14 * S eee ee eee N — Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Viernheiner Amtsblatt der Großh. Würgermeiſterei Viernheim. lzeiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die z3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Durch die Poſt Mk 1.15 vierteljährlich. ————ä—ñ—äꝗ Ar. 41. — Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Samstag den 25. Mai 1901. 5 r. Jchrgnng. Fröhliche Vfingſten. Welch' wonniges Grünen und Blühen, Welch' wunderſam ſelige Zeit! Die Welt ſcheint vor Mangel und Mühen Durch heiligen Zauber gefeit! Der Himmel ſo blau und ſo ſonnig, So lachend und leuchtend die Flur; O Pfingſthauch, wie wehſt Du ſo wonnig, So ſehr heut durch Herz und Natur! Welch' liebliches Laden und Locken Tönt laut jetzt landaus und landein; Vom Thurm her der Feſtklang der Glocken, Maiglöckchen im ſchattigen Hain! Die Vöglein, ſie ſchmettern und ſchlagen In nimmer verſtummender Luſt;— O Pfingſtklang, wie ſüß— nicht zum ſagen! Durchdringſt du die ſchwellende Bruſt! Welch' weihevoll Weh'n jetzt und Weben,— Nicht malt es das menſchliche Wort, Doch dringt es in Seele und Leben, Zieht beide zum Himmel mit fort! Die Seele,— jetzt regt ſie die Schwingen— Wie nie wohl— in ſehnendem Flug: O Pfingſtkraft,— wer kann ſich entringen So hehrem und heiligem Zug! Welch' freudig' und feierlich Walten In Kirche, in Hütte und Haus, Gewand und Geſicht und Geſtalten, Wie ſeh'n ſie ſo feſtlich heut aus! Der heilige Geiſt kam hernieder, Der Alles erwärmt und erhellt; O Pfingſtglanz, wie wandelſt du wieder Zum Eden die feiernde Welt! Welch' heiliges Lieben und Leben! Verklärt ſcheinen Welt und Natur; Von Sonne und Segen umgeben Blüht rings es in Seele und Flur! Der Geiſt, der zum Troſt uns geſendet, Das Antlitz der Erde erneut; O Pfingſtfeſt, du kamſt, und Gott ſpendet Die Fülle der Gaben uns heut! Zum hochheiligen Pfingſtfeſt. Das Ereigniß, welches wir heute feiern, welches ſich am heutigen Tage in Jeruſalem zutrug vor nunmehr 1900 Jahren, war in ſeinem Urſprung ſo erhaben, in der Art, wie es ſich begab, ſo überraſchend, in ſeinen Wirkungen ſo gewaltig und in allen Beziehungen für die geſammte Menſch⸗ heit ſo ſegensreich, daß wir ſeine Erinnerung nicht begehen können, ohne unſer Herz mit Freude, Dankbarkeit und Liebe zu Gott zu erfüllen. Die Apoſtel und Jünger waren, wie ihnen der Herr befohlen, in einem Hauſe zu Ieruſalem verſammelt geblieben, um auf die Verheißung des Vaters, die Herabkunft des hl. Geiſtes, zu warten. Er erſchien an dem Tage, als Tauſende aus allen Ländern in die Stadt gekommen waren, um das Andenken an die Geſetzgebung auf dem Berge Sinai zu feiern. Wie ein Sturm brauſte es vom Himmel her. Feuer⸗ flammen in Geſtalt von Zungen ſenkten ſich auf einen Jeden aus ihnen herab. Sie fingen an zu reden, und alle, aus den verſchiedenſten Zungen, verſtanden ihre Worte. Dieſes Sprachenwunder, dieſe feurigen Zungen, dieſes Windesbrauſen— bezeichnen ſie nicht trefflich die Gnaden⸗ wirkungen des hl. Geiſtes, die auf die Menſchheit aus⸗ geſtrömt ſind? „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Alles, was der Herr lehrte, iſt Wahrheit, iſt die Wahrheit im vorzüglichen Sinne, weil es ohne ihn überhaupt keine Wahrheit gibt. Wenn wir die von ihm geoffenbarten Wahrheiten nicht bloß kennen, ſondern ſie auch in den ver⸗ ſchiedenſten Lebensverhältniſſen anzuwenden wiſſen, wenn ſie die Richtſchnur ſind, nach der wir denken, reden und handeln wenn alle unſere Abſichten und die Mittel, ſie zu verwirk⸗ lichen, mit ihr im vollkommenſten Einklang ſtehen— dann find wir weiſe, dann haben wir die Weisheit. Man kann ja wohl umfaſſende Kenntniſſe in den verſchiedenſten Dingen beſitzen. Wenn man aber dieſe Kenntniſſe nicht als Mittel zu dem einen Zweck, ſeiner Seele anwendet, ſo iſt all dies Wiſſen keine Weisheit, ſondern Thorheit. Wie ſchön ſagt in dieſem Sinne der hl. Thomas a Kempis:„Fürwahr, ein niedriger Landmann, welcher Gott dient, iſt beſſer, als ein ſtolzer Weltweiſer, welcher den Lauf der Sterne erforſcht, ſich ſelbſt aber vernachläſſigt.“ Die Weisheit aber, von der wir hier ſprechen, die wirkliche Weisheit, erlangen wir nur durch den heiligen Geiſt, der den Apoſteln in der Geſtalt des Feuers, dem Symbol der Erleuchtung, erſchien. Die Sonne, ein Feuer⸗ meer, breitet ihre Strahlen überall hin, bis in die Winkel der Erde aus. Die Nacht flieht vor ihr. Alles wird Licht und Tag. So der hl. Geiſt! Er durchleuchtet den ganzen Menſchen bis in die verborgenſten Falten ſeines Herzens, verbannt jedes Dunkel aus ſeinem Verſtande, erhellt ihn mit göttlicher Wahrheit.