heiner A — ¹ʃ—— w — riger — e. aeg ——— Samflag den 2. Mär: 1901 Ur. 17. 2. glatt.—.. eee eee e e I 50 eiſchritt in den Beſtrebungen der Fabrikinſpektion * N England und Trans vaal. erblicken! 27. gebr. Der abſchtd des e ee Kapſtadt, 28. Febr. Bis jetzt ſind 31 Perſonen an Cronberg, abſichtlich ein kurzer, um über jede Er⸗ der Peſt erkrankt, darunter 6 Europäer. 24 Fälle ſtehen unter ärztlicher Behandlung, mehrere darunter ſind ſehr ſchwer und dürften tödtlich enden. Ein ſchwer Erkrankter iſt Europäer. 2 neue Erkrankungen wurden geſtern aus der Stadt gemeldet. 150 Perſonen, darunter 25 Europäer, welche mit den Peſtkranken in Berührung gekommen waren, befinden ſind auf Iſolierſtationen unter ärztlicher Beobach⸗ tung. London, 28. Febr. Es beſtätigt ſich, daß Botha mit 2000 Mann nach Norden durchgebrochen iſt und im Rücken Frenchs Kolonen ſteht. London, 28. Febr. Dewets Rückzug über den Oranje fluß wird von Kapſtadt her dementirt. Er vollzog eine Schwenkung ſüdwärts der Eiſenbahnſtation Kranekuil in weſtlicher Richtung nach dem Diſtrikt Philippstown hin. Commandant Hertzog marſchirt mit 1500 Mann auf friſchen Pferden in Eilmärſchen heran, um im Prieska⸗ oder Philipps⸗ town⸗Bezirk die Vereinigung mit Dewet zu vollziehen. Der Oranjefluß und ſeine Nabenflüſſe ſind immer noch hoch angeſchwollen, was den Engländern ſehr zu Gute kommt. Dewet, von deſſen Kommando ein Theil nach Oſten, der andere nach Weſten marſchirte, und Steijn erreichten geſtern Petrusville. Die Buren ſind überall in der Kap⸗ kolonie noch ſehr thätig. Aus allen Theilen des Landes werden kleine Gefechte gemeldet. Die Ereigniſſe in China. Peking, 27. Febr. Die Hinrichtung von Tſchihſin und Hutſchengyu gemäß dem kaiſerlichen Edikt und den Forderungen der Mächte hat geſtern ſtattgefunden. Shanghai, 26. Febr. Reuter⸗Meldung. Dem„North Daily News“ wird aus Peking vom 25. d. Mts. telegraphirt: China verweigere die Ratifizirung des Artikels 7 des ruſſiſch⸗ chineſiſchen Abkommens. Daſſelhe Blatt meldet ferner, nach Mittheilungen aus chineſiſchen Quellen von Peking vom 24. d. Mts. vollführten Pinghien und Tſchaoſchutſchio Selbſt⸗ mord. Der Hof befahl Muanſchikal, eine große Truppen⸗ abtheilung aus Shantung abzuſenden, um das chineſiſche Militär in der Unterdrückung des Aufſtandes zu unterſtützen. Shanghai, 28. Febr. Den„North Daily News“ zu⸗ folge ſoll Graf Walderſee Befehl zur Einſtellung der Feind⸗ ſeligkeiten gegeben haben. Deutſchland. Darmſtadt, 28. Febr. Die heſſiſche Regierung hat die Zumuthung, die Fabrikinſpektorenberichte zukünftig in Berlin gemeinſam mit denen der übrigen Bundesſtaaten unter Redaktion des Reichs amts des Innern erſcheinen und drucken zu laſſen, abgelehnt, und zwar u. a. auch aus materiellen Gründen, da eine gemeinſame Ausgabe, neben der doch eine Separatausgabe hergeſtellt werden müßte, erhebliche Mehrkoſten verurſachen würde. Im übrigen werden die heſſiſchen Berichte inſofern ein verändertes Aus⸗ ſehen erhalten, als eine ſyſtematiſche und einheitliche Be⸗ arbeitung der allen Inſpektionsbezirken gemeinſamen Be⸗ obachtungen vorgenommen wird, denen ſodann die jedem Bezirke eigenthümlichen Sondererſcheinungen in beſonderer Bearbeitung durch die einzelnen Inſpektoren angehängt werden. Und Baden? Wird es in der ſpäten und gemein⸗ ſamen Berliner Erſcheinungsweiſe ſeiner Berichte wirklich In den Stürmen des Lebens. Roman von T h. Schmidt. Nachdruck verboten. 48. Fortſetzung. „Wenn Thies auf Ihre Mittheilung, ich ſei plötzlich er⸗ krankt, ſolche Höhniſche und gemeine Redensarten gebrauchte, dann werde ich ihm mit einer Ohrfeige darauf antworten,“ ſtieß er wüthend hervor.„Ich bin nicht der Mann, der ſich ſo ohne weiteres von einem Prahlhans zur Seite ſchieben läßt. Mag er ſich hüten!