7 N 5 * 1 2 Vietuheiner Anzeiger Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Zamstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Mürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſte⸗ Anſertions-Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 2. Blatt. Samstag, den 23. März 1901. . E. Lee ——— England und Transvaal. München, 21. März. Einem Privatbriefe eines deutſchen Kaufmanns in Kapſtadt entnehmen wir(batirt 26. Februar), daß es dort recht ſchlimm aussieht. Die Peſt macht immer mehr Fortſchritte und das ganze Land bis auf die Eiſenbahn⸗Centralen iſt von den Buren beſetzt und auch dieſe Knotenpunkte werden vorausſichtlich demnächſt in den Beſitz der Buren gelangen. Gefangene werden keine mehr gehalten, ſondern einfach wieder entlaſſen. Die Engländer führen fich in Kapſtadt in wirklich ſkandalöſer Weiſe auf. Dienſthoten find nicht mehr vorhanden und alle Gaſthöfe mit Flüchtlingen überfüllt. London, 20. März. Im Unterhaus erklärte geſtern Chamberlain, General Botha theilte Lord Kitchener brieflich mit, er ſei nicht bereit, die Bedingungen, welche Kitchener ihm anzubieten den Auftrag hatte, der ernſten Erwägung ſeiner Regierung zu empfehlen. Botha bemerkte dazu, ſeine Regierung und ſeine oberſten Offiziere ſtimmen mit ſeinen Anſichten überein. Die die Angelegenheit betreffenden Schriftſtücke werden dem Parlament heute Abend zugehen. London, 20. März. Trotz der Verſicherung des Kolonialminiſters Chamberlain, daß die Dokumente betr. die Unterhandlungen zwiſchen Kitchener und Botha dem Unter⸗ haus noch geſtern Abend vorgelegt werden ſollten, iſt dies bis jetzt noch nicht geſchehen. Die meiſten Morgendlätter find über das Scheitern der Verhandlungen ſehr entmuthigt. „Daily Telegraph“,„Morning Poſt“ und„Standard“ ſowie die meiſten chauviniſtiſchen Blätter erklären, die einzige Er⸗ widerung Englands auf Botha's Antwort müſſe ſein: Ver⸗ mehrung und Verſtärkung der Reſerven(aber wie).„Dally Mail“ drückt die Anſicht aus, man müſſe ein für allemal derartigen Verhandlungen ein Ende machen. Die Buren müßten ſich bedingungslos ergeben.„Morning Leader“ und „Daily News“ bedauern das Scheitern der Unterhandlungen. „Morning Leader“ ſagt, es ſei eine der ſchlimmſten Nach⸗ richten, die ſeit langer Zeit nach England gelangte, und bedeute, daß nach wie vor die Verluſte an Todten und Verwundeten fortdauern und daß die Verwüſtung des Landes in Südafrika von Neuem beginnen werde. London, 21. März. Die Unter handlungen mit Botha ſcheiterten, wie weiter vertraulich verlautet, an der Weigerung der Londoner Regierung, die von Botha geforderte Autonomie in der inneren Verwaltung, unter ſelbſt gewählten Buren⸗ führern zuzugeſtehen, die endgiltigen Friedensverhandlungen mit Schalk Burgher und Steijn zu führen und die Kap⸗ rebellen zu begnadigen. Botha hat bereits am Samatag die Operationen wieder aufgenommen, er beſetzte die Delagoabahn. Lord Kitchener erklärt die engliſchen Truppen gegen⸗ wärtig für unfähig, ihrerſeits die Offenſive zu erneuern, und fordert dringend Verſtärkungen. In London iſt die Stimmung überaus gedrückt. Bloemfontein, 20. März. Die„Times“ melden: Die Operationen, die unternommen wurden, den Burenkomman⸗ danten Fourier und ſeine 800 Mann zu umzingeln, find mißlungen. Die Hälfte der Feinde entkam in der Nacht u geſtern. In einigen Tagen wird eine bedeutend umfang⸗ relchere Umzingelung unternommen. London, 21. März.„Daily Mail“ meldet aus Lourenzo⸗Marquez: Die Buren haben drei Eiſenbahnzüge auf der Linie der Delagoa⸗Bal in die Luft geſprengt und machten 2 Offiziere und 7 Mann zu Gefangenen, ließen dieſelben jedoch nach kurzer Zeit wieder frei. Die Ereigniſſe in China. London, 21. März. Der„Daily Mail“ wird aus Yokohama vom 18. März gemeldet: Rußlands Verlangen, Chinhai und andere Orte bei Maſampo in Korea zu pachten, erregt Entrüſtung. Es wird berichtet, das ruſſiſche Ge⸗ ſchwader habe ſchon das zu pachtende Landſtück abgegrenzt, Truppen gelandet und die ruſſiſche Flagge gehißt. Eine Interpellation im japaniſchen Parlament verurtheilt dies als eine Verletzung der ruſſiſch⸗japaniſchen Konvention von 1898 und behauptet, die in der ruſſiſchen Konzeſſion in Maſampo gebauten ſogenannten Hoſpitäler und Magazine ſeien in Wirklichleit Kaſernen. Tientſin, 21. März. Der Pariſer„NewYork Herald“ meldet, Graf Walderſee hatte vorgeſtern Abend eine private Unterredung mit dem ruſſiſchen General Wojack und dem engliſchen General Campbell. Wojack erklärte, daß er, ſo⸗ lange ſich die engliſchen Truppen von dem von den Ruſſen beanſpruchten Terrain nicht zurückziehen, jede Verhandlung ablehne. General Campbell erklärte, daß er nach den ihm ertheilten Inſtruktionen ſeine Stellung nicht aufgeben könne. Graf Walderſee habe vorgeſchlagen, die Bewachung des ſtrittigen Gebietes während der Dauer der Verhandlungen einer neutralen Macht anzuvertrauen. Der Vorſchlag wurde von Wojack abgelehnt. Nach einer Stunde reiſte Walderſee nach Peking ab. Im Laufe des Tages ſei es zwiſchen eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Soldaten wiederholt zu Zwiſtigkeiten gekommen, die jedoch keine ernſten Folgen hatten. Die Franzoſen ſollen verlangt haben, daß ein engliſcher Haupt⸗ mann Bogler, der am Samſlag einen franzöſiſchen Soldaten niederſchlug, vor ein Kriegsgericht geſtellt werde. Bogler behauptete, er habe ſich in direkter Notwehr befunden. Es ſei wahrſcheinlich, daß die Ruſſen über Port Arthur Truppen nach Tientſin ſchicken werden. London, 20. März. Die geſtrigen Blätter veröffent⸗ lichen ein Telegramm aus Tientſin, welches beſagt, daß der engliſche Commandant Mockler geſtern Nachmittag von Franzoſen angegriffen worden ſei(2). Mehr als 40 fran⸗ zöſiſche Soldaten ſeien wegen ſchlechter Aufführung verhaftet worden. London, 21. März. Nach einer hieſigen Meldung haben die engliſche und die ruſſiſche Diplomatie den Zwiſchen⸗ fall wegen der Eiſenbahnſtrecke bei Tientſin freundſchaftlichſt beigelegt. Das Mißverſtändniß ſei auf die Doppelzüngigkeit der Chineſen zurüctzuführen, die zwei Konzeſſionen auf einen und denſelben Platz gewährten. Rußland geſtehe zu, daß England mit dem Bahnbau fortfährt, vorausgeſetzt, daß Rußlands Priorität für die Konzeſſion in dieſem Diſtrikt beſtätigt und von England anerkannt werde. Deutſchland. Berlin, 21. März. Wie der„Börſenkourier“ zu be⸗ richten weiß, hat der Zolltarif das Reichs ſchatzamt verlaſſen. Er iſt noch nicht allen Bundesſtaaten zugegangen, weil er bis jetzt keineswegs in allen