—— Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Zamstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. 8.— Pieruheiner Au; Amtsblatt der Großh. Würgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. nzeigen: 10 Pfg. die ö5geſpaltene Zeile. Reklamen: 20 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe wird entſprechender Rabatt gewöhrt. At. 10. 1. lat. Samstag, den 31. Dezember 1898. Zur Jahreswende! Und wieder klingen die Glocken laut, Eh' fern im Oſten der Morgen graut, Der erſte Morgen im neuen Jahr— Was bringt uns wohl ſeiner Brüder Schaar Und fröhlich jubeln die Menſchen all', Und hell erklinget der Becher Schall— Ich denk' an's ſcheidende Jahr zurück: Wem bracht' es wohl das erträumte Glück? Es iſt ſo ſelten; ja, wer es fand, Der halt es feſt drum mit Herz und Hand, Doch wiſſe: dauernd und ſonnenrein Iſt Glück nur droben, bei Gott allein! Ein neues Jahr iſt gekommen, ein neues Jahr mit neuen Hoffnungen, neuen Thaten, neuen Erfolgen; ein neues, das uns gar ver⸗ heißungsvoll zulächelt, das uns manches bringen wird, das die Freude rechtfertig, mit der ſeine Ankunft ge⸗ feiert— manches leider auch, was wir nicht erwar⸗ tet, in dem Jahre vorausgeſetzt hätten. Jedes neue Jahr hat noch Jubel empfangen,— dem ins Grab geſunkenen iſt keine Thräne gefloſſen. Und doch hat dieſes nicht nur Enttäuſchungen, ſondern ſicher auch manche Freude gebracht— ſie ſind freilich winzig neben dem Jammer, den es uns beſcheert„und ſie vergeſſen ſich ſo leicht in der Erwartung größeren Glücks— manch ſchöne Stunde hat es gebracht, die einſt die Erinnerung mit ihrem Zauber umweben wird. Heute muß ſich uns eine Prüfung unſeres ganzen Thuns wie von ſelbſt aufzwingen: eine Prüfung, wie wir gegen uns ſelbſt, gegen unſere Familie, gegen die menſchliche Geſellſchaft, und auch gegen Gottes Kirche unſere heiligen Pflichten erfüllt haben? O, das Jahr iſt nur ein Gefäß, am Menſchen liegt es, was daſſelbe enthalten ſoll. Die Zeit geht mit unmerkbarem Flügelſchlage dahin: an uns liegt es, ob dieſelbe Inhalt, Bedeutung erhalten und uns ſo vergänglichen Gewinn bringen ſoll. Ja, ein Jahr iſt nur„ein Tropfen im Meere der Ewigkeit“, es iſt wahrlich nur eine winzige Spanne in dem Umkreis der tauſende und ce ertauſende von Jahren welche der Erde zu kxiſtieren beſtimmt ſind. 50, 70, 80, vielleicht 90 ſolcher„Tropfen“, ſolcher„Spannen“, das iſt zum höchſten des Menſchen Leben! Wir meinen, daß es uns da nahe liegen müßte: an dieſem Sylveſtertage eine Bilanz zu ziehen, wie wir in die⸗ ſem Jahre unſere Aufgabe als Familienmitglied, Staatsbürger, als Soldat Chriſti erfüllt haben. Ja, niemand darf es ſcheuen, dieſe Bilanz zu ziehen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß dieſelbe für ihn keine erfreu⸗ lichen Ziffern und Thatſachen aufweiſen, daß das Defi⸗ nt ſeines Innern größer ſein werde als dasjenige ſeiner Taſche, daß das Konto ſeiner Schuld ſtärker ſein werde als das ſeiner Schulden. Wie ergreifend: der letzte Glockenſchlag der letzten Stunde dieſes Tages! die letzte Mitternacht dieſes Jahres! Ein paar Sekunden noch ſummen die letzten Schwingungen des letzten Schlages der Uhr durch die Lüfte. Die Nachklänge gehören noch dem ſcheidenden Jahr an,— wie mancher möchte ſie erfaſſen, um das ſcheidende Jahr wie einen lieben Freund nicht in das Grab ſinken zu laſſen, vielleicht auch, um daſſelbe von neuem beginnen zu können! Vergeblich... Das Summen zerfließt, der todte Freund liegt ſchon im Grabe, und ſelbſt der Allmäch tige könnte uns den Wiederbeginn dieſes Jahres, könnte es uns nicht beſcheeren, daſſelbe noch einmal, und dann beſſer, glücklicher zu verleben. Nichts von alledem, was man geſprochen, was man geihan, kann ausge— löſcht werden aus dem Buche des Lebens. Unſere Verdienſte, unſere Freuden, unſere Sünden, unſere Leiden; ſie finden mit jedem Jahre einen weiteren Abſchluß bis— zum letzten Abſchluß und zur„Ge— neralabrechnung“. Und doch: ſo lange man lebt, iſt nichts verloren, wenigſtens nicht das Höchſte, was man beſitzt: die unſchätzbare göttliche Seele. So wollen wir denn in das neue Jahr hinübergehen, indem wir zugleich in den Strom des Lebens einſchlagen die mächtigen Planken der Vorſätze, die ſtarken Pfoſten der Ent⸗ ſchlüſſe: mit dem neuen Jahre auch ein neues Leben zu beginnen, ſofern wir Grund hatten, mit dem alten Jahre und unſerm Leben in demſelben unzufrieden u ſein. 5 Ja, mit männlichem Muthe, mit der Unerſchüt⸗ terlichkeit des Helden, der weiß, daß er ſiegen wird, weil er ſiegen muß, wollen wir in dieſes Jahr ein⸗ treten, um mit der Hilfe des Allmächtigen unſere