0 0 0 l Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Jams tags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. 3 jeruheiner Anzeiger Anzeigen: a 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewährt. At. 96. Deutſchland Darmſtadt, 25. Nov. In Anweſenheit des Groß herzogs und der Großherzogin, des Prinzen Wilhelm und Heinrich von Heſſen, des Großfürſten Sergius und Gemahlin ſowie des Vertreters des deutſchen Katſers, des Prinzen Leopold von Preußen und der Spitzen der Militär- und Civilbehörden fand heute Morgen um 11½ Uhr die Feier der Enthül⸗ lung des Landesdenkmals für Groß- herzog Ludwig IV. ſtatt. Eingeleitet wurde der Feſttag mit einem großen Wecken und dem Geläute ſämmtlicher Glocken. Schon am frühen Morgen brach⸗ ten die Bahnzüge Tauſende von Feſttheilnehmern, ins⸗ beſondere die Deputationen der Krieger⸗Vereine mit ihren Fahnen mit Muſik und gegen 11 Uhr waren die Straßen in der Nähe des Denkmals faſt nicht mehr paſſirbar. um 11½ Uhr nahmen die Vereine um den Denkmalsplatz Aufſtellung und die vielen Hunderte von Fahnen und Standarten boten einen prächtigen Anblick. Punkt 12 Uhr begab ſich das Großherzogs⸗ paar, begleitet von den Mitgliedern des Großherzog⸗ lichen Hauſes, aus dem Großherzoglichen Schloß zu Fuß nach dem Denkmal und nahmen in dem Fürſten pavillon Platz. Nunmehr begann die eigentliche Feier, indem Fürſt Yſenburg⸗Büdingen an den Großherzog eine Anſprache hielt, worauf von den vereinigten Ge⸗ ſangvereinen die Feſtlichkeit mit einer Feſtcantate „Lobet den Herren“ eröffnet wurde, welche von groß⸗ artiger Wirkung war. Sodann hielt Geh. Regierungs- rath Haas⸗ Offenbach die Feſtrede, in welcher er die Fuͤrſtentugenden des Großherzogs Ludwig IV. pries und darauf hinwies, daß das heſſiſche Volk es unter⸗ nommen habe, dem in der vollen Kraft ſeiner Jahre abgerufenen Fürſten, der durch Leutſeligkeit und offenes Weſen ſich ein unverlöſchliches Denkmal in den Herzen des Volkes geſetzt habe, auch ein ſolches vonErz und Stein zu errichten. Schlicht und einfach, wie der Sinn des verewigten Landesfürſten, ſo ſei auch das Denkmal, das heute ſeiner Enthüllung harre. Auf ein gegebenes Zeichen ſenkte ſich ſodann unter dem Geläute der Glocken und dem Donner der Geſchütze die Hülle und ein prächtiges Kunſtwerk trat dem Beſchauer entgegen. Die Feſtteilnehmer begrüßten das Denkmal mit nicht endenwollenden Hochrufen. Fürſt Yſenburg übergab hierauf das Denkmal unter dem Schutz des Großher⸗ zogs und brachte ein dreifaches Hoch auf denſelben aus. Die Herrſchaften machten nunmehr einen Rundgang um das Denkmal. Der Großherzog und die Groß⸗ herzogin ſowie die Großfürſtin Sergius legten zwei prachtvolle Lorbeerkränze mit rothen Schleifen am Denkmal nieder. Auch von den anderen Mitgliedern des Großherzogl. Hanſes von Prinz Wilhelm und Mittwoch, den 30. November 1898. I. Jahrgang. Heinrich von Heſſen, ſowie von zahlreichen Deputationen wurden Kränze am Denkmal niedergelegt, ſodaß deſſen Sockel davon bedeckt war. Um 1 Uhr ſetzte ſich der Feſtzug der aus 114 Vereinen und 18 Muſfikkapellen beſland in Bewegung um an den Herrſchaften vorbei zu defi⸗ liren. Einen prächtigen Anblick boten die in ihrer Landestracht erſchienenen Schlitzer und Lauterbacher Bauernmädchen, von denen der Großherzogin ein pracht⸗ volles Bouquet aus Maiblumen mit Bändern der Landesfarben überreicht wurde. Auch die Wormſer Vereine und die Gießener Studentenſchaft in voller Wichs boten ein farbenprächtiges Bild. Erſt gegen 2 Uhr war die ganze Feier beendet in die leider inſofern ein Mißton kam als der auf der für die Ehrengäſte errichteten Eſtrade weilende Major Becker von der Artillerie von einem tödtlichen Schlaganfall getroffen und als Leiche vom Platz getragen wurde. Darmſtadt, 25. Nov. Der Großherzog ernannte mit dem heutigen Tage den Miniſterialpräſidenten Küchler zum Finanzminiſter und verlieh dem Schöpfer des Landesdenkmals, Profeſſor Schaper⸗Berlin, das Kommandeurkreuz des Ludwigsordens. Aus Heſſen, 26. Nov. Mit den Mitgliedern des Miniſteriums des Innern kann in der Zukunft nur noch Mittwochs und Samſtags Vormittags in den Geſchäftsräumen des Miniſteriums mit Sicherheit Rücksprache genommen werden. Nach einer diesbezüg⸗ lichen neueren Verfügung kann zu anderen Zeiten nicht ſicher darauf gerechnet werden, die Mitglieder des Miniſteriums zu ſprechen. Berlin, 26. Nov. Durch Kabinetsordre wird der Reichstag zum 6. Dezember einberufen. — Gegenüber der franzöſiſchen Blättermeldung, daß ſeitens der deutſchen Regierung Schritte beim Miniſterium des Aeußern in Paris gethan worden ſeien, um als eine Conceſſion das Recht für den deutſchen Conſul zu erwirken, die deutſchey Katholiken in Paläſtina zu beſchützen, iſt die„Post“ in der Lage, zu konſtatiren, daß keine Verhandlungen wegen der Protektoratsfrage in Paris ſtattfinden. Es könnten auch keine ſtattfinden, weil es einzig Sache des deutſchen Reiches ſei, ob es ſeine Unterthanen in der Fremde unterſtützen wolle und könne. München, 26. Nov. Die„Allgemeine Zeitung“ enthält ein Privattelegramm aus Stuttgart vom 25., welches lautet:„In Folge der perſönlichen Rück⸗ ſprache des Kaiſers mit dem Könige Wilhelm hier und dem Prinzregenten Luitpold in München iſt in der Lippe'ſchen Frage eine Wendung eingetreten, welche allen Vaterlandsfreunden zur Befriedigung gereichen kann. Zwiſchen dem Kaiſer und der Mehrzahl der größeren Bundesfürſten iſt eine volle Uebereinſtimmung erzielt worden dahin, daß auch in der Behandlung 6 dieſer Frage die großen nationalen Geſichtepunkte den Ausſchlag geben müſſen, denen gegenüber kleinere Diverenzen zurückzutreten