Theilen abgeſchloſſen vorliegt. Die bisherigen Berathungsergebniſſe ſind vielmehr einſtweilen den betheiligten preußiſchen Reſſorts mitgetheilt und dieſe ſind gebeten worden, ihre Ratſchläge den Reichsinſtanzen einzureichen. Zur Zeit berathen die preußiſchen Miniſter über Tarifſätze und Tarifgeſetzparagraphen. Nach dieſen Berathungen erhält der Entwurf diejenige Geſtalt, in welcher er dem Bundesrath zugeht. — Vor Oſtern kann die Einbringung des fertigen Entwurfs beim Bundesrath wohl kaum erfolgen. Die Ein⸗ bringung ber Vorlage im Reichstage iſt möglich, wahrſchein⸗ lich iſt aber, daß der Beginn der erſten Leſung des Zoll⸗ tarifs, da der Schluß der Reichstagsſeſſion um Pfingſten herum zu erwarten iſt, erſt im Herbſt erfolgt. Ausland. Rom, 21. März. Auf Sizilien fand in Palermo vorgeſtern eine große Volksverſammlung unter Theilnahme der meiſten Senatoren und Abgeordneten und mehreren tauſend Landwirthen aus allen Theilen der Inſel gegen die Aufhebung der Getreidezölle ſtatt. Ein Sozialiſt, dem andere widerſprachen, ſuchte die Verſammlung zu ſtören. Dieſelbe faßte jedoch den Beſchluß, die Regierung um Aufrechterhal⸗ tung der Zölle zu erſuchen. Paris, 21. März. Als die engliſche Spezial miſſion, welche dem Präſidenten Loubet die Thronbeſteigung des Königs Eduard anzeigen wird, auf dem Nordbahnhof ein⸗ traf, wurden Rufe lau:„Es lebe Krüger, es leben die Buren!“ Außerdem wurde an verſchiedenen Stellen ge⸗ pfiffen. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. — Aus Petersburg wird dem„Berliner Tageblatt vom 16. ds. Mts. geſchrieben, daß dort in den letzten Wochen Attentatspläne gegen das Leben des Zaren entdeckt worden ſeien: „Das eine dieſer Attentate war für den Jubiläums- abend des Marinekadettenkorps geplant. Der Zar wollte dem Ball beiwohnen und erwartete ſeine Equipage, als der Stadthauptmann General Kleigels angefahren kam und dem Monarchen mittheilte, daß die Fahrt nicht unternommen werden könne, weil an der Nikolaibrücke mehrere verdächtige Perſonen verhaftet worden ſeien, die der revolutionären Partei angehören. Man habe bei ihnen Waffen und ge⸗ fälſchte Päſſe gefunden, ſie ſeien vermuthlich Emiſſäre des Züricher nihiliſtiſchen Centralkomitees. Der Zar fuhr nich auf den Ball, ſein Erſcheinen wurde im letzten Augenblick abgeſagt. 5 Petersburg, 21. März. Bei den Studenten unruhe am letzten Sonntag wurden 700 Studenten verhaf tet un in Gegenwart des Juſtizminiſters ſofort einem Verhör unter zogen. Bombay, 21. März. Sieben Artiller iſten wurden zu Sekunckrabad durch die Explofion eines Haubitzengeſchoſſes getödtet. Nah und Fern. „Viernheim, 22. Mürz. Die am Sonntag zwecks Gründung einer Zahlſtelle der chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaft für nicht gewerbliche Arbeiter dahier einberufene Ver ⸗ ſammlung war zut beſucht. Herr Boch aus Mannheim — ͥ— ä In den Stürmen des Lebens. Roman von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 49. Fortſetzung. „Er hat mich im Anfange allerdings nur einmal nach Deinem Aufenthaltsorte gefragt und kam erſt geſtern Morgen plötzlich wieder auf Dich und Deine Flucht zurück und verlangte ganz aufgeregt Deinen Aufentshalt zu erfahren. Damals durfte ich ihm denſelben aber noch nicht verrathen. Ich merkte auch wohl, daß er Dir grollte; ich weiß aber auch, daß er der Mann iſt, der ein gegebenes Verſprechen einlöſt. Er hat ſchrecklich viel durchgemacht in dieſem Winter. Die Gläubiger fielen wie die Wölfe über ihn herz er hat ſie jetzt aber alle befriedigt. Es haperte an allen Ecken und Enden, als ich auf das Gut kam. Mehrere Leute liefen ihm weg, denn die Dummköpfe ſahen in ihm noch immer den Mörder ſeines Bruders. Das Gefinde war überaus frech und anmaßend, der Viehſtand heruntergekommen, die Ge⸗ bände zum Theil zerfallen— kurz, es war ein ſchweres Stück Arbeit, das ihm ſein Bruder hinterlaſſen hatte. Und wäre er nicht ein ſolch prächtiger Menſch, uch ich hätte längſt mein Bündel geſchnürt und wäre abgereſſt. Aber wie die Sache lag, mochte ich das nicht. Und ich muß geſtehen, es hat mir wirklich Vergnügen gemacht, mit ihm und dem alten braven Inſpektor mal gründlich Kehraus zu machen. Du wirſt Dich wundern, wenn Du jetzt das Out betrittſt, was wir drei in dieſen ſechs Monaten geleiſtet haben. Thekla drückte der Tante die Hand. „Ich wußte im Voraus, daß Du die einzige und rechte Frau warſt, wie er ſie in der Wirthſchaft nölhig hatte. Wie gern hätte auch ich das Meinige zur Ordnung der Dinge mit beigetragen, aber ich fonnte nicht länger bleiben, nachdem ſch ein Geſpräch zwiſchen Ludwig und dem Kutſcher über ihn und mich belauſcht hatte.“ „Glaub's wohl, daß man Euch Beide gehörig zwiſchen den Zähnen hatte. Na, ich habe mal gründlich unter den Dienſtboten aufgeräumt. Jetzt geht bei uns alles am Schnürchen. Doch nun wieder zu Deiner Sache. Alſo Du kommſt jetzt mit — Du begleiteſt mich doch auch gern?“ eee, eee——— e— „Wenn Carl es wünſcht, ja!“ antwortete Thekla, ver⸗ ſchämt die Augen ſenkend. „Ex wünſcht es ſehr und beweiſt das dadurch daß er mich hierher begleitete. Komm, er erwartet Dich mit Ungeduld.“ Thekla ſprang auf und ſchloß die Tante in ihre Arme. „Du bift doch die beſte, uneigennützigſte aller Tanten! Ich weiß ſchon, daß Carl hier iſt.“ „So— das weißt Du ſchon? Nu ſieh mal einer an, hat Mathilde doch ſchon geplaudert, und ich wollte Dich mit ihm mal ſo recht überraſchen. Na, denn man zu! Sei man hübſch freundlich und zärtlich, er ſcheint immer noch nicht ganz ver⸗ ſöhnt zu ſein.“ „Ach— Tante, ich ſchäme mich wirklich, ihm unter die— 4 0 zu treten. Werde ich ihm auch in dieſem Anzuge gefallen?“ „Papperlapapp! Carl iſt ein guter braver Mann, brauchſt Dich nicht zu ſchämen. Mit einem freundlichen Wort haſt Du ihn verſöhnt. In dieſem Anzuge? Na höre mal, wer trägt wohl ein ſchöneres Ehrenkleid als dasjenige einer Schweſter?“ Klopfenden Herzens ſchritt Thekla neben der Tante her, ihre Wangen glühten, ſollte doch in dieſer Stunde der Traum ihres Herzens in Erfüllung gehen. Vor der Thür zum Zimmer der Oberin, nahm ſie ihre ſchwarze Haube mit dem breiten weißen Streiſen ab und ſtrich das blonde Haar zurück. Ihr Herz pochte hörbar, und einen Moment legte ſie die Hand wie beſänftigend auf daſſelbe. „So, hier iſt der Ausreißer!“ rief die Tante, die Thür öffnend und Thekla über die Schwelle ſchiebend. Karl, welcher der Oberin gegenüber am Tiſche ſaß, ſprang auf und eilte Thekla erfreut entgegen. „Endlich hätte ich Dich gefunden!