9 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezug spreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ————ů—ꝗ—4ẽ————— jernhein Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. —— et Aneinet Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokaͤl⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 38. Mittwoch, den 15. Mai 1901. England und Transvaal. London, 11. Mai. Die Verluftliſte aus Südafrika verzeichnet für geſtern: 2 Gefallene, 15 Verwundete, 13 an Krankheit verſtorbene, 26 Schwerkranke. 8 Vermißte ſind zu ihren Lagern zurückgekehrt. 38 Offiziere und 719 Mann ſind in die Heimath zurückgeſchickt worden. London, 11. Mai.„Daily Mail“ berichtet aus Prä⸗ toria: Frau Botha ſet nach England abgereiſt, Ihr Gatte ſoll gewiſſen() Gerüchten zufolge beabſichtigen, ſein Kom⸗ mando niederzulegen und ſeiner Gattin nach Europa zu folgen.(Engliſche Lügen! D. R.) London, 11. Mai. Ein Grubendirektor hatte an den Staats ſekretär Chamberlain die Frage gerichtet, ob er die Arbeit in Johannesburg wieder aufnehmen könne. Die mir gezeigte Drahtantwort Chamberlains lautet:„Ich würde Ihnen unbedingt nicht rathen, ſich gegenwärtig nach Suͤd⸗ afrika zu begeben.“ London, 18. Mai. Aus Kapſtadt wird gemeldet: Hier find in den letzten 48 Stunden vier neue Peſtfälle, darunter einer bei einem Europäer, feſtgeſtellt worden. London, 18. Mai. Aus Johannesburg wird gemeldet: Die 8 find einige Meilen ſüdlich von der Stadt ſignaliſirt worden. Nach einer Meldung aus Kapſtadt haben die Buren ein Depot 30 engliſche Meilen von Richmond geplündert. Zwiſchen Bloemfontein und Maſern iſt der Weg durch Burenabtheilungen beſetzt, wodurch der wichtige Getreide⸗ Ofen arg gefährdert iſt. Die Buren begeben ſich nach dem en. London, 13. Mai. Aus Prätoria wird berichtet: General Dewet hat die Offenſive ergriffen und iſt nach Ueberſchreitung des Vaalfluſſes mit 2000 Mann nach Transvaal eingerückt, nachdem er ſich während zweier Monate erholt hat. London, 13. Mai. Nach einem Telegramm des„Stan ⸗ dard“ aus Prätoria vom 10. d. Mts. beläuft ſich die noch im Felde ſtehende Geſammtmacht der Buren auf 16 500 Mann, trotz aller Niederlagen und Berluſten in der letzten Zeit. Die Buren ſchließen ſich aufs Neue zu Kommandos von weſentlicher Stärke zuſammen, namentlich in dem Dreieck, welches der Oſten Transvaals bildet und im Weſlen. Die Buren haben auch noch einige Geſchütze(alſo doch!) und Munitionsvorräthe. Die Ereigniſſe in China. — In China bleibt es immer beim Alten. Wenn man glaubt annehmen zu können, daß ein Schritt vorwärts gethan ſei, kommt regelmäßig eine Meldung, die die Illufionen ſo ziemlich über den Haufen wirft. So auch jetzt, nachdem die Geſandten ſich mühſam über die Entſchädigungsſumme geeinigt und ſie dieſe der chineſiſchen Regierung unterbreitet haben. Das„Bureau Laffan“ meldet nämlich, der chineſiſche Hof, den nach chineſiſchen Meldungen die reaktionäre Partei des Landes ſtürzen will, habe Li⸗Hung⸗Tſchang informirt, daß die Entſchädigungsanſprüche der Mächte nur aus den Zolleinkünften zu befriedigen ſeien. Andere Mittel ſeien unzuläſſig. Li Hung⸗Tſchang erwiderte, die Zolleinkünfte ſeien dazu völlig unzureichend, es müßten andere Quellen ausfindig gemacht werden. Dieſes Ausfindigmachen iſt natür⸗ Am Poſtſchalter. Kriminol⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 1. Fortſetzung. Man forſchte nun eifrig im Amtslokale uach. Zunächſt ließ der Poſtinſpektor ſich die in Betracht kommenden Bücher vorlegen. In das am Schalter geführte Annahmebuch war der Brief vorſchriftsmäßig eingetragen; daſſelbe war der Fall in dem bei der Expedition geführten Abſchriftsbuche. Dann durch⸗ ſorſchte er den Papierkord nach Theilen von Telegramm⸗ Formularen, dteſe fand er nicht, wohl aber fielen ihm einige Bruchſtücke Packpapier von derſelben Qualttät, wie das in dem Briefe vorgefundene, in die Hand. Dieſe boten ihm ſchon einen Anhalt. Nachdem er das Packpopler zu den Akten gelegt, ließ er ſich dieſelbe Anzahl Scheine geben, wie ſie urſprünglich von dem Abſender in den Brief hineingelegt ſein ſollten. Er ſtellte feſt, daß das Gewicht der ſieben Scheine, des Couverts und der von dem Abſender beigegenen Schriftſtücke ein höheres war, nämlich vierundfünfzig Gramm, demnach war der Brief nach der Beraubung um fünf Gramm leichter eworden. Das war ſchon ein ſehr weſentlicher Anhaltspunkt. ei dieſer Wahrnehmung erhellte ſich denn auch das ernſte Geſicht des Beamten und ein„Ah!“ entſchlüpfte ſeinen Lippen. „So, jetzt endlich erhellt ſich das Dunkel.“ Mit dieſen Worten wendete er ſich an den Vorſteher, der ſofort begriff, daß dieſes Reſultat den Inſpektor wiederum einen Schritt dem vermeintlichen Thäter, Bäumer, näherbrachte. „Wenn Bäumer,“ ſo bemerkte der Direktor verlegen,„den Inhalt des Briefes an ſich genommen und dieſen durch werth⸗ loſe Papierſtreifen ergänzt hätte, dann würde er auch genau das ursprüngliche Gewicht wieder hergeſt⸗llt haben.“ „Bäumer iſt eben ein Neuling! Wer weiß, mit welcher Aengfllichkeit er bei ſeinem Thun verfahren iſt, und wenn dieſes nicht der Fall, dann iſt er erſt nach dem Wiederverſchließen des Briefes auf das Fehlen des Gewichts vermerks aufmerkſam geworden“, warf der Juſpektor ein.„Da dann ein zweites Oeffnen des Briefes dieſen unfehlbar beſchädigt haben würde, ſo ſtellte er ſich— es iſt mir ganz begreiflich— durch dieſe Unaufmerkſamkeit ſelbſt eine Falle.“ lich leichter geſagt als gethan. Es wird wieder Verhand⸗ lungen geben und ſo vergeht die Zeit. Peking, 11. Mai. Die„North China Daily News“ melden: Ein Privattelegramm aus zuverläſſiger Quelle aus Singanfu beſagt: Die reaktionäre Partei, an der Spitze der Ennuch Lilienring, unterſtützt von Luchualin und Punglu, fordert die Hofbeamten heraus. Es beſtehen Befürchtungen betr. einer Palaſtrevolution. Der Kaiſer ſoll beſeitigt, nicht einfach abgeſetzt werden, zu Gunſten der geſetzmäßigen Thronerben. Deutſchland. Stuttgart, 11. Mai. Im Landtage erklärte der Eiſen⸗ bahnminiſter Freiherr v. Soden, es ſei ausgeſchloſſen, daß Württemberg von der Möglichkeit, in die preußiſch⸗heſſiſche Bahngemeinſchaft einzutreten, Gebrauch mache, da die Einbuße von wirthſchaftlicher und politiſcher Selbſtſtändigkeit durch die finanziellen Vortheile nicht aufgehoben werde. Die Frage eines anderen Anſchluſſes ſei zur Zeit für ihn eine offene. Die ſympathiſchſte Form wäre für ihn die Reichs⸗ gemeinſchaft. Berlin, 11. Mai. Die„Berl. Neueſt. Nachr.