g bor⸗ las lenden pr. enz icht lerer Ua 5 die gur chnete mit npert⸗ alle ionen lauf 692 ends er“ ſind 530 t in lat, 1 — * Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. jernheiner Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. neiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 43. Samstag, den 1. Juni 1901. 7. Jahrgang. England und Trans vaal. Haag, 30. Mai. Nach Londoner Berichten, welche Krüger zugehen, beſteht kein Zweifel mehr darüber, daß Milner ſehr bald, wahrſcheinlich ſchon Mitte Juni nach Südafrika zurückkehrt. Damit ſchwindet jede Friedensausſicht. London, 30. Mai. Reuter meldet aus Pretoria vom 27. Mai: Als der Burenkommandant Schoemann mit Familie und Freunden geſtern eine in ſeinem Hauſe als Kurioſität zurückgehaltene Lydditgranate beſichtigte, zerſprang das Geſchoß. Schoemann wurde ſofort getödtet, ſeine Tochter tödtlich und ſeine Frau und zwei andere Perſonen ſchwer verwundet. Schoemann bemühte ſich in letzter Zeit im Intereſſe des Friedens. Er wurde, nachdem er ſich bei der Beſetzung Pretorias durch die Engländer ergab, von den Buren gefangen genommen, jedoch bei der Beſetzung von Pietersburg von den Engländern befreit. Seit dieſer Zeit wohnte Schoemann in Pretoria. London, 30. Mai.„Daily Mail“ meldet aus Cradock: Kommandant Kruitzinger hatte bei Marasberg ein Gefecht mit den Engländern. Die Buren warfen die Engländer zurück und machten 41 Gefangene. — Im Oſten Transvaals ſind die Buren dem von den Engländern inſzenirten Keſſeltreiben entſchlüpft. London, 30. Mai. Wie aus Kronſtadt berichtet wird, überraſchten die Buren unter Kruitzinger einen engliſchen Poſten und durchbrachen den Cordon des engliſchen Gene⸗ rals Boold. Kapſtadt, 30. Mai. Die Zahl der bis heute hier vorgekommenen Erkrankungen an der Peſt beträgt insge⸗ ſammt 608, hiervon haben 308— alſo über die Hälfte!— mit dem Tode geendet. Die Ereigniſſe in China. Berlin, 27. Mai. Der Kaiſer hat auf den Antrag des Reichskanzlers die Rückkehr des Panzergeſchwaders aus China und ferner befohlen, die Auflöſung des deutſchen Armee⸗ Oberkommandos in Oſtaſien ſowie die Reducirung des oſtaſiatiſchen Expeditionskorps vorzubereiten. Eine freudige Nachricht iſt es zweifellos, die dem deulſchen Volke zum Pfingfeſte geboten wird; die China⸗ expedition kann nun beendet werden, hoffentlich ohne daß die ſchmerzliche Liſte der Opfer noch weiter vermehrt wird. Die Meldung, daß der Reichskanzler, der verantwortliche Leiter unſerer Politik, den Vorſchlag zu den Rückberufungs⸗ befehlen gemacht hat, zeigt deutlich, wie die internationale Lage trotz mancher Differenzen in der China⸗Angelegenheit ganz friedlich geblieben iſt. Berlin, 29. Mai. Nach einer hieſigen Meldung der „Flf. 8.“ wird an Stelle des Grafen Walderſee für die bis auf Weiteres zurückbleibenden Detachements der ver⸗ ſchiedenen Mächte ein neuer Oberbefehlshaber ernannt werden. Ueber die Bildung dieſes neuen Oberkommandos wird gegenwärtig unter den Mächten verhandelt. Ein hie⸗ ſiges Blatt will wiſſen, es ſei nicht unwahrſcheinlich, daß der Oberbefehl in die Hände eines franzöſiſchen Generals gelangen werde. Köln, 30. Mai. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Peking vom 26.: Der Abzug der deutſchen Marinetruppen nach Tfintau(Kiautſchou) beginnt morgen. Die Civilpräfektur iſt aufgelöſt worden. Die verbündeten Regierungen werden den Erlaß eines kaiſerlichen Ediktes fordern, wonach die Ver⸗ pflichtung Chinas, an die Mächte 450 Millionen Taels zu⸗ züglich Zinſen zu zahlen, zugeſtanden wird. Dann beginnen die Mächte zu räumen. China wird bereit ſein, nachzugeben. Graf Walderſee hat, den Wünſchen aller Nationen nach⸗ gebend, bereits das Gebiet der militäriſchen Occupation be⸗ ſchränkt. Den Chineſen wird geſtattet, die Jurisdiction wieder auszuüben. London, 30. Mai. Nach einer Depeſche aus Shanghai vom 28. Mai brachen 4000 Aufſtändiſche aus der Provinz Kmeitſchau nach Szetſchuan auf, wo ſie großen Schrecken verbreiteten. 