11* 9 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwechs und Jamstag s (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. jernhein Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirk ſamſtes Inſertions-Organ. — er Anzeiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabalt. Ar. 8. Mittwoch, den 30. Januar 1901. ————— 5 n Die Ereigniſſe in China. Tientſin, 26. Jan. Der ruſſiſche Militärattachee Prinz Engalitſchew verläßt den Stab des Grafen Walderſee, womit darauf hingewieſen wird, daß Rußland ſeinen eigenen Weg geht.— Eine japaniſche Expedition iſt aus Peking in der Richtung auf Schanſi abgegangen. Der Zweck derſelben wird geheim gehalten. New⸗Dork, 26. Jan. Der Waſhingtoner Korreſpondent des Newyork Herald ſagt, er habe die Ermächtigung zu er ⸗ klären, daß Rußland kein Abkommen mit China bezüglich der Mandſchurei getroffen habe. Ferner könne erklärt werden, daß das Petersburger Kabinet beabſichtige, nicht von der in dem Rundſchreiben vom 25. Auguſt v. J. eingenommenen Stellung abzuweichen. Schanghai, 26. Jan. Das diplomatiſche Korps boſchloß einſtimmig, an Prinz Tſching und Li⸗Hung⸗Tſchang einen Brief zu richten, worin es heißt, daß die die Maßnahmen der Mächte betreffenden militäriſchen Fragen von der Schnelligkeit würden abhängen, mit der die chineſiſche Re⸗ gierung ihre übrigen Verbindlichkeiten vollſiehen werde. Das diplomatiſche Korps verlange die Todesſtrafe für 4 Würden⸗ träger, darunter für Tſchuang, Yingylen, ferner wird die Todesſtrafe verlangt für den inzwiſchen verßtordenen Kangyi und ſchließlich auch einſtimmig für Tungfuſiang unter dem Vorbehalt des nothwendigen Aufſchubs, um ſich der Perſon des Generals zu verſichern. Berlin, 26. Jan. Graf Walderſee meldet aus Peking vom 24. ds.: Die Kolonne Wangenheim iſt ohne Zwiſchen⸗ fall von Schaho zurückgekommen. Die Eiſenbahn Schang⸗ halkwan⸗Peking iſt ſeit geſtern von den Ruſſen übernommen. England und Trans vaal. London, 26. Jan. Nach einer Kabelmeldung, die dem Sekretär der Rand Central Elektrik Works von dem Betriabs⸗ leiter in Johannesburg heute Morgen zuging, haben die Buren in der letzten Nacht von Samſtag auf Sonntag die Werks angegriffen. Die Dynamomaſchinen wurden durch Dynamit zerſtört. Der Materialſchaden, den die Anlage er⸗ litten hat, iſt nicht genau bekannt. Die Keſſel, Condenſatoren, Transformatoren, Vorräthe und Gebäude ſind nicht beſchä⸗ digt. Der Betrieb mußte eingeſtellt werden. Von den An⸗ geſtellten iſt keiner verletzt. London, 26. Jan. Die tägliche Verluſtliſte des Kriegs⸗ amts aus Suͤdafrika umfaßt für geſtern 12 Gefallene, 76 an Krankheiten oder Verletzungen Geſtorbene, 11 Verwundete, 4 Gefangene und 1 Vermißten. London, 26. Jan. Aus Kapſtadt wird gemeldet: Die engliſchen Behörden beginnen einzuſehen, daß infolge der ſchnellen Zuſammenziehung der Miliztruppen ſich zahlreiche Spione in die engliſche Armee eingeſchlichen haben. Mehrere derſelben find bereits verhaftet worden. London, 26. Jan. Starke Kommandos bedrohen Bal⸗ moral und Belfaſt. Ein ſcharfes Gefecht fand in der Kap⸗ kolonie zwiſchen Willomore und der Küſte ſtatt. Kimberley, 28. Jan. Ein Güterzug mit Kriegs vor⸗ räthen für die nordwärts ſtehenden Truppen wurde heute von den Buren weggenommen. Die Buren hatten eine kleine Abtheilung Dublin⸗Füſiliere gefangen und dann aus einem Hinterhalt den Zug angegriffen und genommen. Der Führer eines zweiten Zuges ließ dieſen zurücklaufen und kam wohl⸗ behalten hierher zurück. Zur Verfolgung des weggenomme⸗ nen Zuges iſt alsbald ein gepanzerter Zug mit 200 Mann Infanterie abgelaſſen worden. Kapſtadt, 28. Jan. Die Buren ſprengten einen Bahn⸗ ubergang in der Nähe von Fourteenſtreams(nördlich von Kimberley) in die Luft und nahmen einen Militärzug. Kapſtadt, 28. Jan. Zwanzig neuangeworbene engliſche Angehörige der Polizeitruppe ergaben ſich am 22. d. M. in 1 727 05 den Buren, ohne den geringſten Widerſland zu eiſten. Deutſchland. Berlin, 26. Jan. Ueber den Anleihebedarf des Reiches bemerkt die„Nordd. Allg. Ztg.“: Die Regierung verfügt noch über einen Anleihekredit von 80 Millionen. Nach Be⸗ willigung der Chinavorlage wird der Anleihebedarf 180 Mill. betragen. Dazu träte dann noch der Bedarf der China⸗ expedition für das Jahr 1901 und für den Ausgleich des Etats von 1901, der für beide Zwecke bis jetzt auf 197 Millionen geſchätzt wird, keineswegs aber ſchon 1901 voll⸗ ſtändig in Frage kommt. Somit ſteht der Umfang der nächſten Reichsanleihe noch nicht genau feſt, ebenſo der Zeit⸗ punkt ihrer Ausgabe. Von der Begebung der Reichsanleihe in Amerika oder England iſt nicht die Rede. Berlin, 25. Jan. Wie die„Voſſ. Ztg.“ vernimmt, ſteht die Einführung des 28 em Schnellfeuer⸗Geſchützes bei der Marine- Artillerie bevor. Das neue Geſchütz ſoll zum erſten Male an Bord der in dieſem Jahre auf Stapel zu legenden Linienſchiffe der verbeſſerten„Wittelsbach Klaſſe“ aufgeſtellt werden. Ausland. Paris, 26. Jan. Der frühere Marineminiſter Lockroy hielt in einer Verſammlung der franzöſtſchen Marineliga einen Vortrag über die Entwickelung der deutſchen Seemacht. Redner ſagte am Schluſſe: Die Stärke Dentſchlands beruht darauf, daß alle Kräfte des Landes ſich in der Idee der vaterländiſchen Verteidigung vereinigen, in Frankreich hin⸗ gegen ſtreben dieſe Kräfte auseinander und ergeben deßhalb nicht die Reſultate, die man von ihnen erwarten könnte. London, 26. Jan. Nunmehr iſt entſchieden, daß die Leiche der Königin in der Nacht von Freitag den 1. Februar auf der Pacht„Alberta“ in Portsmuth verbleibt und am 2. Februar nach London und von dort nach Windſor gebracht wird. An demſelben Tage findet die Beiſetzung in Frogmore ſtatt. Eine öffentliche Ausſtellung der Leiche erfolgt nicht; einer gewiſſen Anzahl Perſonen wird der Eintritt in die proviſoriſche Trauerkapelle in Osborne geſtattet. Landsdowne, Brodrick und Lord Roberts find heute in Osborne ein⸗ getroffen. London, 26. Jan. Die„Times“ weiſen heute darauf hin, daß die Rathgeber des Königs eine Aenderung ſeines Titels für nötig halten könnten. Der Titel König von „Großbritannien und Irland und Kaiſer von Indien“ paſſe nicht mehr zu den Aenderungen, die ſich kürzlich im Reiche vollzogen hätten. Die Föderation Auſtraliens und die An⸗ näherung der Kolonien an das Mutterland in Folge des Krieges ließen eine Aenderung des Titels rathſam erſcheinen! Die„Birmingham⸗Gaßette“ ſchlägt den Titel„Kaiſer der Briten und von Indien“ vor. London, 26. Jan. Das hinterlaſſene Vermögen der Königin Viktoria wird auf 60— 70 Millionen Pfund Sterl. (1200— 1400 Millionen Mark) geſchätzt. Davon find 24 Mill. Pfd. perſönliches Eigenthum und 20 Will. Pfd. vom Prinzen Albert hinterlaſſen, die beim Tode desſelben nur 6 Mill. Pfd. betrugen und ſeither ſich auf 20 Mill. Pfd. anſammelten. Die Lebensverſicherungsgelder betragen dei den verſchiedenen Lebens verſicherungsgeſellſchaften 20 Mill. Pfd.