Viernheiner Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Orga lzeiget Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 28. — ——— Mittwoch, den 10. April 1901. —————— 31 ——— England und Trans vaal. Vom ſüdafrikaniſchen Kriegsſchauplatz liegt nur eine einzige Meldung vor und dieſe beſagt, daß die Buren einen Eiſenbahnzug in der Nähe von Elansfontein zerſtörten. Es werden aber in allernächſter Zeit in London Meldungen über größere Kämpfe erwartet. Verſchiedene Privattele⸗ gramme ſollen darauf ſchließen laſſen, daß in den nächſten Tagen wichtige Gefechte auf dem ſüdafrikaniſchen Kriegs⸗ ſchauplatze ſtattfinden werden. Die vereinigten Streitkräfte Bothas und Dewets, welche ſich auf 13 000 Mann belaufen, ſollen der ihnen folgenden Kolonne Frenchs Stand halten wollen. Das Londoner Kriegsamt veröffentlicht die Verluſtliſte der Engländer in Südafrika. Bis Ende März betrug die Zahl des Geſammtverluſtes an Todten, Verwundeten und der an Krankheiten Geſtorbenen 17 696 Mann. London, 6. April.„Daily Mail“ läßt ſich aus Kap⸗ ſtadt telegraphiren: 3000 Buren befinden ſich augenblicklich im Oſten von Transvaal. Oberſt Alderſon iſt 400 Buren mit einem Geſchütz begegnet, mußte ſich jedoch 6 Kilometer weit zurückziehen und verlor dabei einen Todten und zwei Gefangene. Die Königin des Swazi⸗Landes hat die Buren benach⸗ richtigt, daß ſie ihnen den Durchzug durch ihr Land nicht geſtatten könne. London, 6. April. Amtlich wird ein Gerücht beſtätigt, nach welchem Dewet eine Zuſammenkunft mit Botha haben wird. Letzterer befindet ſich in bedenklicher Lage in der Nähe von Petrusberg, wo ſich die Engländer konzentrieren, um die Buren aus ihren verſchanzten Stellungen zu ver⸗ treiben. Die allgemeine Ausſicht iſt immer noch ſehr hoffnungsvoll. Die Zahl der Buren⸗Gefangenen beträgt bis heute 17 350.— Man beſtätigt hier die Gefangennahme einer engliſchen Kolonne durch die Buren in den Zurbergen. Kapſtadt, 6. April. Das Bureau Reuter meldet: Die Friedensunterhändler Meyer und de Cook, die am 12. Febr. in Belfaſt von den Buren wegen Hochverraths zum Tode verurtheilt wurden, find erſchoſſen worden. Die Ereigniſſe in China. Köln, 6. April. Die Köln. Ztg. meldet aus Peking: Die chineſiſchen Bevollmächtigten nahmen die von den Ge⸗ ſandten aufgeſtellte Liſte der ſchuldigen Provinzialbeamten, welche wegen Ermordung von 242 Miſſionaren, Frauen und Kindern zu beſtrafen ſind, an. London, 6. April. Die„Times“ melden aus New⸗ ork: Chinas endgültige Weigerung, ſeine Rechte in der dſchurei durch Unterzeichnung des Mandſchurel⸗Abkommens aus der Hand zu geben, werde ſelbſt von den Amerikanern gut geheißen, die ſich bisher mit der von der amerikaniſchen Regierung geübten Politik der Unthätigkeit zufrieden ge⸗ gegeben haben. London, 6. April. Die Erklärungen des ruſſiſchen „Negierungsboten“ werden hier als Beweis dafür betrachtet, daß Rußland entſchloſſen iſt, die Mandſchurei beſetzt zu halten, und daß die ruſſiſche Regierung ſich zu dieſem Zwecke mit dem größten Theile der Mächte geeinigt habe. 92 Aus dieſem Grunde werde ſich Japan auch wohl hüten, in eine Aktion zu treten. London, 6. April.„Daily Mail“ berichtet aus Poko⸗ hama: Die Antwort Rußlands auf die japaniſche Zuſchrift betreffend China und Korea wird als nicht zufriedenſtellend betrachtet. Die japaniſche Regierung hat auf Veranlaſſung der Miniſterien der Marine und des Krieges beſchloſſen, eine noch energiſchere Note an Rußland zu ſenden. Dieſe Note befinde ſich bereits in den Händen des japaniſchen Geſandten in Petersburg und ſoll thatſächlich einem Ultimatum gleich⸗ kommen. London, 5. April. Sämmtliche Blätter erkennen an, daß China den Mandſchurei⸗Vertrag endgültig abgelehnt hat und daß Li⸗Hung⸗Tſchang wegen der Unterſtützung der ruſſiſchen Forderungen in Ungnade gefallen iſt.(7) London, 6. April. Nach Meldungen der Morgenblätter aus Peking vom 5. April macht Nobert Hart zur Sicher⸗ ſtellung der für die Entſchädigung nöthigen Summen noch folgende Vorſchläge: Erſtens, die Erhebung einer Salzſteuer, deren Ertrag auf 15 bis 20 Millionen Taels geſchätzt wird; zweitens eine Abgabe für chineſiſche Dſchunken, 3 bis 5 Millionen ergebend; drittens event. Einführung des Oktrois in Peking, auf ½ Million jährlich berechnet; viertens Be⸗ ſteuerung der Frachtboote, ſogenannte Manchus, auf 3 Mill. geſchätzt; fünftens Abſchaffung des Getreidetributs und Erſatz deſſelben durch Geldabgaben, wodurch zwei Millionen Taels aufgebracht würden. Deutſchland. — Die neue Reichsanleihe von 300 Millionen iſt fünfzehnfach überzeichnet worden. Bis Mittwoch Abend waren bei dem Reichsbank⸗Direktorium 4621 Millionen Mk. angemeldet. Es iſt anzunehmen, daß darunter nicht nur Zeichnungen ſich befinden, die Anlagezwecken dienen ſollen, ſondern daß auch die Spekulation ihren erheblichen Antheil daran hat. An der Berliner Börſe ging die neue Anleihe per Erſcheinen zu 88 ½¼ bis 88,40 um. Die Kaufluſt für die Anleihen wurde durch Mittheilungen angeregt, wonach in der Zeichnung ein ziemlich beträchtlicher Theil der Zeichner auf Sperrverpflichtungen eingegangen iſt. — Zum Kapitel der grauſamen Kriegführung und der Ausſchreitungen deutſcher Soldaten in China wird neuer⸗ dings in der Preſſe ein ſogenannter Hunnenbrief beſprochen, der von einem Unteroffizier, einem, ehemaligen Einjährig⸗ Freiwilligen geſchrieben ſein und unter Anführung entſetzlicher Einzelheiten in ruhiger, gebildeter Wekſe beſtätigen ſoll, was auch andere ſogen. Hunnenbriefe behauptet haben. Nach dieſem Brief ſollen die deutſchen Commandobehörden ſcharf eingegriffen, um Ausſchreitungen zu begegnen. und ſchon viele Kameraden kriegsrechtlich erſchoſſen worden ſein. Der Brief iſt am 6. Januar in Peking geſchrieben.„Für die Beurtheilung des Werthes auch dieſes Briefes“, bemerkt die „Berl. Corr.“,„genügt die Thatſache, daß laut eines Be⸗ richtes des Commandos des Oſtaſiatiſchen Expeditionskorps vom 28. Januar bis dahin überhaupt noch kein Todesurtheil uͤber einen Angehörigen des deutſchen Expeditionskorps gefällt worden iſt. — In den Stürmen des Lebens. Roman von T h. Schmidt. Nachdruck verboten. 54. Fortſetzung. 21. Kapitel. Der Poſtbote batte für den Förſter Hart am zweiten Tage nach dem Pfiugſtfeſte zwei Briefe gebracht, welche ihm Erneſtine, als ex beim Frühſtück ſaß, mit einer gewiſſen Haſt überreichte, denn der eine trug die Schriftzüge ihres Max. Hart öffnete zunächſt ein dienſtliches Schreiben, las es bedüchtig durch und überreichte es ſtumm ſeiner Tochter, die in erwartungsvoller Spannung am Tiſche ſtehen 8 war. „Die Königliche Regierung hat von dem Geſuche um Ihre Penſionirung Kenntniß genommen. Ihre Berſetzung nach P. kommt infolge Ihres Antrages nicht in Ausführung. Bevor jedoch Ihre Verſetzung in den Nuheſtand verfügt werden wird, oll in Erwägung gezogen werden, ob Sie nicht durch eine anderweite Regelung Ihrer Perſonal⸗ und Gehalts verhältniſſe zur Zurücknahme des Geſuches um Penſftonirung veranlaßt werden können. Zu dieſem Zwecke wird in den nächſten Tagen ein Beauftragter der Königlichen Regierung, der ſich am 5. ds. Mts. auf die Neiſe zur Beſichtigung der I Dienſt⸗ gebäude des Negierungs⸗Bezirkes zu begeben hat, dort eintreffen, um mit Ihnen über etwaige perſönliche Wünſche ſowie darüber u verhandeln, ob Sie nunmehr Ihr Beſitzthum gegen ent⸗ 3 Entſchädigung an den Staat abzutreten gewillt find, eventuell gegen das Juzikar une das Sie bis an Ihr Lebens⸗ ende auf demſelben verbleiben werden. Der Regierungs⸗Präfident. v. Colbe.