiſtent in Mainz. welche einen Motorenbetrieb einzurichten beabſichtigen, werden erſucht, 1 denſelben anzumelden. Eine bindende Kraft haben dieſe Anmeldungen nicht, doch nehmen wir an, daß die Anmeldenden bei Errichtung des afl 5 g 5 Elektricitätswerkes dieſes Licht einführen. Alles Nähere zu erfahren 5; Bauern⸗Verein Viernheim. ke bre * Kirthen⸗Anſage. Nächſten Sonntag, den 8. Mat, Nachmittags halb 4 Vom 19. d. Mts. ab liegen die Wählerliſten für die 11:. Uhr, findet im Gaſthaus„zum Löwen Reichstagswahl acht Tage lang auf unſerem Bureau zur Einſicht — Evang. Gemkinde Viernheim. 821 ona ˖ 9 V e r ſa mm lu ng offen. Alle diejenigen, welche von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, U Sonntag, S. Mai d. J. ſtatt.— Der hochw Herr Kaplan Gallei wird einen boch wollen ſich 4—— 3.. 5„ lacht 9. ae 5 3 genommen ſind, da es bei der ſchwierigen Aufſte ung lei 9˙8 Morgens 9 Ahr, 5 Vortrag halten 8 9—— 2* vorkommen kann, daß Einer oder der audere vergeſſen wird. Die⸗ ne, euang. Gottes dienſt.— e 5 e 8 jenigen, welche nicht in den Liſten ſtehen, dürfen am Wahltage nicht a 5 1 ähl d haben d das Verſäumte die Schuld ſich ſelbſt zu⸗ Für den Vorſtand: Keller. 9 haben durch das Verſäumte die Schuld ſich ſelbſt z Wir erlauben uns, auch in dieſem Jahre unſere Landwirthe darauf aufmerkſam zu machen, gelegentlich die vorhandenen L 5 ch er auf den an ihre Aecker grenzenden Feldwegen auszufüllen mit Schutt, Sand u. dgl.; da der Landwirth bei paſſender Zeit öfter Gelegen⸗ heit hat, mit leerem Wagen auf ſeinen Acker zu fahren. Wir haben voriges Jahr die erfreuliche Wahrnehmung gemacht, daß einige ordnungsliebende Landwirthe unſerer diesbezüglichen Aufforderung nachgekommen ſind und hoffen, daß auch dieſes Jahr derartige Mängel auf dieſe Weiſe mit Leichtigkeit beſeitigt werden, da die uns zu Gebote ſtehenden Mittel aus der Gemeindekaſſe hierfür nicht ausreichen. Von jetzt bis Pfingsten habe, um mit meinen koloſſalen Vorräthen in Herren- und Damen- Confection zu räumen, ganz hervorragend billige Rusnahmspreiſe feſtgeſetzt. Ich empfehle: Herren-Confection. Großherzogliche Bürgermeiſterel Viernheim. 580 fützer. 3 TanziInstitut Knapp. Einladung. Zu dem am Sonntag, den 8. Mai d. Is., im Saale des Gaſthauſes„zum grünen Laub“ abzuhaltenden Herrn 52² 22 D 3 Einen dauerhaften Herren-Anzug für Mk. 12.75 Cheviot-Anzüge, haltbare Stoffe(Gelegenheitskauf)„„ 14.50 i Tanz-Kr ans oh 8. i f Helle Lommer-Anzüge beſfere Qualitäten 18. erlaube ich mir, meine Schülerinnen und Schüler, ſowie deren 1 El 4 25 d 0 Rück ˖ 9 1 24 werthe Eltern und Geſchwiſter, ferner auch die Theilnehmerinnen lu, eg. Anzüge, mo erne Deſſins, ohne Rü ennah„„* und Theilnehmer früherer Kurſe nebſt Angehörige hiermit freund⸗ 10 Feinſte Aouveauts⸗Anzüge, chice Verarbeitung 30.— lichſt einzuladen. Knaben-Anzüge, in denkbar ſchönſter Auswahl, modernſte Fagons von Mk. 2.50 an bis hochfein. 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Anfangs Juni beginnt im Nebenzimmer des Gaſthauſes „zur alten Pfalz“ unter der Leitung unſeres Schriftführers Herrn Boxler ein neuer 582 Unterrichts⸗Kurſus Junge Leute, welche Luſt haben, die Stenographie gründlich zu erlernen, ſind hierzu freundlichſt eingeladen.— Honorar Mk. 6. Anmeldungen nehmen entgegen die Vorſtandsmitglieder: Mayr, orler, Vollmer. — gelen, 13 ſen anke ern), ligt; lung ſſe: auen-Capes mit anliegendem Al. in 5 und ramagirten Stoffen ö Viehverſicherungsbank für Deutſchland K von Mk. 7.75 an. a 5 Feinſte Neuheiten in Seidenramage, Sammt⸗ und Spitzen Capes 5 on 1861 In Berlin von Mk. 10.— an bis hochfein. — Jaquets und Coſtüme große Auswahl. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnißnahme, das wir Herrn Kaspar Faltermann 2. in Viernheim eine Agentur unſerer Geſellſchaft für Viernheim und Umgegend übertragen haben. 583 Darmſtadt, den 1. Mai 1898. Die Subdirektion: Cour. Eber. l 1 Ph. Lippschitz Nachfolger E 1, 14 Mannheim. 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