Arbeit zu thun, unſere Aufgabe zu löſen. Das giebt uns Freude, Schwung, Begeiſterung ſelbſt, wie viel mehr Troſt bei dieſer für uns alle bedeutungsvollen Jahreswende. Das allein kann uns die Gewißheit verleihen, daß dieſes Jahr ein reichgeſegnetes, ein Jahr des Heils und des Glückes für uns ſein wird. In dieſem Sinne denn rufen wir allen fröhlich und herz⸗ lich zu: Glückauf zum neuen Jahre! X Deutſchland. München, 29. Dez. Der Delegirtentag der bay⸗ eriſchen Centrumspartei war von etwa 300 Perſonen, 14. Jahrgang. alſo außerordentlich ſtark beſucht. Wie ein D peſchen⸗ bureau meldet, ſei nach eingehender Debatte beſchloſſen worden, im Reiche⸗ und Landtage Proteſt wegen Ver⸗ letzung des bayeriſchen Reſervatrechtes und die Ein⸗ richtung des bayeriſchen Senates beim oberſten Mili⸗ tärgericht in Berlin zu erheben. Auch worde beſchloſ⸗ ſen, die Neue bayeriſche Zig. zu unterſtützen, welche beſonders gegen das Vordringen Preußens in Bayern opponiren ſoll. Es ſprachen Pichler, Schädler, Daller und Orterer. , Die Ausübung des franzöſiſchen Protektorats im Orient führte in Bagdad zu einem peinlichen Zwiſchenfall. Eine Correſpondenz der„Kölniſchen Zeitung“ aus Konſtantinopel vom 18. Dez. meldet: Anläßlich der Einweihung der katholiſch⸗unirten⸗ chaldätſchen Kathedrale in Bagdad verſandte der chaldälſche Patriarch Abed Jeſus Khajjat Eialadungen an das Conſularcorps und theilte dabei mit, der fran⸗ zöſiſche Vice Conſul erhalte bei der Feier einen beſon⸗ deren Platz auf einer Art Thron mil Gebetpult, wäh⸗ rend die übrigen Conſuln gewöhnliche Sitze erhalten ſollten. Daraufhin lehnte der deutſche Conſul Richarz die Einladung ab und nahm an der Feier nicht theil. Sehr richtig! Johannesburg, 29. Dez. Das Organ des Prä⸗ Krieges mit England. Die Engländer bereiteten ſich auf einen neuen Angriff auf Transvaal vor. Sollte ein Krieg ausbrechen, ſo würden jene Gruppen ſich das zuzuſchreiben haben, welche offen die Buren⸗Re⸗ gierung tadeln. Brüſſel, 29. Dez. Eine aus zwölf Perſonen be⸗ ſlehende Anarchiſtenbande wurde hier verhaftet. Paris, 29. Dez. Die Zahl der Offiziere, welche wegen ihrer Betheiligung an der Subſeription für die Wittwe Henry's Disciplinarſtrafen erhielten, beläuft ſich auf mehr denn 30. Die Strafe beſtand in vier⸗ tägigem Zimmerarreſt. Paris, 29. Dez. Die Paſſagiere des Dampfers La France, welcher aus Cayenne in Bordeau einge⸗ troffen iſt, erzählen, Dreyfus befinde ſich in einem derartigen geiſtigen Niedergange, daß er die Nachricht von der Prozeß⸗Reviſion theilnahmslos aufnahm. Außer fortwährenden Unſchulds⸗Betheuerungen kommt kein Wort über ſeine Lippen. Er ſieht gealtert und ſehr gebrechlich aus. Madrid, 29. Dez. In den baktiſchen Provinzen wurden an den beiden Weihnachtsfeiertagen 143 An⸗ hänger von Don Carlos verhaftet, weitere Verhaf⸗ tungen ſollen noch vor Neujahr bevorſtehen. Madrid, 29. Dez. Die ſpaniſchen Zeitungen Das Bild im Spiegel. Roman von Viktorien Duval. Nachdruck verboten. 16. Fortſetzung. 15. Kapitel. Eine folg enſchwere Entdeckung. Die Abendgeſellſchaft im Hauſe des Konſuls St. John war die angenehmſte, die ſich nur denken ließ. Die ſchöne Lily, über welche die Natur ihre herrlichen Gaben ausgeſchüttet zu haben ſchien, war wie immer die Königin des kleinen Feſtes, welches der Konſul zu Ehren der An⸗ weſenheit ſeines Freundes Mr. Gerald Fisk ſpeziell ver⸗ anſtaltet hatte. Harry und Lily waren einſt als Kinder mit einander ſehr vertraut geweſen und auch mit dem Lauf der Jahre war keine Entfremdung zwiſchen ihnen eingetreten, ſo daß Beide völlig zwanglos mit einander verkehrten. Aber dieſer zwangloſe Umgang glich dem zwiſchen Bruder und Schweſter und überſchritt nie gewiſſe Grenzen. Lily's Schönheit war vielleich nie zuvor ſo unver⸗ kennbar zu Tage getreten wie an dieſem Abend. Ein blaues Schleppkleid mit Silberſtickerei und Sil⸗ berſpitzen umhüllte ihre echt mädchenhafte, ſchlanke Geſtalt. Ihren Gürtel und ihr Haar ſchmückten blaßrothe Roſen, eine Schnur koſtbarer Perlen umwand ihren ſtolzen Na⸗ cken und der ſilberſchimmernde Fächer, den ihre kleine Rechte graztös in Bewegung hielt, war mit mattgelben Roſen und himmelblauen Veilchen bemalt. Alle ihre Bewegungen waren ſicher und ohne jede Koketterie, zu welcher ſie ſich nie herabwürdigte. Das Schönſte in ihrem ſtets ſonnigen Geſicht aber waren die blauen Augen, während tiefſchwarzes Haar gegen ihre lilienreine Stirn ſich mit doppelter Deutlichkeit abhob und in ſchweren Maſſen über den ſchwanenhaft weißen Nacken N r bei ähnlichen Gelegenheiten ſonſt immer Harry ſollte an dieſem Abend ein offenbarer Rival ihm den