3000 Mann aus DYüman ſollen auf dem Marſche ſein, um zu ihnen zu ſtoßen. London, 30. Mai. Die Liſte der von den verſchledenen Mächten erhobenen Entſchädigungs⸗Anſprüche beläuft ſich auf folgende Summen: Oeſterreich 13 Millionen Kronen, Ruß⸗ land 17¼ Mill. Rubel, Japan 45 Mill. Den, Frankreich 280 Mill. Franes, Belgien 30 Mill. Francs, Deutſchland 240 Mill. Mark, England 24 Mill. Dollar, die Vereinigten Staaten 25 Mill. Dollars, Italien 6 Mill. Taels, Holland und Spanien je 1 Mill. Taels zuſammen 450 Mill. Taels. Deutſchland. — Endlich meldet der„Reichsanzeiger“ die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den Feldmarſchall Earl Roberts. Man hatte ſchon feſt gehofft, er werde mit Röck⸗ ſicht auf die Empfindung weiter Kreiſe des deutſchen Volkes keine Notiz davon nehmen. Gleichzeitig wird eine Reihe weiterer Ordensverleihungen an Engländer(meiſt Offiziere) ſowie an ein paar holländiſche Eiſenbahn⸗ und Schifffahrts⸗ beamte gemeldet. Varzin, 30. Mai. Oberpräſident Graf Wilhelm Bismarck iſt heute nach kurzem Leiden hier geſtorben. Ausland. Rom, 30. Mai. In diplomatiſchen Kreiſen tritt mit großer Benimmtheit das Gerücht auf, Montenegro werde beim Eintritt des freudigen Ereigniſſes im italieniſchen Königshauſe zum Königreich proklamirt werden, unter Zu⸗ ſtimmung von Rußland.(Da Montenegro ſelbſt nach ruſſi⸗ ſchen Meſſungen nur 9475 Quadratkilometer umfaßt, während z. B. Baden 25 081 Quadratkilometer mißt, ſo würde es ſich hier allerdings um ein rechtes Miniatur⸗Königreich handeln, das freilich mit der Anwartſchaft auf Serbien längſt nach Vergrößerung ſeiner Macht ſtrebt. D. R.) Warſchan, 30. Mai. Neuerdings kommen aus Ruß⸗ land immer mehr drohende Nachrichten von revolutionären Beſtrebungen und Aufruhr. So hat man vor einigen Tagen auf der Zollkammer in Petersburg zwei Packete beſchlag⸗ nahmt, welche aus London ſtammten und Dynamitbomben enthielten. Unter den Studirenden fängt es auch wieder an zu gähren. In Petersburg wird ein Aufruf verbreitet, welcher die Nachricht enthält, daß zwölf Studenten zum Militärdienſt in Sibirien verurtheilt ſind, worauf die Studenten ſich das Leben genommen haben. — Petersburg, 30. Mal. Die Petersburger Zeitung bringt die im Hinblick des bevorſtehenden Beſuches der Königin Wilhelmine von Holland am Berliner Hofe beſonders intereſſante Nachricht, daß die beiden Buren⸗Republiken durch ihre Vertreter im Haag Dr. Hendrick Müller und Dr. Leyds ſich an den internationalen Schiedsgerichtshof gewendet haben mit dem Erſuchen, durch einen ſchiedsrichterlichen Ausſpruch den ſüdafrikaniſchen Krieg zu beenden. Die beiden Vertreter haben ſich bereit erklärt, ſich dem Spruch des Schiedegerichtes unbedingt zu unterwerfen und dabei daran erinnert, daß die Republiken immer gewünſcht haben, dieſen Weg zu einer Verſtändigung zu wählen. London, 30. Mai. Die Dürftigkeit der Nachrichten aus Südafrika fängt an, ſelbſt die miniſterielle Preſſe zu beunruhigen.„Standard“ und„St. James“ ermahnen die Regierung, zum Volk Vertrauen zu haben und zu ſagen, wie die Dinge in Südafrika wirklich ſtehen.„St. James“ ſagt, die Regierung thäte ſo, als ob ſie glaube, der Krieg werde bis September beendigt ſein, während alle nicht⸗ offiziellen Nachrichten darauf deuteten, daß er im Herbſt übers Jahr nicht beendigt ſein werde. Nah und Fern. Viernheim, 1. Juni.„Morgenſtunde hat Gold im Munde!“ Die trübe Winterzeit liegt glücklich hinter uns. So mancher konnte in dieſer Zeit nie ſo recht zum Arbeiten kommen, Morgens war es immer noch ſo dunkel und ſchlummerig, daß es einem ſchwer wurde, aus den Federn zu ſteigen und Nachmittags zog auch dei zeiten die Dämmerung herauf. Jetzt iſts anders. Schon ganz frühe ſteigt die Sonne golden über den Horizont und ſchickt ihre warmen Strahlen ins Land, um die müden Schläfer in Stadt und Dorf zu wecken. Bei manchen gelingt es ihr ſehr leicht. Wenn ſie erwachen und ſehen, daß ihnen die Sonne ſchon ins Bett ſcheint, dann flugs hinaus an die Arbeit, oder