Pieruheiner Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Jams tags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ————— Amtsblatt der Großh. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anztiaer nzeigen:. 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe. wird entſprechender Rabatt gewährt. ——————————i7„rẽ 8—— ̃—ů Ar. 82. Mittwoch, den 12. Oktober 1898. —— . Jabrzaug. Deutſchland. Berlin, 8. Okt. Ueber den geſtrigen Kronrath wird gemeldet, es ſei in demſelben Gewicht darauf ge⸗ legt worden, daß der Zuſammenkritt des neuen Reichs⸗ tages dem Zeitpunkt der Rückkehr des Kaiſers aus dem Orient angepaßt werde. Damit ſei ausgeſchloſſen worden, daß der Reichstag im November eröffnet wird, vielmehr komme nur das erſte Drittel des Dezember in Frage. 5 Berlin, 8. Okt. Nach hier eingetroffenen Mel⸗ dungen ſind die nach der chineſichen Haupt ſtadt zum Schutz der dortigen Geſandtſchaften entſandten Truppen⸗ detachements der zunächſt intereſſirten Großmächte da⸗ runter 30 Mann der deutſchen Marine Infanterie, in Peking eingetroffen. Mit ihnen zugleich rückten 30 Koſaken und 36 ruſſiſche Seeſoldaten mit 2 Feldge⸗ geſchützen und 25 engliſchen Seeſoldaten in die Stadt ein. Es hatte ſich eine große Menſchenmenge ange⸗ ſammelt, ein Zwiſchenfall iſt aber nicht vorge⸗ kommen. — Die„Köln. Ztg.“ ſchreibt zu der Nachricht von der Entſendung eines deutſchen Schiffes nach Taku, dieſer Meldung werde eine übertriebene Bedeutung beigelegt. Namentlich ſei es unrichtig, daß die Möglichkeit einer kräftigen Ein⸗ miſchungs politik ſeitens Deutſchlands näher gerückt ſei. Die Lage in China ſei kritiſch, die Centralgewalt aber ſtark genug, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Sollten indeß die Aufftändiſchen ſich an europäiſche Truppen vergreifen, ſo würden England, Rußland und Deutschland in kürzeſter Zeit ſo viele Truppen zur Stelle bringen, um die Sicherheit der europäiſchen Niederlaſſungen gewährleiſten zu können. — Ueber große Heeresverſtärkungen, welche beab⸗ ſichtigt ſein ſollen, berichtet das„Weſtf. Volksbl.“ Danach ſollen die neuen Infanterie⸗Brigaden zur For⸗ mation neuer Armeekorps zuſammengezogen werden und zwar von nicht weniger als ſeche Armeekorps. Dieſe Vermehrung der Infanterie würde eine Ver⸗ mehrung der übrigen Truppengattungen nach ſich ziehen. Sodann ſei beabſichtigt, unter Mitverwen⸗ dung der fünften Eskadron der Kavallerie⸗Regimenter 28 neue Kavallerle⸗Regimenter zu bilden. Dieſe Maß⸗ nahme würde bedingen eine Mehreinſtellung an Re⸗ kruten von 15,000 Mann. Danach würde alſo die Heeresverſtärkung 30,000 bis 40,000 Mann umfaſſen. Ausland. Paris, 8. Okt. Die Regierung läßt den hier weilenden ruſſiſchen Oberſt Prinzen Louis Napoleon ſcharf überwachen. Paris, 8. Okt. Eine Mittheilung des„Figaro“ beſagt: Dem Gendarmerte⸗Kommandanten iſt der Be⸗ fehl zugegangen, den Herzog von Orleans beim Be⸗ treten des franzöſiſchen Bodens zu verhaften. Paris, 8. Okt. Dem„Petit⸗Journal“ zufolge ſoll Dreyſus noch vor der Entſcheidung des Kaſſations⸗ hofes nach Frankreich zurückgebracht und zuerſt im Fort Bazard, dann nach dem Mont Valerien gebracht werden. Wien, 8. Okt. Seit Aufhebung des Standrechts in Galizien kommen dort wieder die früheren Gewalt⸗ thätigkeiten gegen die Juden vor. So wird aus Lemberg gemeldet: In Opriszowee bei Stanislau überfielen mehrere Urlauber das Dorfwirthshaus, plünderten und ſtahlen Geld, Bier und Schnaps und mißhandelten den Pächter und richteten großen Schaden an. Als ein Polizeiwachmann die Plünderer verhaften wollte, wurde er durch einen Steinwurf lebensgefähr⸗ lich verletzt. Nachträglich wurden indeſſen die Exce⸗ denten doch noch gefaßt. Madrid, 8. Okt. Nach aus Paris der Regierung zugegangenen Meldungen dürften die Arbeiten der Friedens⸗Conferenz noch in dieſem Monat beendet werden. Die Amerikaner zeigten ſich entgegenkommen⸗ der, als man erwartet hatte. London, 8. Okt. Im Arſenal von Wollwich wird mit großer Haſt gearbeit, neue Mengen von Munition herzuſtellen. Geſtern wurden bereits 75 Tonnen Sprengmalerial eingeſchifft und am Montag werden weitere 60 Tonnen folgen. London, 8. Okt. Die„Times“ melden aus Pe⸗ king von geſtern: Die Kaſſerin Wittwe that einen weiteren reaktionären Schritt, indem ſie am 6. d. M. den Gouverneur von Hunau, Chen⸗Pao Chen, den auf⸗ geklärteſten chineſiſchen Gouverneur abſetzte. Chao⸗Tſu⸗ Chao, der frühere Gouverneur von Kiangſu iſt als Nachfolger Tſchang⸗Min⸗Huan's zum Direkkor der Eiſenbahn⸗ und Minenverwaltung ernannt worden. Dieſer ſei ſo fremdenfeindlich, daß er beiſpielsweiſe nicht mit einem Dampfſchiff fahren würde. St. Petersburg, 8. Okt. Die„Petersburger Zeitung“ meldet aus Tabris in Perſien, daß die dor⸗ tigen Unruhen, denen 24 Menſchenleben zum Opfer fielen, durch Getreideſpeculationen und daraus ent⸗ ſtehende gewaltige Steigerung der Brodpreiſe hervor⸗ gerufen ſeien. Die Ortsbehörden wären nicht wir⸗ kungsvoll eingeſchritten. Die Volksmenge habe die Häuſer mehrerer Speculanten zerſtört und die Ver⸗ theidiger der Häuſer getödtet. Die perſiſche Reichs⸗ bank, bekanntlich ein engliſches Unternehmen, habe in Tabris ihre Zahlungen eingeſtellt. Die Lage wird als nicht ungefährlich dargeſtellt. Petersburg, 