haben. Berlin, 26. Nov. Nach einer officiöſen Mitthei⸗ lung iſt während der Anweſenheit des Kaiſers in München durch directe Beſprechungen zwiſchen ihm und dem Prinz⸗Regenten Luitpold über die Militär⸗ Straf⸗Prozeßordnung volle Einigkeit erzielt worden. Der Prinz Regent hat in die Errichtung eines bay⸗ riſchen Senats mit dem Sitz in Berlin beim Oberſten Militär⸗Gerichtshof eingewilligt. Dagegen hat der Kaiſer Bayern das Recht der Ernennung des Vor⸗ ſitzenden in dieſem bayriſchen Senat und des Militär⸗ Anwaltes an demſelben eingeräumt. Berlin, 28. Nov. Dem Reichstag wird zugleich mit dem Etat eine Vorlage über die Erhöhung der Friedenspräſenzſtärke des deutſchen Heeres zugehen, welche am 1. Oktober 1899 in Kraft treten ſoll. Wie verlautet, ſoll der Entwurf vornehmlich begründet werden durch den Hinweis auf die Erhöhung der Präſenzſtärke in den Nachbarreichen und auf die Er⸗ fahrungen im jüngſten ſpaniſch⸗amerikaniſchen Kriege, in welchem die mangelhafte Bereitſchaft die ſchlimm⸗ ſten Folgen gezeitigt habe; andererſeits ſei auf abſeh⸗ bare Zeit an eine Verwirklichung des ruſſiſchen Ab⸗ rüſtungsvorſchlags nicht zu denken. Berlin, 28. Nov. Sämmtliche deutſche Bundes⸗ regierungen haben ſich der„Nordd. Allg. Ztg.“ zufolge neuerdings über einheitliche Grundſätze bei Ueberwachung der anarchlſtiſchen Bewegung geeinigt. Zur Beſchleuni⸗ gung des Nachrichtendienſtes ſollen ſich die Polizeibe⸗ hörden künftig auf direktem Wege beſtimmte Mitthei⸗ lungen machen; außerdem ſoll eine geheime Sammel- ſtelle für Nachrichten in Berlin eingerichtet werden. Hoffentlich iſt man vorſichtig gegenüber den Nachrichten der„Agenten“. Ausland. Paris, 26. Nov. Der Vertheidiger Piequarts, Labori, erklärte einem Interviewer gegenüber, er bürge dafür, ſeinen Klienten von der Beſchuldigung der Fälſchung und des Gebrauchs von Fälſchungen ohne große Schwierigkeiten entlaſten zu können. Paris, 26. Nov. Der Unterſuchungsrichter Ber⸗ tulus beſchäftigt ſich augenblicklich mit der Aus⸗ lieferung Eſterhazy's aus England. Die Ausführung ſcheint jedoch mit großen Schwierigkeiten verbunden zu ſein, da ſich Eſterhazy nicht in London, ſondern an einem kleinen Platze Englands befindet. Paris, 28. Nov. Dupuy iſt entſchloſſen, Zur⸗ linden zu opfern. Er wird ſich der Initiative der Kammer nicht widerſetzen. Einige chauviniſtiſche und radikale Abgeordnete werden die Abſchaffung des Senats Das Wild im Spiegel. Roman von Viktorien Duval. Nachdruck verboten. 8. Fortſetzung. Der Letztere mußte dicht neben dem Fenſter fitzen; linjenſcharf hob ſich ſein Schatten von dem weißen Ge⸗ webe ab und mit magiſcher Gewalt bannte dieſes ſchwar⸗ ze Schattenbild den Blick Harry's, denn daſſelbe zeigte auf ein Haar genau die Umriſſe des Mannes, deſſen Bild er im grauen Dämmerlicht des Begräbnißtages Mr. Li⸗ vingſtons's in dem Spiegel geſehen hatte. Wer war dieſe räthſelhafte Erſcheinung? Und was veranlaßte Mrs. Livingſton zu dieſem offenbar geheim⸗ nißvollen Beſuch Das Mädchen ſtand neben dem ſitzenden Manne. Jetzt beugte ſie ſich über ihn und ſtrich ihm offenbar liebkoſend mit der Hand über Stirn und Haar. Harry's Gedanken drohten ſich zu verwirren. Wel⸗ cher Art auch das unerklärliche Rathſel war, Fauſta war mit in dem geſchmiedeten Komplott. Dieſe Gewißheit raubte ihm faſt die Beſinnung. Aber nur vorübergehend war die Schwäche, welche ihn ergreifen wollte, dann urplötzlich kam eine Entſchloſ⸗ ſenheit über ihn, wie er ſie nie zuvor verſpürt hatte. Wie unter der Berührung einer eiskalten Schlange legte es ſich mit feſtem Druck um ſein Herz— „Ich wollte, ich hätte Plinkerton bei mir,“ murmelte er halblaut vor ſich hin.„Selbſt Abraham Kappel wäre beſſer, als Niemand zur Hand zu wiſſen!“ „Sehr verbunden für die gute Meinung,“ ertönte da mit einem Male eine unterdrückte Stimme dicht neben ihm. l„Ich bin hier und ſtehe zu Ihren Dienſten. Ein intereſſantes Bild auf dem Vorhang dort oben, nicht wahr, Doktor Stanton? Ich wollte, daß ich es mir mit einer Schere herausſchneiden könnte.“ Nicht wenig beſtürzt über Abraham Kappel's plötz⸗ liche Anweſenheſt hatte Harry ſich dieſem zugewandt; aber faſt ougenblicklich gelang es ihm, ſeine Faſſung zurückge⸗ winnen und mit ſcheinbarer Ruhe die Frage zu ſtellen: „Für wen halten Sie denn den Mann, Kappel 7“ „Ihre Augen ſind ſchärfer, als die meinen,“ lautete die Antwort.„Sagen Sie mir, für wen Sie ihn halten!“ „Für keinen Andern als für Oberſt Livingſton! verſetzte Harry kühl. „Falſch gerathen, Doktor.“ „Es iſt ſo wenig Oberſt Livingſton, als wie ich das bin.“ f 5 iſt es denn, wenn Sie Ihrer Sache ſo ſicher n* „Ich bin mir derſelben ganz ſicher.“ „Nun, wer iſt es?“ „In einem oder in zwei Tagen ſage ich es Ihnen, Doktor.“ „Warum nicht jetzt?“ „Weil ich mir nicht ſicher bin, ob Sie auf unſere Seite ſind.“ Harry biß ſich auf die Lippen; durchſchaute der An⸗ dere ihn? „Wie kommen Sie hierher, Kappel? Tragen Sie eine Tarnkappe?“ „Was ſoll ich tragen, Doktor P“ fragte er zurück. „Wenn ich Sie verſtehen ſoll, ſo reden Sie deutlich. Ich kenne die fremden Worte ja nicht.“ „Wen wollen Sie ausſpioniren die Livingſtons oder 2—„fragte Harry dem Manne forſchend ins Geſicht ehend. „Hauptſächlich die Andern,“ verſetzte Kappel.„Ste gebrauchen keine Aufpaſſer.“ Dabei lachte er leiſe. „Ich bin zur Feldarbeit hierhergekommen und habe in den letzten Tagen Korn in der Umgegend geſchnitten.“ „Und jetzt werden Sie vermuthlich Jenen dort oben verrathen, daß ich Ihnen auf der Fährte bin, bevor ich die Hilfe der Polizei erlangen kann 7“ „O, nicht doch, laſſen Sie die Polizei nur aus dem Spiel! Ich werde Nichts verrathen und auch Niemanden warnen. An dem, was im Werke iſt, haben Mrs. Living⸗ ſton und Miß Fauſta keinen Antheil.