el. en am I 3— 5 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Fam tags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Mürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions- Organ. Hiernheiner Anzeiger Anzeigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewöhrt. ———.— Ar. 92. Deutſchland. Berlin, 12. Nov. Die„Poſt“ beſtätigt, daß der Kaiſer in keinem ſpaniſchen Hafen an Land gehen werde. Die angekündigten Falſchmeldungen hätten nur den Zweck, in Amerika den Glauben zu erwecken, als wenn Deutſchland in der Philippinenfrage für Spanien Par⸗ tei nehme, wodurch in Amerika Verſtimmung gegen Deutſchland hervorgerufen würde. Wie die„Berl. N. Nachr.“ vernehmen, haben die verſchiedenen Gruppen, die ſich um die Erwerbung von Bergwerken, Eiſenbahn⸗ und andere Conceſſionen in der Provinz Schantung gebildet hatten, ſich nunmehr zu einem einheitlichen Syndikat vereinigt. Berlin, 12. Nov. Geſtern Abend fand hier eine Verſammlung ſtatt, welche ſich mit den Vorberei⸗ tungen zum feſtlichen Empfang des Kaiſerpaares bei ſeiner Rückkehr von der Orientreiſe beſchäftigte. Be⸗ fürwortet wurde die Ausſchmückung der Häuſer und Ueberreichung einer Adreſſe an das Kaiſerpaar. Das Ergebniß der Verſammlung war die Bildung eines Comites, welches die Vorbereitungen im Einzelnen fördern ſoll. Berlin, 12. Nov. Das Polizei-Präſidium hat geſtern dem ſozialdemokratiſchen Redakteur Adolf Braun die Ausweiſung aus dem preußiſchen Staats⸗ gebiete angekündigt. Als Grund der Verfügung wird angegeben, Braun habe ſich durch ſeine Thätigkeit im „Vorwärts“ lästig gemacht. Dr. Braun iſt von Ge⸗ burt Oeſterreicher und muß das preußiſche Staats⸗ gebiet binnen 14 Tagen verlaſſen. Berlin, 13. Nov. An der Spitze ihrer geſtrigen Nummer ſchreibt die offiziöſe„Nordd. Allg. Ztg.“ anläßlich der in Beirut heute erfolgten Einſchiffung des deutſchen Katſerpaares unter der Ueberſchrift: Zur Heimkehr: Die Wallfahrt unſeres Herrſcherpaares nach dem heiligen Lande, die ohne jeden Mißklang verlaufen iſt, gehört der Geſchichte an. In ihr aber wird ſie fortleben mit dem Glanze der reichſten, unge⸗ trübten Erinnerung, ein leuchtender Punkt zu Ehren des Chriſtenthums und der deutſchen Nation. Als treuer Bekenner ſeines Glaubens, als mächtiger und großmächtiger Schirmherr deutſcher proteſtantiſcher wie katholiſcher Intereſſen, hoch gefeiert von dem Beherr⸗ ſcher des osmaniſchen Reiches und ſeiner türkiſchen Unterthanen, hat in den letzten Wochen unſer Kaiſer auf fremdem Boden von Neuem für die Ehre des deutſchen Namens erfolgreich geworben, zur Freude aller Patrioten und unter unverhohlener Achtung des Auslandes. Mit innigſter Dankbarkeit und Verehrung wünſchen wir unſerem Kalſerpaar Glück und Wohl zur Heimfahrt. — Wie aus Beirut gemeldet wird, glaubt man Mittwoch, den 16. November 1898. 14. Jahrgang. dort, das Kaiſerpaar werde bereits am 26. November in Brunsbüttel eintreffen, und am 27. den Reichstag eröffnen. Die Herfahrt geht direkt nach Genua. — Das„Neue Wiener Tageblatt“ veröffentlicht den Wortlaut der Denkſchrift des Graf Regenten von Lippe⸗Detmold, welche derſelbe zur Wahrung ſeiner Rechte an ſämmtliche deutſche Bundesfürſten ge⸗ richtet hat. Die Denkſchrift enthält zunächſt den am 15. Juni ds. J. datirten Brief des Graf-Regenten an Kaiſer Wilhelm wegen der ſeinen Familien⸗Mit⸗ gliedern von den Truppen verweigerten Ehren⸗Be⸗ zeugungen, ſowie das bereits bekannte Antwori⸗Tele⸗ gramm des Kaiſers an den Graf-⸗Regenten. Anknüpfend daran legt der Graf-Regent feierliche Rechts⸗Ver⸗ wahrung gegen dieſes Telegramm ein. — Die franzöſiſchen Dreyfusfeinde haben in ihrem blinden Chauvinismus der eigenen Regierung eine kleine Verlegenheit und Demüthigung bereitet. Das Blatt„La Patri“ erzählte eine dumme Geſchichte, wonach in dem famoſen„geheimen Aktenbündel“ auch Briefe der Tochter des deutſchen Botſchafters Grafen Münſter ſein ſollten und knüpfte daran alberne Gloſſen. Graf Münſter machte den Miniſter des Auswärtigen, Delcaſſ6, auf den Artikel aufmerkſam und hob die Unzuläſſigkeit derartiger Preßübergriffe hervor, d. h. er beſchwerte ſich darüber. Delcaſſé be⸗ eilte ſich, den Botſchafter aufzuſuchen und ihm ſein lebhaftes Bedauern und den Unwillen der Regierung über den Artikel auszudrucken. Das ärgert nun wieder einen Theil der Preſſe, während ein anderer die Blätter tadelt, die die Regierung in ſolche Ungelegen⸗ heiten bringen. Braunſchweig, 12. Nov. Die„Braunſchw. N. N.