“ theilen mit: Der Antrag auf Vertagung der Reichstagsſeſſion ſei an den Reichstagskanzler ſeitens des Präſidenten und aus der Mitte des Hauſes herangetreten, nicht aber von der Regierung ausgegangen. In unterrichteten Kreiſen wird dieſe Mittheilung beſtätigt.(Dann hat das offiziöſe Wolff Bureau jedenfalls ſeinen Auftraggeber gründlich mißver⸗ ſtanden gehabt. D. R.) — Die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an Lord Roberts wird dadurch zum erſten Male amtlich beſtätigt, daß der engliſche„Staatsanzeiger“ die königliche Erlaubniß für Roberts die Inſignien des Schwarzen Adlerordens zu tragen, publizirt. Der„Reichsanzeiger“ hat die Verleihung noch nicht publizirt. Ausland. London, 11. Mai. Nach dem vorläufigen Volks⸗ zählungs⸗Ergebniß beträgt die Bevölkerung von England und Wales 32,525,716 Perſonen, gegen 1891 mehr 3,523,191. Konſtantinopel, 11. Mal. Die Pforte hat geſtern in der Angelegenheit der fremden Poſtämter eine zweite Note an die Botſchafter geſandt, in der ſie ebenſo wie in der erſten gegen die Angeſtellten der fremden Poſtämter die Beſchuldigung erhebt, daß ſie Einſchmuggelung von Kontre⸗ bande begünſtigen. Die Botſchafter haben auch dieſe Note als unannehmbar zurückgeſchickt. Sie haben nun von ihren Regierungen den Auftrag erhalten, energiſch vorzugehen. Die Botſchafter hiclten geſtern wieder eine Konferenz ab. New⸗Pork, 13. Mai. In Montevideo wurde ein Complott zum Sturze der Regierung entdeckt und ein Waffen⸗ lager konftszirt. General Herrera Pobey, Oberſt Rodriguez, Oberſt Burgis und andere Offiziere wurden verhaftet. Die meiſten Verſchwörer gehören dem Heere an. Auch in Domingo herrſcht Rebellion. Der Belagerungs⸗Zuſtand wurde über zwei Provinzen verhängt. Präſident Vas quer befindet ſich ſelbſt im Felde. General Lora wurde getödtet, General Bobca gefangen genommen. Die Hauptſtadt iſt ruhig. Mit den Worten:„Wann iſt Ihnen, Herr Zeits, der fragliche Brief übergeben worden?“ wandte der Inſpektor ſich an den Anweſenden Aſſiſtenten. „Heute Morgen, kurz vor Abgang des Zuges nach S., etwa um neun Uhr“, lautete die Antwort deſſelben. „Wie lange kann der Brief wohl in Ihren Händen ge⸗ weſen ſein 7 „Kaum zehn Minuten. Herr Bäumer ſchien ihn vergeſſen zu haben, denn ich mußte mich ſehr beeilen, wollte ich denſelben noch mit abgehen laſſen.“ „Dieſe verſpätete Uebergabe iſt ganz erklärlich,“ murmelte der Inſpektor. „War, während Sie den Brief unter Händen hatten, Jemand in Ihrer Nähe?“ „Jawohl, Herr Inſpektor, der Poſtſchaffner Wirths!“ „Sol... Out!“ „Haben Sie“, ſo wandte jener ſich an Wirths,„den Aus⸗ ſagen des Herrn Zeits noch etwas hinzuzufüges?“ „Ja, ich habe ſelbſt geſehen, daß Herr Zeits über den Brief quittierte, ihn hierauf in ein Geldbund verſchloß und dann dieſes in den von mir hingehaltenen Beutel warf, eine Verän⸗ derung mit dem Briefe kann demnach nicht vorgenommen ſein.“ „Dieſe Ausſagen werden Sie eventuell eidlich erhärten müſſen; können Sie das vor Ihrem Gewiſſen?“ „Jawohl, Herr Injpektor, wir können es,“ antworteten ſie Beide. Nach Angabe des Zeits hatte Bäumer um 9 Uhr Morgens, nachdem er den Brief übergeben, das Bureau verlaſſen. Sein Dienſt war beendet. Dle ihm gebotene freie Zeit wollte er zu einer Land⸗ parthie nach dem zwei Stunden weit von D. entlegenen Bade⸗ orte B. verwenden. Der im Nebenzimmer beſchäftigte Freund des Bäumer, Ober⸗Sekretär Linde, wurde ebenfalls befragt, allein dieſer konnte gar keine Angaben betreffs des Briefes machen, da er »geſtern, an ſeinem dienſtfreien Tage das Poſtdienſtzimmer nicht betreten hatte. Weitere, als nur auf den Brief ſich beziehende Angaben wünſchte der Inspektor nicht von ihm zu hören. Auf die Vernehmung des übrigen Perſonals— es waren dies nur Unterbeamte— verzichtete man. Viernheim, 14. Mai. Die neuen Steuer zettel, welche jetzt ausgetragen werden, zeigen dem Ge⸗ ſetze gemäß in ganz klarer Weiſe jedem einzelnen Steuer⸗ pflichtigen, wie er eingeſchätzt iſt, 1) mit ſeinem ſteuerbaren Vermögen, 2) mit ſeinem ſteuerpflichtigen Einkommen. Jeder Einzelne kann deshalb in Zukunft ganz genau ſeine Steuern berechnen.— Neu iſt, daß auch die Kirchenſteuer mit der „Staatsſteuer“, wie ſie von jetzt ab genannt wird, zuſammen gehoben wird, was früher mit den Gemeindeumlagen ver⸗ einigt war.— Die kathol. Kirchenſteuer beträgt 4 pCt., die evang. 12 pCt. von der Staatsſteuer. Mannheim, 13. Mai. Heute Nachmittag gegen 4 Uhr ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. In der engen Straße zwiſchen D 6 und E 6 wollte ein anſcheinend dem beſſeren Arbeiterſtande angehörender junger Radfahrer einer Rolle ausweichen, wurde aber hierbei von dem Pferde des Fuhrwerkes erfaßt und zu Boden geworfen. Der unglückliche junge Mann fiel ſo unglücklich, daß er unter die Rolle zu liegen kam und von dieſer überfahren wurde. Die Räder gingen ihm über die Bruſt und über die Hände, wo er ſchwere Verletzungen erlitt. Ferner trug er, wahrſcheinlich infolge eines Huftritts des Pferdes, eine Verletzung davon. Er wurde in ein angrenzendes Haus getragen und dann in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Wie wir nachtraglich er⸗ fahren, iſt der Verunglückte der ledige Bäckergeſelle Wil helm Fiedler von Lampertheim. Er hat auch innere Verletzungen davongetragen. Infolge der großen Menſchenanſammlung, welche dieſer Unglücksfall verurſachte, carambolirte alsbald darauf in derſelben Straße eine Doktorchaiſe mit einem Wagen der Straßenbahn. Dieſer Unfall hatte glücklicher ⸗ weiſe keine ernſteren Folgen.— Eine Blutthat, wie ſie erſt vor wenigen Tagen unter ähnlichen Umſtänden in der Wirthſchaft zum„Rodenſteiner“ hier(E 1, 8) begangen wurde, wurde in der letzten Nacht im Hauſe J 5, 4 hier verübt. Der 22 Jahre alte Sattler und Tapezier Philipp Weber von hier feuerte aus noch unbekannten Beweggründen im Zimmer ſeiner Geliebten, der 32 Jahre alten, verwittweten Kellnerin Eliſe Möllmann geb. Krauße aus Berlin, wohn⸗ haft J 5, 4 drei Revolverſchüſſe auf dieſelbe ab, wovon zwei ſie trafen und zwar am linken Ohr und unter der Bruſt. Als die Möllmann um Hilfe ſchrie und davonſprang brachte ſich Weber einen Schuß in die rechten Schläfe bei. Die Verletzten wurden in das Allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht, woſelbſt Weber um 28¾ Uhr heute früh verſtorben iſt. Die Möller iſt anſcheinend nicht lebensgefährlich ver⸗ wundet. Lampertheim, 11. Mai. Ein ſcheußlicher Baum⸗ frevel wurde in der Nacht vom Sonntag auf Montag auf dem Biedenſand begangen, indem nahezu 100 