“ „Aber es giebt einen feinen Schachzug, den Sie thun können. Heben Sie den Dexter Bruce aus dem Sattel und heirathen Sie Miß Fauſta Doktor Stanton.“ „Damit iſt Alles gethan! Sie wehren heftig ab, aber ich ſage Ihnen, Sie ſind auf dem Holzweg, wenn Sie glauben, daß Miß Fauſta in Alles eingeweiht, ja, ſogar dabei behilflich ſei. Ich ſchwöre Ihnen einen hei⸗ ligen Eid, daß das Mädchen, welches Sie dort oben am Fenſter ſehen, Nichts von dem Spiel weiß, welches um ſie her vorgeht!“ Harry's ſchwache Hoffnung flammte noch einmal 25 Aber die Falten auf ſeiner Stirn verſchwanden nicht. „Die Thatſache ſind äußerſt verwickelt und ſeltſam,“ ſprach er.„Wenn der Mann, der dort hinter dem Vor⸗ hang ſitzt, Oberſt Livingſton iſt, ſo wäre Alles klar. Iſt er es aber nicht, wer iſt es dann d“ „Es iſt— ich habe einen Schwur geleiſtet, den ich nicht verletzen kann; ich darf keiner Menſchenſeele Etwas vertrauen, was auf dieſen Mann Beziehung hat. Das ſteht mir jedoch frei, zu ſagen, daß er nicht Oberſt Li⸗ vingſton iſt. Fragen Sie doch Miß Fauſta, wer er iſt.“ „Ich ſollte Miß Fauſta danach fragen?“ wieder⸗ holte Harry. „Weshalb nicht?“ gab Kappel zurück.„Sie wird es Ihnen bereitwillig ſagen, wenn ſie fühlt, daß Sie ein Freund der Familie find.“ „Daran möchte ich zweifeln, Kappel. Wenn ſie er⸗ fahren, daß ich ihnen bis hierher gefolgt bin, ſo wird Dexter Bruce ſchon dafür ſorgen, das ein ſo gefährlicher Freund aus dem Wege geſchafft werde. Wiſſen Sie, daß, derſelbe heute Nachmittag in Newport angekommen iſt.“ „Nein. Woher ſollte ich es wiſſen?“ „Ich glaube, er ſei bei den Damen im Wagen ge⸗ weſen!“ „Nein, er war das nicht. Ich ſah ſie ausſteigen und nachher ging ich wie zufällig an der Kutſche vorbei und guckte hinein. Ich gab dem Kulſcher Feuer für ſeine Pfeife, und danach kam ich hierher, um mich davon zu überzeugen, was es da droben im Zimmer gäbe. Bruce iſt alſo wieder in Newport! Folgen Sie meinem Rath und nehmen Sie ſich vor ihm in Acht. Sie können gar nicht vorſichtig genug ſein!“ „Er ſoll ſich ſelber in Acht nehmen,“ verſetzte Harry 8 15 1780 fürchte mich nicht vor Bruce und ſeinen en!“ Aber Kappel ließ nicht nach, in ihn zu dringen, bis beantragen. Man fürchtet, daß die Perſon des Prä⸗ ſidenten Felix Faure in die Debatte hineingezogen werden wird. Die Agitation in der Picquart⸗Ange⸗ legenheit wächſt unaufhörlich. Die Proteſtliſte trägt bereits 40 000 Unterſchriften. Paris, 28. Nov. Frau Dreyfus erhielt folgende Depeſche ihres Gatten:„Ich freue mich mit Euch 1 meine moraliſche und körperliche Geſundheit gut. Paris, 28. Nov. Der„New Dork⸗Herald“ meldet, die ſpaniſche Regierung gabe beſchloſſen, keine einzige von den Spanien verbleibenden Inſeln zu behalten, ſondern dieſelben an den Meiſtbietenden zu verkaufen, um der finanziellen Nothlage abzuhelfen. Madrid, 28. Nov. Die Vereinigten Staaten boten Spanien 10 Mill. Dollar für die Abtretung der Karolinen⸗Inſeln. Petersburg, 26. Nov. Wie verlautet, ſieht die Zarin einem freudigen Familienereigniß entgegen. London, 26. Nov. Die„Times“ beſprechen in einem Leitartikel die deutſch⸗engliſchen Beziehungen und ſagen: Seite an Seite zu ſtehen mit der engliſch ſprechenden Bevölkerung der ganzen Erde zur Aufrecht. erhaltung des Friedens und zur Fortentwickelung der Handelspolitik ſei die richtige Politik Deutſchlands bei den Bedingungen der Jetztzeit. Es gebe keine britiſche Kolonie, bei der nicht deutſches Kapital und deutſche Staatsangehörige intereſſirt ſeien. Durch ſeine dauernde freundſchaftliche Haltung gegenüber dem britiſchen Weltreich ſchützte Deutſchland in Wahrheit die über⸗ ſeeiſchen Intereſſen weit umfaſſender, als durch ſeine Kolonien. England verlange dafür von deutſcher Seite weiter nichts, als daß es ſich nicht daran betheilige, England in Europa oder anderswo Ungelegenheiten zu ſchaffen. Nah und Fern. * Viernheim, 28. Nov. Eine außerordent⸗ lich große Anzahl von Ordensauszeichnungen und Charakterertheilungen hat Se. Kgl. Hoheit der Groß⸗ herzog anläßlich der Feier am 25. November ver⸗ liehen. Von hier erhielt der Holzſetzer Herr Phil. Adler 2. das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für treue Arbeit“. Mannheim, 26. Nov. Am Mittwoch früh fingen im iſraelitiſchen Pfruͤndnerhaus die Kleider einer 82 Jahre alten Pfründnerin Feuer. Die Greiſin erlitt dabei ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie Abends 10 Uhr desſelben Tages ſtarb.— Ein bedauerns⸗ werther Unglücksfall ereignete ſich in der Maſchinen⸗ fabrik von Joſef Vögele. Ein daſelbſt in Arbeit ſtehender Hobler gerieth ſo unglücklich zwiſchen eine im Gange befindliche Hobelmaſchine und eine dahinter liegende Wand, daß ihm das eine Bein total abge⸗ drückt und das andere ſtark zerqueſcht wurde. Frankenthal, 26. Nov. In der Kühnle'ſchen Maſchinenfabrik ereignete ſich vorgeſtern Abend ein bedauerlicher Unglücksfall. Beim Gießen kippte eine 4 Zentner ſchwere Pfanne um und ergoß ihren glühenden Inhalt über die Füße des verheiratheten Gießers Bernhard Kroll von hier, der ſchwere Brand- wunden davontrug. Lampertheim, 26. Nov. Wie man hört, wollte vor kurzer Zeit eine Firma eine Fabrik am hieſigen Platze anlegen. Da aber infolge der ver⸗ langten hohen Bodenpreiſe nur geringe Ausſicht dazu vorhanden iſt, daß der Ort ſelbſt durch einen Schienen⸗ ſtrang mit dem naheliegenden Hafen im Altrhein ver⸗ bunden wird, ſo zerſchlugen ſich die Unterhandlungen und iſt damit eine weitere Steuerkraft und Arbeits⸗ gelegenheit dem Ort entzogen