“ rief er und ein inniger Blick aus ſeinen braunen Augen ſagte Thekla, daß er in dieſem Augenblicke allen Groll vergeſſen hatte. Die beiden Damen zogen ſich mit wichtiger Miene und verſtändnißvollem Lächeln durch die Thür zurück.„In einer halben Stunde komme ich wieder,“ rief die Tante, ſich noch einmal nach den Beiden umdrehend.„Der Zug fährt genau um fünf Uhr.“ Aber die Glücklichen da drinnen hörten es kaum. Carl hatte beide Hände Theklas ergriffen.„Was mußt Du nur von mir gedacht haben, mein Herz? Erſt geſtern habe ich nämlich Deinen Abſchiedsbrief, den Du mir im Herbſt durch den Paſtor überbringen ließeſt, geleſen; er hat länger als ein halbes Jahr in meinem Rock geſteckt, denn, aufrichtig geſagt, ich mochte ihn damals in meinem Aerger über Deine heimliche Ab⸗ reiſe gar nich leſen. Ich dachte es ſtünde weiter nichts drin, als ein paar entſchuldigende Worte, die den Grund Deiner heimlichen Flucht erklären ſollten. Das alles hatte ich aber bereits von dem Pfarrer erfahren, und ſo wanderte der für mich ſo inhalt⸗ reiche Brief ungeleſen in meine Taſche und wurde vergeſſen. Nun aber kenne ich ſeit geſtern den Inhalt des Briefes und ich bin ſofort mit der Tante hierher geeſlt, um Dich beim Wort zu nehmen. Du ahnſt nicht, was ich empfand, als ich das winzige Briefchen öffnete und die Anrede und die erſten Zeilen las:„Mein inniggeltebter Carl! Im Begriff, das Gut für einige Zeit zu verlaſſen, fühle ich an dieſer Stunde ſo recht, wie lieb ich Dich habe und daß ich nicht länger mehr die Maske kühler Gleichgültigkeit Dir gegenüber zeigen kann Sieh Herz, das las ich, und las es immer wieder und ſchalt mich einen Thoren und leichtſinnigen Menſchen. Was wirſt Du von mir gedacht haben? Du öffneteſt mir Dein Herz, nannteſt mich zum erſten Male bei meinem Vornamen und geſtandſt mir, daß Du mich von Herzen lieb hätteſt, und ich, ſtatt Dir für dieſes Vertrauen zu danken und Dir nachzuetlen, ſpielte den Oekränkten, ließ Dich in der Fremde ſchwere Arbeit verrichten, die Dich zuletzt auf das Krankenlager warf,— o, ich hätte mir geſtern ſelbſt Ohrfeigen geben können. Wirſt Du mir verzeihen, er. hekla, die vor ihm mit geſenkten Augen and, hob jetzt einen Moment voll den Blick. d ee 5 i „Ich dachte ſchon, Du hätteſt mein Geſtändniß übel ge⸗ deutet und mich wegen der vertraulichen Anrede für aufdringlich gehalten. Eine Verzeihung erhoffte ich von Dir, denn ich habe Dir nichts zu verzeihen; wenſgſtens jetzt nicht mehr, denn Du haſt mir ja ſoeben den Grund Deines langen Schweigens erklärt.“ Er zog fie raſch an ſich und legte ihren blonden Locken⸗ kopf an ſeine Bruſt. So biſt Du denn mein, Du liebes herziges Mäuschen, und was ich mir einſt vom Schickſal wünſchte, äber niemals in Erfüllung gehen ſehen konnte, darf ich heute, nach⸗ dem die Stürme des Lebens uns grimmig umtoſt, aber in Treue feſt befunden haben, als mein theuerſtes Kleinod in das Haus meiner Eltern führen.“ Sie hielten ſich feſt umſchlungen und ihre Lippen be⸗ ſiegelten den Bund, den ihre Herzen im Geheimen ſchon lange geſchloſſe.. Zwei Tage ſpäter fuhr das glückliche Pabr in Begleitung DE 1 ſprach über die Nothwendigkeit der Organiſation für die Arbeiterſchaft und betonte, daß ein chriſtlicher Arbeiter ſich nur an eine chriſtliche Gewerkſchaft anſchließen könne, da die ſog. freien Gewerkſchaften nur Werkzeuge der Sozial demokratie ſeien. Der lebhafte Beifall und die Thatſache, daß ungefähr 40 Arbeiter ſofort ſich bereit erklärten, der Gewerkſchaft ſich anſchließen zu wollen, zeigten, daß die Worte des Redners, der ein ſchlichter Arbeiter iſt, auf guten Boden gefallen waren. Auch einer der wenigen anweſenden Sozen mußte den Ausfuhrungen des Redners bezüglich der Nothwendigkeit der Organiſation beiſtimmen, konnte aber nicht umhin, wie man das ja von den rothen Brüdern ge⸗ wöhnt iſt, ſeine feindliche Geſinnung gegen die katholiſche Geiſtlichkeit durch einen gehäſſigen Ausfall zu offenbaren. Das mußte die chriſtlichen Arbeiter um ſo mehr erbittern, da gerade die Ortsgeiſtlichkeit der Verſammlung beiwohnte. Als die Sozen am Schluſſe der Verſammlung Radau zu machen verſuchten, ſtimmte einer der anweſenden Arbeiter das hier ſo beliebte eben ſo ſchöne wie chriſtliche Arbeiter⸗ lied an:„Morgens, wenn ich früh aufſteh' und an meine Arbeit geh'.“ Die ganze Verſammlung ſtimmte ein und damit waren die Herren mit der rothen Kravatte zum Schweigen gebracht. — Naßkalter Sommer in Sicht? Prof. Dr. G. Jäger ſchreibt dem„N. St. Tgbl.“': Meine Anſage bat geſtimmt, daß die übermäßige vorjährige Sommerhitze Nordamerikas vermittelſt des Golfſtroms bei uns mildes Wetter für die letzten Monate des Jahres bringen werde. Nun kommt aus New⸗Pork die Nachricht, daß dort ein faſt beiſpiellos ſtrenger, grimmiger Winter mit rieſigen Schnee⸗ verwehungen herrſche. Das eröffnet ſchon jetzt bedenkliche Ausſichten für unſere Witterung im Juli und Auguſt, da die unausbleibliche Erkaltung des Golfſtroms etwa 100 Tage ſpäter ſich bei uns geltend machen wird. Bensheim, 21. März. 51 Jahre im Schuldienſte. Herr Lehrer Nikolai dahier, welcher ſeit 51 Jahren ununter⸗ brochen im Schuldienſte thätig geweſen iſt, tritt auf ſein Nachſuchen in den wohlverdienten Ruheſtand. Seit 1878 wirkte er an der hieſigen katholiſchen Volksſchule mit Pflicht⸗ treue; er war eine Reihe von Jahren als Lehrer der Elemen⸗ tarknabenklaſſe auch zugleich Muſterlehrer fur die Zöglinge des hieſigen Lehrerſeminars und ſteht daher bei einer größeren Zahl heſſiſcher Lehrer in geſegnetem Andenken. Vom Landes ⸗ fürſten wurden die Verdienſte des aus dem Dienſt ſcheiden⸗ den Lehrers durch eine hohe Ordensauszeichnung gewürdigt, die ihm am letzten Sonntag Vormittag überreicht wurde. Worms, 21. März. Der 24jährige Kaufmann Fr. Sch. von hier wurde verhaftet, weil er am Nachmittag in der Nähe des Rheiniſchen Hobel⸗ und Sägewerkes eine Frau, welche im Begriffe war, bei genannter Fabrik Hobel⸗ ſpäne zu holen, zu vergewaltigen verſucht hat. Durch das Hinzukommen eines Herrn wurde der Menſch an der Aus⸗ führung der That verhindert. In Sachen der Militärdienſt⸗ Mainz, 21. März. pflicht der Volksſchullehrer hat der Vorſtand des katholiſchen Lehrervereins folgende Eingabe an das Großh. Miniſterium, Abtheilung für Schulangelegenheiten, gerichtet:„Hohes Miniſterium wolle beſtimmen, daß das Militärdienſtjahr der Volks ſchullehrer ſowohl bezüglich der Ablegung der Definitorial⸗ prüfung als auch bei Bemeſſung der Dienſtalterszulagen und der Penſionsbezüge ſo angerechnet werde, als