eben über „ ben n die Git a n fir nes 0 5650 f b. 0 580 hel. . 1 eee 3 Seen 8 rr ͤͤ—ſuꝛ—2!]5⅛ͤ2 ,k ³⅛ r k m ESE E 5 5 3 5 5 ce 4 1 4 Erſcheint zweimal wöchentlich— Mittwochs un a mstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 2 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. 1„ ch D 3 tuhein kl Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. —— Anzeiner neigen: 10 Pfg. die ögeſpaltene Zeile. Reklamen:. 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe 5 wird entſprechender Rabatt gewährt. 2. Blatt. Samstag, den 24. Dezember 1898. Leiſe ſinkt zur Erde nieder Weicher Flocken Silber pracht, Hüllt in weiße Feſtgewänder Ringsumher die ſtille Nacht. Da und dort, aus manchem Fenſter Blinkt noch heller Kerzenſchein, Kinderſtimmen jauchzend klingen In die Dunkelheit hinein. Lichtumwoben ſchwebt der Liebe Wunderſames Feſt durch's Land— Im Palaſte, in der Hütte, Ueberall iſt es bekannt. Und um Mitternacht ertönen Laut und hell die Glocken all', Zum Gebet, zu ſtillem Danke Mahnt ihr feierlicher Schall. Durch die Lüfte geht's wie Brauſen Und wie mächt'ger Orgelton— Wie ein Lied aus heil'gen Höhen Klingt's herab vom Gottesthron! Manches Auge ſchweift zum Himmel Und das Herz um Segen fleht, Mancher Mund voll frommen Schauers Spricht ein inniges Gebet! Und die Schläfer alle träumen Von des Schöpfers Lieb' und Huld, Der uns gab ſolch' ſüßes Leben Und auf ſich nahm alle Schuld— Ich auch lauſche tieſergriffen, Lauſche andachtsvoll hinaus, Und mir iſt, als ſäh' ich ſchweben Gott, den Herrn, von Haus zu Haus! Weihnachts gedanken. Das ſchöne Feſt des Friedens, der einſt aus En⸗ gelsmund auf den Fluren von Bethlehem der Menſch⸗ heit verkündet ward in jener heiligen Nacht, da der Fürſt des Friedens, der Heiland, Gottes Sohn, her⸗ abgeß iegen zur Erde und Menſch geworden, um die Menſchheit zu erlöſen, iſt wieder gekommen„und in den Kirchen und Kapellen der Städte und Dörfer, ſingt und klingt es in Jubelakkorden:„Gloria in ex- celsis Deo, et zn terra pax hominibus bonae volun- tatis!“—„Ehre ſei Gott in der Höhe, und Friede den Menſchen auf Erden, die eines guten Willens ſind!“ Die Kirche feiert dieſes Friedensfeſt und mit ihr ihre gläubigen Kinder; in den zarten Kinderherzen lebt, im Auge kindlicher Unſchuld glänzt etwas von jenem Jubel der Engel, von der heiligen Freude der armen Hirten, denen zuerſt die frohe Botſchaft ver⸗ kündet ward. Die Welt, die Menſchheit von heute begreift nichts davon, ahnt nichts von jenem heiligen Frieden, an dem ſie keinen Theil hat, der auch ihr werden konnte, aber nicht geworden iſt, der nur denen verheißen iſt, die eines guten Willens ſind. Die mo⸗ derne Welt will dieſen Frieden nicht, verſchließt die Ohren vor der frohen Botſchaft des Heiles, ſchickt, wie Herodes, ihre Häſcher aus, um den Füͤrſten des Friedens aufzuſuchen und zu tödten, den ſie gefährlich hält für ihre Pläne und Ziele; denn ihr iſt dieſer Friede, der Friede in Gott nicht verheißen, weil ſie aufgehört hat, guten Willens zu ſein und Gott die Ehre zu geben, weil ſie ſich los geſagt von der Herr⸗ ſchaft Gottes, weil ſie nicht Gott, ſondern dem Teufel dienen will. Darum hat ſie den Frieden nicht und wird ihn nicht haben, darum vergeudet ſie ihre Kräfte und zehrt ſich auf in Unfrieden und Streit, in Kampf und Krieg, in fruchtloſem, thörichtem Jagen nach Un⸗ erreichbarem.— Das iſt der Fluch der Menſchheit, die keines guten Willens iſt! Die Menſchheit von heute, die nichts gelernt hat aus der Geſchichte der Menſchheit ſeit 1900 Jahren, folgt nicht den Weiſen, welche dem Stern, d. h. dem Zuge des Herzens, der inneren Stimme, dem über⸗ lieferten Worte folgten und den weiten Weg nicht ſcheuten, den Heiland aufſuchen, und, da ſie ihn ge⸗ funden, ihm als König huldigten, ihm Gaben und Geſchenke brachten zum Zeichen ihrer Unterwürfigkeit; ſie folgt nicht den armen Hirten, welche der frohen Botſchaft des Heiles Ohren und Herzen öffneten und demüthig vor der morſchen Krippe knieten, die den den Völkern verheißenen Meſſias barg, und ihn auch in ſeiner ſelbſigewollten Armuth und irdiſchen Nied⸗ rigkeit und Verlaſſenheit anbeteten. Sie gleicht dem heuchleriſchen und hinterliſtigen Herodes, der den Wei⸗ ſen aufträgt:„Suchet ſorgfältig das Kindlein, und wenn ihr es gefunden habt, ſo ſaget es mir, daß auch ich komme und es anbete“, d. h., daß ich meine Scher; gen ſchicke und es tödten kann. Wie blind und thöricht iſt die Welt, die nicht eines guten Willens iſt, in ihrer vermeintlichen Weis heit und„Aufklärung“! Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und das Firmament verkündet die Werke ſeiner Hände— die ungläubige Aufklärung der heutigen Welt aber ſagt: Es iſt kein Gott. Gott leugnet ſie, dafür vergöttert ſie Menſchen; ſie leugnet und verachtet die Heiligen, dafür verehrt ſte Götzen des Tages, von Menſchenhand gemacht; ſie leugnet, daß Gott den Menſchen geſchaffen nach ſeinem Eben⸗ bild, und iſt dafür glücklich, in einem abſcheulichen Thiere, einem alten Affen, den Stammvater der Men⸗ ſchen verehren zu können; die ewige Wahrheit, die 4. Jahrgang. Gott und von Gott iſt, verwirft ſie, Humbug und Lüge des Tages betet ſie an! Und die Früchte dieſer„Aufklärung“, die aus dem böſen Willen hervorgegangen? Die thörichte und freche Leugnung Gottes, der rohe und offenkundige Unglaube iſt die erſte und haupt ⸗ ſächlichſte Urſache der mannigfachen ſittlichen Verir⸗ rungen und ſchweren Verbrechen, die wir ſchaudernd jeden Tag erleben. Wer an Gott nicht glaubt, glaubt auch an ſeine Gebote nicht; wer Gott nicht fürchtet, ſcheut ſich auch nicht, ſeine Gebote zu übertreten, weun ſeine Neigung, ſeine Leidenſchaft oder ſein Vortheil es verlangt und es ungeſtraft geſchehen kann; wer die Unſterblichkeit der Seele leugnet, ſcheut vor nichts zurück, wird ſich nicht zügeln, wo er nicht muß, wird ſich nicht ſelbſt überwinden, um des Guten willen, und ſo erfüllt ſich täglich wieder an den modernen Heiden, was der Völkeropoſtel von den alten im Rö⸗ merbriefe ſagt:„Weil ſie die Erkenntniß Gottes verworfen, überließ ſie der Herr dem verwerflichen Sinne, zu thun, was ſich nicht ziemt; ſie wurden voll von Ungerechtigkeit, Bosheit, Unlauterkeit, Habſucht, Schalkheit, voll Neid, Mord, Zank, Argliſt, verleum⸗ deriſch, hoffärtig, erfindſam im Böſen, unbändig, lieb⸗ los, treulos, unbarmherzig.“ Iſt dieſe Schilderung uͤbertrieben? Wäre ſie es doch! Raub, Mord, falſche Eide, die ſchändlichſten Verbrechen ſind an der Tagesordnung, Selbſtmord iſt allgemein und alltäglich, ſelbſt Kinder ſcheuen da⸗ vor nicht zurück. Schwindel und Betrug ſind wie eine berechtigte Inſtitution der heutigen Geſellſchaft. Wo iſt noch Gerechtigkeit, Billigkeit, Ruckſicht gegen Arme, Wittwen und Weiſen? Wo Bruder⸗ und Nächſtenliebe zu finden 7 Egoismus, perſönliche und nettonale Selbſtſucht herrſcht überall; Völker und Nationen betrachten ſich nicht als Brüder und freund⸗ liche Nachbarn, ſondern als Gegner und Feinde, als Räuber, vor denen man ſich in Acht zu nehnen, die man bei guter Gelegenheit niederzuſchlagen hat. Das wechſelſeitige Mißtrauen, die wechſelſeitige Furcht vor einander zwingt die Staaten Europas und anderer Welttheile zum„bewaffneten Frieden“, zu ſich überbie⸗ tenden Rüſtungen, die ſie über kurz oder lang dem ſicheren Bankerott zuführen. Die bürgerliche Geſell⸗ ſchaft iſt in ſich zerriſſen und zerwühlt, in ihrer Exi⸗ ſtenz bedroht und gefährdet, Ruhe und Ordnung ſind nur mit Gewalt aufrecht zu erhalten vor zahlloſen, ſich täglich mehrenden Feinden. Man hat unüberlegt und thöricht den Glauden an Gott und ſeine Offen⸗ barung aus den Herzen geriſſen und reißen laſſen, und nun glauben die Maſſen auch an die Menſchen und ihre Offenbarungen, die Geſetze, nicht mehr; der ver⸗ nichteten göttlichen Autorität folgt die menſchliche un⸗ Das Wild im Spiegel. Roman von Viktorien Duval. Nachdruck verboten. 15. Fortſetzung. Das Erſte, was Harry ſich fragte, als er ſich allein befand und ſeine Gedanken ſammeln konnte, war die Fra⸗ e: Lag in ſeiner Kenntniß von Norman Livingſton's kiſtenz eine ſo bedrohliche Gefahr, daß man ihn aus dem Wege hatte räumen wollen? Und wenn das war FJauſta dann nur das unſchuldige Werkzeug, das ihn in die Falle hatte locken ſollen, oder war ſie die Verbündete Derjenigen, die nach ſeinem Leben trachteten? Sie hatte ihn aber doch verſichert, daß weder ihre Mutter noch ſonſt irgend Jemand um die Zuſammen⸗ kunft mit ihm wiſſe. War das wirklich ſo, dann hatte ſie nichts mit dem Attentat zu ſchaffen. Wie,— wenn Dexter Bruce, der zweifellos in dem auſe zugegen geweſen, Fauſta nach dem Pavillon gefolgt, hrenzeuge des Geſprächs wiſchen ihr und Harry ge⸗ * und ihm hierauf* dem Felspfade nachgeſchlichen war Da— wieder klangen ihm Fauſta's Worte vor den Ohren, mit denen ſie ihm geſagt, daß ſte ſeiner Freund⸗ ſchaft nicht würdig ſei, mit denen ſie ihm bekannt, daß ſie ſich ihm gegenüber einer Unwahrheit ſchuldig