0 hof 201 iel. — Jen bu ab et er⸗ qu. fre dig it de en m5 ib. 10 3 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und gamstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertious-Organ. Anzeigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: f 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. At. 79. 1. Blatt. Samstag, den 1. Oktober 1898. . Jalrhant — Deutſchland. Berlin, 29. Sept. Ueber die bevorſtehende Con⸗ ferenz zur Abwehr der anarchiſtiſchen Gefahr wird der „Kreuzztg.“ aus Rom mitgetheilt, daß es ſich lediglich um die Erörterung der Mittel handeln werde, mit denen die gemeinſame Unterdrückung des anarchiſtiſchen Verbrecherthums bewerkſtelligt werden könne. Hierbei werde es in erſter Linie darum zu thun ſein, der ſo⸗ genannten„Propaganda der That“ Herr zu werden. Da ſich die Aufgabe von ſelbſt verſtehe, die hierbei der Schweiz zufallen werde, ſo dürfte die Annahme un⸗ richtig, daß die Erörterung der bezüglich der Anarchiſten in der Schweiz obwaltenden Verhältniſſe der eigentliche Zweck der Conferenz wäre. Berlin, 29. Sept. Die Dauer der Orientreiſe des Kaiſerpaares iſt auf zwei Monate berechnet. Die Fahrt wird bekanntlich am 18. Oktober angetreten, die Rückkehr iſt Mitte Dezember zu erwarten. Köln, 29. Sept. Der„Kölniſchen Zeitung“ wird aus Petersburg berichtet: Die„Nowoje Wremja“ erklärt ſich heute ermächtigt, den Stand der Kretafrage als ſehr ernſt zu bezeichnen. Die Mächte, die auf Kreta mitwirkten, hatten ſich geeinigt, die Entfernung der türkiſchen Truppen und Beamten zu veranlaſſen. Gegebenen Falls würden die Kontingente genügend verſtärkt werden, um die Entfernung gewaltſam durch- zuſetzen. Damit könnte eine vorläufig autonome Ver⸗ waltung eingerichtet werden.„Nowoje Wremja“ ſagt nicht, ob die vier Mächte bereits einig ſeien, Gewalt gegen die türkiſchen Truppen anzuwenden. Nach den Ankündigungen der„Köln. Ztg.“ iſt hierüber keine Einigkeit vorhanden. Die„Köln. Ztg.“ fügt hinzu, auf Kreta wurde früher auch verſichert, daß eine ſolche Löſung einen furchtbaren Verzweiflungsausbruch bei den Muſelmanen hervorrufen würde. — Auch ein Fortſchritt! Das Domſtift in Merſe⸗ burg, bekanntlich eine Verſorgungsanſtalt für verdiente Staatsmänner, die als„Domherren“ von Merſeburg eine gut dotirte Sinecure erhalten, iſt als ſelbſtändiger Gutsbezirk anerkannt worden! Die ſtädtiſchen Behör⸗ den verlangten vor Jahresfriſt die Einverleibung in die Stadtgemeinde, da die Sonderſtellung einen jährlichen Verluſt von 45,000 Mark für die Stadt bedeutete. Jetzt iſt das Stift, wie geſagt, als ſelbſtändiger Guts⸗ bezirk mitten in der Stadt anerkannt worden. Zu dieſem„Gutsbezirke“ gehören außer dem Dome die „Curien“, d. h. die Wohnungen und Gärten der „Domherren“ und einige Beamtenwohnungen.„Guts⸗ vorſteher“ iſt der„Domherr“ General z. D. v. Voigts⸗ Rheetz. Die Einwohner des„Gutsbezirkes“ brauchen keine Communalſteuern zu zahlen. Ausland. Paris, 29. Sept. In ſeinem Rundſchreiben an die Generalſtaatsanwälte betont der Juſtizminiſter Sarrien, daß infolge der heftigen Angriffe gegen die Armee in jüngſter Zeit die Disziplin gelockert werde und daß infolge deſſen eine Desorganiſation der Nation eintreten müſſe. Sarrien verlangt die größte Strenge gegen alle Angriffe auf Heer und Offiziere, da auch dieſe Angriffe künftig um ſo weniger entſchuldbar ſeien, weil die Dreyfusaffaire jetzt in eine richterliche Phaſe getreten ſei. Paris, 29. Sept. In Regierungskreiſen ſoll die Abſetzung Zurlinden's und die Freilaſſung Picquart's nur noch eine Frage weniger Tage ſein. In den Kreiſen, die mit dem Kabinet Fühlung haben, wird die Kaſſirung des Dreyfus⸗Urtheils als zweifellos angeſehen. Paris. 