“ Leiſe, aber mit ſichtlicher Spannung hatte Erneſtine das eleſen. 9 8„Ich verſtehe das nicht ganz,“ wandte fich Erneſtine an den Vater, der eben mit gerunzelter Stirn von dem zweiten Briefe, demjenigen des Aſſeſſors, aufblickte. „So— nun, ich verſtand das Schreiben auch nicht gleich. ier, dieſer Brief Deines Aſſeſſors giebt die nöthige Aufklärung. a, lies!“ 5 Haſtig griff Erneſtine nach dem Briefe und fing an zu leſen, und wer ſie heimlich beobachtet haben würde, der hätte ſehen können, wie ſich der Ausdruck ihres hübſchen, aber in den letzten Monaten von ſtillem inneren Gram immer blaſſer wer⸗ denden Geſichts delebte und in ihre Wangen das Noth der Freude ſtieg. „Na, der Brief macht Dir wohl recht viele Freude 7“ fragte der Förſter, der ſich wieder dem Frühftück zuge⸗ wandt hatte. „Ja— ſehr! Dir denn nicht, Vater?“ „Wie man's nimmt.“ „Was gefällt Dir denn nicht in dem Brieſe 7“ „Zunüchſt dieſe Art Kriegsliſt, die der Aſſeſſor gegen ſeinen ohnungsloſen Vater anwandte, indem er ſich hinter den Herrn Regierungspräſidenten ſteckte. Ich bin kein Freund von krummen Wegen. Sodann die Zwickmühle, in die man mich mit der enderweiten Regelung meiner Perſonal⸗ und Beſoldungs⸗ verhältuiſſe“ auf der einen und die Veräußerung meines Beſitz⸗ thums auf der anderen Seite zu treiben gedenkt.„Gieb, damit Dir gegeben werde,“ heißt es in dieſem Falle. Und zuletzt— was ſoll das bedeuten, daß man mir gerade dieſen Mann, der in meinem Leben einſt eine ſchmähliche Judasrolle ſpielte, zur Unterhandlung auf den Hals ſchickt. Freilich weiß der Herr Regierungs⸗Präfident das nicht, aber er hätte aus dem Ver⸗ halten des Ober⸗Regierungsraths gegen mich doch wohl längſt merken können, daß er keine freundſchaftliche und wohlwollende Zuneigung für mich empfindet.“ Erneſtine ließ ſich haſtig neben den Vater am Tiſche nieder. „In Liebesangelegenbetten ſagt man, ſoll eine Kriegsliſt erlaubt ſein, Vater. Dem Aſſeſſor wird bei der Starrköpfigkeit ſeines Vaters wohl kein anderes Mittel mehr übrig geblieben ſein, als ſich an Deinen und ſeines Vater Vorgeſezten um Unterſtützung zu wenden. Und beweiſt der Erfolg nicht, daß der Aſſeſſor deim Herrn Reglerungs⸗Präfidenten hoch ange⸗ ſchrieben iſt?“ „Allerdings, einen beſſeren Fürſprecher konnte er gar nicht finden.“ „Und weiter, wenn Du wirklich noch zum Ober⸗Förſter beſördert werden ſollteſt, würde es dann ein großes Opfer für Dich ſein, Deine Beſitzung an den Staat abzutreten? Ich glaube nicht, denn Du kannſt ja hier ſo lange Du lebſt, wohnen bleiben.“ „Hm, die Sache will trotzdem zweimal überlegt ſein.“ „Ja, das will ſie; ich verſtehe davon nichts. Aber, ein ganz klein wenig könnteſt Du wohl dem Herrn Rath entgegen⸗ Ausland. Petersburg, 6. April. Der in Klew zwangsweise in die Armee eingereihte Student Piratoff wurde, weil er einen Offizier geohrfeigt hatte, auf kriegsgerichtliches Urtheil erſchoſſen. Amſterdam, 6. April. Eine Vereinigung kontinentaler und amerikaniſcher Großkaufleute beſchloß, vom 10. April ab alle engliſchen Waaren zu boykottiren bis den Buren völlige Unabhängigkeit zugeſtanden werden wird. Petersburg, 6. April. Entgegen den offiziöſen Kom⸗ mentaren zu der Abberufung des ruſſiſchen Geſchwaders aus Toulon beſteht in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen die Anſicht, daß die Abfahrt des Geſchwaders kurz vor der Ankunft des Präſident Loubet eine Demonſtration gegen den Präſidenten wäre. Sicher ſei, daß man in Petersburg mit dem Präſi⸗ denten Loubet und dem Kabinetschef Waldeck⸗Roufſeau recht unzufrieden ſei und daß man deshalb nicht anſtehe, dies offen kundzugeben. Nah und Fern. 187. Viernheim, 9. April. Unheimliche Geſellen find es, die ſeit einiger Zeit Nachts die Ställe einzelner Landwirthe beſuchen und hier dadurch ihr Müthchen zu kühlen verſuchen, daß ſie das Vieh losbinden oder verſtellen, ſo daß der Beſitzer am anderen Morgen einen großen Durch⸗ einander im Stalle antrifft und dabei noch froh ſein muß, daß nichts Schlimmeres paſſirt iſt. Wurde doch vor einigen Wochen in einem Stalle einem Pferde zwiſchen Abends 11 Uhr und Morgens 5 Uhr ein Stich in die rechte Schulter⸗ gegend verſetzt und auch am Ohre ſo ſchwer verletzt, daß daſſelbe getödtet werden mußte. Ein großer Theil Schuld an dieſen Vorkommniſſen liegt in der großen Abnahme der Hunde ſeit der letzten Steuererhöhung, wo mancher treue Wächter, auf den ſich der Beſitzer verlaſſen konnte, abgeſchafft wurde, denn 13 Mark Steuer iſt doch ein bischen zuviel. Und was für ein Geſchäft hat die Steuerbehörde in ihrer famoſen Sucht, neue Steuerquellen zu entdecken, gemacht? Vor der Steuererhöhung gab es hier ca. 220 Hunde, macht alſo Steuer 220 K 8 1760 Mk.; heute nach der Steuer ſind noch ca. 90 Hunde vorhanden, macht Steuer 90“ 18 1170 Mk.; mithin Rückgang über 600 Mk. Die Steuer⸗ behörde rechnete allerdings darauf, in einigen Jahren wieder die gleiche Zahl Hunde hier beſteuern zu können, dürfte fich aber doch ſtark ver rechnet haben; dieſe Rechnung paßt in die Stadt, aber nicht aufs flache Land. — Abwendigmachen von Kunden durch unwahre Angaben iſt Betrug. Eine für den geſammten Handwerker- und Kaufmanns ſtand wichtige Definition einer beſtimmten Art des unlauteren Wettbewerbes, des Abwendig⸗ machens von Kunden durch unwahre Angaben, hat unlängſt das Reichsgericht gegeben. Es hat nämlich das Heranziehen von Kunden durch unwahre Angaben zum Schaden von Concurrenzfirmen als Betrug im engeren Sinne des Straf⸗ geſetzbuches bezeichnet und in ſeiner Entſcheidung erklärt: „Ein unbefugter Eingriff in den Vermögensſtand der be⸗ treffenden Firma findet ſtatt, wenn man mittels Täuſchung deren Kundenſtand abwendig zu machen ſucht.“ Bedeutſam iſt hierbei der beſondere Ausſpruch, daß der Nachweis eines —— ñ r—————————— ç—r——* kommen, mir und dem Herrn Aſſeſſor zu liebe. Man fühlt es doch deutlich heraus, daß der hohe Herr Dich hier gern feſt⸗ lten und Deine Verdienſte anerkennen möchte. Eine gewiſſe nerkennung lag ja bislang ſchon darin, daß man Dich keiner Oberförſterei zutheilte, ſondern ſelbſtſtändig hier ſchalten und walten ließ. Was zwiſchen Dir und dem Vater Maxens vor⸗ efallen iſt, weiß ſch nicht. Ihr ſcheint Euch in der Jugend ſeladlich geſiunt geweſen ſein. Iſt es denn etwas ſo Schlimmes geweſen, daß Du ihn heute, nach ſo langen, langen Jahren deswegen noch haſſen kannſt 7“ „Haß?— nein, daß Wort paßt nicht für ſeine Hand⸗ lungsweſſe, Verachtung— das iſt der treffende Ausdruck.“ „Vater!