— —— Hiernheiner Anzeiger Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und gams tags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anzeigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die àgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. ————— Ar. 44. Deutſchland. Darmſtadt, 28. Mai. Die Zweite Kammer nahm das Beſoldungs⸗Geſetz mit Wirkung vom 1. April 1897 an. Die Beſoldungsordnung wurde en bloc nach den Ausſchußanträgen gegen 4 antiſemitiſche Stimmen angenommen. Karlsruhe, 28. Mai. Gegenüber den„Hamburger Nachrichten“, welche ſich entſchieden gegen ein Zuſammen⸗ gehen Deutſchlands mit England ausgeſprochen haben, weil dadurch Deutſchland Rußland entfremdet werden könnte, bringt heute die offizlöſe Süddeutſche Reichs⸗ korreſpondenz eine allem Anſchein nach von leitender Stelle in Berlin inſpirirte Beſprechung der Rede Chamberlains, aus der hervorgeht, daß die Berliner Regierung nicht abgeneigt iſt, die mit England ſeit der Transvaalaffaire fallen gelaſſenen Verbindungs⸗ fäden wieder aufzunehmen. Den freundlichen Be⸗ ziehungen zu Rußland würde dadurch kein Abbruch gethan, im Gegentheil würde unſere politiſche Freund⸗ ſchaft deſto geſicherter ſein und bleiben, je beſſer unſer Verhältniß nach allen Seiten ſei. Köln, 28. Mat. Die„Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Berlin, in politiſchen Kreiſen verlaute, die Anweſenheit des griechiſchen Kronprinzenpaares in Berlin bezwecke hauptſächlich die Förderung der Kan⸗ didatur des Prinzen Georg von Griechenland für den kretenſiſchen Gouverneurpoſten. Das Kronprinzenpaar wünſche die Verwendung des Kaiſers beim Sultan, daß dieſer den bisherigen Widerſtand gegen die Kan⸗ didatur aufgebe. Ausland. Rom, 28. Mai. Die revolutionäre Bewegung in Italien iſt noch immer nicht zur Ruhe gekommen. Die italieniſche Regierung erhielt von verſchiedenen Präfecten Mitthetlungen, wonach die Landarbeiter namentlich in der Provinz Bologna Maſſenſtreiks planen. Infolgedeſſen ordnete das Miniſterium an, daß in allen Regimentern des 4., 5., 6., 7. und 8. Corps Compagnien gebildet werden, welche erforderlichenfalls die Ernte⸗Arbeiten ausführen. Belgrad, 28. Mai Hier circulirt das Gerücht, daß der Fürſt von Bulgarien deßhalb die Rückreiſe nach Sofia angetreten habe, weil auf der Strecke Zaribrod⸗Soſia durch eine über den Bahnkörper gelegte Schiene ein Attentat verübt werden ſollte. Man glaubt, die bulgariſche Regierung führe bereits im Geheimen gegen verſchiedene Perſonen Unter⸗ ſuchung. London, 28. Mai. Nach eingegangenen Mel⸗ dungen verbrannten die Chineſen eine amerikaniſche Mittwoch, den 1. Juni 1898. Miſſionſtation in Wuchaufu. Der amerikaniſche Konſul verlangt Truppen zu einer Strafexpedition. Krakau, 28. Mai. In Kalwarha ſind antiſe⸗ mitiſche Bauernunruhen ausgebrochen. Die Juden ge⸗ hörigen Häuſer und Geſchäfte wurden demolirt und geplündert. Die Gendarmerie ſchritt unter Gebrauch ihrer Feuerwaffen ein. Zwei Bauern wurden getödtet, 40 der Aufrührer verwundet. Der Krieg zwiſchen Spanien und Amerika. New⸗Pork, 28. Mai. Unter den in Tampa ver⸗ ſammelten Truppen ſind zwei Soldaten am gelben Fieber erkrankt. Man befürchtet, daß eine allgemeine Epidemie ausbrechen wird. Die Bevölkerung verhehlt ihre Mißgunſt über die Unthätigkeit der Inſurgenten nicht und wirft denſelben vor, nur bezweckt zu haben, einen Krieg mit den Vereinigten Staaten herbei⸗ zuführen. Waſhington, 28. Mai. In Key⸗Weſt herrſcht immer noch Waſſermangel. Die von der Regierung ver⸗ ſprochenen Filtrirmaſchinen ſind bis jetzt noch nicht eingetroffen. Infolge deſſen iſt der Preis für Waſſer noch geſtiegen. Es werden jetzt 80 Pfennige für das Liter Waſſer bezahlt. New⸗Pork, 28. Mai. Aus dem Feldlager von Mobile wird dem„New Porker Journal“ gemeldet, daß bei einer blutigen Schlägerei, welche zwiſchen weißen Soldaten und Negern ſtattgefunden hatte, ſechs Neger getödtet wurden. Auch in Chicamanga haben wieder blutige Zuſammenſtöße ſtattgefunden. London, 28. Mai. Hier zirkuliren Gerüchte, Frankreich und Deutſchland hätten in Waſhington er⸗ klären laſſen, daß die Benützung Honolulus als amerikaniſche Operationsbaſis nicht ihre Zuſtimmung finden könnte. Mac Kinley beabſichtigt dieſerhalb, die Annexion der Hawai-Inſeln ſofort zu pro⸗ klamiren. London, 28. Mai. Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“, der an Bord des Depeſchenbootes der „New. Pork Sun“ vor Cienfuegos und Santiago war, telegraphirte aus Kingſton, Cerveras Geſchwader ſei vielleicht gar nicht in dem Hafen von Santiago, ſondern habe nur Munition und Proviant für Generalgouverneur Blanco ausgeladen und ſei dann wieder in der Rich⸗ tung nach Martinique zum Atlantiſchen Ozean hinausgefahren. Habana, 28. Mai. Das Geſchwader Cerveras befindet ſich noch vor Santiago de Cuba. Die Mehr⸗ zahl der Schiffe des Sampſon'ſchen Geſchwaders blockirt Santiago. Commodore Schley überwacht die Pucatanſtraße. Die amerikaniſchen, vor Cienfuegos ankernden Schiffe ſind ausgelaufen; vor Habana be⸗ finden ſich noch vier amertkaniſche Schiffe. Vor Car⸗ denas waren geſtern gegen dreißig amerikaniſche Schiffe. London, 28. Mai. Nach einem hier umlaufenden Gerücht— ſo theilt uns eine Sonderdepeſche mit— iſt die amerikaniſche Flotte auf der Höhe von Santiago de Cuba geſchlagen worden. Der amerikaniſche Admiral Sampſon wurde, wie es heißt, getödtet. Das Gerücht bedarf noch der Beſtätigung. Nah und Fern. Viernheim, 31. Mai. Auf Anregung des Herrn Bürgermeiſters Pfützer fand am vergangenen Mittwoch eine Vorſtandsſitzung des hieſigen Bauern⸗ vereins ſtatt zu einer kurzen Beſprechung über die Mittel und Wege, um die für hier höchſt wichtige Rindvleh⸗Ziegen⸗Schweinezucht inbeſſere Bahnen zu leiten. Hanptſächlich handelte es ſich um die namentlich für kleinere Wirthſchaften gut ren⸗ table Schweine⸗ und Ziegenzucht, die einer Verbeſſerung bedarf. Der vor einigen Jahren gegründete Ziegen⸗ zuchtverein hat den beſten Beweis geliefert, wie man durch ein zielbewußtes Vorgehen eine herabgekommene raſſeloſe und unrentable Zucht wieder nutzbringend und verkauffähig machen kann. Hier bedarf es wohl keine größere Mühe, als das Intereſſe für den Ziegen⸗ zuchtberein, der ſchon langſam einzuſchlafen drohte, wieder zu erwecken, indem die Ziegenbeſitzer, die Luſt und Liebe zur Sache haben, dem Vereine beitreten und mitarbeiten helfen an dem für unſere Gemeinde höchſt nutzbringenden Unternehmen.— Aehnlich verhält es ſich mit der in hieſiger Gemeinde betriebenen Schwelne⸗ zucht. Hier muß unbedingt auch mehr Ordnung ge⸗ ſchaffen werden; giebt es doch ſelten einen Ort, in dem eine ſo große Schweinezucht getrieben wird, wie in Viernheim. Wurden ja bei der letzten Viehzählung rund 2000 Schweine hier gezählt, worunter ca. 300 bis 400 Zuchtſchweine. Wenn man bedenkt, was für ein Kapital in dieſer Zucht ſteckt, ſo muß man auch bedacht ſein, dasſelbe qu erhalten, zu mehren und nutzbringend zu geſtalten, dadurch daß man mit Rath und That den Zuͤchtern an die Hand geht, die Zucht in getegelte Bahnen leitet, die die Nachfrage nach dieſem Produkt ſteigert. Es iſt den langen Bemühungen unſeres Herrn Bürgermeiſters gelungen, die Abhaltun eines Schweine ⸗ und Ferkelmarktes in Viernheim ſelb durchzuſetzen und wird dies in Bälde verwirklicht werden. Sind wir nun im Stande, in Zukunft durch eine beſtimmte und geregelte Zucht eine gute Markt⸗ waare zu liefern, ſo iſt dies die beſte Empfehlung und Unterſtützung dieſes wichtigen Unternehmens.— Wie beſchloſſen wurde, ſoll in nächſter Zeit eine Verſamm⸗ Ein ſchwieriger Fall. Kriminalroman von Karl Keller. Nachdruck verboten. 8. Fortſetzung. Es blieb Reindorf nicht verborgen, daß ſein Freund mit großer Aufmerkſamkeit eine ſchrägüber liegende Villa betrachtete, die allerdings recht ſchön anzuſehen war, aber doch keine ſo wunderbare Beſchaffenheit zeigte, daß die intenſive Aufmerkſamkeit des jungen Mannes gerechtfertigt geweſen wäre. Plötzlich ſprang Lindner auf und ſchritt bis zum Gitter. Reindorf ſah, daß eine junge Dame die obſer⸗ vierte Villa verlaſſen und den Weg nach dem freien Felde einſchlug. Lindner reckte ſich den Hals aus, bis ſie ſeinen Blicken entſchwunden war. „Du haſt wohl einen Bekannten geſehen?“ fragte Reindorf harmlos. Ich? Wieſo?“ rief Lindner, als enthalte die Frage ſeines Freundes eine furchtbare Anſchuldigung. „Ich glaubte nur, weil Du ſo aufmerkſam die Straße hinabblickteſt.“ Lindner rief den Kellner und bezahlte. Als ſie eine kurze Strecke zurückgelegt hatten, fiel ſein Blick auf ein Schild, deſſen Aufſchrift ankündigte, daß ein in dem Hauſe — 18 Herr Meyer lammfromme Pferde zu vermieten Ueber das ſonſt ſo gutmütige Geſicht flog plötzlich ein diaboliſcher Zug. „Kannſt Du reiten 2“ fragte er ſeinen Freund. Ich habe es noch nie verſucht,“ entgegnete Reindorf. „Es iſt ungemein leicht,“ ſagte Lindner.„Ich war zehn Jahre alt, als ich zum erſten Mal ein Pferd beſtieg, und ich hatte nicht die mindeſte Schwierigkeit mit dem Tier. Gut eingerittene Tiere, wie ſie von Pferdeverleihern gehalten werden, ſind nun vollends leicht zu behandeln, man ſitzt ſo ſicher auf ihnen, wie in einem amerikan iſchen Schaukelſtuhl. Wenn Du einverſtanden biſt, ſo wollen wir uns hier zwei zahme Gäule vorführen laſſen. „Aha,“ dachte Reindorf,„er will ſtolz zu Roß vor ſeiner Schönen paradieren. Ich hätte ihm wahrhaftig eine ſolche Narrheit nicht zugetraut. Aber mags drum ſein, ich werde ihm den Gefallen thun.“ „Nun, was meinſt Du?“ fragte Lindner. Ich bin einverſtauden, vollkommen einverſtanden,“ ſagte Reindorf;„allerdings mußt Du die volle Verant⸗ wortung übernehmen.“ „Gewiß, komm nur.“ Herr Meyer führte ihnen zwei Pferde vor, die nach ſeiner Verſicherung dem edelſten Blute entſtammten. Rein⸗ dorf wunde nicht ohne Schwierigkeit in den Sattel gebracht und die beiden jungen Männer trabten davon. „Wie— Du willſt nach der Stadt zurück?“ fragte Reindorf erſtaunt, als ſein Freund die Pferde nach dieſer Richtung dirigierte. 0 en dort oben einen Seitenweg ins Freie.“ 1 o!