= 400 Mill. Mk. Engliſche Firmen haben über 100 000 Kgr. ſchwarze Tuchſtoffe in der Fabrik von Rouxville in Frankreich beſtellt. Konſtantinopel, 26. Jan. Von hier wird berichtet, daß der Sultan, welcher befürchtete, durch ſeinen Bruder Rechal Effendi unter Mitwirkung der Jungtürken abgeſetzt zu werden, ſämmtliche Fremden, die ſich nicht legitimiren konnten, verhaften ließ. Waſhington, 26. Jan. Das Repräſentantenhaus nahm eine Vorlage an, wodurch die Marine um zwei Panzerſchiff⸗ und zwei Kreuzer vermehrt wird. Nah und Fern. Viernheim, 28. Jan. Was ſchon ſeit mehreren Tagen befürchtet wurde, iſt jetzt eingetreten: Ueber das Vermögen der Rheiniſchen Zuckerfabrik Gerns⸗ beim, die ſich ſchon ſeit einiger Zeit in Zahlungs ſchwierig⸗ keiten befindet, hat das Amtsgericht Gernsheim das Kon⸗ kursverfahren eröffnet. Das Unternehmen iſt eine Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung mit 750 000 Mk. Grund⸗ kapital. Die 1898 erbaute Fabrik verfügt über eine Anbau⸗ fläche von 6000 Morgen und verarbeitete in der Kampagne 1899/1900 750 000 Zentner Rüben. Das Kontingent für 190% beträgt 87000 Ztr. Roh- und Kriſtallzucker.— Vor dem Darmſtädter Landgericht ſtand am Samstag ein Maſſenprozeß zur Verhandlung wie er ſonſt zu den Selten⸗ heiten gehört. Die vor einigen Jahren neu gegründete Zuckerfabrik Gernsheim war von ca. 100 der Zuckerrüben ⸗ Lieferanten auf Zahlung der im Jahre 1900 gelieferten Zuckerrüben verklagt; ca. 15 Anwälte traten als Vertreter der Kläger auf. Ein Anwalt hatte ca. 42, ein zweiter 23 Klagen zu vertreten. Ein großer Theil der Kläger bean⸗ tragte die Konkurs- Eröffnung, während ein anderer Theil auf ſofortiger Pfündung und Zwangsvollſtreckung beſteht, da bei einem Konkurs der Verluſt noch größer ſein dürfte. Ein großer Theil der ärmlichen Landbevölkerung des Riedes, die meiſt mit Aktien mehr oder weniger betheiligt ist, dürfte großen Schaden erleiden. Die Verhandlung dauerte mit kurzer Unterbrechung bis Abends und erging ſchließlich Ver⸗ ſäumnißurtheil in ſämtlichen Klagen, da der Anwalt der Beklagten durch Abweſenheit glänzte. Auch der telsgraphiſch citirte Vorſtand ließ ſeine Abweſenheit melden. Wie aus erſterer Nachricht erſichtlich, iſt der Konkurs der Fabrik bereits eröffnet. Sobald Klarheit über die Angelegenheit herrſcht, wird ſich erſt mit Beſtümmtheit ſagen laſſen, ob nicht ein anderes Arrangement der WVerhältniſſe der Fabrik vortheilhafter ſein wird, wie die Durchführung des Konkurſes. Es wäre zu wünſchen, wenn für die Gläu⸗ biger, unter welchen ſich auch viele Viernheimer Landleute In den Stürmen des Lebens. Roman von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 35. Fortſetzung. Stumm ſchritten alle drei die Treppe hinab. Am Fuße derſelben ſtand Köpke und ſab erwartungsvoll auf den a ſſeſſor. „Hier Köpke, eine Entlaſſungsurkunde für Ihr Gefangenen⸗ Journal— leſen Sie.“ Köpke trat mit dem Papier unter die Flurlampe und las. „Na— endlich!“ murmelte er leiſe vor ſich hin.„Ich werde den Herrn Reinhardt ſofort in Freiheit ſetzen,“ ſagte e. Saut. e.„Und Fräulein Hart wird Sie zur Arreſtzelle begleiten.“ Köpke riß ſeinen großen Mund verwundert auf. „Verhaftet— das Fräulein 2“ „Menſch— ſind Sie begriffsſtutzig! Nein, dagegen würden Herr Hart und ich ganz energiſch proteſtantiren. Eine rauhe Hand ſtieß den Unſchuldigen ins Gefängniß, eine zarte Hand ſoll ihn wieder herausführen. Fräulein Hart ſoll Herrn Reinhardt aus der Zelle geleiten.“ Köpke grinſte befriedigt.„Ah das iſt'ne andere Choffee. Alſo nicht als'n Kuhpathie ſondern als Freiheits- Proklamiteurin iſt das Fräulein hier. Bitte, kommen Sie, mein ſchönſtes Fraälein. Haben Sie auch ein forſches Nervenkoſtüüm 7“ Trotz des Ernſtes der Situation glitt über die Geſichter der Umſtehenden ein Lächeln über dieſe drollige Wichtigthuerei des Mannes und ſein Kauderwelſch. 13. Kapitel. Erneſtine folgte ſtumm dem Gerichtsdiener in einen ſchwach erleuchteten Gang, wo Köpke vor(er eiſenbeſchlagenen nied⸗ rigen Thür ſtehen blieb und ihr Tit feierlicher Miene den Schlüſſel zu elner Zelle überreichte.„In Namen des Geſetzes l“ ſagte er, ſich ſtraff aufrichtend.„So leßt proklimiren Sie dem Arreſtanten die Freiheit.“ Erneſtine zögerte doch einen Augenblck. Der Moment ſchien ihr bel den Worten und der Haltung des Schließers etwas tragikomiſch. Aber ſie that es doch gern, weil der Aſſeſſor es wünſchte und Carl Reinbardt ein Freund ihres Vaters war. Auch fühlte ſie ſich dem Unglücklichen gegenüber, der hinter dieſer niedrigen Thür bereits vler Wochen unſchuldig ſchmachtete, zu Dank verpflichtet. Er war ihr nicht allein immer mit aus⸗ geſuchter Höflichkeit begegnet, er hatte ſie auch vor den böſen Ränken des ehrvergeſſenen Bruders ſchützen wollen. Aus dieſem Grunde erſchien er ihr heute, nun ihr die Augen geöffnet waren, in einem helleren, reineren Lichte, als in den Tagen, da ſie in ihm nur den Störer ihres vermeintlichen Glückes ſah. Sie ſchob den Schlüſſel in das Schloß, knarrend ging die Thür auf. Erneſtine blieb auf der Schwelle ſtehen und ließ ſtumm ihren Blick über den kleinen, weißgetünchten, nur mit einem Tiſch und Stuhl ausgeſtatteten Raum gleiten und dann auf der Geſtalt haften, die ihr den Rücken zukehrend beim Scheine einer Kugellampe unbeweglich über einem Buche ſaß. Erneſtine ſchlug den Schleier zurück. Köpke verſchwand im Schatten des Flurz. „Herr Reinhardt!“ Jäh ſchnellte der Angerufene in die Höhe. Nur zu gut kannte er dieſe ſchöne, glockenreine Stimme. „Fräulein Erneſtine!— Sie hier?— Wer ließ ſte allein zu mir?— Waß führt Sie hierher?— Sie, die„Braut“ meines Bruders und meine Feindin?! Wollen Sie mich auch etwa zur Rechenſchaft ziehen über den„Brudermord“? Bitte, reden Sie,“ drängte er, als er ſah, daß Erneſtine ſtaunend in der Thür ſtehen blieb und ihn mit dem Ausdruck des tiefſten Mitleids betrachtete. „Mein Gott, wie iſt es möglich!“ dachte Erneſtine.