100 518 — 123 Hiernheiner Anzeiger Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Sams tas (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Jnſertions-Organ. Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. KReklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Ar. 36. Mittwoch, den 8. Mai 1901. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 17. Jahrgang — Eine Folge des Transvaalkrieges. — Es iſt unſeren Leſern bekannt, daß das engliſche Parlament den einſchneidenden Beſchluß gefaßt hat, die Kohlenausfuhr mit einem Zoll zu belegen, um dadurch einen Theil der immenſen Koſten, die der Burenkrieg verſchlingt, aufzubringen. Dieſer Beſchluß hat in England eine große Erregung zur Folge gehabt, beſonders ſowohl in den Kreiſen der Kohlengrubenbeſitzer wie auch in denen der Kohlen⸗ arbeiter. Bereits haben eine Anzahl Proteſtverſammlungen in den letzten Tagen ſtattgefunden, aber dieſelben blieben völlig unbeachtet ſeitens der engliſchen Regierung. Infolge⸗ deſſen hat der Grubenarbeiterverband nunmehr in einer von Deleg irten aus ganz England beſchickten Verſammlung, die am letzten Mittwoch in London ſtattfand, den Beſchluß gefaßt, dafür einzutreten, daß alle Grubenarbeiter die Arbeit einſtellen, falls nicht der Kohlenausfuhrzoll zurückgezogen werde. Auf einer weiteren Verſammlung am 7. Mai ſoll über die Frage endgiltig Beſchluß und der Termin der Arbeitseinſtellung feſigeſetzt werden. Dieſes Vorgehen der Kohlenarbeiter, die eine Schädigung ihrer Intereſſen fürchten infolge des Kohlenausfuhrzolles, kommt der engliſchen Regierung höchſt ungelegen. Was ſoll ſie thun? Sie muß Geld herbeiſchaffen, um die Kriegs⸗ koſten bezahlen zu können... wird ſie auf Ausführung des Parlamentsbeſchluſſes beſtehen? Dann iſt der Streik unvermeidlich, ein Streik, welcher der größte ſein würde, den die Weltgeſchichte bis jetzt zu verzeichnen hat, denn die die in Betracht kommenden Arbeiter zählen annähernd eine Million. Die Ausfuhr zu verzollender Kohlen hörte dann auf. Aber wie, wenn man nachgibt und die Kohlen frei läßt? Dann werden die Kriegskoſten anderweit aufgebracht werden müſſen und die Unzufriedenheit würde von einer Seite genommen, um auf eine andere übertragen zu werden. Die Regierung an der Themſe befindet ſich alſo in einer Verlegenheit, wie ſie größer kaum zu denken iſt. Solche Schwierigkeiten im Gefolge des ſo leichtfertig begonnenen Burenkrieges haben die Engländer gewiß nicht geahnt. Es hat jetzt den Anſchein, als ob den Buren ein Bundesgenoſſe erſtehen ſoll, und zwar von einer Seite, von der es Niemand vermuthet hat: aus England ſelbſt. Und das wird aller Vorausſicht nach ſehr ſchwer in die Wag⸗ ſchale fallen. England und Trausvaal. London, 4. Mai. Der Correſpondent der„Times“ in Prätoria meldet vom 3. Mai: Der Umſtand, daß Frau Botha neuerdings die Erlaubniß erhalten, ihren Gatten zu beſuchen, gab zu dem Gerücht Anlaß, daß die Verhandlungen mit Botha wieder eröffnet ſeien. Der Correſpondent iſt zur Erklärung ermächtigt, daß dies nicht der Fall iſt und daß keine Abſicht beſteht, auf die Sache zurückzukommen. Kapſtadt, 4. Mai. In der letzten Woche vereinigten ſich die Buren in großer Zahl unter hervorragenden Führern bei Hartebeeſtfontein. General Babington beſchoß die ſtark verſchanzten Stellungen der Buren einen ganzen Tag lang und zwang ſie, dieſe am 27. April zu räumen. Tags darauf hatte Babington bei Lopfontein einen harten Kampf zu be⸗ ſtehen.(Hartebeeſtfontein liegt weſtlich von Klerksdorp und hat ſchon einmal ein lebhaftes Gefecht zwiſchen Delarey und Babington geſehen, bei dem Babingtons Leute eine Schlappe erlitten, der allerdings dann eine weit größere Delareys ſüdöſtlich von Ventersburg folgte. Wenn die Buren jetzt dort wieder in großer Zahl ſtehen und trotz des Zwanges, den Babingtons Geſchützfeuer auf ſie ausgeübt haben ſoll, am nächſten Tage einen harten Kampf liefern können, ſo beweiſt das, daß ſie ſich, wie ſchon ſo oft, ſehr ſchnell wieder erholt haben.) Brüſſel, 4. Mai. Die hier eintreffenden Meldungen vom Kriegsſchauplatz lauten für die Buren fortwährend günſtig. General Frenchs Umgehungsbewegung, welche Botha einſchließen ſollte, gilt für endgiltig geſcheitert. Botha vollzog in den letzten Tagen ſeine Vereinigung mit dem Kommando Kruitzinger, wodurch ſeine Streitmacht auf 9000 Mann gewachſen iſt. — Depeſchen aus Lourenzo⸗Marquez zufolge richten anſteckende Krankheiten furchtbare Verheerungen unter den engliſchen Truppen in den Bezirken Zoutpansberg, Middel⸗ burg, Komatipoort an. 35000 engliſche Solbaten liegen derzeit krank in Spitälern und Lazarethen. London, 4. Mat. Das Kriegsamt iſt in den letzten Tagen wieder aptimiſtiſch geworden hinſichtlich der Dauer des ſüdafrikaniſchen Krieges. Mehrere große Pro⸗ viantbeſtellungen, welche in Vorausſicht einer längeren Dauer des Krieges gemacht worden waren, dürften annulirt werden. Die Ereigniſſe in China. London, 4. Mai. Der„Standard“ meldet aus Shang⸗ hai vom 2. ds.: Hier verlautet, Rußland verlangte als Kompenſation für die Weigerung der chineſiſchen Regierung das Mandſchurei⸗Abkommen zu unterzeichnen von China folgendes: 1. Eine Grenz⸗Befeſtigung auf Kuldszha und dem ruſſiſchen Gebiet. 2. Die Abtretung eines Gebietſtreifens in Weſt⸗Tibet. 3. Eine Conceſſion für die Ausbreitung der Goldminen ſüdlich des Amurfluſſes. London, 4. Mai.