8. Okt. Als Termin des Zuſammen⸗ tritts der Friedenskonferenz ſoll der Monat März nächſten Jahres in Ausſicht genommen ſein. Di Konferenz ſoll in Pelersburg ſtattfinden. Nah und Fern. „Viernheim, 10. Okt. Herr Amtsrichter Dr. Hauſtädt in Lorſch wurde mit Wahrnehmung der Dienſtverrichtungen eines Richters bel dem Land⸗ gericht der Provinz Starkenburg beauftragt. Viernheim, 11. Okt. Von der hier ſ. 8. angeregten Einführung des elektriſchen Lichtes reſp. der Errichtung einer elektriſchen Beleuchtungsan. lage hört man jetzt faſt nichts mehr. Obwohl die Wohlthat und die Vortheile einer ſolchen Neuerung hinlänglich bekannt ſein dürften, ſteht der größte Theil unſerer Einwohnerſchaft derſelben entweder vollſtändig theilnahmlos und vielfach ſogar mißtrauiſch gegenüber. Dieſes iſt allerdings nicht allein hier, ſondern war auch an anderen Orten der Fall, wo elektriſche Beleuch⸗ tungsanlagen geplant und ſpäter auch ausgeführt wur. den. So leſen wir von Dieburg, daß nachdem ſich die hieſige elektriſche Beleuchtungs⸗Anlage nach 1¼ jäh⸗ rigem Betriebe als zu klein erwieſen hat, hat der Stadtvorſtand die Vergrößerung beſchloſſen, und auch, wie man vernimmt, bereits vergeben. Da ein großer Teil der Einwohner der Neuerung anfangs mißtrauiſch, ja ſelbſt feindlich gegenüberſtand, ſo iſt der Umſchwung für unſer Gemeinweſen gewiß zu begrüßen.— Es wäre ſehr wünſchenswerth, wenn die Angelegen⸗ heit der elektr. Beleuchtung in unſerer Gemeinde bald mit Energie gefördert und vor Allem durch ein allſeits kund zu gebendes Intereſſe in die Wege geleitet würde. Unſer ſtrebſamer Gemeindevorſtand allein kann die Sache nicht ausführen, dazu bedarf er der Mithilfe der weitſichtigen Buͤrgerſchaft und an der ſollte es doch hier gewiß nicht ſehlen, wenn es der Ausführung einer praktiſchen und ſegensreichen Neuerung gilt, die ſich als ſolche anderswo längſt bewährt hat und für al le nur von Vortheil und Nutzen iſt. * Viernheim, 10. Okt. Nach einer Mit⸗ theilung des Herrn Präſidenten des Großh. Finanz⸗ miniſteriums iſt es demſelben gelungen, mit den Ver⸗ tretern von Heppenheim in der ſchon ſeit ſo langen Jahren ſchwebenden Eiſenbahnfrage einen Ver⸗ gleich zu Stande zu bringen. Die Gemeinde Heppen⸗ heim verzichtet auf die Ausführung der Linie Heppen⸗ heim—Fürth und begnügt ſich mit der Ausführung der Linie Heppenheim—Lorſch unter der Bedingung, daß die Stadt Worms zu den Gelände⸗Erwerbskoſten dieſer Linie einen Beitrag von 16,000 Mark leiſtet. Die Stadtverordneten⸗Verſammlung von Worms er⸗ klärte ſich hiermit einverſtanden unter der Bedingung, daß gleichzeitig mit dieſer Linie auch die Linie Lam ⸗ pertheim— Weinheim gebaut wird. Vis zur Neige. Roman von F. Schwarz. Nachdruck verboten. 24. Fortſetzung. Ihre Augen mit einem erſchreckend, ſtarren Ausdruck auf die auf der Schwelle erſchlenene fremde Geſtalt ge⸗ richtet, rief ſte, die gefalteten Hände ausſtreckend: „O, nein, nein, ſagen Sie mir nicht, daß ich von hier fortgehen und mein Kind verlaſſen ſoll! Der Dok. tor hat mir erlaubt, die Nacht über hier zu bleiben und die letzte Wache bei meinem Knaben zu halten, bis in der Frühe der Todtenwagen kommt. Er hat mir auch Geld gegeben, Alles zu bezahlen. Heißen Sie mich nicht fort⸗ gehen! Ich kann, ich kann mein Kind nicht verlaſſen!“ Die Worte der Sprecherin, deren Anblick ſie ſo mäch⸗ tig erſchüttert hatte, ließen die Erſtarrung von Chriſtine weichen und gaben ihr ihre Selbſtbeherrſchung zurück. „Fürchten Sie Nichts!“ ſprach ſie, indem ſie herzu⸗ trat und auf das kleine, wachsbleiche Geſicht in dem Sarg niederblickte.„Ich komme nicht, um Sie von hier fort⸗ zutreiben. Ich bin eben ſo elend, eben ſo hilflos wie Sie. Mein Vater liegt im Sterben und Niemand iſt da, der ihm hilft!“ „Ihr Vater liegt im Sterben?“ wiederholte die Frau.„Er liegt im Sterben? O, ſo iſt die Hoffnung noch nicht verloren! Gehen Sie zu dem großen, guten Doktor Joy,— er, der Keinem, der in Noth iſt, die Hilfe verſagt, er wird Ihren Vater nicht ſterben laſſen! Er würde auch mein Kind gerettet haben, mit dem ich von weit her kam, damit er es heile, er würde es gerettet haben, wenn es nicht bereits todt geweſen wäre, lange, ehe ich zu ihm kam! Aber Ihr Vater, ſagen Sie, liegt erſt im Sterben, eilen Sie, eilen Sie zu dem großen Doktor und Ihr Vater wird gerettet ſein „Gerettet! O, mein Gott, wie ſoll ich es ſagen?“ ſtammelte Chriſtine faſſungslos.„Ich kann, ich kann die Hilſe nicht ſuchen, von welcher Sie reden, denn dieſer große Doktor, der Nacht und Tag Allen Troſt und Hilfe geſpendet, Doktor Foy, er ſelber iſt es, der als ein Ster⸗ bender hier im Hauſe liegt. Hörten Sie nicht den Tu⸗ mult heute Nacht? Mein Vater, Doktor Albert Foy, der große Arzt, dem Alle ſo viel verdanken, er iſt ein armer Heimatloſer, den die Späher des Geſetzes verfolgen!“ Die Frau war emporgefahren, als wäre der Blitz dicht vor ihr eingeſchlagen. „Der große Doktor ein Heimatloſer— ein Verfolg⸗ ter!“ ſtieß ſie hervor.„Aber das kann ja nur Wahnſinn ſein! Wer könnte es wagen, ſeine Hand oder ſeine Stim⸗ me gegen den Mann zu erheben, dem Tauſende ihr Leb⸗ ben ſchulden? Es iſt eine Lüge— eine Lüge! Wer— wer ſind Sie 2“ Mit einer heftigen Geberde hatte ſie, kaum daß ihr die letzten Worte entfahren, den Hut von Chriſtine's Haupt geriſſen; in ſchweren Maſſen fiel das reiche, gol⸗ dene Haar dem Mädchen über Bruſt und Schultern und ſcheu wich die Frau zurück. „Ich bin ſein Kind,— ſeine Tochter!