“ veröffentlichen einen Brief des Herzogs von Cumberland, in welchem dieſer erklärt, daß ſich auch heute noch in ſeiner Stellungnahme zur braunſchweigi⸗ ſchen Thronfolgerfrage nichts geändert habe. Er ver⸗ weiſe auf ſeine früheren Erklärungen, in denen er bekanntlich ſeine Anſprüche auf Hannover und Braun- ſchweig aufrecht erhält. Das Schreiben ſchließt mit der ausdrücklichen Verſicherung, eine Aenderung in dieſer Stellungnahme iſt nicht eingetreten. Mit dieſer Erklärung tritt der Herzog nach dreijährigem Schwei⸗ gen wieder zum erſten Male vor die Oeffentlichkeit. Ausland. Paris, 12. Nov. Die„Agence Havas“ ver⸗ öffentlicht unter Vorbehalt die folgende Meldung eines Berichterſtatters: Am letzten Freitag begab ſich Frau Dreyfus in das Kolonialminiſterium, um die Erlaubniß zu erbitten, ihrem Manne im Hinblick auf eine Rückkehr nach Frankreich warme Kleidungsſtücke ſenden zu dürfen. Die Bitte der Frau Dreyfus wurde abſchlägig beſchteden mit dem Bemerken, die Regierung werde, wenn nöthig, das Erforderliche ver⸗ anlaſſen. Als Frau Dreyfus nach Hauſe zurückkehrte, fand ſie die Aufforderung vor, nochmals bei dem Kolonial⸗ miniſterium vorzuſprechen. Dort wurde ihr ein Brief ihres Mannes vorgeleſen, worin es in der Hauptſache heißt: Seit 5 Jahren verlange ich von General Boisdeffrs die Reviſion des Profeſſes. Man antwor⸗ tet mir nicht. Ich ſehe ein, daß jedes Bemühen ver⸗ geblich. Ich bin deshalb entſchloſſen, Niemand, ſelbſt meiner Familie nicht mehr zu ſchreiben. Ich bin am Ende meiner Kräfte angelangt und bin ein Sterbender. Ich vermache dem Edelmuth Frankreichs die Sorge für die Rehabilitirung meines Andenkens. Die Familie Dreyfus faßte hierauf gemeinſam mit ihrem Advokaten den Entſchluß, wegen dieſes Vorganges in dringender Weiſe vor dem Kaſſations⸗ hofe vorſtellig zu werden, um eine Mittheilung des Entſchluſſes des Kaſſationshofes an Dreyfus gelangen zu laſſen. Hierauf bat Frau Dreyfus, daß ſie, um ihren Mann zu retten, ermächtigt werde, ihm den Beſchluß des Kaſſationshofes zu telegraphiren„oder daß der Miniſter ſelbſt telegraphire. Frau Dreyfus wurde wieder abſchlägig beſchteden und bat noch einer ihrer Freunde, Joſeph Reinach, belm Miniſterpräſidenten Dupuy einen letzten Verſuch zu machen. Dupuy's Antwort entſprach der des Colontalminiſteriums. Paris, 14. Nov. Nach hier eingetroffenen Mel⸗ dungen hat die ruſſiſch engliſche Differenz bezüglich der chineſiſchen Vertrags hafenfrage eine neue bedenkliche Verſchärfung erfahren. Genf, 10. Rov. Das Urtheil über den Mörder Lucchent wurde Abends 7 Uhr verkündet. Es lautet auf lebenslängliches Zuchthaus.— Luccheni wird in das Epeche⸗Zuchthaus übergeführt und dort in der unterirdiſchen Zelle internirt, wo er ein halbes Jahr zuzubringen hat. London, 12. Nov.„Daily News“ beſprechen die Verhandlungen der ſpaniſch⸗amerikaniſchen Friedens⸗ Conferenz und ſagen, wenn gleich der Ausſchuß noch zu keinem entgültigen Reſultat gekommen, ſo iſt es doch ſicher, daß Spanien die Philippinen räumen muß. Es iſt wahrſcheinlich, daß Spanien eine gewiſſe Com⸗ penſation erhält, da die Philippinen eine Vergütung werth ſind. New⸗Pork, 12. Nov. Die Nachricht von der an⸗ geblich bevorſtehende Ernennung Kaiſer Wilhelms zum Schiedsrichter im ſpaniſch-amerikaniſchen Conflikt hat hier böſes Blut gemacht. Mehrere Blätter ſagen offen, Kaiſer Wilhelm werde niemals von den Ver⸗ einigten Staaten als Schiedsrichter anerkannt werden. Das Wild im Spiegel. Roman von Viktorien Duval. Nachdruck verboten. 4. Fortſetzung. Die Vermuthung konnte am nächſten liegen, daß man einen ganz anderen Leichnam begraben hatte, als den des Oberſten Livingſton und gern hätte er darin die Löſung aller Räthſel gefunden. Die Indentität des Verſtorbenen mit dem Oberſten war aber abſolut zweifellos; es hatte ſich Jeder davon überzeugen können; ein ſo grober Be⸗ trug war undenkbar, und doch ertappte ſich Harry immer wieder auf dem Gedanken daß man vielleicht verſucht habe, die viermalhunderttauſend Dollar auf einem kühneren und minder heroiſchen Wege zu erlangen, als durch Selbſtmord. Doch nein,— kein Irrthum hinſichtlich der Perſon des Todten war möglich geweſen. Die vielen Freunde, die ihn im Sarge liegen geſehen, konnten ſich nicht Alle täuſchen laſſen. Zudem war die Veränderung der Geſichtszuge, wie ſie ſo oft nach dem Tode eintritt in dieſem Falle eine ſehr unbedeutende geweſen. Das Geſicht des Todten hatte eine etwas