1 0 0 5 ee wechſel, der zu Thätlichkeiten ausartete. N 1* 5 1 * N Erit zweimal 9 Mitt und gamstass (wit ſtr. Unterhaltungsblatt). e zug preis: 30 Pfg.natlich einſchl. Trägerlohn. Durch doſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Pietrhel 2 4 1 5 8 D gau mer Alze Amtsblatt Wirkſamtes Jnſertious-Organ oßh. Vürgermeiſterei Viernheim. 7 Anzeigenpreis: 12 Pfg. die sgeſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Neklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. — — 55. Samstag, den 19. Januar 1901. 17. Jahrgang — — —— Eugland und Trausvaal. Lon, 17. Jan. Wie aus Hofkreiſen verlautet, be⸗ ſptach d Roberts bei ſeinem jüngſten Beſuch bei der Königinn Osborne auch die ſüdafrikaniſchen Ereigniſſe. Die Kgzin erſuchte Roberts um ſeine Auficht bezüglich der Beigung des Krieges. Die Antwort Roberts ſoll ſehr paiſtiſch gelautet haben. derts ſoll offen erklärt haben, daß an ein baldiges Ende d Krieges nicht zu denken ſei, ſondern daß dieſes nut du die Zubilligung der Unabhängigkeit der beiden Repubin möglich ſei. Roberts habe ferner erklärt, daß Englarnur dann Ausſicht auf Erfolg haben würde, wenn et einlrmee von 300 000 Mann dauernd in Südafrika btlaſſekönne. 1 Aeußerungen des engliſchen Oberbefehlshaber anläßl der für ihn geplanten Ehrenbezeugungen laſſen, wie m glaubt, darauf ſchließen, daß England in abſeh⸗ barer zit eine direkte oder indirekte Friedensvermittlung mit Pfident Krüger andahnen werde. 5 indon, 16. Jan. Reuter meldet aus Kronſtadt: DLängser Bahnlinie nach Norden find die Buren äußerſt thätig Verſchiedene kleine Abtheilungen derſelben über⸗ ſchritt in den letzten Tagen die Bahnlinie. Auch zwiſchen Krondt und Lindley zeigen ſich häufig Buren. Alle größen Buren⸗Abtheilungen ſcheinen ſich in ſüdlicher Rich⸗ tung it Dewet zu vereinigen. zondon, 17. Jan. Nach einer Meldung der„Daily Nail aus Pretoria vom 15. Jan. verfolgten die Buren um Zenoſterkop einen engliſchen Convoi, der aus 12 Wagen ſeſtaß. Die Bedeckungsmannſchaften in Stärke von 23 Nan ergaben ſich, nachdem zwei Mann getödtet und elf zerundet worden waren. Die Gefangenen wurden ſpäter viedr freigelaſſen. Haag, 17. Jan. Präſident Krüger erklärte, die Er. ſchieung eines engliſchen Agenten auf Befehl Dewets ſei te intwort auf die Erſchießung des deutſchen Burenoffiziers im Cordua, die ſ. Zt. auf Befehl Lord Roberts erfolgte. Deret ſei nunmehr entſchloſſen, keine Schonung mehr aus⸗ zuü en. Konſtantinopel, 17. Jan. Eine Anzahl Türken in Provinz Kermanez ſoll die ſerbiſche Grenze überſchritten d mehrere ſerbiſche Dörfer in Brand geſteckt haben. Die biſche Regierung erhob Proteſt und verlangte Entſchädigung. Ausland. Nach Berichten aus Harrar fand A Rom, 17. Jan. viſchen den Stämmen des Ras Olie und Ras Teſſema ine furchtbare Schlacht ſtatt. Wie man erzählt, kämpften Nie beiden Günſtlinge Meneliks mit je 30 000 Mann gegen Uninder. 7000 blieben todt oder verwundet auf dem Schlachtfelde. Waſhington, 17. Jan. General Mac Arthur meldet, daß der Oberbefehlshaber in IJlo Ilo(Provinz Panap) ſich ergeben habe. Er theilt ferner mit, daß noch weitere wich⸗ lige Waffenniederlegungen in wenigen Tagen erwartet werden. Nah und Fern. annheim, 17. Jan. Ausgegraben. Am Samſtag wurd idie Leiche der Frau des Arbeiters Ingbold von Wald- hof e ſumirt. Dieſelbe war vom Krankenhaus aus beerdigt word Johne daß der Gatte irgend wie von dem Tode ſeme Frau benachrichtigt worden war. Das Polizeirevier Wal ff hatte die Sache vergeſſen. Der Monn ruhte nicht eher, bis er ſeine Frau noch einmal geſehen und ſo wur! e Leiche noch einmal ausgegraben. ensheim, 15. In. Eine abſcheuliche Blut that ſpiel am geſtrigen„blauen“ Montag wieder einmal Stadt ab. Als am Abend gegen halb 10 Uhr der dige 23 Jahre alte Taglöhner Tr. ſich nach Hauſe be⸗ 5 Heben wollte, geſellte ſich in der Lammertsgaſſe der 37jährige aus Bayern ſtammende und dahier anſäſſige Steinſchleifer H. zu ihm, um den Heimweg nach der oberen Grieſelſtraße Beide kamen alsbald in Wort- H. zog dabei das Meſſer und verſetzte dem Tr. zwei Stiche, wovon der eine die links Lunge durchbohrte. Nach ärztlichem Befund wird ſein Leben kaum zu retten ſein. H. wurde noch in der Nacht verhaftet und nach Zwingenberg eskortirt. Die Ge⸗ richtsbehörde nahm heute Nachmittag den Thatbeſtand auf, wobei H. zugegen war. Dies veranlaßte einen koloſſalen Menſchenauflauf.