“ Erneſtine ſchlug erſchreckt die Hände vor das Oeſicht und ſchluchzte. Bei ſolcher Feindſchaft der beiden Männer war an eine friedliche und glückliche Löſung ihrer Herzens⸗ angelegenheit gar nicht zu denken. „Na, nun flenne nicht gleich, Mädchen! Wenn ich das Gefühl, das mich beim Anblick dieſes Mannes beſchleicht— er⸗ freulicherweiſe ſah ich ihn während der langen Jahre nur zwei⸗ mal im Hauſe des Forſtmeiſters einige Minuten wieder— hier drinnen verſchlleße, ſo geſchieht es nur mit Nückſicht auf Dich und ſeinen unſchuldigen Sohn, den das Schickſal offenbar dazu beſtimmt hat, zu fühnen, was des Vaters wenig ehrenwerthe Definnung, ſein Hochmuth und Dünkel mir zufügte. Höre alſo jetzt, was ich thun werde und was Du thun wirſt, wenn der ann hierherkommt. Ich werde vor Allem in ihm den vor⸗ geſetzten Beamten reſpektiren, den mein vortrefflicher hoher Chef ur Erledigung einer dienſtlichen Angelegenheit hierherſandte. treffs des Verkaufs von Eichrode werde ich der Behörde das Vorkaufsrecht einräumen, für den Fall, daß ich von hier fort⸗ ziehen ſollte; geſchieht das nicht, ſo ſoll es nach meinem Tode in den Beſitz des Staates gelangen. Ueber eine etwaige Be⸗ förderung werde ich mit dem Verbleiben im Dienſt qulttiren. Deine Angelegenheit mit dem Aſſeſſor wird während der Anweſenheit des Ober⸗Regierungsraths auf Eichrode weder von mir noch von Dir mit etner Silbe berührt, es ſei denn, daß er ſelbſt das Geſpräch darauf bringt. Du hältſt Dich von jeder perſönlichen Berührung mit dem Manne fern, läßt ſich das unter Umſtänden nicht vermeiden, dann erwarte ich von Dir, daß Du Dich ihm nur höflich, aber nicht unterwürfig oder gar gefallſüchtig zeigſt. Da ich nicht weiß, wann er hier eintrifft, ſo kann es vorkommen, daß er mich nicht zu Hauſe trifft. Für dieſen Fall ſendeſt Du gleich Jemand nach mir aus, ich werde W N * * 3 e zweifelhaften Schadens nicht erforderlich iſt, ſondern daß auch der fragliche Nutzen, welcher der Firma unter Umſtänden entgangen iſt, geltend gemacht werden kann. Mannheim, 6. April. Am vergangenen Donnerſtag Vormittag wurde in Bonn auf telegraphiſche Anweiſung des Unterſuchungsrichters am Mannheimer Großh. Landgericht der in Mannheim anſäſſige Rechtsanwalt Ludwig Oſterhaus verhaftet. Oſterhaus wird der Unterſchlagung und Untreue beſchuldigt. Er ſoll in einem Prozeß, den er zu führen hatte, 1800 Mark für ſeine Klientin vereinnahmte Gelder unterſchlagen haben. Ob Oſterhaus ſich noch weiterer Ver⸗ fehlungen ſchuldig gemacht hat, wird die eingeleitete Unter⸗ ſuchung ergeben. Seine Bücher und ſeine Akten ſind gericht ⸗ lich beſchlagnahmt worden. Oſterhaus weilte bei ſeinen jetzt in Bonn wohnenden Angehörigen auf Beſuch, um an der Hochzeit ſeiner Schweſter theilzunehmen. Früher wohnte bekanntlich die Familie Oſterhaus in Mannheim, wo ſie ge⸗ ſellſchaftlich eine bedeutende Rolle ſpielte. Wie der Mann⸗ heimer Polizeibericht meldet, ſoll Oſterhaus auf die ihn feſt⸗ nehmenden Polizeibeamten geſchoſſen haben. Da die Meldung, daß Oſterhaus auf die ihn verhaftenden Polizeibeamten ge⸗ ſchoſſen hat, auf den hieſigen Behörden zugekommenen amt⸗ lichen telegraphiſchen Mittheilungen beruht, ſcheint ſie der Wirklichkeit zu entſprechen. Wahrſcheinlich iſt die Nachricht der„Bonner Zeitung“, daß Oſterhaus auf ſich und auf die Polizei geſchoſſen hat, die richtige. Wie wir hören, ver⸗ muthet man, daß die von Oſterhaus unterſchlagenen Gelder eine weit höhere Summe erreichen. Seiner Verhaftung lag die Unterſchlagung von 1800 Mark zu Grunde. Heidelberg, 6. April. Ein in Frankfurt a. M. ſtationirter Schaffner der Main⸗Neckarbahn ſtürzte geſtern Abend beim Revidiren der Billete vom Zuge und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er dem hieſigen ſtädtiſchem Krankenhauſe überwieſen werden mußte. Mainz, 6. April. Vierzehn Konſervenfabriken, da⸗ runter neun aus Mainz und Rheinheſſen, haben angeſichts der Möglichkeit, daß für die Zukunft friſches Obſt mit einem Eingungszoll belegt werden könnte, eine Eingabe an den Reichstag gerichtet, die in der Bitte gipfelt, daß bei den Berathungen über den Abſchluß der neuen Handelsverträge die zollfreie Einfuhr friſchen Obſtes aus Oeſterreich⸗Ungarn, Italien, Frankreich, Schweiz, Holland und Belgien gewähr⸗ leiſtet bleibe.- Das Graßmann' ſche Pamphlet iſt in den hieſigen Buchhandlungen conſiscirt worden. Die hieſigen Buchhändler mußten der Polizei beſcheinigen, daß ihnen die Beſchlagnahme der Broſchüre bekannt ſei und daß ſie ſich verpflichteten, keine dieſer Broſchüren zu verkaufen. Gonſenheim, 6. April. Nunmehr beginnt man auch hier die Graßmann'ſche Schandbroſchüre zu verbreiten. Bereits wurde ſie einer Anzahl katholiſcher Familien franko per Poſt zugeſtellt. Es ſcheint, daß man ſyſlematiſch nach dem Mainzer Adreßbuch vorgeht. Zuerſt wurde Mainz damit„beglückt“, jetzt kommen die Vororte an die Reihe, deren Namensverzeichniſſe Aufnahme im Mainzer Adreßbuch gefunden haben. Welcher Haß gegen die katholiſche Kirche mag dem Verfaſſer und den Verbreitern innewohnen, daß ſie ihre Schmutzſchrift jetzt ſogar bei der katholiſchen Land⸗ bevölkerung an den Mann zu bringen ſuchen! Aus Rheinheſſen, 6. April. In Dienheim erhängte ſich auf dem Speicher des elterlichen Hauſes die 28jährige unverheirathete Eliſe Raab.— In gleicher Weiſe endete in Bubenheim der 50jährige Landwirth Jakob Lieger, der ſich in ſeinem Schlafzimmer erhängte. Sasbach a. K., 6. April. Ein bedauernswerther Unfall, welchem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich heute Mittag an der Schiffbrücke in Rheinau. Der „Frbg. Ztg.“ wird darüber berichtet: Sechs Schiffer aus Rheinau, welche Steine zu Berg verſchifft hatten und nach⸗ her mit dem leeren Steinſchiff rheinabwärts fuhren, wollten wegen ſtarkem Strom auf dem badiſchen Rheinufer oberhalb der genannten Brücke anlanden. Da jedoch das Anlanden trotz der größten Anſtrengungen von den Schiffern nicht be⸗ werkſtelligt werden konnte, trieb das Schiff an die Brücke, wo es in Stücke ging. Fünf von den Schiffern konnten ſich auf die Brückenſchiffe retten, während der ſechſte Mann in den Wellen den Tod fand. Der Ertrunkene mit Namen Sender war 30 Jahre alt und iſt unverheirathet. Selig enſtadt, 6. April. Der Rohſtoff verein der Schuhmacher zu Seligenſtadt, e. G. m. u. H. blickt jetzt auf ſeine 26jährige Thätigkeit zurück und hat aus dieſer Veranlaſſung eine Geſchichte ſeines Entſtehens und ſeines Wirkens veröffentlicht. Die längeren Darlegungen entrollen ein treffendes Bild von genoſſenſchaftlichem einigen Ringen, Streben und Kämpfen aus den beſcheidenſten Anfängen bis zur jetzigen Ausgeſtaltung. Der Waarenumſatz bezifferte ſich in den 26 Jahren auf 1,184,180 Mark. Es wurde ein Gewinn von 77,987 Mk. erzielt. Die Geſchäftsguthaben betrugen 24,451 Mk. und die Reſerven 4676 Mk, während ſich das Garantiekapital auf 5844 Mk. beläuft. Die Ge⸗ noſſenſchaft, die einzige derartige Verbindung im Großherzog⸗ thum Heſſen, zählt jetzt 28 Mitglieder. Frankfurt a. M., 6. April. Am Donnerſtag Abend ſtürzte ſich die Frau des Landmeſſers Münzfeld mit ihren zwei Kindern, einem 10 Jahre alten Knaben und einem 2jährigen Mädchen, in den Main. Das Mädchen ertrank. Der Knabe, der ein guter Schwimmer iſt, rettete ſich ans Ufer und vermochte auch ſeine Mutter, die mehr⸗ fach verſuchte, den Knaben wieder ins Waſſer zurückzuziehen, ans Ufer zu ziehen. Eheliche Zwiſtigkeiten ſollen den Grund zu der That bilden. Die Frau wurde in Haft genommen. Gießen, 6. April. Der„Anzeiger“ ſchreibt: In einer heſſiſchen Stadt hat ſich herausgeſtellt, daß eine Firma ſett Jahren einen enormen Nutzen erzielte, ohne daß die drei Geſchäftsinhaber auch nur annähernd geſchätzt geweſen wären, bezw. wie geſetzlich vorgeſchrieben, deklarirt hätten. An Strafe und Nachzehlung werden nun den Defraudanten ſage und ſchreibe 170 000 Mark. abgefordert!