„Iſt dieſer blaſſe, hagere Mann mit langem ungepflegtem Haar und Bart und ſchlotteriger Kleidung Carl Reinhardt, der ſonſt ſo friſche, kraftſtrotzende Mann? Faſt bekam ſie jetzt Furcht vor dem ſtarren Blick aus ſeinen tiefliegenden, ſoeben in einem krankhaften Slanze funkelnden dunklen Augen. „Herr Reinhardt, ich komme nicht zu Ihnen als Ihre Feindin. Die Vergangenheit mit ihren Fehlern und Irrthümern liegt hinter mir; ich weiß jetzt, wer es gut mit mir meinte und wer böſe— ich komme zunächſt als Reuige zu Ihnen, um Sie um Verzeihung dafür zu bitten, daß ich früher hinter ihren ehrlichen Worten nur Egoismus und Standesdünkel vermuthete. Sie fragen, wer und was mich hierhet führte. Mich ließ das Gericht hierher führen als die vermeintliche Mörderin Ihres Bruders. Aber Gott ſandte mir in der Perſon meines An⸗ klägers— es wird Ihnen das ſeltſam erſcheinen— auch — zugleich den Vertheidiger meiner Unſchuld; noch ehe dieſe Räume mich aufnahmen war ich ſchon wieder frei, was Sie zu meinem Bedauern nicht von ſich ſagen können. Was mich nun, nachdem ich frei von dem entſetzlichen Verdachte, dieſes Haus wieder verlaſſen darf, zu Ihnen führt, das iſt der mich unendlich erfreuende Auftrag meines Vertheidigers, Ihnen die Freiheit zu verkünden, ein Auftrag, den ich anfangs defremdlich fand, den ich jetzt ader um ſo lieber ausführe, als ich Ihnen gleichzeitig den Dank für alles Gute, was ſie an mir unbotmäßigem und kurzſichtigem Mädchen gethan haben, abſtatten kann. 8 Rein⸗ hardt, Sie ſind fret!— Kommen Sie, mein guter Vater, der mich in Kummer und Sorge in dieſer ſchrecklichen Stunde bis an die Schranken des Gerichts geleitete, wartet auf den Augen⸗ blick, wo er Ihnen, ſeinem Freunde, die Hand drücken und nun endlich ſagen darf:„Ich habe nicht einen Augenblick an Ihre Schuld geglaubt!“ Der Arreſtant hatte mit wachſendem Erſtaunen dem ſchönen Mädchen zugehört. Er glaubte zu träumen, ſo ſeltſam erſchien ihm die Situation. Er rafftr ſich aus ſeinem ſtarren Hinbrüten auf, in das ihn der Anblick dieſer vier Wände und die Verzweiflung zuletzt gezwüngt hatten, ſeine Bruſt hob ſich, ſein Auge bekam wieder Leben und Glanz. Erfreut trat er vor und ſtreckte dem ſchönen Mädchen, an dem die Ereigniſſe dieſer ſchrecklichen Wochen auch nicht ſpurlos vorüber gegangen waren, die Hand. „Fräulein Erneſtine, Sie, Sie verkünden mir die Freiheit, Sie— ein Engel! Bei Gott, das durfte ich nicht hoffen! Iſt's denn auch wahr? Glaubt man endlich an meine Unſchuld“ rief er erregt aus. „An Ihre Unſchuld glaubten alle diejenigen, die Sie kennen, ſchon lange. Auch mich dürften Sie ſeit dem Todes tage Ihres Bruders zu dieſen Perſonen rechnen. Kommen Sie, Herr Reinhardt. Da ift ſchon der Gerichtsdiener mit Ihren Sachen,“ ſagte Sie als Köpke mit einem Mantel und Hut in der Thür erſchien und ſich verbengend die Worte ſprach: „Oratultre ſehr, Herr Reinhardt! wußte ſchon lange, daß Sie bald wieder frei würden.“ Er trat dicht an Carl heran. „Wiſſen S', wenn die Herren da oben ſo'nen Arreſtanten in der Unterſuchungshaft alle Bequemlichkeiten erlauben und für gutes Eſſen und dergleichen Dinge ſorgen, dann iſt das ſo, als wenn ſie ſagen wollten: Verflirk! da haben wir wahrſcheinlich den Unrechten erwiſcht; den müſſen wir unk zum Freunde * N * befinden wenigſtens ein großer Verluſt ſoviel wie möglich abgewendet werden könnte. — Schne⸗ſturm und Gewitter, dieſe beiden einander ſo ungleichen Kinder des launiſchen Wettergottes, ſind-eine ſeltene Erſcheinung— am Samstag mehrfach in Deutſchland gemeinſam in die Erſcheinung getreten. Aus Weſthannover⸗Weſtfalen wird gemeldet, daß heftige Schnee⸗ ſtürme verbunden mit Gewittererſcheinungen dort herrſchten. Aehnlich lauten die Nachrichten aus Hamburg, wo nach einem uns zugehenden Telegramm geſtern Nachmittag bei ſtarkem Schneetreiben ein Gewitter niederging. In Lübeck, wo ſich Mittags ebenfalls bei ſtarkem Schneetreiben ein ſchweres Gewitter entlud, ſchlug der Blitz in den Jakobi⸗ Kirchthurm ein und ſetzte ihn in Flammen. Der Thurm ſtürzte auf das Kirchendach herab, worauf das Feuer gelöſcht wurde. Mannheim, 26. Jan. Durch einen recht bedauer⸗ lichen Unglücksfall wurde geſtern Nachmittag gegen 4 Uhr der Betrieb der elektriſchen Straßenbahn auf der Strecke Panorama⸗Waldhof für einige Stunden unterbrochen. An der Ecke der 4. Querſtraße, Neckarvorſtadt, waren Maurer mit dem Aufwinden eines ſchweren Steines beſchäftigt. Der Stein ſtürzte ab und dabei wurde einer der Maurer vom Gerüſt geſchleudert. Er fürzte auf die Oberleitung der Straßenbahn, durchſchlug die Leitungsdrähte und fiel ſodann auf die Straße; der Tod trat nach kurzer Zeit ein.— Der in der chem. Fabrik Rhenania in Rheinau beſchäftigte ver⸗ heirathete Sattlermeiſter Andreas Bender verunglückte derart, daß er beim Auflegen eines Riemens ausglitt, aus einer Höhe von ca. 6 Meter abſtürzte und ein Bein brach. Der Bedauernswerthe, welcher ſich noch erhebliche Verletzungen am Kopf zugezogen hat, wurde ſofort mittelſt Krankenwagens ins akad. Krankenhaus nach Heidelberg gebracht, wo ihm das Bein bereits amputirt wurde. — Eine raffinirt eingefädelte Erb⸗ ſchafsgeſchichte wurde in Lu dwigshafen aufgeklärt. Die etwa 27 Jahre alte Ehefrau des Schloſſers Matthias Ziegler dahier ſchwindelte ſchon ſeit 1½ Jahren einer rößeren Anzahl von Ludwigshafener Leuten vor, es ſtehe eine Erbſchaft von 100,000 Mk. in Ausſicht, zu deren Erhebung ihr jedoch das Geld zur Bezahlung der Staats⸗ und Erbſchaftsſteuer fehle. Sie zeigte hierbei bei ihren ein- zelnen Opfern gefälſchte Papiere vor, die von großer Raffi⸗ nirtheit dieſer Frau ſeugen. So lautete 3. B. ein ſolches Schriftſtück:„Pfälziſche Bank Ludwigshafen. Wir benach⸗ richtigen Sie, daß Sie nach Bezahlung der Erbſchaftsſteuer im Betrage von Mark Ihre Erbſchaft bei uns erheben können.“ So gelang es der Frau, indem ſie den Leuten eine hohe Proolſion verſprach, während des Zeit⸗ raumes von 1½ Jahren ſich eine Summe von ca. 7000 Mk. zu erſchwindeln. Unter den Hereingefallenen ſind die am ärgſten Betroffenen zwei Wittwen von Ludwigshafen. Der Einen lockte Frau Ziegler nach und nach den Betrag von 4000 Mk. heraus; die Andere betrog ſie um 1400 Mk. Selbſt einige Beamte wußte die Frau um erhebliche Beträge zu beſchwindeln. Die Betrügerin wurde verhaftet. Als ſie verhaftet wurde ſtellte ſie ſich plötzlich geiſteskrank, ſodaß zwei Tage ein Gendarmeriepoſten vor ihrem Hauſe Wache hielt, bis ſie ſchließlich ins Krankenhaus befördert wurde. Bei einer Hausſuchung wurden eine ganze Reihe von ſelbſtverfertigten Dokumenten und Briefen von Banken vorgefunden. Um dieſen Papieren den Anſchein der Aecht⸗ heit zu geben, ſchnitt ſie aus den Zeitungen die Köpfe für ihre Briefe, wie z. B.