bläuliche Färbung gehabt, ſonſt aber hatte es genau ſo ausgeſehen wie im Leben. Nein, der Gedanke an eine Täuſchung entbehrte jedes Halts; nur ein Selbſtmord blieb als einzigſte Möglich⸗ keit und von dieſem Geſichtspunkt aus beſchloß Harry, das Motiv der heimlichen, nächtlichen Fahrt und die Er⸗ mittelung des oder der Inſaſſen des Wagens, welchen Dexter Bruce gefahren hatte, zu erforſchen. Dazu durfte aber ſeine Anwefenheit in Wyndham nicht bekannt werden; Abraham Kappel indeß hätte er gern geſehen. Er war in der Dämmerung in Wyndhm eingetroffen, und ſo war es inzwiſchen völlig abenddunkel geworden, ein Umſtand, der ihm zu Statten kam. Seinen Rockkragen aufſchlagend, zog er ſeinen Hut 5 ins Geſicht und begab ſich vom Bahnhof in die tadt. * Es war ein rauher, regneriſcher Abend im frühen ärz. Harry durchſchnitt langſam die Straßen, jeden Vor⸗ übergehenden forſchend muſternd. Kappel begegnete ihm nicht, und ſo befand er ſich, ehe er ſich ſelbſt recht klar darüber geworden war, auf dem Wege nach Livingſton ouſe. 8 Selbſt wenn er kein Verlangen danach gehabt hütte, Abraham Kappel zu ſprechen, ſo wäre es ihm kaum mög⸗ lich geweſen, wieder abzureiſen, ohne wenigſtens an dem Hauſe vorübergegangen zu ſein, in welchem Fauſta weilte. Vielleicht ſah er ihren Schatten auf einem Vorhange; ihr ſelbſt zu begegnen, durfte er nicht erwarten; ſah man doch in ihm in dieſem Hauſe nur den Feind, in ihm, der ſein Leben lang hätte über Dornen wandeln mögen um ihretwillen! Der Gedanke an Dexter Bruce vermehrte nur noch die Bitterkeit ſeines Herzens und ſtachelte ſeine blinde, wahnwitzige Eiferſucht auf. Harry war dem Portal gegenüber ſtehen geblieben, über welchem die Flammen der Laternen im Abendwinde hin⸗ und herflackerten, während die Regentropfen, die zu fallen begonnen hatten, ihm in's Geſicht ſchlugen. Er war eben im Begriff, weiter zu gehen, als er, kaum daß er einige Schritte gethan hatte, ein Geräuſch hinter ſich vernahm und, ſich umwendend, Kappel auf die Straße treten ſah. Harry mäßigte ſeinen Schritt. Der Andere kam hinter ihm her, aber er gab ihm kein Zeichen, als er dicht an ihm vorüberging. Er wollte herausfinden, ob er ihn trotz ſeiner Ver⸗ hüllung erkannte. Es ſchien nicht der Fall zu ſein und ſo ſchritt Harry, als Jener vorbei war, ihm nach und und legte die Hand auf ſeine Schulter. Wollen Sie mit nach dem Bahnhof gehen und unter⸗ wegs ein wenig mit mir plaudern, Kappel d fragte er in dem ruhigſten Tone von der Welt. Der alſo Angeredete fuhr beſtürzt zurück und ſah Harry erſchreckt an. „Soll mich der Schlag rühren! Sie ſind es, Dok⸗ tor Stanton? rief er.„Ich hätte Sie nicht wiederer⸗ kannt, wie Sie da vor mir ſtehen. Aber trotzdem bin ich gos: Sie zu ſehen. Ich gehe mit Ihnen, wohin Sie wollen.“ Was giebt es hier Neues? begann Harry im Wei⸗ terſchreiten.„Ich will mit dem Zehnuhrzug nach New⸗ Pork zurück.“ „Es braucht Niemand zu wiſſen, daß ich hier ge⸗ weſen bin. Ich habe mit dem Bahnperſonal geſprochen, aber es erkannte mich keiner. Man hat mir mitgetheilt, daß in jener Nacht kein Paſſagier auf der Station in den Einuhrzug eingeſtiegen iſt!“ „Das hätte ſch Ihnen auch ſagen können, Doktor. Ich ruhte nicht, bis ich das herausgefunden hatte.“ „Sie find noch in Ihrer Stellung 7“ „Noch, ja aber nicht lange mehr. Sie gehen am erſten Mal aus Wyndham weg und Mrs. Livingſton hat mir ſchon angedeutet, daß ſie mich dann nicht mehr braucht.“ „Wie befinden ſich die Damen?“ „Miß Fauſta hat ſich ſehr gehärmt und ſo lange der windige Advokat um ſie herumſtreicht, wird es ihr auch nicht wohl werden.“ „Wen meinen Sie damit?“ „Nun, wen ſonſt, als Dexter Bruce. Jeden Abend findet ihn in Livingſton⸗Houſe. Das Ende vom Lied wird ſein, daß ſte ihn ſchließlich doch nimmt. Die Par⸗ 141 5 ja, bei Licht betrachtet, auch nicht die ſchlechleſte 1 „Und Miſtreß Livingſton?“ „Die iſt mir ein Räthſel.“ „Ich kenne ſie jetzt ſchon elf Jahre, aber ſie war ſtets und iſt mir immer noch ein Räthſel. Ich weiß nicht, ob ſie gebrochenen Herzens iſt, aber ſie iſt verändert gegen früher.“ „Die Doktoren ſagen, die Aufregung habe ſie krank gemacht und ſie ſolle Wyndham verlaſſen. Das iſt jeden⸗ falls wohl auch das Geſcheidteſte, denn hier hat ſie doch Nichts als Leid und Verdruß.“ ⸗Wiſſen Sie, wohin ſie zu gehen beabſichtigt?“ „Wenn ich recht unterrichtet bin„ ſo wollen ſie den Sommer in Newyork zubringen, ſich dort ein Häuschen miethen und Seeluft und Ruhe genießen.