— In der Nähe des„Feldſchlößchens“ wurde geſtern Mittag der Wagen des Maurermeiſters Winn von der Lokomotive eines Zuges der Bieberthalbahn erfaßt und vollſtändig zertrümmert. Das Pferd wurde 30 Meter weit geſchleift, erlitt aber nur geringe Verletzungen, während der Kutſcher ganz unverletzt blieb. Den Lokomotivführer trifft keine Schuld, da der Un⸗ fall durch das Scheuwerden des Pferdes herbeigeführt wurde. Sondernheim(Pfalz), 6. April. In einem un⸗ bewachten Augenblicke gerieth das 5jährige Söhnchen der Familie Scherer, das nebſt zwei Geſchwiſtern von einer befreundeten Familie beim Streuwerkmachen mitgenommen wurde, in den ſogen. Kleinen Rhein, ein tiefes Altwaſſer, und ertrank. Der Vater weilt in Amerika, wohin Frau und Kinder ihm demnächſt folgen ſollten. Lemberg, 6. April. In der hieſigen engliſchen Kirche ſtürzte geſtern Paſtor Grafe, als er den Kelch ergriff, um die Communion zu ertheilen, bewußtlos zu Boden, wodurch eine allgemeine Panik entſtand. Ein anweſender Arzt konſtatirte den Tod durch Herzſchlag. Sofia, 6. April. Durch die wiederholten Erdbeben ſind in vielen Städten Gebäude beſchädigt. Im Schwarzen Meer⸗Bezirk Kaltſchick find ſieben Dörfer zerſtört worden. — Sine gelungene Verwechslung. Der kürzlich verſtorbene Ernſt Eckſtein, der den Humor über alles liebte, erzählte noch wenige Wochen vor ſeinem Tode an der gemüthlichen Tafelrunde eines bekannten Leipziger Künſtler⸗ kreiſes folgende amüſante Epiſode:„Vor einiger Zeit war eine wichtige Veränderung im Haushalt eines mir befreun⸗ deten Porfeſſors vorgegangen,— ein neues Mädchen war eingezogen. Karoline war aus den ländlichen Gefilden ihrer Heimat zum erſten Male nach der Großſtadt gekommen und ließ ſich infolge ihrer von der Kultur noch wenig beleckten Willfährigkeit ſehr gut an. Denn was ihr an Leipziger Intelligenz abging, erſetzte ſie durch beſcheidenes Betragen. Und dennoch, einen Fehler hatte ſie, den ſie allerdings mit vielen ihrer Mitſchweſtern theilte,— den Hang zur Eitel⸗ keit. Karoline war in ihrem Fach Spezialiſlin. Sie bevor⸗ zugte ihr ſchönes, ſchwarzes Haar, das freilich auch das einzig Schöne an ihr blieb. Sie, die ſonſt durchaus treu und zuverläſſig war, roch manchmal verdächtig nach Parfüms, die dem Toilettentiſche der Herrſchaft entlehnt waren. Ein ⸗ mal ſogar erſchien ihr Haar über Nacht ſo künſtlich gekräuſelt, daß man ſie daran erinnern mußte, daß die Brennſcheere der Frau Profeſſor eben kein Gemeingut ſei. Vor einigen Tagen nun, als die Gnädige ſich wie gewöhnlich anſchickte, in der Küche nach dem Rechten zu ſehen, wird Karoline vermißt. Brodelnd rinnt das Waſſer aus den Töpfen, es rlecht ſtark nach übergelaufener Milch, allein die Küchenfee iſt nicht zu ſehen. Auf dem Korridore wird geſucht, in den Zimmern, nirgends eine Spur. Endlich geht die Gnädige in die Mädchenkammer. Welch ein Anblick! Auf einem Stuhle ſitzt heulend wehklagend die Vermißte und ſtarrt mit herzzerreißenden Blicken auf ihre aufgelöſte Haarfülle, die nicht wie ehedem in tadelloſem Schwarz glänzt, ſondern ſtark rötlich ſchimmert und in unordentlichen wüſten Strähnen um ihr Geſicht hängt. Auf die Frage, was denn paſſiert ſei, giebt ſie, von häufigen Wimmern unterbrochen, folgende intereſſante Erklärung: Sie hatte Tags zuvor in der Küche ein neues Schächtelchen entdeckt, auf deſſen Etiquette die mit dem Wort„Pomade“ endigende Aufſchrift über den Zweck der innen befindlichen Maſſe außer Zweifel ließ. Sobald indeß Karoline ſich beeilte, dieſe Maſſe ihren Flechten einzuverleiben, um ihnen erhöhten Werth zu geben, klebten die einzelnen Haare aneinander, ballten ſich zu gräulichen Formen zuſammen, allen Kämmen der Welt Hohn ſprechend, und die Farbe verwandelte ſich in ein ſchmutziges Rot. Und darf ich Ihnen verrathen meine Herren, was auf dem Schächtelchen ſtand, das die mit den patentierten Erzeug⸗ niſſen der Großſtadt noch zu wenig vertraute Dulcinea für bare Münze genommen hatte? Nicht mehr und nicht weniger als—„Putzpomade“!“ —„Sprich nie etwas Böſes von einem Menſchen, wenn du es nicht gewiß weißt; und wenn du es gewiß weißt, ſo frage dich: Warum erzähle ich es?“— In vorſtehendem Ausſpruch hat uns Lavater eine treffliche Lebensweisheit gegeben; würde dieſe in rechter Weiſe beachtet, es wäre viel weniger Zank und Klatſchſucht in der Welt. In jeder Kleinſtadt beklagen ſich die Bewohner über die„häßliche Klatſchſucht“, die„nirgends ſo ſehr graſſiere“, wie am Orte desjenigen, der darüber klagt. Aber der Betreffende mag ſich tröſten, die Krankheit graſſiert überall, überall giebt es Schmarotzer und Klatſchbaſen, die ihre vornehmſte Aufgabe darin erblicken, dem Nächſten etwas anzuhängen und ſeinen guten Ruf vernichten. Die Sache iſt ja ſo leicht gemacht, — mitunter genügt es, am Biertiſche ein einziges erlogenes Wort fallen zu laſſen, irgend ein Schwätzer ſchnappt es auf, hängt es, mit vielen Zuthaten präparirt, an die große Glocke, das„Gerücht“ iſt da, es tritt ſeinen Lauf an, den guten Ruf ehrlicher Menſchen begrabend. Wurden ſich nun„die Leute“ beim Erzählen eines ſolchen Gerüchtes an das oben angefügte Wort Lavaters erinnern und ſich fragen:„Iſt das auch wohl gewiß?— Iſt es nicht blos leeres Geſchwätz?“ ſo wäre das von dem Erſten mitunter wohl unabſichtlich ge⸗ ſprochene Wort nicht ſo gefährlich, aber„man“ erzählt ja ſo gerne über den Nächſten, und forſchſt du dann nach, wer denn eigentlich der Urheber kleinlicher Klatſchereien in den Ortſchaften iſt, ſo kommſt du zu keinem Reſultat,—„man ſagt es“ eben, und„man hat es gehört“...., aber wer ſich hinter dieſen leeren Ausreden verborgen hält, das erfährſt du in den ſeltenſten Fällen. Redaktion, Druck und Verlag von W. 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Wüßte er, was der Chef mit ſeiner Entſendung nach hier bezweckte, wüßte er vor allem, daß ſein verliebter Sohn hinter dieſer Comödie ſteckte, dann würde er ſich der Ausführung ſeines Auftrages mit allen Mitteln entgegengeſtemmt haben, denn daß er Ver⸗ langen tragen ſollte, mich nach langen Jahren mal wieder zu ſehen, das iſt nicht wohl anzunehmen. Reue über ſeine einflige unlautere Handlungsweiſe wird er wohl ſchwerlich empfinden.