“ lautete Chri⸗ ſtine's klare Antwort.„Ich entkam mit ihm hierher, und nun liegt er unten, in der Finſternis, ſterbend und von aller Welt verlaſſen!“ Als ſei eine Erſcheinung vor ihr aufgetaucht, ſo ſtand die Frau, die eine Hand auf den Rand des Tiſches ge⸗ ſtützt, ſtarr, als habe ſie die Sprache verloren. „Sie glauben mir nicht,— Sie können mir nicht glauden,“ fuhr Chriſtine verzweifelnd fort.„Und doch — und doch iſt es die Wahrheit. Vor Jahren ward mein Vater fälſchlich angeklagt und verurkheilt, eines Verbrechens wegen, deſſen er nie ſchuldig war. Lange Jahre ſchleppte er ſein Leben innerhalb duͤſterer Gefäng⸗ nis mauern dahin, bis es ihm eines Tages gelang zu ent⸗ kommen. Und ſeitdem lebte er hier in der Stadt als der große Doktor Joy, der half und tröſtete, wo es zu helfen und zu tröſten galt.“ „Und wer, Mädchen, fragte jetzt die Frau, welche mit Spannung jedem Wort Chriſtine's gefolgt war,„wer iſt dieſer Doktor, in deſſem Herzen nur Großmuth und Barmherzigkeit Raum haben können, wer iſt er in Wirk⸗ lichkeit? O, um des Himmels willen, ſagen Sie es mir, Sie dürfen mir vertrauen, als raunten Sie den Namen des Geüchteten in das Ohr meines todten Knaben. Wer — wer iſt dieſer große Doktor Joy in Wirklichkeit 2 Einen Augenblick ſtand Chriſtine unſchlüſſig, doch es lag etwas Magnetiſches in dem Blick, der auf ſie gerich⸗ teten Augen, was ſie zwang, die Frage zu beantworten, ſie wußte ſelber kaum, warum. „Sein wahrer Name,“ kam es über ihre Lippen wie ein Geiſterhauch,„ſein wahrer Name iſt Gilbert— Ed⸗ ward Gilbert—“ Das Wort erſtarb ihr auf den Lippen vor dem wil⸗ den Aufſchrei der Frau, welche vor ihr ſtand. „Gilbert!“ rief fie.„Edward Gilbert, des Mordes beſchuldigt an Hubert Crofton vor fünfzehn Jahren? O, großer Gott im Himmel, das iſt Deine Gerechtigkeit, Deine Vergeltung! Mädchen, der Allmächtige ſelber iſt es, der mich hierhergeführt, um Ihren Vater zu retten. Sie haben mir vertraut und Sie ſollen es nie bereuen! Ich werde Ihren Vater dem Kerker und dem Tode ent⸗ reißen!“——— In der Frühe des Dezembermorgens hielt vor dem Univerſitätsgebäude ein Kindesleichenbeſtattungswagen. Der Kutſcher ſah an dem hohen, düſteren Hauſe hin⸗ auf, wie um ſich zu verſichern, daß er richtig an Ort und Stelle ſei, ehe er die Thürglocke zog. Ein Moment blieb Alles ſtill, dann öffnete ein ha⸗ geres, hohläugiges Weib, in einen abgeſchabten Shawl ge⸗ hüllt, die Thür. „Hier ſoll ein Kind beſtattet werden?“ fragte der Draußenſtehende. „Ja“, lautete die leiſe Antwort,„aber wir haben es uns anders überlegt. Mein Vater und mein Bruder kamen heute Nacht hier an und ſie wünſchen, daß ich das Kind mit heim nehme!“ „Heim! Wie weit iſt das von der Stadt entfernt?“ „Ungefähr zwanzig Meilen. Wie viel wird das koſten?“ „Zwanzig Dollar zum allergeringſten,“ antwortete der Mann.„Wo iſt der Leichnam 7“ „Hier,“ verſetzte die Frau, eine Thür am Flur öffnend. Das gedämpfte Licht des frühen Morgens fiel auf eln melancholiſches Bild. Auf einem großen, ſchwarzen Tiſch ſtand der kleine Sarg. In dem Armſeſſel daneben ſaß ein alter Mann in groben, verwahrloſten Kleidern; ſeine wirren, weißen Haare, ſein ungepflegter Bart und —— 8 2 . 4 1 14 14 1 10 10 8 45 f * 9 1 9 5 14 5 1 — — S. Weinheim, 8. Okt. Vor einigen Tagen wurde Rechtsagent Stumpf von hier, vor einigen Jahren von Mannheim hierhergekommen, wegen Unterſchlagung von Mündelgeldern uſw., wie erzählt wird, verhaftet, und in das Amtsgefängniß eingeliefert. Obgleich derſelbe jährlich 5— 6000 Mk. verdient haben ſoll, hat's doch nicht gereicht.— Eine hieſige Bürgersfrau wurde letzten Samstag auf dem Wege zum Markt vom Ge⸗ nickkrampf befallen, wahrſcheinlich in Folge einer zu ſchweren Traglaſt; man brachte ſie in die nächſte Behauſung— Kleinkinderſchule— woſelbſt ſie bald darauf verſchied. Ladenburg, 9. Okt. Das Opfer eines ſchweren Unfalls iſt die Frau des Mehlhändlers Jakob Bauer von hier geworden. Dieſelbe beabſichtigte mit der Nebenbahn von Seckenheim nach Neckarhauſen zu fahren. Am Ziele angekommen ſprang ſie, während der Zug noch im Gange war, ab, gerieth unter das Trittbrett und wurde eine Strecke weit geſchleift. Der Unglück⸗ lichen wurde der eine Fuß unter dem Knöchel voll⸗ ſtändig abgedruckt. Die ſchwer Verletzte wurde in das akademiſche Krankenhaus zu Heidelberg verbracht. — Zur Einleitung der Mannheimer Fäkalien in den Rhein. Ein heſſiſcher Re⸗ gierungsdampfer fuhr am vor. Samstag zum Zwecke der Unterſuchung über die Art und den Umfang der Verunreinigung des Rheinſtromes durch das Einlaſſen von Schmutz⸗ und Abfallwäſſern von Mannheim bis nach Biebrich. Außer Vertretern der Stadtverwaltung von Worms und der dortigen Militärbehörde haben ſich auch auf die Einladung der Regierung, Vertreter anderer Städte an dieſer Fahrt betheiligt. An ver⸗ ſchiedenen Stellen wurden während der Fahrt Proben des Rheinwaſſers zur Unterſuchung entnommen. Das Reichsgeſundheitsamt war durch Regierungsrath Ohl⸗ müller von Berlin vertreten. Mainz, 8. Okt. Zu Durchfall erhielt dieſer Tage