gemacht habe. Dumpfe Verzweiflung erfaßte ihn, die nur einem Gedanken, einem entſetzlichen Gedanken in ſeiner Seele 2 1 ließ. Wenn Fauſta mit ihm ein falſches Spiel rieb! Ohne das Fenſter zu ſchließen, warf er ſich auf ſein Lager nieder, ganz von dem wahnſinnigen Gedanken hin⸗ geriſſen, der ihn bald in einen ohnmachtähnlichen Zuſtand verfallen ließ, aus dem er erſt erwachte, als Mrs. Ger⸗ ald Fisk an ſeine Zimmerthür klopfte. Erſchreckt ſprang 1 von ſeinem Lager auf. m Nu ſtanden die Exeigniſſe des verfloſſenen Ta⸗ ges ihm wieder lebendig vor der Seele und wohl noch nie hatte er die Morgenzeltungen mit einem ſolchem Eifer durchſorſcht als heute. Aber keine Erwähnung von einem jungen Gentleman, den man erdolcht aufgefunden habe, enthielten die Neuig⸗ keiten. Dieſer Umſtand aber ſchwächte um Nichts das Ver⸗ langen Harry's, zu erfahren, ob Dexter Bruce, den er ohne jeden Zweifel für den nächtlichen Angreifer hielt, ſehr ſchwer verwundet ſei oder nicht. Aber wie ſollte er das erfahren 7 Noch mit ſich hierüber zu Rathe gehend, kam ihm der jähe Gedanke, Kappel aufzuſuchen und ihn auszufor⸗ ſchen zu trachten. 0 3 nach dem Frühſtück verließ Mr. Fisk das otel. „Die Familie St. John erwartet Dich heute Abend! ſagte er noch im Fortgehen. „Es wird mir ein Vergnügen ſein„ hinzugehen,“ verſetzte Harry, um nur wenige Minuten„nachdem ſein Onkel gegangen, deſſen Beiſpiel zu folgen, und gleichſalls das Haus zu verlaſſen. Harry wußte aus Abraham Kappel's eigenen Mit⸗ theilungen, daß er ſich, um denſelben zu finden nach der neben dem Livingſton'ſchen Wohngebäude befindlichen Vil⸗ la begeben mußte. Es war noch früh und er hoffte, einen Gärtner oder ſonſt einen Bedienſteten zu treffen, der Kappel zu ihm an das Thor rufen konnte, wo er mit ihm zu ſpre⸗ chen im Stande war. Er war eben im Begriff, ſich dem betreffenden Hauſe zu nähern, als er auf einmal zwei Herren die Straße langſam heraufkommen ſah. Sie zogen verbindlich die Hüte, als ſie an ihm vor⸗ überſchritten, und der eine warf Harry ohne Etwas zu ſagen, einen triumphirenden Blick zu. Der größe und ältere war Richter Greyne, er ver⸗ leugnete trotz ſeines feinen, tadelloſen Anzuges etwas Rohes in ſeinem Weſen nie; im Uebrigen war er ein ſtattlicher Wann von ausgeſprochener militäriſcher Hal⸗ —— Der Andere, der ſo höhn iſch gelacht, war Dexter ruce. Unwillkürlich hafteten Harry's Augen an dem Halſe des Letzteren. Denſelben umgab ein blendend weißer Kragen, von einer Wunde war keine Spur daran wahr⸗ zunehmen, dieſelbe mußte denn durch Halsbinde oder vollſtändig wohl zu befinden. Er war weder bleich, wie ein Blutverluſt es 8 Folge zu haben pflegt, noch trug ſein Geſicht die Röthe des Fiebers. Er bewegte den Kopf völlig frei und ungenirt und war allem Anſchein nach in der beſten Gemüthsverfaſſung. — ſtand all ſeiner Faſſung beraubt. en der Stoß der Sonde in der letzten Nacht ge⸗ troffen, der hatte eine gehörige Wunde davongetragen,— eine Wunde, die ihn gehindert, deſſen Verfolgung aufzu- nehmen. Dexter Bruce jedoch war zweifellos völlig un⸗ verletzt, ein Umſtand, welcher Harry vor ein neues Räth⸗ ſel ſtellte und ihn ſich zwingen laſſen mußte, gleichgültig zu erſcheinen und die gewalktge Erregung ſeines Innern zu verbergen. Er wartete, bis Beide vorübergeſchritten und ins Otvingſton'ſche Haus verſchwunden waren, ehe er auf das Thor der Villa zuſchritt, hinter welchem eben der Gärt⸗ ner Roſen ſchnitt. „Iſt Kappel zu Hauſe 7“ fragte Harry. „Meinen Sie Chapelier, Herr Doktor 9“ Harry war erſtaunt, daß der Mann ihn kannte. Er beſtätigte, daß der Genannte allerdings der von ihm Ge⸗ ſuchte ſei, worauf der Gärtner verſetzte: „Dann bedaure ich, Ihnen Umſtände machen zu müſſen, Herr Doktor, aber wenn Sie ihn heute Morgen noch ſprechen wollen, ſo müſſen Sie ihn ſchon in ſeiner Stube aufſuchen, direkt über dem Wagenſchauer. Es iſt ihm in der letzten Nacht ein Unfall begegnet,— ich weiß nicht genau, was, aber der Doktor, der dei ihm war, hat geſagt, er müſſe einige Tage das Bett hüten.“ „Es iſt ihm ein Unfall begegnet!“ ſtammelte Harry. Er vermochte nichts, als die Worte nachzuſprechen, welche ihn zu ſehr überraſchend trafen. „O, es iſt nicht gefährlich, verſetzte der Gärtner. „Er iſt in der Dunkelheit auf den Felſen geſtolpert und hat ſich das Knie verletzt; er hätte wahrlich eben ſo leicht den Hals brechen können. Wollen Sie mir folgen, Sir? Ich will Ihnen den Weg zeigen.