— Der Thäter wie der Verletzte ſollen bei der That ſich in angetrunkenem Zuſtand befunden haben. H. iſt verheirathet und Vater 4 kleiner Kinder. Worms, 17. Jan. Am Uebergange beim Wein⸗ heimer Zollhauſe wurde von einem 8 e Strecke Worma⸗ Offſtein ein Fuhrwerk überfahrer Fang wurde ſchwer verletzt, eine Frau wurde ö Aus dem öſtlichen Die anhaltende Kälte der le Winterſaaten, welche November und Dezeml gemeinſchaftlich zu nehmen. Witterung des geſchadet. Der durch anhaltende Rege oben iſt fußtief gefroren. Biel, Ae. 4 müſen deß halb im Frühjahr umg⸗ dug“ Fehlen der Schneedecke im Januar r Alhen nicht gerne geſehen. DD E on ſeit drei Jahren haden wir keinen andauernden Schnee mer gehabt. Rimbach, 16. Jan. Ein ſchrecklicher Unglücksfall haf ſich in dem an den Abhängen der Tromm gelegenen Ganit-Steinbruche des Herrn Rieth in der Nähe Zoten. bas ereignet. Der 27jährige Arbeiter Kadel von Zozen⸗ bed war damit beſchäftigt, ein Bohrloch mit Dynamit zu loben, welches vorzeitig explodirte. Kadel wurde ſchrecklich zügerichtet. Geſtern wurde ihm eine Hand abgenommen. Felder befürchtet man, daß ihm auch noch die andere Hand abgenommen werden muß. Mainz, 16. Jan. In der Sonntagsnacht batten zwei Soldaten des 87. Regiments, 7. Kompagnie, den Urlaub überſchritten und verſuchten nun ſich durch Ueberſteigen in ihre Kaſerne am Eisgrudweg zu ſchmuggeln. Bei dieſem Verſuche ſtürzten deide von der Kaſernenmauer herab in den tiefen Feſtungsgraben. Der eine Soldat brach beide Arme, während der anders den Fuß, Oderſchenkel und einen Arm brach. Durch das Hilfegeſchrei der Verunglückten eilten die Wachmannſchaften herbei und beförderten die Verunglückten zur Wache, woſeldß ſie verbunden und dann in das Lazareth verbracht wurden. Frankfurt, 17. Jan. Der wegen betrügeriſchen Bankerotts verfolgte durchgebrannte frühere Bahnhofsreſtau⸗ rateurs Franl von Bingen wurde am Samſtag in einem Hotel ermittelt und verhaftet. Frank war nach Wlen ge⸗ flüchtet und von dort hierher zurückgekehrt. Frankfurt, 17. Jan. Der Club der Landwirthe beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, den Milchproruzenten in der Umgebung Frankfurts eine Erhöhung der Milchpreiſe um circa 2 Pfg. pro Liter zu empfehlen. Der bisherig⸗ Preis, 20 Pfg. pro Liter, deckte nicht die Produktionskoſten. Butzbach, 17. Jan. In der Nacht von Samſtag auf Sonntag wurde ein Soldat, der in China ſeinen Kamera⸗ den erſchoſſen hatte, in die hieſige Zellenſtrafanſtalt einge⸗ liefert. Zwei Matroſen brachten ihn von Bremerhafen hierher, und die hieſige Gendarmerie lieferte ihn in die Strafanſtalt ab. Er iſt zu 10 Jahren verurtheilt, aus Kalbach bei Buͤdingen, diente beim Train und ging als Freiwilliger nach Chino. Speyer, 16. Jan. Im Speyerer Wald wurden geſtern Nacht eine Anzahl Männer aus Dudenhofen ertappt, nachdem ſie bereits 33 Kiefernſtämme abgeſägt und auf Wagen geladen hatten, um ſie nach Hauſe zu fahren. Eine ſchwere Strafe erwartet ſie nun. Bochum, 17. Jan. Wie die„Herner⸗Ztg.“ meldet, ereignete ſich auf Zeche„König Ludwig“ bei Recklinghaufen eine Exploſion ſchlagender Wetter, bei welcher zehn Bergleute getödtet wurden. Die Leichen wurden heute Vormittag ſämmtlich geborgen. Der Betrieb der Zeche iſt durch dieſes Unglück nicht geſtört. Berlin, 17. Jan. Der Tod des Polizeidirektors O. Meerſcheidt⸗Hülleſſem iſt, wie der„Nat.⸗Ztg.“ gemeldet wird, thatſächlich auf Selbſtmord zurückzuführen. Herr von Meerſcheidt hat ſich mit Cyankali, das er ſchon längere Zeit beſaß, vergiftet, und zwar kurz nachdem ihm die Ver⸗ urtheilung des Bankiers Sternberg bekannt geworden war. Nizza, 17. Jan.