eine hieſige Dame davon Kenntniß, daß ihr Kindermädchen, dem ſie täglich ihr jüngſtes Kind an⸗ vertraute, nicht den ihr vorgeſchriebenen Kindergarten beſuchte. Die weitere Nachforſchung ergab, daß eine ganze Anzahl Kindermädchen in der Wohnung eines Tanzlehrers in Gemeinſchaft mit jungen Burſchen— Tanzunterricht nahm, während in einem Nebenzimmer ſämmtliche Kinder in ihrem Wagen ſich in ihrer Art amüſtrten. Der Tanzmeiſter ſoll ſogar mehrere Tanz⸗ kurſe am Nachmittag für Kindermädchen eingerichtet aben. r Offenbach, 8. Okt. Ein zum Militär ausge⸗ hobener hieſiger Bäcker, der dieſer Tage einruͤcken ſollte, hackte ſich am Montag beim Holzkleinmachen den Zeigefinger der rechten Hand ab. Nach Anlegung eines Nothverbandes wurde er nach dem Stadtkranken; haus verbracht. Kehl, 8. Okt. Ein deſertirter Artilleriſt aus Straßburg ſuchte ſeine Flucht auf einem geſtohlenen Kahne den Rhein entlang auszuführen. Er wurde aber bei Freiſtatt von dem dortigen Dammeiſter be⸗ merkt und zum Verlaſſen des Kahnes gezwungen. Im Verlaufe des Verhörs aber ergriff er zum zweiten Male die Flucht und entkam auch trotz eifrigßer Ver⸗ ſolgung. Oberſtein, 6. Okt. Vorgeſtern Abend ver⸗ breitete ſich hier das Gerücht, der Goldſchmied Ludwig Franz habe ſein Enkelkind vergiftet. Die Unterſuchung ſtellte auch die Vergiftung des Kindes feſt, ergab aber, daß das Kind nur durch Zufall das Opfer wurde, während der Anſchlag anſcheinend dem Franz ſelber gegolten hat. Es liegt der Verdacht vor, daß ſeine Frau und ſeine Tochter ihn haben aus dem Wege ſchaffen wollen. Franz trank Abends regelmäßig eine Taſſe kalten Kaffee. Dieſe wurde auch an dem Abend des 4. d. Mts. bereitgeſtellt und darin Gift gethan. Da in der Nacht das Kind erwachte, gab Franz dieſem den Kaffee als Beruhigungsmittel, worauf es in kurzer Zeit verſchied. Die Frau und Tochter ſind verhaftet. Köln, 8. Okt. In der bekannten Beleidigungs⸗ klage des Hof⸗ und Dompredigers a. D. Stöcker gegen den Freiherrn v. Stumm, verwarf heute der Straf⸗ ſenat des Oberlandesgerichts die von dem Beklagten, dem Freiherrn v. Stumm, beantragte Reviſion des Urtheils der Strafkammer zu Saarbrücken vom 4. Juli ds. Js. und legte dem Beklagten die Koſten zur Laſt. Schönau, 8. Okt.(Jugendlicher Selbſtmörder.) Weil er nicht mit zum Jahrmarkt nach Rudelſtadt gehen durfte, ließ ſich der 18jährige Schulknabe Wil⸗ helm Ludwig aus Adlersruh bei Schönau vom 10 Uhr⸗ Abendzuge überfahren, ſo daß ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt wurde. Oberhauſen, 8. Okt. Zwiſchen dem in den 20er Jahren ſtehenden Meſiker Peter Dennemark, der in angetrunkenem Zuſtande nach Hauſe kam, und ſeiner Schweſter, entſpann ſich ein Wortwechſel, den die Mutter ſchlichten wollte. Der Sohn ſchlug um ſich und traf ſeine Mutter ſo unglücklich an den Kopf, daß ſie bald danach verſchied. Der Thäter, ein ſonſt ruhiger Mann, wurde verhaftet. — Eine merkwürdige Geſchichte wird der„Deutſch. Tagesztg.“ aus Sachſen gemeldet: In Hotzenplotz er⸗ hängte ſich ein 98 jähriger Greis aus Lebensüberdruß. Seine 50 Jahre alte Tochter kam hinzu, bemerkte, daß ihr Vater noch lebte, und beeilte ſich, ihn aus der Schlinge zu befreien. Sie hob denſelben hoch und ſuchte die Todesſchlinge abzuſtreifen. Dabei brach plötzlich die Diele ein, die Frau ſtürzte durch das Loch auf den Hausflur und brach beide Beine. Als Hilfe kam, war der Greis bereits todt. — Das oberbayeriſche Schwurgericht hat ſoeben ein Todesurtheil gefällt. Ein ſtellenloſer 21jähriger Pferdediener war von einem Herrſchaftskutſcher aus Mitleid über Nacht behalten worden. Zum Danke ermordete und beraubte der junge Burſche ſeinen Wohlthäter. Berlin, 6. Okt. Dem„Berliner Tageblatt“ wird aus London gemeldet: Nach einer Shanghaier Drahtung iſt der unter japaniſcher Flagge fahrende frühere Dampfer des Norddeutſchen Lloyd„Lübeck“ auf der Reiſe von Japan nach Formoſa im letzten Taifun untergegangen. An Bord des Dampfers be⸗ fanden ſich 70 Perſonen. Brüſſel, 8. Okt. Im Courier⸗Zug Calais Köln wurde in der letzeen Nacht eine im Coupee al⸗ lein reiſende Dame von einem eindringenden Mann mit Fauſtſchlägen betäubt und ihres Koffers beraubt. Als die Dame wieder zu ſich kam, meldete ſie den Vorfall. Bei den ſofortigen Recherchen wurde der Dieb mit zerſchmettertem Kopf in der Nähe von Mecheln auf den Schienen gefunden. Er muß beim Abſpringen gegen eine Telegraphenſtange geſchleudert worden ſein. Antwerpen, 8. Okt. Aus Indien kommt die Meldung, daß ein Dampfer mit 100 Paſſagieren im Induafluſſe ſcheiterte und geſunken iſt. Alle Paſſa giere ſind umgekommen. Krakau, 8. Okt. Das hieſige Bezirksgericht verurtheilte den Prinzen Alexander Radziwill wegen Beleidigung eines dienſthabenden Beamten zu 14 Ta⸗ gen Arreſt. Shanghai, 8. Okt. In der Chineſenſtadt brach am 1. Oktober ein verheerendes Feuer aus, wo⸗ bei 10,000 Häuſer zerſtört wurden. Gegen 1000 Perſonen ſollen umgekommen ſein. Das zerſtörte Ge⸗ biet umfaßt zwei engliſche Quadratmeilen. Der goykottaufruf gegen das Thomas ſchlacken mehl. Zu dem von der Bezugsvereinigung deutſcher Landwirte erlaſſenen und überall verbreiteten Aufruf zur Boykottierung des Thomasmehles ſchreibt das Fachblatt„Stahl und Eiſen“ in ſeiner Nummer 14 unter