“ Harry nickte ſtumm, keines Wortes müchtig. Nach wenigen Minuten ſchon befand er ſich vor der Thür des Zimmers, welches der Gärtner ihm als das⸗ Kragen verdeckt ſein. Auch ſchien der junge Mann ſich jenige Kappel's bezeichnete. — 5 7 5* 8 1 * 5 — . 7—— NN . S — 7 7. d ein rettbar nach,— man ſäete Wind und erntet nun Sturm. Das iſt der„Friede“ Derer, die keines guten Willens ſind. Der Friede Gottes aber iſt nur denen verheißen, die eines guten Willens ſind, die Gott die Ehre geben und dafür von ihm den Frieden erlangen, den wahren Frieden, den Frieden in Gott und ſeinem heiligen Willen. Dieſen koſtbaren Frieden erflehen wir uns Chriſten am hochheiligen Weihnachtsfeſte vor der Krippe zu Bethlehem, damit er bei uns ſei und in uns bleibe in den unaufhörlichen Kämpfen und Stürmen dieſes Erdenlebens, bis wir einſtens hinüberſchlummern zu jenem beſſern Leben, wo jede Leidenſchaft ſchweigt, jede Störung ausgeſchloſſen iſt und wo Alle ausruhen im unverlierbaren Beſitze des himmliſchen ade, Nah und Fern. , Viernheim, 24. Dez. Marian. Jüng⸗ lings⸗Sodalität. In voriger Nummer wurde ſchon hingewieſen auf die theatraliſche und geſangliche Abendunterhaltung der Sodalität am zweiten Feiertag im Gaſthaus zum„Freiſchütz.“(Siehe heute im Inſeratenteil.) Das erſte Stück, das zur Aufführung kommt,„die hl. Chriſtnacht“ iſt ein kurzes recht ſtimmungsvolles Weihnachtsſpiel, das ſicher ſeine Wir⸗ kung nicht verfehlen wird. Wir erinnern nur an die Szene, wo die Hirten ihre Geſchenke bringen, und der Hirtenknabe in Ermangelung jeder Gabe dem Jeſukind ſein Herz ſchenkt und ihm ein allerliebſtes Flötenſtück ſpielt.— Das Hauptſtück des ganzen Abend iſt das vieraktige ſoziale Schauſpiel:„Der Weihnachts⸗ abend“ oder„Ehrliche Arbeit ſegnet Gott“ von Ed. Joſ. Müller. Dieſes Stück iſt eine tief im Volksleben wurzelnde Arbeit— es verſetzt uns nicht in eine ferne Zeit, nicht in das Treiben eines uns fremden Standes, nein es iſt aus dem Leben gegriffen, wie wir es auch in Viernheim leben. Hans Wehner, der glaubenstreue Sohn ebenſolcher Eltern zieht als Schneidergeſelle hinaus in die Fremde; ihm ſchließt ſich Philipp an, ein etwas leichtſinniger Schulkamerad.— Hans ſteigt bis zum Werkführer und Buchhalter— er läßt ſich nicht in die religionsfeindliche Arbeiterbe⸗ wegung ein und hat deswegen viele Verfolgungen durchzumachen. Der leichtſinnige Philiop wird von einem gewiſſensloſen Agitator der Fabrik am Gängel⸗ bande geführt, wird zum Verbrecher und ſchließlich unter der Chriſtmette vor der Kirche niedergeſtochen.— Nur„ehrliche Arbeit ſegnet Gott!“— Dieſes Stück wurde vorige Weihnachten zu Frankfurt a. M. zum erſten Mele mit großem Erfolg aufgeführt. Es be⸗ ſitzt herrliche Szenen; ich erwähne nur die Abſchieds. ſzege, wo Vater, Bruder, Präſes und der ganze Verein auftreten— die Schmiedeſzene, wo die glaubensloſen Arbeiter ſich mit den gutgeſinnten ſtetig wetzen und die noch wirkungsvoll belebt wird durch das Extrablatt, welches Strike meldet,— die Comptoirſzene 2c.— Das Frankfurter Volksblatt ſchrieb nach der erſten Aufführung:„... Wir hoffen, daß das Stück, welches an hochdramatiſcher Wirkung unſern Dramen nicht nachſteht, allen Lehrlings⸗ und Geſellen⸗ vereinen zugänglich wird.“— Der Elſäſſer, Straßburg ſchreibt:„Der Weihnachtsabend“ oder„Ehrliche Ar⸗ beit ſegnet Gott“ iſt im beſten Sinne des Wortes zeitgemäß. Zeitgemäß iſt der ſoziale Grundton und die ſchlichte Art der Behandlung.— Aehnliche em⸗ pfehlende Beſprechungen brachten viele andere Zeitungen. Viernheim, 23. Dez. Der Männer- geſang⸗Verein hält wie früher, ſo auch dieſes Jahr ſein erſtes Winterkonzert am Neujahrstage im „Gaſthaus zum Engel“ ab Dem im Inſeratentheil enthaltenen reichhaltigen Programm nach zu ſchließen, dürfte bei den anerkannt vorzüglichen Leiſtungen des alten Vereins der Beſuch des Konzertes aufs wärmſte zu empfehlen ſein. Der Reinertrag des Konzertes iſt zu Gunſten des Kriegerdenkmals beſtimmt. Jeder, der mit der ergrauten Kriegerſchar von 1870/71 ſympathiſiert, muß den uneigennützigen Beſchluß des Männergeſang⸗Vereins, die Denkmalsfrage durch Be⸗ ſchaffung von Mitteln zu fördern, freudig begrüßen. „ Viernheim, 22. Dez. Die Gendarmerie verhörte heute einen 12 jährigen Schul ⸗ buben, der über die Kirchweihtage gemeinſam mit einem andern nicht weniger als 25 Mk., den Eltern geſtohlenes Geld verjubelte. Damit nicht genug, voll⸗ führte das frühreife Bürſchchen noch einen raffinterten Taſchendiebſtahl, wodurch er ſein„Kerbgeld“ um wei⸗ tere 3 Mark vermehrte.