„Pfälziſche Bank Ludwigshafen“ heraus und klebte fie an den Kopf des Briefbogens. Da die Zieg⸗ ler vollſtändig unvermögend iſt, ſo iſt keine Ausſicht vor⸗ e daß die Geſchädigten auch nur einen Pfennig er⸗ halten. Heppenheim a. d. B., 26. Jan. In unſerer Stadt zirkulirt gegenwärtig eine Petition, die Großh. Miniſ⸗ terium bittet, von der Erweiterung der Irrenanſtalt nach der Stadt hin abzuſehen und Vergrößerungen nach anderen Richtungen hin vorzunehmen. Waldwimmersbach(u. Heidelberg), 26. Jan. Bei einer unlängſt hier abgehaltenen Hochzeitsfeier kam es zu einer großartigen Keiletei, wobei namentlich der junge Ehemann recht unſanft mitgenommen wurde. —— ——— r Frankenthal, 27. Jan. Eine furchtbare Explo⸗ ſion ereignete ſich heute Vormittag in einem Haufe der hieſigen Lindenſtraße. Als die Frau des Hausbeſitzers den Küchenherd mit friſchen Kohlen ſpeiſen wollte, explodirte dieſer plötzlich mit einem weithin vernehmbaren Knall. Die Exploſion war eine ſo gewaltige, daß der Herd in viele Theile zerriſſen und noch in der dritten Etage Beſchädigungen angerichtet wurden. Die Frau trug erhebliche Verletzungen davon und liegt ſchwer krank darnieder. Man nimmt an, daß ſich in den vom Gatten der Verletzten direkt von einem Kohlenwerk bezogenen Kohlen Dynamit befunden hat. Karlsruhe, 26. Jan. Die neu gegründete Kohlen⸗ einkaufsgenoſſenſchaft iſt nicht ohne Einfluß auf die Kohlen⸗ preiſe geblieben. Unter dem Druck ihrer Konkurrenz haben ſich die hiefigen Kohlenhändler zu einer weſentlichen Reduk⸗ tion der Kohlenpreiſe entſchloſſen, trotzdem gerade in letzter Zeit von einigen Zechen die Preiſe erhöht wurden. Die Zahl der Genoſſenſchaften iſt täglich im Wachſen begriffen und dürfte im nächſten Jahr, wenn die neueren vortheil⸗ hafteren Abſchlüſſe zur Wirkung kommen, erſt recht zunehmen, ſo daß heute ſchon manchem kleinen Kohlenhändler Angſt und Bange wird. Pforzheim, 26. Jan. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich vorgeſtern beim Brettener Uebergange am hiefigen Bahnhof. Dort war der Dienſtknecht Gottlob Grillpartzer mit Abladen von Langholz beſchäftigt. Der hierzu benutzte eiſerne Hebel rutſchte aus und ſchlug dem Grillpartzer der⸗ maßen an den Kopf, daß er bewußtlos zuſammenſtürzte. An dem Aufkommen des Verunglückten, der in das ſtädt. Krankenhaus gebracht wurde, wird gezweifelt. Offenburg, 26. Jan. Der Soldat Vogt, vom hieſigen 170. Regiment wurde vom hieſigen Kriegsgerichte wegen ſchweren Raubes, rechtswidrigen Waffengebrauches, Diebſtahls, Beleidigung eines Vorgeſetzten und Fahnenflucht zu 8 Jahren, 6 Monaten Zuchthaus, Entfernung aus dem Heere, Aberkennung der Bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre und Stellung unter Polizeiaufficht verurtheilt. Vogt hat bekanntlich vor einiger Zeit den Naubanfall auf den Zlegelei⸗ beſitzer Bayer verübt, war dann geflüchtet und ſchließlich im Elſaß feſtgenommen worden. Zur Verhandlung waren 19 Zeugen geladen. Vorſitzender des Gerichtshofes war Herr Kriegsgerichtsrath Rump, als Beiſitzer fungirten Major Müller, Hauptmann v. Gülich und Oberleutnant von der Lippe; die öffentliche Anklage vertrat Kriegsgerichtsrath Buch; als Vertheidiger war Rechtsanwalt Gebhardt von Lahr beſtellt worden; als mediziniſcher Sachverſtändiger war Oberſtabsarzt Dr. Röchter geladen. Schopfheim, 26. Jan. Die Inſaſſen des geſtern Abend 6 Uhr von Kandern kommenden Zuges erſchraken nicht wenig, als zwiſchen Binzen und Haltingen am Uober⸗ gang der Straße Eimeldingen⸗Binzen der Zug mit großem Krach auf ein mit zwei Pferden beſpanntes Fuhrwerk ſtieß, das von Eimeldingen herkam. Der Anprall war ſo mächtig, daß die Lokomotive ſich vollſtändig in den Leiterwagen hin⸗ einbohrte, den letzteren etwa 20 Meter, bis zu dem dort befindlichen Uebergang der Landſtraße Eimeldingen⸗Haltingen, vor ſich herſchob und jenſeits dieſes zweiten Uebergangs mit den Trümmern des Leiterwagens über die Böſchung der Straße kollerte. Merkwürdigerweiſe kamen dabei keine Menſchen zu Schaden. Außer der Lokomotive war nur der Packwagen des Zuges beſchädigt. Der 68 Jahre alte Land⸗ Freiſtett, 26. Jan. wirth Jakob Hügel verunglückte beim Holffällen dadurch, daß ein umſtürzender Baum ihn niederſchlug, wobei ihm die Bruſt eingedrückt wurde. Auf dem Transport nach Hauſe ſtarb Hügel an innerer Verblutung. Der Verunglückte ver⸗ lor durch den Tod eine 22jährige Tochter, auch die hinter- bliebene Wittwe iſt ſeit einiger Zeit erkrankt. Die Theil⸗ nahme iſt allgemein. Von der bad.⸗ bayer. Grenze, 25. Jan. Vor kurzer Zeit machte eine ohnedies wenig begüterte Bauersfrau eine namhafte Erbſchaft. Sie ſollte an dem Erbgute nicht lange Freude haben. Sie übergab nämlich das Geld dem nunmehr verkrachten„Landwirthſchaftlichen Kreditverein⸗ zu Ansbach. Im Laufe dieſer Woche kam ihr nun die unan⸗ genehme Meldung zu, daß die Summe verloren ſei. Bamberg, 26. Jan. Ein gemeiner Racheact. Ein —— machen, ſonſt flickt er uns nachher, wenn wir ihn nolens coblenz raus laſſen müſſen, was am Zeuge! Hm, man is nich zwanzig Jahre umſonſt Gerichtsdiener und Gefangenwärter geweſen. Und die Zeitungen nehmen heutzutage kein Blatt mehr vor den Mund. Da heißt es: aufpaſſen!“ Ja, Sie haben mich redlich mit allem verſorgt,“ bemerkte Reinhardt freundlich.„Ich werde mich dafür gelegentlich revan⸗ giren. Einſtwellen danke ich Ihnen für Ihre Mühe.“ Erneſtine ſchritt voran und Reinhardt folgte ihr hochauf⸗ athmend. Es war ibm wirklich, als ſchwebte ein Engel des Friedens und der Erlöſung vor ihm her. Das Wiederſehen mit Hart war ein herzliches. In der That, nichts angenehmeres konnte Carl paſſiren, als den alten Förſter in 2 65 Augenblicke zu treffen, dem er ſo manchen guten Rathſchlag verdankte und im Bunde mit Stegen durch treue Mitarbeit ſein väterliches Gut vor dem vollſtändigen Ruin bewahrt hatte. Auch der Aſſeſſor drückte ihm die Hand.„Laſſen Sie mich der dritte in dieſem Freundſchaftsbunde ſein, meine Herren,“ bat er. Die Bitte wurde gern gewährt, denn der ſtattliche Aſſeſſor hatte ſich in der kurzen Zeit ſeiner Beſchäftigung in Altvörde als ein liebens würdiger Geſellſchafter und biederer Charakter gezeigt, der frei von allem Standes dünkel ſich nicht allein die Herzen ſeiner Mitmenſchen in den ſogenannten„höheren Kreiſen“, ſondern auch diejenigen der„kleinen“ Leute, mit den„ſchwieligen Händen“ zu erringen verſtand, indem er vor dieſen den Hut genau ſo tief zog, als vor jenen und ihnen bei jeder paſſenden Gelegenheit mit Rath und That, ſei es in Rechts- oder in anderen Fragen des Lebens bereitwilligſt an die Hand ging. „Und welchem Umſtande verdanke ich meine plötzliche Haſtentlaſſung?“ fragte Carl den Aſſeſſor als ſie das Amtz⸗ gerichtsgebäude verließen. „Zum Theil Ihrem würdevollen Verhalten als Arreſtant, Ihren ruhigen, klaren und ſicheren Antworten und der Aus⸗ fichtslofigkeit für den Unterſuchungsrichter, neues, beweiskräf⸗ tigeres Material gegen Sie herbeizuſchaffen, zum Theil aber, und zwar zum größeren Theil, der Auffindung einer neuen Spur, auf der wir hoffentlich ſchon bald den Thäter werden ermitteln können. Sie wären ſchon vor vierzehn Tagen ent⸗ laſſen, aber der Staatsanwalt ging nicht auf die dieſerwegen gemachten Vorſchläge meines Collegen ein. Ueber die verdlchtige Perſon kann und darf ich Ihnen im Augenblicke keine Auf⸗ ſchlüſſe geben.“ Sie gingen weiter und traten auf die Straße. „Wie ſteht es denn zu Hauſe?