wer dies nicht nötig hat, einen Morgenſpaziergang unternommen. Aber es giebt auch gar viele, die kann die liebe Sonne, und ſcheint ſie auch ſo warm, nicht ſlören. Im Gegentheil, ſie drehen ſich ſchnell auf die andere Seite um und ſchnarchen in den kräftigſten Tönen, ſie meinen ſogar, erſt wenn die Sonne durchs Fenſter ſcheint, ſchläft ſichs am ſchönſten. Freilich darüber läßt ſich ſtreiten, ſoviel iſt wohl ſicher, die Tagesarbeit ſchmeckt ſolchen Langſchläfern nicht beſonders! Wie ganz anders, wie friſch und fröhlich, wie ſchnell und ſicher arbeitet es ſich dagegen in den erſten Morgenſtunden. Da geht einem die Arbeit nur ſo von den Händen, da„flutſcht“ es, daß es nur ſo eine Art hat, da ſchafft man zehnmal mehr, als wenn man ſich des Morgens ſtundenlang im Bett von der Sonne be⸗ ſcheinen läßt. Da wird man erſt ſchlaff und arbeitsunluſtig. Wer aber wirklich etwas ſchaffen will, wer vorwärts kommen will im Leben, weſſen Wahlſpruch immer vorwärts, nimmer rückwärts, iſt, der muß ſteis zu den„Frühaufſtehern“ ge⸗ hören, denn wenn er nicht von der Richtigkeit des alten Sprichwortes„Morgenſtunde hat Gold im Munde“ über⸗ zeugt iſt, dann wird er gar oft mit Schrecken bemerken, wie ſich ein anderes Wort an ihm oder ſeinem Geſchäfte bewahr⸗ heitet und das iſt:„Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muß nehmen, was übrig bleibt.“ — Die Gewitter haben ſich dieſes Jahr auffallend früh und mit ſeltener Bösartigkeit eingeſtelt. Aus vielen Am Poſtſchalter. Kriminal⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 6. Fortſetzung. Als Bäumer nach einer halben Stunde, während welcher die Verunglückte wieder zum Leben erwacht war, die Landſtraße betrat, war die Dunkelheit bereits angebrochen. Langſam wanderte er der Stadt zu. Mit einem ſeltſamen Gefühl ſann er über die Erlebniſſe des heutigen Tages nach. Er ertappte ſich zuletzt dabei, daß ſeine Gedanken, ſo oft er auch an Anderes denken wollte, doch immer wieder zu dem bleichen ſchönen Mädchen zurückkehrten. Wo hatte er doch ſchon früher mit ihm geſprochen? Richtig! Es war im verfloſſen Winter! Er erinnerte ſich, die märchenhafte Erſcheinung auf dem Balle geſehen zu haben, nicht auf dem nur von, on ratioren- beſuchten Klub⸗Balle— zu dieſem hatten ihre Eltern keinen Zutritt— nein, in der Schützenhalle, nach einem Conzert hatte er mit ihr getanzt. Sie war damals erſt aus der Penſion ins Elternbaus zurückgekehrt. ö An jenem Abend unterhielten ſich alle anweſenden jungen Männer lebhaft über die blondlockige, friſche junge Mädchen⸗ erſcheinung. Man hielt ſie für die ſchönſte von allen jungen Damen in D. Damals harte er eine ſeltſame Empfindung ver⸗ ſpürt, als er ſie angeredet, um gleich darauf mit ihr in voller Jugendluſt durch die Reihen der Tänzer zu ſchweben. Er er ⸗ innerte ſich noch deutlich, daß ſie bei ſeinem Anblick verlegen zur Erde geſchaut hatte. Wenn nicht ein andres Bild damals in ſein Herz geſchloſſen geweſen wäre, dann hätte er auch be⸗ merken können, daß ſeine Tänzerin mit einem unbeſchreiblichen Ausdruck in den ſchönen blauen Veilchenaugen oft zu ihm aufſab, und weiter hätte er von den Nächſtſtehenden hören können, daß er und ſie das ſchönſte Paar in D. ſeien. Was all dieſe Erinnerungen heute, wo er abermals mit ihr zuſammengetroffen und in die wunderbaren Augen geſchaut hatte, bedeuten ſollten, ach, er wußte ſich ſelbſt noch keine Rechenſchaft darüber zu geben. 