vorſtehender Ueberſchrift wie folgt: „Das Wohl des Einzelnen wie des Staates for⸗ dert es, daß die Vertreter der Landwirtſchaft, Indu⸗ ſtrie und des Handels zuſammenwirken, ſich gegenſeitig in ihrer Thätigkeit unterſtützen. Da muß es über⸗ raſchen, wenn plötzlich von einer neu gebildeten bedeu⸗ tenden Vereinigung, der„Bezugsvereinigung deutſcher Landwirte“, ein Aufruf an die Landwirte erlaſſen wird, kein Thomasmehl zu kaufen. Da dieſer Aufruf nicht nur die Thomasmehl⸗, vielmehr auch in hohem Grade die Thomasſtahl⸗In⸗ duſtrie betrifft und zu ſchädigen droht, erſcheint es angezeigt, das Vorgehen dieſer Führer der deutſchen Landwirtſchaft, die ſowohl im Reichstag wie Landtag und in allen landwirtſchaftlichen Vereinen vertreten ſind und ihren Einfluß geltend machen, die zugleich auf alle landwirtſchaftlichen Zeitſchriften, Anſtalten, ſogar auf die landwirtſchaftlichen Verſuchsſtationen die größte Einwirkung gewonnen haben, einmal näher zu beleuchten. Abgeſehen von den Kaliſalzen, haben die der Be⸗ zugsvereinigung angehörenden Korporationen bisher nur etwa/ von der Geſamtmenge des in Deutſchland verbrauchten Düngers an ihre Mitglieder abgeliefert. Dazu ſind ihre Mitglieder meiſt die ſolventen Land⸗ wirte, während die Kreditbedürftigen den Düngerfabri⸗ kanten und Händlern überlaſſen bleiben. Für den An- und Verkauf beanſpruchten dieſe Bezugsgenoſſenſchaften von jeher höhere Rabatte und Vorteile, als die Düngerhändler; von dieſem Rabatt gaben ſie allerdings einen kleinen Teil an ihre Mit⸗ glieder ad. Immerhin aber erſchien durch dieſe ſehr hohen Rabatte(Geheimrabatte) der Preis des Thomas⸗ mehls in den Alzen des Landwirts viel höher, als er in Wirklichkeit war, ſo daß ein Vergleich des Thomas⸗ mehlpreiſes mit dem Preiſe des Superphosphats, bei dem in der Regel ſolche Rabatte nicht gefordert wer⸗ den, zu Ungunſten des Thomasmehls ausfallen mußte. In Wirklichkeit liegt die Sache aber ganz anders. Werden dieſe Rabatte von dem Bruttopreiſe abge⸗ zogen, ſo ſtellt ſich der Nettopreis der Phosphorſäur e im Thomasmehl beinahe auf die Hälfte des Preiſes des Superphosphats, wie ſolches auch heute wiederum der Fall iſt. Um ihren Zweck zu erreichen, um die Preiſe der Düngemittel möglichſt zu drücken, wurde ſeitens der landwirtſchaftlichen Bezugsgenoſſenſchaften der Bezug vom Ausland, welcher durch die zollfreie Einfuhr aller Düngemüttel begunſtigt wird, als Droh⸗ mittel benutzt und auch zeitweiſe in Anwendung ge⸗ bracht, es wurde bald der Ankauf des Superphosphats, bald derjenige des Thomasmehls empfohlen. Nachdem in den Jahren 1884/86 durch Hoyer⸗ mann die erſten Thomasſchlacken gemahlen und bei den Landwirten als wirkſam befunden, als dieſe Schlacken in fein gemahlenem Zuſtande von Albert als leicht aſſimilierbar ermittelt worden waren und die Profeſſoren Wagner und Fleiſcher Topf- und Feld⸗ düngungsverſuche mit glänzenden Beweiſen der Wir⸗ kung der Thomasmehl⸗Phosphorſäure ausgeführt hatten, unternahmen zuerſt deutſche Düngerfabriken den Ab⸗ ſchluß mehrjähriger Schlackenkontrakte und die Errich⸗ tung großer Mahlwerke. Nur wenige Stahlwerke befaßten ſich ſelbſt mit ſein gebeugter Kopf erhöhten den Ausdruck verzweiflungs⸗ vollen Kummers in ſeinen Zügen. Am Fußende des Sarges ſtand ein ſchlanker, ärmlich gekleideter Burſche, bitterlich weinend. Abgehärtet, wie er gegen ſolche Scenen des Schmer⸗ zes war, fühlte der Fuhrmann ſich dennoch tief ergriffen von dem Anblick. „Der alte Mann ſcheint es hart zu nehmen,“ ſagte er mit unterdrückter Stimme zu der Frau. „Ja, er nimmt es ſehr hart,“ antwortete ſie gedämpft. „Es iſt, als habe ihn der Schlag gerührt, ſeit er das Kind todt im Sarge ſah. Er iſt ſehr alt, der arme Va⸗ ter,— ſehr alt und ſchwach. Es wird nicht lange mehr mit ihm dauern, fürchte ich.“ Sie waren an den kleinen Sarg herangetreten; wie ein verwelktes Roſenblatt ſah das wächſerne Antlitz des Kindes daraus hervor. Die Mutter beugte ſich noch einmal darüber in thränenloſem Schmerz. Es herrſchte ein banges Schweigen, nur unterbrochen von den ſchweren Athemzügen des alten Mannes im Lehnſtuhl. Dann riß die Mutter ſich mit Gewalt von ihrem Liebſten los, das ſie zum letzten Mal im Leben ſah. Der Sargdeckel ward geſchloſſen. Wenige Augenblicke ſpäter wankte, von dem Fuhr⸗ mann und dem jungen Burſchen geſtützt, der alte Wann, der wirklich, wie die Frau geſagt, ſchlaggelähmt erſchien, aus dem Hauſe heraus und die Trepp: hinab auf das Leichengefährt zu. Ein Poliziſt, der, vor dem Doktor Foy'ſch en Hauſe patrouillirend, ſeine halberſtarrten Füße durch Aufſtam⸗ pfen zu erwärmen verſuchte, muſterte die Gruppe, wäh⸗ 15 ſeine beiden Führer dem alten Mann in den Wagen halfen. Er entblößte das Haupt, als gleich darauf der Leichenbeſtatter mit dem kleinen Todtengehäuſe an ihm vorüberſchritt, das raſch auf den Wagen geſchoben ward, worauf auch die Mutter in demſelben Platz nahm. „Die Armen!“ murmelte er vor ſich hin, als das Leichengefährt ſich in Bewegung ſetzte.„Ich möchte nur wiſſen, warum Kinder, die ſo bald wieder ſterben, das Licht der Welt erblicken?“ Wozu es überhaupt das Licht der Welt erblickte? Die Mutter wußte es, während ſie ihre Arme um den kleinen Sarg ſchlang und Thräne um Thräne darauf nieder weinte. „Gerettet, gerettet!