„Daily Mail“ meldet aus Sbul auf Korea: Der Zoll⸗Direktor Brown ſei wieder verab⸗ ſchiedet worden. Die konſervative engliſche Preſſe kommen⸗ tirt dieſe Nachricht und erklärt, falls ſie ſich beſtätige, könnten ernſte Verwickelungen bevorſtehen. Die Blätter machen die ruſſiſche Regierung für dieſe Angelegenheit verantwortlich. London, 4. Mai. Das Kolonialamt veröffentlicht ein Telegramm des Kap⸗Gouverneurs über den Stand der Peſt bis zum 27. April in Kapſtadt. Daruach erkranktey 22 Europäer, 35 Schwarze, 5 Malayen und ein Eingeborener an der Peſt. Die Zahl der Todesfälle beträgt 9 Europäer, 18 Farbige und 5 Malayen. Die Geſammtzahl der Peſt⸗ erkrankungen beträgt bis zum 29. April 519, die Todes⸗ fälle 217. copenhagen, 4. Mai. ſeinen Beſuch für den Auguſt an. Darmſtadt nach Wien. Deutſchland. Berlin, 4. Mai. Sicherem Vernehmen nach haben neben dem Finanzminiſter Dr. v. Miquel auch der Land⸗ wirthſchaftsminiſter Freih. v. Hammerſtein und der Handels miniſter Brefeld ſich entſchloſſen, in den Ruheſtand zu treten, ſie haben bereits heute morgen dem Kaiſer ihre Entlaſſungs⸗ geſuche unterbreitet. Die Meldung vom Rücktritt des Juſtiz⸗ —— Der Zar meldete beſtimmt Er reiſt dann über N e be 1 miniſters v. Schönſtedt iſt dagegen vollſtändig unbegründet. Ebenſo wird beſtätigt, daß Eiſenbahnminiſter v. Thielen im Amte bleibt.. Berlin, 4. Mai. Die„Staatsbürger Zeitung“ weiß zu berichten, daß Miniſter v. Miquel ſo bald als möglich nach Frankfurt a. M. überſiedeln werde, jedoch beabſichtige, ſich auch fernerhin am öffentlichen Leben zu betheiligen. Derſelbe habe am Abend vor ſeinem Nücktritt noch nicht die Abſicht gehabt, ſeine Entlaſſung zu nehmen. Was ſich in⸗ zwiſchen abgeſpielt habe, entziehe ſich der Beurtheilung. Berlin, 4. Mai. 7428 Perſonen ſind, ſoweit bis heute feſtgeſtellt worden iſt, durch Ausſperrungen wegen der Maifeier für dieſe Woche brodlos geworden, eine Zahl, die eine weſentliche Erhöhung nicht mehr erfahren dürfte, voraus⸗ geſetzt, daß es infolge dieſer Maßregelungen nicht zu Aus⸗ ſtänden kommt. Am ſchwerſten betroffen iſt der Holzarbeiter⸗ verband, in welchem am 1. Mai circa 12000 Mann ge⸗ feiert haben und von denen über 3000 Perſonen ausge⸗ ſperrt wurden. Ausland. Wien, 4. Mai. Die geſammte hieſige Preſſe boſpricht die geſtrige Erklärung des Grafen Bülow im preußiſchen Abgeordnetenhauſe und konſtatirt, daß der angedrohte Sturm auf die Agrarier zu einem Sturm im Glaſe Waſſer geworden ſei. Aus dem ganzen Verlaufe der Kanal⸗Affäre ſei zu erſehen, daß in Preußen neben der ſtark in den Vordergrund gezogenen Autorität der Krone eine im Hintergrund ver⸗ borgene junkerliche Autorität beſteht, die ſich vorläufig als ebenſo mächtig erwieſen habe. Paris, 4. Mai. Um der arg darniederliegenden ruſſiſchen Induſtrie zu Hilfe zu kommen und die in der⸗ ſelben angelegten franzöfiſchen Capitalien zu retten, ſoll ein franzöſiſcher induſtrieller Verband gegründet werden, welcher den verſchiedenen Induſtrieen Rußlands, ob dieſelben nun ruſſiſch, franzöſiſch oder belgiſch ſind, Geldmittel vorſtrecken würde, und es würden Maßnahmen ergriffen werden, um eine Ueberproduction zu vermeiden.— Die Vermuthung liegt nahe, daß der Plan eine Folge der perſönlichen Be⸗ ſprechungen des franzöſ. Miniſters Delcaſſe mit der ruſſiſchen Regierung iſt. Große Wirkung braucht man ſich aber nicht davon zu verſprechen. i Budapeſt, 4. Mai. Mehrere Hundert Univerſitäts⸗ hörer ohne Unterſchied der Parteiſtellung hielten eine Kon⸗ ferenz ab und beſchloſſen an die ruſſiſchen Studenten ein Begrüßungstelegramm zu richten, das von ſämmtlichen ungariſchen Studenten unterſchrieben wird. Ferner wurde an den Grafen Tolſtoi ein Begrüßungstelegramm gerichtet. London, 4. Mai. Die„Evening Poſt“ meldet aus Waſhington: Withe theilte dem Staats departement mit, daß Präſident Krüger die Vereinigten Staaten im Auguſt beſuchen werde. Es wurde ihm der Beſcheid, daß Krüger herzlich willkommen ſei. Offiziell werde er aber nicht empfangen werden. London, 4. Mai.„Daily Mail“ iſt über die Lage der engliſchen Handelsmarine ſehr ungehalten und fordert that⸗ kräftig Unterſtützung durch Staatsprämien. England, ſo erklärt das Blatt, ſtehe auf dem Punkte, zu Gunſten anderer Mächte den fruher an erſter Stelle ſtehenden Seehandel zu verlieren. In den Stürmen des Lebens. Roman von T h. Schmidt. Nachdruck verboten. 62. Fortſetzung. „Herr Ober⸗Regierungsrath, ich höre ſoeben von meiner Tochter, daß Sie Kenner und Liebhaber von Alterthümer find und daß Ste bereits meine kleine Sammlung hier nebenan im Zimmer beſichtigten. Meine Tochter will Sie bereits eingeladen haben, bei uns zu bleiben, damit Sie ſich in aller Ruhe die Sammlung anſehen könnten. Ich wiederhole hiermit die von meiner Tochter ausgeſprochene Bitte. Es würde mich freuen, Sie als mein Gaſt betrachten zu dürfen.“ „Mein lieber Herr Hart, bevor ich über dieſes liebens⸗ würdige Anerbileten mit mir zu Rathe gehe, bitte ich mir ihre Tochter auf einige Minuten zu einer kurzen Unterredung herzu⸗ ſenden— wollen Sie das 7, „Gern!“ 4 Hart ging und gleich darauf trat Erneſtine ins Zimmer. Sie blieb, da der Rath ſich an den Tiſch geſetzt hatte und ein Blatt Papier beſchrieb, wartend an der Thür ſtehen. Was mochte er nur wollen? Ihr Herz pochte lebhaft. Wollte er ihr auch Vorwürfe wegen der Liebſchaft mit ſeinem Sohn machen? Jetzt hatt der Rath ſeinen Namen unter ein paar Zeilen geſetzt, las ſte nochmals durch und trat dann mit dem Blatt auf Erneſtine zu. „Alſo es iſt vorhin wirklich Ihr Ernſt geweſen, Fräulein, mit der Einladung zum Bleiben?