“ So haben zuerſt die Apoſtel das Wirken des heiligen Geiſtes an ſich verſpürt. In neue Menſchen wurden ſie durch den heiligen Geiſt umgewandelt. Vor ſeiner Ankunft hatten ſie von Chriſtus und ſeinem Werk noch manche irrige Vorſtellung, hielten ſie unter Anderem das Reich, das er zu begründen gekommen, für ein irdiſches Reich, für die Befreiung aus dem Joche der Römer. Nun aber, mit dem heiligen Geiſte erfullt, verſtehen ſie, daß es ein geiſtiges Reich, ein Reich der Wahrheit und Heiligkeit iſt. Früher regten ſich in ihnen manche Leidenſchaften: die des Ehr⸗ geizes— ſie ſtritten um die erſten Stellen in ſeinem Reiche— die der Eigenliebe. Nun aber, erleuchtet von dem heiligen Geiſte, find dieſe Schlacken wie durch Feuer ausgebrannt; ſie ſind bereit, ihr Herzblut bis auf den letzten Tropfen für ihren Herrn und Meiſter zu verſpretzen. Früher waren ſie voll Furcht, ſodaß ſie flohen und ihre Jünger⸗ ſchaft verleugneten. Jetzt, mit der Feuertaufe des heiligen Geiſtes getauft, ſcheuen ſie nichts und betrachten es als ihren Ruhm, um des Namens Jeſu willen Schmach zu erleiden und den bitterſten Martyrertod zu ſterben. Iſt das nicht, wenn wir die Ziele und die Beſtimmung des Menſchen erwägen, wahre, echte Weisheit: Die Well verachtend nach dem Himmel trachten? Wollen wir unſerer⸗ ſeits den Apoſteln als Vorbilder folgen, wollen wir uns des Erlöſungswerkes des Heilandes würdig erzeigen, ſo erringen wir die Weisheit, die uns dazu befähigt, nur durch den heiligen Geiſt. Wenn wir in der Erkenntniß Gottes wachſen und immer beſſer einſehen lernen, wie gut, wie mächtig und wie liebevoll Gott iſt, ſo verdanken wir dies dem heiligen Geiſte. Wenn wir täglich mehr die unausſprechliche Wohlthat der Erlöſung begreifen und uns davon durchdringen laſſen, ſo iſt dies Glück eine Gabe des heiligen Geiſtes! Wenn wir täglich mehr die Schönheit der Tugend ſchätzen und lieben, die Sünde und das Laſter aber fliehen und fürchten lernen, ſo iſt es der heilige Geiſt, der das in uns wirkt! Alles Licht, alle beſſere Erkenntniß und Einſicht ſind ſein Geſchenk, die echte Weisheit iſt ſein Werk! Streben wir darum, und das heutige Feſt ſoll uns ganz beſonders dazu aufmuntern und aneifern, aus allen Kräften würdige Tempel des heiligen Geiſtes zu werden und zu bleiben. Er giebt uns Stärke zum Kampfe, Muth im Kampfe und Troſt und Erhebung nach dem Kampfe. Mit ihm haben wir den Frieden, in ihm die reine Liebe und die echte Weisheit. Und das alles ſind Schätze ſo koſtbar und werthvoll, daß es ſich, um ſie zu gewinnen, wohl der Mühe lohnt, muthig und beharrlich zu kämpfen, kein Opfer zu ſcheuen und uns ſelbſt zu verleugnen. Der heilige Geiſt ſchenke uns Allen hierzu ſeine Gnade! England und Trausvaal. London, 23. Mai.„Daily Mail“ meldet aus Kap⸗ ſtadt: Das Kommando Kruitzinger iſt mit 800 Mann nach der Kapkolonie zurückgekehrt, um die dortigen Kommandos durch friſche Truppen zu verſtärken. Man glaubt, daß dieſes W 70 05 eine Wiederaufnahme der Kämpfe in der Kapkolonie edeutet. Middelberg, 23. Mai. Eine bedeutende Konzentrirung der Buren geht in Zuurbergen vor ſich. Viele neue Buren⸗ truppen überſchreiten den Oranjefluß, um dorthin zu kommen. Kommandant Fouche zieht mit ihnen, deren Stärke auf 1000 bis 1500 Mann geſchätzt wird. Dewet ſoll über ſie das Kom⸗ mando haben, doch iſt dies noch nicht beſtätigt. London, 23. Mai. Die Regierung ſoll beſchloſſen haben, Milner ſofort bei ſeinem Eintreffen die Pairswörde zu ver⸗ leihen. Nach Anſicht liberaler Kreiſe ſollen die von Cham⸗ berlain inſzenirten extravaganten Ehrenbezeugungen ihm nur den bereits feſtſtehenden Beſchluß, ihn nicht wieder nach Süͤd⸗ afrika zu laſſen, verſüßen. London, 23. Mai. Nach amtlicher Mittheilung des Finanzminiſteriums betragen die Ausgaben für den ſüdafrika⸗ niſchen Krieg bis jetzt 147 657 000 Pfund Sterling 2, 953,140,000 Mark. London, 23. Mai. In den Wandelgängen des Unter⸗ hauſes kurſiete vorgeſſern Abend das Gerücht, daß das Keitegs⸗ amt eine Depeſche von Kitchener empfangen habe, worin er droht, ſeine Stellung jenſeits von Prätoria zu räumen, falls die Regierung ihm nicht mehr Verſtärkungen ſende. — Lord Kitchener läßt nun auch die Lebensmittel der ſchwarzen Bevölkerung zerſtören und beſchwört dadurch eine ſchreckliche Hungersnoth herauf. London, 23. Mai. Aus New⸗Caſtle wird gemeldet: Die Streiffüge, welche im weftlichen Oranje- Gebiet unter⸗ nommen wurden, haben die Erbeutung einer großen Menge Vieh herbeigeführt. Ca. 3000 Pferde, 20 000 Hammel und 2000 Stück Hornvieh find erbeutet(d. h. von den wehr * — Am Voſtſchalter. Kriminal⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 4. Fortſetzung. Die Beamten des Poſtamts befanden ſich, wie leicht be⸗ greiflich war, noch immer in einer gedrückten Stimmung. Der alte Vorſteher verrichtete rein mechaniſch ſeinen Dienſt. Der einzige Beamte, der klar dachte bei ſeinem Thun, war Linde. Sein Geiſt arbeitete ununterbrochen darauf hin, einen, wenn auch nur unbedeutenden Anhalt zu finden, der ſich im Intereſſe des Freundes verwerthen ließe. Bis heute— es war der dritte Tag