“ Lindner gab dem Roſſe ſeines Freundes einen tüchtigen Hieb mit der Reitpeitſche und das Tier ſchoß wie beſeſſen dahin. „Zum Kuckuck, was fällt Dir ein,“ rief der Journa⸗ liſt atemlos,„ſo eilig haben wirs doch nun nicht. Br. Das Vieh iſt verrückt geworden, wahrhaftig es iſt toll Hermann, ſo helfe mir doch, das Tier zur Raiſon zu bringen. Er blickte ſich nach ſeinem Freunde um und ſah mit unermeßlichem Erſtaunen, daß dieſer ſich gar nicht mehr an ſeiner Seite befand, ſondern umgekehrt war und in der entgegengeſetzten Richtung dahinjagte. „So ein Duckmäuſer,“ rief er erboſt;„alſo auf dieſe Weiſe wollte er mich los werden! Na warte!“ Vorläufig aber hatte er keine Zeit, über Rache pläne nachzubrüten, ſein Pferd nahm ſeine volle Aufmerkſamkeit in Anſpruch. Dieſes merkwürdige Tier ſchien ſich vorgenommen zu haben, den Nachweis zu erbringen, daß es in der That einer edlen Raſſe entſpringe, aber Reindorf verwünſchte dieſen Ehrgeiz aus tiefſter Seele. Zu ſeiner Beruhigung trug es gerede nicht bei, daß die Vorübergehenden ihre Heiterkeit über ſeine Erſcheinung unzweideutig zu erkennen gaben, aber wenn er in dieſem Augenblick die Fähigkeit beſeſſen hätte, gerecht zu urteilen, ſo wäre er gewiß nicht in die Lage gekommen, die Leute zu verdammen. Er hatte die Zügel fahren laſſen und ſich mit beiden Händen an die Mähne des Pferdes ſeſtgeklammert, ſein Kopf war tief vornüber gebeugt und die Kniee hatte er hoch emporge⸗ ogen. g Natürlich gab er ſich die erdenklichſte Mühe, dem Roſſe Vernunft einzureden, er ſtieß dann Drohungen und Verwünſchungen aus und verſuchte es endlich mit zärtlichen Bitten— es war alles umſonſt. Mit raſender Geſchwindigkeit erreichten ſie— Roß und Reiter— die innere Stadt. Reindorf erbebte bei dem Gedanken, daß er von Bekannten in ſeiner lächer⸗ lichen Situation geſehen werden könne, denn gewiß hätte ihm keiner geglaubt, daß er nicht durch eigenen Uebermut, ſondern durch tückiſchen Verrat in dieſelbe gekommen ſei. Endlich mäßigte das Pferd ſeinen Lauf. „Bravo, mein Tierchen, bravo!“ ſagte Reindorf er⸗ freut, und in der ae. nun wieder des Pferdes Herr zu werden, griff er ſachte nach dem Zügel. Er mochte dabei doch wohl eine unzwe mäßige Be⸗ wegung gemacht haben, denn das Tier wandte ſich plötz⸗ lich um und ſchlug den Weg ein, welchen ſie eben zurück⸗ gelegt hatten. Nicht doch, mein gutes Pferdchen,“ ſagte Reindorf, indem er fiebkoſend den Hals des Tieres klopfte,„es iſt meine Abſicht, hier irgendwo abzuſteigen.“ Er wurde vollkommen mißverſtanden. Das Pferd fühlte ſich durch ſeine Vertraulichkeit offenbar angeſpornt, auszugreifen und that dies auch. Reindorf umklammerte feſt den Hals des Tieres und kümmerte ſich den Kuckuck darum, ob man ihn auslache oder nicht. Nach etwa einer halben Stunde ſtand das Roß vor ſeinem Stalle; es hatte den Weg mit wunderbarer Sicher⸗ heit gefunden. Herr Mayer eilte herzu und half dem Journaliſten aus dem Sattel. „Schon zurück, verehrter Herr? Hoffentlich haben Sie ſich gut amüſtert,“ ſagte der Pferdeverleiher höflich. „Danke, es geht an.“ Sich 1 05 ein frommes Pferd?“ „O ja l Und doch entbehrt es dabei nicht eines gewiſſen Feuers.“ „Keineswegs!“ lung ſämmtlicher Intereſſenten ſowie Freunden unſerer Beſtrehungen einberufen werden, in der Herr Oekonom Ehatt über Rindviehzucht, Herr Lehrer Sattig über Ziegenzucht und Herrn Veterinärarzt Seigel uͤber Schweinezucht kurze Vorträge halten werden; ebenſo werden dann gegenſeitige Ausſprechungen ſtatt⸗ finden, um einen beſtimmten Grundſtein für unſer Vorgehen zu legen. Hoffentlich fühlt jeder Züchter ſoviel Intereſſe daran, daß er unſere Beſtrebungen unterſtützt; nur dadurch kann das vorgeſteckte Ziel zum Nutzen unſerer ganzen Gemeinde erreicht werden. — Ein fruchtbarer aber auch ſehr hagelreicher Sommer ſoll in Ausſicht ſtehen, wie Herr v. Oobſchitz⸗Raudten in der„Allg. Verſ.⸗Pr.“ mittheilt: Er ſtützt ſich hierbei auf die Erfahrung, daß ein hoher Grundwaſſerſtand während des Sommers in der Regel mit ſchwerem Hageljahr zuſammenfällt, und thatſächlich haben wir jetzt einen ſo hohen Grund⸗ waſſerſtand, wie er ſeit 6 Jahren nicht geweſen iſt. Auch aus einem anderen Grunde iſt anzunehmen, daß der Sommer 1898 viele und ſchwere Hagelſchlaͤge bringen wird. Es iſt eine Thatſache, daß auf einem übermäßig milden Winter faſt ſtets ein heißer und gewitterreicher Sommer folgt und mit den Gewittern treten auch die verderblichen Hagelſchläge auf. Mannheim, 27. Mai. Im Fall Abel hat die Großh. Staatsanwaltſchaft gegen das Urtheil des Landgerichts Reviſion ans Reichsgericht eingelegt.— Das Opfer eines überaus frechen und brutalen Raub⸗ anfalles wurde vorgeſtern Abend Herr Heinrich Disqus, der neunzehnjährige Sohn des Chefs der bekannten Kaffeegroßhandlung. Herr Disqué befand ſich auf einer Geſchäftstour in der Umgebung von Schwetzingen und wanderte Abends von Reilingen nach Neulußheim, als ihn kurz vor letzterem Orte zwei Strolche, anſcheinend Handwerksburſchen, rücklings zu Boden ſchlugen und ſeiner Baarſchaft, ca. 100 M., beraubten. Dann ließen ſie ihr Opfer mit blutigem Kopfe am Wege liegen. Paſſanten fanden den Bedauernswerthen und brachten ihn nach Neulußheim in das Gaſthaus„zum Bären“, wo ihm die erſte Pflege zu Theil wurde.