29. Sept. In Regierungskreiſen befürch⸗ tet man, daß die Militärpartei nunmehr zu den ver⸗ zweifelſten Schritten ihre Zuflucht nehmen wird, um die Reviſion noch im letzten Augenblick zu verhindern. Paris, 29. Sept. Die Mittheilungen Eſterhazy's über die Abdankung Caſimir⸗Periers werden von Perier dementirt.— Die Regierung hat beſchloſſen, vor dem Hauſe des Staatsanwalts eine Hilfswache aufzuſtellen, weil man fürchtet, daß ein Handſtreich zur Erlangung des Dreyfus⸗Doſſiers, der ſich im Hauſe des Staats⸗ anwalts befindet, verſucht werden könnte. Paris, 29. Sept. In der Dreyfus freundlichen Preſſe macht ſich wenigſtens eine momentane Beruhigung bemerkbar. Man kämpft noch um die Freilaſſung Picquarts, aber man rüſtet keineswegs ab. Die Tonart iſt ruhiger geworden. Dasſelbe läßt ſich von der gegneriſchen Preſſe nicht ſagen. Paris, 29. Sept. Es wird verſichert, Cardinal Rampolla habe im Auftrage des Papſtes ein Schreiben an den franzöſſiſchen Nuntius gerichtet, worin Papſt Leo XIII. ſeiner Betrübniß Ausdruck giebt, daß ein Theil der franzöſiſchen katholiſchen Preſſe leidenſchaft⸗ lich gegen die Reviſton des Dreyſus⸗Prozeſſes auftrete. Der Papſt bittet dieſe Blätter, von heute ab eine neutrale und unabhängige Stellung einzunehmen und ruhig den Gang der Ereigniſſe abzuwarten. Kopenhagen, 29. Sept. Die Königin Louiſe iſt heute früh 5½ Uhr geſtorben. Genua, 29. Sept. Die Polizei entdeckte in Piſa eine weitverzweigte Anarchiſtenbande. London, 29. Sept. Die„Daily News“ beginnen die Veröffentlichung einer Serie von Artikeln, die über die Vorgänge handeln ſollen, die hinter den Kouliſſen der Dreyfusangelegenheit ſpielten. Der heutige Ar⸗ tikel will die Urſachen von Caſimir Periers Rücktritt enthüllen, ſowie zugleich die dunkle Motivirung, die Perier im betreffenden Erlaſſe gab, verſtändlich machen. Danach hatte Graf Münſter Mitte Dezember 1894 einen eingehenden Bericht über die Dreyfusſache für den deutſchen Kaiſer verfaßt. Dieſer Bericht wurde verſiegelt in die Taſche des Kouriers geſteckt, der ihn nach Berlin bringen ſollte. Zwar erhielt ihn der Kaiſer ohne Verzögerung, aber vorher hatte man das Dokument auf franzöſiſchem Gebiete aufgefangen und photozraphirt. Ueber Brüſſel erfuhr man in Berlia, daß der ſranzöſiſche Kriegsminiſter die photographiſche Kopie des Münſter'ſchen Berichtes in Händen habe. Münſter ging zu Caſimir Perier und erhob Vorſtellung, hinweiſend darauf, daß die Exterritorialität verletzt, der Kalſer ſelbſt perſönlich beleidigt ſei. Perier, der außer ſich darüber war, ſagte, er werde ſeine Autorität dafür einſetzen, daß dergleichen ſich nicht wiederhole. Münſter ſagte, er werde über dieſe Audienz dem Kaiſer berichten. Denſelben Abend noch wurde darüber Be⸗ richt aufgeſetzt und durch einen expreſſen Boten an den Kaiſer geſchickt, aber auch dieſer Bericht wurde abge⸗ fangen und 48 Stunden ſpäter hatte das franzöſiſche Miniſterium des Auswärtigen eine photographiſche Kopie des Berichts. Am 12. Januar 1895 war es, als Münſter daraufhin plötzlich Abends im Elyſee erſchien und mit Krieg drohte. Perier verſprach, er werde die Sühne auf ſich nehmen und abdanken, da er ſeine Ohnmacht gegen die Militärpartei einſah. Zwei Tage ſpäter erſchlen der Erlas Periers, der ſeine Abdankung ankündigte. Manila, 29. Sept. Die Amerikaner haben den Befehl erhalten, ſich aller Schiffe der Rebellen auf den Philippinen zu bemächtigen, da die Flagge der Auf; ſtändigen von keiner Großmacht anerkannt werde und jede Macht die Aufſtändiſchen als Piraten behandeln kann. Die Inſurgenten plündern augenhlicklich die Inſel Luzon. Nah und Fern, * Viernheim, 30. Sept. Gelegentlich der landwirthſchaftlichen Ausſtellung in Heppenheim erhiel⸗ ten u. A. für die ſchönſte Sammlung Obſt aus kleineren Privatgärten Herr Dr. Rudershauſen einen erſten Preis(30 M.); für landwirthſchaftl. Produkte aller Art Herr P. E. Ehatt einen Ehren⸗ preis und 20 M. B. Viernheim, 28. Sept. Am vorigen Sonn⸗ tag Abend(25. Sept.) waren die Aſpiranten, Mit⸗ glieder und Ehrenmitglieder der Martan. Jünglings⸗ Sodalität mit ihren Angehörigen im Saale des „Freiſchütz“ zur frohen Unterhaltung verſammelt. Eingeleitet wurde die ſchöne Feier durch ein Lied des Dis zur Neige. Roman von F. Schwarz. Nachdruck verboten. 