“ Der Förſter erhob ſich. Erneſtine war durch ſeine Worte ſchnell wieder beruhigt. Was die Behörde von ihm ver⸗ langte, wollte er ja thun, und da ſeine Bereitwilligkeit ficherlich den allerbeſten Eindruck auf den Herrn Rath machen müßte, ſo würde dabei auch ihre Sache gewinnen. O der Herr Rath mochte nur kommen, ſie fürchtete ihn nicht. Zufrieden mit dem, was ihr der heutige Morgen brachte, ging ſie hoffnungsfreudig an ihre Arbeit. Die leichtgläubige Jugend ſieht ja alles in viel heiterem Lichte als das bedächtige Alter, beſonders wenn es ſich um die Erfüllung eines Herzenswunſches handelt. Erneſtinens Geduld wurde indes auf eine harte Probe geſtellt. Der Herr Rath ließ ſich weder am erſten noch am zweiten Tage nach dem Eintreffen der Briefe dlicken, und heute, am dritten Tage, es war der letzte Tag in der Woche, würde er ſicherlich nicht mehr kommen. Ihr Muth entſank ihr mehr und mehr. Morgen war es Sonntag und an ſolchem Tage pflegen die Herren keine Reviſtonen auf dem Lande abzuhalten, ſondern es ſo einzurichten, daß ſie an dieſem Tage wieder bei den Ihrigen ſein können. Auch der Förſter kam zu der Ueberzeugung, daß ſein Vorgeſetzter, wegen deſſen Anmeldung er ein dringliches Geſchäft in der Stadt mehrere Tage ſchon aufgeſchoben hatte, heute nicht mehr eintreffen würde; er begab ſich deßhalb am Nachmittage nach Altvörde. Vorher äußerte er noch gegen Erneſtine, welche ihn von dem Gange zur Stadt abzuhalten verſuchte: „Ich werde mich gar nicht wundern, wenn der Herr jetzt gar nicht mehr kommt. Der ſcheint hinter die Liſt ſeines Sohnes gekommen zu ſein, und iſt wahrſcheinlich längſt wieder nach Hauſe gedampft was mir auch recht iſt.“ Erneſtine war dem Weinen nahe. Sollte ſich auch dieſe ſetzte Hoffnung wieder nicht erfüllen? Mar hatte ihr ſeitdem er wieder im Elternhauſe weilte, jeden Morgen einen Brief geſandt und ſie in jedem derſelben dringend gebeten, ihm ſofort telegr=phiſch mitzutheilen, ob der Vater dort eingetroffen ſei, ob er mit ihrem Vater wegen ihrer Herzensangelegendeit geredet babe und was zu hoffen wäre. Nun lief in zwei Tagen ſein Urlaub ab und danach reiſte er wieder fort, ohne ſie geſehen zu haben und ohne die geringſte Ausſicht auf Verwirklichung ſeines Wunſches mitzunehmen. Eine Reiſe nach Eichrode durfte er, wie die Verhältniſſe lagen nicht wagen; ihr Vater würde ihn höchſt kühl empfangen und ihm jeden perſönlichen Verkehr mit ihr verbieten. Und es war auch beſſer, wenn er nicht kam, ſein Erſcheinen würde ſie nur beunruhigen und erregen und ihr Leid vergrößern. (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Wer ſeine Dummheit verbergen kann, Iſt wahrlich nicht der duͤmmſte Mann. Wer mit Ehren worden alt, Hat ſein Leben wohl bezahlt. Die Wahrheit liebt zwar Frieden, Doch mit der Thorheit nicht. Eitles Klagen und Wimmern Wird dir die Not nur verſchlimmern, Lege nur gleich die Hände an, So haſt du das Schlimmſte ſchon abgethan. Bis hierher! Sieh', der Menſch hat ſeine Grenzen, Grenzen, über die hinaus Sich ſein Muth im Staube windet. Seiner Klugheit Aug' erblindet, Seine Kraft wie Binſen bricht, Und ſein Inn' res zagend ſpricht: „Bis hierher und weiter nicht!“ Albumblatt. Ewig ſoll die Liebe dauern, Dauern über Raum und Zeit, Nicht bis an die Kirchhofsmauern Wie der Erde Eitelkeit. Nicht wie Blumen die erblaſſen, Schnell verwelken in der Zeit— Ewig ſoll ſie uns umfaſſen, Stets in gleicher Innigkeit! Ewig! dieſes zu erklären, Ach vermag kein Menſchenwort! Aber ewig ſoll ſie währen, Ewig uns in Gottes Hort! Ewig, ohne jede Wende, So lang lebet unſer Geiſt; Ewig, ewig ohne Ende Uns die Liebe lieben heißt! Die Atheiſten. Und ob ſie's tauſendmal verleugnen. Wir wiſſen doch, was ihnen fehlt, Wir ſehen klar, was ihnen täglich Die tief verirrte Seele quält. Es treibt ſie heim zum Morgenrothe Des Glaubens mit verborg'ner Macht, Sie möchten, ach, ſo ſehnend gerne Entfliehen ihrer Herzensnacht. Jedoch ein Alp hält ſie gefangen, Ein Alp, der Hochmuth iſt genannt, Der in der Gottesleugnung Ketten Ihr bebend Herz mit Höhnen bannt. Wohl möchte noch die kranke Seele Erheben ſich zum wahren Licht, Der Alp der ſchnöden Eigenliebe Und falſchen Scham erlaubt es nicht! veiiger Venn a 890 sich ice beachte t, el. Ju ß iche am Orte Mag ſih hai 65 Auch b ſeilen gemacht, algen a uf, 0 Ue, Paſſende Geſchenke für Erſtkommunikanten! Empfehle eine reichhaltige Auswahl Gebet und Geſangbüchern in einfachen und feinen Einbänden. Wilh. Wingener Rathhausſtraße. Sauen Fadeplatu,) 1. 1 neben d. Ndlser Hel. ., G,,. . 3 e e e .— Tete rde. Ortsgewerbeverein Viernheim. Bekanntmachung. Sonntag, den 21. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, findet im Zeichenſaale(Gaſthaus zur Vorſtadt 2. Stock) die Aufnahme der neu angemeldeten Zeichen⸗ ſchüler ſtatt. Aufgenommen werden nur Knaben von über 12 Jahren. Anmeldungen ſind bis zu genanntem Tage bei dem Rechner Herrn J. Zoller 1. zu machen; ſpätere Anmeldungen bleiben unberückſichtigt. Das Schulgeld beträgt für Söhne von Mitgliedern 50 Pfg., von Nichtmitgliedern Mk. 1.— pro Monat. Unbe⸗ mittelten und Waiſen kann auf Erſuchen der Eltern oder Vormünder das Schulgeld durch den Vorſtand zum Theil erlaſſen werden. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß von jetzt ab alle An⸗ und Abmeldungen ſowohl der Ortsgewerbvereins⸗ Mitglieder, wie auch der Schüler nur bei obengenanntem Herrn zu geſchehen haben, da ſonſt im erſten Falle die An⸗ meldungen unberückſichtigt bleiben und im anderen Falle die Beiträge weiter geleiſtet werden müſſen und die Säumigen dieſe Schuld ſich ſelbſt beizumeſſen haben. Fur die Mitglieder beginnt das neue Rechnungsjahr wieder am 1. April und haben dieſelben das ganze Jahr Mk. 4.— zu entrichten, welche in Quartalserhebungen 3 40⁴ rechnet werden. Der Vorſtand. Neue Dampfäpfel feinſte Marke, per Pfund 30 Pfg. feinſte Obſt⸗Melange per Pfund 40 Pfg. feinſte Obſt- und Gemüſe-Conſerven empfiehlt unter Garantie fuůͤr gute Waaren in verſchiedenen Qualitäten u. Packungen billigſt. H. Feitler Sohn. Darmstädter Pfefde-L08 à 1 Mark zu haben bei Wilh. 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April, Abends halb 9 Uhr findet im Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer eine außer⸗ ordentliche Ueneral-Versammlung ſtatt. Tages⸗ Ordnung: 1. Unſere Fahnenweihe betreffend 2. Verſchiedenes Die Herren Mitglieder werden erſucht, vollzählig zu erſcheinen.— Wir machen auch darauf aufmerkſam, daß in dieſem Monat die Gauſteuer pro 1901 erhoben wird. Der Vorſtand. SSS 2 8 Soeben erſchien: 0 AZubiläums-Büchlein. 5 2 1 2 2 2 2 Anleitung und Gebete zur Gewinnung 0 0 des von unſerem Heiligen Vater 5 2 Leo XIII. für das Jahr 1901 be⸗ 8 3 willigten Jubiläumsablaſſes. r . Zum Beſten des Bonifatius⸗Vereins 9 95 herausgegeben von 8 3 Joh. Jak. Hanſen, Pfarrer. 68 0 Mit kirchl. Druckerlaubniß. 64 Seiten. 5 65 Preis 15 Pfennig. 2 2 2 0 7 8 Zu haben in der 2 Buchhandlung W. Bingener 8 8 Nathhausſtraße. 2 32322ͤ 13 Special- Geschäft flir Damen- Mäntel bl. jezt O l, Nr. 2, Neubau.— Breitestrasse. Rosenbaum MHannheim Das Lager 375 iſt ſortirt von den billigſten Waaren bis zu den beſten. 