junge Obſt⸗ bäume theils abgeſchnitten, theils abgebrochen wurden. Möge es gelingen, daß durch die eingeleiteten Nachforſchungen der oder die Thäter zur wohlverdienten Strafe gezogen werden. Ludwigshafen, 11. Maj. Der„Aufſchlitzer“ Graf wurde vor einigen Tagen in das Landgerichtsgefängniß Frankenthal eingeliefert. Kurz vor ſeiner Ueberführung dort⸗ hin meldete er ſich freiwillig zum Verhör, in welchem er dem Amtsrichter drei weitere Verbrechen eingeſtand, nachdem er am Tag nach ſeiner Verhaftung dem Polizeikommiſſar Während dieſer Unterſuchungen im Dienſtzimmer war der alte Vorſteher nicht von der Seite des Inſpektors gewichen. Eine innere Stimme bezeichnete ihm laut die Perſon des Ver⸗ brechers; ſo viel er ſich auch gegen dieſe verſchloß, immer wieder erhob ſie ſich und forderte ihn zum Reden auf. Nur mit aller Anſtrengung vermochte er ſich aufrecht zu erhalten. Bis jetzt hatte man ihn noch nicht über Bäumers außerdienſtliches Ver⸗ halten befragt Was ſollte er ſagen, wenn dieſes geſchah? Sollte er alles, was er über den jungen Mann Nachtheiliges in der letzten Zeit gehört hatte, mittheilen? Konnte, ja durfte er etwas verſchweigen, was 165 Beurtheilung der Sachlage von höchſter Wichtigkeit war? Nein, er vermochte es nicht. Die Gerechtigkeit darf ja nicht in ihrem Lauf gehemmt werden. Aus dieſen Gedanken wurde der ſchwer gedrückte Mann durch die Worte des Inſpektors geweckt:„Ich bitte, Herr College, ordnen Sie unverzüglich an, daß Bäumer zur Stelle geſchafft wird.“ II. Es war 9 Uhr geworden und Bäumer konnte wohl, wenn er überhaupt die Abſicht am Morgen gehabt hatte, zurückzukehren, wieder in D. eingetroffen ſein. Der Freund Bäumer s, Linde, der verſchiedene Bemerkungen des Inſpektors gehört und empört über deſſen Vecdacht war, äußerte etwas erregt, daß er nach jeder Seite hin für den Ver⸗ dächtigen mit ſeiner Perſon eintreten wolle; ſein Freund habe ein etwas leichtes Weſer, ein Verbrechen wie dieſes vorltegende, könne er nicht begangen haben. Wenn Nachtheiliges— in betreff ſeines Rufes— über demſelben im Orte verbreitet ſei, dann wolle er dieſes durch Angaben, die auf Thatſachen be⸗ ruhten, aufklären. Den Freund wolle er jetzt ſelbſt in ſeiner Wohnung aufſuchen und von dem Ereigniſſe in Kenntniß ſetzen.“ „Bitte, bemühen Sie ſich nicht“, unterbrach ihn der In⸗ ſpektor mit Schärfe in der Stimme,„es liegt mir daran, daß auch Sie ſich noch bis zur Ankunft Ihres Collegen hier im Dienſtzimmer beſchäftigen.“ Ein Unterbeamter wurde dann nach Bäumer ausgeſandt. Linde verbeugte ſich ſteif mit ernſtem Geſicht und ging mit einem Kopfſchütteln an ſeine Arbeitsſtelle. Auf einen wohlverſtandenen Wink des Inſpeklors nach dem Vorſteher der Poſtanſtalt hin entfernten ſich Beide in das anſtoßende Zimmer. Hier angekommen, verließen den letzteren drei Verbrechen verübt zu haben, eingeſtanden hatte. Von den 11 Fällen hat Graf bis jetzt ſechs zugeſtanden. Charak⸗ teriſtiſch bei der ganzen Sachlage iſt der Umſtand, daß Graf bei ſeinen nächtlichen Streifzügen immer Frauenkleidungs⸗ ſtücke bei ſich trug. Bei ſeiner Feſtnahme hatte er zwei Paar Frauenhoſen in ſeinen Manteltaſchen. In ſeiner Wohnung fand die Polizei eine große Anzahl von Frauen⸗ kleidungsſtücken aller Art. Trotzdem iſt nicht anzunehmen, daß Graf etwa geiſtesgeſtört ſei, er iſt nach den bis jetzt gemachten Beobachtungen durchaus geiſtes normal. Ludwigshafen, 9. Mai. Bei der Einfahrt des Schnellzuges Nr. 43 Baſel⸗Berlin mit voller Geſchwindig⸗ keit überannte der Zug infolge verſpäteten Bremſens die Drehſcheibe, lief durch die Bahnhofshalle über die Straße und mehrere Geleiſe hinweg. Lokomotive und Tender fielen in den Rheinhafen, die übrigen Wagen blieben auf dem Hafendamm ſtehen. Von den Paſſagieren wurde Niemand verletzt. Die Bankdienersfrau Bieltan, die ihren Ehemann im Bahnhof erwartete, wurde getödtet, der Lokomotivführer Brauer⸗ Straßburg ſchwer, der Heizer leicht verletzt. Darmſtadt, 11. Mai. Die Gräfin Erbach⸗Schön⸗ feld, geb. Prinzeſſin von Waldeck⸗Pyrmont iſt heute Nacht in König im Odenwalde von einer Tochter entbunden worden. Darmſtadt, 11. Mat. Unter den hieſigen Bäcker⸗ gehilfen iſt ſeit geſtern ein theilweiſer Streik ausgebrochen, von 300 arbeiten ca. 90. Die Ausſtändigen verlangen zu⸗ nächſt Koſt und Wohnung außer dem Hauſe für eigne Rech⸗ nung und entſprechend höheren Lohn. Ernſte Streitigkeiten wurden bisher vermieden. Die Streikenden zogen vorgeſtern Abend mit Muſik() durch die Straßen der Stadt. Darmſtadt, 11. Mai. Geſtern ſtellte ſich frei⸗ willig bei der Behörde der ſeit vorigem Jahre auf der Station Ebersbach bei Darmſtadt angeſtellte Eiſenbahn⸗ Aſſiſtent Wolf wegen begangener Unterſchlagungen. Heute ſollte Reviſion ſtattfinden.— Aus verſchmähter Liebe hat ſich heute Nacht der 21jährige Sohn des Sparkaſſerechners K. in Reinheim in der Hofraithe ſeiner Geliebten, der Tochter des Gaſthofbeſitzers Sch. erſchoſſen. Frankfurt a. M., 11. Mai. Die Bürgermeiſterei in Griesheim tritt energiſch den in auswärtigen Zeitungen colportirten Gerüchten entgegen, daß dei dem Brandunglück in der Fabrik„Elektron“ mehr als 24 Perſonen den Tod gefunden hätten. Es ſind 22 Perſonen vermißt und 22 Leichen gefunden worden, wozu dann noch die zwei im Höchſter Krankenhaus Geſtorbenen kommen. Der von ſeinen Eltern noch vermißte Arbeiter Schilling ſei jedenfalls unter den bis zur Unkenntlichkeit entſtellten Leichen geweſen. Von den in den Krankenhäuſern Untergebrachten beſteht bis jetzt bei keinem Lebensgefahr. Gau⸗Algesheim, 10. Mai. Geſtern Vormittag ſcheuten die vor einen mit Wein geladenen Wagen geſpannten Pferde des Herrn Hoflieferanten Frd. Deiſter dahier, zwiſchen Kempten und Gaulsheim. Hierbei wurde der Knecht zu Boden geworfen und der geladene Wagen ging über ihn. Außer einer ſchweren Verletzung des Beines, das wahrſchein⸗ lich abenommen werden muß, erhielt er leichtere Verletzungen an Kopf und Bruſt. Weiteres Unglück wurde dadurch verhindert, daß das Kummet des einen Pferdes zerriß. Gießen, 11. Mai. Ueber die Frage:„Iſt ein Galgen ein öffentliches Denkmal und ein Gegenſtand der Wiſſenſchaft?