145 Die Geneſung des jungen Mädchens war ſchneller von ſtatten gegangen, als man anfangs bei dem hohen Wundfieber, — das ſich bald einſtellte, glaubte. Der jung: Mann hatte Wort gebalten und war oft— er ſagte ſich heute, etwa vor vier Wochen nach dem Vorfall: vielleicht zu oft— in das gaſtfreie Haus Droop's gegangen, um zu erfahren, wie es der Patientin erginge. In der liebevollſten Weiſe war er ſtels von der Mutter empfangen. Mit dem einer klugen Mutter eigenen Verſtändniß für ſich entw'ckelnde Neigungen junger Herzen zu einander, hatte auch ſie bald die knospende Liebe der Beiden entdeckt und hierüber ihrem Manne Andeutungen gemacht. Droop, als verſtändiger und erfahrener Mann, meinte indeß man dürfe ſich keiner Illufion hingeben. Bäumer triebe weiter nichts in ihr Haus als das Mitleid für die von ihm Gerettete; außerdem ſtänden einem ſolchen Mann die Thüren derjenigen Familien ſtets offen, die den höheren Kreiſen angehörten. Die Frau antwortete ihm daun wohl, daß er viel zu gering von ſich denke und ſeine übertriebene Beſcheidenheit in D. ganz anders ausgelegt würde. „Du ſollſt ſehen,“ ſchloß Frau Droop dann in der Regel, „daß ich doch Recht behalte.“ Sie ſchien aber doch nicht Recht zu behalten, denn der, von dem die Rede geweſen, war ſeit reichlich acht Tagen nicht mehr in ihrem Hauſe erſchlenen. Der Grund mochte folgender ſein: Droop hatte durch Bekannte zu ſeiner Ueberraſchung er⸗ fahren, daß man in der Stadt nicht überall an die„ſeltſame Lebens rettung“— ſo nannte man das jüngſte Ereigniß in D.— glaubte. Das ſelbe mußte Bäumer erfahren haben, und um den ſeltſamen Gerüchten keine Nahrung weiter zu geben, hatte er beſchloſſen, den Verkehr mit Droop's abzubrechen; dies ver⸗ mulhete wenigſtens Droop. Der alte Mann, aufs peinlichſte betroffen, nahm ſich eines Tages vor, Bäumer aufzuſuchen und mit ihm zu beſprechen, auf welche Weiſe dieſen böswilligen Gerüchten am wirkſamſten entgegenzutreten ſei. Er traf Bäumer nicht zu Hauſe und auch nicht im Dienſt, erfuhr aber, daß jener einen Spaziergang unternommen habe. Er wollte nun den Abend abwarten, um dann noch einmal den Verſuch zu machen, den jungen Mann zu ſprechen. Bertha Drop war ſeit acht Tagen einige Stunden an ſckönen Nachmittagen von ihrer Mutter ins Freie geführt worden, um ſich in der friſchen Mailuft zu erholen. Heute konnte ſie ſchon allein einen Spaziergang nach dem Wäldchen in der Nähe der Stadt antreten. Dort angekommen, ſetzte ſie ſich auf eine Bank, um eine Weile auszuruhen. Der Lenz, der lang erſehnte, war ja endlich angebrochen und mit ihm kam Leben in die Natur; auf Baumen und Zäunen grünte und blühte es. Aber auch in der Geſellſchaft in D. ging etwas vor. Heute ſollte ja das Frühlingsfeſt in dem Honrattoren⸗Club„Eintracht“ feſtlich begangen werden. Allen Mitgliedern waren von der„Vergnügungs commiſſion“ Ein⸗ ladungen zugegangen, nur Bäumer hatte keine erhalten.„Leute“, ſo ſagten ſich die Vertreter des„guten Tons“, die mit einfachen Handwerkern verkehren, können doch bet uns nicht mehr zu⸗ gelaſſen werden.“ Außerdem brachte man, wie wir ſchon an⸗ deuteten, Bäumer mit der von ihm geretteten jungen Dame in ſolche aurüchige Verbindung, daß ſein Fernbleiben, ja ſein Aus⸗ tritt aus der„Eintracht“ ſelbſtverſtändlich erſchien. Während Droop den Freund ſeines Hauſes aufſuchte, um mit ihm die Schritte gegen die Verbreitung der unlauteren Ge⸗ rüchte zu beſprechen, nahm dieſer, da jene Feſtlichkeit ihn ver⸗ ſtimmte, den Weg zum nahen Walde. Er wollte möglichſt fern weilen von dem Orte, wo die„Eintracht“ ihr Feſt feierte, bei dem er ſonſt in erſter Linie mit engagirt geweſen. Auf dieſer Wanderung kam ihm auch ſchon der angedeutete Gedanke, daß er wohl zu oft das Haus des Rentiers Droop betreten habe. Mit ſich ſelbſt uneinig und empört über die verläumderiſchen Menſchen, ſchlenderte er ſeines Weges. Eben wollte er in den Wald einbiegen, als eine Stimme ihn anrief; aufblickend ge⸗ wahrte er ſeinen neugewonnenen Freund, Doktor Ebert. „Sieh da, Bäumer! Das trifft ſich gut. Ich wollte ſchon längſt mit Ihnen einmal ſprechen.. aber was iſt denn ge⸗ ſchehen? Sie machen ein Geſicht, als wenn Ihnen ſoeben Ihr Todesurtheil geſprochen wäre?“ unterbrach ſich der Arzt. In Bäumers Augen blitzte es auf. „Wenn die da“— er zeigte nach der Stadt—„es könnten, dann hätte ich wohl am längſten den Lebenden angehört. Ge⸗ ſellſchaſtlich haben ſie mich ja ſchon hier zu den Todten geworfen.“ „Ah bah, glauben Sie doch ſo etwas nicht.