“ ſchluchzte ſie.„Mein Kind war es, welches das vollbrachte! Miß Gilbert, jetzt fürchten Sie Nichts mehr! Ihr Vater iſt gerettet!“ 31. Kapitel. Mitten im Sturme. Wie ein ſchweren, endloſer Traum lag die letzte Nacht hinter Chriſtine. Die fremde Frau, welche ſie neben dem Kindesſarg gefunden hatte,—„Katy“ bat ſie Chriſtine ſie zu nennen, — ſie war es, welche den ganzen Fluchtplan erſann und zur Ausführung brachte. Und der Plan war gelungen. Chriſtine wagte noch jetzt kaum daran zu glauben, während ſie in der Ecke des Todtenwagens ſaß und Straße nach Straße paſſirte, unbeachtet, ungefragt. Es war ein bleierner, düſterer Tag. Der Schnee begann zu fallen in dichten Flocken. Das Gefährt mit ſeiner traurigen Bürde erregte weder Aufſehen, noch Verdacht. Den Kopf zurückgeſunken, lag Doktor Foy, die Augen geſchloſſen, die aſchfarbenen Züge halbverdeckt durch den breitrandigen Hut, in einer dumpfen Lethargie, welche Chriſtine's Herz mit unausſprechlichem Weh erfüllte, ſo ähnlich ſchien ihr der Zuſtand dem letzten, traumloſen Schlaf, der Alles enden läßt. Jetzt verließen ſie die Stadt. Die Wolken wurden ſchwerer, der Schnee fiel ſchneller und dichter. Chriſtine's Augen war es, als ob Himmel und Erde ſich verſchmolzen hätten in eine troſtloſe, unab⸗ ſehbare Oede. Und weiter ging es, wie lange, wohin, Chriſtine hätte es nimmer ſagen können. Endlich, endlich hielten ſie; das Mädchen in ihrer dumpfen Schmerzverſunkenheit wußte es kaum. Sie befanden ſich auf einem Waldwege. Hohe, ge⸗ ſpenſtiſche Bäume ſtreckten die ſchneebedeckten Aeſte über ihren Häuptern empor. Ein wenig zur Linken blinkte der bläuliche Schimmer gefrorenen Waſſers; abſeits vom Wege erhob ſich ein niedriges, halbverfallenes Haus. Der Kutſcher ſprang vom Bock und öffnete die Wagenthür. Katy erhob ſich und ſtieg aus, um, auf das Haus zuſchreitend, die Thür deſſelben aufzuſchließen. Der Kutſcher trug zuerſt den kleinen Sarg hinein; dann half er der wankenden Geſtalt Doktor Foy's aus dem Geführt und führte ihn unter des Burſchen Beiſtand in das ba⸗ rackenartige Gebäude hinein, in welchem es nicht minder troſtlos ausſah, als in der öden Winterlandſchaft draußen. „Weiß der Himmel,“ murmelte der Irländer, als er wenige Minuten ſpäter ſeinen Wagen wieder beſtieg und davonfuhr, nicht nur den ausbedungenen Fahrlohn, ſondern auch eine gefüllte Brandyflaſche in ſeiner Taſche,„weiß der Himmel, ich ſah ſelten den Schmerz in ſolch ergrei⸗ fenden Geſtalt, wie an dieſem Tage. Ich werde die kleine Herzſtätkung nöthig haben, um darüber hinwegzu⸗ kommen während der langen, langen Rückfahrt!“ Ja, es ſollte in der That eine lange Rückfahrt wer⸗ den; der hohe Schnee hatte alle Wegmarken verweht und es waren Stunden vergangen, als das Leichengefährt end⸗ lich eine kleine Fuhrmannsherberge erreicht, in welcher der Irländer Zuflucht ſuchte bis morgen zu raſten. Es war faſt Nacht, als er aus dem tiefen Schlum⸗ mer, in welchen er nach einem frugalen Imbiß, zu wel⸗ chem er jedoch deſto mehr Brandy getrunken, verfallen war, durch ein rauhes Schütteln an ſein Schultern auf⸗ geſchreckt ward. Erwachend in die Höhe fahrend, fand er ſich als den Mittelpunkt einer aufgeregten Gruppe. Fortſetzung folgt. Für Geiſt und Herz. Ein kluger Entſchluß reift unverhofft, Blitzſchnell und ohne Erwägung. Doch Dummheiten machen wir allzu oft Nach reiflichſter Ueberlegung. Nur falſche Weisheit treibt uns an, Das warme Blut zu meiſtern. Wen heute nichts ergrimmen kann, Wird morgen nichts begeiſtern. — bert ſuſan nißig letzt Abri ſordtt ſchaft erſche nimm hause. vorrit 4 1 5 1 5 der Mahlung. Die erſten koſtſpieligen Mühleneinrich. kg-Centner Superphosphat fabriziert gegenüber 13 Die Aufhetzung der Bezugsvereinigung ge N en Indu⸗ tungen waren durch die den Schlacken anhaftenden Stahl. Millionen kg-Centner Thomasmehl. Dagegen ſind ſtrie u. ihre ee 9 ſo nützlich n . teile in zwei Jahren zerſtört, andererſeits wirkte der allein in Deutſchland bei einer Kulturfläche von rund ſtehen, muß aufhören, es muß ihre Einwirkung ſich bei dem Mahlen maſſenhaft entwickelte Staub lebens 100 Millionen Morgen Ackerland und rund 40 Mil. dahin geltend machen, daß allgemein die Ertragsſteige⸗ g gefährlich, ſo daß entweder der Betrieb eingeſtellt oder lionen Morgen Wieſen und Weiden mindeſtens 45 rung der Kulturflächen durchgeführt wird. zu Neuanlagen ohne Staubentwicklung geſchritten Millionen kg-Centner Phosphorſäuredünger jährlich Der Abfluß von einer Milliarde jährlich für g werden mußte. Erſt nach Einführung der Kugelmühle nölig, um die Ernten auf ihrer jetzigen Höhe zu er. Nahrungsmittel ins Ausland muß thunlichſt beſeitigt durch Albert gelang es, dieſen Uebelſtänden abzuhelfen halten und den Phosphorſäureentzug wieder zu erſetzen, werden: es könnte und ſollle für eine ſteigende Be⸗ und die Mühlen mehr leiſtungsfähig zu machen. ganz abgeſehen davon, daß eine weſentliche Ertrags- völkerung das nötige Fleiſch und Brot nach Möglich ⸗ . Bei ſehr niedrigen Verkaufspreiſen waren deshalb ſteigerung größere Mengen Phosphorſäure jährlich er-] keit im Inlande ſelbſt beſchafft werden. * die erſten Jahre nahezu verdienſtlos, und dies führte fordert. Es iſt daraus zu erſehen, daß