„Was ein richtiger Haken werden will, krümmt ſich bei Zeiten.“ Ladenburg, 23. Dez.(Aufhebung des Volks⸗ ſchulgeldes.) Dieſelbe wurde auf Antrag der Vertreter der Niederſtbeſteuerten von dem Bürgerausſchuß mit allen gegen eine Stimme beſchloſſen. Wald ⸗ Michelbach, 22. Dez. Vorgeſtern Mittag wurden im hieſigen Tunnelbau mehrere Schüſſe entladen. Ein Schuß jedoch ging nicht los. Nachdem die vorgeſchriebene Wartezeit vorüber war, näherte ſich der Arbeiter Joſ. Caſteleti, dabei bemerkte er, daß die Zündſchnur doch noch brenne. Schnell wollte er um⸗ kehren, aber in dieſem Augenblick ging der Schuß los. Caſteleti wurde am Kopf und ſonſt am Körper ſchwer verletzt, ſo daß er nach Weinheim ins Hoſpital verbracht werden mußte. Hirſchhorn, 22. Dez. Spurlos verſchwunden ſt die 14jährige Kath. Kaiſer von hier. Sie hat am 14. ds. Mts. zu Hauſe Strafe erhalten und ſich hierauf entfernt. Alle Nachforſchungen in der Umgegend blieben bis jetzt erfolglos, ſo daß die Vermuthung Raum ge⸗ winnt, das Mädchen habe ſich im Neckar ein Leid angethan. Seligenſtadt, 22. Dez. Ein hieſiger Hand- werker zog ſich vorgeſtern Abend in einer Gaſtwirth⸗ ſchaft bei der Reparatur eines nicht richtig funktionirenden Acytelen⸗Leuchtgas⸗Apparates infolge Exploſion ſchwere Brandwunden im Geſichte zu. Oppenheim, 20. Dez. Vorgeſtern Mittag wurde der Land⸗Briefträger Peter Morgenthaler aus Nieder⸗Olm, der für die Beſtellbezirke Dexheim— Dal ⸗ heim auf dem hieſigen Poſtamte angeſtellt war, wegen Unterſchlagung von Poſtanweiſungsgeldern verhaftet. Frankfurt a. M. Verhängnißvoller Haſen⸗ braten. Eines unerwarteten Todes iſt am Samſtag der 72 Jahre alte Pedell der Wöhlerſchule, Herr Chr. L. Dietrich geſtorben. Herr Dietrich hatte am Donnerſtag beim Verzehren von Haſenbraten einen Knochen ver⸗ ſchluckt, der im Magen ſtecken blieb und nach zwei⸗ tägigem Schmerzenslager am Samſtag den Tod herbei⸗ führte. Bruchſal, 22. Dez. Daß die von der Jagd⸗ geſellſchaft Bürkle, Gromer und Conſorten für die nächſten 6 Jahre gepachtete Lußhardtjagd einen ſehr reichen Wildſtand, zumal an Rehen aufzuweiſen hat, iſt bekannt. Trotzdem klingt es faſt unglaublich, daß dieſe Geſellſchaft der ſeitherigen Pächterin, einer Mann- heimer Geſellſchaft, nicht weniger als 5000 Mark Ab⸗ ſtandsgeld(für Nichtsausübung der Jagd) bis zum 1. Februar bezahlt hat, obſchon in dieſem Spätjahr be⸗ reits eine ſehr beträchtliche Menge an Rehen und an⸗ derem Wild abgeſchoſſen wurde. Bretten, 22. Dez. Der Pferdehändler und Landwirth Friedrich Klauß von Kürnbach wurde auf der Ortsſtraße halb todtgeſchlagen aufgefunden. 4 Burſchen ſind verhaftet worden. Donaueſchingen, 22. Dez.(Der beſtbezahlte Beamte in Baden.) Der bisherige fürftlich fürſten⸗ bergiſche Kammerpräſident Hentig, welcher dieſe Stelle aufgegeben hat und ſich jetzt in Berlin als Rechtsan⸗ walt niederlaſſen will, bezog ein jährliches Gehalt von 40000 Mk. Dazu kam noch eine prächtige Dienſt⸗ wohnung und die Verfügung über zwei Gefährte. Hinfüro erhält er eine Penſion von 10000 Mk. pro Jahr. Neckarſulm, 22. Dez. In der Schule verun⸗ glückt iſt hier ein Knabe von 14 Jahren. Er ſollte an der Schultafel etwas anſchreiben und ſtellte ſich zu dieſem Zwecke auf eine Bank. Plötzlich fiel er herab und blieb regungslos liegen. Ein raſch herbeigerufe⸗ ner Arzt konnte nur den durch Brechen des Genickes eingetretenen Tod konſtatiten. Crefeld, 21. Dez. Die Streikbewegung unter den Webern iſt größtentheils beigelegt. Die Fabrik⸗ ausſchüſſe der Arbeiter beſchloſſen, morgen die Arbeiter aufzufordern, auf Grund der Reſolution, welche am Samstag gefaßt und von den Stofffabrikanten ange⸗ nommen worden iſt, die Arbeit am nächſten Mit woch wieder aufzunehmen. Nur die Weber der Firma Crannen und Golbers wollen ausſtändig bleiben. Heute Mittag nahmen in 16 Firmen der Stoff⸗ branche die Arbeiter in kleinen Trupps die Arbeit wieder auf. Berlin, 21. Dez. Die vierte Strafkammer des hieſigen Landgerichts verhandelte geſtern gegen den Amerikaner Frank Knaak, der, wie erinnerlich, am 24. November in einer hieſigen Weinſtube eine ſchwere Majeſlätsbeleidigung ausgeſtoßen hatte und darauf ſofort in Haft genommen war. In der heutigen Ver⸗ handlung wurde die Majeſtätsbeleidigung klar erwieſen. Der Gerichtshof erkannte aber trotzdem auf Freiſprechung, weil der Angeklagte an dem betreffenden Tage ſtark angetrunken war und ſich der ſtrafbaren Handlung nicht bewußt war. Der Staatsanwalt hatte einen