“ „Dann ſcheinen Sie doch noch nichts zu wiſſen, was man über mich und „Fräulein Bertha ſchwätzt? Ja das weiß ich, und ich mache mir ans dem ganzen Gewäſch nichts. Diejenigen, die über Sie zu Gericht ſitzen, find verſtimmte Mütter von heirathsſähigen Töchtern, welche ja alle in Sie vernarrt find. Laſſen Sie uns mal von etwas anderem ſprechen. Ich hörte ſoeben, Sie würden verſetzt, iſt dem ſod“ -Es kann ſein, daß meine Verſetzung bald erfolgt, da ich mich auf das höhere Examen an einem größeren Orte vor n r Theilen Deutſch lands laufen fortgeſetzt Berichte über ſchwere Hagelwetter ein, die den Fluren und Obſt⸗ bäumen bereits bedeuteten Schaden zugefügt haben. Dieſe rühzeitigen Hagelwetter ſollten allen Landwirthen, die Neuverſicherungen eingehen wollen, Veranlaſſung geben, die Anträge ſchleunigſt einzureichen, denn jeder Tag kann Hagel bringen, der den Wohlſtand vieler Gemeinden auf Jahre hinaus zu ſchädigen geeignet iſt. — Schlafen. Soll man ganz dunkel oder ganz hell ſchlafen? Keines von beiden! Man bedenke, wie weiſe die Natur die Nacht zum Tage und den Tag zur Nacht durch die Dämmerung des Morgen- und Abendlichtes hinüber ⸗ leitet. Sonſt würde unſer Auge durch den Contraſt von hell und dunkel und umgekehrt ſehr unangenehm berührt werden. Das Schlafzimmer ſei mäßig erhellt, gegen Sonnenlicht ent⸗ ſprechend verhüllt, das Kopfende des Bettes ſei vom Fenſter abgekehrt, ſo daß man beim Erwachen nicht ſogleich ins helle ſehen muß. — Weintrauben am Haufſel wer möchte ſie nicht haben? Und wie traulich ſieht ein Haus aus„mit Reblaub umranket die Fenſterlein!“ Wie ſelten aber ſieht man ſolch ein Haus; es giebt leider einen feſt eingewurzelten Glauben, daß Reben am Hauſe nur unter ganz beſonders günſtigen Verhältniſſen gedeihen. Im praktiſchen Rathgeber im Obſt⸗ und Gartenbau beſpricht in den laufenden Nummern einer der beſten Kenner des Rebbaues in Norddeutſchland, Paſtor Seippel— Alvensleben, woher die vielen Mißerfolge kommen. Unſere Zeit iſt eine kritiſche; mit dem ſo ſehr geſteigerten Verkehr weht ein erfriſchender Wind durch die deutſchen Lande und fegt manches alte Vorurteil hinweg. Paſtor Seippel weiſt nach, daß in ſehr vielen Fällen der Mißerfolg in den Rebſorten liegt. Wer hätte vor einigen Jahren es auszuſprechen gewagt, daß der Frühe Malinger oder die Madeleine Angevine, jene weitverbreiteten Spalier⸗ ſorten, nichts oder wenig taugen! Und hier ſpricht es Paſtor Seippel auf Grund einer langen und reichen Er⸗ fahrung aus: Fort mit dieſen Sorten, ſie taugen nichts, ſie find es, die ſo viel gerühmten, denen die Mißerfolge zuzu⸗ ſchreiben find. An ihre Stelle empfiehlt Paſtor Seippel andere, erprobte Sorten. Das Geſchäftsamt des praktiſchen Rathgebers im Obſt⸗ und Gartenbau in Frankfurt a. Oder verſendet auf Wunſch gern eine Probenummer des Blattes.— Mannheim, 29. Mai. Im Schlafe von der Bahn überfahren. Zwei angetrunkene Männer legten ſich vor⸗ geſtern Abend gegen 11 Uhr an den Abhang des Neckar⸗ dammes kurz vor der Eiſenbahnbrücke ſchlafen, kollerten dann im Schlafe herab und kamen ſo unglücklich an den Bahn⸗ körper der Nebenbahn zu liegen, daß der nächſte Zug ſie ganz fürchterlich zurichtee. Die Köpfe wurden halb ſkalpirt, die Schädeldecke ſprang und außerdem wurde dem Einen die rechte Hand, dem Andern der linke Arm abge; fahren. Im Krankenhaus, wohin man die Schwerverletzten, die der letzte Zug mitnahm, verbrachte, wurde die Hand und der Arm amputirt. Die Verunglückten, beide Leute in den 30er Jahren, find der Schuhmacher Joſef Wilhelm Kempf aus Oberndorf und der Maurer Junghans aus Seckenheim. Erſt heute früh kam der Eine zu einigem Bewußtſein. Neckarhauſen, 29. Mal. Dieſer Tage hatte unſer Dörfchen auch eine„Lohnbewegung“, und zwar trat der Gänſehirt regelrecht in Streik. Er wollte 4 ſtatt 3 Pfennige pro Gänſekragen haben, wurde aber ſofort von einem Arbeitswilligen unterboten; dieſer bekam nun den er⸗ ledigten Poſten. Darmſtadt, 30. Mai. Am Samſtag Abend wurde der Gärtnereibeſitzer A. Böſenberg aus Jugenheim