“ „Ja, Herr Ober⸗Regierungsrath.“ „Werden Sie aber den Ober⸗Regierungsrath Thies ebenſo gern bewirthen wie den Reviſor Schultze?“ Sie lächelte.„Dieſer Herr iſt mir jetzt ein noch viel willkommener Gaſt als der Reviſor Schultze.“ „Aber was würde denn Ihre kleine, kecke Freundin ſagen, wenn ſie den Pſeudo⸗Reviſor Schultze morgen als entlarvten Ober⸗Reglerungsrath Thies wiederſähe?“ 8, der gönne ich dieſe Ueberraſchung.“ Der Rath rieb ſich die Naſe, diesmal aber vor Vergnügen. „Im— ja denn, ich nehme Ihre Einladung mit Dank an, doch nur unter der Bedingung, daß Sie noch einem Mit⸗ gliede meiner Familie den Eintritt in Ihr freundliches Heim ge⸗ ſtatten und zu dem Zwecke dieſes Telegramm Jemanden zur ſofortigen Beſorgung übergeben.“ Er reichte Ihr das Blatt Papier.„Leſen Sie das Telegramm genau durch, damit Sie ſich vergewiſſern, ob Ihnen die darin bezeichnete Perſon auch als Gaſt angenehm iſt.“ Einen Schritt zurücktretend weidete ſich der Rath an dem verblüfften Geſicht Erneſtinens, in deren Hand das Papier kniſterte und zitterte. „Herr Ober⸗Regierungsrath— ich o—“ glühend in holder Scham ſchlug ſie die Augen zu ihm auf. „Vater ſagen Sie von jetzt ab, das klingt viel traulicher.“ Ihre Hand ergreifend zog er ſie an ſich und küßte ſte auf die Stirn.„Das iſt der„herzloſe Egolſt, der Streber und verknöcherte Buceaukrat“ Ihrer Freundin. Fragen Sie Ihren Vater, ob er mit der Abſendung dieſes Telegramms einverſtanden ſei.“ „Dank, tauſend Dank!“ ſtammelte das glückliche Mädchen. „Ach Herr Ober . „Vater.. dieſes Glück! Ich kann's nicht faſſen.“ Verwirrt und ohne Ueberlegung, was ſie in dieſem plötz⸗ lichen Wechſel von tiefſtem Leid zur höchſten Freude thun ſollte, verſchwand ſie durch die Thür. „Lies Vater! Das hat er mir eben gegeben“, rief ſie draußen auf dem Flur dem Vater entgegen. Und der Förſter las:„Aſſeſſor Thies H. Auguſtaſtraße. Bin in Eichrode. Komme ſofort! Deine Braut erwartet Dich mit Sehnſucht. Die beiden verſöhnten glücklichen Väter. Sie zog den Ueberraſchten mit ins Zimmer. „Nun, mein lieber Hart, findet das Telegramm Ihren Beifall?“ fragte der Rath ſich an der Ueberraſchung Harts weidend. „Ich habe Ihrem Sohne ſchon vor einem halben Jahre die Hand meiner Tochter unter der Bedingung zugeſagt, daß ſeine Eltern mein Kind als ihre Schwiegertochter anerkennen würden. Damals durfte ich nicht hoffen, daß das jemals ge⸗ ſchehen würde. Aber dieſe Stunde, die ſchon ſo vlel des Vor⸗ urtheils, des Haſſes und der Verbitterung zwiſchen uns begrub, hat mich gelehrt, daß auch das Undenkbarſte zur That werden Erneſtine. kann, wenn wir Menſchen nur wollen. Ich will den Wünſchen unſerer Kinder nicht länger widerſprechen. Möge der Bund, den ihre Herden ſchon längſt geſchloſſen haben, unter Ihrem und meinem Segen ſich der Gunſt des Höchſten erfreuen und unſere Familien von heute ab zu treuer Freundſchaft in allen Lebenslagen innig verbinden.“ „Das walte Gott!“ ſchloß der Nath, Hart die nd reichend.„Und nun, Erneſtine,“ wandte er ſich an das über⸗ glückliche Mädchen,„ſchicke das Telegremm ab.“ „Darf ich darin noch etwas ändern 7“ fragte ſie, an den Tiſch tretend, auf dem ſich Feder und Tinte befand. „Aendern? Habe ich aich vielleicht nicht klar ausgedrückt 2 O doch, ich wollte eigentlich ſagen: hinzuſetzen. So etwa: „Komme ſofort mit Mama und Elſe.“— Ich möchte Beide doch ſo gern kennen lernen.“ „Na Hart, was meinſt Du dazu?“ Zum erſten Male ſeit ſiebenundvierzig Jahren gebrauchte er wieder das vertrauliche „Du“.„Wird Dir die Geſchichte nicht zu bunt? Bedenke— vier fremde Menſchen im Hauſe!“ Hart ſchüttelte den Kopf. „Erneſtine ſpricht da einen ſehr geſcheidten Gedanken aus. Mir zu bunt! Na höre, alter Studienfreund, weißt Du noch, daß ich oft meine ganze Bude voll von Freunden hatte— Du warſt ja auch einige Male mit dabei— habe ich mir jemals wohl merken laſſen, daß euer Beſuch mir nicht angenehm war. Erneſtine war ſchon mit dem Telegramm nach draußen geeilt und übergab es Sophie zur ſchleunigen Beſorgung. Dann ſorgte ſie zunächſt für einen guten Abendimbiß für den zukünftigen Schwiegerpapa. Und bei einem guten Glaſe Wein tauſchten die Männer dann bis nche vor Mitternacht ihre älteren und jünger en Erlebniſſe aus. Erneſtines Kopf aber war plötzlich ſo voll von häuslichen Sorgen für den kommenden Tag mit ſeinem intereſſanten Beſuch, daß ſie ſich dem Gedanken an den Geliebten erſt ſpät, als alles zur Ruhe war, hingeben konnte. Vom Turme des Dorfes ſchlug es bereits ein Uhr, als ſie endlich die fleißigen Hände ruhen ließ. Nun mochten ſie kommen, der Geliebte und deſſen Mutter und Schweſter, die noch ſpät telegraphirt hatten, daß ſie morgen früh um zehn Uhr einträfen, es war alles zu ihrem Empfange vocbereitet und ſie hoffte, daß ſie mit ihrer kleinen Häuslichkeit vor den prüfenden Blicken der verwöhnter Stadtdamen beſtehen werde. Aber ehe ſie ihr Zimmer aufſuchte, trat ſie noch einmal vor das Bild der Tante in der guten Stube und ſah lange zu ihm auf. Nah und Fern. » Viernheim, 7. Mai. Welche Liebe und Hochachtung ſich der hochw. Herr Kaplan Eich in ſeiner zweijährigen