Rang ſtreitig machen. Derſelbe, ein Engländer und der Neffe eines Herzogs, war ein junger Mann von äußerſt gewinnendem Aeußern und von feinen Umgangsſormen. Aber ſo ſehr Harry ſich auch bemühte, eiferſüchtig zu werden über den ſichtlichen Eindruck, den des jungen Engländers gewählte Unterhaltung und ſein ritterliches Weſen auf Lily ausübten, es wollte ihm nicht gelingen. Ein ſtilles Mädchenbild lebte in ſeinem Herzens, daß für kein anderes darin Raum war und alles ihn gleichgültig ließ, was nicht ſie betraf, der ſein Träumen und ſein Denken ausſchließlich zu eigen war. In der Frühe des zweiten Tages nach der Abend. geſellſchaft im Hauſe St. John's ward die von Mr. Fisk arrangirte Seeparthie in Szene geſetzt. Die an derſelben theilnehmende Geſellſchaft zählte ſieben Perſonen, den Konſul St. John, nebſt Sohn und Tochter, Sir Haskyn Hamlin, Lily's Anbeter, den Harry großmüthig zu der Parthie eingeladen, trotz ſeines Onkels Verſicherung, daß er dadurch all ſeine Ausſichten verſcherzte, Mr. Schuyler, einen Geſchäftsfreund Mr. Fisk's ſowie endlich dieſen ſelbſt und deſſen Neffen. Die Fleetwing“ war eine ſchlankgebaute, ſchnellſegende Schooner⸗Nacht, und zweifellos war es, daß, wenn die ſchöne Lily im Stande geweſen wäre, Fauſta Livingſton Harry's Herzen zu entfremden, auf dieſer Fahrt die vor⸗ theilhafteſte Gelegenheit dazu geboten geweſen wäre. Aber völlig reſultatlos erreichte die acht am Nach⸗ mittag des zweiten Tages das reizende Appledore und das ſchmucke Schiff unter der Obhut ſeiner Bemannung laſſend, begab ſich die kleine Geſellſchaft in das Inſel⸗ hotel, um hier Zimmer zu belegen und dann die Zeit bis zum Abendeſſen auszunutzen, indem ſie ſich auf dem Eiland erging. g N Entzückt von der Scenerie, wanderten ſie an der Küſte entlang, als ſich plötzlich eine kleine Bucht vor ihnen aufthat, welche bis dahin Klippen vor ihren Augen verborgen hatten. 5. In demſelben Moment trafen ihre Blicke zugleich auf eine einſame Gruppe von drei Perſonen,— dicht am Rande der ſteilen Felſen ſaßen. des ſchönen Mädchens alleiniger Kavalier geweſen, ſo Herrn. Die Damen entzogen ſich dem Anblick der Her⸗ annahenden durch große Sonnenſchirme. Der ſie begleitende Mann trug einen Seemannsan⸗ zug und einen breiträndigen Hut, der tief ins Geſicht herabgezogen war. Er war mit Fiſchen beſchäſtigt und konnte ſich des⸗ halb, trotzdem die Sonne ſehr ſtark und heiß ſchien, des hellſeidenen Schirmes nicht bedienen, der neben ihm lag. Er hielt eine Angelruthe in der Hand, deren Schnur in das ſtille Waſſer hinabreichte. Die kleine Geſellſchaft war inzwiſchen ganz nahe ge⸗ kommen und Mr. Fisk, höflich den Hut ziehend, ſtellte die Frage, welcher Fiſch hier gefangen werde und ob der Fang ein ergiebiger ſei. Der Fremde ſchaute nicht auf und wandte dem Fra genden auch ſein Geſicht nicht zu, aber er antwortete mit angenehmer Stimme: „Es ſollen Karpfen hier verkommen, wie man ſagt. Ich bin erſt eine halbe Stunde hier und habe noch nichts gefangen.“ Die Stimme berührte Harry wie ein elektriſcher Schlag. Unwillkürlich war es ihm, als habe er dieſelbe ſchon einmal gehört und forſchend richtete er ſeine Augen auf das allein ſichtbare Profil einer glattraſirten Wange und auf das Ende eines grauen Schnurbartes, aber ohne je⸗ manden zu erkennen, mit dem er ſchon im Leben zu⸗ ſammen getroffen war. Er konnte nichts ermitteln, als daß die ſtattlichen Umriſſe der ganzen Geſtalt und die graue Färbung des Haares, ſo weit es im Nacken ſichtbar war, in dem Frem⸗ den einen Mann von mittlerem Alter vermuthen ließen. Sein reſervirtes Weſen machte es nicht verkennbar, daß er zu einem eingehenden Geſpräch nicht geneigt ſei. So dankte Mr. Fisk ihm für die Auskunft und die kleine Geſellſchaft ging weiter. „Ein ſtattlicher Mann!“ äußerte Mr. Schuyler, als ſie ſich außer Hörweite befanden. „Und die hübſcheſte Frau, die ich jemals geſehen. Auch das Mädchen iſt von großer Schönheit, aber der alte Herr ſcheint ungeſellig zu ſein! 8 „Ja, es war ein ſehr ſchönes Mädchen!“ flüſterte Lily Die Gruppe beſtand aus zwei Damen und einem die an Harry's Seite ein wenig abſeits von den Andern ging * Ausland. 