nach der Verhaftung— war ihm dies nicht gelungen. Die von der an dem Vorfalle beteiligten Bahnpoſt eingegangene Verhandlungsſchrift mit den betreffenden Beamten enthielt nichts, worauf man hätte weiter ſorſchen können. Zu den Wenigen, welche von der Schuld des Bäumer nicht überzeugt waren, gehörte, wie wir ſchon bemerkt haben, ſein Freund Linde. Da dieſem mehr als irgend einem Andern in D. die Privatverhältniſſe des verhafteten Collegen bekannt waten, ſo konnte er auch eine etwas andere Vorſtellung von ihm ſich machen, als die große Mehrzahl Derjenigen, welche nur nach dem äußeren Schein urtheilen. Hätte der Inſpektor nicht ſtets an dem Tage, an welchem die Unterſuchung ſtattfand, gefliſſentlich jede ſeiner Einreden verhindert, ſo würde er ihm Angaben haben machen können, die ſeine Voreingen ommenbeit gegen Bäumer beſeitigen mußten. Er grollte daher dem In⸗ ſpektor und auch dem Vorſteher.„Sobald des Freundes Un⸗ ſchuld— an dieſe glaubte er nämlich felſenfeſt—„ſich heraus⸗ geſtellt haben wird, werde ich, ſo ſagte er zu dem Vorſteher, eprivatim dem Inſpektor telegraphiſche Anzeige hiervon erſtatten; dies ſoll meine Rache ſein.“ Um den Freund an dem für dieſen ſo verhäugniß vollen Abend noch einmal zu ſprechen, war er nicht ſogleich, als er ſich aus dem Bureau entfernte, zu ſeiner Wohnung gegangen, ſondern hatte ſich in der Nähe des Poſih zuſes aufgeſtellt. Sobald Bäumer in Begleitung des Polizeibeamten die Straße betrat, ſchritt er auf Beide zu und reichte dem Arreſtant ſtumm die Hand; dann ging man in eifrigem Geſpräche weiter. Der Poltzeibeamte glaubte die Begleitung Linde's geſtatten zu dürfen, da er denſelden als Ehrenmann kannte, nur bemerkte er höflich den beiden Männern,„daß es ihm lieber wäre, wenn man von der lebhaften Straße ab und in eine weniger frequentlirte Straße einbiegen wollte, er könne ſonſt leicht in Ungelegenheit bei ſeinem Vorgeſetzten gebracht werden. Es wäre wider ſeine r einen Arreſtanten von ſeinem Freunde begleiten u laſſen.“ 5 Die Angeredeten dankten für dieſe Rückſichtnahme und folgten dann dem Voranſchreitenden in eine kleine Seitengaſſe. Nachdem ſie vor dem Gerichtsgebäude angelangt waren, warf ſich Bäumer an des Freundes Bruſt mit den Worten: „So haſt Du auch nicht vermocht, den Verdacht von mir abzuwenden? O, Freund, was ſoll aus mir, aus meiner armen Mutter, meiner Schweſter und... meiner Bertha werden, wenn der nichtswürdige Schurke, der mich und dieſe namenlos unglücklich macht, nicht entlarvt wird?... Entſetzlich! Schon der Gedanke, in dieſes Haus als ein Verbrecher eingeſchloſſen zu werden, bringt mich dem Wahnſinn nahe!“ „Faſſe Dich, Freund“, nahm Linde jetzt das Wort,„eine von den Dir ſoeben bezeichneten Perſonen muß der Schurke ſein. und ich werde all meinen Scharfſiun daran ſetzen, um ihn ausfindig zu machen. Hoffentlich gelingt mir dies ſchon bald. Deiner Braut und deren Eltern werde ſch verſichern, daß Du unſchuldig leideſt. Und nun noch eins: Da Du morgen früh ſchon von dem Richter über das Verbrechen verhört werden wirſt, ſo befinne Dich auf die Umſtände, welche für Dich verhängnißvoll geworden find... es wäre nicht unmöglich, daß ein ſelbſt noch ſo kleines Vorkommniß bei der Annahme des Briefes den Verdacht auf die ſchuldige Perſon lenken könnte. Und jetzt lebe wohl!“ „Lebe wohl, beſter Freund! Ich danke Dir für Deine Theilnahme an meinem Unglück! Theile vor der Hand meiner Mutter nichts von dem Vorfalle mit... es könnte tor Tod ſein.“ Noch ein kräftiger Händedruck... dann ſchloſſen ſich die düſteren Pforten hinter dem Freunde. Linde ging feſten Schrittes von dannen, um von jetzt ab ſich der Sache des Freundes anzunehmen. Von ſeinem Scharf⸗ ſinn und ſeiner Energie durfte der Freund etwas erwarten. Müdigkeit und Rathloſigkeit kannte dieſer Mann nicht. Hatte er ſich einmal ein Ziel geſteckt, ſo vermochte ihn nichts von dem Wege zu demſelben abzubringen. Als er zu Hauſe anlangte, erzählte er ſeiner wegen der ſpäten Nachtſtunde beſorgten Gattin den ihr bis jetzt unbekannt gebliebenen Vorfall. Auch dieſe aufs Höchſte überraſcht, glaubte an die Unſchuld Bäumers. Es kommt oft vor, daß uns im Leben Perſonen in der Geſellſchaft begegnen, welche Freunde beſitzen, die dem Aeußern ſowohl wie dem Innern nach grundverſchteden von einander ausgeſtattet find. Dieſer Gegenſatz zeigte ſich auf den erſten Blick auch bei den eben geſchilderten—— Linde war ein Mann in den dreißiger Jahren. Seine Geſtalt war im Gegenſatz zu der ſeines Freundes— Bäumer war kräftig, von hoher Statur mit ebenmäß gem Gliederbau — ſchlank, aber ſteif. Sein Geſicht hatte einen blaßgelben Anflug. Aus demſelben ſtachen die ſcharf dunklen Augen hervor. Das Geſicht des Freundes war regelmäßig und ſchön, von friſcher Lebensfreudigkeit durchglüht. Seine Augen zeugten von edlem jugendliche Feuer, von