Thätigkeit in unſerer Gemeinde erworben, zeigte am beſten die impoſante Männer⸗Verſammlung, die ſich auf Einladung des kathol. Männer⸗Vereins zur Abſchieds⸗ feier am vergangenen Sonntag im Freiſchütz eingefunden. Der große Saal desſelben war bis auf den letzten Platz beſetzt. Der Präſident des kath. Männer⸗Vereins, Herr Ge⸗ meinde⸗Einnehmer Jö ſt, übernahm auf Wunſch der Ver⸗ ſammlung das Präſidium und eröffnete dieſelbe mit Dankes⸗ worten für das zahlreiche Erſcheinen am Ehrenabend des ſcheidenden Seelſorgers. Redner hob in ſeinen weiteren Ausführungen die großen Verdienſte hervor, welche Herr Kaplan Eich ſich um den Männerverein, die kath. Gemeinde, die Pfennigſparkaſſe, das Pereinsleben überhaupt und beſon⸗ ders um die Organiſation der chriſtl. Gewerkſchaften erworben. Der herzlichſte Dank für alles geſchaffene Gute und Schöne werde dem Scheidenden allezeit ſicher ſein.— Der Präſes der Marian. Jünglings⸗Sodalität, Herr Kaplan Singer, widmete ſeinem ſcheidenden Herrn Kollegen im Namen der Sodalität ebenfalls innige Worte des Dankes für die ſteten fördernden Beſtrebungen, der ſich auch die Mar. Kongregation Seitens des Herrn Kaplan Euch zu erfreuen hatte. Red⸗ ner bedauert aufrichtig den Abſchied eines edlen Prieſters, ſeines ihm lieb und theuer gewordenen Freundes.— Herr Lehrer Mayr feierte im Namen des Lehrerkollegiums den Scheidenden als eifrigen Freund der Schule und Lehrerſchaft. Er betonte das herzliche Einvernehmen, welches ſtets zwiſchen Letzterer und dem Herrn Kaplan Ei ch geherrſcht; das ſegens⸗ reiche Wirken desſelben in der Schule und um die Erziehung der heranwachſenden Jugend werde in der Gemeinde unver⸗ geſſen bleiben.— Herr Kaplan Eich dankte ſichtlich gerührt für die Anerkennung, die ſeinem Wirken in der hieſigen Gemeinde gezollt wurde; er ermahnte nochmals die kath. Männer treue Söhne der kath. Kirche zu ſein und zu bleiben, Männer die das Herz auf dem rechten Fleck und die in heutiger ſturmbewegter Zeit unentwegt die Pfade treuer Pflichterfüllung wandeln. Am Altare werde er täglich der kath. Männer und der ganzen kath. Gemeinde Viernheim gedenken.— In bekannt humorvoller Weiſe ſprach zum Schluſſe Herr Pfarrkurat Knebel von Mannheim, um ſodann ſich aber auch in ernſten Worten an die Arbeiter zu wenden. Die Nothwendigkeit des Zuſammenſchließens der Arbeiter in chriſtl. Gewerkſchaften brauche auch wohl für Viernheim nicht mehr bewieſen zu werden. Als geiſtlicher Beirath der chriſtl. Gewerkſchaften habe Herr Kaplan Ei ch ſich große Verdienſte um dieſelben erworben; feſtes treues Zuſammenhalten auf chriſtlicher Grundlage ſei für die kath. Arbeiter Viernheim's unumgänglich nothwendig, und es ſei eine Dankespflicht der Arbeiter das mit vieler Mühe Seitens des Scheidenden Geſchaffene zu erhalten und thatkräftig weiter auszubauen zum Nutzen und zum Segen der geſamm⸗ ten chriſtl. Arbeiterſchaft.— Mit dem Weggang des Herrn Kaplan Eich hat die hieſige kath. Gemeinde innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Male einen Geiſtlichen aus ihrer Mitte ſcheiden ſehen, der die Sympathie der geſammten Einwohner⸗ ſchaft in ſelten hohem Maße beſeſſen. Was die hochw. Herren Berdel und Eich in den letzten Jahren zum Theil miteinander für das leibliche und geiſtige Wohl Viern⸗ heim's und ſeiner Bewohner geſchaffen, wird unvergeſſen bleiben. Möge der gerechte Gott Alles vergelten. Möge auch die fernere Arbeit des jetzt von uns geſchiedenen hochw. Herrn Eich für das Wohl und Heil der ihm anvertrauten Seelen von Gottes reichſtem Segen begleitet und ihm noch viele Jahre eifrigen prieſterlichen Wirkens beſchieden ſein. Dieſes wünſcht von Herzen die ganze kath. Gemeinde Viern⸗ heim.— Heri Kaplan Wolf, bisher in Darmſtadt, wurde an Stelle des Herrn Kaplan Eich nach Viernheim verſetzt. Mannheim, 4. Mai. Ein Pferd ſammt Wagen im Rhein verſchwunden. Unterhalb der jenſeitigen Hems⸗ hofſchachtel gerieth der Knecht des Fuhrunternehmers Bartho⸗ lomä aus Ludwigshafen mit ſeinem mit einem Pferd be⸗ ſpannten Kieswagen in den Rhein. Wagen und Pferd ver⸗ ſchwanden in den Fluthen, während der Knecht, Namens Schiefer, der„N. B. Lzig“ zufolge, ſich retten konnte.— Der Schloſſergeſelle Wilhelm Konrad Felder von Markdorf, welcher in ſeiner Wohnung mittelſt eines franzöſiſchen Militär⸗ gewehres infolge von Schwermüthigkeit einen Schuß in ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf ſich abgegeben hat, iſt geſtern Nachmittag im Allg. Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Darmſtadt, 4. Mai. Die Errichtung der Prüfungs⸗ ausſchüſſe für die Geſellenprüfungen wird gegenwärtig vor⸗ genommen und dürften dieſelben der nächſten Plenarver⸗ ſammlung vollſtändig zur Genehmigung vorgelegt werden. Es werden unter Berückſichtigung der erfolgten Lehrlings⸗ anmeldungen ca. 250 Ausſchüſſe gebildet werden müſſen und zwar Prüfungsausſchüſſe der Handwerkskammer, der Zwangs⸗ innung, der freien Innungen und bei den Ortsgewerbe⸗ vereinen. Im Weiteren wird die von Großh. Miniſterium ausgearbeitete Prüfungsordnung Gegenſtand der Berathungen bei der nächſten Plenarverſammlung ſein. Ein praktiſcher Anfang wurde nunmehr auch mit der Gründung von Ge⸗ noſſenſchaften gemacht. Nachdem man ſich vorher verſichert hatte, daß Intereſſe für den genoſſenſchaftlichen Zuſammen⸗ ſchluß im Handwerk vorhanden war, wurde letzten Montag Abend die erſte Genoſſenſchafl in Offenbach ins Leben gerufen, während weitere Handwerkergenoſſenſchaften in dieſen Tagen gegründet werden. Heidelberg, 4. Mai. Vorgeſtern Abend ſprang ein lediger, 19 Jahre alter Schloſſer, der zwei Fahrräder geliehen und dann verſetzt hatte, beim Verhör vor dem Unterſuchungsrichter vom 2. Stock des Amtsgerichtsgebäudes auf die Straße. Er trug dabei zwei Knöchelbrüche davon und wurde in das akadem. Krankenhaus verbracht. „Werde ich glücklicher werden als Du?