— Das Be⸗ finden Disqus's gibt immer noch zu Beſorgniſſen Ver⸗ anlaſſung. Die Bewußtloſigkeit dauert immer noch an und konnte deßhalb auch noch keine Vernehmung ſtatt⸗ finden. Der Verletzte ſcheint eine ſchwere Gehirn. erſchütterung davongetragen zu haben. Nach Vermu⸗ thung der Aerzte iſt ihm ein Knochenſpitter ins Ge⸗ hirn eingedrungen; auch das Rückenmark ſcheint durch heftige Fußtritte beſchädigt zu ſein. Aus dem Weſchnitzthal, 28 Mai. Gar troſtlos kamen dieſe Woche viele italieniſche Arbeiter in hieſiger Gegend an, welche an dem Bahnbau nach Wald⸗Michelbach vergeblich Arbeit ſuchten. In Mör⸗ lenbach und Weiher kann nämlich noch nicht begonnen werden, weil verſchiedene Grundbeſitzer noch Hinder⸗ niſſe bereiten, weshalb das Enteignungsverfahren ein⸗ geleitet werden muß. Fragliche Arbeiter, welche keinen Pfennig Geld hatten, waren um ſo übler daran, da ſte kein Wort deutſch konnten. Oppenheim, 28. Mai. Durch die Gunters⸗ blumer und hieſige Gendarmerie wurden bei Dienheim drei Zigeunerfrauen verhaftet, welche in Dorndürkheim bei einem Kaufmann 2 Stück von circa 60 Ellen Kattun, und in Eimsheim einer Bauersfrau ein Porte⸗ monnaie mit 2 Mark Inhalt aus der Taſche geſtohlen. Staufen, 27. Mai. Im Altrhein bei Brem⸗ garten wurde geſtern eine männliche, gut erhaltene Leiche geländet. Nach vorgefundenen Papieren dürfte die Leiche diejenige des 33 Jahre alten Bierbrauers Hermann Seitz von Schwetzingen ſein. Es wird Selbſt⸗ mord vermuthet. Duisburg, 21. Mai. Die wegen Ermordung des Bergmannes Schula zum Tode verurtheilten 8 Fabrikarbeiter ſowie die wegen Anſtiftung zum Morde zum Tode verurtheilte Wittwe Karoline Schula wurden heute früh durch den Scharfrichter Reindel hingerichtet. f Eine furchtbare Vertheidigung. Vor einem Schwurgericht in Frankreich ſpielte ſich eine Scene ab, die ein bemerkenswerthes Licht auf unſere Zeit wirft. Auf der Anklagebank ſaß ein junger Mann von 18 Jahren, Emil Sandot, der die Zeichen der Verkommenheit deutlich an der Stirne trug. Der Gerichtspräſident ſagte zu ihm: Sandot, Sie haben die Roſina Memie ermordet, um ihr 2 Marl zu rauben. Hätten Sie gewußt, daß Sie ſo wenig vorfänden, Sie hätten ſie dann ſicherlich nicht getödtet. Sandot: Und warum? Was lag mir bei dem alten Gerippe an mehr oder weniger? Ich ermordete um jeden Lohn. Präſident: Ihr Cynismus würde einem Un⸗ menſchen ſelbſt Grauen einflöſen. Nur 18 Jahre alt ſind Sie und ſchon ſo ſchuldbeladen. Wer lehrte Sie ſolch' erſchreckende Bosheit? Sandot: Was weiß ich? Präſident: Geſtehen Sie Alles das ein, weſſen man Sie hier beſchuldigt? Sandot: Alles, Alles geſtehe ich ein, und ich lache darüber. Präſident: Die Geſchworenen werden ihr Urtheil abgeben. Ich gebe das Wort dem Vertheidiger. Sant Appert, Vertheidiger:„Meine Herren! Die mir geſtellte Aufgabe iſt ſehr leicht. Der An⸗ geklagte iſt vollſtändig geſtändig; eine Vertheidigung iſt unmöglich. Deſſen ungeachtet werde ich einige Worte hinzufügen. Wenn das Gericht Rechenſchaft fordert über ſein Verbrechen, ſo erlaubet, daß ich von dem Gerichte Rechenſchaft verlange über ſein Urtheil. Wie wird es lauten? Ich weiß es nicht, aber das eine weiß ich wohl, daß hier mancher im höheren Maße ſchuldig iſt, als der Verbrecher ſelbſt. Dieſer Schuldige, oder beſſer dieſe Schuldigen, ſie zeige ich Euch an. Die Schuldigen ſeid Ihr, meine Herren, die Ihr die Geſellſchaft vorſtellt, jene Geſellſchaft, die ſich gezwungen ſieht, Verbrecher zu beſtrafen, welche ihre eigene Sorg⸗ loſigkeit oder auch ihre Verkommenheit nicht zu ver⸗ hindern verſtand.—(Bewegung im Zuſchauerraum.) Ich erblicke vor mir und grüße des Gekreuzigten Bildniß. Es ſteht hier in Euerm Gerichtsſaale, wo Ihr die Schuldigen verurtheilt. Aber weshalb findet es ſich nicht in den Schulen, in der Ihr die Kinder beruft, um ſie zu unterweiſen? Warum ſtrafet Ihr jetzt unter dem Hinblick auf Gott? Warum wurde dem Sandot der auf Golgatha Gekreuzigte zum erſten Male vor Augen geführt hier, wo er ſich vom Geſetze getroffen ſieht? Hätte man Sandot damals auf den Gekreuzigten hingewieſen, als er noch auf den Schulbänken ſaß, man würde ihn jetzt nicht antreffen auf den Bänken der Schmach!— Wer ſagte jemals Sandot: Es giebt einen Gott: Es giebt eine zukünftige Vergeltung!?“ — Wer ſprach ihm je von der Seele, von der Achtung, die man dem Nächſten ſchuldet, von der Liebe zu Gott? Wer lehrte ihn je das göttliche Gebot:„Du ſollſt nicht tödten?“ Preisgegeben wurde dieſe Seele allen ſchlechten Leidenſchaften. Dieſer junge Mann iſt auf⸗ gewachſen, wie die wilden Thiere in der Wüſte, allein, mitten in der Geſellſchaft, die ihn tödten will wie eine Tigerin, während ſie ihn ſanft erziehen konnte und mußte wie ein Lamm. Ja! Ihr ſeid es, meine Herren, die ich anklage; Ihr, die Ihr mit Bildung protzt und dabei doch Bar⸗ baren ſeid! Ihr Sittenlehrer, die Ihr unter das Volk Unglauben und Lüſternheit verbreitet, und Euch dann wundert, daß das Volk Euch entſpricht mit Ver⸗ brechen und Rohheit.