21. Fortſetzung. Sie vermochte keinen Laut hervorzubringen; nur ihre Augen waren voll namenloſer Angſt auf ihn gerichtet. Er wollte ihr vertrauen, ohne daß ſie das Geheimnis preisgab. Und eine ſolche große Liebe wie dieſe mußte ſie opfern auf dem Altar der Pflicht, mußte ſie zuſammen⸗ ſinken ſehen zu Staub und Aſche! Mit Allgewalt ergriff ihr Herz ein mächtiges Verlangen; ſie vergaß den Fluch, der auf ihrem Leben laſtete, vergaß die Schmach, welche auf dem Namen ruhte, den ſie trug, vergaß die Pflicht, welche zu erfüllen ſie gelobt hatte. „Mein Geliebter!“ flüſterte ſie, zitternd, ſchwankend. „O, daß ich für Dich leben und für Dich ſterben könnte, Guy, mein Geliebter!“ „So lebe und ſtirb für ihn!“ ertönte da eine hei⸗ ſere Stimme dicht hinter ihr, und das todtbleiche Antlitz verzerrt, ſeine Augen glühend, ſtand Doktor Foy hoch aufgerichtet inmitten des Gemachs.„Lebe und ſtirb für ihn,“ wiederholte er,„für den Elenden, der Deinen Vater verkauft und verrathen hat!“ 27. Kapitel. Die ſchwerſte Wahl. Mit einem Schrei war Chriſtine auf die letzten Worte des Sprechers, der ungehört von Beiden eingetreten war, zurückgefahren, um dann in unverkennbarer Angſt den Arm deſſelben zu umklammern. Aber rouh ſtieß er ſie zurück, daß ſie nahezu taumelte. „Fort von mir!“ brachte er heiſer hervor.„Gehe doch hin zu ihm, zu Deinem Geliebten, dem Du meine Freiheit und mein Leben verkauft haſt! Gehe hin zu ihm! Eines Tages vielleicht, wenn das Kind, das Du in Deinen Armen gewiegt haſt und um welches ſich alle Faſern Deiner Seele ſchlingen, ſich gegen Dich wenden wie eine Viper, dann wirſt Du wiſſen und empfinden, wie es ſchmerzt, wenn der Todesſtahl von des eigenen Kindes Hand das Herz durchbohrt! Ich weiß, wer und was er iſt, für den Du leben und ſterben möchteſt,— das Werkzeug Jener, die nach meinem Verderben trachten, der feile Spion im Montmorte'ſchen Solde!“ „Er iſt es nicht!“ rief Chriſtine verzweiflungsvoll. „Guy Templeton iſt kein Spion. Er iſt der Liebe werth, welche ich für ihn fühle. In ihm lebt kein Verrath. Und mich, o, mein Vater, mich ſollſt Du dem Gelübde treu finden, nur für Dich und Dir zu leben, Dir allein! Guy,“ ihre thränenvollen Augen kehrten ſich dem wie erſtarrten Templeton zu,„Guy, das iſt mein Geheimnis! Dies iſt die Pflicht, welche mich feſſelt, das Band, welches ich nicht brechen darf. Es iſt mein Vater, dem ich mein Leben geweiht habe!“ „Dein Vater, Chriſtine?“ widerholte Guy und ſchwer kamen die Worte über ſeine Lippen.„Dein Vater?“ „Ja, ihr Vater!“ beſtätigte Doktor Foy langſam. „Ihr Vater, dem die Schmach und die Schande auf den Ferſen ſind, um ihn in Verzweiflung und Verderben zu ſtürzen. Aber, o, ſo ſchlau und verſchlagen auch der Plan der Vernichtung entworfen iſt, ich werde ihn trotz⸗ dem zu Schanden machen. Edward Gilbert kehrt nie dorthin zurück, von woher er gekommen iſt. So lange er lebt, iſt er auch Herr ſeines Geſchicks!“ „Vater,“ rief Chriſtine, ihn mit ihren Armen um⸗ ſchlingend,„theurer Vater! Wenn eine Gefahr droht, ſo laß uns vor ihr fliehen, bevor es zu ſpät iſt! Guy, ſprich zu meinem Vater, ſage ihm, daß Du kein Verrä⸗ ther biſt!“ „Ich ein Verräther? O, Chriſtine wie könnte ich Dich verrathen, der ich freudig den letzten Tropfen meines Blutes für Dich dahingeben würde!“ „Du hörſt es, Vater!? rief Chriſtine flehenden Tones.