niemals das Es wird wohl niemand bezweifeln, daß derartige 0 1889 zu einer Vereinigung der Mahlinduſtrie und zu Thomasmehl ausreichen wird, das Superphosphat zu Aufrufe, wie ſie die Bezugsvereinigung erläßt, nicht . einer Erhöhung des Preiſes, aber auch zu einem erſten verdrängen, ſondern daß beide Produkte nothwendig zur Belehrung der Landwirte beitragen können, ſondern „ Boykottaufruf, 1890, welcher jedoch erfolglos verlief, ſind, um den Bedarf an Phosphorſäure nur annähernd den landwirtſchaftlichen Lehrkräften ihre Arbeit, die r weil die Landwirte den um die Hälfte billigeren Dün⸗ zu decken. Landwirte zu einer rationellen Düngung zu bewegen 1 ger für den Herbſtbedarf verlangten und vorzogen. Die Propaganda ſeitens der Thomasmehlfabri⸗ unendlich erſchweren. Durch Belehrung und Ermah⸗ Dieſer ſo behauptete Preis hielt ſich 5 Jahre lang, kanten hat dazu beigetragen, daß der deutſche Geſamt⸗ nung der zurückgebliebenen Landwirte iſt dies zu er⸗ „ bis durch die enorm geſtiegene Eiſenproduktion und verbrauch in Phosphorſäuredüngern, welcher hier im reichen, nicht aber durch ruinoſe Düngerpreiſe, daß die 2 Schlackengewinnung von 1895 an die Preiſe weſent⸗ Jahre 1896 nur etwa 5 Millionen Kilogr.⸗Zentner[in dieſen Fabriken für die Landwirtſchaft angelegten 10 lich herabgeſetzt wurden, und zwar freiwillig, um den betrug, jetzt auf 15 Millionen angewachſen iſt, und] vielen Millionen nicht mehr rentieren und, ſtatt ver⸗ 1 Abſatz zu vermehren, was voll gelungen iſt. Jetzt es jetzt allgemein anerkannt wird, daß die weſentliche] mehrt, zurückgezogen werden. Träte deshalb auch 0 will nun die Bezugs vereinigung, nachdem die Super- Grundlage eines rentablen Gutsbetriebes in der ver⸗ wirklich eine Preiserhöhung von 1 ½ bis 2 Pfg für N phosphate durch den ſpaniſch-amerikaniſchen Krieg Smehrten Phosphorſäuredüngung liegt, dieſe aber leider] das Kilo Phosphorſäure ein, ſo würde ſolches bei 0 ganz bedeutend in die Höhe gegangen ſind und man⸗ noch in ſehr ungenügender Weiſe ausgeführt wird. einem regelmäßigen Erſatz von 300 kg Thomasmehl „ geln, durch einen neuen Boykott ein Wiederhinauf⸗ Brachte doch die Kaliphosphatdüngung auf Wieſen und pro Hektar rund 80 Pfg bis 1 Mark betragen; eine 1 gehen des Thomasmehls zum alten Preiſe im voraus Leguminoſenfeldern ſtark vermehrte und an Stickſtoff winzige Summe gegenüber dem ſicher zu erzielenden 1 verhindern.. reichere Heuerträge, und konnte damit der Viehſtand 10fachen Ertrage der Geſammtdüngungskoſten in den Obwohl das Thomasmehl ſtets billiger als das ſo vermehrt werden, daß die Fleiſcheinfuhr trotz der nächſten 8 Jahren.“ r. 8 Superphosphat war, ja ſogar die Veranlaſſung gegeben ſehr geſtiegenen Bevölkerung ſehr eingeſchränkt worden 1 hat, daß das Superphosphat ebenfalls billiger geworden iſt. Die damit verbundene Produktion größerer 10 iſt, und es ſo der deutſchen Landwirtſchaft bei einem Mengen von Stalldünger hat zur Folge gehabt, daß Todesfall l. Verbrauch von 15 Millionen kg-Centner ermöglicht die Erträge an Getreide, wie die Statiſtik nachweiſt, ines Theilhabers und Neu-Uebernahme veranlassen * wurde, ihren Phosphorſäurebedarf um 45 Millionen in Deutſchland in den letzten 10 Jahren um rund 10 Prozent dns zu einem Wirkliehen Ausverkauf 20 Mark jährlich billiger anzuſchaffen, empfiehlt man jetzt 100 Kilogr. pro Hektar geſtiegen ſind. Während im%% ccc den Landwirten, ſo lange kein Thomasmehl zu kaufen, Durchſchnitt heute in Deutſchland überhaupt der Hektar⸗ tedusirten Free 6 Mtr. soliden Cubanostoff 2. Kleid f. K. 1. 80 0 bis man es ihnen wieder erlaubt. ertrag an Körnern rund 14 Klg.⸗Zentner beträgt, Wabrend r 8» soliden Santiagostoff„„„„ 2.10 0 Wenn die Bezugsvereinigung der deutſchen Land⸗ weiſen exakte Düngungsverſuche auf minderwerthigen menlu-Lhüdalon.] 6„ soliden Crépe-Carreaux„„„ 8.80 1 wirte di: Thomasſchlacke lediglich als ein Abfallprodukt Bodenarten nach, daß durch rationelle Anwendung ee.„„ 1 hinſtellt, welches ohne Koſten gewonnen wird, daher von künſtlichen Düngemitteln oben erwähnte Durch CCEECTCCTCC . zur Vermahlung ohne nennenswerten Preis abgegeben ſchnittserträge verdoppelt werden konnten. Wir bedürfen 5 Oettinger& G0. Franlfurt a. I. . werden muß, ſo berückſichtigt ſie nicht, daß die Stahl- aber nur eines Mehrertrages von 2 kg-Centner Körnern 2 5 Veranda, ee 1 werke große Ausgaben für Zuſchlag phosphorreicher pro Hektar, um alle Einfuhr fremden Getreides unnötig e r eee e eee ge v e e g Eiſenmaterialien, Kalk, Maſchinenabnutzung, Arbeits. zu machen, und es iſt gewiß, daß dieſer Fortſchritt 5 1 lohn u. ſ. w. haben, wofür ſie lange Jahre hindurch eintritt und gleichen Schritt hallen wird mit der wach⸗ 5 nicht annähernd den vollen Erſatz ihrer Auslagen er- ſenden Bevölkerung, wenn nach und nach ſtatt ¼ der Der heutigen Nr. liegt ein Proſpekt des hielten, und daß heute alle Stahlwerke ohne Ausnahme J Ländereien ſämtliches Kulturland ausreichend gedüngt] Tuch⸗Verſandhauſes Conrad u. Kamberg in g auf eine hohe Einnahme aus Schlacken rechnen müſſen., wird. Darin ſtimmen alle klar ſehenden Landwirte[Cottbus bei, welcher geneigter Beachtung der Leſer . Man will nicht anerkennen, daß, je mehr die Thomas überein, daß bei einer ſehr geſteigerten Produktion] empfohlen wird. a g ſtahlwerke proſperieren und ſich vermehren, deſto mehr] auch eine Verbilligung der Produktions koſten ein⸗ 8 Thomasmehl in Konkurrenz dem Superphosphat gegen. tritt und die deutſchen Landwirte mit angemeſſenen[ Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. übertritt und deſſen Preis niedrig hält. Soweit ſich] Schutzzöllen gegen die ausländiſche Konkurrenz beſtehen . zuſammenſtellen läßt, werden in Europa 30 Millionen! können. 