Monat Gefängniß beantragt. Der Verhandlung wohnte der erſte Sekretär der amerikaniſchen Botſchaft bei. Berlin, 22. Dez. Ein Sohn des ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstags⸗Abgeordneten Llebknecht hat ſich jetzt als Rechtsanwalt beim hieſigen Landgericht 1 niedergelaſſen. Shanghai, 21. Dez. Nach einem Dalzieltele⸗ gramm ereignete ſich im chineſiſchen Lager von Hang⸗ ſchau eine entſetzliche Pulverexploſion. Alle Häuſer im Umkreis einer engliſchen Quadrat Meile wurden zertrümmert. Vorläufigen Schätzungen zufolge wur⸗ den 1000 chineſiſche Soldaten getödtet. Europäer ſind nicht ums Leben gekommen. Die Gebäude der franzöſiſchen und amerikaniſchen Miſſion wurden ſtark beſchädigt. Briefkaſten. M. K. b. W. Sobald wir die nöthigen Er⸗ 3 eingezogen, werden wir Ihnen Nachricht geben. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. 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Mit einem Ruck ſtieß er die Thür zurück und trat Das volle Morgenlicht fiel auf das Geſicht auf dem Kiſſen des Lagers und niemals, weder vorher noch nach⸗ her, ſah der junge Mann eine ähnliche Wandlung über ein menſchliches Antlitz gleiten, als über dasjenige von Abraham Kappel, während derſelbe ihn gewahrte. Die Farbe ſeiner ſonnenverbrannten Haut wurde plötzlich aſchgrau ſeine gelben Augen ſtarrten entſetzt auf Harry, während ſein Mund ſich wie zu einem Schrei öffnete. 1 Aber nur einen Augenblick währte dieſer Ausdruck der offenbaren Beſtürzung. Dann— mit einer raſchen Bewegung zog er mit der einen Hand die Bettdecke bis dicht unter das Kinn, doch ſchon war Harry ſo viel Zeit geblieben, um ihn be⸗ merken zu laſſen, das eine blutbefleckte Bandage um Kap⸗ pel's Hals gewunden lag. Seine Knie fühlte er ſchlottern bei der erſchütternden Entdeckung, die ſeinen ſchlimmſten Verdacht unzweifelhaft beſtätigte. Aber dennoch half ihm die Klugheit, eine theilnehmende Miene zu erkünſteln und ſeine Stimme nicht verrathen zu laſſen, was in ihm vorging, als er wie ver⸗ wundert ausrief: „Ei, Kappel, was ſoll denn das heißen? Man ſagt mir, Sie ſtänden auf der Krankenliſte. Wo fehlt es Ihnen? Haben Sie ſich eine Erkältung zugezogen 7 Sie ziehen die Bettdecke herauf, als ob es Sie friere!“ „Ja, es iſt mir kalt. Herr Doktor.“ Er ſprach die Worte mit klappernden Zähnen, ſo daß ſeine Verſicherung glaubwürdig klang. „Ich— ich fürchte ich bekomme ein Fieber.“ „Warum haben Sie mich nicht rufen laſſen? Was fehlt Ihrer Stimme? Sind Sie heiſer?“ „Ein wenig heiſer, ja, aber es iſt nicht der Rede werth. Ihr Herr Kollege, Doktor Burton, gab mir ein Waſſer, um damit zu gurgeln.“ Seine Geſtalt bebte unter der Bettdecke, offenbar aus Furcht, daß Doktor Stanton auf den Gedanken kommen könnte, ihn ärztlich unterſuchen zu wollen. Demſelben entging das nicht und mit Dem, was er erfahren, genug wiſſend, erwiderte er deshalb ſo ruhig wie möglich: „Ich miſche mich niemals in die Behandlungsweiſe eines anderen Arztes, darum befolgen Sie nur die Ver⸗ ordnungen des Ihrigen, die Ihnen ſchon helfen werden. Der Gärtner ſagte mir übrigens, Sie hätten Ihre Knie verletzt?“ „Allerdings,— aber es iſt nicht des Aufhebens werth. Der Doktor ſagt, in ein paar Tagen würde Alles wieder gut ſein!“ „Sprechen Sie nicht zu viel. Ihr Hals ſcheint ſehr entzündet zu ſein und Sie müſſen ſich ſchonen, ſo lange Sie heiſer ſind.“ Kappel nickte zuſtimmend, um dann doch aber mit ſichtlicher Anſtrengung her vorzuſtoßen: „Haben Sie erfahren, ob das Dampfboot zurückge⸗ kehrt iſt?“ Das Sprechen verurſachte ihm unverkennbar heftige Schmerzen. „Nein, ich habe nichts darüber gehört,“ entgegnete Harry daher, kurz abbrechend. „Ich will mich jetzt entfernen, damit ſie nicht in Verſuchung kommen, noch mehr zu ſprechen. Ich werde bald einmal wieder nach Ihnen ſehen und hoffe, daß Ihnen inzwiſchen das Gurgeln hilft. Ihre Kehle iſt in der That recht ſchlimm!