7 ſidenten Krüger beſpricht die Wahrſcheinlichkeit eines 4 — — ö ö See 3 2 lenken die Anfmerkſamkeit der Regierung auf die von Seiten der Engländer gemachten Vorbereitungen in Gibraltar. England inſtallire dort Kanonen von ſchwerem Kaliber, welche das ſpaniſche Gebiet voll. ſtändig beherrſchen. Peteröburg 29. Dez. Der Hof, welcher am 4. Januar hierher zurückkehren wollte, verlängert abermals den Aufenthalt in Livadia, was zahlreiche Commentare veranlaßt. Gerüchtsweiſe verlautet, das Befinden der Kaiſerin erfordere einen Aufenthalt im Süden. herzlichſten Glückwünsche zum Neuen Jahre! ſenden wir auf dieſem Wege allen unſeren werthen Leſern, Freunden und Mitarbeitern. Wir danken für das uns im verfloſſenen Jahre bewieſene Wohlwollen und bitten, dasſelbe uns auch fernerhin erhalten zu wollen. Viernheim, den 31. Dezember 1898. Redaktion u. Expedition des Anzeigers. W. Bingener. Nah und Fern. f Viernheim, 28. Dez. Marianiſche Jünglings⸗Sodalität. Am zweiten Weih⸗ nachtsfeiertage veranſtaltete die Sodalität einen ſchönen Abend. Der große Saal des„Freiſchütz“ war dicht beſetzt. Der ruhige und doch geitere Ton der Anwe⸗ ſenden, der hellſtrahlende Weihnachtsbaum und das ſchöne Krippchen gaben der ganzen Verſammlung einen familiären Charakter. Das reichhaltige Programm war der Zeit entſprechend ernſt gehalten und befriedigte bei ſeiner meiſterhaften Durchführung vollſtändig.— Die lebenden Bilder mit den Knabenchören und das erſte Stück:„Die hl. Chriſtnacht“ verſetzten die Zuſchauer auf die nächtlichen Gefilde Bethlehem und in den Stall, wo das Heil der Welt geboren ward. Es wurden in den Anweſenden die Gefühle wach, wie ſie jedes Chriſtenherz bei der Erinnerung an jenes große Ereignis bewegen müſſen. Den Spielern dieſes frommen Weihnachtsſtückes, den jüngeren Sodalen und Aſpiranten ſei alle Anerkennung gezollt.— Die älteren Mitglieder der Sodalität brachten das vieraktige ſoziale Schauſpiel: „Ehrliche Arbeit ſegnet Gott“ recht gut zur Aufführung. Da ſich die Spieler ganz und gar in ihre Rollen hin⸗ eingelebt hatten, hatte das ſchöne Stück durchſchlagenden Erfolg.— Zur Hebung der ganzen Feier trugen die Lieder der Geſangsabtheilung, die unter Leitung des Herrn Lehrer Sattig ſehr ſchön zum Vortrag kamen, weſentlich bei. Das ſtimmungsvolle Lied:„Gute Nacht“ bildete den paſſenden Abſchluß der ganzen Feier.— Wir ſehen, daß die Sodalität bei der Pflege des reli⸗ giös⸗ſittlichen Lebens auch den unterhaltenden Teil des Vereinslebens nicht vernachläſſigt. Mögen ihre Beſtrebungen in hieſiger Gemeinde immer mehr aner. kannt und unterſtützt werden. Viernheim, 31. Dez. Wie ſchon ſeit meh⸗ reren Jahren, ſo feiern auch diesmal wieder die Fünfzigjährigen in hieſiger Gemeinde gemeinſam ihr Wiegenfeſt und zwar am Sylveſterabend im Gaſthaus zum Engel. Bekanntlich iſt es der über⸗ großen Mehrzahl der Menſchheit nicht vergönnt, dieſes ſchöne Feſt zu begehen; umſomehr haben die dasſelbe in froher Geſundheit Erlebenden Urſache, ſich darüber zu freuen. Das heutige Feſt iſt hauptſächlich deswegen arrangirt dieſer Freude Ausdruck zu geben und Jugend⸗Erinnerungen und ⸗Erlebniſſe nochmals wieder auszutauſchen vor dem Eintritt in das nun beginnen⸗ de Alter. Darum fehle kein Jubiläumskind bei dem Feſte; es wird eine weitere ſchöne Erinnerung für die folgenden Lebensjahre ſein. Viernheim, 28. Dez. Die geſtern Abend ſtattgehabte Mondfinſternis war eine totale. Die erſte Berührung des Halbſchattens geſchah um 9 Uhr 26 Minuten abends, jene des Kernſchattens um 10 Uhr 39 Minuten. Die totale Ver finſterung fing um 11 Uhr 49 Minuten nachts an und endigte um 1 Uhr 18 Minuten heute früh. Die letzte Berührung mit dem Kernſchatten war um 2 Uhr 28 Minuten, mit dem Halbſchatten um 3 Uhr 40 Minuten früh, was das Ende der Finſternis überhaupt war. Viernheim, 30. Dez. Wie wir hören, veranſtaltet auch dieſes Jahr der Cäcilien verein ein Konzert am 8. Januar im Gaſthaus zum „Deutſchen Kaiſer“. Das Programm ſoll ſehr reich⸗ haltig ſein und wird alſo den Beſuchern ein genuß⸗ reicher Abend bevorſtehen. Das Programm wird in nächſter Nummer bekannt gegeben werden und kommen wir dann auf einzelne Stücke zurück. Viernheim, 30. Dez. Der hieſige Turn⸗ Verein veranſtaltet am Sonntag, den 15. Januar n. J. im Gaſthaus zum Deutſchen Kaiſer eine Abend⸗ Unterhaltung, beſtehend in Konzert und komiſchen Vorträgen. Die Freunde des Vereins werden ſchon jetzt darauf aufmerkſam gemacht. Karlsruhe, 27. Dez. Hier iſt am letzten Freitag Oberſtlieutenant a. D. Victor Rochlitz an den Folgen einer Blutvergiftung geſtorben. Ein eifriger Jäger, hatte er vor einigen Wochen mit Jagdgenoſſen im Durlacher Wald ein gefallenes Reh gefunden. Die Jäger unterſuchten das Thier und bei dieſer Unter⸗ ſuchung wurde Oberſtlieutenant Rochlitz von einer Fliege geſtochen, die unmittelbar von dem gefallenen Thier aufflog. Die äußeren Zeichen der Anſchwellung verloren ſich bald, und man glaubte die Gefahr ge⸗ hoben, als unerwartet innere Erſcheinungen der Blut⸗ vergiftung eintraten und die wichtigſten Lebensorgane