ob es im Schuldienſt ſelbſt zugebracht worden ſei. Ober ⸗Abtſteinach, 20. März. Auf unſerer Filialgemeinde Löhrbach äſcherte vorgeſtern ein Brand die Behauſungen des Georg Wiegand und des Michael Schäfer vollſtändig nieder. Es konnte keinerlei Mobiliar gerettet werden. Das Unglück iſt um ſo größer, da Schäfer nicht verſichert iſt. Heidelberg, 21. März. In Eppelheim ereignete ſich im Hauſe des Zimmermanns Mathias Wiegand ein trauriger Unglücksfall. Während Frau Wiegand ſich auf kurze Zeit aus der Küche entfernt hatte, fing das in der Nähe des Herdes ſtehende Kinderwägelchen Feuer und das im Wägelchen ſitzende 10 Wochen alte Kind des Wiegand trug ſolch ſchwere Brandwunden davon, daß es ſchwerlich mit dem Leben davon kommen wird. Lobenfeld, 21. März. Der 20 Jahre alte Land⸗ wirth Franz Schneider von Lobenfeld wurde in der Nacht vom Sonntag auf Montag auf hieſiger Ortsſtraße vom dem gleichalterigen Landwirth Paul Chriſt mittelſt eines Wellen⸗ prügels der„Holbg. Ztg.“ zufolge ſo mißhandelt, daß er einen Schädelbruch erlitt und ſchwerlich mit dem Leben davon kommt. Vom Heidelberger Amtsgericht wurde geſtern am Thatorte die Unterſuchung über den rohen Vorfall ein⸗ geleitet. Speier, 21. März. Wohl der älteſte aktive Soldat des deutſchen Heeres ſteht in den Reihen des in Speier garniſonirenden 2. bayr. Pionierbataillons. Der Horniſt, Vizefeldwebel Johann Galitzdörfer, ein Sohn der rauhen Oberpfalz, der am 15. März 1851 in das Ingolſtadter Genieregiment eintrat und ſeitdem alle Wandlungen dieſer Elitetruppe mitmachte, feiert nämlich heute ſein 50. Dienſt. jubiläum. Der heute noch kerngeſunde, jeden Ausmarſch mitmachende Soldat durfte im Kriege 1870/71 die denk⸗ würdige Uebergabe des Degens ſeitens Napoleon III. an Kaiſer Wilhelm I. als Ordonanztrompeter beobachten. Eine ganze Reihe von Dienſtauszeichnungen und Orden ſchmückt die Bruſt dieſes Kriegsmannes, der trotz ſeiner 70 Jahre noch nicht an die Ruhe denkt. Höchſt im Odenwalde, 21. März. Von einer auf⸗ regenden Gerichtsſcene wiſſen unterfränkiſche Tagesblätter zu berichten. Der Erdarbeiter Georg Englert war nämlich über eine ihm vom Würzburger Schöffengericht zuerkannte Freiheitsſtrafe von 20 Tagen dermaßen aufgebracht, daß er ein Tintenfaß gegen den Amtsrichter Steinert und einen zufällig daliegenden Artilleriehelm gegen den Richtertiſch ſchleuderte. Ein zweites Tintenfaß, das der Wüthende als Wurfgeſchoß benützen wollte, ſchlug ihm ein Rechtsanwalt aus der Hand. Bei ſeiner Feſtnahme brachte der Raſende dem Gerichtsdiener eine ſchwere Bißwunde an der Hand bei. Michel ſtadt i. O., 19. März. Die Brandſtiftungen in hieſiger Stadt dauern trotz aller Vorſichtsmaßregeln in unheimlicher Weiſe fort. Wie gewöhnlich Sonntags Nacht, gab es auch geſtern Abend, kurz nach 10 Uhr, wieder Feuer⸗ alarm. Die am„Neuen Thor“ gelegene Scheuer des Franz Stamm ſtand in Flammen, welche dieſelbe in kurzer Zeit in Aſche legten. Die herbeigeeilte Feuerwehr mußte ſich lediglich darauf beſchränken, die angrenzenden Gebäude zu ſchützen. Erſt vor 14 Tagen brannten die beiden Scheuern der Landwirthe Löw und Bär in Steinbach gänzlich nieder und hier ſowohl wie in allen vorhergehenden Fällen lag unzweifelhaft Brandſtiftung vor. Alle Bemühungen der einſchlägigen Behörden, den oder die ruchloſen Thäter zu ermitteln, waren bis jetzt erfolglos. Vom ſüdlichen Oden wald, 21. März. Der diesjährige Frühling hat ſich für die Landwirthe hieſiger Gegend in Geſtalt von Futtermangel in unliebſamer Weiſe angekündigt. Für den Centner Heu werden gegenwärtig 4 bis 5 Mk. bezahlt, während ſonſt der übliche Preis um die jetzige Jahreszeit etwa 3 Mk. beträgt, auch das Stroh gilt ſtatt 1.50— 2 Mk. zur Zeit bis 4 Mk.— Aehnliches läßt ſich von den Holzpreiſen berichten. So wurden kürz⸗ lich pro Raummeter tannen Kohlholz bis 5 Mk., für tannen Knũppelholz bis 9 Mk. und für buchen Scheitholz bis 12 Mk. bezahlt. An den hohen Preiſen des Brennholzes trägt der Verkauf von Daubholz in großen Poſten die Schuld. Würde dieſes in kleineren Mengen abgegeben, dann würde Mancher mit dieſer Sorte von Holz ſeinen Bedarf an Brennmaterial ebenſo billig decken, vielleicht noch billiger als mit den obengenannten, theils minderwert higen Holzarten. Aus der Pfalz, 19. März. Der Staatsanwalt als Lebensretter. Auf dem Freinsheimer Perſonenbahnhof explodirte vorgeſtern Abend eine Petroleumlaterne und der brennende Inhalt ergoß ſich über einen Bahnbedienſteten, der ſofort in hellen Flammen ſtand und hilferufend auf den Perron ſprang. Dort hatte ein Staatsanwalt aus Franken⸗ thal die Geiſtesgegenwart, dem Unglücklichen ſeinen Ueber⸗ zieher umzuwerfen und ſo die Flammen zu erſticken. Der ſchwer verbrannte Mann wird nun doch mit dem Leben davonkommen. ——ꝛ— der Tante unter dm Jubel der Gutsleute und deren Kinder auf den Gutshof, der unter Stegens Anleitung feſtlich heraus⸗ geputzt war, und ſchon ein paar Wochen ſpäter ſtand es vor dem alten Pfarrer in der kleinen Dorfkirche, um den Segen Gottes zu dem ſchönen Herzensbunde zu empfangen. Es war keine geräuſchvolle Hochzeit. Einfach und ſchlicht, wie es Carl Reinhardt und ſeine hübſche Braut liebte, verlief die Feier; die harte Schule des Lebens, durch die ſie gegangen, hatte Beiden gelehrt, daß das wahre Glück, die reinſte Freude nicht in glänzenden Aeußerlichkeiten, ſondern in der treuen Pflicht⸗ erfüllung und in dem Beſtreben zu finden iſt, als Menſch und Chriſt das Wahre und Gute zu ſuchen und zu fördern. Und auf dieſem Grunde haben ſie ihren Bund fürs Leben errichtet und find glücklich und werden geliebt und geehrt, auch von Denen, die einſt hinter dem vermeintlichen Brudermörder und ſeiner Helfershelferin drohend die Fauſt Beiden verächtlich den Rücken kehrten. 