“ „Das iſt alles ganz hübſch und ſchön. Sie werden ihm bei der nächſten Gelegenheit entgegentreten, ja, das thäte ich auch, aber was gewinnen Sie dadurch? Nichts! Sie ſind und bleiben ihm gegenüber im Nachtheil. Sehen Sie zu, wie Sie ſich dieſen kecken Rivalen vom Halſe ſchaffen! Vorläufig iſt er — der Situation, denn wührend Sie hier in der dumpfen ammer unthätig im Bette liegen, ſitzt er ſeelenvergnügt im freundlichen Forſthauſe und blickt in die ſchönen Augen des reizenden Mädchens— eines Mädchens, Sie Träumer, das mich Weiberfeind auch ſchon halb behext hat und für das ich, käme mir als ihr Anbeter Jemand in die Quere, ich glaube einen Mord begehen könnte.“ Rabe verließ bei dieſen Worten die Kammer und ließ Brauſe mit ſeinen Gedanken allein. Erſt ſpät am Nachmittage, es dunkelte bereits, machte fich Brauſe zu einem Spaziergang fertig. Die ganze Zeit von Mittag ab hatte er träge aus dem Fenſter geſehen oder unthätig auf dem Sopha gelegen, bisweilen nur war er mit finſteren Mienen im Zimmer auf und ab gegangen. Mit welchem Plane be⸗ ſchäftigte ſich die Seele dieſes Mannes? Brütete er Unheil? Sann er auf das Verderben Anderer, die ihm bei der Befrie⸗ digung ſeiner ehrgeizigen Launen, ſeiner egoiſtiſchen alle Sitte und Moral mißachtenden Begierde im Wege ſtanden? Fühlte er nicht mit dem Inſtinkt des Verbrechers, daß er auf vulkani⸗ ſchem Boden ſtand und daß ſich jeden Augenblick die Hand der rüchenden Nemeſis nach ihm ausſtrecken konnte? Es ſchien nicht ſol Die Leidenſchaft, der Neid und Haß gegen andere, glück⸗ lichere Menſchen machten ihn blind— er war, wie der alte ſeiner Mutter war regung hinwegzukomm. Kaiſer zuſammen mit Ko. Kaiſerin Friedrich, wo fie Irgend welche Aufregung der a richtet wird, nicht ſtattgefunden.* Berlin, 27. Febr. In der 9. ürigen We der Budgetkommiſſion des Reichstags erklärt. 50 1 v. Thielmann der nächſtjährige Etat würde um 8 70 Millionen ſchlechter ſtehen als der gegenwärtige. de Berlin, 28. Febr. Laut Mittheilung des Kaiſerlic 4 Statiſtiſchen Amtes beläuft ſich die Bevölkerung des Deul“ ſchen Reiches auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 auf 56,345 015 Einwohner, davon 27,731,067 männ⸗ liche und 28,613,947 weibliche. Auf Preußen fallen 34,5, auf Bayern 6,2, auf Sachſen 4,2, auf Württemberg 2,8 Millionen. In Großſtädten mit über 100,000 Einwohnern, deren es jetzt 33 gibt, wohnen 9,108,814 Perſonen. Seit 1895 wuchs die RNeichsb völkerung um 4 Millionen oder 7,78 Prozent, das iſt die höchſte Zuwachsrate in den letzten ſechs Jahrfünften. n. Nach dem Kaffee begab der nig Eduard in die—. der etwa 10 Minuten verweilten. Kranken hat hierbei, wie be⸗ — Aus land. Brüſſel, 28. Febr. Dr. Leyds wird ſich, wie der „Daily Telegraph“ von hier erfährt, in den nächſten Tagen nach Petersburg begeben, um eine Zuſammenkunft zwiſchen dem Zaren und dem Präſidenten Krüger herbeizuführen. London, 27. Febr. Im Unterhauſe theilte Balfour mit, daß dem Hauſe eine Nachtragsforderung von mehr als eine Million Pfund Sterling für die Flotte und mehr als 3 Millionen für das Heer zugehen werde. In der fortge⸗ ſetzten Adreßdebatte beantragte Dillon ein Amendement, wo⸗ rin ſcharf das Niederbrennen der Bauernhäuſer in Südafrika und die Deportation von Frauen und Kindern als der Kriegführung ziviliſirter Nationen widerſprechend verurtheilt wird. Dillons Amendement beſagt ferner, den Regierungen Transvaals und des Oranjefreiſtaats ſollten Friedensbe⸗ dingungen angeboten werden, die tapfere ehrenwerthe Männer annehmen könnten. Brodrick bewerkte dazu, er beſtreite, daß in Südafrika eine allgemeine Landes verwüſtung ſtattgefunden habe. Viele Farmen, die von den Buren verlaſſen worden waren, ſeien von den Kaffern niedergebrannt. In anderen Fällen handle es ſich um Farmen, dle niedergebrannt ſeien, weil die Bewohner verrätheriſch handelten, oder well es ſich um Schutz der Verbindungslinien vor Angriffen handelte. Der Krieg in Südafrika könne, was Humanität betreffe, mit jedem bisher geführten Kriege ſehr gut einen Vergleich aushalten. Was das Angebot von Friedensbedingungen für die Buren angehe, ſo habe er ſeinen früheren Erklärungen nichts hinzuzufügen. Die Abſichten der Regierung ſeien ja