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Mit Rückſicht auf die zur Zeit beſtehende trockene Witterung ſind wir veranlaßt, die Angehörigen des Kreiſes dringend davor zu warnen, ohne ausdrückliche Geneh⸗ migung der zuſtändigen Oberförſterei in oder au Waldungen Feuer anzuzünden. Namentlich ermahnen wir die Eltern, ihre Kinder nicht unbeaufſichtigt in Wäldern umherlaufen zu laſſen. Die hier einſchlagenden Strafbeſtimmungen ſind außer den die vorſätzliche Brandſtiftung betreffenden folgende: Reichsſtrafgeſetzbuch S 309:„Wer durch Fahrläſſig⸗ keit einen Brand der in§§ 306 und 308 bezeichneten Art (Auch Inbrandſetzung von Waldungen) herbeiführt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 900 Mark beſtraft.“ § 368 Ziffer 6:„Mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark Wir suchen schulengtlassene Madchen die das Corsefnähen sflernen wollen und Zalen nunmehr die elste Leit Taglohn. Corset fabrik Herbst Mannheim. Bettnässen-Heilung garautirt ohne geringſte Be⸗ ſchwerden. Freizuſendung ärztl. Anerkennungsſchreiben u. 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Bingener Papier⸗Handlung. r e oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft wer an ge⸗ fährlichen Stellen in Wäldern Feuer anzündet.“ Forſtſtrafgeſetz Art. 66:„Iſt ein mit oder ohne Er⸗ laubnis der Forſtbehörde angezündetes Feuer verlaſſen worden, ehe ſolches gänzlich ausgelöſcht war, ſo trifft den Schuldigen blos darum eine Strafe von 1.80 Mark.“ War das Feuer in jungen, unter 40 Jahre alten Schlägen angezündet, ſo tritt eine Strafe von 6.90 M. ein. Unter Umſtänden haben auch die Eltern, Vormünder, Dienſtherren u. ſ. w. für die Handlungen ihrer Untergebenen zu haften. Auf Grund des Artikels 79 der der Kreis⸗ und Provinzialordnung wird das Rauchen in Waldungen außerhalb der Staatsſtraßen, Kreisſtraßen und chauſſirten Ortsverbindungswege verboten. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot werden mit Geldſtrafe bis zu 90 Mk. beſtraft. Die Schulvorſtände werden erſucht, die Kinder durch die Lehrer im Sinne gegenwärtiger Bekanntmachung eindring⸗ lich belehren und verwarnen zu laſſen. Heppenheim, den 23. März 1901. Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. Sonntag, den 14. April 1901, unmittelbar nach dem Nachmittagsgottesdienſt halb 4 Uhr findet im Betſaal der evangeliſchen Gemeinde dahier die Wahl der Gemeindevertretung für die evangeliſche Gemeinde Viernheim ſtatt. Zu zahlreicher Betheiligung wird hierdurch eingeladen. Stimmberechtigt ſind die 25 Jahre alten, wählbar da⸗ gegen nur die 30 Jahre alten Gemeindemitglieder der evan⸗ geliſchen Gemeinde Viernheim. 427 Es ſind 12 Gemeindevertreter zu wählen. Der proviſoriſche Vorſtand d er evangeliſchen Gemeinde Viernheim. Bekanntmachung. Nächſten Mittwoch, den 10. und Donnerstag, den 11. April wird an Receßholz weiter abgegeben. Aufl.⸗Betrag Kiefern⸗Kuüppel als Reſt des kleinen Mk. Pfg. Loosholzes von Michael Hoock 9. Witwe bis Johann Burkert 1. 20„ Kiefern- Wellen von Johann Kiß 3. bis Johann Adam Kalt 1.—„ Kiefern⸗Stöcke von Peter Sax 2. bis Friedrich Kühlwein 5. Eichen ⸗Stöcke Kaspar Froſchauer 4. und Leonhard Froſchauer 1. Viernheim, den J. April 1901. Jöſt, Gemeinde⸗Einnehmer. 429 6 Bekanntmachung. Die Abfuhrſcheine von der letzten Holzabgabe konnen nur noch bis zum nächſten Montag ohne Mahnkoſten eingelöſt und das 5. und 6. Ziel Communalſteuer bis zum gleichen Tage ohne Pfaudkoſten bezahlt werden. Viernheim, den 9. April 1901. Jöſt, Gemeinde⸗Einnehmer. d. Tlmann-Matter Atelier für Photographie und Malerei MANNHEIM p 7, 19 1210 Heidelbergerstrasse. 2 Eilfrachtbriefe 2 ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. 60„ 60„ 430 Telephon 570. Die Buch- Handlung von Waneim Bingener, Rathhausstr. empfiehlt zum bevorstehenden neuen Schuljahr: Fibeln, Leſebücher, Bibliſche Geſchichte, Katechismen, Sprachlehre, Realienbücher, Liederbücher, Atlas, Nechenhefte, Einmaleinsblãtter, Zeichenblocks(heſſiſche), Schreibhefte, Nr. 17(mit Ningzeichen), Diarien, Schiefertafeln(kleine und große), Tafel⸗ ſchwamme, Schwammdoſen, Liniale Afarbig 40 om. 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Baureis 3. 1 Paar Einleg⸗Schweine ſowie einen Haufen Dung hat zu verkaufen 428 Georg Franz, Blauhutſtr. Reife Milchschwoeing hat zu verkaufen 424 Mich. Fettel 3. Wwe. Fiſchersgaſſe. hohler Annschmelz beseitigt sicher sofort „Kropp's Zahnwatte“ 20% Carvacrolwatte) à Fl. 50 Pfennig nur echt in Viernheim in der Apotheke. 1186 Empfehle guß⸗ u. ſchmiedeiſerne Herde in größerer Auswahl, ſowie Oefen, Keſſel, Dach⸗ fenſter, Kamin ieber, Hacken, Spaten, Schan⸗ feln, Dunggabeln, Ketten Stifte, Drahtgeflechte und ſ onſtige Eiſeuwaaren zu billigen Preiſen. 405 Ad. Rhein Spengler. * f 5 1 1 5 the Un zun 400 Geld, Zeit und Arbeit ſpart wer das ſeit Jahren bewährte„Maggi zum Würzen“ verwendet, denn wenige Tropfen genügen, um augenblicklich ſchwachen Suppen, Daueen, Ragouts, Gemüſen u. ſ w. überraſchenden, kräftigen Wohlgeſchmack zu geben und die Verdauung wohlthuend anzuregen. 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Dp,,— hw= (Zu haben, wie auch Maggi's Bouillon⸗Kapſeln und Maggi's 409 die e een 2 hochfeines zum Ausſchank. 0 0 0 0 N 1 N 0 8 N N 0 0 0 N N —————————— w——— Apotheke. Der verehrlichen Einwohnerſchaft zur gefl. Mittheilung, daß während des Sommerhalbjahres die Apotheke von Morgens 7 Uhr bis Abends 9 Uhr geöffnet iſt. In der Zeit von 9 Uhr Abends bis 7 Uhr fruͤh iiſt ſtets Kinlaß mittelſt der Nachtglocke möglich. Der Mindeſtpreis für Arzneimittel die in der Zeit von 9 Uhr Abends bis 7 Uhr Morgens abgegeben werden, iſt von Gr. Regierung auf 50 Pfg. feſtgeſetzt worden. 2 Weitzel. L. eee Uürmacber vis-à-vis der„Vorstadt“ 8 empfiehlt ſein großes Lager in N p Unren und Goldwaaren 8 5 jeder Art.. Optiſche Artikel. Elektriſche Leitungen etc. etc. zu billigſten Concurrenzpreiſen. 356 f 2 ane Garantie. Halte mich in allen orten Schuhwaaren empfohlen und verkaufe zu noch nie dageweſenen billigen Preiſen. Bitte meine Schaufenſter zu beachten. Hochachtungsvoll! 389 G. V. Hook I., Schuhbazar Waſſerſtraße. .. nnn. Weinhandlung ö von Gg. Mühlum, Beusbeim.; Lager in 15 z ſelbſtgekelterten Wergſträßer u. Aheinpfälzer Weinen. Preislage 0.50 bis 1 Mk. pro Liter. Aufträge beliebe man an Glöckner V. Hofmann 6. zu richten. 713 WW. Wa www... rererereereen. * * Lee 2 —— . ferner bringe meine Schrotmühle ebenfalls in Erinnerung. 2 1 eee, 5 Modell⸗Hut⸗Ausſtellung. Bei Beginn der kommenden Saiſon erlaube ich g mir ergebenſt anzuzeigen, daß ſämmtliche Neuheiten n u. Kinderhüten 5 eingetroffen ſind. 378 Anna Roos 00 Modes. eee —8 Aecht Neuwieder Doppel-Kümme! Alleinige Niederlage bei H. Leitler Sohn. g. Tilmann-Mafter Atelier für Photographie und Malerei MANNHEIM P 7, 19 Telephon 570. 1210 Heidelbergerstrasse. Suüperbe-Fahrradwerk Christiansen& Dussmann, Mannheim liefern Fahrräder in erstklassiger Ausstattung. Vertreter fur Viernheim& Umgegend: Jak. Schalk I.