ergriffen. Dieſe Blutvergiftung durch einen Fliegen, ſtich zur Winterszeit gehört immerhin zu den ſeltenſten Erſcheinungen. Bretten, 29. Dez. Letzten Samstag Vor⸗ mittag wurde auf dem hieſigen Bahnhof der 28 Jahre alte ledige Rangierer Konrad Jakob Zickwolf von Ricklingen beim Ueberſchreiten der Geleiſe von dem Karlsruher Perſonenzug in Stücke gefahren, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Uttenhofen(A. Engen), 28. Dez. Ueber die bereits gemeldete Kindsmordgeſchichte erfahren wir Folgendes: Die ganze Angelegenheit wird vorläufig ſtreng ſtreng geheim behandelt. Infolge von Briefen, die unter dem Bretterboden der Stube des Fr. Weber vorgefunden wurden, ſind viele Frauen und Mädchen kompromittirt worden(Par. 218 R.⸗St.⸗G.⸗B.) und ſind bereits 6 gefänglich eingezogen worden. Der Angeklagte Fr. Weber ſoll bis jetzt hartnäckig leugnen. Unterthürheim(Schwab), 29. Dez.(Vor⸗ ſicht mit Kunſtdünger!) Vor einigen Tagen ſäte hier der Oeconom Hammelmeier Kunſtdünger und kam da⸗ bei mit der Hand an die offene Stelle einer ganz kleinen Ritzwuude im Geſichte. In der Nacht ſchwoll das Geſicht und dann der ganze Kopf furchtbar an. Der herbeigerufene Arzt konnte ihn leider nicht mehr eee retten, da die Blutvergiftung ſchon zu weit vorge⸗ geſchritten war. Potsdam, 29. Dez. Oberſtlieutenant v. Egi⸗ dy iſt heute früh halb 4 Uhr geſtorben. Airolo, 29. Dez. Das Dorf bietet einen erſchreckenden Anblick. 2 Quadratkilometer ſind von den Feld⸗ und Trümmermaſſen bedeckt, 8 Wohnhäuſer und 14 Ställe zerſtört, eine Anzahl anderer iſt ſchwer beſchädigt. 3 Leichen, diejenigen des 70jährigen Kir⸗ chendieners Antonio Filippine, der Frau Joſefina Franſini und eines kleinen Knaben ſind aufgefunden worden. Die Frau des Kirchendieners wurde noch lebend aus den Trümmern hervorgezogen. Der Scha⸗ den beträgt eine Million. Mehr als die Hälfte des Dorfes iſt von den Bewohnern geräumt. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Eingeſandt. An der Neige des Jahres hält der Menſch gern einen Rückblick auf das verfloſſene und läßt flüchtig all das Gute und Schlimme, das ihm das alte Jahr beſchert hat, an ſeinem geiſtigen Auge vorbeipaſſieren. Die meiſten Hoffnungen, die es ihm nicht erfüllt hat, nimmt er dann mehr oder weniger geduldig mit. ins neue Jahr. Wie beim einzelnen Menſchen, ſo gehts in der Gemeinde, ſo im Staatsweſen. Laſſen Sie, mich, verehrter Herr Redakteur, eine Hoffnung beſprechen, die ſich in unſe⸗ rer Gemeinde ſchon von Generation zu Generation vererben mußte und allem Anſcheine nach auch für ſpätere Geſchlechter ein Vermächtnis bleiben wird, eine Hoffnung, die beſonders hohe Wogen ſchlägt, wenn der Wettergott die Schleuſen des Himmels öffnet und die Straßen Viernheims vollſtändige Schlammbäche bilden. Wer hätte noch nicht erraten, was Einſender dieſes im Auge hat 7 Wer hätte nicht ſchon zur Regen⸗ und Schlammzeit, wenn er im Schmutze förmlich zu walen hat und Kleider und Schuhwerk verdorben werden, dem Wunſche Ausdruck gegeben: Könnte V. nicht wie andere, ihm nicht einmal ebenbürtige Orte, ein Pflaſter haben?„Du ſprichſt ein großes Wort gelaſſen aus“, wird mir mancher Leſer entgegenhalten. So ganz gelaſſen geſchieht es nicht, geneigter Leſer. Ich bin einer der letzten, der bei den derzeitigen Ge⸗ meindeverhältniſſen an eine vollſtändige Verwirklichung dieſes frommen Wunſches zu denken wagt. Es giebt ganz andere Aufgaben, deren Löſung eine unbedingte Notwendigkeit, als an die Ausführung eines Projektes zu gehen, das die Schuldenlaſt unſerer Gemeinde nicht nur um Tauſende, ſondern um Hunderttauſende ver⸗ mehren würde. Die Hoffnung auf eine Pflaſterung ſämtlicher Ortsſtraßen ſoll alſo durch dieſes Eingeſandt nicht weiter genährt werden. Es ſoll lediglich die Frage angeregt werden, ob nicht bei gutem Willen der Herren Gemeindeväter und insbeſondere bei gutem Willen der geſamten Bevölkerung eine Asphalthierung, event. eine Pflaſterung, ſämtlicher Trottoirs durchzu⸗ ſetzen wäre. Den Gedanken nicht ſofort als unaus⸗ führbar über Bord geworfen, ſondern vorurtheilslos gepruft, insbeſondere prüfe der Leſer, ob das Profekt nicht ohne jegliche Belaſtung der Gemeinde durchführ⸗ bar wäre. Um der Sache näher zu kommen, eine Frage: Wie wäre es, wenn jeder Ortsbürger die Koſten für die Asphaltierung, ev. Pflaſterung des Trottoirs, ſoweit dasſelbe an ſeinem Eigentum entlang geht, ſelbt übernehmen würde? Keinen Sturm der Entrüſtung, verehrter Leſer, ſondern vorerſt weiter hören und dann erſt über mich herfallen. Wie hoch würden ſich wohl die Koſten für jeden Hausbefitzer durchſchnittlich belaufen? Sind 40 bis 60 M. zu hoch oder zu niedrig gegriffen? Wie nun, wenn die Ge⸗ meinde ſagen würde: Wir führen im Einverſtändnis mit den Ortsbürgern auf den Namen der Gemeinde „Ich ſah ihr Geſicht nur einen einzigen Moment, bevor ſie ſich hinter ihrem Sonnenſchirm verbarg. Haſt Du ſie auch bemerkt, Harry? Aber was iſt Dir? Du biſt ja bleich und Du zitterſt!