Begeiſterung für alles Wahre und Gute. Lindes Bewegungen hatten etwas ungemein Gravitätiſches an ſich, ſelten ſah man ihn lachen, und wenn es geſchah, ſo legten ſich zwei unſchöne Falten um ſeinen Mund, welche zu dieſer Gemüthswallung ſchlecht paßten. Des Lebens Ernſt mußte er demnach ſchon gekostet haben, was bei Bäumer nicht der Fall war. Viele Worte gebrauchte Linde nicht; ſeine Sprach⸗ weiſe war kaapp und gemeſſen. Im Dienſt war er pünktlich und gegen ſich ſtreng. Dem Freunde mußte man dagegen einen gewiſſen Grad von Oberflächlichkeit, wenn nicht gar Leicht⸗ ſinn nachſagen. Im Verkehr mit dem Publikum war jener ernſt, und weniger Gefälligkeiten konnte ſich dieſes von ihm rühmen. Er wußte ſich Perſonen, die oft mit nichtsſagenden Kleinigkeiten die Beamten beläſtigten, fern zu halten. Bäumer war hingegen oft allzubereit zur Gewährung von Gefälligkeiten, und er hatte ſich oft ſchon von Linde hierüber Vorſtellungen machen laſſen müſſen. Dieſer bedeutete ihm ſehr richtig, daß ſchon oft allzuweit ausgedehnte Gefälligkeiten bittere Enttäuſchungen für den Beamten zur Folge gehabt hätten; er möge daher auf ſeiner Hut ſein. Linde war daher nicht ſo beliebt beim Publ kum wie Bäumer. Die jungen Handelsbefl ſſenen namentlich hatten vor ihm einen ſichtbaren Reſpekt, wenn ſie aber außer Hör⸗ weite waren, dann konnte man oft den Ausdruck„grimmiger Schalterbär“ vernehmen. Es mußten demnach recht unangenehme Erfahrungen geweſen ſein, die Linde erlebt und die ihn faſt zum Menſchen⸗ feind umgewandelt hatten; ein Ereigniß wiſſen wir aus ſeinem Leben und wollen es hlermit aufführen. Als er noch vor Jahren dem Poſtdienſt bei einem kleinen Amte vorſtand, wurde ihm von dem ihm zur Aushülfe unterſtellten jungen Beamten eine Geldſendung von fünfhundert Thalern entwendet. Als man loſen Farmen geraubt. D. R.) worden. Die Burenfamilien ſind nach New⸗Caſtle abgeſchoben worden. — Die Buren ſetzten das Gras in Brand. Die Feuersbrunſt kann von den Drakensbergen aus geſehen werden. Brüſſel, 23. Mai.„Petit bleu“ hatte Einſicht in mehrere Briefe der Frau Botha, aus denen hervorgeht, daß Frau Botha entſchloſſen iſt, nicht mehr auf die Entſchlüſſe ihres Gemahls einzuwirken und deſſen Aktionsfreiheit zu lähmen. Demnach ſcheint Botha jeden Interventionsverſuch ſeiner Gattin ſchroff abgelehnt zu haben. Kapſtadt, 23. Mail. Das Geſundheitsamt theilte mit, daß die Peſt jetzt auch in Port Elizabeth ausgebrochen iſt. Geſtern wurden daſelbſt vier Pen fälle konſtatirt. Kapſtadt, 23. Mai. Wie in hieſigen Kolonialkreiſen verſichert wird, ſteht eine Hungersnoth unter den Negern der Kapkolonie bevor. Die Aushungerungsverſuche gegen die Vuren machen ſich jetzt ſchon unter den Kaffern fühlbar, welche die nothwendigen Lebensmittel nicht mehr beſitzen, da die meiſten beackerten Grundſtücke im Freiſtaate und eines großen Theiles von Transvaal vollſtändig unbebaut find. Die Zahl der eingeborenen Kaffern beträgt in Transvaal 430 000 und im Oranje ⸗Freiſtaat 130 000. Die Ereigniſſe in China. London, 23. Mai. Aus Peking wird berichtet: Die Unterhandlungen ruhen augenblicklich, da die Vertreter der Mächte die Inſtruktionen ihrer Regierungen abwarten. Die nächſte Verſammlung findet Mittwoch ſtatt. Die Anſicht der Vertreter iſt die, daß eine Löſung der chineſichen Frage un⸗ mittelbar bevorſteht und daß alle Unterhandlungen im Laufe des nächſten Monats beendet ſein werden. London, 23. Mai. Die Geſandten in Peking werden heute eine Zuſammenkunft haben, um die Entſchädigungsfrage zu beſprechen. Man erwartet aber kein befriedigendes Reſultat. Da die Franzoſen ſich aus dem Diſtrikte Tſchangtingfu zurückgezogen haben und die Engländer ſich weigern, an einer weiteren Strafexpedition theilzunehmen, hält man es für wahrſcheinlich, daß Graf Walderſee eine ausſchließlich deutſche Strafexpedition organiſiren wird. Diejenigen, welche die fortgeſetzte Aktion der Verbündeten billigen, loben die Art, mit welcher Walderſee trotz beſtändiger Schwierigkeit ganz allein das Preſtige der Ausländer aufrecht erhält. Yokohama, 28. Mai. Drer ruſſiſche Offiziere wurden in contumaciam zu je ſechs Monaten Gefängniß verurtheilt. Dieſelben ſind beſchuldigt, Zeichnungen des Hafens von Nagaſaki, in der Nähe der Befeſtigungen gemacht zu haben. Deutſchland. Berlin, 23. Mai. Der Bundesrath nahm in der Sitzung vom 17. Mai den Antrag Preußens wegen des Entwurfes einer Bekanntmachung betr. den Aufruf und die Einziehung der Noten der Frankfurter Bank an. Darmſtadt, 28. Mai. Die zweite Kammer nahm geſtern den Antrag Ulrich auf Entſchädigung unſchuldig Ver⸗ hafteter in der vom Aus ſchuſſe beantragten Faſſung einſtimmig an, wonach die Kammer die Regierung erſucht, baldmöglichſt eine Vorlage zu machen, wodurch eine feſte Entſchädigung unſchuldig Verhafteter eingeführt wird. Straßburg, 23. Mai. Der„Lorraine“ meldet, daß man infolge der Unterredung des Kaiſers mit dem elſäſſiſchen Reichstagsabgeordneten de Schmidt und dem Landesaus⸗ ſchußmitgliede Jaunez in Saargemünd anläßlich ſeines Be⸗ ſuches in Metz darauf hoffen dürfe, daß die Diktaturfrage in Bälde eine befriedigende Löſung erfahre, und daß den franzöſiſchen Offizieren bei ihren Beſuchen der Reichslande günſtigere Aufenthaltsbedingungen gewährt ſeien. Berlin, 23. Mai. Zu den Preßerörterungen über die Frage der Wiederherſtellung des Mittellandkanals im Wege eines Aktienunternehmens erinnern die„Berl. Politiſchen Nachrichten“ an die im Jahre 1894 an die Intereſſenten für die Errichtung einer Verbindung Dortmund⸗Ems kanal mit dem Rhein ergangenen Mittheilungen, wonach die Re⸗ gierung bei derartigen Unternehmungen keinesfalls auf die Tarif⸗Hoheit verzichten könne. Ausland. Rom, 23. Mai. Die„Tribuna“ bringt die unge⸗ heuerliche Nachricht, daß in Konſtantinopel ein italieniſcher Bürger de Crocis unter dem Verdacht, ein jungtürkiſcher Emiſſär zu ſein verhaftet und nach dem Pildiz⸗Kiosk gebracht worden ſei. Nachdem angeblich der Sultan ſelbſt ihn ver⸗ geblich verhört habe, ſei er in einem Kerker vom Gouver⸗ neur von Galata, Handj, Bay, erſchoſſen und ſein Leichnam bei Nacht und Nebel in den Bosporus verſenkt worden. Belgrad, 23. Mai. Von hier wird dem„B. L.⸗A.“ gemeldet: Da die ruſſiſche Diplomatie wußte, daß die Ehe kinderlos bleibt, will ſie, daß Prinz Mirko von Montenegro zum ſerbiſchen Thronfolger ernannt werde. Der Prinz kommt bekanntlich demnächſt nach Belgrad. Belgrad, 23. Mai. Die Bewohner Belgrads ſtehen noch unter dem Einfluſſe der letzten Vorgänge. Alle Blätter dürfen infolge Polizeibefehls nichts über den Vorfall ver⸗ öffentlichen, weshalb die Belgrader über die Donau gehen, in der ungariſchen Stadt Semlin die Kaffeehäuſer voll be⸗ ſetzen und dort die auswärtigen Zeitungen leſen. Allgemein herrſcht die Anſicht, daß die Hand Rußlands neuerdings wieder im Sptele ſet. Barcelona, 23. Mai. Die kataloniſche und repub⸗ likaniſche Partei, deren Niederlage bei den letzten Wahlen amtlich anerkannt wurde, beabſichtigen, am nächſten Donners⸗ tag bei der amtlichen Verkündigung der geſammten Wahl⸗ ergebniſſe öffentlich Proteſt zu erheben. Man ſpricht hier 1 N allgemeinen Schließung der Fabriken und Handels- häuſer. Nah und Fern. Viernheim, 23. Mai. Der proviſoriſche Kreis⸗ amtsgehülfe am Kreisamt zu Darmſtadt, Herr Jo ſ. Roos von hier, iſt zum Kreisamtsgehülfen am Kreisamt zu Worms ernannt. Viernheim, 24. Mai. Bei der am letzten Diens tag dahier vorgenommenen Wahl eines Beigeordneten er⸗ hielten Herr Gemeinderath Georg Friedrich Kühlwein 4. 259, Herr Phil. Winkenbach 2. 16 Stimmen; mehrere Stimmen zerſplitterten. Die Betheiligung an der Wahl war ſchwach. Herr Gemeinderath Kühlwein iſt ſomit auf 9 Jahre zum Beigeordneten der Gemeinde Viernheim erwählt. Viernheim, 25. Mai.„Des Pfinſttags goldener Zaubermorgen“ iſt herangekommen, erſehnt, erwartet von Millionen, von all den Menſchen, die ſich der eigenartigen Weihe des Pſingſtfeſtes nicht entziehen können, die ſich glücklich dem Zauber dieſes Feſtes hingeben. Die frohe Er⸗ wartung vor Pfingſten gleicht zwar nicht derjenigen vor Weinachten, aber doch iſt die Freude, mit der das Feſt der Ausgießung des heiligen Geiſtes begrüßt wird, nicht geringer, wie diejenige vor dem Chriſtfeſte. Die hohe religiöſe Be⸗ deutung des Feſtes ſowohl als auch das herrliche Feſttags⸗ kleid, welches die Mutter Erde um dieſe Jahreszeit angelegt hat, iſt ganz dazu angethan, die Herzen höher ſchlagen zu laſſen und den Schöpfer all der Herrlichkeiten zu preiſen. Wenn man daher„Weihnachten“ als das„ſchönſte“ Feſt der Chriſtenheit bezeichnet, ſo wird man denjenigen ebenfalls Recht geben, die Pfingſten als das„lieblichſte“ Feſt preiſen und die da behaupten, es gäbe nichts Schöneres auf der Gottes welt, als ein von herrlichem Sonnenſchein vergoldetes Pfingſtfeſt.— Stimmts? lieber Leſer! — Wegen maſſenhaften Auftretens der Maikäfer in unſeren jungen Waldungen werden, ſo wird von der heſſiſchen Bergſtraße geſchrieben, die älteren Jahrgänge unſerer Schuljugend in den nächſten Tagen zur Vertilgung dieſes gefräßigen Käfers in den erſten Morgen⸗ ſtunden in Anſpruch genommen werden. L. Heddesheim, 23. Mai. Geſtern morgen wurde durch Leonhard Menz hier in der Gewann Lach an einem Baum erhängt ein anfänglich unbekannter Mann aufgefunden. Die gerichtliche Unterſuchung ergab, daß es der 58 Jahre alte verwitwete Dienſtknecht Georg Ihrig von Falkengefäß iſt, der drei Jahre in Straßenheim im Dienſt war und deshalb von hieſigen Perſonen erkannt 1595 Ihrig war vor einigen Jahren in Viernheim ver⸗ eirathet. Mannheim, 28. Mai. In einem Neubau der Rheindammſtraße nahm ſich der frühere Tapetendeſſinateur Chr. Wühler durch Erhängen das Leben, nachdem er ſich vorher