5 n—.—.—.——.— d . Bekanntmachung.. qu 8 öl dt 7 0—. Darmstädter ö Die regelmäßige Einſchätzung der Gebäude a e gelmaßige ſchaͤtzung der 2 . Die Eigenthü 8 16 Feuerverſicherung betr. e lotterie. 5 Die Eigenthümer der Gebäude, welche ſeit der letzten regel⸗ anz J Wehn am. . mäßigen Einſchätzung neu errichtet, durch Anbau in ihrem Umfang auf lem Helen Sand U 1 Loos nur 1 Ak. vergrößert, durch Verbeſſerungen in ihrem Werthe erhöht oder durch!] verkauft 1266 r 5 1(Ziehungsliſte u. Porto 20 Pfg.) l Abbruch oder Baufälligkeit vermindert worden ſind, werden aufge-“ 1 9 0 J 2 Geehrten Damen und Herren] Leleganter Wagen, zweifpän. f*— 1 1. 8 Tagen bei uns anzuzeigen. NU J. ulm erth„ zur gefl. Nachricht, daß von jetzt ab mit 2 Pferden u. compl. Ge⸗ eddesheim, den 10. Oktober 1898. ri ir, i. W. v. ca. Mk. a N g G 9 ein d 2 0 5 1264 95 105 f jeden 8 Dienstag und 1 Reitpferd— 89 0. Lehmann. Quintel. Wagen Ffbitag Abend 1. W. von ca. Mk. 2000. i 8 5 6 n 1 Stuhlwagen m. 1 Pferd u. Freiwillige Feuerwehr. 5 ot ühl im Gaſthaus z. Vorſtadt] Geſchirr i. W. v. ca. M. 1700. ** 2 i 1 „ Nächſten Sonntäg, den 16. Oktober l. J., 2 jro mu le Tan Anterri ˖. 9 Ge⸗ 5 Nachmittags 3 Uhr, findet die hat zu verkaufen 1233 B We e* . Schluß u Johs. Brechtel 5. Wwe. ſtattfindet. Anmeldungen werden ſammtwerthe von M. 800. . 2 e ung 5 5 in genanntem Lokale und bei General⸗Vertrieb der Looſe: n Abbruch⸗Material. dene arenen. L. F. Ohnachker 5 ſtatt.— Zu dieſer Uebung haben ſämmtliche Mann Einfahrts⸗Thor mit ſteinernen 1 Achtungs vol 1681 Darmſtadt. 5 de ſchaften zu erſcheinen und kann nur Krankheit entſchuldigen. Nicht⸗J Gewändern, Bauholz, Gebälk, M. Faltermann 8 Sohn, 88 C erſcheinen wird mit 1 Mark Geldſtrafe belegt. Entſchuldigr Sparr retter, Zi P 2 i rſch n wir t ſtrafe beleg ſchuldigungen] Sparren, Bretter, Ziegel, Platten,* aggi nimmt Kommandant Hofmann entgegen. Aufſtellung am Spritzen⸗] Pflaſterſteine, Thüren u. Fenſter eee 6 hauſe.— Anzug: Drelljoppe. 126530 ſteinerne Fenſter mit Zube⸗ FFF Zuppenwürze l Nach der Uebung geſellige Unterhaltung. hör, Waſſerleitung und verſchie- empfiehlt 1200 . 25 s Das Kommando. Nat 1 7555. 5 gutem A Stumpf Zuſtande, hat zu'verkaufen ee eee ee eee e 5 8 D Frachtbriefe 1 1261 Kempermann, 9. 0 Dank ſa un a vorräthig in der Buchdruckerei ds. Blattes. Mannheim H 6, 10. Eunpfebl⸗ 0 gung. 0 mein reich⸗ Wer wie ich, eine hochbetagte n 15— 8 5 Frau von 78 Jahren, gebeugt ö 28 UU. ü und entkräftet von den Beſchwer⸗ . 1 M. Hirschland N Co.,— A.gulatoce 8 855 den des Alters, ohne Appetit, e Mannheim, P 2, 1(Planken) I Tage geh. ohne Schlaf, nach dem Gebrauche „ 1] von wenigen Flaſchen des Lam f 2 Neu aufgenommen: u A v0, aße n d 10 denden der Enn Sal. 2 Kinder⸗Mäntel von Mk. 4.75 an 15, 20, 25, 35 und 50. ame n Da ende Peil⸗ a a a uel Rh. 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Wir können nur empfehlen, jeden paſſenden, freien Raum, mit dem Boden entſprechenden gut ausgewählten Obſtſorten zu bepflanzen. Diejenigen, welche außer für Zwetſchen geeigneten Boden für Aepfel und Birnen haben, wollen ſich bei uns auf dem Rathhauſe melden, damit ſie die für hier geeignete Sorten durch den Obſt— und Gartenbau Verein erhalten. Eine Liſte zum Einzeichnen für Anpflanzungen liegt auf dem Rathhauſe auf und hoffen wir, daß eine große Anzahl unſerer Landwirthe in Feld und Garten Neuanpflanzungen vornehmen. Viernheim, den 7. Oktober 1898. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 1245 fützer. Ortsgewerbeverein Viernheim. Bekanntmachung. 1. Die Aufnahme der Zeichenſchüler findet Sonntag den 16. Oktober Vormittags im Zeichenſaale ſtatt. Aufnahme finden Schüler über 12 Jahre alt, ſoweit der Platz— und können jederzeit Anmeldungen beim Herrn Oberlehrer ſtattfinden. Nach dem geſetzten Termin finden abſolut keine Anmeldungen Berückſichtigung Die Handwerker⸗Fortbildungsſchule(Abendſchule) beginnt Dienstag, den 25. d. Mts. Abends 8 Uhr. An⸗ meldungen hierzu können bis längſtens 16. d. Mts. beim Herrn Oberlehrer ſtattfinden, wo auch jede gewünſchte Auskunft ertheilt wird 1240 Der Vorſtand. Rekruten! Alles, was Ihr an 1242 Hemden, Unterhoſen, Unter- jacken, Zacken, Taſchentücher 1 vorſchriftsmüßig mitbringen müßt, iſt in meinem Geſchäft käuflich. Leonhard Cramer, Filiale ahn, gegenüber der Pfalz. Aombieren, ahne! einigen, Zieh en C M. r. Zähne nur Mk. 2, garantirt beſte Weh M. Frey. Lahntechniket, Mannheim Neckarvorſtadt, Lange Straße 20 beim Feſtplatz. 8 W Loose! e Darmſtädter Pferdemarkt-Looſe a 1 Mark (Ziehung am 19. Oktober) Wohlfahrts-Cooſe à 3.30 Mark (Ziehung 28. November) Weimar-Looſe A 1 Mk.(Ziehung 8.— 14. Dezember) Haſſia-Looſe à 1 Mk.(Ziehung 20. und 21. 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