„Du hörſt es, daß er kein Verräther iſt. Und ich— o, gewiß, Du verzweifelſt nicht, Du kannſt nicht verzweifeln an Deinem Kinde. Wein Leben gehört Dir — Dir allein!— Laß uns fliehen vor den Gefahren, die Dich bedrohen!— Laß uns fliehen, bevor es vielleicht zu ſpät iſt!“ Wie aus einer Lethargie, welche ihn befallen, fuhr der ſtarke Mann empor. „Fliehen, ja, wir müſſen fliehen,“ antwortete er. „Es gilt jetzt: Flucht oder Tod! Aber nicht für Dich, Chriſtine,— nicht für Dich, mein heißgeliebtes Kind! Gott allein weiß, wie ich Dich liebe! Und ſie war ſo ſüß, die Seligkeit, Dich bei mir zu haben, zu wiſſen, daß Dein Leben aufging in dem meinen, zu fühlen, daß ein Weſen auf Erden lebt, welches mir in treuer Liebe zu⸗ gethan iſt. Es war ein Traum und dies iſt das Erwa⸗ chen. Ich war wahnſinnig, an ein Glück, das mir noch blühen könnte, zu glauben. Chriſtine, meine Tochter, Kind meines verlorenen Engels, derem Erdenleben ich zum Fluche ward, ſieh mir furchtlos ins Auge und ſprich die lautere Wahrheit! Liebſt Du den Mann, für den Du leben und ſterben zu können erſehnſt? Liebſt Du ihn, Chriſtine?“ Die Augen des Mädchens ſenkten ſich vor ſeinem forſchenden Blick, während ihre bleichen Wangen plötzlich wie in Purpur erglühten und ſie ihr Antlitz wortlos an der Bruſt des Vaters barg. Wortlos! Ach, bedurfte es noch eines Wortes 9 „Sie haben Ihre Antwort, Sir!“ ſprach Guy Tem⸗ pleton.„Ihre Antwort und meine Rechtfertigung für ein Eindringen, zu welchem, ich ſchwöre es Ihnen, nur die reinſten, edelſten Gefühle, die eines Mannes Herz be⸗ wegen können, mich antrieben. Ein Zufall führte mich heute Abend in dieſes Haus. Ich hörte Chriſtine's Stim⸗ me und folgte derſelben, wie ich ihr folgen würde und lockte ſie mich in den Abgrund der Hölle hinab!“ Doktor Foy, welcher Chriſtine's bebende Geſtalt noch immer mit ſeinen Armen umſchlungen hielt, heftete einen ſcharfen, forſchenden Blick auf des jungen Mannes Antlitz. „Iſt das die Wahrheit?“ fragte er. „Ja, es iſt die Wahrheit!“ flüſterte Chriſtine.„Und weil ſie das iſt, Guy, vergieb und verlaſſe uns, bevor keit Schande auch Dich und Deinen reinen Namen trifft!“ „Ja, verlaſſen Sie uns!“ wiederholte ihr Vater langſam.„Mr. Templeton, wenn Sie hierherkamen ohne Kenntnis der Wahrheit, ſo vernehmen Sie, daß dies Haus bereits ſeit Stunden von Spionen umſtellt und bewacht iſt, die darauf lauern, den flüchtigen Sträfling Edward — — ̃—— 1 — bee N —— N —— Geſangchors. Darauf hieß der Präſes die Anweſenden herzlich willkommen und verbreitete ſich über die hohe Aufgabe der Sodalität. Nachdem er durch einen ſchönen Vergleich der Lebenszeit mit dem Lauf des Jordan dargethan, daß dann die Jugendzeit am ſchön⸗ ſten iſt, wenn Chriſtus ſie durchdringt, wenn ſie be⸗ ſeligt der Glaube an Chriſtus, die Liebe zu Chriſtus und die Haltung ſeiner Gebote, zeigte er, daß in der Anleitung der Jugend zu einem wahrhaft chriſtlichen Leben die Aufgabe der Sodalität beſteht. Die Soda⸗ lität lehre beten, halte an zum regelmäßigen Empfang der Sakramente, belehre in ihren Verſammlungen über die Standestugenden des Jünglings; die Sodalität habe eine Sparkaſſe und fördere den Sparſinn; das alles habe den Zweck, die Jugend zu erziehen und vor Gefahren zu bewahren. Daß dieſe Thätigkeit für die jungen Leute ſehr wichtig iſt, bewies er aus der trau⸗ rigen Thatſache, daß gerade in den letzten Jahrzehnten die Verbrechen unter der heranwachſenden Jugend be⸗ deutend zugenommen haben. Deutſchland habe im Jahre 1882 30000 jugendliche Verbrecher gehabt und im Jahre 1892 wäre es ſchon 46000 geweſen, da⸗ runter 9000 unter 16 Jahren. Aehnlich ſehe es in anderen Ländern aus. Im Hinblick auf dieſe traurige Erſcheinung, die viel zu denken gäbe, ſei in letzter Zeit oft der Ruf laut geworden:„Jünglingsvereine her.