— Verurtheilt meinen Klienten: Ihr habt das Recht dazu. Aber ich klage Euch an und das iſt meine Pflicht!“ Es erhob ſich bei dieſen Worten im Saale leb⸗ hafter Beifall. Der Präſident ſtellte die Ruhe her. Die Geſchworenen ziehen ſich zurück Nach wenigen Augenblicken wird das Urtheil verleſen. — Sandot iſt zum Tode verurtheilt. Der Vertheidiger erhebt die Rechte zum Kruzifix und ruft aus:„Gott wird über die Richter aburtheilen!“ Litterariſches. A. v. Winterfeld, der allbekannte und allbe⸗ liebte Schriftſteller, iſt der Verfaſſer des Geſellſchafts⸗ romans:„Ein Verſprechen“(Kürſchners Buͤcherſchatz, Berlin, Hermann Hillger Verlag), der in den weiteſten Kreiſen Aufſehen erregen wird. In gedrungener Form entrollt der bekannte Erzaͤhler ein farbenreiches Bild aus der modernen Geſellſchaft, deren Typen mit charak⸗ teriſtiſcher Feinheit und Schärfe dargeſtellt ſind. Eine intereſſante Handlung hält den Leſer bis zum Schluß in ſtets ſich ſteigernder Spannung. Neben mehr oder minder abſtoßenden, begegnen wir höͤchſt ſympathiſchen Erſcheinungen. Hochmuth, Eitelkeit, Lüge, rückſichtloſe Selbſtſucht, gewiſſenloſe Habſucht im Kampfe mit den ewigen, edlen Mächten des Herzens, wahre Liebe und Treue und ſelbſtverleugnende Entſagungsfähigkeit, führen zu den ſchwerſten inneren und äußeren Konflikten, die ein faſt dramatiſches Intereſſe erregen, ſchließlich aber eine natürliche Löſung finden. Ein angenehmer, unauf⸗ dringlicher Humor trägt zur Belebung des Ganzen bei. Die gefällige Illuſtration von Martin Raänicke, das Porträt, die Selbſtbiographie des Verfaſſers, die ſchmucke Ausſtattung tragen dazu bei, die werthvolle und billige (20 Pfg.!) Gabe, noch annehmbarer zu machen. 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Ein ausgezeichnetes Ver⸗ gnügen, verſichere ich Ihnen...“ „Ja gewiß,“ entgegnete Reindorf zerſtreut.„Guten Morgen, mein Herr!“ „Ich empfehle mich Ihnen ganz gehorſamſt und bitte, mich recht bald wieder zu beehren.“ Daß ich ein Narr wäre“, brummte Reindorf in⸗ grimmig in ſich hinein. Er ſtieg in den nächſten Pferde⸗ bahnwagen und fuhr nach der Stadt——— * * * Im Birken wäldchen. Lindner war, als er ſich ſo plötzlich von ſeinem Freunde getrennt, nach dem Birkenwäldchen hinaus ge⸗ ritten, das etwas abſeits von der Landſtraße lag. Gleich am Rande des Wäldchens ſtieg er vom Pferde, er befeſtigte die Zügel an einem Baumaſt und betrat das Gehölz. Er hatte kaum zwanzig Schritte zurückgelegt, als er ſich einer jungen Dame gegenüber befand, die bei ſeinem Anblick heftig errötete. Lindner grüßte mit ſo viel Artigkeit, wie man ſie von einem geſitteten jungen Manne nur verlangen kann. Hierauf gab er nach einem längeren Seelenkampfe — das Geſtändnis kam offenbar nur ſchwer über ſeine Lippen— ſeiner Anſicht Ausdruck, daß das Wetter heute ſehr hübſch ſei. Die junge Dame war vollkommen ſeiner Anſicht. Lindner meinte, daß es unter ſolchen Umſtänden von Seiten der jungen Dame ſehr vernünftig geweſen ſei, einen Spaziergang in dieſes prächtige Birkenwäldchen zu unter⸗ nehmen. Er hätte das gar nicht anders erwartet. „In der That?“ fragte die junge Dame, wobei ein ſchalkhaftes Lächeln ihren Mund umſpielte. „Gewiß! Ich hatte ja ſchon einmal das Vergnügen, Sie zufällig hier zu treffen, und Sie hatten die Güte zu bemerken, daß Sie dieſen lieblichen Ort Vormittags gern aufſuchen.“ In dieſem Augenblick wieherte Lindners Roß ſehr vernehmlich. Die junge Dame ſchrak zuſammen. „Beunruhigen Sie ſich nicht, Fräulein Agnes,“ ſagte Lindner ſchnell, es iſt nur mein Pferd.“ „Wie.. Ihr.. Ihr Pferd?“ „Jawohl, Fräulein Agnes, mein Pferd,“ gab er er⸗ rötend zur Antwort.„Aber denken Sie deshalb nichts Schlimmes von mir, ich bin kein Sonntagsreiter, Gott bewahre, und unter gewöhnlichen Verhältniſſen wäre es mir gar nicht eingefallen, zu Roß hierher zu kommen, 0 0 J „Aber?“ Sie blickte fragend zu ihm auf. „Ein Freund begleitete mich, den ich abſolut nicht los werden konnte, trotzdem ich alles aufbot, um mich ſeiner Geſellſchaft zu entledigen. Endlich kam mir der Zufall zu Hilfe. Das freundliche Schild eines Pferde⸗ verleihers fiel mir in die Augen, ich überredete meinen Fraund, einen Spazierritt mit mir zu unternehmen, und als er auf dem Pferde ſaß, ließ ich ſein Roß der Stadt n während ich die entgegengeſetzte Richtung ein⸗ ſchlug.“ „Aber ließ er ſich dies denn ſo ohne weiteres gefallen?“ fragte die junge Dame lachend. „Mein Gott, was wollte er machen! Er ſaß nun einmal auf dem Pferde und konnte nicht umhin, dieſelbe Richtung zu verfolgen, die das Tier einmal eingeſchlagen hatte.“ „Aber wenn ihm ein Unglück paſſiert?“ „Das iſt nicht zu befürchten; ſo wild ſind die Tiere nicht „Warum aber“, fragte Fräulein Agnes nach einer Weile, warum ſuchten Sie ſich Ihres Freundes zu entledigen?