“ fragte ſie leiſe. Es war als wenn das Bild Leben erhielt und der ſchone blonde Mädchenkopf ihr zunickte:„Du wirſt recht glücklich werden, denn Du haſt Dir, gleich wie die Freundin und ihr Gatte drüben vom Gute, das Glück erkämpf in den Stürmen des Lebens.“ Ende. — Zum Konkurs der Gernsheimer Zuckerfabrik wird der„Wormſ. Zeitung“ noch ge⸗ ſchrieben: Die betheiligten Kreiſe an dem Konkurs der Zucker⸗ fabrik werden auch ferner in einer recht angenehmen Auf⸗ regung erhalten durch die Vorgänge im letzten Prüfungs⸗ termin, bei dem Verkauf der Fabrik und bezüglich des Proteſtes, welchen eine Berliner Firma gegen den Verkauf gemacht hat. Wie ſchon anderwärts in der Preſſe mitgetheilt, hat der Konkursverwalter die im erſten Prüfungstermin zur Vorlage gebrachten Forderungen faſt durchweg beanſtandet, was zur Folge hat, daß der Konkurs ſich jedenfalls nicht in derjenigen kurzen Zeit abwickelt, wie es namentlich von den Landwirthen gehofft und gewünſcht wurde. Es mag ja ſein, daß die eine oder die andere Forderung mehr oder weniger berechtigt erſcheint, das kann aber doch nicht zu dem voll⸗ ſtändig falſchen Beſchluß führen, ſummariſch alle Forderungen zu beanſtanden. Dieſe Beanſtandungen führen nothgedrungen zu einer großen Anzahl von richterlichen Entſcheidungen und bei der Kollidirung der verſchiedenen Intereſſen ſteht ein Rattenkönig von Prozeſſen in Ausſicht. Die Chancen der Gläubiger werden dadurch in keiner Weiſe gebeſſert. Was nun den Verkauf der Zuckerfabrik ſelbſt anbetrifft, ſo iſt zunächſt feſtzuſtellen— was ja auch gar nicht beſtritten wird—, daß ſich derſelbe in aller Stille vollzog. Konkurs ⸗ verwalter und Gläubigerausſchuß haben wohl kaum etwas gethan, um den beabſichtigten Verkauf einem größeren Liebhaberkreis bekannt zu machen, und daß ſich der Käufer zu einem ſcheinbar recht guten Gebot verſtand, iſt auf ſehr natürliche Urſachen zurückzuführen. In auswärtigen Blättern wird immer und immer wieder darauf hingewieſen, die Fabrik habe den Buchwerth von 1,800,000 Mark nicht und daher ſei es mit Freuden zu begrüßen geweſen, einen Kaufpreis von 1,350,000 Mark zu erhalten. Hier wird ein ganz verkehrtes Pferd geritten. Im vorliegengen Falle kommt es gar nicht auf den Buchwerth oder auf die ſehr zweifelhaften Abſchätzungen ſog. Sachverſtändiger an, denn wenn deren Bewerthungen der Gernsheimer Zuckerfabrik ſich zwiſchen 600,000 und 1,400,000 Mark bewegen, ſo kann ſich jeder Laie einen Vers dazu machen, mit welcher Gründ⸗ lichkeit und mit welcher Sachkenntniß da geſchätzt wurde. Aber abgeſehen von dieſem Allem, dies trifft des Pudels Kern nicht; der eingelegte Proteſt gipfelt ja in dem Ver⸗ hältniß der einzelnen Rohzuckerfabriken zu dem Zuckerkartell und folgert daraus die ganz richtige Behauptung: ſobald die Gernsheimer Fabrik dem Kartell fernbleibt und aus⸗ ſchließlich Weißzucker macht, wird ſie für den Käufer einen größeren Gewinn abwerfen und in Folge deſſen auch einen größeren Anlagewerth beſitzen. Der derzeitige Käufer, die Zuckerfabrik Frankenthal, hatte das allergrößte Intereſſe daran, eine dem Zuckerkartell feindliche Käuferin unter allen Umſtänden fern zu halten, und darum wurde wohl auch Verſchwiegenheit zur Bedingung gemacht und der ſcheinbar nicht ungünſtige Kaufpreis gebolen. Daß ein großer Freund des Kartells und hervorragender Weißzuckerintereſſent im Gläubigerausſchuß ſitzt, mag nebenbei erwähnt ſein. Für die Konkursgläubiger hat es aber nicht den geringſten Werth, ob die Fabrik ſich für die Folge dem Kartell an⸗ ſchließt oder nicht, ſondern welcher Käufer bringt die beſten Garantien für eine möglichſt hohe Quote aus der Konkurs⸗ maſſe. Zum Schluß wird die Wahl eines neuen Gläubiger⸗ ausſchuffes verlangt. „Münſter bei Bingen, 4. Mai. Auf ſeinem Dienſt⸗ gange durch den in hieſiger Gemarkung liegenden Büdes⸗ heimer Wald fand geſtern Mittag der Förſter Schlemmer den vollſtändig entkleideten Taglöhner R. aus Bingen. Dieſer gab an, mitten im Walde von zwei Männern überfallen, mißhandelt und ſeiner ſämmtlichen Kleider beraubt worden zu ſein. Der Förſter glaubte Anfangs, es mit einem Geiſtes⸗ geſtörten zu thun zu haben, bis blutunterlaufene Striemen und Kratzwunden, welche der Mißhandelte an ſeinem Körper trug, dewieſen, daß ſeine Ausſagen auf Thatſachen beruhen. Frankfurt a. M., 4. Mai. Die Zahl der Todten des Griesheimer Unglücks iſt nun endgiltig auf 24 feſtge⸗ ſtellt. Es wird niemand mehr vermißt. Arbeiterentlaſſung en haben in der Fabrik nicht ſtattgefunden. Trotzdem geht hier arbeitsſcheues Geſindel„fechten“ unter dem Vorgeben, durch das Griesheimer Unglück arbeitslos geworden zu ſein. — Ein pflichtgetreu r Seelſorger. Von der Ungluͤcksſtätte der Griesheimer Brandkataſtrophe wird der„Germania“ geſchrieben:„Bei dem Griesheimer Unglück war ich in größter Lebensgefahr. Ich bin Betriebs⸗ leiter in der gleichfalls abgebrannten Fabrik von Marx u. Müller. Bei der Exploſion ergriff ich eiligſt die Flucht. Eiſenſtücke, brennende Balken, Steine ꝛc. flogen mir wie Spreu um den Kopf herum. Ich floh dem Dorfe Nied zu; da begegnete mir in raſender Eile ein junger Kaplan, anſcheinend aus Schwanheim.