bekannt. Dillons Amendement wurde mit 243 gegen 91 Stimmen abgelehnt. Die Adreſſe wurde mit 297 gegen 78 Stimmen angenommen. Bombay, 28. Febr. In den letzten 2 Tagen ſind in der Stadt 800 Perſonen geſtorben, darunter 400 an der Peſt. Nah und Fern. Viernheim, 28. Febr. Mit Stolz kann die hieſige Pfennigſparkaſſe auf ihre Thätigkeit im letzten Jahie zurückblicken. Nach dem auf der letzten Generalbver⸗ ſammlung in voriger Woche verleſenen Jahresberichte wurden —— Sörſter ſchon oft geſagt hatte, nicht mehr zu retten und rannte blindlings in ſein Verderben. Eben wollte Brauſe das Zimmer verlaſſen als Nabe, von einem Spaziergang heimkehrend ins Zimmer trat. „Na, da haben wir den Braten“, ſagte er hämiſch lachend, ⸗Ihre Schlafſucht hat die Sache im Forſthauſe beſchleunigt. Ich komme gerades Wegs daher, der alte Förſter zeigte mir nämlich ſeine Jagd⸗ Sammlung. Dabei erzählte er mir, daß er zu heute Abend den Aſſeſſor eingeladen habe, ich möchte auch kommen, es beträfe eine Familienfeſer. Merken Sie was, Sie Spätaufſteher und alles verträumender Verehrer des ſchönſten Mädchens im Kreiſe Altvörde, das Ihnen wie es ſcheint ein anderer, der früher aufſtand, bereits vor der Naſe weggeſchnappt hat?“ Brauſe wurde blaß, ſeine Hände zitterten und ein unter⸗ drückter gräͤulicher Fluch entwand ſich ſeinen Lippen. Er warf ſeinen ſchmucken grünen Jägerhut und Dienſtmantel in die Ecke des Zimmers und ſtürzte ein Glas Waſſer, das auf dem Tiſche ſtand, hinunter. Kein Wort kom ihm aus der zuſammen⸗ geſchnürten Kehle, und um dem Zimmergenoſſen ſeine furchtbare Aufregung zu verbergen, ſtellte er ſich ans Fenſter und drehte ihm den Rücken zu. „Na, nehmen Sie ſich die Geſchichte nicht allzuſehr zu Herzen; es ſind noch tauſend andere Mädchen da— freilich eine Erneſtine Hart giebts nur einmal.“ Rabe ging in ſein Schlafzimmer, ſchloß die Thür hinter ſich zu und pfiff drinnen die bekannte Melodie von der Madonna Thereſa. Er hantirte lange in ſeiner Schlafkammer herum und als er endlich wieder im Wohnzimmer erſchien, da war es bereits ſo dunkel, daß ihn Brauſe, der noch immer in fich zuſammen⸗ geſunken in der Sophaecke ſaß, nicht mehr erkennen konnte. „Sind Sie noch da Herr Brauſe 7“ rief er. „Ja, ich gehe heute nicht aus.“ „Kann ich Ihnen gefällſg ſein— ich meine in Bezug auf die Wirkungen der böſen letzten Tage im Monate, von denen ein Freund von mir immer ſagt, daß die letzten achtundzwanzig für ihn immer die ſchlimmſten ſeien „Nein heute danke ich! Ich gehe wirklich nicht aus. „Dann kann ich alſo nichts für Sie thun! Apropo, ich vergaß Ihnen zu ſagen, daß ich die Einladung Harts nicht an⸗ genommen habe, ich hatte mich geſtern ſchon anderweitig ge⸗ „ue, bunden. Herr Carl Reinhardt lud mich nämlich zu heute Abend ein. Werde wohl erſt ſpät zurückkommen. 300 freute mich — im Jahre 1900 Mk. 132000 geſ 2 betragen 58233 Mk. ee allſonntäglich von dem ie Spareinlage Die Summe der einlagen allein, dle e. werden, beläuft ſich it iſt die Aufgabe de. ſparkaſſe eine wahrhaft edle und nüglice wum 4 burch Sparmarken und . 1 bebe 5 nahezu f inleger daran be⸗ Für Herrn Ka 5 ee Gemeinde e ie zl gen dane fen ann, ins eee ache gerufen hat, wurde auf der letzten General- ung zum Vorſitzenden Herr Kaplan E 8 333 wurde ergänzt durch die As. re ackmann 3. und Valentin Wunderle 1. Möge die Pfenni 5335 g Aeende cn Teige fortfabren— ſammlung betont hat, zur Ehre. in der Generalver⸗ lieben Wenden und zum Wohle der — Der März pflegt gewöhnlich e 9 aufzutreten, vielleicht um* 5 9 e 1 9 W ſeines Nachfolgers zu gewöhnen, in der Hauptſache abe w deshalb, weil in ihm der Winter mit dem Der De wohl Fehde liegt. Diesmal wird er uns— frei nach Falkerter ſogar Gewitter bringen und ſich ausnahmsweiſe ſeltſam ge⸗ berden. Er ſcheidet ſich nahezu in zwei Hälften, von welchen die erſte ziemlich reiche Schneefälle und vereinzelt Gewitter⸗ neigung aufweiſt, bei nahezu normalen Temperaturen und reichlichen Regenfall in Mitteleuropa, während die zweite im Weſten trocken, in Mitteleuropa ſehr regneriſch iſt, namentlich zu Anfang vielfach Gewitter bringt, faſt ohne Schneefälle verläuft und durchweg hohe Temperaturen er⸗ warten läßt. Im ganzen kann der Monat als ſehr feucht bezeichnet werden. Warten wir ab, ob dies alles ſo kommen wird. Auf jedem Fall haben wir von dem milden Winter, den Falb in ſeinem Wetterkalender für das erſte Semeſter von 1901 in ſichere Ausſicht geſtellt, bis jetzt nicht das ge⸗ ringſte verſpürt. 