die Pulsadern geöffnet hatte. Wühler, ein ruhiger allgemein geachteter Mann, hatte in ſeinem Fache ſehr be⸗ deutendes geleiſtet. Wie verlautet ſollen verfehlte Bau⸗ ſpekulationen die Urſache der That ſein. Mannheim, 23. Mai. Der Arbeitsmarkt hat ſich gebeſſert und bewegt ſich in ähnli her Richtung wie im vorigen Jahre. Nur iſt das Mißverhältniß zwiſchen offenen und geſuchten Stellen dauernd ein viel größeres. Immerhin ſind durch die Centralanſtalt für Acbeitsnachweis 1522 Perſonen gegen 1127 im Februar eingeſtellt worden. Aus dem ſüdlichen Odenwald, 23. Mai. Wegen des ſchlechten Feuchtpreiſen und der hohen Arbeits⸗ löhne ſinkt der Pachtpreis des Ackerlandes immer mehr, ja es iſt bereits ſoweit gekommen, daß für abgelegenes und ſchwierig zu bauendes Ackerland überhaupt kein Pächter mehr zu haben iſt. Die betr. Beſitzer ſind deshalb in die Noth⸗ wendigkeit verſſtzt, ſolches Ackerland wieder mit Wald an⸗ zulegen, welche Thatſache man eben vielfach wahrnehmen kann. Aus dem Weſchnitzthal, 22. Mai. Ein betrunkener Müllerburſche aus Reiſen, der in verſchiedenen Wirthſchaften Streitigkeiten provozierte und dabei ſogar das Meſſer zog, wurde von der Polizei vor den Bürger meiſter geführt. Hier erfrechte ſich der Raufbold, dem Beamten mit der Fauſt ins G-ſicht zu ſchlagen, worauf der Unhold von der Gendarmerie dem Amtsrichter in Fürth vorgeführt wurde.— Der Steueraufſeher Adler von Birkenau, der gelegentlich der Kirchweihe in Wahlen dienſtlich daſelbſt anweſend war, bekam in einer dortigen Wirthſchaft, an⸗ geblich mit einem Bleiſtock, ſo wuchtige Schläge auf den Kopf, daß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. Leider konnte der Thäter im Tumulte des Streites nicht ermittelt werden, und das iſt ſchade.— In der kalten Nacht vom letzten Samstag auf Sonntag ſind an verſchiedenen Stellen die offenen Bohnen, Gurken ꝛc. erfroren. Vorſichtige Leute, nichts Gutes ahnend, bedeckten dieſe zarten Pflanzen noch rechtzeitig mit Tüchern. Höchſt i. O., 23. Mai. Einem hieſi gen Bierbrauerei⸗ beſitzer wurde kürzlich aus ſeiner Schlafſtube und zwar aus einem verſchloſſenen Schrank ein Geldbetrag von 450 Mark geſtohlen. Der Verdacht, den Diebſtahl verübt zu haben, lenkte ſich auf eine bei ihren Schwiegereltern dahier zu Beſuch weilende Frau aus Darmſtadt. Dileſer Verdacht hat ſich auch beſtätigt. Dadurch, daß die erwähnten Schwieger⸗ eltern im Hauſe des Beſtohlenen wohnen, hatte die Frau Gelegenheit, ſich in die betreffenden Räume einzuſchleichen und den Diebſtahl auszuführen. Von dem geſtohlenen Gelde hatte die Thäterin, als ſie ſich entdeckt glaubte, 435 Mark in den Abort eines Metzgermeiſters geworfen, aus welchem das Geld wieder herausgeholt wurde. Michelſtadt i. O., 23. Mai. In dem benachbarten Steinbach kam am 18. ds. Mts. die 9jäghrige Anna Kaffen⸗ berger in der Küche dem Feuer zu nahe, ſodaß ihre Kleider in Brand geriethen. Obgleich Hülfe alsbald zur Stelle war, hat das arme Mädchen doch derartige Brandwunden erlitten, daß es vorgeſtern unter ſchrecklichen Schmerzen geſtorben iſt. — In dem mit leicht feuerfangendem Material angefüllten Holzſchuppen eines Schneidermeiſters dahier wurde wieder einmal ein Brandſtiftungsverſuch gemacht, ein Brand kam jedoch glücklicherweiſe nicht zum Ausbruch. Möge es den Behörden doch endlich einmal gelingen des gemeinfährlichen Brandſtifters habhaft zu werden. Heidelberg, 29. Mai. Ueber die Entſchädigungen der beim Eiſenbahnunglück verletzten Perſonen weiß der „M. G.,⸗A.“ zu berichten: In den letzten Mochen hat die Großh. Eiſenbahnverwaltung mit verſchiedenen der bei dem hieſigen Eiſenbahnunglück am 7. Oktober v. J: Verletzten Vergleiche bezüglich der Entſchädigung getroffen. Frl. Kölling, die bei dem Unfall beide Beine verlor und in den letzten Tagen aus dem Spital entlaſſen wurde, erhält eine jährliche Rente von 6000 M. oder das dieſen Betrag entſprechende Kapital. Ferner erhielt ein Großhändler in Mannheim, der ſelbſt mit ſeiner ganzen Familie ſchwer verletzt wurde, deſſen eine Tochter im Alter von 20 Jahren noch leidend iſt, während die um ein Jahr jüngere nur auf Krücken ſich bewegen — den Dieb ergriff, hatte dieſer bereits alles verjubelt. Linde mußte den Betrag erſetzen. Dieſer Fall machte ihn mißtrauiſch. Scherzweiſe hatte einſt ein College, dem dieſes Mißtrauen nicht gefiel, geſagt: Linde hat dem ſiebenten Gebote den Satz hinzu⸗ gefügt:„Laß dich nicht beſtehlen.