(Ein fürſtlicher Nihiliſt). Der ruſſiſche Fürſt Victor Nakachin, ein Nihiliſt, der im Jahre 1885 in Rußland wegen Anſchlages auf den Zaren zum Tode verurtheilt, in Paris wegen Beſitzes von Sprengſtoffen zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt und ausgewieſen worden war, wurde in Nizza, wo er ſich mit ſeiner Frau und ſeinem Schwiegervater verſteckt hielt, nach heftigem Widerſtande verhaftet. Zürich, 17. Jan. Laut Brief eines Zürichers aus Myſore in Engliſch⸗Indien wüthet in der Provinz Myſore die Peſt in furchtbarer Weiſe. In einer Reihe von Städten ſind faſt alle Häuſer geſchloſſen. In den Straßen ſieht man nur halb verhungerte Bettler. Die andere Bevölker. ung iſt auf das Land gefluͤchtet und kampirt im Freien. Konitz, 17. Jan. Nunmehr iſt heute Mittag von Schulkindern auch der Ueberzieher Winters auf dem Hofe der Mädchenſchule gefunden worden. Dem Staatsanwalt war vorher ein Schreiben zugegangen, wonach der Paletot heute auf dem Grabe Winters liegen würde. Während dort nachgeſehen wurde, erfolgte der Fund an dem angegebenen Ort.— Dem Stadtrath Klotz in Konitz iſt aus Danzig anonym eine Poſtſendung zugegangen, die ein Halstuch, an⸗ geblich jenes Winters enthtelt. Die Erregung der Bevölke⸗ rung iſt aufs Höchſte geſtiegen, denn alle dieſe Dinge paſſiren, obwohl in dem etwas über 10 000 Einwohner zählenden Städtchen die ausgiebigſten polizeilichen Nachfor⸗ ſchungen, unzählige Hausſuchungen, Vernehmungen, große Prozeßverhandlungen ꝛc. ſtattgefunden haben, ohne daß bis zur Stunde das Geheimniß über den Mord des Gym⸗ nafiaſten Winter auch nur im Geringſten gelüftet ſei. Be⸗ kanntlich weilt auch gegenwärtig wieder einer der gewiegteſten Berliner Kriminalbeamten in Konitz und es läßt ſich ver⸗ ſtehen, daß es unter all dieſen Umſtänden der Einwohner⸗ ſchaft, deren Mißtrauen und Leidenſchaft ſchon ſehr wach. gerufen wurde, anfängt, vor dem unbekannten Mörder in ihrer Mitte, der die Behörden am Narrenſeile führt, recht unheimlich zu werden. ö — 400 Fiſcher vermißt. Das Reuterſche Bu⸗ reau meldet aue Yokohama: Ein heftiges Unwetter wüthete am 10. d. Mte. an der Oſtküſte von Japan; 400 Fiſcher werden vermißt. 1 ———„ — 2 b A — Bei ber herrſchenden Kälte iſt eine gute Suppe ſtets willkommen. Sie wärmt und kräftigt ganz anders als alkoholiſche Getränke, welche nach ſcheinbarer, momentaner Erholung erſchlaffend auf Gehirn⸗ und Herz⸗ thätigkeit wirken. Iſt keine Fleiſchbrühe zur Stelle, ſo ver⸗ wende man die auch von Aerzten empfohlenen Maggi'ſchen Gemüſe⸗ und Kraftſuppen, mit welchen ſich für billiges Gelb in wenigen Minuten, nur mit Waſſer gekocht, ganz vorzüg⸗ liche Suppen in mehr als 30 Sorten herſtellen laſſen. — Eine Erinnerung an ſchwere Zeit. Aus Meers⸗ burg wird geſchrieben: Durch die Blätter ging dieſer Tage die Notiz von dem 400jährigen Jubiläum eines Vereins in Pforzheim, der ſog. Singer⸗Geſellſchaft. Freunde der badiſchen Heimathkunde dürften mit Intereſſe erfahren, daß in hieſiger Stabt ein Birein von genau dem gleichen Alter deſtaht, die ſog. Geſellſchaft der Hunderteinſer. Wie bei dem Pforzheimer Verein gab auch zu der Stiftung der Hunderteinſer⸗Geſellſchaft die im Anfange des 16. Jahr⸗ hunderts in Deutſchland wüthende Peſt Anlaß. Der Verein wurde gegründet, um unter den wenigen von der Peſt ver; ſchont gebliebenen Meersburger Bürgern wieder geſes⸗ Leben einzuführen. Alljährlich findet am Neujahr nd der ſog.„Geſellſchaftstrunk“ ſtatt, bei dem jeder ſelle (Mitglied) mit 6 Schoppen alten Weines e regalirt wird. Bei Bezinn des Trunkes läßt her Vorſtand (Oberpfleger) die Manen des Gründers Kaspar Müller hochleben und fordert die Geſellen zu Liebe und Eintracht auf. Alsdann nimmt das Gelage, dei dem hohe Anforde⸗ rungen an dis Leiſtungs fähigkeit der Geſellen geſtellt werden, ſeinen Anfang. Mögen die Hunderteinſer noch manches Jahrhundert die Kehlen mit edlem Meersburger netzen. Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtraße und angrenzenden Gebiete. Wir bringen hierdurch die Sonntag den 20. Januar in Viernheim bei Herrn Gaſtwirth Stumpf„Hotel Freiſchütz“ um 3½ Uhr nachmittags ſtattfindenden Grenzbezirks⸗Ver⸗ ſammlung unſeres Vereins in Erinnerung und verweiſen dieſerhald auf die bezügl. Bekanntmachung in der litzten Nummer dieſes Blattes. Litterariſches. — Goeben iſt der 90. Jahrgang des ſo beliebten und weitverbreiteten Leske s Schreib⸗ und Geſchäfts⸗ Kalenders erſchienen. Als practiſches Notizbuch für Jedermann bietet er: 1 Kalender und Notizenblätter für alls Tage des Jahres, 1 Kalender der Juden, 1 Kaſſabuch, die Intereſſen⸗Rechnung von 3 bis 6%, Umrechnungstabellen von 6 verſchiedenen Währungen in die jetzige Deutſche Reichswäßrung, viele wichtige und höchſt intereſſante, im Geſchäftsleben wohl zu verwendende Notizen, 1 Poſt⸗ und Gebühren⸗Tarif für Telegramme, 1 ausführlicher Verlooſungskalender, ſowis ſehr verwerthbare ſtatiſtiſche Notizen in Betreff des Großherzog⸗ thums Heſſen und ſchließlich 1 ausführliche Genealogie der Regenten und aller hohen fürſtlichen Häuſer und zwar alles dies— ſauber und ſolid gebunden— zu dem Preis von Mk. 1,25, zu welchem das handliche Büchlein in Taſchen⸗ Format durch jede Buch⸗ und Papierhandlung, ſowie von dem Verleger— C. W. Leske in Darmſtadt, Bismark⸗ ſtraße Nr. 5— zu beziehen iſt. — Die vornehmſte Jagdzeitſchrift. Es iſt bekaunt, daß der in Cöthen(Anhalt) erſcheinende„St. Hubertus“, Wochenſchrift für Jagdweſen, Hundezucht, Fiſcherei und Naturkunde, ſtets beſtrebt war, den Ruf als erſte und beſte Zeitſchrift ſeines Genres hochzuhalten. Dieſes beweiſt aufs neue die ſoeben erſchienene Nr. 50. Abgeſehen von dem wie immer reichen textlichen und illuſtrativen Inhalt, tritt uns der„St. Hubertus“ in einem neuen Gewande, nämlich mit grünem Schutzumſchlag und auf einem hochfein ſatinierten weißen Papier gedruckt, entgegen, ſodaß nunmehr auch hinſichtlich der äußeren Ausſtattung keine andere ähn⸗ liche Fachzeitſchrift ihn erreicht. Aus dieſem Grunde kann ein Abonnement auf den„St. Hubertus“, der am 1. Jan. einen neuen Jahrgang beginnt, nur angelegentlichſt empfohlen werden. Am bequemſten beſtellt man ihn bei der nächſten Poſtanſtalt oder beim Briefträger gegen Eclegung von 1,85 Mk.— Erwähnt mag noch werden, baß in der vorliegenden Ne. 50 mehrere Preisrätſel veröffentlicht ind, auf deren Löſung eine Menge der werthvollſten Preiſe, wie Drilling, Doppelflinte ꝛc., ausgeſetzt ſind. Das Nähere hierüber teilt der Verlag des„St. Hubertus“ in Cöthen(Anhalt) auf Verlangen durch Ueberſendung der Nr. 50 als Probenum⸗ mer gern mit. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Seiden-Blousen Mk. 3.90 und höher— 4 Meter!— porto- und zoll⸗ frei zugeſandt! Muſter umgehend; ebenſo von ſchwarzer, weißer u. farbiger„Henneberg⸗Seide“ von 85 Pf. bis 18.65 per Meter. N 6 G. Henneberg, Seiden Fghrilant(t. u. k. Hofl.) Zurich. * * ae 5 eee luer , Fremd. Na e n 3 9 5 Groß N alllolf Rücker, 57e aub 2Weſſ- Weinen. Weinheim a. d. 8. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. Bekauntmachung. Der Vorauſchlag der Gemeinde Viernheim pro 1901/1902, wie ſolcher aus der Beratung des Gemeinderats hervorgegangen iſt, liegt vom 18. d. Mts. an 8 Tage laug auf dem Rathauſe zu jedermanns Einſicht offen. Viernheim, den 17. Januar 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 64 Pfützer. Bekanntmachung. Alle diejenigen, welche glauben, für durch die letzte Schießübung auf ihren Grundſtücken etwa entſtandenen Schaden Entſchädigung verlangen zu können, wollen ſolche innerhalb 8 Tagen bei uns melden. Viernheim, den 18. Januar 1901. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 65 Pfützer. 3 Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“. ö Für unſere Mitglieder und deren Ange⸗ hörige, morgen Sonntag Abend 8 Uhr 1 Faiſersgeburtstag- Concert im Gaſthaus„zum deutſchen Kaiſer“. 66 Programm im Lokal. Der Vorſtand. Jsländiſch Maos Bonbons anerkannt gutes Mittel gegen Huſten und Heiſerkeit; ferner Kchener Printen, Vanillebretzelchen Colonial⸗Albert⸗Bisgnuit wieder friſch eingetroffen. 