5 Mannheim, 28. Febr. Volkszählungs⸗Ergebniß in Mannheim. Nach endgiltiger Feſtſtellung des Volks⸗ zählungsergebniſſes betrug die Einwohnerzahl der Stadt am 1. Dez. v. J. 141 147, darunter 72 787 männliche und 68 860 weibliche Perſonen. Die Zunahme der Geſammt⸗ bevölkerung betrug 33,9 pCt., jene der männlichen 39,0 pCt., jene der weiblichen 28,8 pCt. Nach der Konfeſſion ſetzte ſich die Bevölkerung zuſammen aus 71731 Evangeliſchen, 61289 Katholiken, 880 Altkatholiken, 5475 Israeliten und 1772 Sonſtigen. Vermehrt haben ſich die Angehörigen der Konfeſſionen in folgender Stärke: Eoangeliſche 18920 35,8 pCt., Katholiken 15688= 34,3 pCt., Ifſraeliten 704 2 14,7 pet. Die Zahl des Altkatholiken hat um 19 d. h. 2,1 pCt. abgenommen. Die ſtabttheills weiſen Ergebniſſe werden in dem demnächſt erſcheinenden ſtatiftiſchen Jahres- bericht zur Veröffentlichung gelangen. 5— Gegen die Einleitung der Fäkalien in den Rhein. Heute begeben ſich Bürgermelſter Serr von Speyer, Bürgermeiſter Herne von Germersheim und Ober⸗ bürgermeiſter Küchler von Worms nach Berlin, um bei dem Reichskanzler Grafen v. Bülow gegen die Einführung der Fäkalien in den Rhein ſeitens der Städte Karlsruhe und Mannheim Proteſt zu erheben. b Bensheim, 27. Febr.(Reifeprüfung.) Unter dem Vorſitze des Herrn Geh. Oberſchulrath Nodnagel fand geſtern die mündliche Prüfung der Abiturienten des hiefigen Gym⸗ naſiums ſtatt. Von den 24 Oberprimanern, welche ſich der ſchriftlichen Prüfung unterzogen hatten, traten Z vom münd⸗ ——.. wirklich, die Einladung des Förſters ablehnen zu können; es wäre mir doch unangenehm geweſen, unter Menſchen zu ver⸗ weilen, die ſich auf Koſten des Glückes eines anderen, mir werthen Herrn amüfiren, auch fühle ich ſo etwas wie Eiferſucht ſich in mir regen. Der Aſſeſſor iſt wirklich ein Olückspz! Na, nun aber Schluß mit der Geſchichte— es wär ſo ſa ön geweſen, es hat nicht ſollen ſein, weder für Sie noch für m ch. Auf Wiederſehn!“ 8 5 5 ang ee 725 den Text eines Couplets ummend hinaus un le rauſe in einer unbe Stimmung zurück. ee 16. Kapitel. Als der Aſſeſſor Thies ſich von Nabe vor dem Forſthauſe am Mittag trennte, blieb er, nachdem er den Vorgarten durch⸗ ſchritten hatte, noch einen Moment vor der Husthüre ſtehen, wie um ſeine Gedanken zu ſammeln. Sein ſchönes, offenes Antlitz blickte ernſt und ſein lebhaftes braunes Auge verrieth deutlich, daß ihn im Moment eine beſtimmte Abficht, die Er⸗ füllung eines längſt gehegten Wunſches beſchäftigte. Seine Finger in den tadelloſen hellbraunen Glacehandſchuhen fuhren wieder⸗ holt an den Kragen und an die helle Cravatte, und ſeine Stiefel, von denen er die leichten Gummiſchuhe abſtreifte, muſterte er heute Morgen auffallend lange. Endlich ſchien er an ſeinem äußeren Menſchen nichts mehr auszusetzen zu haben; er holte noch einmal recht tief Athem und trat ein. Des Förſters Hunde, ein brauner Hühnerhund und zwei Teckel, mit denen Thies ſchon Freundſchaft geſchloſſen haben mußte, kamen ihm ſchwanz⸗ wedelnd entgegen und ließen ſich von ihm den Kopf ſtreicheln, — ihnen ſteckte Sophie neugierig den Kopf zur Küchenthür eraus. Thies zog grüßend den Hut und fragte das ait freund⸗ licher Miene näherkommende Mädchen, ob 7 Herr Göre zu Hauſe ſei. Der Herr iſt nicht zu Hauſe, aber das Fräulein iſt hier in dieſem Zimmer“, antwortete Sophie auf eine Thür 5 Sie vermochte ihre Freude über des Aſſeſſors Erſcheinen nur ſchlecht zu unterdrücken, war der Herr doch ſchon ſeit vierzehn Tagen nicht mehr hier geweſen, während er vorher eine Zeit lang faſt jeden Tag kam und ihr jedesmal beim Fortgehen einen blanken Thaler dafür in die Hand drückte, daß ſie ihm den Kragenmantel hinhielt. chen Examen zurück. Von den 21 Examinanden erhielten 20 das Reifezeugniß, 8 Schüler waren auf Grund der ge⸗ lieferten ſchriftlichen Arbeiten vom mündlichen Examen be⸗ freit. Unter den diesjährigen Abiturienten widmen ſich 3 der katholiſchen Theologie. 