„Zurück, Hochwürden!“ rief ich,„Sie ſind verloren!“„Nein, ich muß, um den Schwer⸗ verletzten die letzten Sakramente zu ſpenden.“ Ich war ſtarr, denn ich ſah den Helden dem Feuerſchlunde als wie dem ſicheren Tode entgegeneilen. Wie ich jedoch hörte, iſt er unverſehrt geblieben und hat ſein Amt in treueſter Weiſe ausgeübt.“ Sinsheim, 4. Mai. Hier wurde die ledige 35 Jahre alte etwas geiſteskranke Sophie Gmelin, welche ſeit Vormittngs vermißt wurde, in Elſenz unweit der Stadt ertrunken aufgefunden. Auf alle Fälle liegt hier ein Selbſt⸗ mord vor. Karlsruhe, 4. Mai. Verhaftet wurde hier der 19 Jahre alte Schloſſer Alb. Schreubühler aus Münchweier, welcher erſt vorgeſtern aus dem Gefängniß entlaſſen, geſtern im Durlacher Walde einen Spaziergänger anfiel und ihm unter Drohung ihn todtzuſtechen, 20 M. und die Uhr ab⸗ verlangte. Durch das Dazwiſchenkommen eines Herrn wurde der Ueberfallene aus ſeiner Lage befreit. Wenkheim, 4. Mai. Von der Gendarmerie wurde dieſe Woche eine Schaar Enten, die im nahen Fiſchwaſſer unberechtigter Weiſe fiſchen gegangen war, hereingetrieben und im Gänſeſtall des Bürgermeiſters eingeſperrt. Die Eigenthümer wollten ſic) aus Furcht vor hoher Strafe nicht melden und ſo blieben die Thiere einige Tage Gaſt des Bürgermeiſters, wo ſie gut bewirthet wurden, aber auch durch reichliches Eierlegen den Quartierherrn ſchadlos zu halten ſuchten. Als nun ſpäter die Thiere ihrem Eigen⸗ thümer ausgeliefert waren, dachte erſterer:„ubi bene ibi patria“; denn ſiehe da, am Abend des nächſten Tages kamen alle Enten wieder angewackelt und verlangten dringend Einlaß in den freundlichen Gaſtſtall des Bürgermeiſters. Breiſach, 4. Mai. Als Kurioſum mag erwähnt werden, daß eine in einem Hof hier beſchäftigte Waſchfrau am Donnerſtag beim Anblick jenes Luftballons, der auch in anderen badiſchen Orten beobachtet wurde und im Elſaß landete, beſtürzt in das Haus lief und der nichts ahnenden Hausfran die Meldung machte:„Meiſterin, kommen Sie ſchnell, der Mond fällt'runter!“ Seckach, 4. Mai. Dieſer Nächte wurde der in der ganzen Gegend bekannte und beliebte Holzhändler Albin Noe von Mudau überfallen, ſchwer mißhandelt und ſeiner Baar⸗ ſchaft beraubt. Die That geſchah auf der Landſtraße zwiſchen hier und Zimmern. Zwei der That verdächtige ſind verhaftet. Pforzheim, 2. Mal. Zwei Fabrikmädchen, die vor einiger Zeit ein Loos kauften, warfen dasſelbe nach der Ziehung in der Anſicht in den Ofen, es werde doch nicht gezogen. Als nun am Sonntag der Looshändler kam, um ihnen Looſe anzubieten, wollten die Mädchen keines nehmen da ihr erſtes nichts gewonnen habe. Der Händler bat aber jetzt um das alte Loos, das aus dem Ofen herausgeſucht wurde, ſah auf der Liſte nach und auf das Loos war dann doch ein Gewinn mit 300 M. gefallen. Sasbach, 4. Mai. Ein Familiendrama ſpielte ſich in unſerem Orte ab. Der ſchon längere Zeit mit ſeiner Ehefrau in Unfrieden lebende Steinbrucharbeiter R. Fleitz hat ſeiner Frau mit einem ſogen. Seeſele(kleines Beil) den Kopf vollſtändig geſpalten. Nach ärztlichem Gutachten iſt jede Hoffnung auf Erhaltung des Lebens ausgeſchloſſen. Der Unhold wurde von der Gendarmerie und von den Orts⸗ einwohnern verfolgt. Er ſtellte ſich der Frbrg. Ztg. zufolge im Laufe des Tages freiwillig der Behörde in Breiſach. Köln, 4. Mat. Schwere Gewitter am Oberrhein vorgeſtern mehrfach Unglücksfälle im Gefolge gehabt. Oberhalb Remagen wurde auf freiem Felde ein Wanderer vom Blitzſtrahl getroffen und rechtsſeitig gelähmt. Unweit Andernach in der Nähe von Nickenſch wurde ein Geſchwiſter⸗ paar, das mittelſt Wagen nach der Stadt fuhr, vom Gewitter überraſcht und durch zwei kurz aufeinanderfolgende Blitzſchläge getroffen, Beide ſtarben ſofort. Sagau, 4. Mai. In Wellersdorf(Kreis Soran) tödtete ein Arbeiter den Weichearbeiter Pohl mit einer Hacke, und ſchoß auf die zu Hilfe kommende Frau, die von mehreren Kugeln in die Schultern getroffen wurde, auch verletzte er eine andere Frau ſchwer mit der Hacke.— Ein wüthender Stier tödtete den Merzdorfer Gemeindevorſteher Pfitzmann und verletzte eine Dienſtmagd ſchwer. Berlin, 2. Mai. Die Maßregelungen wegen der Arbeitsniederlegung am 1. Mai haben einen erheblichen Um⸗ fang angenommen. Schon am Dienſtag Abend ſind auf einer Anzahl Bauten diejenigen Arbeiter entlohnt worden, von denen beſtimmt war, daß ſie am 1. Mai feiern wollten. Ebenſo werden aus der Metallinduſtrie Entlaſſungen in großer haben Zahl gemeldet. Bis jetzt ſind gegen 16 000 Arbeiter in Berlin als ausgeſperrt gemeldet. Wien, 4. Mai. Von dem verſtorbenen armeniſch⸗ katholiſchen Erzbiſchof Iſak Iſakowiecz von Lemberg meldet die„Neue Freie Preſſe“:„In ſeiner letzten Willensfuͤgung bittet der Erzbiſchof einen Wohlthätigkeitsverein, ihm ein beſcheidenes chriſtliches Leichenbegängnis zu veranſtalten, falls ſich in ſeinem gar zu geringen Nachlaſſe die Mittel zur Deckung der Leichenkoſten nicht vorfinden ſollten.