67 Carl Vaul Lenz Schulſtraße. Familienabend kath. Männervereins Viernheim. Nächſten Sonntag, den 20. Januar im Gaſthaus„zum Freiſchütz“ Familienabend. Anfang 8 Uhr. BVrogramm: 1. Begrüßung; 2. Lied des Kirchenchors; 3. Feſtrede des hochw. Herrn Pfarr⸗ kuraten Kuebel aus Maunheim; 4. Theaterſtück der Mar. Jüngl.⸗Sod.; 5. Verlooſung. Die Mitglieder der Mar. Jünglings⸗Sodalität (mit Ausſchluß der Aſpiranten) ſind höfl. eingeladen. NB. Jedes Mitglied darf nur eine Perſon einführen.— Eintritt wird nicht erhoben. — Der Saal iſt gut geheizt.— Kinder haben keinen Zutritt. 56 Der Vorſtand. garantirt ohne geringſte Se- J ging am Mittwoch Mittag ſchwerden. Freizuſendung ärztl.] vom Rathauſe bis zu Konrad Anerkennungsſchreiben u. Ga⸗ Winkenbach Geld. Der ehr⸗ rantieſchein durch Zimmer- liche Finder wird gebeten, das⸗ mann& Co., Heidelberg. r Krankenkaſſe Morgen Sountag, den 20. Januar nachmittags 3 Uhr, hält der Kranken⸗Unterſtützungs⸗Verein„Alte Brulerſchaft“ im Gaſthaus„zum halben Mond“ ſeine jährli he Gonerd-Versammlung Tages⸗Ordnung: 1. Ablage der Rechnung u. Entlaſtung des Vorſt endes; 2. Erſatzwahl für die ausſcheidenden Vorſtandsmit lieder und Controleurs; 3. Verſchiedene Angelegenheiten. 68 Für den Vorſtand: Weidnerh ——ñ[ùñ·“Ä(ê“dꝛ᷑!. Geſchäfts⸗ Eröffnung.! 2 0 0 E 1 0 Theile der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft hier⸗ durch ergebenſt mit, daß ich in meinem neuerbauten g Hauſe Rathhausſtr. vis-à-vis dem„Schützenhof“ eine Rinds- und 0 Schweine Metzgerei 4 mit heutigem Tage eröffnete. Es wird mein ſtetes Beſtreben ſein, eine werthe Kundſchaft zur Zufriedenheit zu bedienen und bitte um geneigte Unterſtützung meines Unternehmens. Achtungsvoll Jacob Winkler Metzgermeiſter. Einen tüchtigen Vertreter für Viernheim u. Umgegend ſucht die größte heſſiſche Haupt⸗Collekte 49 A. Dinkelmann, Worms. An Haushaltungsgeld ſpart die Hausfrau, welche die Maggi zum Würzen, Gemüſe⸗ u. Kraftſuppen Bonillon⸗Kapſeln 70 Produkte: verwendet. Stets zu haben bei A. Stumpf,„z. Freiſchütz“. Bettnässen-Heilung Verloren ſelbe gegen Belohnung abzu⸗ geben bei Adam Kühl⸗ wein 2., Alexanderſtr. 71 Einige fleißige Mädchen u. Frauen für Fabrik und Packſtube bei hohem Lohn u. dauern⸗ der Veſchäftigung geſucht. ſchmieren jetzt die meiſten Frauen die Schuhe ihres Haushaltes nur noch mit Krebs⸗Fett, denn das Leder wird dadurch waſſer⸗ dicht und hält länger. ſowie Pelzkappen wer Alte Bruderſchen„ Geſangverein„Liederkral Sonntag, den 20. d. Mis. abends Sr, wird der genannte Verein in ſeinem Vereiniſale, Gaſthaus zum Löwen f CONCERT — do —— SS e 2—ç 7 ö* .„Der Trauſchein“, Chorlied v. Köllner. 8 „Gruß aus den Alpen“, v. Halm. ——— 8 — 1 .„Es wird geſtreikt“, Terzett v. Müller.„ „Liebeslieder“, Potpourri v. Necka. a „Die Rache“, Luſtſpiel v. Förſter. L. .„Steyeriſche Klänge“, Lieder ohne Worte v. Murlt. „Gute Nacht“, Chorlied v. Kühnhold. 2 „Bettina⸗Walzer“, v. Hauſe. * — . — D 22— * edes Mitglied darf nur eine Dame frei einfüf. 05 Eintritt: 50 Yfg. 2 2 Kaſſeneröffnung 7 Uhr. 78 Es wird höfl. gebeten, nicht zu rauchen. 8 Zu recht zahlreichem Beſuche ladet ergebenſt ein — 22 . Vrogramm. 9 .„Hochzeitsfeſt“, Ouverture v. G. L. Schurt. „Es iſt ein Roſ' entſprungen“, Chorlie mit 15 Orch-Begl. Volkslied. „Antoniusmarſch“, v. Neumann. „Der Burſche als Leutnant“, Schwank v. irn. „Der kleine Liebling“, Ouverture v. Muntt. „Sängergruß“, Chorlied v. Kern. „Der muſikaliſche Reiſeonkel“, Potpourri v. fike. „Der Offiziersburſche“, Couplet v. E. Heinch. „Vagabundenhumor“, Chorlied v. Legov. „Conzertwalzer“, v. Herrlinger. „Orcheſterdiener Schlaukopf“, Couplet v. Dat⸗ . — — 5 1 Anfang 8 Uh 0 der Y orſtan 9 .. Dre * Ffaff-Nähmaschingh Schuster& Heyman Käferthal. 72 ur 15 ſe Familien-Cebrat auch um ficken vor„ Züglich geeigne- ſowie 5 für gewerbl. 