“ wandte ſich Carl Rein⸗ hardt nach ein paar Schritten erwartungsvoll an den Förſter. -Ich war heute auf dem Gute. Es geht dort alles den gewohnten Gang. Mein Freund Stegen hatte viel zu thun. Er entbehrte Ste überall und hat ſich Ihre Verhaftung ſehr zu Herzen genommen,“ antwortete Hart, den heutigen ſchweren Krampfanfall ſeiner Mutter verſchweigend. Reinhardt mochte ahnen, das Hart über das Befinden der Leidenden nicht gern redete, da er aber in der ganzen Zeit ſeiner Inhaftirung nichts darüber erfahren hatte, ſo drängte es ihn, danach zu fragen. Hart antwortete ausweichend. „Ihr Geſundheitszuſtand iſt nicht der beſte. Sie werden ſie ſehr leidend finden. Wie ich vorhin erfuhr, hatte ſie heute wieder einen jener Bruſt⸗Krämpfe, die ſie ſchon oft gehabt hat. Sie iſt die Siebenzig alt, da muß man jeden Augendlick auf den Tod vorbereitet ſein.“ Carl ſeufzte und die Uebrigen ſchwiegen; ſie wußten: das er von ſeiner Mutter war für ihn keine angenehme Unter⸗ altung. Vor dem„Sachſenroß“ blieb der Aſſeſſor ſtehen und faß te Hart an den Arm. „Kommen Sie, bitte, einen Augenblick mit herein, auch Sie Fräulein, ebenſo Herr Reinhardt. Sie müſſen ſich der Geſellſchaft zeigen, damit dieſe erfährt, was an dem Gerüchte das heute Abend im Orte verbreitet iſt, wahr iſt.“ „Ich möchte doch lieber verzichten, Herr Aſſeſſor; es drängt mich nach Hauſe,“ bemerkte Carl. „Und ich bin wirklich nicht in der Stimmung, in ein Wirths haus zu gehen,“ lehnte Hart mit ernſter Miene ab. „Auch bin ich lange nicht hier geweſen und dadurch der Geſell⸗ ſchaft etwas entfremdet.“ „Und Sie, Fräulein, wofür entſcheiden Sie ſich?“ fragte Thies Erneſtine, die bereits mehrere Schritte weitergegangen war. „Um keinen Preis möchte ich in dieſer Stunde mich vor den Bekannten da drinnen zeigen,“ erwiderte Erneſtine leiſe aber mit Entſchiedenheit. „Ich laſſe Ihre Entſchuldigung, Herr Reinhardt, gelten, dagegen Ihre, Herr Hart, und diejenige Ihrer Tochter nicht. Mecken Sie nicht, wellen Zweck ich mit Ihrem Eintritt hier r. 1 3 4 Soldat des 1. Ulanenregiments fand kürzlich beim Verzehren eines Milchweckens eine Maus mit eingebacken. Derſelbe biß herzhaft in das Weckchen und blß dabei der Maus den Kopf ab. Das Brödchen ſtammte von einem Bäckermeiſter in der Wunderburg. Dorſelbe führte das Stückchen auf einen Racheact eines ſeiner Arbeiter zurück, welcher ſich, un⸗ zufrieden mit dem kürzlich erhaltenen Weihnachtsgeſchenk, in ſolch gemeiner Weiſe rächen und ſeinem Meiſter die Kund⸗ ſchaft verderben wollte. Der betreffende Arbeiter ſoll die That bereits eingeſtanden haben und wird die Sache noch ein gerichtliches Nachſoiel erhalten. Kempten, 26. Jan. Der Dampfztegeleibeſitzer in Rothkreuz bei Kempten, J. Frohmann, hat ſich in demſelben Augenblick erſchoſſen, als ihn die Gendarmerie wegen be⸗ deutender Wechſelfälſchungen verhaften wollte. Man ſpricht von einem ſehr hohen Defizit(200 000 bis 200 000 Mk.) Ferner wurde geſtern wegen Wechſelfaͤlſchung der hieſige Vorſtand vom Gemeindekollegium, Heinrich Wälde, einer der erſten und vornehmſten Bürger, verhaftet. Man ſpricht auch von einem Defizit von 100 000 Mk. Am 5. Januar hatte er wegen Krankheit ſeine Funktion am hieſigen Magiſtrat niedergelegt. Mailand, 27. Jan. Der große italieniſche Ton⸗ dichter Verdi iſt heute früh 3 Uhr geſtorben. — Wie alt werde ich? Die großen Lebens⸗ verſicherungs⸗Anſtalten haben nach den gemachten zahlreichen Erfahrungen eine Reihe von Tabellen Über die wahrſchein⸗ liche menſchliche Lebens dauer anfertigen laſſen, und dieſe Be⸗ rechnungen ſollen ſelten fehlgehen. Plötzliche und vorzeitige Todesfälle ſowie ungewöhnlich verlängerte Lebensdauer kommen zuweilen vor, aber im Durchſchnitt haben ſich dieſe Tabellen ſehr gut bewährt. Die eine derſelben gibt folgende Auf⸗ ſtellung: Ein Individuum im Alter von 1 Jahre kann noch 39 Jahre, von 10 Ihren noch 51 Jahre, von 21 Jahren noch 41 Jahre, von 30 Jahren noch 34 Jahre, von 40 Jahren noch 28 Jahre, von 50 Jahre noch 21 Jahre, von 60 Jahren noch 14 Jahre, von 70 Jahren noch 9 Jahre, von 80 Jahren noch 4 Jahre am Leben bleiben.— Nach einer andern Aufſtellung, die mit ihren Reſultaten mit der vorſtehenden ziemlich uͤbereinſtimmt, beträgt die noch zu er⸗ wartende Lebensdauer zwei Drittel der Differenz zwiſchen dem Alter der Perſon und 80. Einige Beiſpiele werden dies am beſten erläutern. Eins Perſon iſt gegenwärtig 20 Jahre alt. Zwiſchen 20 und 80 Jahren liegen 60 Jahre. Zwei Drittel von 60 find 40 Dies iſt alſo die wahrſchein⸗ liche Lebensdauer, welche die Perſon noch zu erwarten hat. Sie würde demnach ihr Alter auf 60 Jahre bringen.— Eine Perſon iſt 50 Jahre alt. Zwiſchen 50 und 80 liegen 30 Jahre. Zwei Drittel davon ſind 20. Es hätte demnach dieſe Perſon noch 20 Jahre zu leben.— Auf eine einfachere Art läßt ſich die Berechnung folgendermaßen ſtellen: Von der Zahl 80 zieht man das Lebensalter der betreffenden Perſon ab und von der verbleibenden Zahl ein weiteres Drittel; z. B. es iſt jemand 36 Jahre alt, 36 von 80 ab bleiben 44, hiervon ein Drittel ab bleiben nicht ganz 30, welches die bei einem Alter von 36 Jahren noch zu er⸗ wartende Lebensdauer auf Grund der Wahrſcheinlichkeits⸗ rechnung wäre. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Gemeinnütziges. — Der Schnupfen iſt jetzt an der Tagesordnung. Dies an für ſich ungefährliche Uebel, mit dem wohl jeder Menſch einmal Bekanntſchaft macht, iſt ein akut oder chroniſch verlaufender Katarrh der Naſenſchleimhaut. Er kann auf die Schleimhäute des Kehlkopfes und der Luftröhenäſte fort⸗ ſchreiten, wodurch mit demſelben Huſten verbunden iſt. Auch kommt es oft vor, daß ſich der Schnupfen bis in die Stirn⸗ höhle und die Ohrtrompete, ſowie auf die Augapfelbindehaut überträgt. Die Ausbreitung des Katarrhs auf die Stirn⸗ höhle verurſacht drückenden Schmerz über die Naſenwurzel und heftigen Kopfſchmerz, hat ſich derſelbe auf die Augen⸗ bindehaut übertragen, ſy entſteht Lichtſcheu und Thränen der Augen. Durch Uebertragen des Schnupfens auf die Ohr⸗ trompete empfindet man leichte Schmerzen im Ohr, Ohren⸗ in meiner Geſellſchaft im Auge habe? Man hat hier im Ge⸗ ſellſchaftszimmer zuerſt das Serücht verbreitet, Fräulein Er⸗ neſtine ſei verhaftet. Ich bin dieſem Gerücht dem Wirth gegen⸗ über durch den ich es erfuhr, ſofort entgegengetreten. Mit Ihrem Erſcheinen hier in meiner Begleitung hoffe ich die döſen Läſterzungen mit einem Schlage zum Schweigen zu bringen. Dies iſt der einzige Grund meiner Ihnen im erſten Augenblick ſonderbar erſcheinenden Zumuthung. Alſo ich bitte nochmals.“ „Der Herr Aſſeſſor hat Recht,“ pflichtete Reinhardt bei, da Hart und ſeine Tochter zögerten.„Es iſt der einfachſte Weg, dieſem fatalen Gerücht ein Ende zu machen.