“ Die todte Hand des Erzbiſchofes iſt alſo die Hand eines— Bettlers, der die Koſten für das einfachſte Begräbniß nicht aufzubringen fürchtet. Jackſonville(Florida), 4. Mai. Ein großes, von ſtarkem Winde noch mehr angefachtes Feuer wüthet in 25 Häuſerblocks. 2 große Hotels ſind bereits eingeäſchert. Die Feuersbrunſt in der Stadt nahm ihren Weg oſtwärts. Nur 2 Gebäudeblocks, die abſeits lagen, blieben verſchont. In dem Geſchäftsviertel der Stadt ſind etwa 20 Acres an bewohnten Grundſtücken zerſtört. Die meiſten dieſer Gebäude waren aus Holz erbaut. Um das Feuer zu iſolirn, zerſtörte die Feuerwehr verſchiedene Grundſtücke durch Dynamit. 5 Kinder kamen in den Flammen um. — Erlebnis eines Knaben mit einem Grislibären. Der illuſtrierten Jagdzeitung„St. Hubertus“ in Cöthen(Anh.) wird von ihrem Mitarbeiter in Quebeck folgender Fall mitgetheilt: Der Grislibär iſt bekanntlich das furchtbarſte und blutdürſtigſte Raubtier, das in ganz Amerika exlſtiert. Während alle Bären ungereitzt den Menſchen fliehen, ſo verfolgt und greift der Grislibär jeden Menſchen an, deſſen er anſichtig wird. Wehe dem Unglücklichen, der mit einer ſolchen Beſtie zuſammenkommt, gelingt es ihm nicht, das Thier durch einen wohlgezielten Schuß unſchädlich zu machen, ſo iſt er unrettbar verloren. Ein Grieslibär kann die Furcht und der Schrecken einer ganzen Gegend werden; ein Indianer, der einen ſolchen erlegt hat, wird von ſeinen Stammesgenoſſen als ein Held geprieſen, ihm allein ſteht die Auszeichnung zu, die großen Fangzähne, ſowie die Krallen der erlegten Beute an einer Schnur um den Hals zu tragen.— Rudolf Stommer, der ſchwächliche 13 Jahre alte Sohn eines Beſitzers ungeheurer Ländereien bei Ontario in Canada war von ſeiner Mutter beauftragt worden, die Küche von Zeit zu Zeit mit einem Stück Kleinwild zu verſorgen. So war er denn auch am 10. Oktober v. J. zu Holze gegangen, um irgend einen Braten zu erwiſchen. Mit geſpanntem Doppelſchrotgewehr unter dem Arme überſchreitet er eine große Blöße, als er einen rieſigen Grislibär in nicht allzugroßer Entfernung auf ſich zukommen ſieht. Der Junge iſt anfangs ſtarr vor Schrecken, und in der Hoffnung, noch Rettung zu finden, läuft er, ſo ſchnell er es vermag, dem nahen Walde zu. Hier will er auf einen Baum klettern, doch dies gelingt ihm nicht, die Baumflämme ſind zu dick und glatt, er bleibt zuletzt hinter einen ſtarken Tanne ſtehen. Eine gnädige und gütige Vorſehung nahm hier den Burſchen in Schutz, denn er verliert die Geiſtesgegenwart nicht, ihm fällt die ſchon oft bewärte Liſt ein, er zieht ſeinen Rock aus und ſchleudert ihn ein Stück von ſich. Wenige Augenblicke ſpäter iſt aber auch der Vär da, und indem er das Kleidungsſtück beſchnüffelt giebt der tapfere Junge einen Schuß in einer Entfernung von ſechs Metern auf die Stirn des Thieres ab, der von — 2 535 Log i b in D 0 Tale dufilge berchen gehalt. hundert Uwe iſter⸗ deute öcchlige Sor) r alk, nehteren legte r ithender inan gen der en Un⸗ If kiner , don wollten. qgroßer 1 Berlin neniſch meldet fügung m ein „ falls tel zur ie tobte getler, bringen großes, ühet in täſchert. ſwärts. rcon. ctes an gehäude erſört 1. 5 nen „l. 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Von Verenden was noch nicht die Rede, das Thier wälzt ſich hin und her, da feuert der Junge abermals in das andere Gehör, darauf ein krampfhaftes Zucken, der Bär war verendet. Vom engliſchen Gouverneur in Quebeck wurde dem Jungen das geſetzlich beſtimmte Schußgeld ausgezahlt, der Vater kaufte ſeinem Sprößling eine Uhrkette dafür, an welcher die großen Fangzähne und die Hauptkrallen des Bären als Siegeszeichen befeſtigt ſind; mit einer gewiſſen Ehrfurcht grüßen die Indianer den mutigen Knaben. Der Bär war männlich, er hatte das anſehnliche Gewicht von fieben Centnern. Die Decke des ſchrecklichen Naubthieres iſt ausgearbeitet und liegt als Teppich im allgemeinen Wohn⸗ zimmer. — Welchen Todes unſere Seeleute ſterben, das zu erfahren, dürfte ſicher in der gegenwärtigen Zeit des Anwachſens der deutſchen Seemacht allgemein intereſſiren. Die Hamburger Seewarte gibt darüber ſoeben eine ausführliche Statiſtik heraus, der wir Folgendes entnehmen: Es ſtarben im Jahre 1900 auf den deutſchen Schiffen 355 deutſche See⸗ leute, was leider eine erhebliche Zunahme der Todesfälle gegen die beiden letzten vorhergegangenen Jahre bedeutet. Von dieſen 355 Seeleuten ſind 93 verſchollen 127 durch Unglücksfälle ums Leben gekommen. Durch Selbſtmord bezw. Mord en⸗ deten 27 und nur 108, alſo noch nicht ein Drittel, ſind eines natürlichen Todes auf dem Krankenlager geſtorben. Von dieſen Krankheiten waren 48 unbekannt, 12 gelbes Fieber und Malaria, 2 Gehirnſchlag, 13 Hitzſchlag und 25 innere Krank⸗ heiten, wie Schwindſucht, Nervenfieber, Ruhr, Typhus. —„Er ſoll Dein Herr ſein!“ Aus Chriſtiania wird geſchrieben: Im letzten Staatsrath iſt für Trauungen eine neue Faſſung beſchloſſen worden, die bei allen Bräuten und ſolchen, die es werden wollen, ungeheure Freude erregen muß. Die alte Trauungsordnung erregte dadurch das gerechte Mißvergnügen den holden Weiblichkeit, daß darin die Worte vorkamen die Frau ſolle dem Manne unterthänig ſein. Gegen dieſen unwürdigen Zuſtand war lange Zeit hindurch agitirt worden, bis nun endlich die Erlöſung erfolgt iſt. Kuͤnftig können ſich in Norwegen die Bräute nach der alten oder nach der neuen Ordnung, alſo mit oder ohne Unterthänigkeit trauen laſſen. — Im württembergiſchen Landtag hielt dieſer Tage der Abgeordnete Braunger eine Rede, die der „Württembergiſche Staatsanzeiger“ alſo wiedergibt:„Man weiß bis heute noch nicht, was eigentlich die Haupturſache der Verſchleppung bei Maul⸗ und Klauenſeuche iſt. Ich glaube, vielfach ſind es die Oberamtsthierärzte ſelbſt.