“ „Das aber ſchließt doch nicht aus, daß Mrs Living⸗ ſton auch in New⸗Nork einen Kutſcher haben muß. Warum .———— Ueberhaupt ſeien die Vereinigten Staaten im Stande, ihre Angelegenheiten ſelber zu ordnen. Nah und Fern. Heddesheim, 14. Nov. Durch Erlaß Gr. Oberſchulrates in Karlsruhe vom 4. d. M. wurde Herr Friedrich Meyer von Baden⸗Baden als Hilfslehrer für den erkrankten Hauptlehrer Herrn Mayer hier ernannt. Der Genannte hat ſeinen Dienſt am 10. d. M. an der Volksſchule hier angetreten. Mannheim, 14. Nov. Der Umbau des Kauf⸗ hauſes in ein Rathhaus. Wie die„Südd. Reichs⸗ korreſp.“ erfährt, hat die Großh. Staatsregierung das Anerbieten des Mannheimer Staatsraths bezüglich des Ankauſs des ärariſchen Theiles des hieſigen Kaufhauſes zum Zwecke der Erbauung eines Rathhauſes unter den vom Bürgerausſchuß gutgeheißenen Bedingungen angenommen. Es wird alſo nunmehr mit der Um⸗ bauung des Kaufhauſes in ein Rathhaus Ernſt wer⸗ den, ein Projekt, deſſen Ausführung die Stadt minde⸗ ſtens 8 Millionen koſten wird. Ein ſchönes in die Augen ſtechendes Projekt iſt der Umbau des Kauf, hauſes in ein Rathhaus, aber als unbedingt noth⸗ wendig kann es nicht bezeichnet werden. Die Gegner des Kaufhaus⸗Rathhausprojektes haben Bedenken, einen ſo hohen Wechſel auf die Zukunft der Stadt Mann⸗ heim auszuſtellen. Mannheim, 14. Nov. In der Frage der Einleitung der Mannheimer Fäkalien in den Rhein hat das Staatsminiſterium die Erhebung eines weiteren Sachverſtändigen Gutachtens angeordnet und zwar darüber, ob die von dem Mannheimer Bezirksrath vorgeſchriebene mechaniſche Reinigung zu erlangen iſt. Zur Erſtattung dieſes Gutachtens wird eine Kommiſſion zuſammengeſetzt, welche beſteht aus Oberbaurath Hon. ſell, der Oberbaudirektion des Waſſer⸗ und Straßen⸗ baues, dem Medizinalreferenten Dr. Wenzel im Miniſterium des Innern, Geh.⸗Rath Dr. Battlehner. Ferner ſoll als drittes Mitglied ein vom Reichsamt des Innern zu beſtimmendes Mitglied des Kaiſerlichen Geſundheitsamtes beigegeben werden. Mannheim, 12. Nov. In einer am Montag ſtattgehabten Verſammlung der Mannheimer Milch⸗ lieferanten und Milchhändler wurde in einer lebhaften Debatte erörtert, daß in Folge der diesjährigen hohen Milchvieh⸗ und Futtermittelpreiſe die Milch nicht mehr zum alten Preiſe produzirt werden könne. Es wurde beſchloſſen, vom 1. Dezember ab den Preis für prima Vollmilch auf mindeſtens 20 Pfg. feſtzuſetzen. Worms, 12. Nov. Großes Aufſehen erregt der Selbſtmord der 21 Jahre alten Tochter des Guts⸗ beſitzers Philipp Reinhard im nahen Gimbsheim. Wie verlautet, wollte ſich dieſelbe am nächſten Sonn⸗ tag verloben, was ihre Eltern jedoch nicht zugaben. Dies nahm ſie ſich ſo zu Herzen, daß ſie ſich geſtern Nachmittag auf dem Speicher ihres elterlichen Hauſes erhängte.— Geſtern Abend geriethen in einer Brauerei zwei Bedienſtete in Wortwechſel, welcher derart ausartete, daß der eine dem anderen mittelſt einer Miſtgabel auf den Kopf ſchlug, in Folge deſſen er lebensgefährlich verletzt wurde.— Ferner wurde vorgeſtern Vormittag ein hieſiger Taglöhner wegen Sittlichkeitsverbrechens verhaftet. Wald-Michelbach, 18. Nov. Letzte Nacht ereignete ſich im Tunnel auf der Kreidacher Seite ein Unfall, der ſehr leicht die allerſchlimmſten Folgen hätte haben können. Die Mineur der Nachtſchicht waren gegen 10 Uhr damit beſchäftigt, verſchiedene mit Dyna⸗ mit gefüllte Bohrlöcher zu entladen. Ein Schuß aber ging ſchon los, als mehrere Arbeiter ſich noch nicht entfernt hatten. Die bekannten fürchterlichen Wirk⸗ ungen des Dynamits haben ſich jedoch gluͤcklicherweiſe 1 in engem Rahmen gehalten; denn es wurde nur ein Arbeiter wohl ſchwer, aber doch nicht lebensgefährlich verletzt, ein anderer erhielt nur eine empfindliche Kopf. wunde, während alle anderen mit dem bloßen Schrecken davon kamen. Mainz, 12. Nov. Aus verſchmähter Liebe iſt der Taglöhner Franz Krieger von hier beinahe zum Mörder geworden. Derſelbe hatte ein Verhältniß mit einem in Kaſtel wohnenden Mädchen, dieſes wollte aber nichts mehr von ihm wiſſen. Krieger ſtellte dem Mädchen fortwährend nach, und als er ſie in Beglei⸗ tung eines Verwandten erblickte und von dieſe m zur Rede geſtellt wurde, zog er ſofort ſein Meſſer und ſtach dem Begleiter des Mädchens in die Bruſt. Die Verletzung iſt ſehr ernſt. Neuſtadt, 18. Nov. Vor kurzem wurde be⸗ richtet, daß ein junger Mann, der ſeinen Erbtheil in Deidesheim, den Betrag von 16,000 Mark in Wech⸗ ſeln und 2200 