19. Kapitel. Erfreute ſich der Beſitzer des Gutes Vollrode junge blühende Frau jetzt der Ruhe Beide noch vor einem halben Jahr nicht zu denken wagten, ſo konnte man daſſelbe leider nicht von der Perſon behaupten, die, wenn auch unbewußt, doch vor allem dazu beigetragen hatte, daß ſie heute ein glückliches Ehepaar waren. Erneſtine Hart, deren Schönheit und Liebreiz einſt das Herz des jungen leichtſinnigen und ſittenloſen Gutsherrn ent⸗ flammte und dadurch einen zweiten Rivalen, der dem letzteren an ehrloſer Gefinnung nicht nachſtand, zum gemeinen Mörder herabfinken ließ, ſie, die an allem völlig unſchuldig war, hatte bei den ſenſationellen Ereigniſſen der letzten Zeit, bei denen ihr Name ſo oft genannt wurde, ſchwere Einbuße an Ruf und An⸗ ſehen erlitten, ſofern der Spruch wahr iſt, daß dasjenige Weib das beſte iſt, von dem man am wenigſten ſpricht. Freilich war ihr während dieſer an Aufregung und Enttäuſchung ſo reichen Zeit ein Mann mit ehrenwerther Gefinnung näher getreten und hatte ihr, trotzdem ihr guter Ruf und ehrlicher Name mit hineingezogen worden war in den trüben Strudel menſchlicher Leiden ſchaften und Verirrungen, Hecz und Hand angeboten und ihr damit bewieſen, daß er, allerdings der Beſſerwiſſende, ſich nicht mit phar ſäiſchem Dünkel von ihr zurückzog, ſondern ſie gegen jede Verunplimpfung zu ſchützen und ihrem wankend ge⸗ erhoben oder ihnen und ſeine und eines Glückes, an das r 13 3 ————— wordenen Glauben an die Ehrlichkeit der Menſchen wieder zu kräftigen ſuchte. Allein die Liebe dieſes edlen Mannes, die ſie hoch emporhob über Verleumdung und Anfeindung der Menſchen, was war ſie ihr, was konnte ſie ihr in der Folge ſein? Wie die Verhältniſſe lagen für ſie, nichts weiter als die einzige an⸗ genehme Erinnerung, der einzige helle Lichtpunkt in dem düſteren Drama, das ſich ihretwegen vor den Augen der erſchreckten Men ⸗ ſchen abgeſpielt hatte. Jetzt erſt, nachdem der Verbrecher durch den Richterſpruch zu langjähriger Zuchthaus ſtrafe verurtheilt worden war, jetzt erſt kam ihr das Furchtbare und Gefährliche Ihrer derzeitigen Lage zum vollen Bewußtſein. Nie hätte ſie geglaubt, daß aus einer der edelſten Empfindungen und Re⸗ gungen des Menſchenherzens ſolch blutiger Vernichtungs wohn, wie er ſich bei Brauſe gezeigt hatte, emporſprießen könnte. Und der Umſtand, daß gerade ſie es war, um welche der eine Mann zum ehrloſen Betrüger und der andere zum feigen Meuchel⸗ mörder herabſank, ſie, die ſich nie vordrängte, ſie, von der man immer ſagte, daß kein Mann ſich einer Bevorzugung von ihr rühmen könnte, das drückte ſie tief nieder, das laſtete ihr ſchwer auf der Seele, mochte ſie ſich auch noch ſo ſchuldlos an den ſchrecklichen Ereigniſſen fühlen. Wohl gab es Stunden und Tage, in denen Erneſt ine die frühere Lebhaftigkeit und Fröhlichkeit wieder zu gewinnen ſchien. Das waren in der Regel die Tage, an denen ihr der alte Land⸗ briefträger aus Vollrode heimlich einen Brief zuſteckte, oder der junge Gutsbeſſtzer Carl Reinhardt mit ſetner reizenden kleinen Frau nach Eichrode kam und letztere ſte aufzuheitern ſuchte; aber alle dieſe Beweiſe aufrichtiger Liebe und zarten Mit⸗ gefühls vermochten keine dauernde wohlthätige Veränderung des bedrückten Gemüths Erneſtinens zu hinterlaſſen, und mit Schrecken ſah Hart ſein früher ſo blühendes, lebensluſtiges Kind wie eine Blume verwelken, über die der kalte Herbſtwind dahinbrauſte. Seit der plötzlichen Abreiſe des Aſſeſſors hatte Erneſtine die Förſterei nicht mehr verlaſſen. Alle Einladungen, die ſie von den verſchiedenen Vereinen in Vollrode und Altvörde während des Winters zur Theilnahme an deren Feſten erhielt, ließ ſie uneröffnet in den Papierkorb ihres Vaters verſchwinden, kein Menſch ſah ſie ſeit ſieben Monaten mehr die Stadt oder das nahe Dorf betreten. Am liebſten verweilte ſie jetzt an ſchönen Tagen in einer ganz am Ende des großen prächtigen Gartens gelegenen Steingrotte, hinter der ſich der düſtere Eich⸗ Sinsheim, 21. März. In Walbſtadt konſtituirte ſich vor einiger Zeit ein„Landwirthſchaftlicher Betriebs⸗ verein“, zwecks gemeinſamer Benutzung einer Dreſchmaſchine; und in Hilsbach fanden ſich kürzlich 20 Landwirthe zuſammen und richteten einen gemeinſchaftlichen Verkauf von Eiern ein. Jeder Landwirth in Hilsbach kann ſich an dem Unter⸗ nehmen betheiligen und muß ſich verpflichten, nur friſche Eier zu liefern, die nicht älte- als 4 Tage ſind. Die Lieferungen gehen nach Mannheim, Heidelberg und Karls⸗ ruhe. Es wäre zu wünſchen, daß dieſe erfreulichen Beiſpiele genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluſſes auch in anderen Orten des Landes Nachahmung finden. Rohrbach bei Sinsheim, 21. März.(Lohnende Pferdezucht.) Dieſer Tage verkaufte der Landwirth Karl Michels ein prächtiges Hengſtfohlen(Fuchs) um die hübſche Summe von 3010 Mk. an das Geſtüt in Tauberbiſchofsheim. Das edle Thier war 2¼ñjꝑährig und wurde wiederholt durch erſte Preiſe ausgegzeichnet. Pforzheim, 21. März. Der Mörder Kindsvogel auf deſſen Ergreifung die Staatsanwaltſchaft 200 Mark Be⸗ lohnung ausgeſetzt hatte, iſt unweit des Thatortes in einem Dickicht bei Buckeberg erhängt aufgefunden worden. Nach der Beſchaffenheit der Leiche zu urtheilen, muß der Mörder unmittelbar nach der That Selbſtmord verübt haben. Wörth, 19. März. Als der Zug 3 Uhr 55 Min. von Winden her geſtern in die hieſige Station einfuhr, ſtürzte ſich der Eiſenbahnaſſiſtent Moock vor dem Zuge auf das Geleiſe und wurde überfahren. Derſelbe wurde quer über die Bruſt entzweigeſchnitten. Die Urſache, weshalb der junge Mann den Tod ſuchte, iſt nicht bekannt. Straßburg, 20. März. Ein ſchrecklicher Auftritt hat ſich in der Neukirchgaſſe ereignet. Ein früherer Polizei- beamter und jetziger Stellenvermittler, Roſenblatt, begegnete dort ſeiner Frau, die einen Eheſcheidungsprozeß gegen ihn eingeleitet batte und jetzt bei ihrem Vater lebte. Nach kur zer Wortwechſei zog Roſenblatt einen Revolver hervor und gah mehrere Schüſſe auf die Frau ab, die ſich vor dem Wüthen⸗ den in ein Haus flüchtete. Dieſer verfolgte ſie und lödtete ſie in dem Korridor des erſten Stockes, wohin ſie ſich in ihrer Angſt geflüchtet hatte, durch einen Schuß in die Bruſt, der das Herz traf. Der Mörder wurde am Eingange des Hauſes von einem hinzugekommenen Schutzmann feſtgenom⸗ men. Sein Opfer iſt erſt 25 Jahre alt. Wie es heißt, ift Roſenblatt geiſtig nicht normal und ſchon einmal in der Irrenanſtallt Stephans feld geweſen. Adelsheim, 19. März. Die Gemeinde Sennfeld war vorgeſtern der Schauplatz einer großen Schlägerei zwiſchen Burſchen aus Adelsheim und Sennfeld. Als Waffen dienten Miſtgabeln und Holzſcheiter; auch das Meſſer ſpielte eine Rolle, denn ein Arbeiter wurde durch Stiche ſchwer verletzt. Einer von den Paukanten“ wurde bereits verhaftet. Rickenbach(Amt Säckingen), 21. März. Auf eigenartige Weiſe mußte der noch ſchulpflichtige Sohn des Polizeidieners Jehle ſein junges Leben laſſen. Vor einigen Tagen war der Junge mit dem Füttern des Viehes beſchäf⸗ tigt und machte ſich deshalb an der Krippe zu ſchaffen; hierbei wurde er von einer Kuh, die ungeduldig nach Futter verlangte, derart unglücklich gegen die Krippe gedrückt, daß er ſchwere innere Verletzungen davontrug, denen er trotz