“ Es war ein unſagbarer Ausdruck, der in Kappel's Augen aufglomm, während Harry das Gemach verließ. Ob es ihn beluſtigte, daß Gurgeln einem Hals, wie dem ſeinigen helfen ſolle, oder er triumphirte über die Leich⸗ tigkeit, mit welcher Jener ſich täuſchen ließ? Harry hätte nicht ſagen können, wie er ins Hotel zurückgelangte, wo er ſeinen Onkel bereits auf ihn war⸗ tend fand, um ihm die Eröffnung zu machen, daß er mehrere Freunde, zu welchen auch Konſul St. John und ſeine ſchöne Tochter Lily zählten, eingeladen habe, an einer mehrtägigen Seepartie theilzunehmen, eine Eröff⸗ nung deren Eigenartigkeit, Mr. Fisk's Interreſſe für den Livingſton'ſchen Flüchtling in Betracht gezogen, dem ganz in ſeinen eigenen Gedanken verſunkenen jungen Mann nicht einmal auffiel. Daß er in Abraham Kappel Denjenigen hatte finden müſſen, welcher jenes hinterliſtige Attentat in der letzten Nacht auf ihn verübt, lähmte alle ſeine Gedanken und drohte ihn gleichſam um ſeine kühle Vernunft zu bringen. Einem ſchlauen Komödianten war er zum Opfer ge⸗ fallen und ſelbſt Fauſta war zum ſchuldloſen Werkzeug konnte ſie gewußt haben, was—— Der furchtbare Gedanke, der in ihm aufblitzen wollte kam nicht zu Ende. Nein, nein! Nicht ſie; nicht ſie konnte Theil haben an dem entſetzlichen Spiel, das hier getrieben ward. Es war und blieb ein Räthſel, deſſen Schleier undurchdring⸗ lich waren, wie die Nacht des Wahnſinns, welche kein Lichtſtrahl, kein Schimmer erhellte. (Fortſetzung folgt.) Weihnachtsidylle. Wie im Forſt die Tannen glänzen, Mit kryſtall'nem Schmuck behangen! Iſt das Chriſtkind gabenſpendend Durch den weiten Wald gegangen? Daß Natur ihr Feſt auch habe, Streute es auf allen Wegen Auf die ausgeſtreckten Aermlein Marzipan und Zuckerregen. Und zur Nacht erwacht ein Leben Auf den Coban in den Tiefen, Zu dem Chriſtfeſt ziehn die Elfen, Die im Thale friedlich ſchliefen. Hab' gelauſcht den ſüßen Stimmen, Sah den luſt'gen Winterreigen, Als des Mondes Silberſchimmer Spielte auf den Tannenzweigen. Und beim Schall der Frühmettglocken Ging ein Wehen in den Bäumen— Schlummernd wiegten Aſt und Aeſtchen Sich in holden Weihnachtsträumen. benutzt worden, um ihn ins Verderben zu locken. der Theile der geehrten hieſigen Ankündigung. Einwohnerſchaft erg. mit, daß In Folge richterlicher Verfügung werden am Mittwoch, 0 lich mein Geſchäft als 1604 den 28. Dezember 1898, Vormittags 9 Uhr, auf dem AKE. Rathhauſe zu Heddesheim die nachverzeichneten Liegenſchaften —— N H aus metzger des Barbiers Peter Schäfer in Weinheim öffentlich verſteigert, 5 f f wobei der endgiltige Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungspreis wieder weiterbetreibe. Um gefl. auch nicht geboten wird. Die ubrigen Verſteigerungsgedinge können N Zuſpruch bittend, zeichnet beim Unterzeichneten eingeſehen werd 5 8 eingeſeh rden. 1— 5 Achtungsvoll Beſchreibung der Liegenſchaften: Peter Joſ Haas(Gemarkung Hed des heim) 2 K 0 0 5 5 1. e 85— 5 15 1—5 die 3 a 5 große Ofling, einerſeits Jako uͤller in an Sagung. Empfehle mich als 1590 Lützelſachſen, anderſeits Eliſabetha, Peter und i 5 a 3 8 f Anna Häcker in Lützelſachſen, taxirt 375 Mk. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme anläß⸗ 2. Lgb. Nr. 1820— 15 Ar 29 qm Acker die lich des plötzlichen Hinſcheidens unſeres lieben Gatten, n 7 große Ofling, einerſeits Georg Adam Leonhard Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Schwagers und in Karlsruhe, anderſeits Jakob Reibold Che⸗ Onkels F g ich 9 9 frau in Lützelſachſen, taxirt 600 Mk. — 8 riedri Adler 2. Weinheim, den 8. Dezember 1898. 9 11 1 00 N 1605 Großh. Notar: Eſſel born. 5 1 Ein 8 in Seeſen 8 B. Becker a. Harz liefert 2 2( Ser allein ſeit 18 7 den anerkannt ( In i N unübertroffen a Holländ. Ta⸗ ſind alle klugen Frauen, daß bak, Ein 10- Pfd. Beutel 3 die Schuhe ihres Haushaltes ferner für die Kranz und Blumenſpenden und die zahl⸗ reiche Betheiligung auf dem Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir hierdurch unſern innigſten Dank. 1601 Viernheim, den 19. Dezember 1898. Die fieftrauernd Hinterbliebenen, im Lohfeld iſt zu verkaufen. Näher. in der Exped. d Bl. viel länger halten, wenn! dieſelben mit Krebs Fett; geſchmiert werden und kaufen! daher nur noch dieſes gut! bewährte Schuhfett. 1269 Gaſthaus zum grünen Laub. Weihnachtsfeiertage Nachmittags 3 Uhr beginnend ahnschmerz von hohl. Zähnen herrührend be- seitigt in 3 Minuten Kropps gutbeſetzte Zahnwatte(200% e Carvacrol- Watte). Man verlange ausdräck- Tanz-Musik e abgehalten, ausgeführt von der Kapelle Wunder. 1602] ielten Aneta lc Vorrdee Hierzu ladet zu zahlreichem Beſuche höflichſt ein duelniger ersteller: Prorerien Math. Träger. U. 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Ziel, ſowie Allmend⸗ Auflagen und Pacht⸗ u. Grasſchuldigkeiten für 1898/9 können noch bis zum 30. d. Mts. ohne Pfandkoſten bezahlt werden. Viernheim, den 22. Dezember 1898. 