Mark in Papiergeld in hieſiger Stadt verloren habe. Nunmehr wurde die Finderin dieſes Geldes in der Perſon der Ehefrau Höhn ermittelt und ſammt ihrem Mann, der Maurer iſt, verhaftet. Ein kleiner Junge hatte ſ. Zt. die Frau beobachtet, wie ſie das Geldtäſchchen am alten Turnplatz aufhob, und hat in der Hoffnung auf die ausgeſetzten 100 Mark Finderlohn bei der Polizei Anzeige gemacht, deren Recherchen zur Entdeckung der Thäterin führten. Bei der Hausſuchung wurden noch 17835 Mark gefunden. Pirmaſens, 12. Nov. Bei einem Großfeuer, das in einer hieſigen Schuhfabrik ausgebrochen war, ſtürzte eine Giebelwand ein, wodurch 7 Feuerwehr- leute verletzt wurden. Stadecken, 12. Nov. Ein hieſiger, in den ſechziger Jahren ſtehender Einwohner war beſchuldigt, in der Nacht im Berg Trauben geſtohlen zu haben. Wohl in Angſt vor der Unterſuchung hatte ſich der Verdächtige von ſeiner Wohnung entfernt und am andern Morgen fand man die Leiche in der Selz. Der Bedauernswerthe hatte ſich ertränkt. Um den noch rüſtigen Ernährer trauern ſechs kleine Kinder. Aus Rheinheſſen, 14. Nov. Ein Theil von Rheinheſſen iſt gegenwärtig mit Zigeunern wieder geradezu überſchwemmt. Meiſtens von den Pferde⸗ märkten in der Nähe wie auch von dem rechten Rhein⸗ ufer kommend, zieht die ſchmutzige Geſellſchaft in langen Reihen, eine unzählige Kinderſchaar und ekel⸗ erregende Frauen beherbergenden Wagen Tag für Tag in den Ortſchaften umher, machen hie und da Halt und ziehen zum Betteln und theilweiſe auch zu Dieb⸗ ſtählen von Feldfrüchten und Sonſtigem aus. Am meiſten unter dieſer Plage haben die Landgemeinden zu leiden, die an großen Chauſſeen liegen und iſt man häufig genöthigt, zum Schutz gegen das Nomadenvolk von auswärts Gendarmerie oder ſonſtige Polizeigewalt zu requiriren. Karlsruhe, 13. Nov. Der ehemalige Vor⸗ ſtand der Reichsbanknebenſtelle in Pforzheim, Emil Heyrich, wurde von der hieſigen Strafkammer wegen Unterſchlagung im Amte und wegen einfacher Unter⸗ ſchlagung zu 1 Jahr Gefängniß verurtheilt. Heyrich hatte, wie wir ſeinerzeit ausführlich berichteten, der ihm anvertrauten Kaſſe 5000 M. entnommen, um eine dringende Schuld zu begleichen. Die Reichsbank wurde nicht geſchädigt, da Heyrich eine Caution von 20,000 Mk. geſtellt hatte. Baden ⸗ Baden, 12. Nov. Der Rentner Ernſt Grosholz, früher Apotheker in Pforzheim und Straß⸗ burg, hat ſich in Folge eines ſchweren Nervenleidens in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Todtnau, 12. Nov. Zu der Millionenerb⸗ ſchaft, die der Gemeinde Schlechtenau zufallen ſollte und die inzwiſchen ſchon auf 300 000 Mk. reduzirt worden iſt, ſchreibt die„Rundſchau vom Feldberg“: „Soviel wir in der Sache erfahren haben, ſoll eine von Schlechtenau gebürtige und ſchon Anfangs dieſes Jahrhunderts in London als 99jährige„Jungfer“ geſtorbene Dame Namens Bund ein Vermögen von 300 000 Mk. ohne irgendwelche Verfügung hinter⸗ laſſen haben. Da ſich rechtmäßige Erben nicht mel⸗ deten, wurde das Geld bei einer Bank angelegt, die Zinſen aber zu verſchiedenen Zwecken verwendet. Das Gerede von dieſer Erbſchaft ging hier ſchon vor 30 Jahren. Aufgefriſcht wurde die Sache wieder durch in der Schweiz lebende angebliche Verwandte der Erblaſſerin; dieſen ſoll es gelungen ſein, den Nachweis zu erbringen, daß dieſe 300 000 Mk. vorhanden ſind, aber als rechtmäßige Erben ſich auszuweiſen war ihnen ebenſowenig wie Anderen möglich und ſo wird die ganze Geſchichte wahrſcheinlich ein leeres Gerede bleiben.“ f Müllheim, 12. Nov. Ueber den gemeldeten Vergiftungsfall wird dem„Stauf. Wochenbl.“ gemel⸗ det: Frau Kallmann, geb. Btrmele, war Abends auf Beſuch bei ihrem Vater, der ihr mit Sauſer aufwar⸗ tete. Der Vater, Herr Birmele, gab der Tochter für ihren Mann noch ein Krüglein mit Neuem mit, den ſie nach ihrer Heimkehr miteinander genießen wollten; jedoch beim erſten Schluck bemerkte Frau Kallmann, daß der Wein nicht derſelbe ſei, wie ſie ihn beim Vater getrunken habe. Herrn Kallmann jedoch ſchmeck⸗ te der Neue gut. Als er an den Geberden der Frau ſah, daß etwas nicht in Ordnung war, koſtete er aus dem Glaſe ſeiner Frau, ſpuckte das Getränk aber ſofort aus, da er Giftgeſchmack verſpürte. Durch den Genuß mußte die Frau ihr Leben einblißen und ihr Mann wurde polizeilich abgeführt. Die Unter⸗ ſuchung ergab jedoch, daß die Frau zum Zweck der Entfernung von Obſtflecken aus Kinderkleidern Blau- ſäure in Anwendung genommen, das Glas nicht genug