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Fieberſchauer erfaßten ihre Geſtalt. zum Herzen und — 2 2 3 Heiß ſtrömte ihr das Blut ein Gefühl unſagbaren Weh's preßte ihr die Von draußen fluthete durch die hohen Fenſter u breite Wand ihr gegenüber, von Reinhardt“ hellen, klaren Augen und Staatsämtern erworbene auch als letztes das B Bruſt zwar kein Orden zie ein ſchlichtes einfaches bürgerliches den wahren echten Adel von ablas. Dort ſollte auch„Er“ Uniform, die ihm, trefflich ſtand. Robe hatte ſie oft ſtolz ausgerufen. — In den Stürmen des Lebens. Roman von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. — ——— der letzte goldene Abendſonnenſchein nd warf ſein roſiges Licht auf die an der die Bilder der letzten, derer e kräftige Männergeſtalten, mit energiſchen Geſichtszügen, die in hohen n Orden auf der Bruſt. Dort hing ihres verſtorbenen Mannes, deſſen und der weiter nichts trug als Kleid, dem man aber trotzdem dem ernſt⸗freundlichen Geſichte bald einen Platz erhalten, in dem„Schönſten der Reinhardts“ ſo vor⸗ rt ſtellt die anderen alle —— 3 —— hingen— all 777 32. Fortſetzung. Dem Briefe folgte die Abſchrift ei Der Verwalter theilte dieſer es wüuſchte, ſonder mit, daß er ihm ſelbſt ſpäteſtens am Geld überbringen werde. Wechſel nicht weitergeben un gen beobachten. Seinen Rath w wenn ihn nicht Gut bei Lebzeiten der babe dieſe Zuſage er wolle nicht wortbrüchi . hardt las den Brief Steins mehrere Male ihrer Aufgeregtheit vermochte ſie ben zu erfaſſen. 2 ner kurzen Antwort von dem Freunde zwar nicht n erſt zwei Tage ſpäter Letzten des Monats das Er möge um Gotteswillen den böſe Affaire das tiefſte ürde er längſt befolgt ein Gelöbniß an die Stelle feſſelte, das Frau Reinhardt nicht zu verlaſſen. Er ſterbenden Vater Roberts gegeben und ſogleich, wie in den Schatſen 1 Eine Weile ſtarrte die tief erſchüttert⸗ ſtrahlte Wand an, aber der 1 nz und der hellen Seidentapete ſich, die ernſten Geſi richtet wähnte, drohend, vorwurfe voll anzuſeben? Sie ſich zur Seite und ſchloß die daß plötzlich zum Kopfe dring ſauſen und Wahnvorſtellungen Männer aus dem Rahmen heraus u ihr Lager, um ſite we Rechenſchaft zu ziehen. „Siehſt du's nun, T Methode der Kindererz e grollend rufen. 10 meinen, ein echtes mite ſtets der Kinder W wenn ihr ſie dann beinter dem N. Schutz nehmt und vrkatſchelt, jede Unart rügt und das eigen⸗ Gegenwart, in den Hemel lo! in der Kindesſeele, daun ſchie nen die Gefallſucht, die Ueberhebun, Trägheit und Kurzſichtigkeit ihr auf euch, Frau die hellbe⸗ von den breiten Woldrahmen nicht ſogleich oder ſcheute ſie Da ſiel ihr Blick auf den Form und Faſſung und ſonderbares der Zeit bekannt war, als ihr Mann ch Inhaber eines Kramladens war und ges Papier in Zahlung nahm und gab— und mit e wurde es ihr klar: Robert hatte Steins Namen Uung eines Wechſels mißbraucht weil chrift wahrſcheinlich in der Geſchäft Zahlung genommen wurde Wechſel gefälſcht! Es waren 1 ſetzlichen Vorſchriften im Wechſe aber ſovſel hatte ſie doch ſchon gebört, nes anderen zur Unterſchriſt 0 ll Wechſelfälſcher bart beſtraft wird. Und Roberts kritzliche, zerflatt Handſchrift, von der Carl, de Handſchrift ſchrieb, einmal beh rakter des Bruders ent ohne feſten Willen und hang, ein Spiel der momentan a Wieder ſank Frau Reinhardt in die Kiſſen zurück, kalte blendete ſie zule den Sinn deſſel chter der Ahnen, die Wechſel, deſſen übliche Deutſch ihr noch aus Augen; ein Fröſteln überlief ſie, deüben in Amerika no ende Blut verurſachte ihr Ohren⸗ dünkte ihr als träten die nd ſtellten ſich drohend vor ein ſolcher mit gen der Vertrrungen ihres Sohnes zur swelt nirgends ? Er hatte alſo einen hr zwar die Gebräuche und ge⸗ r ſo gut wie unbekannt, daß derjenige, welcher eines Wechſels ge⸗ „als Schwindler gebrandmarkt und hier lag dieſer Fall vor! Das war wenn auch abſichtlich entſtellte r ſelbſt eine ruhige, feſte ſchöne auptete, daß ſie ganz dem Cha⸗ ſpräche, nämlich zerfahren und unklar, che Kraft und inneren Zuſammen⸗ en Eingebung. hörin! wohin deine vielgeprieſene ang führt?