2 Odenwald, 28. Febr. Dieſer Tage trieb ſich wieder ein Kolporteur mit Bildern herum, der vorgiebt, für die katholiſche Kirche in Marborn, Kreis Schlüchtern, zu ſammeln. Unterſchrieben iſt auf einem Scheine„Das Kirchenbaukomitee von Marborn“. Den Leuten werden Bilder gezeigt, welche 7 Mark koſten und nimmt der Kolporteur 1 Mark. Das andere wird bezahlt nach Empfang des Bildes. Der Kolporteur meidet ſehr peinlich die Pfarrhäuſer. In einem Orte nahm er den Glbcknersbub mit zu den Leuten und ſagte dann zu den Leuten, der Pfarrer habe ihn geſchickt. Einige Leute fielen dabei herein. e 1 26. Febr. Vorgeſtern fand eine von der hieſigen Ortsgruppe des Alldeutſchen Verbandes in der Stadthalle veranſtaltete Kundgebung für die Buren ſtatt, die ſich eines außerordentlich zahlreichen Zuſpruchs zu er⸗ ſreuen hatte. Die Zahl der Erſchienenen dürfte wohl 6000 betragen haben. Vorträge hielten u. A. Oberlehrer Dr. Henkel(Eisleben), der den Burenkrieg ein Jahr lang in nächſter Nähe des Generals Dewet mitgemacht hat, und Kepitän Jeeſte. Unter allſeitiger Zuſtimmung nahm die Verſammlung zum Schluſſe eine Reſolution an, in welcher den Buren die volle Sympathie ausgedrückt und bedauert wird, daß ein Krieg zwiſchen Kulturvölkern mit Mitteln geführt werde, die allen Grundſätzen der Civiliſation Hohn en.— e 28. Febr. Ein beklagenswerther Unfall hat ſich am Montag auf dem Koberſtädter Fallthorhaus er⸗ eignet Des Kind des Herrn Forſtwart Beyerer wollte ſeinem Vater, als dieſer heimkehrte, entgegeneilen. Der Vater glitt aus und fiel und in demſelben Augenblick entlud ſich die Flinte und ging der Schuß dem Kinde in den Ober⸗ ſchenkel. Dasſelbe wurde noch am Abend in das hieſige Krankenhaus verbracht. Klein⸗Zimmern, 28. Febr. Seit vielen Gene⸗ rationen blühte hier eine eigenartige, ziemlich lohnende In⸗ duſtrie in der Anfertigung von Schwefelhölzchen und Schach⸗ teln aus Hol. Infolge der auf das Doppelte geſtiegenen Holzpreiſe jedoch und der bedeutend erhöhten Arbeitslöhne iſt dieſe Induſtrie nunmehr hier völlig auf den Ausſterbe⸗ etat geſetzt, denn nur noch ſchwache Greiſe, die im lieb ge⸗ wonnenen Berufe alt geworden und unerwachſene Kinder obliegen noch hie und da der wahrhaft jammervoll lohnenden Arbeit. Eine größere Anzahl Betriebe wurden wie im vorigen Jahre ſo auch heuer wieder ganz eingeſtellt. Groß⸗Steinheim, 28. Febr. Daß es nicht erlaubt, ſondern ſtrafbar iſt, einem Mitmenſchen eine verbüßte Freiheitsſtrafe vorzuwerfen, mußte neuerdings ein hieſiger Bewohner zu ſeinem Nachtheile erfahren. Derſelbe nahm Anſtand daran, daß ſich ein anderer Bewohner im Wirths⸗ hauſe zu ihm an denſelben Tiſch ſetzen wollte und gab ſeinem Unwillen unter Hinweis auf deſſen Beſtrafung unzweideutigen Ausdruck. Wegen öffentlicher Beleidigung wurde der unvor⸗ ſichtige Mann fetzt zu einer Geldſtrafe verurtheilt. Karlsruhe, 27. Febr. Geſtern Nachmittag halb 1 Uhr hat ſich der verheirathete Lokomotivführer Wendelin Weſtermann von hier am Bahnübergang bai Gottesau vom Zug 64 vermuthlich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht überfahren laſſen. W. hat voriges Jahr bei dem Eiſenbahnunfall bei Löhlingen einen ſchweren Unfall erlitten und war ſeitdem dienſtunfähig und geiſtig nicht vollſtändig normal. Schopfheim, 28. Febr. Wegen Falſchmünzerei wurde vor einigen Tagen der Italiener Johann Novelli in Brombach verhaftet. Nunmehr iſt auch ein Komplice deſſel⸗ ben Namens Guiſeppe Porzzo feſtgenommen worden. Bei einer Durchſuchung der Wohnung des Letzteren fand man mehrere falſche Zweimarkſtücke mit der Jahreszahl 1896 und dem Münzzeichen A. Die Werkzeuge fand man in einem Strohſack. Wiesbaden, 28. Febr. Die Kapitänswittwe Freifrau von Orwald, eine geborene von Hartung, hat ſich hier erſchoſſen. Dieſelbe ſtammt aus Kuxhafen. Der Grund . 