a. B., welcher daſelbſt Grundbeſitz hat, in das hieſige Unterſuchungs⸗ gefüngniß eingeliefert, weil er verdächtig iſt, den am Freitag Nacht in dem Beſitzthum des Müllers Chriſtoph Reiß da⸗ ſelbſt ausgebrochenen Brand verurſacht und aus der Schlaf⸗ ſtube deſſelben durch Aufbrechen der Commode ca. 2300 M. baares Geld und einen von ihm(B.) ausgeſtellten Wechſel geflohlen zu haben. Einen in der Nähe liegenden größeren Geldbetrag hat er jedenfalls überſehen. B. war in ſteter Geldverlegenheit und ſchuldete an Reiß einen größeren Be⸗ trag; er iſt kurz vor Ausbruch des Brandes an einem verdächtigen Platze nächſt der Brandſtelle und auch kurz nach dem Brande daſelbſt geſehen worden. Lampertheim, 29. Mai. In einem Hauſe der Peterſtraße war am letzten Samſtag, kurz vor 12 Uhr Mittags, ein Brand ausgebrochen und zwar in der unter dem Dach befindlichen Stube. Infolge der großen Trockenheit und der herrſchenden Windrichtung hatte das Feuer bald mächtig um ſich gegriffen; das eine Haus wurde eingeäſchert, ein Nachbargebäude ſchwer beſchädigt, mehrere Schuppen ganz vernichtet, und nur mit Mühe gelang es, dem Umſich⸗ greifen des Feuers Herr zu werden. Eine der betroffenen Familien iſt nicht verſichert. Ueber die Entſtehung des Schadenfeuers gehen verſchiedene, jedoch unkontrolierte Ge⸗ rüchte. Frankfurt a. M., 29. Mai. Geſtern Nachmit⸗ tag wurden im Frankfurter Walde zwei Frauen, ein Mann und zwei Kinder durch Blitzſchlag theils ſchwer, theils leichter verletzt. Heidelberg, 30. Mai. Die„Karlsruher Zeitung“ bringt folgende offiziöſe Mittheilung: Mehrere Zeitungen haben in letzter Zeit über Entſchädigungsverhandlungen wegen des Eiſenbahnunglücks bei Heidelberg eine offenbar aus der gleichen Quelle herruͤhrende Mittheilung gebracht, deren that⸗ ſächliche Angaben über die beiden einzeln bezeichneten Fälle in den weſentlichen Punkten unrichtig ſind. Es ſcheint, daß der Einſender gerade beabſichtigt hat, eine Berichtigung herbeizu⸗ führen und dadurch genauere Auskunft zu erlangen. In eine ſolche Erörterung in der Preſſe über einzelne Fälle, zumal ſolche, worüber die Vergleichsverhandlungen noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſind, kann aber die Eiſenbahnverwaltung nicht ein⸗ treten. Dieſe Erörterung wäre zweifellos auch den Ent⸗ ſchädigungsberechtichten nicht erwünſcht. Schwetzingen, 30. Mai. Ein entſetzliches Unglück ereignete ſich am Samſtag Nachmittag auf der Rollbahnſtrecke der Ziegeleiwerke von Gebr. Merkel in Brühl. Ein auf der Strecke befindliches 12jähriges Kind kam unter die Räder, wobei ihm beide Beine abgefahren wurden. An dem Auf⸗ kommen des unglücklichen Kindes wird gezweifelt. Oſthofen, 30. Mai. Die Schnakenplage macht ſich in dieſem Jahre, wohl veranlaßt durch die durch das Hochwaſſer im Frühjahr hervorgerufenen vielen Tümpel am Rhein, ganz beſonders früh fühlbar. Spaziergänger er⸗ zaͤhlen aus dem Steiner Wald(gegenüber Rhein⸗Düͤrkheim) von ganzen Schwärmen, die ſich wohl bald landeinwärts bewegen, ſo daß unſere ganze Provinz ihr Theil abkriegen wird. Bingen, 30. Mai.(Unglücksfall.) Das dreijährige Söhnchen des Directors an der Heſſiſchen Bauwerk⸗ und Ge⸗ werbeſchule dahier, Herrn Tölg, ſpielte geſtern Nachmittag im Garten des Gärtners Burtſchell, in deſſen Hauſe die Eltern des Kindes wohnen. Dabei fiel dem Kleinen der Ball in einen mit Waſſer gefüllten Bottich. Das Kind wollte den Ball herausholen, ſtürzte kopfüber in das Waſſer und ertrank, ehe Hilfe zu Stelle war. Der Schmerz der armen Eltern über den Verluſt ihres Lieblings iſt unbeſchreiblich. Eine Mahnung für Eltern, ihre Kleinen nie ohne Aufſicht zu laſſen. Walldürn, 30. Mai. Die diesjäbrige Wallfahrt beginnt am 2. Junt und ſchließt mit dem 23. Juni. Zur Aushilfe kommen zwei Redemptoriſten⸗ und ein Kapuziner⸗ pater. Zur Beförderung der Wallfahrer verkehren außer den kursmäßigen auch verſchiedene Sonderzüge. Heilbronn, 30. Mai. Ein in der Dammſtraße hier wohnender taubſtummer Schuhmacher hatte in der letzten