ſorgfaͤltigſter ärztlicher Behandlung dieſer Tage Abends erlag. München, 19. März. Bei der Verhandlung vor dem Nürnberger Landgericht über Graßmann Pamphlet beantragte der Staatsanwalt Einziehung der beſchlagnahmten Exemplare; der Vertreter Graßmanns wies auf die 1894 in Stettin erfolgte Freiſprechung hin und betonte den Grund⸗ ſatz:„ne bis in idem“. Nach langer Berathung des Ge⸗ richtshofes wurde bekannt gegeben, daß das umfaſſende Ur⸗ theil nach 8 Tagen verkündigt wird. — Gegen den früheren Oberleutnant Rüger in Mör⸗ chingen findet auf Grund des Berufungsantrages ſeines Ver⸗ theidigers, des Rechtsanwalts Dr. Grégoire am 30. d. Mts. die erneute Verhandlung vor dem Oberkriegsgericht des 16. Armeekorps ſtatt. Der Verurtheilte befindet ſich gegenwär⸗ tig zwecks Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes unter ärztlicher wald erhob, nur der Steblingsbund ihres Vaters, ein großer brauner Hühnerhund, war ihr Begleiter. (Fortſetzung folgt.) März. Die Stürme brauſen, der Lenz kommt wieder, Warm quillt des Lebens erſtarrtes Blut. Zerbrochene Ketten! Erſtandner Muth! Jauchzend vom grünenden Berghang nieder Ströͤmt die wilde, entfeſſelte Fluth. Frühe Veilchen, voreilige Kinder, Erſchauernd ſah'n ſie dem Winter nach. Manch' Blättlein erfror, manch Flüglein brach.— Liebling der Seelen, Lenz, du gelinder, Erfülle du, was ihr Traum verſprach! Breite die Decken! Laß uns geſunden! Gieß uns Feuer in's frierende Herz! Mit Liedern der Hoffnung heile den Schmerz! Aus der Erde Narben und friſchen Wunden Wecke Knoſpen, lachender März. Vorfrühling. Wieder ſeh ich jenen Schimmer, Jenen Schimmer an den Bäumen, Der mir ſagt, es könne nimmer Lange mehr der Frühling ſäumen. Ja, es iſt ein holdes Zeichen, Und, bevor wir noch ihn bitten, Wird er uns mit ſeinen reichen Wunderblüten überſchütten. —— — Rr —— E M ² r 2 T res a er Afri r Polhe „bg egen ihn 0 lug t uu gif u Müthen, nd lödteg e se h die dau, gange des ſeſgeron, 1 haßt, ul in her Sennfeld Schlager 5 Nuffen ſa ſpilte he ſchyn behaftet. . df Bohn des t einigem 1 ſchoffen; 1 utter ict, dig u teu i alag. ung bor duupſlet nahmten ie 1894 Jund⸗ del Ge, nde Ur; 1 Mör⸗ nes Ber⸗ b. Nis. deb 16. genwir⸗ intliche . — 1 gtoher Auſſicht. Auf Antrag des Vertheidigers iſt die neue Vor⸗ unterſuchung übrigens auf das Vorleben Rügers und auf deſſen Verhältniß zu dem erſchoſſenen Hauptmann Adams ausgedehnt worden. — Für die Papierfabrikanten als ein„Segensjahr“ bezeichnet die„Papierztg.“ in ihrer Nummer 16 das ver⸗ floſſene Geſchäftsjahr 1900;„Aufträge in Hülle und Fülle, und Preiſe auf einem Höhepunkt, der alle Erwartungen übertroffen hat.“ Zu dieſer Mittheilung ſchreibt die Redak- tion der„Papierztg.“, daß nicht ſie, ſondern ein Papier⸗ großhändler E. R. in Nummer 16 der„Papierztg.“ Obiges geſchrieben habe.— Der Papiergroßhändler wird es ja wohl auch wiſſen, ob das Geſchäftsjahr 1900 für die Papier⸗ induſtrie ein„Segensjahr“ war. Braunſchweig, 21. März. Der kaum 20 jährige Leutnant Freiherr v. Knobelsdorff vom Infantrie⸗Regiment Nr. 92 hat ſich auf dem Grundſtücke des ſtädtiſchen Waſſer⸗ thurms erſchoſſen. Er lebte in geordneten Verhältniſſen. New Nork, 21. März. In einem Bergwerke in Lanſing(Kanſas) meuterten 284 dort arbeitende Sträflinge. Dieſelben hielten 15 Aufſeher in der Mine feſt und ver⸗ hinderten ſie, in's Freie zu gelangen, bis ihr! Forderungen bezüglich beſſerer Nahrungsmittel ihnen bewilligt waren. Die Sträflinge tödteten die Maulthiere, die ſich im Berg ⸗ werke befanden, um das Fleiſch derſelben als Nahrungs⸗ mittel zu benutzen. Genügt die Stallmiſt düngung zur Erzielung höchſter Ernten bei den Hackfrüchten? Durch folgende Verſuche möge das in einem früheren Artikel Geſagte über die Wirkung der kuͤnſtlichen Dünge⸗ mittel erläutert werden.. Herr Hofbeſitzer Pleſſe zu Marklendorf erntete auf ungedüngter Fläche pro Morgen 90 Ctr. Runkelrüben. Er duͤngte eine gleich große Parzelle mit 4 Ctr. Thomas⸗ mehl, 4 Ctr. Kainit und/ Ctr. Chiliſalpeter. Der Erfolg beſtand in einem Mehrertrage von 74 Ctr. im Werthe von 37 Mk. Zieht man davon die Düngungskoſten ab, ſo bleibt ein Reingewinn von Mk. 16,30 pro Morgen. f Einen bedeutend höheren 3 W 5— Kartoffeln f dritzer Barge zu Bruchdorf. Eine Düngung von Pes allein ergab 65 Ctr. Kartoffeln. Dieſelbe Stallmiſtdüngung nebst erer Beidüngung von 2 Ctr. Thomas⸗ mehl, 1 Ctr. 40% iges Kaudüngeſals und/ Ctr. Chili⸗ ſalpeter ergab 30 Etr. Kartoffeln wer, im Werte von 60 Mk. Die Düngungskoſten von dieſer Sumdie abgezogen verbleibt ein Netlogewinn von 46 Mk. pro Morgen. Herr Peter Vollmer zu Weſterladecop i. d. hannover⸗ ſchen Elbmarſch machte einen zweiparzelligen Berſuch mit folgendem Reſultat: Zwei Parzellen erhielten je eine mäßige Stallmiſt⸗ düngung. Die Stallmiſtdüngung allein brachte einen Ertrag von 84½ Ctr. pro Morgen an Kartoffeln. Dieſe in Ver⸗ bindung mit einer Volldüngung(d. i. die Gabe aller drei Nährſtoffe) in Form von 2 Ctr. Thomasmehl, 1 Ctr. 40% iges Kalidüngeſalz und ¼ Ctr. Chiliſalpeter ergab dagegen 114 Ctr. pro Morgen. Der Mehrertrag hatte einen Wert von 74,40 Mk. pro Morgen. Zieht man davon die Koſten für die künſtliche Düngung ab, ſo verbleibt ein Reingewinn von 61,30 Mk. pro Morgen. Dieſe Beiſpiele mögen genügen, um im Landwirt die Ueberzeugung zu feſtigen, daß die höchſtmöglichen Erträge der Hackfrüchte nur durch künſtliche Beidüngung zum Stall⸗ miſt erreicht werden können. Die Verſuche beweiſen aber auch, daß die Ausgaben für die Kunſtdüngung reichlich Zinſen tragen. Möge es daher kein Landwirt verſäumen, dieſes natürlichſte und beſte Mittel zur Erhöhung ſeiner Ernte zum eigenen Wohl zu benutzen. Mannheimer Marktbericht vom 18. Marz. Stroh per Ztr. M. 2.50 bis M. 3.50, Heu M. 4.— bis M. 4.50, Kartoffeln M. 3.— bis M. 3.50 per Ztr., Bohnen per Pfd.— Pf., Blumenkohl per Stück 25 bis 35 Pf., Spinat per Portion 00—00 Pf., Wirſing per Stück 0—00 Pf., Rothkohl per Stück 20—25 Pf., Weißkohl per Stück 25— 30 Pf., Weißkraut per 100 Stück 0 M., Kohl⸗ rabi 3 Knollen 0 Pf., Kopfſalat per Stück 15—20 Pf., Endivienſalat per Stück 25— 30 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 8— 12 Pf., Zwiebeln p. Pfund 6—8 Pf., rothe Rüben per Portion 8 Pf., weiße Rüben per Portion 3 Pf., gelbe Rüben per Portion 6 Pf., Car⸗ rotten per Büſchel 0 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 00—00 Pf., Meerrettig per Stange 15—20 Pf., Gurken per Stück 00—00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 00 000 Pf, Aepfel per Pfd. 10—15 Pf., Birnen per Pfd. 15— 25 Pf., Pflaumen per Pfd. 00 Pf., Zwetſchen per Pfd. 