gereinigt und in der Dunkelheit gerade jenes bekom⸗ men und daraus getrunken hatte. Der Gatte wurde wieder aus der Unterſuchungshaft entlaſſen. Biebrich, 12. Nov. Der„Rhein. Kurier“ ſchreibt:„Ein hieſtger Wirth giebt bekannt, daß von heute ab jeder Gaſt zu jedem Glas Bier a 12 Pfg. noch ein Freiloos erhält. Die durſtigen Seelen können ſich freuen; wem das Glück hold iſt, der kann noch eine Taſchenuhr oder fünf Flaſchen Wein, oder auch ein Kiſtchen Cigarren gewinnen. Der Wirth ſcheint nicht mit Unrecht zu vermuthen, daß mit ſolchen Lock⸗ mitteln ſich ſein Bierabſatz hebt; jedenfalls wird aber die Völlerei mit ſolchen Veranſtaltungen ebenſo geför dert, wie bei den hierorts üblichen vielen Zweckeſſen und Commerſen, die kein Ende nehmen. Es wird da gewöhnlich viel über den Durſt getrunken und den Schluß bildet dann Krach und Keilerlei.“ London, 12. Nov. Ein deutſcher Bäckergeſelle erſchlug geſtern früh in einer Bäckerei in Osnaburgh Street während eines Streites einen deutſchen Kollegen mit einem Beile und ſchob die Leiche in den heißen Backofen. Der Bäckermeiſter ſpürte den Geruch und fragte den Mörder nach der Urſache, worauf es ein Handgemenge gab. Der Moͤrder entlief, wurde aber lt.„Ff. Z.“ auf der Straße gefangen. Wilmington, 12. Nov. Der Redakteur der Zeitung„Recorde“, ein Neger, veröffentlichte einen Artikel, durch den ſich die weißen Frauen beleidigt fühlten. Infolgedeſſen begaben ſich 600 Weiße, da⸗ runter viele hervorragende Bürger der Stadt, alle be⸗ waffnet in die Redakkion des Blattes und demolirten die Druckerei. Durch Zufall gerieth die Druckerei in Brand. Die Neger hatten 8 Todte und 2 Verwun⸗ nimmt ſie mich alſo nicht mit, der ich ſie doch ſchon elf Jahre lang gefahren habe? Daran iſt nur dieſer ver⸗ wünſchte Advokat Schuld, der wie nur Einer mein Feind iſt. Und Sie, ſind Sie in New⸗ Pork nicht faſt getödtet worden drei Tage nach Ihrer Rückkehr? Ich las es in der Zeitung.“ „Ja, irgend ein Strolch ſchlug mich meuchlings mit einem Saudſack nieder und raubte mich aus.“ „Hm!“ machte Abraham Kappel mit vielſagendem Tonfall.„Es hat mich gleich überraſcht, daß Dexter Bruce in jener Nacht in der City war!“ Er hatte die letzten Worte ſehr leiſe geſprochen, Harry aber beobachtete das nicht ſondern prallte nur vor ihrer Bedeutung wie vor einem grellen Blitzſtrahl zurück. „Dexter Bruce war in jener Nacht in New⸗ York?“ preßte er ſchwer hervor. Zu überwältigend war die Klarheit, welche jählings über „ Kappel indeß entging die Wirkung ſeiner Worte nicht. f„Ja, er war in New⸗Pork,“ beſtätigte er,„aber nicht ange.“ „Geſchäfte hatten ihn dorthin geführt, wie man mir ſagte, als ich am Nachmittag ſeiner Rückkunft mit einem Brief von Mrs. Livingſton nach ſeinem Bureau geſchickt ward. Es war gerade Niemand, da als Squire Greyne, der mich zu warten hieß.“ „Während ich das that und neben dem Kamin daſaß, traf mein Auge ein Häufchen Aſche, gerade als hätte man Papier verbrannt; ein Streifen aber mußte beim Aufflackern emporgeflogen ſein und lag jetzt, ganz gelb verſengt vor mir da.“ „Ich bin nun ein echter Yankee, Doktor, und als Squire Greyne mir den Rücken zuwandte, nahm ich blitz⸗ ſchnell den Papierfetzen an mich und verbarg ihn ſo ſorg⸗ ſam, als ſei es ein Fünfdollarſchein.“ „Bleiben Sie hier unter der Laterne ſtehen, damit ich Ihnen das Papier zeigen kann.“ Beide hatten ſoeben das Bahnsofsgebäude erreicht. Niemand war hier ſichtbar, als der Stationsbeamte, 8 ſchläfrig hinter einem Fenſter über ſeiner Zeitung nickte. Wo Harry und Kappel ſtanden, waren ſie geſchützt vor jedem Blick. — e Der Letztere holte eine große, altmodiſche Brieftaſche aus ſeiner Rocktaſche hervor, aus der er bedächtig und langſam em gelbes, angeſengtes Stück Papier herausnahm Daſſelbe auf ſeiner flachen Hand glatt ſtreichend, hielt er dieſelbe ſo, daß das volle Licht der Laterne da⸗ rauf fiel; damit aber der pfeifende Wind es nicht ent⸗ führen ſollte, hielt er den Daumen ſeſt auf die eine Ecke gedrückt. „Notiz⸗Buch— Doktor Harry Stanton.“ Das war es, was Harry's Augen auf dem angebrann⸗ ten Streifen laſen. Der Kopf ſchwindelte ihm und er mußte ſich, Athem holend, gegen die Mauer lehnen, um nicht umzuſinken. Abraham Kappel verzog das Geſicht zu einem ſar⸗ doniſchen Lächeln. gedacht!