9——— zum Selbſtmord iſt in finanziellen Schwierigkeiten zu ſuchen. Auch ſoll lt. Fft. Z. ein Verehrer ſeine Beziehungen zu ihr gelöſt haben. Ihr Knabe, den ſie erſt hatte vergiften wollen, um ihn nicht allein zurück zu laſſen, iſt nicht in Gefahr. Villingen, 28. Febr. Am Samſtag wurde in der Nähe des Güterbahnhofs ein Hand werksburſche erfroren aufgefunden. Die Leiche war von Füchſen angefreſſen und uſcheinend ſchon acht Tage an dem betr. Ort. 1 7. Das Kriegsgericht des 15. Armer korps hat die 12jährige Zuchthausſtrafe des Oberleutno Rüger, der den Hauptmann, welcher Rüger's Brude 05 leidigt hatte, niederſchoß, in eine 4jährige Feſtunge aft W gewandelt. Die Ausſtoßung Rüger's aus dem V eere ae zurückgenommen. 17 — Etwas, basgehörigbeſtehert werden könnte! Im Jahre 1900 wurden n Ganzen in Deutſch⸗ land an 251 Tagen Rennen abgeh alten an welchen 1426 einzelne Rennen zur Entſchei Kg eee. 8 8275 Pferde liefen. An reiſen zahlten die Vereine 2 956 041 Mark, zu welchen noch der Werth der Einſätze und Reugelder in Höh, von 1 743 845 Mark hinzu kommen. ſodaß außer 739 Shkenpreiſen in Summa 4 699 886 Mk. zur Vertheilung kamen. — 20 Mebaktien, Druck und Verlag von W. Vingener, Viernheim. 15 Mannheimer Marktbericht vom 25. Februar. 2.50 bis M. 3.50, Heu M. 4.— bis M. 4.50, Kartoffeln M. 3.— bis M. 3.50 per Ztr., Bohnen per Pfd.— Pf., Blumenkohl per Stück 95 bis 35 Pf., Spinat per Portion 00—00 Pf., Wirſing per Stück 0—00 Pf., Rothkohl per Stück 20—25 Pf., Weißkohl per Stück 10— 15 Pf., Weißkraut per 100 Stück 0 M., Kohl⸗ rabi 3 Knollen 0 Pf., Kopfſalat per Stück 15—20 Pf., Endivienſalat per Stück 10— 15 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 6— 10 Pf., Zwiebeln p. Pfund 6—8 Pf., rothe Rüben per Portion 8 Pf., weiße Rüben per Portion 3 Pf., gelbe Rüben per Portion 6 Pf., Ca⸗ rotten per Büſchel 0 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 00—00 Pf., Meerrettig per Stange 15—20 Pf., Gurken per Stuͤck 00-00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 00 000 Pf, Aepfel per Pfd. 10— 12 Pf., Birnen per Pfd. 10— 45 Pf., Pflaumen per Pfd. 00 Pf., Zwetſchen per Pfd. 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pf., Trauben per Pfd. 00—00 Pf., Pfirſiche per Pfd. 0— 00 Pf., Aprikoſen per Pfd. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 00—15 Pf., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pf., Eier p. 5 Stück 35 Pf., Butter p. Pfd. 1 20— 1.30 M., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 50—60 Pf., Hecht per Pfd. 1,30 Mk., Barſch per Pfd. 70—80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 40 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 30 Pf., Haſe per Stück 0.00—0.00 M., Reh per Pfd. 0.00— 0.00 M., Hahn(g.) p. Stück 1.50 bis 2 M, Huhn(jung) per Stück 1,50—2 M., Feldhuhn per Stück 0.00— 0.00 M., Ente per Stück 2.00—5.00 M., Tauben per Paar 1.20 M., Gans lebend per Stück 0—0 M., geſchlachtet per Pfd. 00—00 Pfg., Spargel 000 Pf. Stroh per Ztr. M. zu einem Kleid für Muster der 6 m Sommerstoff Mk. 1.50 Neuheiten von é m Damentuch, solide Oual. Mk. 3.— 15 6m Lodenstofl,„ Qual. Mk. 3.90 Damen- und 6m Crépe, reine Wolle, Mk. 5.40 Herren- 3,30 m Cheviot z. e. Herrenanzug Mk. 5.— Kleiderstoffen versendet franko per Nachnahme das auf Verlangen Versandthaus franco. Heh. Hättich, Haslach, hie U. Tilmann-Matter Atelier für Photographie und Malerei MANNHEIM P 7, 19 Telephon 570. 1210 Heidelbergerstrasse. Adolf IE. Großes Lager von Weinheim abKöl, Rot⸗ und Weiß ⸗ Weinen. —— a. d. 8. Preisliſten u. Proben auf Verlangen 0 N ö. + 2 E 92 a 5 4 Suu; Sflauudun Paradeplatz.) I. 4 neben d. Pfaözer Hel. 898 SA. 4. G Sotalen-— die,, Heiee 1 1. eee. 