“— Ferner ſei auch die Jugendzeit die Zeit der Ausſaat; in der Jugend werde der Grund zum ſpä⸗ teren Glück oder Unglück gelegt. Ein braver chriſtli⸗ cher Jüngling werde auch ein braver Mann, wer in der Jugend gelernt habe ſeine Chriſtenpflichten zu er⸗ füllen, übe ſie auch im Alter: Jung gewohnt, alt ge⸗ than. Das ſei aber auch umgekehrt der Fall: auf eine leichtſinnige, ausſchweifende Jugend folge auch ein ſolches Alter, unglückliche Familien, Verbrechen. Gott Dank kämen ja viele Verirrte in reiferen Jahren zurück, aber dieſen bleibe doch die Reue an die ver⸗ lorene Jugendzeit. Das beweiſe Wolfgang Menzel, der im hohen Alter, 14 Tage vor ſeinem Tode, ſei⸗ ner Nichte ſchrieb:„Ich blicke zurück auf eine öde Jugend, wo ich auf Abwege gekommen bin.“ Die Sodalität habe die Aufgabe, die Jugend vor folchen Abwegen zu bewahren; doch müßten die Mitglieder, deren Eltern und die Ehrenmitglieder dazu beitragen, daß der Verein ſeinem Zwecke gerecht werden könne. Insbeſondere erging an die Ehrenmitglieder die Auf⸗ forderung, doch beizugehen und in unſerer glaubens⸗ ſchwachen und religiös gleichgiltigen Zeit der Jugend zu zeigen, daß man ſich auch für Religion und Tugend begeiſtern könne. Mit dem Wunſche, daß die Sodali⸗ tät, die ſchon 25 Jahre ſegensreich in unſerer Ge⸗ meinde gewirkt habe, auch fernerhin wachſe, blühe und gedeihe ſchloß der Präſes ſeine begeiſtert aufgenommenen Worte. Mögen ſie guten Boden gefunden haben und reichliche Frucht bringen.— Jetzt begann der unter⸗ haltende Teil der Feier, bei welchem die Lachmuskeln der vielen Zuhörer, die den großen Saal füllten, oft recht angeſtrengt wurden. Luſtſpiele und Lieder der Geſangsabteilung kamen abwechſelnd zum Vortrag. Das erſte komiſche Stück betitelte ſich„Das Silberkörbchen.“ Ein alter Junggeſelle feierte mit„den anderen aus dem Geſchlechte derer von Hageſtolz“ ſein 25 jähriges Korbjubiläum. Darauf trug der Geſangschor ein recht ſtimmungsvolles, dem vorhergegangenen Theater⸗ ſtücke angepaßtes Lied vor. Dann kam das 2. komiſch Stück„Das Gartenfeſt“, welches in urgelungener Weiſe zeigte, wie 2 Wucherer grauſam geprellt und heimgeſchickt wurden. Daß Spieler wie Sänger ihre Sache recht gut gemacht haben, beweiſt die lautloſe Stille, mit der ſie angehört, und der reiche Beifall, der ihnen gezollt wurde. Mit einigen Liedern des Geſangschors ſchloß um 11 Uhr die anregende, ſchöne und genußreiche Feier. — Wichtig für Reſerviſten. Die zur Reſerve entlaſſenen Mannſchaften werden auf folgendes aufmerkſam gemacht: Sie haben»ſich ſpäteſtens 14 Tage nach ihrer Entlaſſung aus dem aktiven Dienſt bei dem Hauptmeldeamt bezw. Meldeamt oder Bezirks- feldwebel ihres nunmehrigen Wohnortes unter Vor⸗ legung ihres Militärpaſſes anzumelden. Jeder Woh⸗ nungs- und Aufenthaltswechſel iſt bei der oben bezeich⸗ neten Kontrollſtelle mündlich oder ſchriftlich anzuzeigen. Sie haben dienſtlichen Befehlen der Kontrollſtelle, öffent⸗ lichen Aufforderungen, Geſtellungsbefehlen unbedingt Folge zu leiſten. Bei Anbringung dienſtlicher Geſuche und Beſchwerden ſind die Mannſchaften des Beurlaub⸗ tenſtandes verpflichtet, den vorgeſchriebenen Dienſtweg (Bezirks⸗Feldwebel, Meldeamt, Haupt⸗Meldeamt) ein⸗ zuhalten. Ebenſo ſind ſie im dienſtlichen Verkehr mit ihren Vorgeſetzten(Bezirks⸗Feldwebel, Bezirks⸗Offizier, Bezirks Kommandeur) der militäriſchen Disziplin unterworfen. — Vorſicht bei Annahme von Zwan⸗ zig⸗Markſtücken. Großer Schwindel wird gegen⸗ wärtig, wie auswärtige Blätter ſchreiben, mit hollän⸗ diſchen Zehngulden⸗Stücken getrieben. Die Stücke, die den deutſchen Doppelkronen täuſchend ähnlich ſehen, aber nur einen Wert von etwa 17 Mark haben, ſcheinen von einer und derſelben Perſon geſchäftsmäßig untergebracht zu werden. Ein Reiſender, der kürzlich größere Summen in der Hertener Gegend einzukaſſiren hatte, fand beim Nachzählen nicht weniger als drei holländiſche Zehnguldenſtücke. Er erleidet damit eine Einbuße von 9 Mark. Vorſicht iſt alſo dringend ge⸗ boten.