* Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. 4 jernheiner An; Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. rere el kiget Anzeigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe At. 97. Ausland. Zum Regierungsjnbiläum Kaiſer Franz Joſeph. Wien, 1. Dez. Kaiſer Franz Joſeph begab ſich geſtern Nachmittag mit der Kronprinzeſſin Stephanie und deren Tochter Eliſabeth nach Schloß Wallwe, um das Jubiläum im Kreiſe der Familie zu feiern. In einem Handſchreiben an die öſterreichiſchen Biſchöfe bemerkte der Kaiſer, daß er angeſichts des Todes ſei⸗ ner Gemahlin das Jubiläum in ſtiller Trauer begehen wolle. Damit ſtehe nicht im Einklang, daß mehrere Genoſſenſchaften geplant hätten, einen Fackelzug zu veranſtalten. Deßhalb wurde davon abgeſehen. Ei⸗ nige Häuſer, beſonders aber Kirchen und Klöſter ſind beflaggt. Geſtern wurde dem Kaiſer auch die Hul⸗ digungs⸗Adreſſe der Stadt Wien überreicht. Die grö⸗ ßeren Städte des Reiches gründen wohlthätige Stif- tungen anläßlich des Jubiläums. Paris, 1. Dez. Der„Courier du Soir“ berich⸗ tet, ſämmtliche Mitglieder des Kaſſationshofes, auch die bis jetzt widerſtrebenden, ſeien jetzt von der Un⸗ ſchuld Dreyfus überzeugt. Dem„Solr“ zufolge ſoll der geheime Doſſier einer aus drei Migliedern des Kaſſationshofes gebildeten Kommiſſion vorgelegt werden. Das„Journal“ beſtätigt inzwiſchen, daß Eſter⸗ hazy ſich am Montag von Rotterdam nach Amerika eingeſchifft habe. Nah und Fern. 8 Q. Heddesheim, 1. Dez. Die Direktion der ſüddeutſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaſt in Karlsruhe hat dem Gemeinderath hier die Mittheilung gemacht, daß ſie das Geſuch um Ertgeilung der Conceſſion für den Bau und Betrieb einer Nebenbahn von Käfer⸗ thal nach Heddesheim nunmehr an das hohe Miniſterium des Gr. Hauſes und der auswärtigen An⸗ gelegenheiten zur Vorlage bringe. Geſuchſtellerin hat ſich bereit erklärt, das bezeichnete Bahnunternehmen zur Ausführung zu bringen, wenn ihr ein Staatszuſchuß 9 17000 Mk. pro Kilometer Bahnlänge geleiſtet wird. Q. Heddesheim, 1. Dez. Nach der von Herrn Acciſor Götz bier angefertigten Zuſammenſtellung Mirkſamſtes Inſertions-Organ. Samstag, den 3. Dezember 1898. wird entſprechender Rabatt gewährt. 14. Jahrgang. wurden im Jahr 1898 verwogen 1012 Ztr. Sand⸗ blätter, 8141 Ztr. Tabak und 1281 Ztr. Grumpen. Die Verkaufspreiſe bewegen ſich für Sandblätter von 20—25 Mk., für Tabak von 22—30 Mk. pro Ztr. und für Grumpen von 5—7 Pfg. pro Pfund unauf⸗ getrocknet und für aufgetrocknete auf 12—20 Mk. pro Ztr. Straßburg, 1. Dez. Nach dreitägiger Ver⸗ handlung gegen den Erdarbeiter Jakob Gier aus Mer⸗ zig, wegen Mordes, und den Schloſſer Nikolaus Arzt von Kronenburg⸗Straßburg, wegen Beihilfe zum Morde, wurde heute das Urtheil geſprochen, Gier wurde danach zum Tode und Artz wegen Beihilfe zu 8 Jahren Zuchthaus, Aberkennung der Ehrenrechte auf 10 Jahren und Stellung unter Polizeiaufſicht ver⸗ urtheilt. Das Verbrechen, welches Gier in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni hierſelbſt an der 19 Jahre alten Näherin Leonie Laubacher aus Kronenburg be⸗ ging, hat ſeiner Zeit wegen der Beſtialität, mit der es ausgeführt wurde, große Aufregung hervorgerufen. Wie weit die Theilnahme der Bevölkerung ging, be⸗ weiſt ein aus freiwilligen Beiträgen errichtetes Denk⸗ mal, das draußen nicht weit von jener Stelle anf dem Centralfriedhofe errichtet wurde, wo das jugendſchöne Mädchen