“ hat die Strafkammer entſchieden. Zwei Arbeiter waren angeklagt, im vorigen Jahre auf der Rix⸗ felder Höhe einen alten Galgen umgeworfen zu haben. Die Staatsanwaltſchaft bezeichnete den Galgen als öffenliches Denkmal und Gegenſtand der Wiſſenſchaft, durch deſſen Be⸗ ſchädigung Strafe nach§ 304 des Strafgeſetzbuches verwirkt ſei. Das Gericht trat der Auffaſſung der Vertheidigung bei, wonach ein Galgen als öffentliches Denkmal nicht zu betrachten ſei, und erkannte wegen einfacher Sachbeſchädigung auf 10 Mark Geldſtrafe. Klein ⸗Winternheim, 11. Mai. Einen traurigen Tod mußte ein ſeit Oſtern die hieſige Schule be⸗ ſuchendes Kind auf dem Schulwege erleiden. Von der zu Nieder⸗Olm ſtattgefundenen Pferdemuſterung trieben ſich einige Nachzügler, wie in den früheren Jahren, hier in der Nähe einer Wirthſchaft herum. Um 2 Uhr verließen ſie den Ort, eines der Pferde dieſer Nachzügler ſprengte mit ſeinem Reiter weiter, das Pferd aber kam beiſeite an einen Latten⸗ zaun, wo etliche Schulkinder ſtanden, drehte ſich um, ſchlug aus und traf eines der Kinder mit den Hufen an Kopf und Bruſt. Man trug das arme Kind nach Hauſe; es gab kein Lebenszeichen mehr. Wenn doch die Behörde ſich entſchließen könnte, in jedem einzelnen Orte die Muſterung vorzunehmen oder doch an den Stellen, wo die Raufbolde der Erfahrung gemäß ihr Unweſen zu treiben pflegen, einen Wachtpoſten aufzuſtellen! Man chem Unheile könnte vorgebeugt werden. Landau, 11. Mai. Ein Unfall unter ſonderbaren Umſtänden ereignete ſich geſtern Abend nach 5 Uhr auf dem Lagerplatze des Kohlenhändlers Jakob Schwörer dahier. Deſſen Arbeiter waren damit beſchäftigt, Kohlen, die zur Stadt verbracht werden ſollten, zu wiegen. Plötzlich krachte ein Schuß, der 63 Jahre alte Tagner Johann Berſch fiel zur Seite, es waren ihm von einer unter den Kohlen be⸗ findlichen Kohlen⸗Patrone, die die Größe und Dicke eines Bleiſtiftes hatte und deren Hülſe aus Kupfer beſtand, der Ring⸗ und der Mittelfinger der linken Hand ganz, der Daumen zur Hälfre abgeriſſen worden. Außerdem erlttt er bedeutende Verletzungen im Geſicht. Der 10 Jahre alte Sohn des Kohlenhändlers Schwörer wurde im Geſichte ver⸗ letzt, Schwörer ſelbſt leicht an der Bruſt. Die übrigen kamen mit dem Schrecken davon. Schwörer hatte die Kohlen von einem Großhändler bezogen. München, 11. Mai. Das oberbayeriſche Schwur⸗ gericht in München verurtheilte die Poſtillonsfrau Eliſe Kammerer in Hamerau, die ihrem Mann durch fortgeſetzte Gaben von Rattengift nach dem Leben trachtete, um ihren Liebhaber heirathen zu können, zu 1¼ Jahren Zuchthaus.— Der Landwirth Johann Hagler in Seibertshof, der ſeinen Vater, als dieſer ihn mit der Axt bedrohte, in der Nothwehr erſchlagen hat, wurde von den Amtsberger Geſchworenen freigeſprochen. Köln, 11. Mai. In Beringhauſen(Kreis Brilon) fanden jüngſt zur Arbeit gehende Bergleute 14 aneinander⸗ gebundene Dynamitpatronen nebſt einer Partie Sprengpulver und eine lange Zündſchnur. Durch irgend einen Umſtand war die angezündet geweſene Schnur erloſchen, wodurch eine Exploſion verhütet wurde, die zweifellos das ganze Dorf in Trümmer gelegt hätte. Den Bemühungen der Polizei iſt es nunmehr gelungen, einen Menſchen ausfindig zu machen, der das ſcheußliche Attentat geplant hatte, um ſeine junge in der zweiten Ehe mit ihm lebende Frau, die wegen ſchlechter Behandlung ins Elternhaus zurückgekehrt war, ums Leben zu bringen. Der Attentäter nebſt zwei erwachſenen Söhnen wurde ins Gefängniß nach Ausberg geſchafft. Die Söhne haben bereits wezen eines Dynamitvergehens eine längere Gefängnißſtrafe verbüßt. Elberfeld, 11. Mai.(Die pommerſchen Indianer.) Ein Indianer⸗Ouartett„Wild⸗Amerika“ erweckte in Elber⸗ feld, wie von dort geſchrieben wird, durch ſeine vorzüglichen Muſikleiſtungen die Auf merkſamkeit der Polizei. Dieſe zwang die Muſtkanten zum Waſchen mit Seife und veranlaßte dadurch die Reinigung der Geſichter uſw. von der braunen Farbe und das Hervortreten der mißhandelten— weißen Haut. Die Muſfikergeſellſchaft entpuppte ſich als pommerſche„Künſtler“. — Im Elberfelder Militärbefreiungsprozeß wurde am Freitag das Urtheil geſprochen. Das ſelbe lautete gegen Baumann auf ſieben Jahre Gefängniß und fünf Jahre Ehr⸗ verluſt, gegen die Wittwe Dickhoff auf zwei Jahre Gefängniß und drei Jahre Ehrverluſt. Gegen die übrigen Angeklagten wurde faſt gleichlautend mit den Anträgen der Staats⸗ anwaltſchaft erkannt, gegen einige auf Freiſprechung, gegen die Mehrzahl auf Gefängnißſtrafen von 1 bis 5 Monaten. Aus der Begründung ſei Folgendes wiedergegeben: Der Vorſitzende ſetzte an der Hand der Beweisaufnahme das Vorleben Baumanns auseinander und kam zu dem Schluß, daß er ſein Vermögen ſich nur durch jahrelange Freimacherei habe erwerben können. Bezüglich des Oberſtabsarztes Dr. Schimmel findet das Gericht eine Reihe Verdachtsmomente wegen Verbindung mit Baumann und wegen Beſtechung. Dieſe Verdachtsmomente könnten zwar jeder für ſich allein keinen vollgültigen Beweis erbringen, in ihrem Zuſammentreffen aber ließen ſie faſt nothwendig auf eine Verbindung zwiſchen Bau⸗ mann und Schimmel ſchließen, eine Folgerung, die durch das be⸗ harrliche Leugnen Baumanns eine Verſtärkung erfahre. Ander⸗ ſeits aber hätten die Befunde Dr. Schimmels in der Verhandlung zum Theil eine andere Beſtätigung als in der Vorunter⸗ ſuchung erfahren; dazu kämen die guten Zeugniſſe für Dr. Schimmel. Deßhalb ſei ein Beweis für eine ſträfliche Ver⸗ bindung zwiſchen Baumann und Dr. Schimmel nicht erbracht. Die Frage der Beſtechung müſſe deßhalb mit allen Folgen fallen. Wenn aber Dr. Schimmel auch nicht beſtochen worden ſei, ſo war doch ein Arzt, der bei ſeiner Untüchtigkeit nicht in der Lage war, die zu erkennenden innern Krankheiten gründlich darzuthun, und der, um die Militärkommiſſion zu täuſchen und ſeine eigene Untüchtigkeit zu verdecken, die ihm vorgeſchwindelten oder übertriebenen Fehler als vorhanden bezeichnete. Der Vorſitzende geht dann auf die einzelnen Fälle ein. Bei der Strafausmeſſung wurde als erſchwerend angenommen, daß es ſich um wohlhabende Leute handle, die, geſtützt auf ihre Wohlhabenheit, ein ſchweres Vergehen be⸗ gangen haben, das großes Aergerniß erregte. Bei Baumann wurde als erſchwerend angenommen ſein beharrliches Leugnen und der Umſtand, daß er durch ſein Treiben eine gewiſſe Rechtsverwirrung verurſacht habe. Leipzig, 11. Mai. Der Zuſtand des Chefredakteurs der ſoziald.„Leipziger Volkszeitung“, Dr. Schönlank, iſt aller Vorausſicht nach ein hoffnungsloſer. Das urſprüngliche Nervenleiden hat ſich zu einer gefährlichen Gehirnaffektion geſteigert, von welcher Schönlank, bei dem Tobſucht ausge ⸗ brochen ſein ſoll, kaum wieder geneſen dürfte.