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pf., Trauben per Pfd. 00—00 Pf., Pfirſiche per Pfd. O—00 Pf., Aprikoſen per Pfd. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 00—15 Pf., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pf., Eier p. 5 Stück 35 Pf., Butter p. Pfd. 1.20— 1.30 M., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 50—60 Pf., Hecht per Pfd. 1,30 Mk., Barſch per Pfd. 70—80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 40 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 30 Pf., Haſe per Stück 0.00—0.00 M., Reh per Pfd. 0.00—0.00 M., Hahn(g.) p. Stück 1.50 bis 2 M, Huhn(jung) per Stück 1,50—2 M., Feldhuhn per Stück 0.00—0.00 M., Ente per Stück 2.00— 5.00 M., Tauben per Paar 1.20 M., Gans lebend per Stück 0—60 M., geſchlachtet per Pfd. 00—00 Pfg., Spargel 0—00 Pf. Fuüc Bcuchleidende bieten, wie allſeitig ſchon lange ärztlich anerkannt, die heße Hilfe, die elaſtiſchen Gür⸗ tülbruchbänder von L Bogiſch, Stuttgart, Luvwigfr. 75. Wir verweiſen zur näheren Inſormierung auf das in heu tiger Nr. befindliche Inſerat. 8 Der heutigen Nummer unſeres Blattes iſt ein Proſpekt mit Preisliſte der Cottbuſer Tuch⸗Manufaktur Franz Böhme, Cottbus beigefügt, auf welchem wir empfehlend hinweiſen. Rudolf I Ucker, r 1b Wet Weinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. FPreisnotirungsſtelle des Heſſiſchen Tandwirthſchaftsraths. Getreide und R aps. Für 100 kg gute marktfähige Waare Frankfurt a. M., 18. März 1901. 5 f Eigene Notirung am Fruchtmkt. Heutin Preiſe We f 17.00 17.20 16.90 17.05 14.60 14.75 14.65— 14.75 17.50— 17.75 17.50— 17.75 16.50 16.25— 16.50 Weizen, hieſiger Roggen, hieſigenr Gerſte, Ried⸗ und Pfälzer ⸗ „ Wetterauer⸗ 0 Hafer, hieſiger(feine Sorten bis zu 15.—) 13.75— 14.50 13.75— 14.50 Raps, hieſiger 30.00-31.00 31 00 Mais 4 11.20—11.25 Mannheim, 18. März 1901. Amtl. Notirung der Börſe (eigene Depeſche). Weizen, pfäͤlzer Roggen, pfälzer Gerſte, pfälzer Hafer, badiſcher 3 17.50 17.50 9 0 15.00 15.00 . 117.50— 17.75 17.25— 17.75 14.25— 15.00 14.25— 15.00 . 31.50 81.50 Mais 1 2 11.60 Heu und Stroh. Für 100 kg loco Frank⸗ 5 furt a. M. Notirung vom Heu⸗ u. Stroh markt zu Frankfurt am M. Heutige Preiſe Vorw. Preiſe vom 15. März 1901. 4 9 Hen(wu) 8.60 9.40 8.80—9.60 Roggenſtroh(Langſtroh). 5.60—6.60 5.60—6.60 Vieh. Für 50 kg Für 50 kg Antl. Notirung am Schlacht. Schlachtgewcht! Lebend gewicht. viehhof zu Frankfurt a. M. Heutige Preiſe Vorw. Preiſe vom 18. März 1901. 14 9— Ochſen: a, vollfleiſchige, aus⸗ gemäſtete höchſten Schlacht⸗ werthes bis zu 6 Jahren b. junge, fleiſchige, nicht aus⸗ gemäſtete u. ältere ausgem. o. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 56—58— d. gering genährte jeden Alters—— Bullen: a. vollfleiſchige höch⸗ ſten Schlachtwerthes b. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 49—50— c. gering genährte—— Kühe und Färſen(Stiere u. Rinder): a. vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen(Stiere u. Rinder) höchſten Schlachtw. b. vollfleiſchige ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerth. bis zu 7 Jahren o. ältere ausgemäſtete Kühe u. wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Faͤrſen(Stiere und Rinder) d. mäßig genährte Kuͤhe und Färſen(Stiere u. Rinder) e. gering genährte Kühe und Färſen(Stiere und Rinder) 65—67 60—62 1 53—55— 58—60 5 54—56 10 42—44 159 3132 8 2830 b Für 1½ kf Für ½ kg Schlachtgewcht Lebendgewicht Kälber: a. feinſte Maſt⸗ 9 3 (Vollm. Maſt) und beſte Saugkälber 76—78 46—48 b. mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 67—70 40—42 o. geringe Saugkälber 57—60— d. ältere gering genährte Käl⸗ 5 ber(Freſſer)—— Schafe: a. Maſtlaͤmmer und jüngere Maſthämmel 62—64— b. ältere Maſthämmel 56 58— c. mäßig genährte Hämmel u. Schafe(Merzſchafe)—— Schweine: a. vollfleiſchige der feineren Raſſen u. deren Kreuzungen im Alter bis zu 1 ¼ Jahren 60 47 b. fleiſchige 58—59 46 c. gering entwickelte, ſowie Sauen und Eber—— d. ausländiſche Schweine(unter Angabe der Herkunft)— Die Preisnstirungs⸗Commiſſion. Küchenſtreifen ſehr ſchöne Deſſins, zu haben in der Vapier-Handlung Wilh. Bingener Rathhausſtraße. eee eee D Cilfrachtbriefe ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. Bekanntmachung. Freitag, den 22., Samstag, den 23. und Montag, den 25. März d. Is., wird von morgens 8 Uhr ab an Receßholz weiter abgegeben. Aufl.⸗Betrag Kleines Loosholz, Kiefern⸗Scheiter von Leonh. Kühlwein 2. bis Martin Ecker 1.„ Kiefern⸗Knüppel von Nikolaus Muͤller 4. Witwe bis Georg Werle 1. 2„ Ergänzungs⸗Holz von Peter Dieter 2. bis Philipp Simon 1. 3.„ 0 Windfall⸗Holz von Nikolaus Kempf 6. bis Georg Beyer 1. 11„ Kiefern⸗Stöcke von Joh. Jakob Winkler 2. bis Sebaſtian Sax 2. 8* 680 Kiefern⸗Wellen von Johann Weidner 4. bis Michael Knapp 3. Ww. 2„—„ Kiefern⸗Ausaſt⸗Wellen von Joh. Philipp Kirchner 2. bis Peter Werle 1. Eichen⸗Knüppel von Großh. Bürgermeiſter Pfützer bis Joh. Gg. Dieter 1. 9 90 Eichen⸗Wellen von Michael Hoock 13. bis Friedrich Lammer 1. 2%% Eichen⸗ und Buchen⸗Stöcke von Kaspar Kempf 1. bis Johann Lahres 1. 3„ 60„ Viernheim, den 21. März 1901. 342 Jöft, Gemeinde⸗Einnehmer. 5 N f N. 1. 2 Ortsgewerbe⸗Verein Viernheim. Einladung. Morgen Sonntag, den 24. d. Mts., findet in Bensheim ein Vortrag über„Haftpflichtverſicherung“ im Gaſthofe„zum deutſchen Haus“ ſtatt. Gleichzeitig iſt Ge⸗ legenheit geboten, die in den dortigen Rathhausſälen ausge⸗ ſtellten Schülerarbeiten zu beſichtigen. Wir laden deshalb ſämmtliche Mitglieder ſowie Schüler der Handwerkerſchule ein, dieſe Gelegenheit zu ben itzen und ſich hei der Alge 2„ * Nachmittags 12 Uhr am Bahnhofe Lazufinden. Der Vorſtand. — 5 Aufklät 2g. Seit Eröffnung meiner Erwerbsthätigeit wird mir durch Perſonen in gewiſſen Kreiſen indirekt ein unvernünftiges Ge⸗ bahren entgegengebracht, welches den Charakter von Neid und Mißgunſt trägt. Dieſe Perſonen glauben inſofern berechtigt zu ſein, einen hinterliſtigen Druck in den genannten Kreiſen gegen meine Thätigkeit auszuüben, da ſie auch hie und da die Einbanddecke und das Titelblatt des Geſetzbuches bewundern, aber nie oder doch ſelten Gelegenheit haben, den Inhalt des⸗ ſelben praktiſch zur Anwendung zu bringen. Feig gehen dieſelben bei Ausübung ihrer Thaͤtigkeit mich herabzuwürdigen zu Werke, denn als Waffe dient ihnen nur die„Zunge der Verleumdung“, womit viele mit Vorliebe kämpfen, aber an maßgebender