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Ich bin nicht im Stande, die marternden Schmerzen, die ich durch drei volle Jahre bei jeder Witterungsände⸗ rung in meinen Gliedern litt, zu ſchildern, und von denen mich weder Heilmittel, noch der Ge— brauch der Schwefelbäder in Baden bei Wien be⸗ freien konnten. Schlaflos wälzte ich mich Nächte durch im Bette herum, mein Appetit ſchmälerte ſich zuſehends, mein Ausſehen trübte ſich und meine ganze Körperkraft nahm ab. Nach vier Wochen langem Gebrauch oben genannten Thees wurde ich von meinen Schmerzen nicht nur ganz befreit und bin es jetzt noch, nachdem ich ſchon ſeit ſechs Wochen keinen Thee mehr trinke, auch mein körperlicher Zuſtand hat ſich gebeſſert. Ich bin feſt überzeugt, daß Jeder, der in ähnlichen Leiden ſeine Zuflucht zu dieſem Thee nehmen, auch den Erfinder deſſen, Herrn Franz Wilhelm, ſo wie ich, ſegnen wird. In vorzüglichſter Hochachtung Gräfin Butſchin⸗Streitfeld, Oberſtlieutenants⸗Gattin. Beſtandtheile: Innere Nußrinde 56 Wallnußſchale 56, Ulmenrinde 75, Franz. Orangen⸗ blätter 50, Eryngiiblätter 35, Scabioſenblätter 56, Lemusblätter 75, Bimmſtein 1.50, rothes Sandel⸗ holz 75, Bardannawurzel 44, Caruxwurzel 3.50, Radio Caryophyll. 3.50, Chinarinde 3.50, Eryngiiwurzel 57, Fenchelwurzel(Samen) 75, Graswurzel 75, Lapathewurzel 67, Süßholz⸗ wurzel 75. Saſſaparillwurzel 35, Fenchel, röm. 3.50, weiß. Seuf 3.50, Nachtſchattenſtengel 75. —— Thies dankte, ließ ſich Mantel und Hut abnehmen, warf noch einen Blick in den Toilettenſpliegel an der Wand und klopfte danach an die bezeichnete Thür. Ein leiſes„Herein!“ antwortete. Erneſtine, die ſein Kommen gehört haben mußte, ſtand bei ſeinem Eintritt mitten im Zimmer. Sie ſah im Moment auffallend blaß aus und ihre Mienen verriethen, daß ſie von Thies Beſuch durchaus nicht angenehm überraſcht war. In ihren großen dunflen Augen lag es wie Trauer, welcher Ausdruck durch ihr ſchmuckloſes dunkles Hauskleid nur noch erhöht wurde. „Verzeihen Sie, wenn ich ſtöre“, ſagte der Aſſeſſor mit einem Blick auf den Tiſch, auf dem ein angefangener Brief ihm verrieth, daß ſie geſchrieben hatte. Er reichte ihr die Hand und zog, als ſie ihre ſchlanken Finger ihm überließ, dieſe an ſeine Lippen.„Sie haben wohl nicht erwartet, daß ich Sie noch einmal beſuchen würde?“ fragte er ernſt. Sie lud ihn zum Sitzen ein und ließ ſich ihm gegenüber nieder, doch ſo, daß ſich der Tiſch zwiſchen ihnen befand. „Nein, Herr Aſſeſſor, das Wetter iſt nichts weniger als günſtig zu einem langen Spaziergange, die Wege find ſchon ſeit acht Tagen verſchneit“, antwortete ſie, auf den Sinn ſeiner Frage nicht eingehend. „Das hätte mich nun gerade nicht abgehalten, denn ich liebe Winterlandſchaften, wie wir ſie jetzt haben. Was mich von ihrem trauten Hauſe zurückhielt, hatte einen anderen Grund. Laſſen Sie mich es einmal deutlich ausſprechen, Fräulein Erneſtine: ich bin bei Ihnen und Ihrem Vater in Ungnade ge⸗ fallen, Sie Beide ſehen es nicht gern, daß ich hier erſcheine. Ich habe das wohl gemerkt und verſucht, Ihr Haus zu meiden, Erneſtine und glaubte damit Ihren Wünſchen entgegenzukommen; aber das Gefühl, das mich einſt bei Ihrem erſten Anblick erfaßte und bis zur Stunde beherrſcht, die große Sehnſucht, Sie wieder⸗ zuſehen, waren viel ſtärker als mein Wille. Und ſo ſehen Sie mich hier, Erneſtine. Zürnen Sie mir dieſerhalb, nennen Sie mich einen Schwächling, einen Menſchen, der nicht Herr ſeines Willens iſt, ich will alles geduldig ertragen, daß Sie ſich kühl von mir wenden. Erneſtine— ſeine Stimme zitterte merklich — hat Ihnen nicht jeder Blick, jeder Druck der Hand bislang geſägt, daß— daß— ich Sie verehre und nichts mich glücklicher machen würde, als ihr Beſitz. O wenden Sie ſich nicht ab, Erneſtine!