ſein Leben laſſen mußte. Während Artz bald nach ſeiner Verhaftung ein volles Geſtändniß über die grauenhafte That ablegte, blieb Gier bis heute bei hartnäckigem Leugnen und trug ein ebenſo freches wie cyniſches Benehmen zur Schau. Gier, der früher ſchon wegen Geiſteskrankheit in einer Irrenanſtalt ge⸗ weſen, aber als geſund entlaſſen worden war, wurde auch auf ſeinen Geiſteszuſtand geprüft und hierbei für zurechnungsfähig gehalten. Zu der Verhandlung waren über 30 Zeugen und Sachverſtändige erſchienen. —„E in beſcheidenes Andenken.“ Von der Orientreiſe des Kaiſers Wilhelm wird Folgendes mitgetheilt: In Damascus ſuchte der Kaiſer das Haus auf, in welchem einſt ſein Vater Quartier genommen hitte. Die jetzige Bewohnerin zeigte dem Kaiſer alle Räume und erbat ſich dann zum Schluß von ihrem hohen Gaſte als Andenken die— Kleinigkeit von 25 000 Frovces! — Den Welt⸗Recort als unfreiwilliger politiſcher Witzbold dürfte der niederbayriſche Reichstag⸗ und Landtags⸗Abgeordnete Bachmeier errungen haben, wenn er wirklich, wie die„Donau Ztg.“ erzählt, in einer Bauernbund⸗Verſammlung zu Würding kürzlich folgen⸗ de Weisheits⸗ Sprüche von ſich gab:„Den Juden läge daran, die Goldwährung einzuführen.“„Bei der letzten Flotten⸗Vorlage hat man das Aeternat preisgegeben! Damit können wir nicht einverſtanden ſein, ein ſo wichtiges Volksrecht können wir nicht preisgeben. Wenn das Aeternat nicht preisgegeben worden wäre, dann hätten vielleicht auch wir Bündler dafür geſtimmt.“ „Man ſoll trachten, daß die jüngere Generation etwas reifer an Verſtand werde, als wir.“„Unſere Kinder müſſen etwas lernen, ſie ſollen nicht ſo dumm bleiben, wie wir.“ Der oberpfälziſche Bauernbündler Schäfer von Pondorf, der laut„Amberger Volksztg.“ in Eslarn u. A. gemeint haben ſoll, in der bayeriſchen Kammer ſäßen 300 Abgeordnete, Bayern habe vier Miniſter, die mit drei Millionen aufgebeſſert ſeien, im Reiche gebe es vier„Reichs⸗Marſchallſekretäre“— muß ſich am Ende noch plagen, ehe er es dem Abg. Bachmeier gleichthut. Vom Bauernbund ⸗Präſidenten Wieland meinte Dr. Sigl im Vaterland ſehr höflich, derſelbe habe„Hufnägel im Kopfe.“ Großwarde in, 30 Nov. Hier und in der Umgebung ging vorgeſtern ein furchtbares Gewitter nieder. Ein Bauer wurde durch einen Blitzſtrahl ge⸗ tödet New- Mork, 30. Beſtändig laufen Hiobspoſten uber die Folgen des Seeſturmes ein. Man ſchätzt die Zahl der Opfer auf 200, ohne die auf offener See in Grunde gegangenen Mannſchaften. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. g Der heutigen Nr. iſt ein Proſpekt, betr. Mediziniſchen Ungarwein beigegeben, und wird hierauf beſonders aufmerkſam gemacht. Der der heutigen Nr. beiliegende Proſpekt der Firma Johs. Biſchoff, Photographiſches Atelier, Weinheim wird der geneigten Beachtung der Leſer beſtens empfohlen. und in unübertroffener Auswahl empfe Stoffen und Zuthaten gefertigten Garderoben. 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— 46 N 8 . Bekanntmachung. Nächſten Montag, den 5. d. Mts., Vormittags 9 Uhr läßt die Gemeinde auf dem Rathhauſe dahier 1. Mehrere Bauplätze in den ſogenannten Haſenäckern, 2. Der vorhandene Dung im Faſſelſtall, 3. Die große Allmend des Michael Winkler 2. in Pacht an die Meiſtbietenden verſteigern. Viernheim, den 1. Dezember 1898. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 1495 Pfützer. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allge⸗ meinen Kenntniß. Viernheim, den 30. November 1898. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 1496 Pfützer. Bekanntmachung. Betreffend: Die Verſicherungspflicht auf Grund des Invaliditäts⸗ und Altersver⸗ . vom 22. Juni 1889. Durch wiederholte Bekanntmachungen haben wir auf die Ver⸗ ſicherungspflicht der ſogenannten unſtändigen Arbeiter, d. h. aller in keinem regelmäßigen Arbeitsverhältniß zu einem beſtimmten Arbeitgeber ſtehenden Perſonen, wie Taglöhner, Wegarbeiter, auf Beſtellung in den Häuſern der Kunden arbeitender Waſchfrauen, Schneiderinnen, Näherinnen, Büglerinnen ꝛc. zur Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung hingewieſen und auf deren Befugniß aufmerkſam gemacht, die Verſicherungsbeiträge im Voraus durch Einkleben von Marken ſelbſt zu entrichten. Auch durch Bekanntmachungen des Vorſtandes der Verſicherungsanſtalt, durch belehrende Auffätze in der Preſſe und durch mündliche Warnungen des Controlbeamten der Verſicherungsanſtalt ſind die unſtändigen Arbeiter und Arbeiter⸗ innen an die Verpflichtung erinnert worden, die Entwerthung der in die Quittungskarten eingeklebten Beitragsmarken in der vorge⸗ ſchriebenen Weiſe vorzunehmen und in den letzten 7 Tagen eines jeden Monats ihre Quittungskarte bei der Invaliditäts- und Alters⸗ verſicherungsſtelle ihres Wohnorts zum Zwecke der Controle der richtigen Beitragsleiſtung vorzulegen. Trotzdem ſind die Verfeh⸗ lungen gegen die im Vorſtehenden erwähnten Beſtimmungen des Invaliditäts⸗ und Altersverſicherungsgeſetzes und der Großherzogl. Heſſiſchen Ausführungs⸗Verordnung vom 10. Dezember 1890 noch ſehr haͤufig. Wir ſehen uns daher wiederholt veranlaßt, die Intereſſenten auf die beſtehenden Beſtimmungen aufmerkſam zu machen und allen unſtändigen Arbeitern vor allem zu empfehlen, ihre Quittungskarte in den letzten ſieben Tagen eines jeden Monats bei der Juvaliditäts⸗ und Altersverſicherungs⸗ ſtelle ihres Wohnortes vorzuzeigen. Weiter kommt noch häufig vor, daß unſtändige Arbeiter ſich weigern, dem Controlbeamten Auskunft zu ertheilen über Ort und Dauer ihrer Beſchäftigung. Wir wollen nicht unterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß nach K 126 des Invaliditäts⸗ und Alterverſicherungsgeſetzes Arbeiter, welche ſich die vorgenannten Verfehlungen zu Schulden kommen laſſen, in jedem einzelnen Falle in Geldſtrafe bis zu Nüumungs. Al usperkauf Wegen Geſchäftsveränderung ſehen wir uns veranlaßt, unſer geſammtes Waarenlager beſtehend in Kleiderſtoffen, ſchwarzen Seidenſtoffen, Weißwaaren, Kattunen, Baumwollzeugen, Gardinen, Tiſchdecken, wollenen und baum⸗ wollenen Jaquarddecken, Unterröcken, Schürzen ꝛc. zu bedeutend ermäßigten Preiſen einem Aus verkaufe auszuſetzen. Reſte und einzelne Roben hervorragend billig. Heimann& Heyd Mannheim, Marktplatz R, 1. 13— Man beachte die Schaufenſter. R 1, 1 Ein B in unſere Schaufenſter genügt ſchon, um Sie von der auffallenden 1296 1 Wir empfehlen: Herren⸗Anzüge Knaben⸗Anzüge Ueberzieher mir gero und Winter Havelocks, großartige Jachen Loden- J Oppen, gefüttert, Kuaben⸗Havelocks u. Paletots Soſen, fabelhart bilig Billigkeit und Güte unſerer Sachen zu überzeugen. von Mk. 12.— an n 12.— 1 1 13.— 1 7 3 1 7 e, 77 1—3.— von Mk. 2.50 an — Packet zu haben in 1344 300 Mark genommen werden können. Heppenheim, den 28. November 1898. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Granecy. 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