— Das Reichsgericht verwarf die Reviſton des Fleiſchergeſellen Moritz Levy aus Konitz, der am 18. Februar 1901 vom Konitzer Schwurgericht in der Mordaffaire Winter wegen Meineides in drei Fällen zu 4 Jahren Zuchthaus, 4 Jahre Ehrverluſt und dauernder Eidesunfähigkeit verurtheilt wurde. — Die„Große Berliner Straßenbahn“ hat im Monat April ſieben Perſonen, ſeit dem 1. Januar 1901 insgeſammt zwanzig Perſonen todtgeſahren. Bremerhafen, 11. Mai. Ein räthſelhafter Vor⸗ fall beſchäftigt lebhaft unſere Polizeibehörde. Der Kapell ⸗ meiſter und Steward Magers vom Lloyddampfer„Kaiſer Wilhelm der Große“, welcher ſ. Zt. die an Bord des ge⸗ nannten Dampfers geſtohlenen drei Goldbarren auf dem Deckbalken einer Kabine 2. Klaſſe vorfand, hat geſtern Mittag halb 1 Uhr den im Kaiſerhafen liegenden Dampfer verlaſſen und iſt ſeitdem ſpurlos verſchwunden. Magers wollte morgen mit einem in guten Vermögens verhältniſſen lebenden jungen Mädchen Hochzeit feiern und heute ſollte die ſtandesamtliche Trauung ſtattfinden. Da ein Unglücks⸗ fall am belebten Kaiſerhafen am hellen Tage kaum unbemerkt vorkommen kann und für ein abſichtliches Verſchwinden ſchwer ein Grund zu finden iſt, ſleht man vor einem Räthſel. — Ein Akt ſcheußlicher Rohheit wird aus Alſtaden gemeldet: Im Verfolg eines Streites ſchleppte ein polniſcher Bergarbeiter trotz des jämmerlichen Schreiens ſeiner Kinder ſeine Frau an einen Holzblock, wo er mit einem Beile der⸗ ſelben mehrere Finger abſchlug. Die ſofort herbeigeholte 90 riß den Unhold von ſeinem Opfer und verhaftete n. — Kurioſum. Vor einigen Tagen wurden in Flums zwei Hochzeitspärchen getraut: Ein Witwer mit einer Witwe und zugleich der Sohn des Witwers mit der Tochter der Witwe. Es erhielten alſo der junge Bräutigam Stief ⸗ und Schwiegermutter und die junge Braut Stief⸗ und Schwieger⸗ vater in einer Perſon; umgekehrt die älteren Brautleute Stief⸗ und Schwiegerſohn und Stief⸗ und Schwiegertochter ebenfalls in einer Perſon. — Ein wahrhaft praktiſcher Arzt. Auf einem in Amerika nicht mehr ungewöhnlichen Wege hält zur Zeit ein New⸗Porker Arzt ſeine Perſon auf dem Heirathsmarkt feil. Er läßt an Frauen jeden Standes und Alters, mit Aus⸗ nahme von Krüppeln und Farbigen Looſe zu 20 Mark ver⸗ kaufen. Die Gewinnerin in der Lotterie wird des genialen Mediciners Gattin und— theilt mit ihm den Gewinn der abgeſetzten Looſe. Seine Hoffnung 2—3000 davon zu ver⸗ kaufen, dürfte ſich erfüllen. Jede New⸗Yorker Köchin iſt entſchloſſen, Frau Doktor zu werden. — Pfingſten, das liebliche Feſt, bringt dieſes Mal den Frauen ein ganz beſonderes Feſtgeſchenk: Wir meinen die wunder⸗ ſchön ausgeſtattete Pfinaſtnummer des tonangebenden Weltmodenblattes „Große Moden welt“ mit bunter Fächervignette, Verlag John Henry Schwerin, Berlin W 35. Was dieſes in ſeiner Art einzig da⸗ —— die Kräfte; mit kaum vernehmbarer Entſchuldigung ließ er ſich auf einen der nächſten Stühle fallen. Eine tiefe Bläſſe bedeckte ſein Geſicht. Eine Weile ließ der Inſpektor den alten Maun, der ihn dauerte, ſich ausruhen, dann begann er: „Wie auch Sie aus unſeren gemeinſchaftlichen Nach⸗ forſchungen geſehen haben werden, drängt ſich einem mehr und mehr die Ueberzeugung auf, daß der Poſtſekretäk Bäumer der That der Beraubung des Briefes und der ſich hieran ſchließen⸗ den Täuſchung dringend verdächtig erſcheint. Laſſen Ste mich den Indizienbeweis hierfür erbringen: Bäumer hat den Werth⸗ brief angenommen. Später, nachdem er bemerkt, daß das Gewicht nicht auf demſelben und auch nicht im Poſtquittungs⸗ buche ver nerkt ſtand, den verbrecherlſchen Entſchluß gefaßt, den Inhalt des Briefes ſich anzueignen. Das Motiv wird, wie es in der Regel der Fall iſt, drückende Geldverlegenheit geweſen ſein. Um den Raub ausführen zu können, hat er den Werthbrief an der Stelle, wo der ſchwarze Strich ſich befindet, der Länge nach aufgeſchnitten. Da er nach dem Schalterſchluß um 8 Uhr Abends noch einige Stunden Nachtdienft verrichten mußte, ſo hatte er hinreichend Zeit, das untedliche Geſchäft in Ruhe vorzunehmen, umſomehr, da er während dieſer Dienſtſtunden größtentheils allein im Bureau war. Es kommt nun— Gott ſei Dank— oft vor, daß der Verbrecher durch irgend ein Ueberſehen der zur Nichtentdeckung ſeiner That gehörenden Bedingungen ſich ſelbſt eine Falle ſtellt. Auch hier tritt dieſes klar zu Tage. Hätte Bäumer das Feſt⸗ ſtellen des Gewichts des Briefes ſowie das Ergänzen des In⸗ haltes deſſelben durch andere Gegenſtände bis zur Höhe von 55 Gramm beachtet, dann konnte man ihn der That nur ſchwer oder gar nicht überführen. Einen weiteren Beweis ſeiner Schuld bieten die Fragmente Papier. Wie ich mich heute, bei Gelegenheit der Unterſuchung beim Kaufmann Adens, überzeugte, ſtammen jene Papiertheilchen nicht aus deſſen Geſchäft; das dort gebrauchte Packpapier hat eine ganz andere Farbe. Dagegen aber fand ich in dem Papierkorbe bei der Schalterſtelle ein ganz gleichfarbiges und gleichſtarkes Packpapier, wie das von dem Verbrecher benutzte vor. Auch wegen des Streifens von dem Telegrammaufgabe⸗ Formular habe ich bei Adens Recherchen angeſtellt, welche weiter keinen Anhalt boten, da dieſer mir mittheilte, daß vor Jahren mit einem ſolchen Formular von einem ſeiner jungen Leute Mißbrauch getrieben ſet und er ſeit dieſer Zeit das Formular ſtets in ſeinem Zimmer unter Verſchluß hielte. Nur der Buch⸗ — 8—— 3*— 5 **** 7 1— 20** 2 . N 3 N 2 halter, für deſſen Redlichkeit er die weitgehendſten Garantieen übernehme, erhalte in jedem einzelnen Falle zum Gebrauche das oder die nöthigen Exemplare. Wahrſchetnlich wird in der Haſt, mit welcher der Verbrecher unzweifelhaft zu Werke gegangen ſein wird, ein ſolcher Streifen von ihm aus dem Papferkorb mitgegriffen ſein. Ferner zeugt gegen Bäumer auch der zum Verſchließen der aufgeſchnittenen Stelle benutzte Markenſtreifen. Das Abſchneiden der zacklgen Ränder von demſelben war einer⸗ ſeits eine vermeintliche Bedingung des Verbrechers, um die Unterſuchung des Streifens auf die Qualität des Papiers hin⸗ zuhalten, anderſeits konnte er auch keinen andern Streifen ver⸗ wenden, da er ſonſt zum Aufkleben desſelben den hier im Amte vorhandenen Klebeſtoff hätte verwenden müſſen, dieſer konnte aber eventuell in Bezug auf ſeine Stoffe chemiſch unterſucht werden, wobei dann die gleichartigen Subſtanzen beider zweifellos konſtatiert worden wären. Wenn, ſo ſagte ſich der Verbrecher, auch ermittelt wird, daß der zum Verſchließen des Briefes benutzte Streifen von Briefmarken abgetrennt iſt, ſo bedeutet dieſes noch nichts, denn ſolche Streifen kann ein jeder, der eine größere Anzahl Briefmarken kauft, an ſich bringen und verwenden. Dieſes ſind meine Anſichten, die jedenfalls Ihren Beifall gefunden haben, Herr College!