— Auch falſche Fünfmarkſtücke ſind gegenwärtig wieder im Umlauf. Dieſelben tragen die Jahreszahl 1898, und iſt die Prägung ſehr gelungen, nur an dem dumpfen Klange ſind die Falſifikate zu er⸗ kennen. Mannheim, 29. Sept. Das Panorama am Friedrichsring iſt jetzt eröffnet worden und zwar mit dem von Hiſtorienmaler Karl Becker gemalten Gefecht bei Nuits am 18. Dezember 1870. Der Künſtler will nicht ein Schlachtbild im herkömmlichen Stile, nicht ein Handgemenge und Würgen, wie es die Phantaſie nur ausmalen kann, geben, ſondern uns das moderne Gefecht ſo vorführen, wie es in Wirklichkeit ſich darſtellt. Ohne Haſchen nach Effekten, ohne ſich vordrängende Betonung des Grauenhaften und Ent⸗ ſetzlichen, die ja auch heute den Kämpfen jedes Krieges anhaftet, wird im Rahmen der umgebenden Seenerie, zu der von Karl Becker an Ort und Stelle die genau⸗ eſten Naturſtudien gemacht wurden— bei dem land⸗ Prof. Fr. Kallmorgen und Landſchaftsmaler Karl Kehr unterſlützt— das treue Bild eines Hauptmoments aus dem Tage von Nuits gegeben. Der Beſucher des Panoramas befindet ſich beim Betreten des Podlums wie auf einer mitten im Schlachtfeld ſich erhebenden ſicheren Warte, von der aus er beim Licht eines ſchö⸗ nen, lauen Winter⸗Sonntags den wichtigſten Augen⸗ blick der Vorbereitung zum Sturm auf Nuits miter⸗ lebt. Weit dehnen ſich die Gefilde, und Wälder wie Dörfer umſäumen nach drei Seiten den Geſichtskreis. Das zähe Ringen gegen die ſtarke franzöſiſche Stellung iſt im Gang. Die Truppen des Gros ſtehen auf dem Gefechtsfeld, die Leibgrenadiere voraus im vernichtendſten Feuer. Gerade vor den Augen des Beſchauers reihen ſich ihre aufgelöſten Kompagnien aneinander. Doch es würde zu weit führen und entſpräche auch durchaus nicht dem Intereſſe der Veranſtalter, wollten wir das ganze Panorama an uns vorüberziehen laſſen. Gehe Jeder ſelbſt hin und beſehe ſich das höchſt intereſſante Gemälde, das des Sehens gewiß werth iſt. Weinheim. Wie es heißt, ſoll der Mörder der Kaiſerin von Oeſterreich vor etwa 2—3 Jahren e 8 auch hier und zwar in den Steinbrüchen beſchäftigt geweſen ſein. Aus dem Gorrheimer Thal, 27. Sept. Geſtern Mittag gegen drei Uhr ertönte in Flockenbach der Ruf„Feuer“. Es brannte das Wohnhaus des Georg Otto, mit angebauten Stallungen. Leider wurde nichts vom Möbel gerettet. Das Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Ebenſs verbrannte alles Möbel des darin wohnenden Schuhmachermeiſters Peter Schmitt. Letzterem iſt auch ein größerer Baar⸗ betrag verbrannt. Einen größeren Schaden haben beide noch dadurch erlitten, daß eine Kuh und mehrere Schweine dabei zu Grunde gingen. Die freiwillige Feuerwehr konnte nur wenig eingreifen, da die meiſten Mitglieder in Weinheim beſchäftigt und ganz wenige tagsüber zu hauſe ſind, letztere waren meiſtens im Felde. Beide Abgebrannte ſind verſichert. Schwetzingen, 29. Sepl. In Folge der letzten kalten Nächte ſind die Kartoffeln, Gurken, To⸗ maten ꝛc. in Feld und Garten zum Theil erfroren. Auch die Reben haben bedeutenden Schaden gelitten. Abenheim bei Worms, 29. Sept. Die Leiche des ſeit verfloſſenen Donnerſtag vermißten 2¼ Jahre alten Kindes iſt jetzt aufgefunden worden und zwar im Abzugkanal eines Abortes. Wie das Kind, deſſen Tod anſcheinend durch Erſticken erfolgte, dorthin ge⸗ langte, iſt nicht aufgeklärt. In Gundheim wurde wegen des Verdachtes des Kinderdiebſtahls eine Frauensperſon, einer wandernden Seiltänzergeſellſchaft angehörend, verhaftet. Während ſich dieſelbe noch auf dem Rathhauſe in Abenheim be⸗ fand, kam die Kunde, daß das Kind in einer Pſuhl⸗ grube des Gaſthauſes„zum grünen Baum“ aufgeſun⸗ den worden ſei. Die Gerichtsbehörde in Oſthofen war heute zur Aufnahme des Thatbeſtandes hier an⸗ weſend. Darmſtadt, 29. Sept.