(Heiterkeit.) Je mehr Controle ihnen übertragen wird, deſto haufiger ſind wir Landwirte mit der Maul⸗ und Klauenſeuche behaftet. (Große Heiterkeit.) Die Oberamtsthierärzte tragen eben auch Kleider an ſich wie andere Menſchen(große Heiterkeit) und können die Seuche darin verſchleppen. Ihre Mittel nöͤtzen gar nichts, das weiß ich aus Erfahrung, denn ich habe ſie ſelbſt ſchon zu Rathe gezogen.( Heiterkeit.) Es wäre am Ende beſſer, man ließe die Sache gehen; das ſagen ſogar Oekonomieräthe.(Heiterkeit.) Ein Toaſt auf die Damen. Die Kgl. Hof⸗ ſchauſpielerin Frau Baſté ſprach jüngſt bei einer Soirbe der privilegierten Bogenſchützengilde zu Dresden, an der die König⸗ lichen Herrſchaften theilnehmen, folgenden huͤbſchen Toaſt auf die Damen: Gott ſchuf die Welt vor alten Zeiten, Zum Schluß vom Mann ein Exemplar, Und das ſchien freilich anzudeuten, Daß Gott ſchon etwas müde war. Und als er ſein Geſchöpf beaugte, Da fehlte dies, da fehlte das— Und an dem ganzen Manne taugte Nur eine einz'ge Rippe was. Die ward ihm auch noch fortgenommen Und eine Frau daraus gemacht. So ſind wir ſpäter zwar gekommen, Jedoch geſchaffen mit Bedacht. Und zu Frau'n gerechtem Lobe Erkennt man auf den erſten Blick: Der Mann war nur ein Stück zur Probe— Wir aber ſind das Meiſterſtück. — Mit einer elektriſchen Fahr adßbrem ſſe ſind von einer franzöſiſchen Fahrradfabrik eingwenbe Verſuche veranſtaltet worden und iſt an der allgemeinen Einführung derſelben wohl nicht zu zweifeln, da ſich dieſe neue Bremſe großartig bewährt haben ſoll. Wie uns das Intern. Patent⸗ bureau von Heymann& Co. in Oppeln mittheilt. iſt man hierbei davon ausgegangen, daß die Bremswirkung mit der Größe der gebremſten Fläche wächſt und wirkt daher der Bremsklotz auf das Hinterrad und zwar in einer Länge des von den beiden Hinterradgabeln begrenzten Bogens. Die Elektrizitäts⸗ quelle befindet ſich am hinteren Rahmentheil, doch iſt bereits ein Ingenieur damit beſchäftigt ein Trockenelement herzuſtellen, daß im Sattelſtützrohr untergebracht wird. An der Lenkſtange befindet ſich der Kontaktknopf und führen die Leitungsdrähte durch das Rahmengeſtell. Da nur ein geringer Fingerdruck genügt, um eine ſofortige Bremſung herbeizuführen, ſo wird dieſe höchſt intereſſante Erfindung beſonders von den Damen lebhaft begrüßt.[Obengenanntes Patentbureau ertheilt den geſchätzten Abonnenten dieſes Blattes Auskünfte und Rath in Patentſachen bereitwilligſt — Eine Thierfreundin. Käötſtlich iſt folgendes Inſerat aus einer Zuͤricher Zeitung:„Eine treue, zuverläſſige Perſon mit guten Zeugniſſen ſucht Stelle für Alles zu 1—2 Perſonen, am am liebſten zu thierfreundlicher Herrſchaft, wo ihr geſtattet würde, eine Katze zu halten. O fferten unter M W. ins Berichthaus.“ — Werthvolles Andenken. A früher Student, zu ſeiner Braut]:„Liebe Emilie, als Zeichen meiner ewigen Treue übergebe ich Dir dieſen alten Ring, der mir ſehr werth iſt! Ich hatte ihn ſiebzehn Mal verſetzt und immer wieder eingelöſt!“ Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Großes Lager von Rudolf Rücker, Rot⸗ und Weiß Weinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. 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Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. 541 Bekanntmachung. Für das Verwiegen des Tabaks ſollen demnächſt ein I. und 2. Waagemeiſter ernannt werden. Reflectanten wollen ſich alsbald bei uns melden. Viernheim, den 3. Mai 1901. Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Dank ſagung. Für die uns bewieſene herzliche Theil⸗ nahme bei dem uns betroffenen ſchweren Verluſte unſrer nun in Gott ruhenden Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante Anna Maria Winkenbach geb. Sax ſagen wir unſern beſten Dank. Beſonderen Dank für das zahlreiche Geleite der Verſtorbenen zur letzten Ruheſtätte. Ferner Dank für die zahlreichen Kranz⸗ und Blumenſpenden, insbeſondere auch der hochw. Geiſtlichkeit und den barmherzigen Schweſtern für den troſtreichen Beiſtand. 537 Viernheim, den 5. Mai 1901. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. 5 0 Wohnungs- Veränderung. 0 6 Zeige hierdurch ergebenſt an, daß ſich meine 5 9 Wohnung jetzt im früher Küfer Englert ſchen Hauſe in der Rathhaus⸗Straße gegenüber 6 dem Gaſthauſe zum Ochſen befindet. 0 Achtungsvoll! 19 0 0 Frau Nanchen Helbig 0 9 prakt. Hebamme. f 6 l Ziehung 31. Mal u. folg. Tage. Wohlfahrts-Loose à Ml. 3.20 Porto und Liste 30 Pf. extra zu Zwecken der Deutschen Schutsgebiete. 5 9 wn B 7 5. 000 ohne Abzug: 9 2 Die 2 ersten Hauptgewinne sind Mark: 100000 50000 Loose bei hiesigen Verkaufsstellen oder Seneral-Debit Lud. Müller&. Co., Wubere, Bbreg e, lad Bankgeschäft, Kauf und Verkauf von Staats- und Werthpapleren. Telegr.-Adr.: Glüeksmüller. Ciorteigwarenfabrik Hermann; Burger& Cie. Fficurichs eld hei Mannheim. Spezialität: Hochfeine Haus macher-Eiernndeln, Suppen- u. Gemüſe-Undeln, Maccaroni, Suppen-Einlagen, Panirmehl. Friedrichsfelder Zwieback höchſte Nährkraft, ärztlich empfohlen. 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