“ „Es iſt nichts. Es iſt bereits vorüber. Ziehe der Anderen Aufmerkſamkeit nicht auf uns, Lily.“ „Du kennſt dieſe Leute!“ ſtieß Lily haſtig aus. „A', Harry, ich ließ es mir nicht träumen, daß Du ein derartiges Geheimniß haben könnteſt.“ „Ich kenne ſie nur oberflächlich; ſie ſind mir nichts. Aber es wäre mir lieb, wenn Du unſerer Geſellſchaft gegenüber nichts davon erwähnen würdeſt, daß ich ſie überhaupt kenne.“ Harry ſprach die Worte heiſeren Tones; es war ihm, als ſei ihm die Kehle zugeſchnürt, und inſtinktiv fühlte er, daß Lily ſich bemühen mußte, das nicht aus⸗ zuſprechen, was ihr Inneres erfüllte. Was ihn ſo faſſungslos gemacht, es war der Um⸗ ſtand, daß er, wenn auch nur einen einzigen, ſekunden⸗ flüchtigen Moment, Fauſta Livingſton's blauen, flehenden Augen hier an der entlegenen Küſte von Appledore be⸗ gegnet war, ſowie eben ſo ſehr die erſchütternde Gewiß⸗ heit, daß der neben ihr ſitzende Mann mit dem breiträn⸗ digen Hute kein Anderer geweſen ſein konnte als— Norman Livingſton. 16. Kapitel. Entflohen. Ins Hotel zurückgekehrt, verweilte die Geſellſchaft nach dem eingenommenen Abendeſſen bis zu ſpäter Stun⸗ de noch auf der Plazza, ehe einer nach dem andern ſich zur Nachtruhe zurückzog. Und endlich befand Harry ſich allein auf der Ter⸗ raſſe und wanderte unter dem mit Sternen überſäeten Himmel auf und ab als befände er ſich auf dem Deck eines Schiffes und habe die erſte Wache der Nacht. Eine furchtbare Unruhe hatte ihn erfaßt. Sein Gewiſſen haderte mit ihm, daß er ſeinem Onkel nichts von ſeiner Entdeckung geſagt hatte. Und doch, wie hätte er im Stande ſein können, an Fauſta den Verräther zu ſpielen? Mochte der Zuſammenhang zwiſchen Mrs. Living⸗ ſton und jenem Manne, den er dieſen Nachmittag an der Küſte geſehen, ſein, welcher Art er wolle, die Liebe zu Fauſta diktirte all ſeine Empfindungen und wenn ſie auch gleich nichts als Oual und Marter für ihn enthielt. Es war bereits Mitternacht als Harry, im Begriff die Piazza zu verlaſſen, endlich ſeinen raſtloſen Schritt hemmte und noch einen Blick dem in Nachtzwielicht vor ihm ausgebreitet liegenden Meere zuwendete. In demſelben Moment aber auch ſtand er wie ver⸗ ſteinert. Eine leichte Briſe hatte ſich aufgemacht und es blies ſcharf von der See herüber. Und auf den tanzenden Wogen bewegte ſich etwas, was Harry faſt regungslos machte vor Ueberraſchung. Die„Feetwing,“ Mr. Fisk's Schooner⸗Yacht, lag nicht mehr am Quai und ſtreckte die ſchlanken Maſten und die leeren Sparren in die dunkle Luft empor, ſon⸗ dern— ſeine Augen täuſchten ihn nicht— da ſtand ſie draußen in der See, noch innerhalb Rufweite, jeden Fetzen Leinwand beigeſetzt und ſchnitt durch das Waſſer mit raſender Eile dahin wie ein weißbeſchwingter Vogel. Harry erinnerte ſich, daß ſein Onkel der geringen Bemannung erlaubt hatte, auf einige Stunden ans Land zu gehen; er hatte jedoch ausdrücklich befohlen, daß ein — vor Mitternacht an Bord zurückgekehrt ſein müſſe. Was ging eigentlich vor, daß die Pacht in ſolcher geheimnißvollen Weiſe den Anker gelichtet hatte? Es dauerte einige Minuten, bevor die Wahrheit in ihm aufblitzte. „Jener Menſch iſt von der Inſel entflohen und zwar in unſerer eigenen Pacht!“ entfuhr es ihm im heftig⸗ ſten Erſchrecken.„Welche Tollkühnheit!“ Im gleichen Moment durchzuckte es ihn eiſig. Seine Hände waren gebunden. Er mußte auch jetzt ſchweigen— um Fauſta's willen. Wie ein Nachtwandelnder erreichte er ſein Zimmer und warf ſich auf ſein Lager nieder, aber einſchlafen konnte er nicht; klopfenden Herzens lag er, die Minuten, die Stunden, zählend. Plötzlich——— es war 7 um Tagesgrauen, ertönte lautes Pochen am Haus⸗ or. Heftiges Stimmengewirr, Schritte auf den Koridoren und dann eiliges Klopfen an den Zimmerthüren Mr. Fisk's und Harry's folgten. Der junge Mann ſprang auf und warf die nöthig⸗ ſten Kleider über; in demſelben Augenblick, daß er ſeine Zimmerthür öffnen wollte, ſtürzte Mr. Fisk ihm ſchon entgegen. a „Harry, ich weiß nicht, was ich denken ſoll. Unſere acht iſt fort, geſtohlen worden!“ „Unmöglich!“ verſuchte Harry ſein Erſtaunen zu äußern. „Nein, nicht unmöglich, ſondern buchſtäblich, wahr!