“ War, wie wir geſchildert, Linde im Dienſte ſtreng gegen ſich, ſo war daſſelbe auch in Hinſicht auf ſeine außerdienſtliche Führung der Fall. Mäßig im Genießen, hatte er mit dem Freunde nur das gemein, daß beide das Wahre und Schöne liebten. Frei von aller Kriecherei nach oben, ſowie Härte nach unten, wollte jeder nur durch ſich ſelbſt den Weg zu den beſſeren Stellen in ihrem Fache ſich zugänglich machen. Außerdem fand Bäumer an dem ernſten ſtrengen Charakter des Freundes ein nachahmenswerthes Beiſplel, ja gewiſſermaßen bei dem Gedanken an den ernſten nie ſeine Ruhe verlierenden Mann eine wohl⸗ thuende Dämpfung ſeines oft allzu lebhaften Blutes. indes Hauslichkeit konnte als Muſter gelten; ſah man ihn, wie wir ſchon andeuteten, ſelten im Dlenſt die Miene zu einem Lächeln verziehen, ſo traf dies nicht zu in ſeinem Hauſe. Kehrte er aus dem Dienſte heim, und ſeine drei Kinder, zwel Knaben und ein Mädchen ſprangen ihm jubelnd entgegen, dann hellte ſich ſein ernſtes Geſicht auf, dann konnte er ſcherzen und ſogar laut lachen. Seine Frau liebte er mit jener Stetigkeit, die ſeinem ganzen Weſen eigen war. Bäumer verkehrte viel in ſeiner Familie. Beide beſuchten die Geſellſchaft„Erholung“, deren Mitglieder ſie waren, nur ſehr wenig.„Es iſt mir dort“, ſo ſagte Linde,„zuviel Unnatur in dem Verkehr mit einander.“ Derſelben Anſicht war ſein Freund. Für die Beurtheilung des Falles war das Vorleben des Verhafteten von beſonderer Wichtigkeit. Um dies zu ſchildern, müſſen wir in der Zeit zurückgreifen. Bäumers Eltern wohnten in H., einer Univerfitätsſtadt. Sein Vater, ein Arzt, ließ den ſehr begabten Sohn Jurisprudenz ſtudieren. Hermann hatte ſchon ein Jahr dieſem Studium ob⸗ gelegen, als ſein Vater von einer bösartigen Krankheit erfaßt wurde, an der er ſtarb. Da die Wittwe nur eine beſcheldene Capitalrente zum Unterhalt für ſich und ihre kränkliche Tochter verblieb, ſo mußte der Sohn ſich, wenn auch mit ſchwerem Herzen, entſchließen, die Univerſität zu verlaſſen. Unter⸗ ſtützungen von einem Verwandten lehnte Bäumer ab. Um ſeiner Mutter und Schweſter den Genuß der geringen Rente u erhalten, entſchloß er ſich, in den Poſtdienſt einzutreten. each perſönlicher Vorſtellung bet der zuſtändigen Behörde wurde der junge Mann aufgenommen und zu ſeiner und der lieben Angehörſgen Freude in H. beſchäftigt. Sehr bald konnte der Angenommene eine Stelle, für welche em kleines Gehalt aus⸗ geſetzt war, ausfüllen. Bei ſparſamer Wirthſchaftlichkeit der drei Perſonen war es ihnen jetzt ſchon möglich, hin und wieder einen kleinen Betrag, für etwa ſpäter ſich einſtellende Tage der Noth zurücklegen. Mehrere Jahre lebte dieſe kleine Familie ſo in der ſchönſten Harmonie zuſammen, bis Hermann ſein Examen als Poſtſekretär glänzend beſtand. Jetzt mußte ec ſich eine Verſetzung nach D. gefallen laſſen. Vor ſeinem Abſchiede von der über alles geliebten Mutter und Schweſter gab jene dem ſcheidenden Sohne noch mauche gute Lehre mit auf den Weg, welche denn auch auf guten Boden gefallen ſein mußten, denn ſie hörte nur Gutes von dem fernweilenden theuren Sohn. Stets zur beſtimmten Zeit ging von D. nach H. eine kleine Geldſendung an die Witwe ab und ſtets war dieſe mit einem von echter Kindesliebe zur Mutter zeugenden Schreiben begleitet. Oft ſchrieb dieſe dem Sohne, daß er doch auch endlich an ſich denken möge, ſie, die Mutter und Schweſter, brauchten ſich ja gar nicht einzuſchränken, worauf aber ſtets die Antwort von D. erfolgte, er wüßte wirklich keine beſſere Verwendung für ſein Erſpartes, überdies bedürfe die Schweſter einer außer⸗ gewöhnlichen und daher koſtſpieligen Pflege, deren Koſten die Mutter unmöglich von ihrer geringen Rente beſtreiten könne.— Wie Bäumer bis vor Kurzem der vergötterte Liebling der Geſellſchaft in D. geweſen war, haben wir ſchon aus der Erzählung ſeines Vorgeſetzten erfahren. Wir wollen nun ver⸗ ſuchen, für ſeine Wandlung in der Gunſt der Geſellſchaft in D. eine Erklärung zu finden. (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Eiferſucht iſt eine Leidenſchaft, die mit Eifer ſucht, was Leiden ſchafft. Von allem das Beſt' Iſt ein Herz, heiter und feſt! Auf Dinge, die nicht mehr zu ändern ſind, Muß auch kein Blick zurück mehr fallen! Was Gethan iſt, iſt gethan und bleibt's. Pfingſte u. Ueber den Hügeln liegt Meer ſprüht als Weihrauch Sonniger Duft, bleich Spielend das Meer ſich wiegt, Weicher die Luft. Kräuſelnden Schaum, Hügel ſteh'n engelgleich, Beten im Traum. Still ſich die Erde weiſt, Ueber ihr auch Schwebet des Gottes Geiſt' Wärmender Hauch. Pfingſten mit ſeinem Licht Und Jubelfüll' Malt ſich in Worten nicht,— Stille' ach ſtill! Grün iſt der Hügelkranz, Blau iſt das Meer, Golden der Strahlenkranz, Licht rings umher. Ich kann's ertragen. Vor allem, was da leibt und lebt, Iſt nichts wovor mein Sinn erbebt, In allen Lebenstagen; Und was den Muth zumeiſt beſchränkt, Und was das Herz am tiefſten kränkt, Ich weiß man kann's ertragen! Das Schönſte ſtets vor ſich zu ſeh'n, Und ſtets umſonſt es anzufleh'n, Verſchwenderiſch in Klagen, Es zu gewinnen eben dann, a Wenn man verliert, was man gewann, Ich weiß, man kann's ertragen! Wie gab ich ſelbſt mir Rechenſchaft, Woher genommen ich die Kraft, Mir alles zu verſagen? Genug, erfahren