Stelle hoffentlich die Note 1 und zwar öffentlich ertheilt bekommen. Dieſes Vorgehen ver⸗ anlaßt mich, die Oeffentlichkeit hiermit zu betrauen, um mit Hülfe dieſer eher das Wahre und Rechte zu erreichen, welches ich leider ſelbſt in fraglichen Kreiſen ſo oft untergraben ſehen mußte. Ich bin meinen gutgeſinnten Mitbürgern ſehr dank⸗ bar, wenn ſie mir durch Anzeige derartiger Beleidigungen, welche dem§§ 186, 187 des Strafgeſetzbuchs entſprechen, zur Seite ſtehen, damit ich mit Hülfe des Gerichts die verleum⸗ deriſchen Zungen lahm machen kann. 5 Ferner bringe ich noch im Anſchluß an obiges zur Kenntniß, daß Herr Gg. Valt. Haas, Ortsgerichtsgehilfe hier, nicht befugt iſt, außer ſeinen ihm zufallenden Arbeiten des Gr. Ortsgerichts, ſchriftliche Aufſätze abzufaſſen die zur Er⸗ ledigung von Rechtsangelegenheiten dienen. Sollte fragl. Herrn meine Erklärung nicht ganz klar oder verſtändlich ſein, ſo ertheile ich ihm recht gern unent⸗ geltliche Auskunft hierüber. Sprechſtunden habe ich Vor⸗ mittags von 9—12 Uhr. 347 Inzwiſchen mache ich ihn jetzt ſchon auf§ 35 der G. O. ſowie auf§ 148 Abſ. 4 der Strafbeſtimmungen der G. O. aufmerkſam. J. Ohneck, Rechtskonzipient. Gebrannte Kaffees a M. 1.—, M. 1.20, M. 1.40, M. 1.60, M. 1.80 u. Mk. 2.—, per Pfund in den beliebten feinen Miſchungen. ohe Kaffees a 80 Pf.,* 1.—, M. 1.20, M. 1.40, M. 1.60 und M. 1.80. 1 C uA 0 von Mk. 1.60 per Pfund an empfehle 341 Carl Friedr. Bauer, Mannheim U 1, 13 an der Neckarbrücke.— Telephon No. 1377. Elegant!„ Selldl Billig! Walter Jüngel i Solingen 8 Fabrik ff. Stahlwaaren und Versandthaus. Tine Uhrkette, wie Abbildg. 28 Länge 26 em aus reinem Niekel, dureh u. dureh weiss, No. 7188 kostet per Stück Mk. 1.70. Dieselbe Kette aus Weissmetall(silberähnlich) mit vergoldeten Beschlägen No. 7189 pr. Stück Mk. 1.80 franco 3 preis gegen Nachnahme. prels- 8 Umtausch Zuch A. Sestattet. uch 8. enthält: enthält: Uhren, Ketten, Stahlwaaren aller 8 Art. Kuchen- und Haus- naltungsgegenstände in grosser Auswahl etc. etc. 0 5 Lederwaaren, Parfüme- rien, Gold- und Silber- Waaren in grosser Auswahl. 0 Mas verlange gratis u. franco meine Preis bücher. Garantie für tadellose Waare Bekanntmachung. Die Gemeinde Lampertheim verſteigert auf dem Rath⸗ hauſe dahier, aus ihren Waldungen, folgende Holzſortimente: a. Dienstag, den 26. März 1901 Vormittags 9 Uhr anfangend 9 kief. Stämme enth. 5 4 Fſtmt. lag. Diſtr. Pechofenſchlag „„„„„„ Ruthenſchlag 10„„ 1 14„„„ Waſemacker 13* 1* 21 79* 1 77 Rennweg 21 + 1 7 22.24 1 17 1 Kuhtriftſchlag 5 0 8.„ Altſeeſchlag 2 L* 7 1 48* DE 1 Straßenſchlag 1 8* 5 26 Buchengrund 16„ Harzofen * 7 31 eichen 5 5 58„ Buchengrund „„-⸗-ü%„„ 5 29„ 1„ 8,88„„„ Diebseck 25 fichten„ 5 4,0„„ Altſeeſchlag u. Eichwald. b. Mittwoch, den 27. März 1901 Vormittags 9 Uhr anfangend 1845 St. Derb⸗u. Reisſt. enth. 75 45 Fſtm. 77 Diſtr. Kuhtriftſchlag 2425 1* 17* U* 16* Straßenſchlag 2200„ f 98 41„„„ Altſeſſchlag 215„ Reisſtangen 6 4.30„„„Neuſeeſchlag 14„ fichten Stangen„ 1,15„„„ Altſeeſchlag u. Eichwald. Das Holz eignet ſich zu Floß⸗, Hopfen⸗, Tabak⸗, Baumſtangen und Legner. o. Donnerstag, den 28. März 1901 Vormittags 9 Uhr anfangend 4 Rmtr. buch. Scheitholz lag. Diſtr. Harzofen u. Buchengrund 13 „ eich.„„ u daſelbſt . 7„, daſelbſt 93„ Huch Knüppel„„ daſelbſt 73 1 eich. 7 1 0 daſelbſt 7 kief. 1 e daſelbſt 5410 Stück buch. Wellen 1 daſelbſt 2470„ eich. 0 ah daſelbſt 1115„ kief. u. ficht.,,. daſelbſt 19 Rmtr. buch. Stockholz„„ daſelbſt 23„ eich. i e daſelbſt Lampertheim, am 15. März 1901. 344 Großh. Bürgermeiſterei Lampertheim. Seelinger. Spielkarten (gute Qualität) las- u. Schmiergelpapier zu haben bei W. gingener Papier⸗Handlung, Viernheim. Kirchen⸗Auſage. Evang. Gemeinde Piernheim. Sonntag, den 24. März Morgens 9 Uhr evangel. Gottes dienſt. Prima deutſchen und ewigen Mees amen Schwedenklee nebſt Wicken empfiehlt 345 Stumpf. Entlaufen eine weiße Gans. 346 Um Rückgabe bittet Hugo Weißmann. 20 000 Rothe Betten wurd. verſ., ein Beweis wie beliebt m. Betten ſind. Ober⸗, Unterbett u. Kiſſen 12½, prachtv. Hotelbetten nur 17½, Herrſchaftsbetten 22/ M. Preisliſte gratis. Nichtpaſſ. zahle Betrag retor. A. Kirſch⸗ berg, Magdeburg, 685 City⸗Hoͤtel. Bettnässen-Heilung garantirt ohne geringſte Be⸗ ſchwerden. Freizuſendung ärztl. Anerkennungsſchreiben u. Ga⸗ rantieſchein durch Zimmer- mann& Co., Heidelberg. PP Makulatur⸗Papier hat billigſt abzugeben die Buch⸗ druckerei dieſes Blattes. eee pfennig- Sparkasss. Morgen Lahltag von ½3— 4 Uhr Nachmtgs in der Wohnung non Joh. Mandel 17. Tüchtige Maurer finden dauernde Beſchäf⸗ tigung beim Kirchenbau in Heppenheim. 337 Herſchel Maurermeiſter. Einen Acker hat im Berlich zu verpachten 8. Chie! iſt jede Dame mit einem ritt, reinen Geſicht, roſigen, jugendfriſchen Ausſehen, reiner, ſammetweicher Haut und blendend ſchönem Teint. Alles dies erzeugt: 1810 Radebeuler Lilieumilch-Sei fe v. Bergmann& Co., fadebeul- Dresden, Schutzmarke: Steckenpferd. 4 St. 50 Pf. bei: C. Wagner. 3 W in den u meisten Ceschäften. Falken Carl W 1 88le eee Sammtliche Schulbücher Für die herzlichen Beweiſe der Theilnahme während der langen ſchweren Krankheit unſeres lieben unvergeßlichen Gatten, Vaters, Schwiegerſohnes, Schwagers u. Onkels Michael Bauer 6. e ferner für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden und die zahlreiche Betheiligung auf dem Wege zur letzten Ruheſtätte ſagen wir hierdurch unſern innigſten Dank— Beſonderen Dank den beiden hochw. Herren Kaplänen Eich und Singer für ihren troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern fur die liebevolle Pflege, ferner der freiwill. Feuer⸗ wehr, dem Cäcilien⸗Verein und dem Geſangverein Harmonie fuͤr die dem theueren Dahingeſchiedenen erwieſenen letzten Ehrenbezeugungen. Viernheim, den 20. März 1901. 331 Die trauernd Hinterbliebenen. Gewidmet unſerem lieben ſo früh aus unſerer Mitte geriſſenen Freunde Michael Zauer 6. Wenn Menſchen auseinandergehn, So ſagen ſie: Auf Wiederſehn! Auch Dir, o theurer Freund Mit freundlichem Gemüthe, Wir rufen Dir in's Grab: Dein Scheiden thut uns weh! Nicht Roſentage waren Dir beſchieden, Nur Tage kummerſchwer; Ein ander Loos wie Dir's geträumt In Deiner frohen Kinderzeit. Schlaf wohl! Du biſt befreit Von allen ird'ſchen Qualen; Vergeſſen werden wir Dich nie Auf Wiederfſehn! Mehrere Freunde. Seliefertafeln zu 20 und 20 Pfg. Schreibhefte und o o Oo o o o 0 0 O Zeichenblocks wie vorgeschrieben vorräthig in der Buch-Handlung W. Bingener Rathhausstrasse. 1 — e e 8