“ fuhr Mr. Fisk eifrig fort. „Der Steuermann iſt auch fort! Die Matroſen aber, die ſämmtlich zurückblieben und, mit Tagesgrauen erwachend, die Situation entdeckend, Lärm ſchlugen, er⸗ zählen folgendes: Früh am Abend ſei ein drolliges ausſehendes Pankee in einem kleinen Outrigger⸗Boot aus Schiff gekommen und habe ihnen einen Krug Whisky an⸗ geboten. Arglos hätten ſie ihn daraufhin eingeladen, an Bord zu kommen, und dort habe er jedem ein Gläschen voll zu trinken gegeben und ſie hätten ſich halb todt ge⸗ lacht über den komiſchen Kauz der eine Schnurre nach der andern zum Beſten gegeben. Dann ſei er wieder fortgefahren und bald danach wären ſie ſämmtlich ſchläf⸗ rig geworden und in ihre Kojen gekrochen. Als ſtie er⸗ wachten, hätten ſie geglaubt, der Teufel hätte ſein Spiel mit ihnen getrieben. Sie lagen in dem alten Sandboot, das an dem Hafenpfoſten feſtgekettet iſt, und von der „Fleetwing“ war weitum nickts zu ſehen, noch zu hören!“ Harry hörte die Erzählung ohne Unterbrechung an. Die Löſung des Rüthſels, die Keinem, ſelbſt Mr. Fisk nicht einfiel, er hätte ſie mit Leichtigkeit zu geben ver⸗ mocht. Aber er ſprach nicht. Er ſchwieg wie er bisher geſchwiegen— um Fauſta's willen. (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Der Menſch kann nichts Höh'res erſtreben Im Kampfe mit Sorge und Noth, 5 Als ein gutes Gewiſſen im Leben, Und einen guten Namen im Tod. 2 —: ß 5 das Projekt durch, nehmen das nötige Kapital auf,— 7— Todesfall . decken die Koſten vorſchußweiſe und laſſen Seitens* 10 Prozent eines Theilhabers und Neu-Uebernahme veranlassen 1— 15 10 5 100 ae. 1 a ae 7 ertra Rabatt Pleers in Bene fldt gage bi 5 Jahren amorti teren. er jähr e mor⸗ ne l Herbst, Frünſahr u. 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Den Mitgliedern zur Nachricht, daß noch einige Tage, ſo 1899/4909 wie er aus der Berathung des Gemeinderaths hervor— Viernheim, d. 29. Dezemb. 1898. lange das Schiff vorhanden iſt, Kohlen abgegeben werden. gegangen iſt, liegt vom 30. d. Mts. an, acht Tage lang zu Jeder⸗ Gr. i Viernheim. 1623 Für den Vorſtand: Keller. manns Einſicht auf dem hieſigen Rathhauſe offen. Pfützer. a— t 5 Vier nheim, den dernde 1898 Polizei-Verordnun 2— . N Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 1616 25 6 0 Pfützer. betreffend: Maßregeln zur Unter⸗ . 1 8 3 drückung der Maul⸗ 9 „ N g und Klauenſeuche. r Bekauutmachung. 5 2 Auf Grund des§ 56b der 9 1 Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Mitt⸗ Reichsgewerbe⸗Ordnung und der . woch, den 4. Januar 1899, Vormittags von 8 bis 12 Entſchließung Großherzoglichen 8 t l Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr und Donners⸗ Miniſteriums des Innern vom e 1 tag, den 5. Januar 1899, Vormittags von 8 bis 11 3. Juli 1897 zu Nr. M. d. J. 9 . ö Uhr, auf dem Rathhauſe dahier 15655 wird für den Kreis ö 1. das 5. Ziel direkte Steuer, i Heppenheim mit Ausnahme von 1 2. Forſt⸗ und Feldſtrafen der 5. Periode pro 1898/99 Kürnbach und der Bürgermeiſterei 9 r erhoben werden. Wimpfen verordnet, wie folgt: 4 11* 0 Viernheim, den 29. Dezember 1898.§ 1. Der Handel mit Klauen⸗ 9 1 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 1617 vieh im Umherziehen iſt bis zum 4 8 . Pfützer. 1. April 1899 unterſagt. 9 J 3232 C 8§ 2. Mit Geldſtrafe bis zu VI h 2 4 Bekanntmachung.. 1ernnelm. Die über die pro 48007/1909 erhobenen Receßbauholzvergütungs⸗ wird beſtraft, wer der vorſtehen⸗ 9— b Anſprüche gefertigten Verzeichniſſe liegen nebſt den dazu gehörenden] den Beſtimmung zuwiderhandelt. 5 0 g 1 Plänen und Verhandlungen zur Einſicht der hieſigen Bürger auf 8 3. Vorſtehende Polizei⸗Ver⸗ 1 . unſerem Bureau acht Tage lang offen. Etwaige berechtigte Ein⸗ ordnung tritt am 1. Januar 9 II EUja 1 lug wendungen hiergegen ſind während dieſer, vom d. Mts. an 1899 in Kraft. 1622 0 laufenden Offenlegungsfriſt 1 uns geltend zu machen.? 6 Viernheim, den 26. Dezember* 10 1618 N Großherzogliche Burgermeiſterei Viernheim. Bekanntmachung. 5 Pfützer. Zur Verhütung von Ruhe. 5 1 1* ſtörungen und Unglücksfällen 9 8 8 8 während der Neujahrsnacht 1 5. 5 2 a ee d hn im Gaſthaus„zum Engel“ Zum Jahreswechſ el Si in Erinnerung, daß das 8 N 5 Schießen, ſowie das Ab⸗ 7 1 ſende meiner werthen Kundſchaft, Freunden, Nachbarn und brennen von Feuerwerks⸗ 0 1 Neinertrag zum Beſten ö Gönnern hierdurch 5 körpern innerhalb der 0 0 1 i d f f a f I Straßen und Hofraithen 0 ir„ N ö die besten Glückwünsche! aten ft. n„% Ariegerdenkmals. 