worden. Lampertheim, 25. Nov. Die Eheleute Schneikert feierten am letzten Sonntag als älteſtes Ehepaar des Ortes die diamantene Hochzeit. Von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog wurde ihnen ein Ge⸗ ſchenk von 25 Mk. zu Theil, worüber die beiden ſehr bedürftigen Leute hoch erfreut waren; außerdem wurden ſie von hieſigen vermögenden Bürgersleuten mit Backwerk, Wein und Speiſen beſchenkt. Er war in dieſem Jahre 83 und ſie 82 Jahre alt. Ein kleiner Hauſirhandel mit Gemüſen, den die Frau noch betreibt, hilft beiden neben der ortsüblichen Unter⸗ ſtützung über die äußerſte Noth hinweg. Hirſchhorn, 25. Nov. Mit der Dampfſchiff⸗ fahrt für Perſonalbeförderung auf dem Neckar von Mannheim bis Heilbronn wird es alſo wirklich ernſt. Zur Zeit bereiſt eine Kommiſſion die betheiligten Ge⸗ meinden, um das Nöthige wegen Anlage der Lan⸗ dungsplätze ꝛc. zu veranlaſſen, indem bis März ſchon zwei Dampfer in Dienſt geſtellt werden ſollen. Heidelberg, 26. Nov. Hier ſchoß eine ver⸗ heirathete Frau in einem Anfalle von Geiſtesſtörung einen Revolver auf ſich ab. Die Kugel drang unter⸗ halb der Bruſt ein. Schwerverletzt wurde die Frau in das akademiſche Krankenhaus verbracht, wo ſie im Laufe des Nachmittags ſtarb. Wald-Michelbach, 26. Nov. Hier fanden dieſe Woche wieder bereits zwei bedenkliche Schlägereien unter den fremden Eiſenbahn⸗Arbeitern ſtatt, wobei viel Blut floß. Unſere thatkräftige Gensdarmerie wäre der Situation jedenfalls nicht Herr geworden, wenn nicht noch kräftige hieſige junge Leute energiſch zuge⸗ griffen hätten. Friedrichsfeld, 27. Nov. Geſtern früh zwiſchen 7 und 8 Uhr hat ſich der Werkmeiſter der deut⸗ ſchen Steinzeugwaaren⸗Fabrik in Friedrichsfeld, Ro bert Krüger, in ſeiner Wohnung in einem Anfall von Schwermuth mit einem Revolver erſchoſſen. Krüger, in den 60er Jahre ſtehend, litt ſchon ſeit einiger Zeit an einer unheilbaren Krankheit, was denſelben in Schwermuth verſetzte und zu dieſer verhängnisvollen That veranlaßt haben mag. Sand(Amt Kehl), 28. Nov. Die Verhandlung in der bekannten Reichstagswahlfälſchungsangelegenheit findet am Samstag den 3. Dezember, Vormittags 9 Uhr, vor der Strafkammer in Offenburg ſtatt. Karlsruhe, 26. Nov. Ein adliger Anarchiſt wurde geſtern morgen im„Storchen“ verhaftet. Der⸗ ſelbe war der hieſigen Polizeibehörde als ſolcher be⸗ reits von Konſtanz aus aviſirt worden. Er iſt aus Rußland gebuͤrtig und heißt Caſimir von Kawalski. Derſelbe war von Baden⸗Baden aus hierher ge⸗ kommen. Baden-Baden, 26. Nov. Am Donnerſtag Nachmittag wurde auf dem Bahnhof in Oos eine Anarchiſtin verhaftet und in's Amtsgefängniß verbracht. Das Frauenzimmer, eine kleine unanſehnliche Perſon, war in Begleitung eines Mannes von Freiburg ge⸗ kommen und war im Beſitze einer Fahrkarte nach Heidelberg. Die Polizei war von Freiburg aus auf das Weib aufmerkſam gemacht worden, und dürften die zwei identiſch ſein mit dem auch in Karlsruhe geſuchten Anarchiſtenpaar. Pforzheim, 26. Nov. Ein Pferd, das letzten Roßmarkt am 7. d. Mts. hier ſtehen geblieben war, wird vom Bezirksamt ausgeſchrieben, weil ſich bis jetzt kein Eigenthümer zu demſelben gemeldet hatte. Brombach(A. Lörrach), 26. Nov. Auch hier machen ſich die Italiener vor ihrem Abzug bemerkbar Sonntag Nachts zechte eine Anzahl ſolcher in einer Wirthſchaft. Es brachen unter ihnen Streitigkeiten aus, wobei es blutig hergegangen ſein ſoll, ſo daß die einheimiſchen Gäſte um nicht unter die Hände dieſer Rauhbeine zu fallen, die Wirthſchaft verlaſſen 3 mußten. JBei mehreren Italienern wurden Hausſu⸗ chungen vorgenommen, wobei blutige Kleider und Wäſcheſtücke, ſowie zerkratzte Köpfe zum Vor ſchein ka⸗ men. Die theilweiſe ermittelten Thäter wurden in's Amtsgefängniß abgeführt. Königsbach, 25. Nov. Einen ſonderbaren Fund machte vorgeſtern Abend die Frau des Bahn⸗ hofsverwalters Roth hier. Dieſelbe merkte ſchon einige Tage, daß es auf dem Heuſpeicher nicht ganz geheuer war. Als Frau Roth nun wieder dieſelbe Wahr⸗ nehmung machte, ſtieg ſie den Speicher hinauf und fand da eine weibliche Perſon, die ſich ganz in's Heu verkrochen hatte. Der Aufforderung, aufzuſtehen, konnte dieſelbe nicht nachkommen, da ſie ganz entkräftet war. Wie ſie angabt, heiße ſie Louiſe Breitner, aus Rhodt, ſei 22 Jahre alt und habe nun ſeit 8 Tag en, während deren ſie ſich übrigens auf dem Speicher aufhielt, nichts gegeſſen, ſondern ſei nur während der Nacht herunter⸗ gekommen und habe Waſſer getrunken. Sie habe die Abſicht gehabt, ſich verhungern zu laſſen. Was dieſes Frauenzimmer, das übrigens ganz gut gekleidet war und nicht den Eindruck einer Vagabundin machte, zu dieſer That bewog, konnte man bis jetzt noch nicht in Erfahrung bringen. Die letzte Nacht brachte ſie im hieſigen Wachtlokale zu. Hügelheim(A. Lörrach), 26. Nov. Einen ſeltenen Fund machte dieſer Tage der Bürger Joſeph Wurz. Er fand beim Abräumen eines Krautackers, von den weit ausgebreiteten Blätter eines großen Kraulkopfes ſchützend bedeckt, einen noch recht gut er⸗ haltenen 100 Mark-⸗Schein. Charleſton, 26 Nov. Die norwegiſche Bark „Safir“ iſt während eines heftigen Orkanes in den Gewäſſern von Bahia geſunken. Von 15 Matroſen der Beſatzung ſind 10 durch Haifiſche verſchlungen worden, 5 wurden gerettet. Vreisnotirungsſtelle des Heſſiſchen Landwirthſchaftsraths am Fruchtmarkt zu Frankfurt a. M. Montag, den 28. November, nachmittags 12½ Uhr. Per 100 Kilog. gute marktfähige Waare, je nach Qualität, loco Frankfurt a. M. Weizen, hieſiger, Mk. 17.25 bis 17.30 Roggen, hieſiger,„ 15.00„ 15.20 Gerſte, hieſige,„ 176 18 Hafer, hieſiger,„ 14.40„ 14.60 Amtliche Notirung am Schlachtviehhof zu Frankfurt a. M. vom 28. November. Per 50 kg Schlachtgewicht: Ochſen Mk. 59- 70 Bullen„ 56—60 Stiere u. Rinder vollfleiſch. 