Zeit wegen Bedrohung ſeiner Ehefrau eine 4wöchent⸗ liche Haftſtrafe zu verbüßen. Während dieſer Haſtzeit ver⸗ ließ die Frau mit ihrem Kinde die Wohnung und nahm das vorhandene Baarvermögen mit ſich. Als der Ehemann nach ſeiner Haftentlaſſung daa Entweichen ſeiner Frau wahrnahm, äußerte er ſich Nachbarn gegenüber, er wolle jetzt ſterben. Tags darauf holte er ſich eine Menge Erdöl, ſchnitt ſein Bett auf, begoß dieſes, wie auch die Vorhänge uſw. mit Oel und zündete dasſelbe an. Durch den Rauch aufmerkſam gemacht, drangen vorübergehende Leute durch das FFenſter in die parterre liegende abgeſchloſſene Wohnung ein. Beim Einſteigen derſelben nahm der im Zimmer be⸗ findliche Taubſtumme ein auf dem Tiſche liegendes großes Meſſer und ſtieß ſich dasſelbe in die Bruſt. Er war ſofort todt. Aus dem Wieſenthal, 29. Mai. Ein Mann aus Rohrberg, der im Walde Schutz unter einer Tanne ge⸗ ſucht hatte, wurde vom Blitze getroffen, der ihm auf der einen Körperhälfte die Kleider förmlich vom Leibe riß und ihm eine Verletzung oder Lähmung am Fuße beibrachte, ſo daß er nach Hauſe getragen werden mußte. Karlsruhe, 29. Mai. Zwei Taglöhner geriethen beim Abbruch der alten Grenadierkaſerne in Sreit, wobei er ſeinem Gegner eine Ohrfeige verſetzte, in Folge deſſen dieſer zurücktaumelte und vom Gebäͤlke des dritten Stockwerks in den erſten Stock herabſtürzte und bewußtlos liegen blieb. Er iſt ſchwer verletzt. Der Thäter wurde verhaftet. Aſchaffenburg, 29. Mai. Im benachbarten Dorfe Großwallſtadt wurden 3 Perſonen, welche während des des Gewitters unter eine Blechhütte geflüchtet waren, vom Blitze erſchlagen. Rottweil, 29. Mai. Vorgeſtern mittag ging über unſere Gegend ein ſchweres Gewitter nieder; der Blitz ſteckte im nahen Pfarrdorfe Hauſen 2 Häuſer in Brand, die bis auf den Grund niederbrannten. Außerdem wurde ein Mann vom Blitzſchlage getroffen, über deſſen Befinden wir keine Nachricht erhalten konnten. Schönwald, 30. Mai. Am letzten Samstag kam der Bürgermeiſter von Mafeking(Südafrika), Herr Gregor Riesle, mit Frau und zwei Töchtern zu ſeinen Verwandten (Familie Riesle z. Kurhotel) auf Beſuch und wird demnächſt auch in Gütenbach, wo ſeine Geſchwiſter und Mutter wohnen (Gaſthaus z. Hochburg), Beſuch machen. Seine zwei Söhne, die vor einigen Jahren das Gymnaſium in Konſtanz be⸗ ſuchten und hier ihre Ferien zubrachten, ſtudieren gegenwärtig auf der Univerſität in Kapſtadt. Von der Belagerung Mafekings durch die Buren weiß Herr Riesle Intereſſantes zu erzählen. Erſin gen(A. Pforzheim), 30. Mai. In der Nacht auf den Pfingſtſamstag wurde in hieſiger Kirche ein ſchwerer Einbruch verübt, der die ganze Einwohnerſchaft in große Er⸗ regung verſetzte. Haben doch die Diebe in wirklich vandallſcher Weiſe gehauſt. Als Morgens 4 Uhr der Meßner die Kirche betrat, fand er zunächſt den ſehr ſtark gebauten Opferſtock am Eingang der Kirche erbrochen. Doch kann die Beute nur aus wenigen Pfennigen beſtanden ſein. Auch der ver⸗ ſchloſſene Taufſtein war aus den Fugen geriſſen. Groß war aber beſonders die Verwüſtung in der Sacrlſtei. Alle Schränke waren durchwühlt und die goldenen und ſilbernen Geräthe auf einem Tiſche ausgeſtreut. Ein werthvoller Kelch war in viele Theile zerbrochen. Einige kleinere Werthgegenſtände, darunter auch ein abgebrochenes Stück des ſog. Wetterkreuzes fehlen. Der Thäter ſcheint in ſeiner Arbeit geſtört worden zu ſein, da er die werthvollen Geräthe zurückließ. In gleicher Nacht wurde lt.„Pf. Beob.