0 Zuwiderhandlungen ſind in 0 § 367 und§ 368 des Reichs⸗ f Jakob Faltermann ſtrafgeſetzbuches mit Geld oder 5 p 8 0 6 1 1 6 M: 0 1619 Raſierer und Muſiker. Haftſtrafe bedroht. Auch tritt 9 5. b Wegnahme der Schußwaffe ein. 4 1. Abtheilung: f— Gleichzeitig machen 5 die 5 1. Der Wald, Chor v. Heiſer. Händler mit exploſiven f 3 N 1— Stoffen, Feuerwerksſtoffen[ 2. Immer alle Beide, Duett v. E. Winter. r Gaſthaus zur Harmonie“ ze. darauf aufmerkſam, daß das] 4 3. Das Grab in Fraukreich, Solo v Konradi. f hel 8, Abgeben ſolcher Stoffe an Per- 0 4. Ein Raſttag im Manöver, ur⸗ . Auf vielſeitigen Wurſch hält Unterzeichneter morgen am ſonen, von welchen ein Miß— 0 985 1755 8 0 3 0 Neujahrstag 75 zu 3 5. insbe⸗ 1 3 en b*. 3 Winter. 1 ſondere an alle Perſonen ulpe von der Spritze, Soloſcene v. Winzer. 0 7 th K ˖ unter 16 Jahren verboten A: 8 8 N* K 1 Er Ollzer iſt(Verordnung für das Groß⸗ 6. Die letzten Sechs, Geſangsquadrille v. W. Wolff. . ab.— Aufang Abends 8 Uhr. ber Bat Heſſen, betreffend: 7. 8 Frauen in 100 Jahren, 1 2 7 1 7 en Verkehr mit Sprengſtoffen ouplet e de dee d Einkritt frei! vom 21. Dezember 1893, 8 26), 8. Pfiffige Sänger, heiter. Quodlibet v. Schreiner . Zu recht zahlreichem deſuche ladet höfl. ein 1620 fund daß Zuwiderhandlungen gegen g 9 ger, 5 i e i 7 dieſe Vorſchrift nach§ 367 des 1 A. Winkenbach. Reichsſtrafgeſetzbuches mit Geld⸗ 2. Abtheilung. 7. F 7 ROS* N. 8275 9. Der Trompeter an der Katzbach, 8 55805 5 hep penheim, 24 Dez. 1898. Chor„v. Möhring. N Prosit Neuj Ahr! Kloß. Frehen chene 10. Gaus ind Lieſel, Dun, v. O. ber 5 0 v. Graucy. 5 55 g g 11 Arthur, laß' die Mädchen geh'n, ce. 45 i Narrengeſellſchaft„Rrach“. Teen N, Leser. 9. Coſtumccupflet. eben n 1 5 estau coEIN LEITZ. 12. An der Himmelspforte, Duett v. E. Winter. 5 0 8 Nem! icht 1899 d Neu Irrer. MaNNHEIN. 13. Kärthnerlied, Chor mit Jodler v. Renner. 8 oh ni 9 dageweſen. l 1 f LEionntat, den 1. Januar 1899 Dr. J. Schanz& Co. 14. 1 8 5175 im Jahr der 3 . 2. e e h i, Couplet.„ 1 ber. 1 1 große kroloſſal humoriſtiſche ATEN PE 15. Beim Heirathsvermittler, urkom. ö 4 nürr ſche Verſammlung 41 EN 14 Geſammtſpiel v. Lincke. ˖ 3 8 Die Kapleralm, Chor mit Jodler v. Renner. bei Herrn Georg Brechtel, Wirthſchaft zur Windeck. Bis jetzt . noch nicht Närriſche werden geeten, doch baldigſt beizutreten, denn Muſterſchutz, Marken schuh, 5 5. . 5 0 die Zeit der Narrheit N bald orbei. 1621 reell, sorgfältig, schnell, Kaſſeneröffnung: 7 Uhr. Anfang: 8 Uhr. 5 Das närriſ⸗ che Komitee. Bachſuchun 08 Eintritt à Perſon 50 Pfg. ** eee Es ladet freundlichſt ein 1607 . 1 1 24 1 2 5 N Weiße Tiſch⸗ un Qualitäts⸗Weine 7 and Lertant von nr der Vorſtand. . 2 2 1 ndungen. 5 r Weinheimer U. Lützüsachsener Rothweine berg. Vhs an Patent Nb. Es wird gebeten, nicht zu rauchen! Letztere für Kranke und Recomalescenten beſtens zu empfehlen, 5 5 offerirt 1525 Verlag:—————— unter Garantr für Reinheit. Deutsche Technische eee 5 9 Rudolf Rücker, Meinheim a. d. Bergſtr. Rundschau 9 anfrouverts in diverſen Farben und Qualitäten zu haben in der Buchdruckerei d. Bl. — — 2 8— Pp———— 22 1 — Grosse Ersparniss. Vorzüglich gebrannter Kaffee nach Feitler's patentirt. 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FN Vor unſrer Abreiſe nach Gießen ſagen wir allen Be⸗ kannten, bei denen wir uns perſönlich nicht verabſchieden konnten, hiermit ein 1614 herzliches Lebewohl! Viernheim, den 27. Dezember 1898. Familie Hansult. Aecher. Versteigerung. Nächſten Dienstag, d. 3. Januar 1899, Vormittags 10 Uhr, laſſe auf dem Rathhauſe nachſtehende Grundſtücke an die Meiſtbietenden verſteigern: 1. Acker im Berlich, 2. Gewann, 2. desgl. am Sandhöferweg, die Langgewann, 2469 Qmtr.; 3. desgl. am Heddesheimerweg links, 12 Gew., 2550 Qmtr.; 4. desgl. am Kirſchenweg rechts, 1. Gewann, 1750 Qmtr.; 5. desgl. im Vaudenfeld, Lachgewann, 399 Klafter; 6. desgl. im Vaudenfeld, Lachgewann 392 Klafter; 7. desgl. am Heddesheimerweg links und rechts, 4 Morgen. 8 SPeorg Georgi 1. 3563 Quadratmeter; 2 See — b 148.4605. Heute Sylveſterabend findet im Gaſthaus„zum 1 ein Fest- Vall 9 4 zur Geburtstagsfeier aller im Jahre 1848 6 2 borenen hieſigen Einwohner ſatt. l 3 — 3 00 Es ergeht hierdurch an ſämmtiche 1848 er 970 8 ö und Männlein nebſt ihren Familien⸗Angehörigen die 5 liche Einladung zur recht zahlreichen Betheiligung. 16. 5 Das Jeſt-Comitee. ——— 8 58 1 (E. G. m. 8 H.) Sonntag, den 8. Januar 1899 Nachmittags: Jahr, außerordentliche General— Verſanmlung. Tages- Ordnung! 1. Wahl eines Direkto's(Stichwahh), 2. Wahl von drei Auſichtsraths mitgliedern. Die ausſcheidenden, jedch wieder wählbaren Mit⸗ glieder ſind: 1. Philip) Simon 1., 2. Andreas Stumpf 3 und 3. Nik Helfrich 1. Zu Jacen und pünktlchem Erſcheinen ladet ein der Vorſitzende dee Aufſichtsraths: Wi nker. 1516 den 30. Dzember 1898. Viernheim, *