& Leonh. Hook II. b 5 0 ae n N 5 N aufweiſt. Beide Fonds beziffern ſich auf 114.930 Mk. 16 Pf.; die Prämieneinnahme betrug rund 281,000 Mk.; die Ver⸗ ſicherungsſumme 6,555,137 Mk. Die Geſellſchaft verſichert zu feſten Prämien ohne Nachſchußpflicht der Mitglieder und erſetzt ohne Zuſchlagsprämie bei Pferden außer Totalſchäden auch den Minderwerth durch dauernde Lahmheit. Die durchaus ſolid geleitete Anſtalt kann beſtens empfohlen werden. Landwirtſchaftliches. Der große Vorteil, welcher ein richtig durchgeführter Samenwechſel zur Folge hat, wird von vielen Landwirten, beſonders von den kleinen Beſitzern, noch viel zu wenig gewürdigt. Abgeſehen davon, daß immer wieder neue und darunter auch wertvolle Sorten gezüchtet werden, und es ſchon deshalb geboten erſcheint, von Zeit zu Zeit neue Sorten zu probiren, iſt ſchon ein einfacher Saatgutwechſel von Samen aus anderem Boden von zuverläſſigen Land⸗ wirten bezogen, gewöhnlich von gutem Erfolge begleitet. In größeren Gutswirtſchaften hat man das längſt eingeſehen und wechſelt dort oft den Samen von Getreide, Rüben, Kartoffeln uſw. Ganz beſonders bei Kartoffeln macht ſich ein öfterer Saatgutwechſel gut bezahlt, da dieſe ſehr ſchnell ausarten, weil ſie ſich nicht wie die Getreidearten, durch ihren Samen, ſondern durch die Knollen fortpflanzen, und ausgeartet nur geringe Erträge bringen. Ein öfterer Saatgut⸗ wechſel iſt deshalb bei Kartoffeln ſehr zu empfehlen. Litterariſches. — Für Jäger und Naturfreunde. Schnepfen⸗ ſtrich, Birk⸗ und Auerhahnbalz, Vogelzug, Krähenhütte, die Horſtjagd, Vertilgung des Naubzeugs im Frühling und Sommer, Pürſche auf den Rehbock, die Blattjagd, die Feiſtzeit des Rot⸗ und Damwildes, die Hühnerjagd, die Entenjagd, die vielen hochintereſſanten, hochpoetiſchen und lehrreichen Themata, welche der Frühling und Sommer über das Waidwerken und was dazu gehört, über die Kynologie, Fiſcherei und über die geſammte Naturkunde bietet, alſo das lehrreichſte und werthvollſte Material für jeden Jäger und Naturfreund, geht allen denen verloren, welche in den Frühlings⸗ und Sommermonaten ihre Jagdzeitung nicht zu beſtellen pflegen, ſondern das Abonnement erſt erneuern, wenn im Herbſt die Treib⸗ und ſonſtigen Herbſt⸗ und Winter⸗ jagden wieder ihren Anfang nehmen. Im eigenen Intereſſe der Betreffenden kann vor ſolchen falſchen Beginnen nur dringend gewarnt werden. Beſonders auf den in Cöthen (Anh.) erſcheinende„St. Hubertus“ bezieht ſich das oben Geſagte, der wie kein anderes ähnliches Fachblatt über die oben angeführten Themata die beſten Aufſätze bringt. Wer aber den wöchentlich erſcheinenden„St. Hubertus“ noch nicht kennen ſollte, dem kann nur zu einem Probeabonnement für das begonnene Quartal, das man bei jeder Poſtanſtalt zum Preiſe von 1,85 bewerkſtelligen kann, gerathen werden. Briefkasten der Nadaktion. L. F. hier. Die geſetzlichen Beſtimmungen über die Lehrlingsverhältniſſe treten am 1. April d. J. in Kraft, diejenigen über Führung des Meiſtertitels am 1. Oktober. Vom 1. April ab darf nur derjenige von uns Lehrlinge annehmen und ausbilden, der ſein 24. Lebensjahr vollendet und ſein Handwerk mindeſtens drei volle Jahre hindurch praktiſch erlernt hat, und der dann ordnungsmäßig auf ſeine Kenntniſſe geprüft und zum Geſellen und dann zum Meiſter geſprochen worden iſt. Kann einer alſo das Beſtehen der Geſellenprüfung nicht nachweiſen, ſo wird er vom 1. Oktober ab auch nicht zur Meiſterprüfung zugelaſſen, er darf ſich alſo folglich auch nicht„Meiſter“ nennen, ſei es am Bier⸗ tiſch oder auf ſeinen Geſchäftsdruckſachen, oder ſonſtwo, er darf auch keine Lehrlinge heranbilden. Diejenigen Hand⸗ werker, die bereits ſeit Jahren ſelbſtſtändig find oder eine Stellung als Werkführer ꝛc. bekleidet haben, dürfen auch fernerhin ohne Weiteres Lehrlinge halten. An G. Ihre Meinung, daß der deutſche Handel mit Ch ina und Japan nur unweſentlich ſei, wird ſchon durch die Thatſache widerlegt, daß allein in Hamburg im vorigen Jahre 44 deulſche Schiffe mit 134 000 Tonnen Inhalt aus genannten Ländern eintrafen. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Mannheimer Marktbericht vom 3. April. Stroh per Ztr. M. 2.50 bis M. 3.50, Heu M. 4.— bis M. 4.50, Kartoffeln M. 3.— bis M. 3.50 per Ztr., Bohnen per PfdDb.— Pf., Blumenkohl per Stück 25 bis 35 Pf., Spinat per Portion 00—00 Pf., Wirſing per Stück 0—00 Pf., Rothkohl per Stück 20—25 Pf., Weißkohl per Stück 25— 30 Pf., Weißkraut per 100 Stück 0 M., Kohl⸗ rabi 3 Knollen 0 Pf., Kopfſalat per Stück 15— 20 Pf., Endivienſalat per Stück 25— 30 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 8—12 Pf., Zwiebeln p. Pfund 6—8 Pf., rothe Rüben per Portion 8 Pf., weiße Rüben per Portion 0 Pf., gelbe Rüben per Portion 6 Pf., Car⸗ rotten per Buͤſchel O0 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 00—00 Pf., Meerrettig per Stange 15—20 Pf., Gurken per Stück 00—00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 00—000 Pf, Aepfel per Pfd. 10— 15 Pf., Birnen per Pfd. 15—25 Pf., Pflaumen per Pfd. 00 Pf., Zwetſchen per Pfd. 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pf., Trauben per Pfd. 00—00 Pf., Pfirſiche per Pfb. 0— 00 Pf., Aprikoſen per Pfd. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 00—15 Pf., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pf., Eier p. 5 Stück 35 Pf., Butter p. Pfd. 1.20—1.30 M., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 50—60 Pf., Hecht per Pfd. 1,30 Mk., Barſch per Pfd. 70— 80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 40 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 30 Pf., Haſe per Stück 0.00— 0.00 M., Reh per Pfd. 0.00—0.00 M., Hahn(g.) p. Stück 1.50 bis 2 M, Huhn(jung) per Stück 1,50—2 M., Feldhuhn per Stück 0.00—0.00 M., Ente per Stück 2.00— 5.00 M., Tauben per Paar 1.20 M., Gans lebend per Stück 0—0 M., geſchlachtet per Pfd. 00—00 Pfg., Spargel 0—00 Pf. Maudoif Lücke, 5 ap 28e Weinen Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. 5 8 ue 8 5 2 7 Frede platt,) 1. 4 neben d. PfIIrer Hel. .A., SA,. gen. 1 en. HNA, O. rats.. oda. Tepe 186:„ente Fran. Oeffentlicher Dauk dem Herrn Frauz Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen, N.