“ (Jortſetzung ſolgt.) Für Geiſt und Gerz. Wer keinen Willen hat, iſt immer rathlos,* Und der kein Ziel noch hat, iſt immer pfadlos, Und der nicht Früchte hat, iſt immer ſaatlos, Und der kein Streben hat, iſt immer thatlos. Warum nach Gold ein Jeder rennt? Das iſt kein edles Streben! Es hat gar mancher ein Talent, Und kann nicht davon leben. Der hat das Leben nie verſtanden, Dem nur die Dauer wohlbehagt, Nur der iſt frei von allen Banden, Der froh genießt und froh entſagt. Der Vogel ſingt— und fragt nicht, wer ihm lauſcht, Die Quelle rinnt— und fragt nicht, wem ſie rauſcht, Die Blume bluͤht— rind fragt nicht, wer ſie pfluͤckt; O ſorge Herz, daß gleiches Thun Dir glückt. Noth iſt die Waage, die des Freundes Werth erklärt, Noth iſt der Prüfſtein auch von Deinem eigenen Werth. Religion iſt Gottes Verklärung im irdiſchen Daſein! 1 2 3 re— 1— 5 5 bs Bohn Pf, 6—1 Stüc rubi Endi 00 4 6—0 pet unn 1 Aepfel Mau Kirsch 0 1558 9 50 J Haul N, Meißf Stock Reh pt . tic —— f 6 n und vorübergehende Schwerhörigkeit. Am häufigſten Luster dor A cen Hleid fbr Beſtimmungen entſteht der Schnupfen durch Erkältung namentlich durch Neuheiten von 4 n Sommerstoff Mk. 1.50 über den Haudel mit denaturirtem Spiritus. Plötzliche Abkühlung der erhitzten Haut und durch naſſe Füße, en„ 19 8 5 11 25 l g 1 1 1 ſowie auch noch durch das Einathmen ſtaubiger Luft und[ Damen- und Inn Gepe, reine Wos 1 40 Auf Grund der§§ 1 un* 1 es 1887 betr. ſcharfer Gaſe. Der gewöhnliche Schnupfen erfordert keine Herren- 3,30 m Cheviot 2. e. Herrenanzug Mk. 5.— f die Beſteuerung des Branntweins vom 22 Juni Wait andere Bihandlung als warmes Verhalten, und nur bei Kieiderstoffen] versendet franko per Nachnahme das 11 3 16. Juni 1895 einem heftigeren Auftreten hüte man das Zimmer und ziehe auf Verlangen 8 hiermit Folgendes beſtimmt. a 9 5 a Waſſerdämofe oder eine lauwarme ſchwache, etwa 1 prozen⸗ 5 Heh. Hättich, Haslach. le. f 10 Auf den Kleinhandel mit denaturirtem Branntwein tige Kochſalzlöſung durch die Naſe. Auch kann man die Tando. 5 a 5 findet§ 33 der Gewerbeordnung keine Anwendung. g Oberlippe und die Naſenöffnungen durch Beſtreichen mit 2) Wer mit denaturirtem Branntwein handeln will, Mandelöl vor dem Wundwerden ſchützen. Wer ſehr häufig hat dies 14 Tage vor Eröffnung des Handels der zuſtändigen an Naſenkatarrhen leidet, ſoll ſich durch tägliche kalte Ab⸗ Bekanntmachung. Steuerbehörde und der Ortspolizeibehörde anzumelden. Ueber a reibungen der Haut und durch kalte Bäder gehörig abhaͤrten, 30 05 12 5 8 J die erfolgte Anmeldung erteilt die Steuerbehörde eine Be⸗ doch hüte man ſich, damit zu jetziger Zeit zu beginnen. um Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Intereſſenten, daß ſcheinigung. beſten eignet ſich hierzu die Sommerszeit. Daß ſich der im Laufe des 1555 die„kleinen Seegärten“ zur Ab⸗ 3. Denaturirter Branntwein, deſſen Stärke weniger Schnupfen bei naher Berührung durch Anſteckung übertragen] löſung. 5 1 ermeiſterei Viernheim als 80 Gewichtsprozente beträgt, darf nicht verkauft oder feil⸗ ſoll, iſt wahrſcheinlich, doch bis jetzt noch nicht nachgewieſen 144 roch fü 0 geboten werden. f ö i worden. ützer. 4) Wer mit denaturirtem Branntwein handelt, hat in f ſeinem Verkaufslokale an einer in die Augen fallenden Stelle Litterariſches. Bekanntmachung. 111 1 eine Bekanntmachung auszuhängen, — Gewerbeordnung mit ſämmtlichen für das Nächſten Freitag, den 1. Februar d. J., Vor⸗ a) denaturirten Branntwein, deſſen Stärke weniger als Broß herzogthum Heſſen erlaſſenen Verordnungen, mittags 10 Uhr wird die 22 1 80 Gewichtsprozente beträgt, zu verkaufen oder feilzuhalten. Bekanntmachungen und Ausführungsbeſtimmungen, heraus⸗ Aufräumungsarbeit der eingeſtürzten b) aus denaturirtem Branntwein das Denaturirungs⸗ gegeben von Herrn Regierungsrat Dr. Uſinger in Varmſtadt 5 Dreſchhalle f mittel ganz oder teilweiſe wieder auszuſcheiden, oder dem wird in Kürze im Verlage von J. Diemer in rains er, an die Wenigſtnehmenden verſteigert. 1 115 denaturirten Branntwein Stoffe beizufügen, durch welche die ſcheinen. Einem langentbehrten Bedürfnis entſprechend wird Pfützer, Bürgermeiſter. Wirkung des Denaturirungsmittels in Bezug auf Geſchmack ſolche beſonders die für unſer Großherzogtum beſtehenden 1 oder Geruch verändert wird, und ſolchen Branntwein zu bfr diesbezüglichen Beſtimmungen enthalten, und jedem Gewerbe⸗ Bekanntmachung kaufen oder feilzuhalten. a i treibenden ob klein oder groß ein unbedingt notwendiges a N. 5) Der Handel mit denaturirtem Branntwein kann Nachſchlagebuch ſein; ein ausführliches Sachregiſter erleichtert Betreffend: Die Anmeldung von Betriebsunfaͤllen und die ſeitens der Behörde unterſagt werden, wenn Thatſachen vor⸗ die Handhabung dieſes Buches. 5 Unfallunterſuchungen. 9 85 liegen, welche die Unzuverläſſigkeit des Gewerbetreibenden in „Die land⸗ und forſtwirlhſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft Bezug auf dieſen Gewerbebetrieb wahrſcheinlich machen. Gegen Mannheimer Marktbericht für das Großherzogtum Heſſen beabſichtigt zukünftig von der dieſe Entſcheidung iſt die Beſchwerde an die Direktivbehörde von 28. Januar. N ihr zuſtehenden Befugniß, das Heilverfahren für die Unfall⸗l und die oberſte Landesfinanzbehörde zuläſſig. Die Entſcheidung Stroh per Ztr. M. 2.50 bis M. 3.50, Heu M. 4.— verletzten ſchon während der erſten 13 Wochen nach dem Un⸗ der letzteren iſt endgültig. e bis M. 4.50, Kartoffeln M. 3.— bis M. 3.50 per Ztr., fall ſelbſt zu übernehmen, möglichſt ausgiebigen Geb rauch zu Von jeder Unterſagung iſt der Ortspoltzeibehörde Mit? Bohnen per Pfd.— Pf., Blumenkohl per Stuck 30 bis 40 machen, um durch rechtzeitige Anordnung einer zweckent⸗ teilung zu machen. 2 Pf., Spinat per Portion 00—00 Pf., Wirſing per Stück] ſprechenden Behandlung eine beſſere raſchere Wiederherſtellung 6) Die Beamten der Zoll⸗ und Steuer⸗ ſowie der 6—10 Pf., Rothrohl per Stück 10—15 Pf., Weißkohl per der Verletzten zu erzielen. Da die Durchführung dieſer Polizeiverwaltung ſind befugt, in die Räumlichkeiten, in denen Stück 6— 10 Pf., Weißkraut per 100 Stück 00 M., Kohl⸗ Maßregel nur dann möglich iſt, wenn die Berufsgenoſſenſchaft denaturirter Branntwein feilgehalten wird während 0 rabi 3 Knollen 0 Pf., Kopfſfalat per Stück 15—20 Pf., von den vorkommenden Unfällen ſofort nach deren Eintritt üblichen Seſchäftsſtunden oder während die Räumlichkeiten Wen Endivienſalat per Stück 8— 10 Pf., Feldſalat per Portion[ Kenntniß erhält, wird in Zukunft beſonderer Wert darauf Verkehr geöffnet ſind einzutreten, den daſelbſt feilgehaltenen 00 Pf., Sellerie per Stück 6—8 Pf., Zwiebeln per Pfund gelegt, daß die Unfallanzeige ſeitens der hierzu verpflichteten oder verkauften denaturirten Branntwein zu unterſuchen und 6—8 Pf., rothe Rüben per Portion 8 Pf., weiße Ruben[ Betriebsunternehmer