“ hörte ſie ihren Mann ber dich und alle Mütter, die „es Herzenswerk zu thun, wenn ſie füllen zu müſſen; und cken des ſtrengen Vaters in un ihr an anderen Kindern Kind, oft ſelbſt in deſſen „unt iſt's Zeit für das Unkraut empor die Eftelkeit und „Mütterliche ünſche glauben er aud Benußſucht. was meiſt nur Eitelkeit, Schwäche, it, und eine ſchwere Schuld ladet wenn ihr das Kindesgemüth nicht zur Beſcheiden⸗ —— 2 eee 17. Jahrgang. ——— T— heit, Entſagung und Unterordnung unter die beſſere Einſtcht des erfahrenen Alters zu erziehen euch befleißigt. So lange ich lebte ſorgte ich dafür, daß das, was du an der Erziehung der Kiader gefündigt, an beiden Kindern, hörſt du? denn den jüngeren Sohn vernachläffigteſt du des älteren wegen, wenigſtens nicht äußerlich zum Ausbruch kam. Wollte Bott, ich hätte deinen Worten weniger getraut, mit denen du mir den älteren Sohn als einen Ausbund von Beſcheidenheit und Liebenswürdig⸗ keit, den anderen als einen trotzigen, verſtockten und rohen Burſchen hinzuſtellen wußteſt, ſo daß ſich zuletzt auch mein Herz den älteren zuwandte. Es ſiel dir das leicht, denn ich konnte mich der vielen Arbeit in Feld und Flur wegen nicht der Erziehung der Kinder ſo widmen, wie ich es wünſchte. Und als ich dann an das Haus gefeſſelt wurde von Siechthum und Gebrechen det Alters, da waren ſie längſt draußen in der Welt und begehrten meines Rathes nicht mehr. Du aber fuhrſt fort in deiner Methode der Erziehung, hinter meinem Rücken des(obnes verderbliche Neigungen wean auch unbewußt zu unterſtützen und ahnteſt in deiner Kurzſichtigkeit gegen die Schwächen des Sohnes nicht, an wen du alle zärtliche Sorge, alle Liebe deines eitlen Mutterherzens verſchwendeteſt. W hat der Himmel durch den Tod davor bewahrt, die Saat dieſer falſchen mütterlichen Erziehung aufgehen zu ſehen; du aber lebſt und ſiehſt jetzt die Früchte reifen und den Götzen von ſeinem Thron berunterſtürzen und zerborſten. Und aus dem Moder und der Fäule, welche die glanzende Hülle dieſes Götzen in ſich barg, reckt ſich eine wege Hand hervor, um Dir das Herz aus der Bruſt zu reißen, dieſes Herz, das blos für„ihn ſchlug, und eine Stimme aus ſeinem Grabe ruft dir zu:„Haft Recht an mir gehandelt, Mutte??“———— Was Wirſt du antworten? Nichts, du ſchweſaſt! denn ehe eine ſolche ge⸗ blendete Mutter zugiebt, nicht recht an ihrem mißrathenen Kinde gehandelt zu haben, reißt ſie ich lieber ſelbſt das Herz aus dem Buſen. Man that ja nur alles immer„für ihn“ und nur„für ihn“, man wollte ſein beſtes, er ſollte ganz was Be⸗ ſonderes werden. Damit beſchwichtigen ſolche Mütter ihr Ge⸗ wiſſen, an das doch wohl einmal leiſe die Vernunft pocht und frägt: Thuſt du auch nicht zuviel? Iſt es überhaupt klug gethan, ihm, dem„Einzigen“ nicht für ſich ſelbſt etwas zu thun übrig zu laſſen? Gar köſtlich iſt der Thau edler ſorgen⸗ der Mutterliebe für das Gedeihen der jungen Menſchenpflanze, aber rechten Muth und Thatkraft und Widerſtand gegen die Verſuchung zum Böſen ſchöpft der Jüngling nur in der ſtrengen —.———— Schule des Lebens und aus der Erkenntniß des wahren Zwecks ſeines irdiſchen Lebenswallens.“ Frau Reinhardt wagte nicht aufzuſehen. Das Bewußtſein der Mitſchuld legte ſich plötzlich mit Centnerlaſt auf ihr Ge⸗ wiſſen; unbeweglich wie eine Todte lag ſie da. Die Abendſonne war ſchon längſt om fernen Horizont untergetaucht und das Zimmer hüllte bereits die Dämmerung ein, als Frau Reinhardt ſich langſam, mühſam erhob. Auf dem Tiſche lagen noch immer die Kaffabücher und die ſauber geheſteten blauen Aktenmappen mit den ſtummen Zeugen von dem verfehlten Leben des ſo heißgeliebten Sohnes. Ein Schauer rieſelte ihr beim Erblicken jener ſtummen Ankläger durch den Körper. Zitternd ſuchte ihre Hand die Klingel ſchnur an der Wand neben ihrem Lager. Kaum ertönte draußen der Schall der Glocke, da ſtürzte Thekla in's Zimmer, die ſchon lange auf das Zeichen ge⸗ wartet hatte. ⸗Iſt Friedrich nicht da?“ fragte Frau Reinhardt mit zitternder tonloſer Stimme. 