“ (Jortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Mancher hält ſich für einen Märtyrer und iſt doch nur ein Selbſtquäler. Du ſollſt dich nie der Kette Der Pflicht entſchlagen; Denn mag ſie ſchwer auch drücken, Du kannſt ſie tragen. Und gibſt Du acht, Wirſt Du ſie leichter finden, Als Du gedacht. Um die Wunde, die die Verleumdung ſchlug, Biſt du ſehr zu beklagen; Hoffentlich biſt du groß genug, Ein wenig Verkleinerung zu ertragen. Ein ſchlechtes Buch wird oft von mehr Menſchen ver⸗ ſtanden, als ein gutes. Das ſind im Grunde die glücklichſten Stunden im Leben, in welchen man Andere glücklich machen kann. In der Heimath zagſt du, In der Fremde wagſt du. Wer vertraut iſt mit Menſchenlooſen Und mit der Dinge wahrem Geſicht, Der giebt Kränze von Lorbeern und Roſen Für ein einzig Vergißmeinnicht. Raſten lähmt dich, Faſten grämt dich, Fleiß ernährt dich, Schweiß aber ehrt dich. Eigentümlich. Wenn man ein Herz gefunden, verliert man den Kopf. Nur eine Mutter weiß allein Was lieben heißt und glücklich ſein. Freiheit und Pflicht. Nie ermüdende Pflicht, das erhaltende Land der Geſellſchaft, Ruht auf der Freiheit Geſetz, feiert Triumph: Leugne im Buſen die Freiheit, es löſen ſich feindlich die Pflichten, Innigſt ja ſind ſich verwandt menſchliche Freiheit und Pflicht. Die chriſtliche Freiheit. Sonne der chriſtlichen Freiheit, ach! wann erhebſt Du Dich wieder, Leuchtend dem dunkeln Gefühl, ſcheuchend die heidniſche Nacht? Not der Zeit und Elend des Volkes, erwarten dich ſehnlichſt Traum, nach der ſchrecklichen Nacht, geheſt du freundlicher auf! ——— perde wer, ill, 5 hn be dune b Leugnen e genſſ. walking 1 glich le t auge. — Dos n Port Kumite Neinedbet werf bahn Inun ftr Bor, apl. „alſer d ge⸗ uf den geen Dampfer Magetz iltniſen e ſollte lugladt⸗ nbemerkt n schu fl. Alſtaden olniſcher 1 ale det⸗ igeholte ethaftete lun t Ove ter der lief und hwüget Autleute ertochler gem in geit en ttt fel. t Aut⸗ uk ver⸗ enilen ſun der uu ber⸗ In f es Nil vunde⸗ Ach, chte, 125 gut! ſulch, 1 ſtehende Blatt leiſtet, ſteht bis jetzt unübertroffen da. Schon ein oberflächlicher Blick belehrt uns über die Reichhaltigkeit und Vornehm⸗ beit ſeines Inhalts, die nur von ſeiner Billigkeit übertroffen werden. Wahrhaftig, mit Hülfe dieſes Blattes und ſeiner vorzüglichen Moden⸗ Genrebilder gehören in der That nur geringe Mittel dazu, ſich ſtets nach der neueſten Mode elegant und chik ſel bſt kleiden zu können. Liegt doch jeder Nummer dieſes monatlich 2 Mal erſcheinenden Jour⸗ nals ein anerkannt muſtergültiger Schnittbogen bei, außerdem liefert der Verlag Extraſchnitte nach eingeſandtem Körpermaaß zu den eigenen minimalen Selbſtkoſten von 50 Pfg. pro Schnitt. Der große Moden⸗ theil, die hochintereſſante Rubrik:„Neueſtes aus Paris“, die Rubrik „Kunſt und Wiſſenſchaft“, eine vornehme, reich illuſtrirte Velletriſtik, ferner eine große Extra⸗Handarbeitenbeilage, ein farbenprächtiges Modencolorit ete. zeugen von dem reichen Inhalt des Blattes. Abonnements auf die„Große Modenwelt“ mit bunter Fächervignette (man achte genau auf den Titel) zu 1 Mk. vierteljährlich nehmen ſämmtliche Buchhandlungen und Poſtanſtalten entgegen. Gratis⸗ Probenummern bei erſteren und dem Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 35, Steglitzer Straße 11. Wer Wohlfahrtslooſe zu dem amtlichen Preiſe von Mk. 3.30 noch zu beziehen gedenkt, der möge ſich damit beeilen, denn dieſelben dürften wieder bald ausver⸗ kauft und dann nur noch durch Zufall vereinzelt mit Aufgeld erhältlich ſein. Die großen nationalen und gemeinnützigen Beſtrebungen der Deutſchen Kolonial⸗Geſellſchaft und des Deutſchen Frauen⸗Vereins für Krankenpflege in den Kolonien, ſowie der ſchöne Spielplan, mit Gewinnen von 100 000 Mk., 30 000 Mk., 25 000 Mk., 15000 Mk. u. ſ. w., haben der Wohlfahrts⸗Lotterie zu Zwecken der Deutſchen Schutzgebiete eine Popularität errungen, die weit über die Grenzen Deutſch⸗ lands hinausreicht und wodurch auch die ſtets ſchnelle Unter⸗ bringung der Looſe erklärlich iſt. Die Ziehung findet bereits den 31. Mai und den folgenden Tagen zu Berlin öffentlich ſtatt. Die Looſe ſind, ſolange noch Vorrath, durch den General⸗Debit Lud. Müller& Co., Bankgeſchäft in Berlin, Breiteſtraße 5, Hamburg, München und Nürnberg, ſowie an allen Orten durch die bekannten Verkaufsſtellen zu beziehen. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim udolf Rücker, Großes Lager von Rot⸗ und Weiß Weinen. Meinheim a. d. 8. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. 7 9 5* Sue Feadeplstz,) I. 1 eben d. PHH Hel. 2A.,. Seu.——— e. Heu, B. aue. 5 1 kde Ie: bus Prüs. zu einem Kleid für ber r 6 m Sommerstoff Mk. 1.50 Neuheiten von G m Damentuch, solide Qual. Mk. 3.— 8 6m Lodenstofl, Qual. Mk. 3.90 denten und 6 m Crspe, reine Wolle. Mk. 5.40 Herren- 3,30 m Cheviot z. e. Herrenanzug Mk. 5.— Kleiderstoffen] versendet franko per Nachnahme das auf Verlangen Versandthaus franco. Heh. Hättich, Haslach, dun. ielkarten —(gute Qualität) zu; haben bei 8 W. gingener Papier⸗Handlung, Viernheim. Ziehung 31. Mai u. folg. Tage. Wohlfahrts-toose ä MI. 3. 30 Porto und Liste 30 Pf. extra zu Zwecken der Deutschen Schutzgebiete. A 575.000. Die 2 ersten Hauptgewinne sind Mark: Loose bei hiesigen ns: e 11 in Berlin. Breitestr. 5, Lud. Müller& Co., Nürnberg, München, Hamburg. Zanugeschäft, Kauf und Verkauf von Staats- und Werthpapieren. Telegr.-Adr.: Glüeksmüller. a UledudelA ul 18001 ene ee eee ne ——— R(( 22 28 23 rr 0 Soeben erſchien: 8 2 1** 124 Zubiläums-Büchlein. 0 2 0 2 * Anleitung und Gebete zur Gewinnung 2 8 des von unſerem Heiligen Vater 2 1 Leo XIII. für das Jahr 1901 be⸗ 6 * willigten Jubiläumsablaſſes. 2 9 Zum Beſten des Bonifatius⸗Vereins 2 . herausgegeben von 2 * Joh. Jak. Hauſen, Pfarrer. 2 Mit kirchl. Druckerlaubniß. 64 Seiten 0 Preis 15 Pfeunig. 0 Zu haben in der 7 Buchhandlung W. Bingener Nathhausſtraße. 8 SSS eee 9... — 2225 28 Bekauntmachung. Der freiw. Feuerwehr, ſowie allen Einwohnern Viern⸗ heims wird andurch bekannt gegeben, daß wir an den Kom⸗ mandanten der freiwilligen Feuerwehr Herrn Adam Hof⸗ mann 3., ſowie an das Gemeinderathsmitglied Herrn Franz Wilhelm Kempf und Frau Joh. Lamberth Ww., Gaſthaus„zum Engel“, Schlüſſel für das Rathhausthor abgegeben haben. Man wolle ſich daher bei Ausbruch eines Brandes an obengenannte Perſonen wenden. Viernheim, den 15. Mai 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekanntmachung. Am 21. Mai 1901, Nachmittags von 2—7½ Uhr wird die Wahl eines Beigeordneten für die Gemeinde Viern⸗ heim vorgenommen werden. Die Wahl findet im unteren Stocke des Rathhauſes im Verſteigerungsſaale ſtatt. Alle Stimmberechtigten werden daher eingeladen, an dem gedachten Termin ſich perſönlich einzufinden und ihre Stimmen abzugeben. Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die⸗ jenigen, welche mit der Entrichtung ihrer Kommunal⸗Steuer zur Zeit der Wahl länger als 2 Monate im Rückſtande ſind, zur Abſtimmung nicht zugelaſſen werden und daß daher alle Diejenigen, welche bis zum 20. Mai 1901 mit der Ent⸗ richtung von Kommunal⸗Steuer länger als 2 Monate im Rückſtande waren, nur dann zur Abſtimmung zugelaſſen werden können, wenn ſie den Rückſtand noch bis zur Wahl abführen und daß ſolches geſchehen, der Wahlkommiſſion durch Vorzeigung ihrer Steuerquittung nachweiſen. Wir bitten die Bürger, möglichſt frühzeitig am Nach⸗ mittag ihre Stimmen abzugeben, damit nicht am Abend beim Eintreffen der Arbeiter das Gedränge zu groß wird. Wir machen noch darauf aufmerkſam, daß jeder Wahl⸗ berechtigte wählbar iſt, ſofern er ſeinen geſetzlichen Ver⸗ pflichtungen nachkommt. Viernheim, den 12. Mai 1901. Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekanntmachung. Betreffend: Die Aufſtellung der Umlagekataſter für die land⸗ und forſtwirthſchaftliche Un⸗ fallverſicherung. 1) Auf Grund des§ 5 der Verordnung vom 11. Juli 1888(Regbl. Nr. 21) werden ſämmtliche in den Grund⸗ ſteuerkataſtern vorgetragenen Beſitzer, welche ihren Grundbeſitz ganz oder theilweiſe nicht ſelbſt bewirthſchaften, ſondern ver⸗ pachtet oder ſonſt zur Bewirthſchaftung an Dritte überlaſſen haben, hierdurch aufgefordert, bei der Bürgermeiſterei der⸗ jenigen Gemeinde, in deren Gemarkung die betreffenden, nach Kulturart, Flur, Nummer und Flächengehalt zu bezeichnenden Grundſtücke liegen, ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll ihre Pächter u. ſ. w. zu benennen und zu beantragen, daß von dieſen letzteren als Betriebsunternehmern die Beiträge erhoben werden, welche auf das Grundſteuerkapital der in der fremden Bewirthſchaftung befindlichen Guͤterſtüͤcke entfallen. Die Antragſtellung hat ſo zeitig zu erfolgen, daß die Großh. Bürgermeiſtereien in der Lage ſind, ſpäteſtens am 15. Juni dem Kreisamt Vorlage zu machen. Die Anträge müſſen daher bis zum 10. Juni bei der zuſtändigen Bürgermeiſterei geſtellt ſein. Bei der Antragſtellung iſt das Rechtsverhältnis(Pacht u. ſ. w.), ebenſo die Dauer des Rechtsverhältniſſes anzugeben, kraft deſſen das betr. Grundſtück dem Bewirthſchafter desſelben überlaſſen iſt. Wird kein Antrag geſtellt, ſo wird der Beitrag von dem im Grundſteuerkataſter Eingetragenen erhoben. Wo es ſich um den Grundbeſitz Privater handelt, die nicht Großgrundbeſitzer ſind, erfolgt die Antragſtellung am einfachſten zu Protokoll bei Großh. Büurgermeiſterei. 2) Nach Artikel 17 des Ausf. Geſ. zum Reichsgeſetz vom 5. Mai 1886 ſowie§ 10 der Ausf. Verordnung wird kein Beitrag von folgenden Objekten der Grundeigenthümer erhoben: a) Grundſtücke, welche zu einem land⸗ oder forſtwirth⸗ ſchaftlichen Betriebe überhaupt nicht gehören; b) alle Gebäude, nebſt zugehörigen Hofräumen, Haus⸗ und Ziergärten; o) Grundſtücke von Betrieben, Heſſen iſt; d) ſteuerpflichtige Grundſtücke, deren land⸗ und forſt⸗ wirthſchaftliche Benützung dauernd eingeſtellt iſt, weil jene Nutzung aufgehört hat oder weil an Stelle der land⸗ oder forſtwirthſchaftlichen eine gewerbliche Benutzung getreten iſt(z. B. Verwandlung eines Ackers in einen Steinbruch.) Die unter a—0 fallenden Grundſtücke bezw. deren Steuerkapitalien werden von Großh. Steuerkommiſſariat meiſt von Amtswegen ermittelt werden können. Soweit ſich das die Befreiung rechtfertigende Verhältniß amtlicher Kenntniß entzieht, werden die betreffenden Steuerpflichtigen aufgefordert, innerhalb der unter Nr. 1 angegebenen Friſt die Beitragsbefreiung ſchriftlich oder zu Protokoll der Bürgermeiſterei derjenigen Gemarkung zu beautragen, in welcher das ebenfalls nach Flur, Nummer, Flächengehalt und Benützung zu bezeichnende Grundſtück gelegen iſt. 3. Endlich werden die im Kreiſe wohnenden Unter⸗ nehmer land⸗ und forſtwirthſchaftlicher Betriebe, in welchen außerhalb des Großherzogthums belegene Grundſtücke bewirthſchaftet werden, aufgefordert, in der angegebenen Friſt der Bürgermeiſterei ihres Wohnorts den Flächen⸗ gehalt und den durchſchnittlichen Ertrag dieſer außerheſſiſchen Grundſtücke ſchriftlich oder zu Protokoll anzugeben. Heppenheim, den 9. April 1901. Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. J. V.: Seriba. 572 548 deren Sitz nicht in 477 bereiten. Ein Packet für 100 Liter Aufforderung. Wer an Jakob Lammer 1. Wwe. noch eine Forde⸗ rung oder noch etwas zu zahlen hat, wird hierdurch aufgefordert dies binnen 8 Tagen bei Unterzeichnetem anzumelden. 577 Martin Baureis Holzhändler. Mit wenig Geld kann ſich Jedermann aus meinen Weinſubſtanzen einen recht guten, geſunden, haltbaren u. erfriſchenden 5 Die Bereitung iſt ſehr einfach u. die Qualität be⸗ kannt vorzüglich. Verſäume daher e 10 “ dieſen unentbehr⸗ — lichen Trunk zu berechnet verſende ohne Zucker zu Mk. 4.— franko gegen Nachn. mit Anweiſung.— Prima Wein⸗ zucker liefere ich auf Verlangen billigſt. Wilh. Siefert 3e am Harmersbach(Baden). Den geehrten Hausfrauen empfiehlt die Holländiſche Kaffee- Brennerei H. Disquè& Co., Mannheim die beliebte Marke Elephanten-Kaffce Garant. reiner, gebrannter Bohnen Kaffee inPacketen à ½, ¼ u. ½ Ko. mit Schutzmarke, Elephant verſehen. 1036 f. Ceara p. ½ Ko. M. à M. 1. f. Manilla 1,20 f. Java 1,40 f. West-Ind. 1,60 f. Menado 1.70 f. Bourbon 1,80 fst. Mocca 2,.— Durch eigene, beſondere Brenn⸗ art und ſachverſtändige Miſchungen: Kräftiger feiner Geschmack. Große Erſparniß. Ferner: NMaturellgebrannte Kaffee in den bekannten vor⸗ züglichen Miſchungen u. Pack⸗ ungen zu obigen Preiſen. Niederlagen in Viernheim bei Herrn Johann Heckmann III. „ Valentin Winkler IV., „ Conrad Winkenbach, „ Michael Adler, z. Vorſt. „ Adam Kirchner II. „ Johann Jöſt III. „ Albert Ebert 70 Joh. Mich. Klee I. Hauf⸗Couverts liefert die Buchdruckerei W. Bingener. Wasch- EXT act. Geſang bücher von den einfachſten bis feinſten Einbän⸗ den empfiehlt die Buch⸗ handlungW. Bingener. Eiorteigwa Hermann Burger& Cie. Ffiedrichs feld Spezial Tonfabril bei Mannheim. ität: Hochfeine Haus macher-Eiernndeln, Fuppen- u. Gemüſe-Nudeln, Maccaroni, Suppen-Einlagen, Panirmehl. Friedrichsfelder Zwieback höchſte Nährkraft, ärztlich empfohlen. Man verlange ausdrücklich: Friedrichsfelder Zwieback und Friedrichsfelder Eierteigwaren Niederlage in den meiſten Colonialwarenhandlungen 538 Viernheims. 