“ ſprach er, eifrig „Ich habe es mir ja nickend. Gerade in demſelben Moment brauſte der Wind mit voller Heftigkeit um die Ecke des Stationsgebäudes, riß den bedeutungsvollen Papierſtreifen aus ſeiner Hand und wirbelte ihn hoch in die Luft. Abraham Kappel ſtieß eine wilde Verwünſchung aus. „Nicht um ein Vermögen hätte ich es verlieren mö⸗ gen, um Ihretwillen!“ rief er faſt weinend aus. (Fortſetzung folgt.) Herbſtlich ſonnige Tage. Herbſtlich ſonnige Tage Mir beſchieden zur Luſt, Euch mit leiſerem Schlage Grüßt die atmende Bruſt. O wie waltet die Stunde Nun in ſeliger Ruh'! Jede ſchmerzende Wunde Schließet leiſe ſie zu. Nur zu raſten, zu lieben, Still an ſich ſelber zu bau'n N Fühlt ſich die Seele getrieben, Und mit Liebe zu ſchau'n. Und ſo ſchreit' ich im Thale, In den Bergen am Bach, Jedem ſengenden Strahle, Jedem verzehrenden nach. Jedem leiſen Verfärben Lauſch' ich mit ſtillem Bemuͤh'n Jedem Wachſen und Sterben, Jedem Welken und Blüh'n. Selig lern' ich ich es ſpüren, Wie die Schoͤpfung entlang Geiſt und Welt ſich berühren Zu harmoniſchem Klang. Was da webet im Ringe, Was da blüht auf der Flur, Sinnbild ewiger Dinge Iſt's dem Schauenden nur. Jede ſproſſende Pflanze, Die mit Düften ſich fuͤllt, Trägt im Kelche das ganze Weltgeheimnis verhüllt. Schweigend blickt's aus der Klippe, Spricht im Quellengebraus, Doch mit heiliger Lippe Deutet die Muf, es aus. Für Geiſt und Herz. Verſchiebe nichts, mein ſäumig Herz, Auf eine beſſre Zeit Auf Zeitverluſt folgt Reu' und Schmerz, Auf Trägheit Traurigkeit. — etgeſele burg zollegen huäßen ch und td ein de abet küt der dien eleldigt i, da. ile he⸗ olittin rel in getwun⸗ — dete. 4 Neger, die auf Weiße geſchoſſen hatten, wur⸗ den gelyncht. Bal-Seide 75 Pfge. bis 18.65 per Met.— ſowie ſchwarze, weiße und farbige „Heuneberg⸗Seide“ von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Met.— in den modernſten Geweben, Farben und Deſſins. An Jedermann franco und verzollt ins Haus. Muſter umgehend. G. Henneberg's Seiden-Fabriken (k. u. k. Hofl.), Zürich. 8 Breisnotirungsſtelle des Heſſiſchen Landwirthſchaftsraths am Fruchtmarkt zu Frankfurt a. M. Montag, den 14. 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Nur Vereinsmitglieder für ihre Person sind zum Fintritt und zur Einführung nur eines ihrer Fa- milienangehörigen berechtigt; jede weitere Person muss, da jedesmal Platzmangel eintritt, abgewiesen werden. Schulkinder haben keinen Zutritt. Programme für die Feſtverſammlung à 5 Pfg., ebenſo Liederbücher à 25 Pfg. ſind am Abend im Saale beim Vereinsdiener erhältlich. 1409 Zur Feier ladet ergebenſt ein der Vorſtand. Sämmtliche Artikel für Herbſt und Buxkin⸗Hoſen Buxkin⸗Anzüge Herbſt⸗ u. Winter⸗Paletot v. Mk. Joppen mit Futter v. Mk. Arheitshemden v. Mk. Ferner unterhalten großes Lager Eigene Zuſchneiderei. v. Mk. 3.00 an, v. Mk. 10.00 an, 9. 4. 0. Stühle mit Patentſitz, ſowie alle Sorten Möbel verkauft G. B. Hook, Sattler. Dankſagung. Wer wie ich, eine hochbetagte Frau von 78 Jahren, gebeugt und entkräftet von den Beſchwer⸗ den des Alters, ohne Appetit, ohne Schlaf, nach dem Gebrauche von wenigen Flaſchen des Lam⸗ ſcheider Stahlbrunnen, Ver⸗ waltung der Emma Heil⸗ quelle in Boppard a. Rh., wieder Luſt zum Eſſen bekommt, fühlt, wie die dahin geſchwunde⸗ nen Kräfte, geſunder Schlaf, geregelte Verdauung zurückkehren, wieder, wie neugeboren, friſchen Lebensmuth in ſich trägt, nach⸗ dem ſtärkende Weine, theure Me⸗ dicinen, ſorgfältig vom Arzte beſtimmte Nahrungsmittel den Kräfteverfall nicht aufzuhalten ver mochten, der wird es ver⸗ ſtehen, wenn ich aus Freude und Dankbarkeit dieſes vorzügliche natürliche Heilwaſſer allen Alters⸗ ſchwachen auf das Wärmſte empfehle. 1109 Empfehlung. Gro je Auswahl in Damen- und Rinderſchürzen, nur neueſte Facons; ſowie fämmtliche Winter-Artikel, neu eingetroffen und empfiehlt dieſelben zu den billigſten Preiſen 1391 Hochachtungsvoll Nil. Vugert 6.(vorm Auna Wunder) Handlung. . Verſcſchene Sorten felbſtge brannten 2 Kaffee NUähmaſchinen vor⸗ u. rückwärts gleich ſchön nähend, vollkom⸗ menſte Konſtruktion und reiuſchmeckend und in nur leiſtungsfähigſte Maſchine der guter Qualität per Pfund von Jetztzeit. 1374 Mark 1,20 an. M Jöst. 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Herzlichen Dank auch dem hochw. Herrn Kaplan für ſeinen tröſtenden Beiſtand und den ehrw. Kranken— ſchweſtern für die liebevolle Pflege. Viernheim, den 14. November 1898. Die tiettrauernd Hinterbliebenen. ähne Künſtliche Zähne nur Mk. 2, garantirt beſte Arbeit. Frey, Lahntechniker, Mannheim Reinigen, Neckarvorſtadt, Lange Straße 20 beim Feſtplatz. und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig au, verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchaff dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerken⸗ ieee Fir Magenleidende! 