⸗Oe., k. u. k. Hoflieferant, Erfin⸗ der des antirheumatiſchen und antiarthri⸗ tiſchen Blutreinigungsthees. Blutreinigend für Gicht und Rheumatismus. Wenn ich hier in die Oeffentlichkeit trete, ſo iſt es deßhalb, weil ich es zuerſt als Pflicht anſehe, dem Herrn Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen, k. u. k. Hoflieferant, meinen innigſten Dank auszuſpre⸗ chen für die Dienſte, die mir deſſen Blutreinigungsthee in meinem ſchmerzlichen rheumatiſchen Leiden leiſtete, und ſodann, um auch andere, die dieſem gräßlichen Uebel anheimfallen, auf dieſen treff⸗ lichen Thee aufmerkſam zu machen. Ich bin nicht im Stande, die marternden Schmerzen, die ich durch drei volle Jarre bei jeder Witterungsaͤnde⸗ rung in meinen Gleberu ätt, zu ſchildern, und von denen mich weder Heilmittel, noch der Ge⸗ brauch der Schwefelbäder in Baden bei Wien be⸗ freien konnten. Schlaflos wälzte ich mich Nächte durch im Bette herum, mein Appetit ſchmälerte ſich zuſehends, mein Ausſehen trübte ſich und meine ganze Körperkraft nahm ab. Nach vier Wochen langem Gebrauch oben genannten Thees wurde ich von meinen Schmerzen nicht nur ganz befreit und bin es jetzt noch, nachdem ich ſchon ſeit ſechs Wochen keinen Thee mehr trinke, auch mein körperlicher Zuſtand hat ſich gebeſſert. Ich bin feſt überzeugt, daß Jeder, der in ähnlichen Leiden ſeine Zuflucht zu dieſem Thee nehmen, auch den Erfinder deſſen, Herrn Franz Wilhelm, ſo wie ich, ſegnen wird. In vorzüglichſter Hochachtung Gräfin Butſchin⸗Streitfeld, Oberſtlieutenants⸗Gattin. Beſtandtheile: Innere Nußrinde Wallnußſchale 56, Ulmenrinde 75, Franz. Orangen⸗ blätter 50, Eryngiiblätter 35, Scabioſenblätter 56, Lemusblätter 75, Bimmſtein 1.50, rothes Sandel⸗ holz 75, Bardannawurzel 44, Caruxwurzel 3.50, Radic. Caryophyll. 3.50, Chinarinde 3.50, Eryngiiwurzel 57, Fenchelwurzel(Samen) 75, Graswurzel 75, Lapathewurzel 67, Süßholz⸗ wurzel 75. Saſſaparillwurzel 35, Fenchel, röm. 3.50, weiß. Senf 3.50, Nachtſchattenſtengel 75. Anzeigen. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Joſeph Martin 3. dahier zum Erſatzmitglied der Sachverſtändigen⸗Commiſſion für den Wildſchadensbezirk Viern⸗ heim ernannt und als ſolcher verpflichtet worden iſt. Viernheim, den 4. April 1901. 412 Gr. Büͤrgermeiſterei Viernheim. J Pfützer. Bekanntmachung. Die Rechnung der Gemeindekrankenverſicherung Viern⸗ heim pro 1900 nebſt dazu gehörigen Belegen liegt von heute an acht Tage lang zur Einſicht der Intereſſenten auf unſerem Büreau offen. Viernheim, den 6. April 1901. 417 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Nachſtehende Bekanntmachung dringen wir hiermit zu öffentlichen Kenntnis und genauer Darnachachtung. Viernheim, den 5. April 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Bekanntmachung. Mit Rückſicht auf die zur Zeit beſtehende trockene Witterung ſind wir veranlaßt, die Angehörigen des Kreiſes Waldungen Feuer anzuzünden. Namentlich ermahnen wir die Eltern, ihre Kinder nicht unbeaufſichtigt in Wäldern umherlaufen zu laſſen. Die hier einſchlagenden Strafbeſtimmungen ſind außer den die vorſätzliche Brandſtiftung betreffenden folgende: Reichsſtrafgeſetzbuch§ 309:„Wer durch Fahrläſſig⸗ keit einen Brand der in§§ 306 und 308 bezeichneten Art (Auch Inbrandſetzung von Waldungen) herbeifuͤhrt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldſtrafe bis zu 900 Mark beſtraft.“ § 368 Ziffer 6:„Mit Geldſtrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft wer an ge⸗ fährlichen Stellen in Wäldern Feuer anzündet.“ Forſtſtrafgeſetz Art. 66:„Iſt ein mit oder ohne Er⸗ laubnis der Forſtbehörde angezündetes Feuer verlaſſen worden, ehe ſolches gänzlich ausgelöſcht war, ſo trifft den Schuldigen blos darum eine Strafe von 1.80 Mark.“ War das Feuer in jungen, unter 40 Jahre alten Schlägen angezündet, ſo tritt eine Strafe von 6.90 M. ein. Unter Umſtänden haben auch die Eltern, Vormünder, Dienſtherren u. ſ. w. für die Handlungen ihrer Untergebenen zu haften. Auf Grund des Artikels 79 der der Kreis⸗ und Provinzialordnung wird das Rauchen in Waldungen außerhalb der Staatsſtraßen, Kreisſtraßen und chauſſirten Ortsverbindungswege verboten. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot werden mit Geldſtrafe bis zu 90 Mk. beſtraft. Die Schulvorſtände werden erſucht, die Kinder durch die Lehrer im Sinne gegenwärtiger Bekanntmachung eindring⸗ lich belehren und verwarnen zu laſſen. Heppenheim, den 23. März 1901. Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. Bekanntmachung. Das diesjährige Erſatzgeſchäft findet ſtatt am 9 Lamstag, den 20. April d. 28. 1 Vormittags 7 Uhr auf dem Rathhauſe zu Heppenheim für die Militärpflichtigen aus den Gemeinden Viernheim und Ober⸗Laudenbach. Montag, den 22. April d. Is., Vormittags 8 Uhr auf dem Rathhauſe zu Heppenheim findet die Looſung für den Aushebungsbezirk Heppenheim ſtatt. Den Militärpflichtigen bleibt es uͤberlaſſen, ob ſie bei der Looſung erſcheinen wollen oder nicht. Es werden hierdurch alle Zurückgeſtellten und Dis⸗ poniblen aus früheren Jahrgängen, Alle, welche ſich zur Muſterung noch nicht geſtellt, oder welche keine anderen Militär⸗Legitimationen als einen Looſungsſchein in Händen haben, im Kreiſe Heppenheim aufgefordert, ſich an den vor⸗ bezeichneten Tagen in den angegebenen Lokalitäten zu Heppen⸗ heim zur Muſterung einzufinden. Die Militärpflichtigen haben in ordentlichem Anzuge und reinlich an Körper und in Bekleidung zu erſcheinen. Die ſchon in früheren Jahren Gemuſterten haben ihren Looſungsſchein mitzubringen, widrigenfalls auf Koſten der⸗ ſelben eine neue Ausfertigung beſchafft wird. Diejenigen Militärpflichtigen, welche ohne genügenden Entſchuldigungsgrund ſich zur Muſterung nicht ſtellen, haben die Nachtheile zu erwarten, welche für dieſen Fall in der Wehrordnung angedroht ſind. Dieſelben verlieren insbeſondere die Berechtigung an der Looſung Theil zu nehmen, bezw. das an der früher er⸗ haltenen Loosnummer erwachſene Recht, ſowie die aus Re⸗ klamationsgründen erwachſenen Anſprüche und werden neben einer Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder verhaͤltnißmäßiger Gefängnißſtrafe vorzugsweiſe zum Militärdienſt herangezogen. Militärpflichtige, welche bei ihrem Namensaufrufe im Muſterungslokale nicht anweſend ſind, werden mit einer Geld⸗ ſtrafe bis zu 30 Mark oder verhältnißmäßiger Gefängniß⸗ ſtrafe belegt und verlieren das Recht an der Looſung Teil zu nehmen. Die Geſuche um Zurückſtellung oder Befreiung vom Militärdienſt müſſen, ſoweit dies noch nicht geſchehen iſt, baldigſt bei den Großh. Bürgermeiſtereien oder ſpäteſtens im Muſterungslokale ſelbſt vorgebracht werden. Im letzteren Falle müſſen jedoch alle vorgeſchriebenen Zeugniſſe beglaubigt zur Hand ſein. Auf die Verheißung eines nachträglich zu führenden Beweiſes wird keine Rückſicht genommen. Die Eltern oder Brüder der Militärpflichtigen, auf deren Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit der Anſpruch auf Zurück⸗ ſtellung des Militärpflichtigen begründet wird, haben behufs ihrer ärztlichen Unterſuchung vor der Erſatz⸗Kommiſſion mit dem betr. Militärpflichtigen zu erſcheinen und ſiud durch die Großh. Bürgermeiſtereien ſpeziell dazu einzuladen. Heppenheim, den 1. Marz 1901. Der Civilvorſitzende der Großh. Erſatz. Commiſſion Heppenheim. 364 Dr. Göttelmaun. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß bei Gelegen⸗ heit der Muſterung Umzüge mit Muſik und Fahnen am Muſterungs⸗ ſowie im hieſigen Orte und in Wirthshäuſern nicht geſtattet ſind. Zuwiderhandlungen werden unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 29. März 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Pfützer. Pfützer. 413 Betreffend: Die Verhütung von Waldbränden! dringend davor zu warnen, ohne ausdrückliche Geneh⸗ migung der zuſtändigen Oberförſterei in oder an N22 N 00 5 Nein geit en 0 helle urg dar löbnf derb Auf Neuf