55—57 Kühe, vollfleiſchige ausgemäſtete 45—47 „ ältere ausgemäſtete und gering genährte Stiere u. Rinder 31—37 Kälber Mk. 55—75 Schafe„ 40—58 Schweine„ 59— 61 „Die Preisnotierungskommiſſion. Todesfall eines Theilhabers und Neu-Uebernahme veranlassen uns zu einem Wirklichen Ausverkauf N für Weihnachtsgeschenke in Damenkleiderstoffen für Winter, Herbst, Frühj. u. S u. offer. beispiel 6 Mtr. soliden Winterstoff 1 10 Prozent extra Rabatt auf alle schon reduzirten Preise während der ſmtentu-Lgudation. z. Kleid f. M. 1.80 6„soliden Santiagostoff„„„„ 2.10 6„sol. Negligeé u. Velourstoff,,„„ 2.70 6„ solides Halbtuch. sowie neueste Eingänge der modernsten Kleider- und Blousenstoffe für den Winter, versenden in einzelnen Metern b. Aufträgen v. 20 Mark an franco Oettinger& Co., Frankfurt a. M. Versandthaus. Modebilder gratis.] Stoff z. ganz. Herrenanzug f. M. 3.75 J mit 10 Prozent .„ 2 Cheviotanzug„„ 5.85] extra Rabatt. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Muster auf Verlangen franco. Harry ihm ſchließlich das Verſprechen gegeben hatte, ſeine Entdeckung, den geheimnisvollen Doppelgänger des todten Oberſt betreffend, nicht offenbaren zu wollen, bis ſeine Unterredung mit Mrs. Livingſton am folgenden Morgen ſtattgefunden haben würde. b Unzufrieden mit ſich ſelber ritt Harry dann eilig eim. Beging er mit dieſem Verſprechen nicht einen Ver⸗ rath an ſeines Onkels Intereſſen d Er glaubte Kappel's Verſicherung, daß Fauſta ſchuld⸗ los ſei. Sein eigener Wunſch ſtimmte zu ſehr mit dieſer Behauptung überein. Wie ſollte er es über ſich gewinnen, Schmach über das ſchuldloſe Mädchen zu bringen? Welcher Nachtheil konnte denn in der Verzögerung von wenigen Stunden liegen? Nicht der mindeſte, falls Kappel ein ehrlicher Menſch war und nicht das bezahlte Werkzeug der gegneriſchen Partei. Aber eben dieſes Verdachtes vermochte Harry ſich nicht zu erwehren. Die Umſtände ließen es nur allzu⸗ möglich erſcheinen. War aber das der Fall, dann hatte er ihm das Verſprechen, keine Schritte vor dem morgigen Nachmittag zu thun, nur abgerungen um Zeit und Gelegenheit zur Flucht für jenen geheimnißvollen Doppelgänger des todten Oberſten zu gewinnen. In ſeinem Hotel angekommen, begab Harry ſich direkt in ſein Zimmer, in welchem er raſtlos auf⸗ und abzu⸗ wandern begann, unmuthig über ſich ſelber. Ein Klopfen ließ ihn zuſammenfahren. Ein Kellner brachte einen Brief von Mrs. Paran; derſelbe enthielt die freundliche Mittheilung, daß der junge Lord Lovell in ihrem Hauſe ſei und daß ſie ein kleines Kränzchen improviſirt habe. „Wenn Sie frei ſind, dann kommen Sie doch bitte ſofort!“ ſchloſſen die liebenswürdigen Zeilen. Harry war froh, eine Gelegenheit zu finden, ſeinen fieberſſchen Gedanken zu entfliehen, und ſo warf er ſich in Geſellſchaftstollette und begab ſich zu Mrs. Paran, wo er eine kleine, auserleſene Verſammlung zu Ehren der Anweſenheit Lord Lovell's zugegen fand. Man tanzte bereits. Harry, nicht beſonders dazu aufgelegt, plauderte ei⸗ nige Minuten mit Mrs. Paran, die ihm unter Anderm erzählte, daß ſie ihren Wagen ausgeſchickt habe, um ihre kleine Freundin Fauſta Livingſton zu holen. Er hörte das mit einem Gleichmuth an, wie das ſonſt nicht der Fall geweſen wäre, und begab ſich dann, nachdem die Dame des Hauſes ſich anderen Gäſten zuge⸗ wendet hatte, auf die breite Piazza hinaus, die vom Mond⸗ licht überſilbert dalag. Im Schatten der reich wuchernden Rebenranken lehnte er ſich gegen einen Pfeiler und verſank in ein tiefes Nachdenken über die Ereigniſſe des Abends. „Was nun wohl mein Onkel dazu ſagen würde?“ Er wußte es nicht, daß er die Worte laut geſprochen hatte. Er fuhr deshalb auch erſchrocken zurück, als eine Stimme dicht neben ihm wie ſcherzend wiederholte:„Was würde denn Ihr Onkel dazu ſagen, Doktor Stanton?“ Antlitz zu Antlitz ſtand Harry Fauſta Llvingſton gegenüber. Das Erſcheinen des Mädchens war ein zu überra⸗ ſchendes geweſen, als daß Harry es über ſich vermocht hätte, ſogleich ein Wort der Erwiderung zu finden. Um Fauſta's Mund zuckte es wie ein leichtes Lächeln, doch im nächſten Moment war auch das erloſchen, als ſte ſeinen verſtörten Blick begegnete. „Ich bitte um Verzeihung!“ ſtammelte ſie, indem ſtie Miene machte, ſich zurückzuziehen. Aber Harry verhinderte ſie daran. „Gewähren Sie mir die Ihrige!“ verſetzte er haſtig. „Gehen Sie nicht, Miß Livingſton! Ich war in Gedan⸗ ken verloren, als Sie zu mir ſprachen. Es iſt eine üble Gewohnheit von mir, mit offenen Augen zu träumen. Erweiſen Sie mir volle Vergebung, indem Sie ſich meine Geſellſchaft gefallen laſſen!“ Sie wechſelte die Farbe bei der unverkennbaren Wär⸗ me ſeines Tones, aber ſie weigerte ſich nicht, ſich auf die Ruhebank niederzulaſſen, nach welcher er ſie hingeleitete. „Ich bin ſoeben erſt gekommen,“ ſagte ſie.„Ich wünſchte, zu Hauſe zu bleiben; da jedoch Mrs. Paran mir ihren Wagen ſchickte, ſo fürchtete ich, ſie durch eine Weigerung zu beleidigen, obgleich es mir wehe thut, Froh⸗ ſinn heucheln zu müſſen!“ In ihren blauen Augen ſchimmerten die Thränen und einige Minuten lang ſaßen Beide ſchweigend Seite an Seite, Minuten, während welchen Harry ſich völlig hingeriſſen fühlte von dem bezaubernden Liebreiz dieſes Mädchens. So glückſelig fühlte er ſich in ihrer Nähe, daß er es ſelbſt nicht begriff, was ihn bewog, den ſüßen Traum zu brechen, indem er, faſt unbewußt, ſprach: „Ich hätte es kaum gedacht, das Sie Mr. Bruce im Stiche laſſen würden, um hierher zu kommen.