1594 Ehrhardt, Rentmeiſter. Bauern-Verein Viernheim. Es iſt beabſichtigt, Thomasmehl und Kainit anzukaufen. Nachverzeichnete Herren nehmen Bezugsanmeldungen bis zum 29. ds. Mts. entgegen: 1. Math. Haas 3., 2. Nik. Helfrich 1., 3. Joh. Schneider 3., 4. Friedrich Kühlwein 4., 5. Nik. Mandel 5., 6. Joſ. Martin 3. Viernheim, 1595 den 23. Dezember 1898. Der Vorſtand. n— 5 ur-. 5. 2 0 0 Aan Jinglings⸗ Saal di. Am zweiten Weihnachtsfeiertag veranſtaltet b die Sodalität eine Ngeſangliche u. theatraliſche Abend-Unterhattung; i b im Gaſthaus„zum Freiſchütz“. Programm: 85„Gott grüße Dich“, Aſtimmiger Maͤnnerchor v. L. Erk. 0„Lebende Bilder“, begleitet von Knabenchören. „Die hl. Christnacht“ Schauſpiel in 3 Akten. „Gebet aus dem Freiſchütz“, vierſtimmiger Männer⸗ chor von C. M. v. Weber. ö „Der Weihnachtsabend“ . Ehrliche Arbeit segnet Gott“ 0 Soziales Schauſpiel in 4 Akten von Ed. Joſ. Müller. „Verlooſung eines Weihnachtskrippchens“. N . Nacht“, vierſtim. Männerchor von Joſ. Renner. — 2 2 Wir laden alle, die einen ſchönen eee 0 verbringen wollen, freundlichst ein. 1596 0 Eintrittspreis: 1. Platz 50, 2. Platz 30 Pf., Kaſſeneröffnung 7 Uhr.— Anfang ½8 Uhr. 5 Mitglieder und die Ehrenmitglieder mit Gemahlin haben freien Eintritt. Der 1 0 Die Apotheke empfiehlt folgende Griechischen Weine: Camarite per ¼ Liter⸗Flaſche Mk. 1.75 ite herber Rothwein, als Magenwein zu empfehlen; Kalli„ per ¼ Liter⸗Flaſche Mk. 2.— goldgelb, Erſatz für herben Sherry; Vino di Baceo, per ¼ Liter⸗Flaſche Mk. 1.50 Erſatz für rothen Ungarwein; Chios per ¼ Liter⸗Flaſche Mk. 1.20 goldgelb, Erſatz für trocknen Sherry; Achaſa⸗Malvafter, weiß, p./ Ltr.⸗Fl. Mk. 2.— goldgelb, feurig, vorzüglächer Deſertwein; Samos per/ Liter⸗Flaſche Mk. 1.20 ſehr beliebter guter Muskateller wein; Sappho per ¼ ôLiter⸗Flaſche Mk. 1.60 Griechiſcher Malaga. 1582 Ferner Brennſpiritus 1 Ltr. 50 Pf., ½ Ltr. 30 Pf. ee eee Oeschäfts-Eföffnung und Empfehlung. Den hieſigen und auswärtigen Geſchäftsleuten zur gefl. Nachricht, daß wir neben unſerm Dampfſägewerk eine Holzdreherei errichtet haben, und durch tüchtige Kräfte im Stande ſind, alle in dies Fach einſchlagenden Arbeiten prompt und dbilligſt auszuführen. Es wird ſtets unſer eifrigſtes Beſtreben ſein, unſere Abnehmer durch gute Qualität und ſaubere Arbeit zufrieden zu ſtellen und empfehlen uns bei ein⸗ tretendem Bedarf beſtens und zeichnen mit vorzüglicher Hochachtung 2 Hanf& Brechtel, Dampfdreherei& Sägewerk. OOOOOOOOO OOO — 2— Kirthen⸗Auſage. Evang. Gemeinde Piernheim. Am zweiten Weihnachts⸗ feiertag, Nachmittags! Uni, euangel. Gottes dienſt. Herr Pfarrer Kalbhenn wird ſich bei dieſer Gelegenheit in Folge anderweiter definitiver Auſtellung bei der hieſigen Gemeinde ver⸗ abſchieden. 1585 8 Verſchiedene Sorten ſelbſtgebackenes Konfekt ſowie prima 1564 Honig⸗Lebkuchen empfiehlt die däckerel Kühlwein. Auf Gſtern ſind zu vermiethen 2 Woh⸗ nungen von je 3 Zimmern Küche und Zubehör, ſowie eine kleinere. 1572 Näheres zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Ein ordentliches 1586 Mädchen in die Küche geſucht, welches dabei das Kochen lernen kann. Bh. Knauber, Mannheim, U 1, 8. 2 Schweizerziegen 0 zu verkaufen 1597 Michael Helbig, Metzger. Den geehrten Hausfrauen empfiehlt die Bolland iſche Kaffee- Brennerei H. Disqué& Co., Mannheim ihre ſo beliebte Marke Elephanten⸗Kaffee Garantirt reiner, gebrannter Zohnen- Kaffee in Packeten à ½. ½½ und/ Ko. mit Schutzmarke„Elephant“ verſehen. 1378 Miſchung f. Manilla p. ½ Ko. 4 1,20 f. Java„ b. Westindisch,„ f. Menado„ 19 f. Bourbon„„ 0 fst. 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Platz 30 Pfg. bei dem Diener des Vereins, Friſeur Promens⸗ berger, Buchbinder Basler und in der Buchdruckerei d. Bl. zu haben ſind. 1584 Die Darſtellung der weiteren 4 Abtheilungen wird in Zwiſchen räumen von je drei Wochen erfolgen. Zu zahlreichem Beſuch zu den Aufführungen ladet ergebenſt ein Der Vorſtand. Geſchüfts⸗Eröffnung und Empfehlung. 75 einer geehrten hieſigen Einwohnerſchaft und meinen werthen Nachbarn die ergebene Anzeige, daß ich unterm Heutigen ein Kurz- und Woll-Waaren-Geschäff eröffnete.— Es wird mein Beſtreben ſein, mit Waaren von nur guter Qualität bei billigen Preiſen eine wertbe Kundſchaft zu bedienen. Um gefl. Unterſtützung meines Unternehmens bittend, zeichne Achtungsvoll Joſeph Martin, Gaſtwirth zum Waldſchlößchen. Apollotheater (Hotel Badner Hof) Mannheim G6. Vornehmſtes und elegankteſte⸗ Spezialitätentheater Südweſtdeutſchlds. A 1. Januar 1099. 1 Aisch. Onalilts⸗ elne Weinheimer u. 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