(Schwurgericht.) In der Strafſache gegen den Schreinergeſellen Friedrich Dickler von. Bensheim wegen Todtſchlags ſprachen die Geſchworenen den Meſſerhelden unter Ausſchluß mil⸗ dernder Umſtände für ſchuldig, worauf derſelbe zu 5 Jahren 6 Monaten Zuchthaus unter Aufrechnung von 2 Monaten Unterſuchungshaft und Einziehung der Mordwaffe verurtheilt wurde. Er trat die wohlver⸗ diente Strafe ſofort an. Pforzheim, 28. Sept. Wegen Verdachts den großen Brand in Bötzingen bei Pforzheim gelegt zu haben, dem am Donnerſtag 12 Wohnhäuſer und 9 Scheunen zum Opfer fielen, wurde am Samstag Gypſer Stickel verhaftet. Ein Knecht ſah denſelben ſchaftlichen Theil des Gemäldes wurde Becker von aus einer Scheuer kommen, als das Feuer in dem 50 Meter entfernten Hauſe des Kommandanten Kühn ausgebrochen war. Gleich darauf ſtand auch die Scheune des Stickel in Flammen und von hier aus nahm dann das Feuer ſeine koloſfale Ausdehnung. Stickel dürfte auch den letzten Brand auf dem Ge⸗ wiſſen haben, der in einem ſeiner Gebäude entſtand. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Todesfall 10 proz nt eines Theilhabers und Neu-Uebernahme veranlassen 9 uns zu einem Wirklichen Ausverkauf extra Rabatt sämmtlicher Bestände in Damenkleiderstoffen für Winter, Herbst, Früh]. u. S u. offer. bei Is w.: auf alle schon 3 5 b 5* reduzirten Preise 6 Mtr. soliden Winterstoff 2. Kleid f. M. 1. 80 während der 6„soliden Santiagostoff„„„„ 1.80 ſmuentu-LIgulation. 6„sol. Negligé u. Velourstoff,,„„ 2.70 6„ solides Halbtuch„ sowie neueste Eingänge der modernsten Kleider- Muster und Blousenstoffe für den Winter, versenden in auf verlangen Anzelnen Metern b. Aufträgen v. 20 Mark an franeo franco. Oettinger& Co., Frankfurt a. M. 75 Versandthaus. Modebilder gratis. Stoff z. ganz. Herrenanzug f. M. 3.75 J mit 10 Prozent — Chevlotanzug„„ 5.85 extra Rabatt. Gilbert zu ergreifen. Dieſes Mädchen iſt des Verbrechers Tochter und ſeine Schande trifft auch ſie. Verlaſſen Sie 3 ehe Ihr Hierſein für Sie verhängnisvoll wird!“ „Ich Chriſtine verlaſſen? Nie, nie!“ rief Guy Templeton.„Fliehen Sie ſelber, Sir, wenn Flucht von⸗ nöthen iſt. Retten Sie ſich, aber laſſen Sie die Zukunft Ihrer Tochter meine Sorge ſein. Vertrauen ſie Ihr Kind dem Schutze meiner Liebe an, bevor Sie dieſes Haus verlaſſen!“ „Ihnen mein Kind anvertrauen?“ wiederholte Dok. tor Joy mit zitternder Stimme.„Ja, ja, ich will, ich will es! Chriſtine, meine Tochter, gehe hin zu Deinem Geliebten und im Schutze ſeiner Liebe werde glücklich und Frieden. Ich darf Dich ihm zuverſichtlich anvertrauen, ich fühle es. Ich darf ihm vertrauen. Sei denn ſein eigen für jetzt und immerdar!“ Sie erhob ihr Antlitz, das in einem höheren Licht erſtrahlte, in einem Licht, vor dem alle Schatten 0 im⸗ merdar gewichen ſchienen. Ein ſolch jubelndes Frohlocken ſchwellte ihr das Herz bei ihres Vaters unerwarteter Entſcheidung, daß momentan jedwede Regung der Angſt, des Kummers und des Schmerzes in ihrem Innern ver⸗ ſtummte. Ihr Vater war es, der ſie Guy Templeton zu eigen gab 8 giebſt mich ihm?“ flüſterte ſie.„Du, Vater, u* „Ja, ich gebe Dich ihm zu eigen und Du gehörſt von nun an ihm allein bis in alle Ewigkeit!“ verſetzte er.„Reiche ihm die Hand. Und nun, Guy Templeton, ſchwöre mir im Angeſicht Deines Schöpfers und des mei⸗ nigen, daß Du das Gelübde heilig halten willſt, welches Dich und meine Tochter vereinigen wird, indem Du ſie zu Deinem rechtmäßigen, geliebten Weibe machſt; ſchwöre mir, daß Du ſie ſchützen und behüten willſt vor jedem Leid und jedem Weh, bis daß der Tod Euch ſcheidet, daß kein Kummer und keine Schmach je trennend ſoll zwiſchen Euch treten können!