“ Ein Fröſteln durchſchauerte ihre ſchlanke Geſtalt. Vielleicht trug die kühle Abendluft, welche friſch von der See herüberblies, die Schuld daran. Sie ſchaute Harry einen Moment faſt flehend an; dann jählings blitzte etwas von dem Stolz, der ihrer Mutter eigen war, in ihren Augen auf und mit Haſt — ſie ſich, indem ſie in kaltem, konventonellem Tone prach: „Wollen Sie mich vielleicht zu Mrs. Paran be⸗ gleiten?“ Der Zauber war vorüber. Sich verbeugend, leiſtete Harry ihrer Aufforderung Folge und er fühlte kaum ihre Hand auf ſeinem Arm, während er ſie in den Saal führte.— Als er ſich dann nach einiger Zeit nach Fauſta um⸗ blickte, war ſie verſchwunden, ehe daß er an ſie die Frage hatte ſtellen können, welche ihm auf der Secle brannte, die Frage nach der Silhouette auf dem Fenſtervorhang. (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Das iſt die wahre Liebe, die immer und immer ſich gleich bleibt; Wenn man ihr alles gewährt, wenn man ihr alles verſagt. Bleibe nicht am Boden haften, Friſch gewagt und friſch hinaus! Kopf und Arm mit heitern Kräften, Ueberall ſind ſie zu Haus. Wo wir uns der Sonne freuen, Sind wir jede Sorge los; Daß wir uns in ihr zerſtreuen, Darum iſt die Welt ſo groß. len b, I kt ank den ſen gin zu 15 , urt en fir 80 10 hon N; 1 Auszug den bürgerlichen Standesbüchern der Gemeinde 5 Heddesheim vom Monat Oktober 1898 Geborene: 92. Eliſabetha, T. d. Landbriefträgers Mich. Keßler, T. d. Küfers Jakob Maas 2 94. Karl, S. d. Fabrikarb. Gg. Hemmerich, 95. Anna Maria, T. d. Spenglers Georg Knapp, 96. Margaretha, T. d. Fabrikarb. Johann Lang, 97. Johann, S. d. Bahnarb. Adam Hoppner 05 Katharina, T. d. Taglöhners Jakob Schmitt in 67. 93. Luiſa Eliſabetha, 98. Straßenheim, 99. Maria, T. d. Fabrikarb. Leonhard Jöſt, 68. Martin, S. d. Bahnarbeiters Ludwig Leonhard 100. ——— 2 63. Anna Maria, T. 7 Wochen alt, 64. Wilhelm, S. d. Fabrikarb. Johann Schork, 12 Wochen alt, 65. Joſef, S. d. Fabrikarb. Lukas Lederle, 3 Wochen, 2 Tage alt, 66. Georg, S. d. Monate alt, Leo Sebaſtian, S. d. Ziegeleiarb. Wilhelm Heck⸗ mann, 3 Monate alt, ein todtgeborenes Kind, weiblichen Geſchlechts, des Maurers Julius Klemm, Geſtorbene: Schmieds Valentin 101. Heinrich, S. d. Bahnarbeiters Nik. Trapp, 102. Michael, S. d. Fabrikarb. Franz Kielmann. d. Fabrikarb. Valentin Alles,] 2. Schubach, 4 4 Aufgebotene: 1. Taglöhner Gg. Heinrich Kolb mit Anna Margaretha Noe Wwe. geb. Bentzinger, Fabrikarbeiter Johann Kettner von Doſſenheim mit Maria Lederle, Landw. Jakob Fontius mit Eliſabetha Zeilinger, 4. Taglöhner Joſeph Vierling mit Eva Maier von Lützelſachſen, 4. Dienſtknecht Franz Gölz in Straßenheim mit Eliſa⸗ betha Weis. Getraute: 10. Ziegler Franz Karl Müller von Ladenburg mit Anna Maria Maſengarb Wwe. geb. Kunzmann, 11. Fabr.ekarbeiter Georg Alles mit Sophie Sax von Trapp, 69. Margaretha, T. d. Fabr. J. Lang, 25 Min. alt. Viernheim. 1 Den geehrten Hausfrauen N äthig in der Buchdruckerei dieſes 5„ 3 de 2 6 Frachtbriefe e Haſſia⸗Geld⸗Luotterie. VV.. 4 Gase 5 5 2 Ziehung 20. und 21. Dezember 1898. Haupttreffer M. 12 000 N „Disqué& Co., Mannheim Tanz⸗ Inter ri L 5 * ihre ſo beliebte Marke Elephanten⸗Kaffee Garantirt reiner, gebrannter Bohnen- Kaffee in Packeten à ½,/ und ½ Ko. mit Schutzmarke„Elephant“ verſehen. 1378 Miſchung f. Manilla P. ½ K.. 1, 20 f. Java 0 f. Westindisch„ 1,60 r 5 1% 77 f. Menado 0 f. Bourbon 5 1 1780 fst. Mocca 2.— Durch eigene, beſondere Brenn⸗ art u. ſachverſtändige Miſchungen: Kräftiger feiner Geschmack. Große Erſparniß. Ferner: Naturellgebrannte Kaffee in den bekannten vor⸗ züglichen Miſchungen und Pack⸗ ungen zu obigen Preiſen. Niederlagen in Viernheim bei Herrn Johann Heckmann III., „ Michael Adler, z. Vorſtadt, „ Conrad Winkenbach, „ Valentin Winkler IV., „ Adam Kirchner II. „ Gg. Schmitt VI. und „ A. Weidner Wwe. Hierdurch machen wir die er⸗ gebene Anzeige, daß mit Nächſtem im Gaſthaus zum grünen Laub bei Math. Träger ein neuer Tanz- Kursus eröffnet wird.— Die Tanz⸗ ſtunden ſind 1458 Montags und unnerſtags 9 000 9 Anmeldungen zur Theilnahme am Kurſus bitten wir baldgefl. bei den Unterzeichneten oder im Lokale bewirken zu wollen. Hochachtend Adam Samstag Mathias Mandel, Muſiker. br. med. Hope homöop. Arzt in Halle a. S. Auch brieflich. 28 goldene u. ſilberne Medaillen u. Diplome. Schweizeriſche Spielwerke anerkannt die voll- kommenſten d. Welt. 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B. von den Kaffee⸗Surrogaten ſind die meiſten nichts anderes als Färbemittel. ſtändiger Kaffee⸗Erſatz dagegen iſt Kath⸗ reiner's Malzkaffee, der in Folge ſeiner patentirten Herſtellungsweiſe vom Bohnen— kaffee Geſchmack und Aroma, nicht aber die ſchädlichen Eigenſchaften übernimmt. Kathreiner's Malzkaffee iſt deshalb that ſaͤchlich ein wohlſchmeckender, geſuͤnder und den ſchädlichen Ein voll⸗ F baar, ohne Abzug. Looſe z M. 1,—. Porto und Liſte 25 Pfg. ertra bei L. F. Ohnacker, Darmſtadt. N Echte 5 Ffankfurter Bratwürste N f bnogra Ib. ſind fortwährend zu haben bei Unentgeldl. briefl. Unter⸗ richt im Einigungsſyſtem A. Stumpf. Stolze Schren erhlt 5696 Dankſagung G. Kuieſe in Marburg. Ich litt an Huſten und Aus⸗ 2 Nähmaſchinen wurf. Dazu hatten ſich ſtarke 5 8 5 Schmerzen in der Bruſt und im vor⸗ u. rückwärts gleich Kreuz eingeſtellt, der Appetit ſchön nähend, vollkom⸗ war ſchlecht und ich hatte viel⸗ menſte Konstruktion und fach Herzklopfen. Ich wandte leiſtungsfähigſte Maſchine der mich daher an den homöopa⸗ Jebztzeit. 