bezw. Betriebsleiter binnen der in§ 70 Proben zum Zwecke der Unterſuchung gegen Empfangs⸗ per Portion 3 Pf., gelbe Rüben per Portion 6 Pf., Ca- des neuen Unfallverſicherungsgeſetzes beſtimmten Friſt von beſcheinigung zu entnehmen. Auf Verlangen ist dem Beſitzer rotten per Büſchel 0 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 00—00 3 Tagen bei der Ortspolizeibehöͤrde und dem Vertrauens⸗ ein Theil der Probe amtlich verſchloſſen oder verſiegelt zurück Pf., Meerrettig per Stange 15—20 Pf., Gurken per Stück] mann des Bezirks erſtattet, und im Falle verſpäteter Anmel⸗ zulaſſen. Fr die entnommene Probe iſt Entſchädigung in 00 00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 00— 000 Pf„dung mit Ordnungsſtrafen eingeſchritten wird. Die Betriebs⸗ Höhe des ublichen Kaufpreiſes zu leiſten. Aepfel per Pfd. 10— 12 Pf., Birnen per Pfd. 10—45 Pf., unternehmer und die Betriebsleiter werden unter nachfolgendem Die weitergehenden Befugniſſe welcher der Steuerver⸗ Pflaumen per Pfd. 00 Pf., Zwetſchen per Pfd. 00 Pf.] Abdruck des vorerwähnten§ 70 nochmals nachdrücklich auf waltung in§ 15, Abſ. 2 des Regulativs, betr. die Steuer⸗ Kürſchen per Pfd. 00—00 Pf., Trauben per Pfd. 00— 00 die ihnen obliegende Verpflichtung zur Anmeldung der in freiheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken eingeraͤumt Pf., Pfirſiche per Pfd. 0— 00 Pf., Aprikoſen per Pfd. 00 ihren Betrieben vorkommenden Unfaͤlle mit dem Anfügen hin⸗ ſind, werden hiervon nicht beruͤhrt. Pf., Nüſſe per 25 Stück 00—15 Pf., Haſelnüſſe per Pfd. gewieſen, daß die verſpätete Anzeige eine Ordnungsſtrafe bis 0 50 Pf., Eier per 5 Stück 35 Pf., Butter per Pfd. 1.30 M., zu 300 Mk. zur Folge haben wird. Auch wird ausdrücklich 7 Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 50—60 bemerkt, daß die Annahme, der Unfall werde eine Erwerbs⸗ rr Pf., Hecht per Pfd. 1,30 Mk., Barſch per Pfd. 70—80 Pf., beſchränkung von länger als 13 Wochen nicht zur Folge 5— Weißfiſche per Pfd. 40 Pf., Laberdan per Pfd. 9 Pf., haben, die Unterlaſſung der Anmeldung nicht zu entſchuldigen 0 Allen meinen Freunden und Bekannten Stockfiſche per Pfd. 30 Pf., Haſe per Stück 3.00— 3.50 M., vermag. lässli 5 18 Reh per Pfd. 1.00—1.50 M., Hahn(ig.) p. Stück 1.50 bis Heppenheim, den 11. Januar 1901. 760 ee blick meiner Piotalichen Versetzung 2 M., Huhn(jung) per Stück 1,50—2 M., Feldhuhn per Großh. Kreisamt Heppenheim. nach Worms auf diesem Wege Stück 0.00 0.00 M., Ente per Stück 2.00—5.00 855 Dr. Göttelmann. 0 U N L 0 11 Tauben per Paar 1.20 M., Gans lebend per Stück 3— 8 M., geſchlachtet per Pfd. 70—90 Pfg., Spargel 0—00 Pf.§ 70. LZ 10 68 6 SWO* a 9 1 Von jedem in einem verſicherten Betriebe vorkommenden Heinrich So i a 7 Großes Lager von Unfalle, durch welchen eine in demſelben beſchäftigte Perſon Bae N Rudolf Rücker, Rot⸗ und Weiß ⸗ Weinen. getödtet wird oder eine Körperverletzung erleidet, welche eine l 05 inhei 1 1811. f völlige oder theilweiſe Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei— e ien le en u. Proben aaf. Tagen oder den Tod zur Folge hat, iſt von dem Betriebs-—.—p—p—p—ꝙ— unternehmer bei der Ortspolizeibehörde und dem durch Statut. zu beſtimmenden Genoſſenſchaftsorgane ſchriftlich oder mündlich 9 9 Anzeige zu erſtatten. Dieſelbe muß binnen drei Tagen nach dem Tage erfol⸗ gen, an welchen der Betriebsunter nehmer von dem Unfalle f 4 ll inen Kenntniß der Int ten. 5 5 aba ien mae et ene f de been, de 37, J 100 Schnel 1 2 und macht jeden Kaffee nicht nur 0 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 8 0 erei 15 wohlſchmeckender, ſondern auch be⸗ 74 Pfützer. 0 38 75 kömmlicher. Weinheim errichte.— Es wird mein eifrigſtes& Bekauntmachung. e Beſtreben ſein, durch ſchnellſte Bedienung und. . P billigſte Bere f ü ˖ 0 Betreffend: Den Handel mit denaturirtem]& ee e 1 1 die Wünſche eines titl.& Branntwein. 0 zu erfüllen. 8 Da die Wahrnehmung gemacht worden iſt, daß die Ge⸗ 0 Herren-Sohlen und Heck 2.50 uk.& werbetreibenden ſich noch immer nicht genugend mit den vom Bundesrath unterm 27. Februar 1896 beſchloſſenen Be⸗ 5 Damen-Sohlen und Heck 1.80 Mk. Kenntniß erlangt hat. in allen Preislagen und dauerhaften Einbänden empfiehlt b Fir den Betriebsunternehmer kann derjenige, welcher Ni 7 ee ö zur Zeit des Unfalls den Betrieb oder den Betriebstheil, in Wilh. Vingener, Buchhandlung „UAur billig I welchem ſich der Unfall ereignete, zu leiten hatte, die Anzeige Rathhausſtraße. erſtatten; im Falle der Abweſenheit oder Behinderung des 3 iſt jetzt die Parole. Bei Nahrungs⸗ Betriebsunternehmers iſt er dazu verpflichtet.„ e... MMR und Genußmitteln iſt das aber falſch. 10 Das Formular für die Anzeige wird vom Reichs⸗Ver⸗ e a 5 N 5 i 5 falſch ſicherun 36 1 5 ſeſtgeſtelt. zeig 0 0 Einem geehrten Publikum von Viernheim Gebrannte Gerſte u. geröſtetes Malz, g e 5 9. l f g 5 die offen ausgewogen werden, ſind Die Vorſtände der unter Reichs- oder Staatsverwaltung[ zur gefl. Nachricht, daß ich von Mittwoch, den 12. ſtehenden Betriebe haben die im Abſ. 1 vorgeſchriebene Anzeige] 16. Januar d. Is. bei Herrn 5 zwar etwas billiger als der echte 5 der vorgeſetzten Dienſtbehörde nach näherer Anweiſung der⸗ 3 „Kathreiner“, ſie verdienen aber auch N ſelben zu erſtatten. 1 Jakob Winkler 6 8 gar nicht den Namen Malzkaffee, denn f 8 7 4 nur der echte Kathreiner's Kneipp⸗ Nachſtehende Bekanntmachungen bringen wir hiermit zun[ Steinſtraße Nr. 8, eine Annahmeſtelle meiner 3 3 a. ſtimmungen über den Handel mit denaturirtem Branntwein inder u 7 9 9 vertraut gemacht haben, ſehen wir uns veranlaßt, dieſelben 1 4 ach der Grüße. 1 0 1. wiederholt zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. 5 Reparaturen aller Art billigſt. 7 5 K g Wir bemerken hierbei, daß Zuwiderhandlungen gegen e 55 zun„ 8* die nachſtehenden Beſtimmungen, ſofern nicht etwa in letzterer[ 5 ae 2 e Nee bin ich in A* N b. e Beziehung eine andere Strafe verwirkt iſt, der Beſtrafung, ge, I. Qualität liefern zu können.* K 8 f 1 nach§ 3 des Geſetzes vom 19. Juli 1879, betr. die Steuer⸗ 55 Achtungsvoll 2 See freiheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken, bezw. nach 5 1 Perade platt, b. 40 weben d. Pfdlzer Hel.§ 26 des Geſetzes, 9 die N des Branntweins Franz Langer 8 7 22 vom 4 Juni 1887 0 1 .. S- c 16. Juni 1895 + 53 I. Weinheimer Schuellſohlerei. 55 8 Na 3 e— Geldſtrafe von einer bis zu dreihundert Mk.— unterliegen. Mane RAA f c 75 9 Heppenheim, den 5. Januar 1900.