hab' ich's doch, Und jede Noth und jedes Joch, Ich weiß, man kanns ertragen. Neun heſüade, b und de Slad. ſind der U — in allen! Ur. Oetlt d 10 Pf vähtte R. betten Ge en kupfer lng erei⸗ T aus Natk ben, r u t hat leger. Fran eichen elde Mark lem arten affen, leber vat, ſtten, 1 lien leder kum den ichen ngen der die dem ten lng, ten liche elbe der eſſen tend then uu gat 3 7565————————————— kann und dauernd ſiech bleibt, eine Abfindungsſumme von 225 000 Mk. Gernsheim, 18. Mai. Mit dem geſtern und heute ſtattgehabten 7. Prüfungstermine in dem Konkursver⸗ fahren der Rheiniſchen Zuckerfabrik Gernsheim unter dem Vorſitz des Herrn Gerichtsaſſeſſors Maſer ſind nunmehr alle angemeldeten Forderungen zur Prüfung gelangt, ſomit die Prüfung der Forderungen beendet. Gonſenheim, 23. Mai. Vorgeſtern Morgen machte dahier ein junges Bürſchchen einen Selbſtmordverſuch. Derſelbe ſchoß ſich mit einem Imm kalibrigen Revolver eine Kugel in die Stirn. Die Perletzung ſcheint nicht lebens⸗ gefährlich zu ſein. Der ſchnell herbeigerufene Arzt Herr Dr. Sickinger legte den erſten Nothverband an und ver⸗ ordnete die Ueberführung ins St. Rochushoſpital. Grund der That ſoll eine geringe Defraudation des jungen Manne geweſen ſein. Mainz, 21. Mai. In einer Wirthsſchaft in der Betzelsgaſſe ſtürzte vorgeſtern Nachmittag gegen 6 Uhr ganz plötzlich der Bewurf der Decke des Wirthszimmers herab, inmitten der daſelbſt zahlreich ſitzenden Gäſte. Infolge des Herabſtürzens wurden mehrere Gäſte theils in dem Geſichte und an Händen leicht verletzt.— Eine hier wohnende junge Frau von 24 Jahren ſtach ſich dieſer Tage in den Finger; derſelbe ſchwoll an und der Arzt nahm eine Am⸗ puation vor. Geſtern iſt die Frau an Blutvergiftung ge⸗ ſtorben.— Gegen nicht weniger als neun Schulbuben iſt Unterſuchung wegen Verübung einer Anzahl kleiner Dieb⸗ ftähle eingeleitet worden. Mainz, 23. Mai. Die Mittheilung, daß ſich Leutnant Vogt wegen des Duells in Unterſuchungshaft befände, iſt nicht zutreffend. Derſelbe befindet ſich auf freiem Fuß und unternahm geſtern in Civil eine Spazterfahrt durch die Stadt. Die Verletzungen des Oberleutnants Richter ſind derart, daß jede Lebensgefahr ausgeſchloſſen erſcheint. Die in den Oberſchenkel eingedrungene Kugel iſt auf opera⸗ tivem Wege entfernt worden, ohne daß Wundfieber zurück⸗ geblieben iſt. Wiesbaden, 23. Mai. Durch vorzeitiges Abſpringen von dem Eiſenbahnzug ereignete ſich auf dem Bahnhof in Kaſtel ein ſchreckliches Unglück. Kurz vor Ankunft des Frankfurter Zuges ſprang aus demſelben ein Soldat des 1. Naſſauiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 87 aus Mainz und gerieth dabei ſo unglücklich unter das Trittbrett, daß ihm ein Arm und ein Bein abgefahren wurde und bald darauf ſeinen Verletzungen erlag.— In der Adlerſtraße iſt ein 2½ Jahre altes Kind aus einem Fenſter des dritten Stockes auf die Straße ge⸗ ſtürzt und war ſofort todt. Die Mutter, die erſt kürzlich ein anderes Kind verloren hat, wollte ſich aus Verzweiflung die Pulsadern aufſchneiden und wurde nur durch einen gerade dazu kommenden Briefträger daran verhindert. Wertheim, 23. Mai. Ein heiteres Stückchen paſſirte kürzlich einem Mann in R. Derſelbe ſägte einige Eichbaum ⸗ äſte ab, weil ſolche zu nahe an die Telephondrähte reichten. Plötzlich riß ein herabfallender Aſt den Telephondraht ent⸗ zwei. Da muß reſch geholfen werden, dachte der erſchrockene Mann, ſtieg ſofort vom Baum, nahm den herunterhängenden Draht in den Mund und ſchrie aus Leibeskräften:„He! do drinn in Wärde(Wertheim) kummt ſchnell raus, der Droht is kaput!“ Berlin, 23. Mal. Der Giftmörder Jänicke, der wegen Ermordung der Näherin Bergner am Teufelſee zu Tode verurtheilt worden war, wurde nach Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in der Charite als unheilbar geiſteskrank befunden. Berlin, 23. Mai. Einwohner von Bernau fanden eine Viertelſtunde von der Stadt entfernt an der Kepernick⸗ Ladeburger Landſtraße die Leiche eines etwa 40 Jahre alten Mannes dem der Kopf von dem nackt daliegenden Rumpfe vollſtändig abgeſchnitten war. Die Kleider waren dem Er⸗ mordeten geraubt worden. Man nimmt an, daß es ſich um einen Raubmord handelt. Die Unterſuchung iſt im Gange. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim Rudolf Rücker, N Weinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. 1 1 4 97* 941 * Feredeplats,) 1, 1 neben d. Pfizer Hel. 90 ., l,, le.. gedluu.— Ae, ge, Be cradle 1. een 42.* ö Anzeigen. Bekauntmachung. Nächſten Dienſtag, den 28. l. Mts., vor⸗ mittags 8 Uhr, wird auf dem Rathhaus dahier die Lieferung zweier Tritte für die neuen Schulklaſſen öffentlich wenigſtnehmend verſteigert. Viernheim, den 24. Mai 1901. Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. 62 Pfützer. Teste F reite. g H. 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