1 Eilfrachtbriefe ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. U. Tillmann-Matter Atelier für photographie und Malerei MANMNN E! Telephon 570. 1210 M P 7, 19 Heidelbergerstrasse. zu den billigſten Pr Aechte Knittlänger u. Trossinger Mundharmonika (Hohner& Koch) eiſen zu haben bei W. Bingener, Nathhaus- Str. De — Danksagung. Zurückgekehrt von dem Grabe unſeres uns ſo plötzlich entriſſenen, nun in Gott ruhenden unvergeßlichen lieben Sohnes und Bruders itbürger! Am nächſten Dienstag, den 21. d. Mts., findet die Neuwahl eines Beigeordneten für unſere Gemeinde ſtatt. 10 Scicſalsſchlages ihre Theilnahme bezeugten unſeren tiefgefühlten Dank. Beſonderen Dank für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte, für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden, den Mitarbeitern und Beamten der Firma Sinner in Käferthal und den Mitgliedern der Krankenkaſſe„Bruderſchaft 1“ für die dem theuern Dahingeſchiedenen erwieſenen letzten Ehrenbezeugungen. 575 Viernheim, den 14. Mai 1901. Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: Chriſtoph Faltermann Da unſer bisheriger altbewährter Beigeordneter Herr Jakob Kühner 1. ſeines vorgeſchrittenen 110 ſagen wir Allen, die uns in ſo herzlicher Alters wegen eine Wiederwahl ablehnt, ſo gilt es, für das wichtige und verantwortungsreiche Amt wieder N Weſſe anläßlich des uns betroffenen herben einen Mann zu finden, der Garantie dafür bietet, daß er jederzeit gewillt iſt, ſeine ganze Kraft für das Ha U 90 Wohl der Gemeinde einzuſetzen und der allen Bürgern ohne Unterſchied des Standes ein unparteiiſcher— gerechter Berather ſein wird. In der Perſon des langjährigen Gemeinderathes Herrn Georg Friedrich Kühlwein 4. beſiten wir einen Mitbürger, bei welchem wir dieſe Eigenſchaften ſchon zu finden gewohnt ſind.— 1 Eliſabetha Faltermann Wwe. Die pflichtgetreue Thätigkeit als Vertreter ſeiner Mitbürger im Gemeinderath hat uns am beſten datun FCC gezeigt, daß der Vorgeſchlagene als charakterfeſter uneigennütziger Mann das volle Vertrauen ſeiner dünn 8 85. f Mitbürger in jeder Hinſicht verdient. un unh il I Irieden Gewerverein Viernheim. e emederen„ 5 Sonntag, den 19. Mai, Nachmittags halb 4 Uhr, H G 0 F ch 0 1 findet im Gasthaus„zum deutſchen Kabſer 9 errn emein erat Geo 190 ried 1 Kü lw ein 4. dhe außerordentliche Verſammlung am kommenden Dienstag ihre Stimmen geben zu wollen. n iele Bürger. 0 ſtatt.— Tagesordnung wird Lokal bekannt gegeben. E 205* ünlich Die Miglebe bwerzen erſach, wegen Aas Be⸗ Zwei 21 1 eie 2 friſchmelke. 5 N 118 ſprechung zahlreich zu erſcheinen. 5 571 Cigarten⸗ und Jodes Hühnerauge r I Der Vorſtan entfernt man ſicher, ſchmerz. ieg en 3 0 Wickelmacher und gefahrlos mit 575 nnn um! 1 Bildstein's hat zu eg 569 gute S c 15 1 N ſinden gute und dauernde Hühneraugen- Michael Neff. 55d Schöne Hochzeitsgeschenke! Beſchäftigung und können ſich! 2 Collodium ullin g beim Werkmeiſter Herrn für 50 Pf. erhältlich bei Herrn f f Mil f U 9 Prachtvolle Adler anmelden. 564 Jakob Krieger ble Muchschwelne iu 30 Heinrich Jacob& Co. 3 techn kfker.% ne lte Ban 10 5 ˖ 16 1 Ie! 1 Georg Philipp Bauer hut 0 gray lk ⸗ ums För Frau Pet. Ehatt ahnschmer hohler Moltkeſtraße er bell ö Wwe. eine ſchön herge⸗ Zähne Salbete von 60, 70 Pfg., 1.—, ö 2.50, richtete beseitigt sicher sofort Alles Zobrochene 2 3.—, 3.50, 4.— bis 4.50 Mk. Wohnung 2Kropp's Zahnwatte“ 200% 77 Ausnahme kittet dauernd kalle Carvacrolwatte) à Fl. 50] Ruf's unerreichter, gef, geſch. In blau⸗weißen doſen. ſchertt Hans ſegen 6 a Pfennig nur echt in Viernheim Universallitt. 3 uß 2 15, 60 Pfg., 2.—, 3.—, und 4.50 Mk.; ſowie beſtehend in mehreren Zimmern, nu, . Awen nebſt Küche, Keller, Garten- in der Apotheke. 1186[ Echt bei A. Stumpf, Waſſerſtr. rim: Tnen Arenscxs. 8 5 2 2 0 gelände 2c. zu vermiethen... ͤͥddddddã é ͤvdydͥãͥ ĩ ͤðͤâVvddbd d e Goldrabmbilder Wat e 560 5 Linoleum, Gardinen, Teppiche,* „ee M Jöſt au er 0 E Stores, Nouleaurſtoſfe, Decara⸗ Wilhelm Vingener. tionen, Felle, Tiſch-, Divan- und 1 Rathhaus- Str Reiſedecken, Plüſche, Cretonne, Moquettes, Kameeltaſchen, 11 N a Eß⸗ Kartoffeln Möbelſtoſfe, Corosläufer und Matten. Gobelins, orientaliſche 1 „———————— det z verkaufen 5 Stickereien, Perſer- und indiſche Teppiche W Chief!—— Jak Able 2. Ww. Holzſtr. empfehlen in reichſter Auswahl u. neueſten Deſſins zu billigſten Preiſen ee E12 g iſt jede Dame mit einem zarten, guß N e Hypo tueken gelder Colina 4 Hahn, Mannheim N 2 9e 1* . in größerer Auswahl, ſowie 7 5 0 1 8 1 Telephon 488. Teppichhaus Telephon 488. 5 * ſammetweicher Haut ee Ar 8 haben bei 570 vis-ʒ-vis vom Bankhauſe Wingenroth, Soherr& Co. 489 mm 5 l a enſter, Kaminſchieber, 4. g Alls bis eg: Teig Hacken, Spaten, Schau- Aug, Löb, Mannheim 50 N 0 0 feln, Dunggabeln, Ketten 4. Querſtr. Nr. 43 II. do g adebeuler Stifte, rahtgeflechte a 5. Lilienmilch-Seife und ſonſtige Eiſenwaaren 0 ˖ ö et! eee, Ad. Nbein Gentgers M f 12 eee wegen A. Agen an macht die Erfahrungg 481. 50 Pf bei: C. 4 Spengler. — bei dem Einkauf von Schuhwaaren, daß die Niederlage der Krimi ZZ ZWW2WZ2Z2Z2ZZ2W 222A eee e 75 1 1 eee 1 Ph. Jourdan, Mainz 1 4 l N* 5 beſondere Vortheile in Bezug auf Preiſe und Qualität bietet. dal N Gelegenheits- Geschenke! i de Fan 1* 15 Einfache bis hochfeine 15 bedeutenſten der Brauche, wodurch dieſe Leiſtungsfähigkeit möglich iſt f* ö 1 Digaren-Etuis U. Aaschen 1 Feſte Preiſe auf jedem Paare erſichtlich., Mr * von 50 Pfg. bis 5 Mk.* Großes Lager in läßt, be Cigarrenſpitzen von 5 Pfg* 0* 4;bßſett r eee Schul⸗Stiefel 2 i Viſtes u. Brieſtaſchen ul⸗Stiefeln. 1 in allen Preislagen. ialität: N 4 a 0 * 10 Spezialität: Jeinſte Handarbeit-Schuhwaaren. n Portemonnaies*. le& Schuß 15 f große Auswahl zu äußerſt billigen Preiſen. N——— 4 9 8 21 f 1 7 Jazil Taſchenmeſſer Jede Uhr unlus um 18 I verſchiedene Sorten, ächt A N wird unter Garantie fach⸗ g g ö dan 1 nne; P. 3 Mangheim, Breitestrasss P, 3 0 „ wWun. Ringener f J. Klein neben Waarenhaus Schmoller. ae i ſhiben Rathhaus⸗Str. 10 Uhrmacher Mannheim. Frankfurt a. M. Mainz. Wiesbaden. 5 S 2 e E. Reineckſtr. 21. Johannesſtr. 4. Michelsberg 32. an Großes Lager in 700 8 1 5 Uhren und Goldwaaren.— an As 8 7—— 2 2 2 Vb— e ed 2— 2 14——— n