“ Mochte ſie ſich nun ihrer Neugier ſchämen oder hatte ſie einen anderen Grund, in Verlegenheit zu geraten— kurz und gut, ſie errötete lebhaft, als ſie dieſe Frage ausgeſprochen hatte. Lindner zögerte einen Moment, dann ſagte er mit leiſer Stimme: „Weil ich mir vorgenommen hatte, Ihnen ein Ge⸗ ſtändnis zu machen, Fräulein Agnes, weil Ihnen ſagen wollte, daß ich Sie liebe— uuausſprechlich liebe..“ Agnes benahm ſich genau ſo, wie junge Mädchen ſich in ſolchen Fällen zu benehmen haben— ſie errötete aber⸗ mals ſehr heftig und ſchlug den Blick zu Boden. Und Lindner geberdete ſich nicht anders, als wie es ſchüchternen jungen Männern in ſolchen Fällen eigen⸗ thümlich iſt, er wurde abwechſelnd rot und blaß, er⸗ wartete, daß er auf ſeine Eröffnung eine Antwort er⸗ halten werde. Aber dieſe Antwort kam nicht; er fühlte ſich deshalb bemüßigt, ſelbſt etwas zu ſagen. „Ich wollte Ihnen dieſes Geſtändnis nicht in Gegen⸗ wart eines anderen machen“, ſagte er mit bebender Stimme, „und deshalb... deshalb habe ich ihn per Roß nach Hauſe geſchickt“. Agnes nickte ſehr heftig mit dem Kopf; offenbar billigte ſie ſeine Gründe.(Fortſ. f.) Monatlich erscheint: 8 seit. Nummer ber. Lede, Putz ete. doppelseitig. Schnittbogen, farbiges Medenbild. Ab auf„Kleine Medenwelt“ bei allen Buchhandl. und Postanstalten 50 Pfg. vierteliahrlich. 2 vierteljhhri — ˙ ü— T——ꝛ— Iñ— T ttt QuFet. 7 05 1 ler. len. en Nachſtehendes bringen wir hiermit zur Kenntniß der Inte⸗ reſſenten und genauen Darnachachtung. Viernheim, den 18. Mai 1898. 644 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekauntmachung. Betreffend: Den Verkehr mit Butter, Käſe, Schmalz und deren Erſatzmitteln. Das Reichsgeſetz rubr. Betreffs vom 15. Juni 1897, ſowie die Seitens des Bundesrathes zu demſelben erlaſſene Bekanntmachung vom 4. Juli 1897 bringen wir hierdurch zur allgemeinen Kenntniß. Mit Rückſicht auf die Tragweite dieſer Beſtimmungen und die auf ihre Nichtbefolgung geſetzten ſchweren Strafen, wird allen Inte⸗ reſſenten dringend empfohlen, ſich mit dem Inhalte derſelben eingehend vertraut zu machen. Heppenheim, den 21. Juli 1897. Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. v. Graney. Geſetz, betreffend den Verkehr mit Butter, Käſe, Schmalz und deren Erſatzmitteln. Vom 15. Juni 1897. Wir Wilhelm von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt: (Fortſetzung.) § 10. Die Beauftragten der Polizeibehörde ſind, vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung und der Anzeige von Geſetzwidrig⸗ keiten, verpflichtet, über die Thatſachen und Einrichtungen, welche durch die Ueberwachung und Kontrole der Betriebe zu ihrer Kennt⸗ niß kommen, Verſchwiegenheit zu beobachten und ſich der Mittheilung und Nachahmung der von den Betriebsunternehmern geheim ge⸗ haltenen, zu ihrer Kenntniß gelangten Betriebseinrichtungen und Betriebsweiſen, ſolange als dieſe Betriebsgeheimniſſe ſind, zu enthalten. Die Beauftragten der Polizeibehörde ſind hierauf zu beeidigen. 911. Der Bundesrath iſt ermächtigt, das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Butter, deren Fettgehalt nicht eine beſtimmte Grenze erreicht oder deren Waſſer⸗ oder Salzgehalt eine beſtimmte Grenze überſchreitet, zu verbieten. § 12. Der Bundesrath iſt ermächtigt, 1. nähere, im Reichsgeſetzblatte zu veröffentlichende Beſtim⸗ mungen zur Ausführung der Vorſchriften des§ 2 zu erlaſſen. 2. Grundſätze aufzuſtellen, nach welchen die zur Durchführung dieſes Geſetzes, ſowie des Geſetzes vom 14. Mai 1879, betreffend den Verkehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegenſtänden(Reichsgeſetzbl. S. 145), er⸗ forderlichen Unterſuchungen von Fetten und Käſen vorzu⸗ nehmen ſind § 13. Die Vorſchriften dieſes Geſetzes finden auf ſolche Er⸗ zeugniſſe der im§ 1 bezeichneten Art, welche zum Genuſſe für Menſchen nicht beſtimmt ſind, keine Anwendung § 14. Mit Gefängniß bis zu ſechs Monaten und mit Geld⸗ ſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit einer dieſer Strafen wird beſtraft: 1. wer zum Zwecke der Täuſchung im Handel und Verkehr eine der nach§ 3 unzuläſſigen Miſchungen herſtellt; 2. wer in Ausübung eines Gewerbes wiſſentlich ſolche Mi⸗ ſchungen verkauft, feilhält oder ſonſt in Verkehr bringt; 3. wer Margarine oder Margarinekäſe ohne den nach§ 6 erforderlichen Zuſatz vorſätzlich herſtellt oder wiſſentlich verkauft, feilhält oder ſonſt in Verkehr bringt. Im Wiederholungsfalle tritt Gefängnißſtrafe bis zu ſechs Monaten ein, neben welcher auf Geldſtrafe bis eintauſendfünfhundert Mark erkannt werden kann; dieſe Beſtimmung findet nicht An⸗ wendung, wenn ſeit dem Zeitpunkt, in welchem die für die frühere Zuwiderhandlung erkannte Strafe verbüßt oder erlaſſen iſt, drei Jahre verfloſſen ſind ortſetzung in nächſter Nr.) 228* 2888 8 3 8 2 282 8 N Sn 882 2* 2 3.* * 1 21385 8 2 8 — 88. N 8 88 S 2 5 5 8 5 5 3— 1= 33 S SSE 322828 1222 23 2585„ 58823 5 828 28 2—„8. 332 2 — E.. 8 8 22388 SIZ SSA 2 M SIe SA S 2 SAS e S 8 81s 82 8 4— 2 8. 2 23 8 „e e S 3855 2 22283 8 N.—— 2 32— 2 e +— 8 838 38 2 e E S Sg g& 2 8 E. 5 8 2 18 83 1 8 13 2 21882 5 8— 3 2 8. 