2 Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vorzügliche heilſame Wirkunger ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte l Verdauungs- und Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrich'schen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, helikräftig be⸗ fundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Men⸗ ſchen ohne ein Abführmittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krankmachenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung gefunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter- Weines werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſein Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mittelne vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopf⸗ ſchmerzen, Auffoßen, 3 leiden um ſo heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. und deren unangenehme Folgen, Stuhlverſtopfung wie Veklemmung, Rolik-⸗ ſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtau⸗ ungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(Hämorrhoidal⸗ 8 leiden) werden durch Kräuter⸗Wein raſch und gelind beſeitigt Kräuter⸗Wein behebt jedwede Anuer daulichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärme, Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ mangel, Eutkrüäftung eines krankhaften Zuſtondes der Leber. loſigkeit, unter nervöſer Abſpannung und Gemüthsver⸗ ſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſiechen oft ſolche Kranken langſam dahin. Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, ſchlechter Verdauung, man⸗ gelhafter Blutbildung und n Impuls befördert Verde beſchleunigt und . nungen und Dankſchreiben beweiſen dies. 2 Kräuter Wein iſt zu haben in Flaſchen 4 4 1,25 und 1,75 Viernheim, Käferthal, Lampertheim, Weinheim, Frankenthal, 5 5 Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Ladenburg,. Oggersheim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in den Apotheken. Auch verſendet die Firma Hubert Ullrich, Leipig, Weſt⸗ ſtraße 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Originalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto- und kiſtefrei. Vor Nachahmungen wira gewarnt! Man verlange ausdrücklich D fubert Ullrich'schen M Kräuterwein. Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandtheile ſind: Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Roth⸗ wein 240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, Kalmuswurzel an 10,0. 29 Plombieren, g odbrennen, Blähungen, Nebel⸗⸗ keit mit Erbrechen, die bei chroniſchen(veralteteten) Magen⸗ 3 ſind meiſtens die Folge Bei gänzlicher Appetit⸗ A Kräuter⸗ Ziehen(% Heppenheim, 8. November 1898. Betreffend: Die Beitreibung der Gemeinde-Rückſtände Das Großherz. Kreisamt Heppenheim. an die Großh. Bürgermeiſtereien und Gemeinde-Einnehmer des Kreiſes. Die Großh. Bürgermeiſtereien werden beauftragt, ſofort orts— üblich bekannt machen zu laſſen, daß die alsbaldige Zahlung der bis jetzt fälligen Gemeinde⸗ Ausſtände ſtattzufinden habe. Die Gemeinde-Einnehmer ha⸗ ben die Pfandbefehle bis zum 1. Dezember an die Gr. Bürger⸗ meiſtereien abzugeben, welch' letz— tere uns dieſelben bis zum 5. Dezember ds. Is. vorzulegen haben. Wir verweiſen auf unſer Ausſchreiben vom 16. Oktober v. Is.(Amtsblatt Nr. 13) und erwarten die genaueſte Beachtung der dort getroffenenen Anord— nungen und die Einhaltung obi⸗ ger Friſten bei Meidung unan⸗ genehmer Verfügung. 1388 v. Granecy. Indem wir vorſtehende Ver⸗ fügung Großh. Kreisamts hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir, daß be— züglich derjenigen Schulduer, welche mit der Zahlung im Rück⸗ ſtande blieben, hiernach verfahren werden wird. Die Anforderungszettel über die Martini⸗Gefälle werden in der nächſten Woche ausgegeben Viernheim, den 11. Nov. 1898. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim Pfützer. Hullia⸗Geld⸗Laltcrie Ziehung 20. und 21. Dezember 1898. Haupttreffer M. 12 000 baar, ohne Abzug. ertra bei L. F. Ohnacker, Darmſtadt. Anſtändige junge Leute finden guten Mittags⸗ und 1354 Abendtiſch bei billigſter Berechnung; event. auch hübſch möblierte Zimmer. Wo, zu erfragen in der Ex⸗ pedition d. Blattes. 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