“ rief der Aſſeſſor leidenſchaftlich aus, als er ſah, wie n ſte ſchmerzlich zuſammenzuckend aufſprang und vor ihm flüchtend ihr bleiches Geficht in der Sophaecke verbarg. Iſt es denn vermeſſen, wenn ich meinem innerſten, helligſten Empfinden end⸗ lich durch Worte Ausdruck gebe, um Gewißheit über mein Schickſal zu erlangen 2“ Er wartete klopfenden Herzens auf eine Antwort, aber es erfolgte keine. Doch verrieth ihm das ſchnelle Heben und Senken ihrer Bruſt, das gepreßte Aufſchluchzen ihres Mundes und eine durch ihren ſchlanken Körper gehende tiefe Erſchütterung, daß ſeine Worte in ihrem jungfräulichen Herzen Empfindungen geweckt hatten, gegen die ſie im Moment vergebens ankämpfte. Wan er auch kein beſonderer Kenner von Weiberherzen, ſo ſagte er ſich doch ſchon längſt, daß er ihr nicht gleichgültig war. Es mußte etwas zwiſchen ihm und ihr ſtehen, das dewies ihr Ver⸗ halten. War es wirklich der Standesunterſchied, der höhere Geſellſchaftsmenſch, vor dem ſie ihr Vater gewarnt hatte, wie ſie ihm ſelbſt erzählte? Er konnte das nicht glauben. Hart und ſeine Tochter brauchten nicht beſcheiden zurückzuſtehen bei dem allgemeinen Zuge der Zeit, mehr zu ſcheinen, als man iſt, ſie durften ſich wirklich in jedem Salon ſehen laſſen. Wie ihn die Erfahrung mit Erneſtine lehrte, bemächtigte ſich ihrer bei tiefen Gemüthserregungen ſtets eine Art dumpfer Intereſſeloſigkeit für ihre Umgebung, die jeder andere oberflächlich Urtheilende wahc⸗ ſcheinlich für Trotz gehalten haben würde, während es doch weiter nichts war, als das ſcheue Zurückweichen vor einer ihr Fühlen und Denken beunruhigenden Zumuthung. In dieſem Falle hatten ſie ſeine Worte offenbar in einen Widerſtreit der 1 verſetzt, dem ſie ſich ſcheute, durch Worte Ausdruck zu geben. Der Aſſeſſor ließ ihr Zeit, über ſeine Worte nachzudenken, obſchon er ſich dabei großen Zwang auferlegen mußte, am liebſten hätte er ſie an ſich gezogen und thren Mund mit Küſſen bedeckt. Jetzt erſt fühlte er ſo recht, wie er dieſes Mädchen liebte. Sich gewaltſam beherrſchend, erhob er ſich nach einer Weile und trat zu Erneſtine. Seine Stimme zitterte heftig. „Fräulein Hart, bin ich einer Antwort nicht wert? Warum fliehen Sie vor mir? Ich biete Ihnen alles, was ich befitze, meinen ehrlichen Namen, meinen Arm, der Sie ſchützen und für Sie arbeiten ſoll, mein treues Herz, mich ſelbſt, und Sie, aus deren Augen ich einſt glaubte das ſtumme Ineinander⸗ 2 N 1 2 fließen unſerer Empfindungen zu leſen, Sie fliehen vor mir in und um ihre Siebe bitte 21 Seien Sie barmherzig und erlöſen Ste mich von der Qual der Ungewißheit, unſerem letzten Zuſammenſein befinde. (Fortſetzung folgt.) Wie heißt das ſchlimmſte Thier mit Namen? So fragt ein König einen weiſen Mann. Der weiße ſprach: Von Wilden heißt's Tyrann Und Schmeichler von den zahmen. b Auch aus entwölkter Höhe Kann der zündende Donner ſchlagen; Darum in deinen fröhlichen Tagen Fürchte des Unglücks tückiſche Nähe! Lang iſt der Weg durch Lehren, kurz durch Beiſpiele. und eben Sei hochbeſeligt oder leide: Das Herz bedarf ein zweites Herz. Getheilte Freud' iſt doppelt Freude, Geteilter Schmerz iſt halber Schmerz. Die Thränen ſind des Schmerzes heilig Recht. Wer Unkraut ſät, driſcht kein Getreide. g U In einer Welt, in welcher alles ſchwankt, bedarf es eines feſten Punktes, auf den man ſich ſtützen kann. Dieſer Punkt iſt der häusliche Herd; der Herd aber iſt kein feſter Stein, wie die Leute ſagen, ſondern ein Herz, und zwar das Herz einer Frau. Beim Urtheil über 100 ſeine Mitmenſchen ſei der Kopf der Staatsanwalt, das Herz der Vertheidiger und das Gewiſſen dem Moment, in dem ich als ehrlicher Mann vor Sie hintrete der Richter. in der ich mich ſeit Für Geiſt und Herz. 1 Otpeſc Nonduf nichtig int ge uur al pöte, micht Faglün das ſih ul 1nd an hat ein Buren! Ruplolo uneſen England die Bur nuß ft 80 Schl legenen Kunpfe, geben. ernkuern über Bo heftritten farſcung 65 scheu lungen Schlapen daß die m am gößeren klügt hu Tage in Kinder d ländern als diejet Uämpfen. onen al uu beweg en Mitar itdiigen berden l des polltt gemacht dem Bei purde.“ An Mitoria Der Dunn ff i gende elbe duren ve. — 8 et hole ſe bleten At hatte den g iger lang echt N „ de — 155 k,. hat ud Ir mir lf fordern wil Sein Sie erg d Act ſtin de 3 f di g ö