374 thiſchen Arzt Herrn Dr. Familien nähmaſchinen med. Hope in Halle a. S. in all Preislag. v. 35 M. an. Durch deſſen Behandlung wurde Probezeit. Langjährige Ga⸗ ich in kurzer Zeit von meiner rantie. Verl. Sie betelſe Krankheit geheilt, wofür ich Hrn. v. d. altrenommirten Firma Dr. Hope meinen herzlichſten Aug. Mappes in Heidel⸗ Dank ausſpreche und ihn jeder⸗ berg. Vertreter in Viern⸗ mann auf das Wärmſte empfehle, heim: Peter Roschauer, welcher ärztliche Hilfe bedarf. zur Kanone.(gez.) Friedrich Hollburg, ˖ Schackensleben. ö Jũ0 ⁵ðV!ß für Magenleidende! 2 Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durch unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie Magenkatarrh, Magenkrampf, Magenſchmerzen ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vorzügliche heilſame Wirkunger ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs- und Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrich schen Kräuter-Wein Dieſer Kräuter ⸗Wein iſt aus vorzüglichen, helikräftig be⸗ fundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Men⸗ ſchen ohne ein Abführmittel zu ſein. Kräuterwein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krankmachenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neubildung gefunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter- Weines werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte alſo nicht ſäumen, ſein Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mittelne vorzuziehen. Alle Symptome, wie Ropf⸗ ſchmerzen, Aufſtoßen, odbrennen, Blähungen, Nebel- keit mit Erbrechen, die bei chroniſchen(veralteteten) Mag en⸗ leiden um ſo heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. 5 und deren unangenehme Folgen, Stuhlverſtopfung wie Bekklemmung, Kolik⸗ ſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blutanſtau⸗ ungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(Hämorrhoidal⸗ leiden) werden durch Kräuter⸗Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede Unverdaulichkeit, verleiht dem Berdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärme, Hageres, bleiches Ausſehen, Blut⸗ mangel, Entkrüftung ſind meiſtens die Folge ſchlechter Verdauung, man⸗ gelhafter Blutbildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetit⸗ loſigkeit, unter nervöſer Abſpannung und Gemüthsver⸗ ſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſiechen oft ſolche Kranken langſam dahin. W FKräuter⸗ Wein gibt der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. “Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Verdauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, beſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft 1 dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerken⸗ nungen und Dankſchreiben beweiſen dies. Kräuter⸗Wein iſt zu haben in Flaſchen à 4 1,25 und 1,75 Viernheim, Käferthal, Lampertheim, Weinheim, Frankenthal, Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggersheim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in den Apotheken. Auch verſendet die Firma Bubert Ullrich, Leipzig, Weſt⸗ ſtraße 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Originalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto⸗ und kiſtefrei. Vor Nachahmungen wird gewarnt! Man verlange ausdrücklich Hubert Ullrich'schen W Kräuter wein. Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtandtheile ſind: Malagawein 450,0, Weinſprit 100,0, Glycerin 100,0, Roth⸗ wein 240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft 320,0, Fenchel, Anis, 8 amerik. Kraftwurzel, Enzianwurzel, 5 an 10,0. 7 1408 19 FU.. ¶ . ⅛—76t—,t—:::: Grosse Ersparniss. 651 * Vorzüglich gebrannter Kaffee nach Feitler's patentirt. Nöſtverfahren. Zu haben in den meiſten Colonilalwaaren-Handlungen. Bekanntmachung. Johannes Keller 1. und Nikolaus Haas 4., beide von Viernheim, ſind zu Ortsgerichtsmännern daſelbſt er⸗ nannt und verpflichtet worden. Lorſch, den 23. November 1898. Großherzogliches Amtsgericht Lorſch. Dr. Fiſcher. Aufforderung. Im Intereſſe der hieſigen Landwirthe und zur Förderung und Hebung der Schweinezucht iſt es unbedingt erforderlich, daß man beſſeres Zuchtmaterial an weiblichen Mutterthieren ein⸗ führt. Die Gemeinde iſt betr. der Vaterthiere bereits ihren Ver— pflichtungen in weitgehenſtem Maaße nachgekommen und iſt es jetzt Aufgabe der Züchter bezw. Mitglieder des hieſigen Schweinezucht⸗ vereins, auch ihrerſeits, wie oben erwähnt, ſofortige Schritte zu thun. Wir haben zu dieſem Zwecke uns mit bekannten Züchtern in's Benehmen geſetzt und können von dieſen Herren zu beſtimmten Zeiten junge Zuchtſchweine erhalten. Um raſch zum erwünſchten Ziele zu gelangen, iſt es erforderlich, daß ſich ſofort eine Anzahl von cirka 50 bis 60 Mitgliedern und Landwirthen, wenn ſie auch noch nicht dem Vereine angehören, zum Bezuge melden. Nur auf dieſe Weiſe läßt ſich bald erzielen, was wir anſtreben und wird dadurch eine rentable Einnahmequelle den Landwirthen geſchaffen, die vollen und reichen Erſatz fur die ſeitherigen Ausfälle bietet. Anmeldungen werden täglich vormittags auf dem Rathhauſe entgegen genommen, woſelbſt Näheres zu erfahren iſt. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 1468 P ützer. Bekanntmachung. Alle diejenigen Perſonen, welche den Gewerbetrieb im Umher— ziehen im Jahre 1899 fortzuſetzen oder zu beginnen beabſichtigen, werden hiermit aufgefordert, ihre Anträge auf Ertheilung von Wandergewerbeſcheinen ſchon jetzt und zwar unter Vorzeigung der alten Wandergewerbeſcheine bei uns zu ſtellen. Gleichzeitig werden noch die betr. Gewerbetreibenden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Ausſtellung der Scheine in der Reihen⸗ folge des Eingangs der Anträge bei Großh. Kreisamt Heppenheim erfolgt und es nur ihre eigene Schuld iſt, wenn ſie in Folge ver ſpäteter Antragſtellung nicht rechtzeitig in den Beſitz der Scheine gelangen. Viernheim, den 16. November 1898. Großherzogliche N Viernheim. tzer. Aecker⸗ Verkauf. Nachſtehend bezeichnete Aecker beabſichtige aus freier Hand zu verkaufen: 1. Acker im Berlich, 2. Gewann, 3563 Quadratmeter; 2. desgl. am Sandhöferweg, die Langgewann, 2469 mtr.; desgl. am Heddesheimerweg links, 12. Gew., 2550 Omtr.; „ desgl. am Kirſchenweg rechts, 1. Gewann, 1750 Omtr. 5. desgl. im Vaudenfeld, Lachgewann, 399 Klafter; . desgl. im Vaudenfeld, Lachgewann 392 Klafter; „ desgl. am Heddesheimerweg links und rechts, 4 Morgen. Georg Georgi 1. Hof-Instrumentenmacher und Ceigenbauer Heinrich Kessler Mannßeim P 6, 2. Fur Schüler und Anfänger geignet, verkaufe ich eine Partie gebrauchter und neuer Violinen von 6 bis 10 Mark. Gleichzeitig empfehle zu Feſtgeſchenken mein Lager in :mnithern ſchon von 10 Mark an, W 1443 Guitarren, Harmonika von 2 Mark an, in beſter Oualität. Alle Sorten Kinderinſtrumente, Drehorgeln, Sym⸗ phonien, Schweizer Spielwerke zu den billigſten Preiſen. Das Geſchäft bitte nicht zu verwechſeln 1467 1429 Bekanntmachung. Die hieſigen Fuhrwerksbeſitzer werden andurch erſucht, in kei- nem Falle mehr die alte Georg Franz Wwe. nach Mannheim oder Weinheim mitzunehmen. Es iſt im Gegentheil Pflicht eines Jeden, dieſelbe abzuweiſen und womöglich nach Hauſe zu 1449 verbringen. Die Frau iſt ſodaß ihr kann, und wird derjenige, der ſie mitnimmt, für die daraus entſtehenden Folgen und der Gemeinde erwachſenen verantwortlich gemacht. altersſchwach, leicht etwas zuſtoßen Koſten Das Gleiche gilt auch für den Taubſtummen Kaspar Falter⸗ mann. Viernheim, den 22. Nov. 1898. Gr. Pfützer. Aufforderung. Bürgermeiſterei Viernheim. Die Gemeinde beabſichtigt bei genügender Betheiligung der Ein- wohner elektriſches Licht hier einzuführen. alle diejenigen, Wir erſuchen daher welche geſonnen ſind, dieſes Licht einzuführen, ſich innerhalb 8 Tagen auf dem Rath⸗ hauſe bei der Großh. Bürger⸗ meiſterei zu melden, mit der un- gefähren Angabe der benöthigen— den Anzahl Glühlampen. Der Preis der Beleuchtung ſtellt ſich nach eingezogener Er— kundigung fur eine Iökerzige Glühlampe pro Stunde 2 Pfge., fur 10—8 oder 1½—1 Pfennig und hat das Licht dem Petroleum gegenüber bedeutende Vorzüge Auch die⸗ jenigen, welche einen Motoren- betrieb einzurichten beabſichtigen, werden erſucht, denſelben anzu⸗ melden. Eine bindende Kraft haben dieſe Anmeldungen nicht, doch nehmen wir an, daß die An⸗ meldungen bei Errichtung des Elektricitätswerkes dieſes Licht einführen. Alles Nähere zu er— fahren auf der Großh. Bürger— meiſterei. Bei nicht genügender Betheiligung muß das Projekt aufgegeben werden. 1447 Viernheim, den 22. 1898. Gr. Nov. Pfützer. fioffe Machschweine hat zu verkaufen. Nikolaus Roos. Große Auswahl von Blätter⸗Krünzen empfiehlt billigſt .Krautmann, 8 Stühle mit Pateutſitz, ſowie alle Sorten Möbel verkauft und auf Litra P 6, 2 zu achten.. G. B. Hook, Sattler. Ausverkauf wegen Wegzug. Die Reſtbeſtände meines Manufakturwaarenlagers werden wegen Geſchäftsauflöſung und Wegzug zu je⸗ dem annehmbaren Preiſe verkauft. Per 1. Februar iſt die Ladeneinrichtung ze. A. zu verkaufen. 1454 Daniel dustein un.§. Mammelsdorf F 2, 16 Mannheim F 2, 16. 1470 zu verkaufen. 1471 Jähne 5kerzige Lampe Bürgermeiſterei Viernheim. auf 8 Jahre zu verpachten und Bekanntmachung. Montag, den 5. Dezember l. Is. wird mit dem Reinigen der Schornſteine und Privatbacköfen, ſowie mit dem Ausbrennen der Kamine in hieſiger Gemeinde begonnen. Viernheim, den 29. November 1898. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Jan Verpachtung. Am Samſtag, 3. Dezember l. J. Nachmittags 3 Uhr wird die Jagd auf hieſiger Gemarkung auf weitere 6 Jahre vom 1. Februar 1899 bis dahin 1905 im Rathaus dahier öffentlich verſteigert. Die ganze Gemarkung iſt in 2 Diſtrikte eingeteilt und bildet die Straße von Ladenburg nach Muckenſturm die Grenze. Diſtrikt 1: Der weſtliche Theil etwa 465 Hektar; ſchlag 900 Mk. Diſtrißt 2 ſchlag 1100 Mk. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeugniß der zuſtändigen Behörde nachweiſen, daß gegen die Ertei⸗ lung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Der Entwurf des Jagdpachtvertrages liegt zur Einſichtnahme auf dem Rathaus dahier auf. Heddesheim, den 16. November 1898. Der Gemeinderath: Lehmann. 5E Daukſagung. Für die uns während der Krankheit und AE anläßlich des Hinſcheidens unſeres lieben unver⸗ — geßlichen Kindes An⸗ Der öſtliche Theil etwa 600 Hektar; An⸗ 1442 Quintel. Anna bewieſene herzliche Antheilnahme und fuͤr die i. gaahlreichen Kranz⸗ und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch unſeren innigſten Dank. Viernheim, den 29. November 1898. 1473 Die trauernde Familie: Val. Dewald. 25 Ich beabſichtige einen Theil meiner in hieſiger Gewarkung Aecker 1474 Varzellen Liebhaber ganzer oder Theile von Grundſtücken wollen ſich in 2 nächſter Zeit bei Unterzeichneter melden. P. Ehatt Wwe. lambieren, einigen, Ziehen(e . Zähne nur Mk à, Zieh beſte e M. F Frey, Jahntechniker, Mannheim Neckarvorſtadt, Lange Straße 20 beim Feſtplatz. Eben erschien: Tonger's Taschen-Album Bd. VI. 100 ein- und zweistimmige Spiel-Lieder mit leichter Klavierbegleitung für Kindergarten und Familie Nr. 1-100 in einem Band, schön und stark cart. Mk. 1.—. Eltern und überhaupt Allen, denen der Frohsinn der Jugend am Herzen liegt, auf's Wärmste zu empfehlen 1475 Gegen Einsendung des Betrages erfolgt Frankozusendung. Ausführlicher Musikalien-Katalog kostenfrei. verlag von P. J. Tonger, Köln.