6„Nein Tante, er iſt unten im Hauſe beſchäftigt. Wünſcheſt Du etwas 7“ 5 f i „Sag ihm, er ſoll ſogleich die Bücher wieder zu dem Verwalter zurückbringen, ſogleich, hörſt Du Ich mag ſte 1 0 200 ſehen. Auch ſoll er Stegen bitten, daß er zu mir ommt. Thekla entfernte ſich eilig. Aber kaum hatte ſie die Thür geſchloſſen, da hörte ſie einen dumpfen Fall und lautes Wimmern auß dem Zimmer der Tante ſchallen. Sofort eilte ſie zurück. In dem Zwielicht des Raumes ſah ſie die Tante auf dem Fuß⸗ boden in Krämpfen liegen, und neben derſelben bemerkte ſie eine dunkle Lache, die durch das Ausſtrömen des Blutes aus dem Munde der von ihrem Lager herabgeſtürzten Leidenden entſtanden war.— 1 Wenige Minnten ſpäter war die ganze Dienerſchaft auf den Beinen, und ein Reiter jagte alsbald durch das Thor der Kreisſtadt zu, um einen Arzt zu holen. 5 12. Kapitel. Der Aſſeſſor Thies hatte ſich an dieſem Abend„Im Sachſenroß“ eben zu Tiſch geſetzt, als der Wirth, der den in der Regel im Eßzimmer allein ſpeiſenden Gaſt gern unterhielt, mit der Neuigkeit eintrat, der Herr Kreisphyfikus ſel ſoeben aus ————— dem Geſellſchaftszimmer gerufen worden. Sein Kutſcher halte draußen mit dem Wagen zu einer Fahrt nach Gut Vollrode, wo die Gutgherrin im Sterben liege. g Des Aſſeſſors Mienen zeigten Theilnahme. „Die Aermſte! Der Tod wäre für ſte eine Exlöſung. Jahrelang gelähmt zu ſein, ſich ohne fremde Hülſe nicht von der Stelle bewegen zu können, muß für eine ſonſt geiſtig friſche, energiſche Dame mit lebhaftem Naturell wie ſie es iſt, eine wahre Höllenqual ſein.“ f„Die Sache ſcheint aber nicht ganz richtig zu ſein,“ meinte der Wirth geheſmnißvoll. Der Kutſcher ſagt: Man hätte die die Dame im Zimmer liegend und in ihrem Blute ſchwimmend angetroffen. Gleichzeitig höre ic g. „Nun, was ſoll denn etwa Unrichtiges an der Sache ſein? Die alte Dame leidet an Bruſtkrämpfen, da wird ſte zweifellos einen Blutſturz gehabt haben,“ unterbrach der Aſſeſſor den redſeligen Mann. „Kann ſchon ſein, aber ich denke mir, daß diesmal doch wohl etwas anderes dahinter ſtecken wird. Ueber den ermor⸗ deten Sohn werden ja jetzt die unglaublichſten Geſchichten ver⸗ breitet, da wird ſie viel Kummer und Verdruß haben. Als ganz neu erzählte man ſich eben im Geſellſchaftszimmer, daß der junge Gutsherr auch mit der Tochter des Förſters Hart ein Otebesverhältniß gehabt haben müſſe und das junge Mädchen ſtände im Verdacht, um den Mord zu wiſſen oder es hätte wohl gar ſelbſt aus Rache gegen ihren Verführer die Hand mit dabei im Spiele gehabt, ſonſt würde das Gericht doch wol nicht heute Abend noch zu ſeiner Verhaftung geſchritlen ſein. Liegt denn wirklich etwas Verdächtiges gegen die Tochter Harts vor, Herr Aſſeſſor? Sie müſſen das doch wiſſen.“ (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Meide, was den Blick beengt, Fliehe, was das Herz bedrängt, Haſſe, was den Geiſt beſchränkt. Läſſige Hand macht arm. Uebung macht den Meiſter. Zu ſichern Deine Ruh, zu kräftigen Dein Weſen, be⸗ tracht, was nicht mehr iſt, als wär es nie geweſen. Die Welt iſt ein Spiegel, aus dem jedem ſein eigenes Geſicht entgegenblickt. Gut iſt gut, Wenn man gut mit ihm thut. Ohne Dornen blüht kein Kranz auf Erden, Luſt vermählet ſich der Pein, Und von tauſend Freuden, die uns werden, Iſt vielleicht kaum eine rein. Spielen ſoll Ergötzen ſein! Dieſes ſeh ich nicht wohl ein: Glaubt ein Spieler, welcher viel Eingebüßt, es ſei ein Spiel? Sohn, die äußere Reinlichkeit Iſt der inneren Unterpfand. Ein großes Muſter weckt Nacheiferung. 1 Wiſſe durch Energie einem friſch auftauchenden Uebel ſofort zu ſteuern. Langes Zaudern lähmt die Thatkraft. Nur die großen Herzen fühlen das Mitleid, welches man dem Unglück entgegenbringen muß, ſowie die Wonne und den Ruhm der Wohlthat. f 45 Das Wahre iſt eine Fackel, aber eine ungeheuere, deswegen ſuchen wir alle nur blinzend ſo daran vorbeizu⸗ kommen, in Furcht ſogar, uns zu verbrennen. Es iſt auf Erd' kein ſchöner Kleid Denn Tugend, Ehr' und Redlichkeit, Je länger man daſſelbe trägt, Je mehr es ziert und wohl anſteht. ö —— 1 Juventur-Ausverkan f vom 10. Januar bis incl. 25. Januar mit O Proz. Extra-Rabatt Günstigste Einkaufsgelegenheit Wohnungseinrichtungen u. 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