12 2 SS 5 87 7 2 2 2 2 M 5 8 1 ö N 2** 0 2 885 E ö 2 28 25 2 ö 5 ö 8 IS. 22* 2152 3— . 5= 2 28* 25 8 2 a 2— l 2— S 8 2 5 0 2 E 2 ö 27. 3 3 82 5 5 2 3 2— 4 2 f 2. S 855 2 2 8 8 22—— R- 215 S SE * E A*— 5 2 2 —Luugenkatarrh. Hiermit zur Nachricht, daß meine Krankheit, Lungenkatarrh mit heftigen Huſten, Auswurf und Athembeſchwerden, durch ihre briefliche Behandlung vollſtändig geheilt worden iſt. Wenn man bedenkt, daß chroniſche Lungenkatarrhe meiſt ſehr hartnäckig ſind und oft jahrelang jedweder Behandlung ſpotten, ſo kann dieſer Erfolg als ein eclatanter bezeichnet werden, der im Intereſſe anderer Kranker die Veröffentlichung verdient. Brakupönen (Oſtpreußen), den 19. Oktober 1896; Fröhlich, I. Lehrer. Daß der Lehrer Fröhlich nach ſeiner Ausſage vom Lungenkatarrh vollſtändig geheilt, ſowie, daß er ſeine Namensunterſchrift hier eigen⸗ händig vollzogen, beſcheinigt: Brakupönen, den 19. Oktober 1896 der Gemeindevorſteher: Rammoſer. Adreſſe: Privatpoliklinik, Kirchſtraße 405, Glarus(Schweiz). bare ü ax kee Bin reel, get, Zur Beachtung! Verkaufe NMUr Margarine⸗ butter in beſter Qualität per Pfund 70 Pfg., die berühmte Schildkröten-Seife ſtatt 33 nur 32 Pfg. 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Wahlbezirk: Derſelbe beſteht aus dem mit der ſüdlichen Seite des Rathhauſes in gleicher Linie und dem vor dieſer Linie weiter nach Süden gelegenen Ortstheil ſammt der Weinheimerſtraße und dem ſüdlich daran gelegenen Theil, ſowie der Neutzenlache und dem Forſthaus Heide. 2. Wahlbezirk: Denſelben bildet der übrige Theil der Bürgermeiſterei, insbeſondere der vom Rathhaus nach Norden ge⸗ legene Ortstheil. Als Wahlvorſteher fungiren a) für den 1. Wahlbezirk Gr. Bürgermeiſter Pfützer; Stellvertreter Gemeinderath G. Val. Hoock 2.; b) für den 2. Wahlbezirk Gr. Beigeordneter Kühner, Stellvertreter Gemeinderath J. Jak. Helbig 1. Die Wahl findet im unteren Stocke des Rathhauſes ſtatt und zwar für den erſten Wahlbezirk in dem vorderen ſüdlich gelegenen Saal und für den zweiten Wahlbezirk in dem hinteren nördlich ge⸗ legenen Saale. Vorſtehende Anordnungen gelten in Gemäßheit der Beſtimmung des§ 34 des Wahlreglements vom 28. Mai 1870 auch für etwaige Erſatzwahlen innerhalb des erſten Jahres nach den allgemeinen Wahlen. Viernheim, den 31. Mai 1898. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 693 Pfützer. Bekanntmachung. Donnerstag, den 2. Juni d. J., Vormittags 9 Uhr, wird auf dem Rathhauſe dahier die Anfuhr von Chauſſirſteinen aus den Brüchen von Herpel, Wilhelm und Hildebrand an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Viernheim, den 31. Mai 1898. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 694 ieee Für Magenleidende! Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vorzügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs⸗ und Blutreinigungs mittel, der Hubert Ullrich schen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, helikräftig be⸗ fundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Men- ſchen ohne ein Abführmittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut non allen verdorbenen krankmachenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung geſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter-Weines werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſein Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mittelne vorzuziehen. Alle Symptome, wie Ropf⸗ ſchmerzen, Aufſtoßen, odbrennen, Blähungen, Nebel- keit mit Erbrechen, die bei chroniſchen(veralteteten) Magen- leiden um ſo heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. 3 und deren unangenehme olgen, Stuhlverſtopfung ur Seltene Jah. ſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtau⸗ ungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(Hämorrhoidal⸗ leiden) werden durch Kräuter⸗Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede Anverdaulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Mager u. Gedärme, —* Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ 12 ſind meiſtens die Folge E F ſchlechter Verdauung, man⸗ mauge 7 lt rüftung gelhafter Blutbildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetit⸗ loſigkeit, unter nervöſer Abſpannung und Gemüthsver⸗ ſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchla flo ſen Nächten, ſiechen oft ſolche Kranken langſam dahin. 2 Kräuter⸗ Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. 1 Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerken⸗ nungen und Dankſchreiben beweiſen dies. Kräuter⸗Wein iſt zu haben in Flaſchen 4 4 1,25 und 1,75 Viernheim, Käferthal, Lampertheim, Weinheim, Frankenthal, Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggersheim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in den Apotheken. Auch verſendet die Firma Hubert Ullrich, Leipzig, Weſt⸗ ſtraße 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Originalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto- und kiſtefrei. Vor Nachahmungen wird gewarnt! Man verlange ausdrücklich D ubert Ullrich'schen Kräuter wein. Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandtheile ſind: Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Roth⸗ wein 240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, e ee amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, wee aa 10,0. 1 Frachtbriefe ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. ———ů— r K ͤ—·——22 25 3— 8 8 9 Grosse Ersparniss. Vorzüglich gebrannter Kaffee nach Feitler's . patentirt. Nöſtverfahren. 165 Zu haben in den meiſten Colonialvaaren-Handlungen. Nächſten Sonntag Abend, präcis 8 Uhr, bei Gaſtwirth M. Träger„zum grünen Taub“ 692 Wahl versammlung der Centrumspartei. Tages⸗Ordnung: „Das Centrum und ſeine Gegner unter beſonderer Be⸗ rückſichtigung ihrer Wahlaufrufe.“ Unſere Freunde und Geſinnungsgenoſſen ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Gefunden Verloren Eine gute ** wurde ein Portemonnaies ging ein Ohrring. Der red⸗ Milchziege mit Inhalt. Abzuholen gegen] liche Finder wird gebeten, den⸗ Einrückungsgebühr bei Georg ſelben in der Expedition d. Bl. hat zu verkaufen 685 Neff 3., Galoppſtraße. 682 abzugeben. 683 Brechtel, Ankerwirth. Freiwillige Feuerwehr. N Nächſten Sonntag, den 5. d. Mts, Morgens 5 Uhr Uebung. J II. II 9 e Aufſtellung am neuen Schulhauſe. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen wird erwartet.] kann die 637 Entſchuldigungen werden vom Kommandanten A d. Hofmann ent⸗ Schloſſerei gegengenommen. Signal halb 5 Uhr. gründlich erlernen. Bei Regenwetter fällt die Uebung aus. 684 Das Kommando. Weimar-Loose à 1 Mk. gültig für 2 Ziehungen J. Ziehung 11.—13. Juni 1898 zur Verlooſung gelangen i. G., 10000 Gewinne im Werthe von 200 000 Mk.) ſind zu haben in der Expedition d. Bl. Ziehungsliſten à 10 Pfg. der Wiesbadener Lotterie ſind eingetroffen. CCC. Waldhof. la. Weißkalk, täglich friſch ge⸗ brannt, fortwährend zu billigſtem Preis zu haben von der 539 Kalkbrennerei Boch in Ladenburg a. M. 1 1 1 1 Die nächste Ziehung der Weimar-Lotterie findet vom 11.13. Juni d. J. statt. Es gelangen im Ganzen zur Verloosung 10 000 Gewinne dabei Hauptgewinne im Werthe von 675 5 50,000 Mark, 20,000 Mark, 10,000 Mark u. s. w. Die Loose werden auch als Postkarten mit Ansicht(G2 herausgegeben und kostet das Stück 1 MkK².— I Stück für 10 Mk.— (Porto und Gewinnlisten 30 Pfg.) f Loos-Postkarten und Loose, gültig für 2 Ziehungen, sind allerorts in den Näheres bei Gg. Barthel, Kalk durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen zu haben, auch zu beziehen durch Carl Göte, Generalagent, Karlsruhe i. B., Hebelstr. 15. F. Göhring, Juwelier Mannheim D J. 4, Paradeplatz(re) l. Alle Neuheiten in Juwelen, Gold⸗ u. Silberwaaren, Uhren empfehle ich bei ſehr großer Auswahl zu auffallend billigen Preiſen. 8 Trauringe ſtets vorrüthig. — Reparaturen werden nach wie vor ſolid und gut ausgeführt. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß von Dienstag, den 31. d. M., Nachmittags 1 Uhr ab, die Zufahrtsſtraße aus Aulaß der Canaliſirung geſperrt iſt. Wahrend der Dauer der Sperre hat die Zufahrt nach dem Bahnhof vom Heddesheimer Weg aus zu geſchehen. Viernheim, den 27. Mai 1898. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 671 8 Pfützer. Heugras⸗Verſteigerung. Am Montag, den 6. Juni d. J., Vormittags 9 Uhr anfangend, läßt die Gemeinde Viernheim auf dem Rathhauſe daſelbſt das Heugras⸗Erträgniß von ca. 400 Morgen gemein⸗ heitlichen Wieſen loosweiſe mit Borgfriſt bis Martini(11. No⸗ vember) d. Is. verſteigern. Bei Einſichtnahme der Wieſen beliebe man ſich wegen etwaiger Auskunftsertheilung an den Wieſenſchützen, der ſich während des ganzen Tages über dorten befindet, zu wenden. Viernheim, den 24. Mai 1898. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 667 fützer. f Heugras-Verſteig erung. Montag, den 6. Juni d. J., Nachmittags 2 Uhr, wird das 687 Heugras auf der Neutzer Lache loosweiſe verſteigert. Noſchauer, Guts pächter. Heugras⸗Verſteigerung. Dienstag, den 7. und Mittwoch, den 8. Juni d. 3 je Vormittags 9 Uhr beginnend, wird der Ertrag des Heugraſes von ca. 1150 Morgen Wieſen zu Seehof und zwar am erſten Tage im oberen, am zweiten Tage im unteren Theile des Gutes in den errichteten Hallen— bei ungünſtigem Wetter im Hüͤttenfelder Hofhauſe— loosweiſe verſteigert. Groß⸗ ſteigerer können koſtenfreie Einſcheuerungsräume erhalten. Freih. Heyl zu Herrusheim' ſche Gutsuerwaltung Hüttenfeld-Seehof. 668 Ehrhardt, Rentmeiſter. Reife Kayſer'? Milchſchweine Kinder— Mehl hat zu verkaufen 688 iſt das leichtverd aulichſte und Nahrhafteſte! Verhütet Erbrechen u. Diarrhos. / Kilo 35 Pfg. bei 412 A. Stumpf in Viernheim. Alles ist entzückt über die Gediegenheit und Schön⸗ heit m. Coneert⸗Zug⸗Har⸗ monika„Clara“, prächtig. orgelart. Ton 10 Taſten 2theil. la. Doppelbalg m. f. Balghalter, Lederbalg und Nickelſchutz⸗Ecken, mahag. polirt. Verdeck m. feinſt. Metallauflagen, 2 Regiſt, 2 Chöre(Tremolo), 40 Stimmen Schule gratis. 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