— 1. a—— tun kran. Großh. Kreisamt Heppenheim. vorräthig in d 15 5 Dr. Göttelmann. rachthriefe Na er Buchdruckerei Stets Eingang von Gelegenheitspoſten und Reſten in leiderstoffan, Buckins und Baumpollwaaron. J. Lindemann F 2, 2 Ausverkauf in ſämmtlichen Sorten Lampen und Emaillegeſchirre zu Einkaufspreiſen. Jaſob Thomas Spengler— Weinheimerſtraße. Stroh- e! Dau Versteigerung. Mittwoch, 30. Januar l. J. Nachmittags 1 Uhr verſteigert die Guts⸗Verwaltung Hüttenfeld cu. 400 Zentner Korn⸗, Weizen⸗ und Hafer⸗Stroh ſowie 60 Rm. kief. Scheit⸗ und 8 Prügelholz 9 Rm. kief. Stöcke, 2000 fief. Wellen u. 250 kief. Stangen gegen Credit. Freih. v. Heyl ſche Guts-Verwaltung Büttenfeld-Sechof. 85 25 F.. ͤ vc Bonner Fahnenfabrik in Bonn a. Rh. Hoflief. Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Königl., Grossherzogl., Herzogl., Fürstl. Hoflief.(14 Hoflief.-TPitel.) Vereinsfahnen. Banner gestickt u, gemalt; prachtv. künstler. Ausführung grösste Dauerhaftigkeit. Fahnen und Flaggen un erhe-hifcfengenuch. Vereins-Abzeichen.— Schäkrpen.— Fahnenbänder. Theater-Decorationen. 109 Zeichnungen, Preis verzeichnisse versenden wir gratis u. franko. Küchenſtreifen ſehr ſchöne Deſſins, zu haben in der Vapier⸗Handlung Wilh. Vingener — 8— * bocheablakt — e en* 1 81 g „Geſluͤgel⸗ Borſe“ vermittelt 0 N 51———— als das angeſehenſle und verhreitetſte N 1. 3 Fachblatt durch Anzeigen auf das ſicherſte e eee ee 6. deten, aus dem Derelasle ben 16 Kauf And Angebot belinegebertale., Aden 9 8 5 Serra“ mea usah uwe ul, 5 von Thieren aller Art, fe Sacre n 6, ann geeehnberſtandliche Ab hand. lungen über der Untverfität celp ie alle Zweige des Tbierſporte Abennamenta pes vürtefgit 18 VN 2 Erſcheint Dienstags u. Freitags. 72 Aubensweife. Züchtung um pfege Sünantl. Peſtunſtalten u. Buch bardlragen des Geſlügels, 00 nehmen Beſtelln ngen an. Stutz“, Ziervögel und Kaninchen, Dulertonsyreis: nieſtanben., Hunde- 1nd Jagbſper 4eelpahene Selle oder deren Naum 20 Pf. 25 Vrobenummern gratis u. frauks. 5 e Laube der 5 Laa 5 3 5 3 5 — Eilfrachtbriefe 5— ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. 1 5 n K Mannheim vorräthig bei F 2, 7. Sümmtliche Bureau- Bedarfsartikel Wilh. Bingener, Buchhandlung Rathhausſtraße. Wir ſuchen noch eine größere Anzahl Arbeiker- iuuen Trauen und Mädchen bei gutem Lohn u. leichter Beſchäftigung für 87 dauernde Arbeit. Marx Maier und Jsdat Kahn& Maier Fabriken am Bahnhof Käferthal— Wohlgelegen. Einige fleißige ädchen u. Frauen für Fabrik und Packſtube bei hohem Lohn u. dauern⸗ der Veſchäftigung geſucht. Schuster& Heyman Käferthal. 72 Salonpianio noch neues edles Toninſtru⸗ ment, mit Garantieſchein billig abzugeben. Schriftl. Anfrag unt. M. 20 an d. Exped. Makulatur⸗Papier hat billigſt abzugeben die Buch⸗ druckerei dieſes Blattes. Den geehrten Hausfrauen empfiehlt die Jolländiſche Kaffee- Brennerei H. Disqué& Co., Mannheim die ſo beliebte Marke Elephanten-Kaffee Garant. reiner, gebrannter gohnen- Kaffee in acketen à ½, ½ u. ½ Ko. mit Schutzmarke„Clephant⸗ verſehen. 1036 f. Manilla 1,20 f. Java 1,40 f. West-Ind. 1,60 f. Menado 1.70 f. Bourbon 1,80 fst. Mocca 2,.— Durch eigene, beſondere Brenn⸗ art und ſachverſtändige Miſchungen: Kräftiger feiner Geschmack. Große Erſparniß. Ferner: Naturellgebrannte Kaffee in den bekannten vor⸗ zuͤglichen Miſchungen u. Pack⸗ ungen zu obigen Preiſen. Niederlagen in Viernheim bei Herrn Johann Heckmann III. „ Valentin Winkler IV., Conrad Winkenbach, Michael Adler, z. Vorſt. Adam Kirchner II. Gg. Schmitt VI. „Johann Jöſt III. „ Jacob Friedel. 1 2 2 2 Hauf⸗Converts liefert die Buchdruckerei W. N nb Zugelaufen ein Huhn. 110 Abzuholen gegen Ein⸗ rückungsgebühr bei Phil. Bauer, Ludwigsarm. Nur eine Wichſe kann die beſte ſein! Kanen Sie alſo: In blau⸗weißen Ddoſen. Ueberall erhältlich. unn: LIIOx Aueszune. Bettnässen- Heilung garantirt ohne geringſte Be⸗ ſchwerden. Freizuſendung ärztl. Anerkennungsſchreiben u. Ga⸗ rantieſchein durch Zimmer- mann& Co., Heidelberg. ahnschmerz veder beseitigt sicher z0fort „Kropp's Zahnwatte“ 200% Carvacrolwatte) à Fl. 50 Pfennig nur echt in Viernheim in der Apotheke. 1186 Jede Uhr wird unter Garantie fach⸗ männiſch, ſchnell und billig reparirt bei J. Klein Uhrmacher e e Neckarvorſtadt, 1. Querſtr. 7,(Meßplatz). Großes Lager in 700 Sämmtliche Miſſtonsartikel Gebetbücher, Noſenkränze elt. in reichſter und billigſter Auswahl zu haben in der Buchhandlung von 112 Curt Wagner vormals A. Basler. . T Heute Hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu verkaufen 113 Joh. Effler 5. am Schützenhof. Verkaufe aus freier Hand 2 baar oder Ratenzahlung 2 Morgen Aecker am Heddesheimer Weg, ganz auch getheilt, mit. Klee angelegt. Gg. Georgi. — Loh nabmhaft und für Kranke Sohr zuträglich ist der Zucker“ Profeſſor Dr. Ernſt von Leyden, Geh. Medizinalrath in Berlin.„Handbuch der Ernährungstherapie u. Diätetik“, S. 242. d. Tilmann-Matter Atelier für Photographie und Malerei M ANNNREIM P 7, 19 Telephon 570. 1 Heidelbergerstrasse. Fal LL Firn dehnt Zum Sticken vor- züglich geeignet, 5 ſowie für gewerbl. Zwecke empfiehlt in grosser Auswahl: Alleinverkauf in Mannheim bei Martin Decker A 3, 4, gegenüber dem Theatereingang. 1401 Telephon⸗Nr. 1298. Eigene Reparaturwerkſtätte. Günſtige Zahlungs bedingungen. Ubren und Goldwaaren. Back-Pulver, Vanille-Zuoker Pudding⸗Pulver à 10 Pf. Millionenfach be⸗ währte Rezepte gratis von den beſten Geſchäften. 1598 Dr. Oetkers Lan verlange 8 1701800 II 470 erer 11 50 — Arxtilch empfohlen. — In allen Preislagen. 1 N Preise auf den Miketten, Flasche Mk. 1.90 bis Mk. 5.—. dognae mokerfrei Kk. 3. Vorrüglich für Senesende und Zuckerkranke. Auch in kleinen Flaſchen von 50 Pfg. an. Alleinige Ver⸗ kaufsſtelle A. Stumpf, zum Freiſchütz, Viernheim. 465 0 —. 1 5 8* eee eee * erer. 4 U 5 Weinhandlung i 5 ö Gg. Mühlum, Belsten.. Lager in 2 i ſelöſtgekelterten Vergſträßer u. f; f Bheinpfälzer Weinen. Preislage 0.50 bis 1 Mk. pro Liter. Aufträge beliebe man an Glöckner V. Hofmann 6. zu richten. Dr. K 22 2* 2 1* 2* 2 r das Lebüngsdiatt von 10, doo deutschen Jausfrauen ist Policks Deutsche Moden eiu. Preis verteljcbräch aur I Hark Ewebeint em 1. und[15. jedes Monats Zu berieben durch alle Buchhandlungen und Postanstalten. 9 Man verlange per Postkarte 5 Probenummer Natel Deutschen Moden-Zeitung in Leipag. ratis eine 1 110 1 f.! gut bie + l. — Um nl tiolgt! he du Tn dug f ib berlult 15 ganze de + auh. 1 50 Huren han Nan tung ve 75 n Auſcht mg t Sibel de dune de Ahnißig fe lien Kei nt elner brief eint muſßilt und Folgende! det Erglän Amal, fel im Tuhelt, Giblet ber dan ſo von länder es nl ſundern ihr Dieses Zul ein ungehe Verbetromm nigen, dat kmſloſigluit! att für die fi bet Umft Vurpfegungt die Ktlegfih auch wahrend die engliſchen like ſchwer Vetpflegungsſ gußttotdentlig Buten darauf fuhr nuch J. Nenn d uh ſchon dre fand, daß die auf die Traue pofen aus S. daß ſch die peudet hut. daß ber Aft eiffn fei, unt Ian ein, er n Aucchlede a loch kluge lei eine hroße 90 u Wunde er J ind ſagte 155 Nn digen 190 * 1 5 n