“ „Ich ſchwöre es!“ antwortetete Guy Templeton fei⸗ erlich, die rechte Hand zum Eide in die Höhe hebend. „So nehme ich denn die Schande von Eurem Leben und beſiegle Euren Bund mit meinem Blute!“ Mit dem Muthe der Verzweiflung hatte er eine Piſtole aus ſeiner Taſche geriſſen und ſie in blitzſchneller Bewegung gegen ſeine Stira gerichtet. Aber ehe ſeine Finger den Drücker zu berühren ver⸗ mochten, war Chriſtine an ſeine Seite geſprungen und hatte ihm die Todeswaffe entriſſen. „Vater, nein, nein!“ rief ſie gellend.„Nicht Dein Leben, ſondern meine Liebe ſoll das Opfer ſein! Die Stunde meiner Schwäche iſt vorüber. Ich gehöre Dir, Dir allein, in Kummer und in Gefahr, in Schmach und in Noth, im Leben und im Sterben. Ich will keines Mannes Weib ſein,— ich ſchwöre es beim heiligen Him⸗ mel,— ich will keines Mannes Weib ſein, bis Du, mein Vater, furchtlos neben mir am Altar ſtehen kannſt, um Deine Tochter dem Gatten zu eigen zu geben vor Gott und den Menſchen!“ Und das thränenüberſtrömte Antlitz urückwendend zu Guy, fuhr ſie mit halberſtickter Stimme port:„Guy, mein Geliebter, mein ganzes Sein hat nie ſo ausſchließlich Dir angehört, wie eben jetzt, da ich Dir für immer Lebewohl ſage,— für immer— für immer!“ „Chriſtine,“ rief Guy in heftigſter Erregung,„nimm das grauſame Gelöbnis zurück! Was kannſt Du thun, um Deinen Vater zu retten? Deine Gegenwart kann nur die Gefahr vermehren. Vertraue Du Dich meinem Schutze an und laß Deinen Vater fliehen, ſo lange es noch Zeit iſt!“ „Guy, ſchone mich!“ flehte Chriſtine herzzerreißenden Tones.„Ich kann Nichts mehr ertragen und mein Ent⸗ ſchluß ſteht feſt! Du haſt Alles, was die Welt an Ga⸗ ben und Gütern bietet;— er, mein armer Vater, er hat nur,— hat nur ſein Kind! Ohne mich bleibt ihm Nichts als Wahnſinn und Verzweiflung. Für mich wird er leben,— ohne mich iſt ſein Untergang gewiß!“ „Und Du ſelbſt, Chriſtine?“ fragte Guy mit ſtocken⸗ dem Herzſchlag.„Denke an Dich ſelbſt, ach nur einen Moment. Was kannſt Du für ihn thun, wenn ihn Ge⸗ fahren und Sorgen bedrohen?“ „Das, wozu das Weib berufen iſt,“ verſetzte ſie und ein überirdiſcher Glanz ſchien ihr bleiches Geſicht zu verſchönen.„Ich kann ihm zeigen, daß, wenn ihm auch aller Glaube und alle Hoffnung verloren, die Liebe,— die Liebe eines treuen Herzen ihm dennoch in 1 * 6 8 aller Ewigkeit bleibt! Guy, wenn Du mich wahrhaſt liebſt und mir Deine Liebe durch die That beweiſen willſt, dann hilf ihm,— verhilf ihm zur Flucht. O, mein Gott!“ flüſterte ſie mit erblaſſenden Ltppen, als der laute Klang der Thürglocke eben ſchrill durch das Haus gellte.„Vielleicht— vielleicht iſt es ſchon zu ſpät!“ „Nein, nicht zu ſpät!“ rief Doktor Foy, denn das Geräuſch der Glocke zu neuer Energie aufzurütteln ſchien.„Nein, es iſt noch nicht zu ſpät! Noch giebt es Flucht und Rettung! Aber, Mr. Templeton, ich darf einen ehrenwerthen Mann wie Sie nicht in den Verruf und Argwohn bringen, mit dem Sträfling Ed⸗ ward Gilbert in Verbindung geſtanden zu haben. Sir, Sie ſind mein Gefangenener!“ Und raſch wie ein Gedanke hatte er eine leinene Bandage aus der Taſche gezogen und dem überraſchten Guy Hände und Füße damit gefeſſelt und ihn ge⸗ knebelt. „Vater!“ rief Chriſtine, faſt ſchreckgelaͤhmt.„Vater, was thuſt Du?“ „Ich rette ſeine Ehre vor der Schmach, welche an der meinigen haftet!“ war die kurze Antwore.„Und nun ſchnell, noch iſt uns ein Fluchtweg geblieben!“ Fortſetzung folgt. Für Geiſt und Herz. Mancher, der in der Schule nachſitzen mußte, führt im Leben den Vorſitz. Die Andern korrigirt man laut, Sich ſelber nur im Stillen, Für ſich drückt man ein Auge zu, Für Andere nimmt man Brillen. Es gibt Leute, die ſich auch im Frack wie in Hemdärmel ausnehmen. 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