“ auch in der Kapelle zwiſchen Erſingen und Bilfingen gewaltſam eingebrochen und der Opferſtock geplündert. Doch wird auch hier den Dleben wenig in die Hände gefallen ſein. Von den Thätern hat man bis jetzt noch keine Spur. Aus dem Münſterthale, 30. Mal. Am Pfingſt⸗ tage ging ein furchtbares Unwetter mit Hagelſchlag über die Gemarkungen von Marienthal, Rußmühlerhof und Falken⸗ 7 0 vernichtete die Ernte für dieſes Jahr zum größten eile. Marburg, 30. Mai. Schreinermeiſter Krantz durch⸗ ſchnitt ſeiner Frau des Nachts den Hals und ſtellte ſich dann ſelbſt der Polizei. Bremen, 29. Mai. Der Steward und Kapell⸗ meiſter Mager, derſelbe, der erſt eine Belohnug von 3000 M. für das Auffinden der an Bord des Schnelldampfers„Kaiſer Wilhelm der Große“ geſtohlenen Goldbarren vom Nordd. Lloyd erhielt, iſt jetzt unter dem Verdacht der Thäterſchaft in Lehe feſtgenommeu worden. Er war zwiſchendurch eine Zeit lang verſchwunden geweſen und ſuchte ſeine Abweſenheit durch allerlei Märchen z. B., daß er von Unbekannten ent⸗ führt worden ſei, zu erklären. Dadurch hat er den Ver⸗ dacht, daß er die Goldbarren, die er wieder gefunden, ſ. 3. auch ſelbſt zu ſtehlen verſucht hat, verſtärkt. Berlin, 29. Mai. Ein engliſcher Werber. In Liebemühl(Oſtpreußen) hält ſich ſeit einigen Wochen bei ſeinem Vater der Kaufmann E. aus Kapſtadt auf, woſelbſt bereiten muß.“ „Da Sie fich verbeſſern durch die Verſetzung, ſo kann ich wohl nicht gut mein Bedauern darüber ausſprechen, aber was wird denn aus der lieben kleinen Bertha, he?“ Bäumer entfärbte fich, was dem Doctor nicht entging. „Aus Fräulein Bertha? Wie kommen Sie, Freund, zu dieſer Frage?“ „Na, dann muß ich wohl deutlicher werden. Sie haben mir ins Handwerk gepfuſcht; mehr als meine Medizin und meine Kunſt haben Ihre Beſuche im Droop'ſchen Hauſe die Kranke wieder kurirt.“ Dabe! ſah er den jungen Mann, in deſſen Geſicht ſich deutliche Verlegenheit ſpiegelte, ſcharf an. Bäumer wollte dies nicht zugeben. „Ich glaube“, ſo ſagte er,„die Jugend der Dame wird wohl der Hauptgrund der ſchnellen Geneſung geweſen ſein.“ „Das glauben Sie doch im Ernſt ſelbſt nicht, mein Freund., Der junge Mann wollte proteſtiren, allein der kleine bewegliche Doctor ließ ihn nicht zu Worte kommen. „Fräulein Bertha iſt übrigens ein Prachtmädchen, das verdient, von Ihnen gellebt zu werden. O weh! da iſt fie ich empfehle mich!— Guten Tag!“ Und fort war der Doktor, den Freund erſtaunt zurücklaſſend. In der That ſtand der Gegenſtand der Unterhaltung kaum zwanzig Schritte vor Bäumer, der ſprachlos vor Erſtaunen de anſtarrte. Sein erſter Gedanke war, ob ſie wohl die letzten Worte des Doktors gebört haben könnte, das ſchien aber nicht der Fall; wenigſtens glaubte er es nicht in ihren Zügen zu leſen. Bertha wartete ſeine Anrede nicht ab. N „Guten Tag, Herr Bäumer!“ rief ſie.„Es freut mich, daß ich Sie einmal treffe... Vater und Mutter find untröſtlich darüber, daß Sie nicht mehr zu uns kommen, und ich habe ja meinem Lebensretter kaum danken können.“ Bei dem Worte„Lebensretter“ ſtieg der alte Aerger in Bäumer wieder auf und etwas unhöflich erwiderte er: Wollen Sie nicht auch ſagen:„ſeltſamer Lebensretter“ .. das Wort ſcheint jetzt ſtereotyp geworden zu ſein hier im lieben D.“ Ste ſtutzte und indem ſie Bäumer fragend anſah, entgegnete ſie: „Ich höre den Ausdruck erſt jetzt von Ihnen es ſcheint mit demſelben eine beſtimmte Abficht verbunden zu ſein... wenigſtens liegt dieſe in Ihrer Ausſprache— wollen Sie mir das erklären?“ „Alſo wiſſen Sie noch nichts... nun, das iſt auch gut... es iſt wirklich nicht der Mühe werth, ein Wort darum zu verlieren... Laſſen Sie uns nur die ſchöne blühende Natur in ihrem geheimnißvollen Schaffen bewundern, hier finden wir Wahrheit... Ich vergaß Ihren Gruß zu erwidern dafür möchte ich Ihnen zu Ihrer Geneſung gratulieren. Sie ſcheinen jetzt ganz wiederhergeſtellt zu ſein... das freut mich ſehr.“ ⸗Wirklich, Herr Bäumer? Freut Sie das 2“ ſagte erröthend das ſchöne Mädchen. Und nicht wahr, Sie beſuchen uns jetzt auch wieder? Meine Eltern ſehnen ſich ſehr nach Ihcer Geſellſchaft.“ „Ich bitte um Entſchuldigung, mein Fräulein! Ich war in letzter Zeit ſehr beſchäftigt, daher die Verſäumniß. Ich will Ihnen auch den weiteren Grund ſagen: ich bereite mich augen⸗ blicklich auf das höhere Examen vor und kann mich deswegen ſehr wenig in der Geſellſchaft zeigen. In etwa ſechs bis acht Wochen werde ich D. überhaupt verlaſſen müſſen, aus Anlaß meiner demnächſtigen Prüfung „Wie? Sie müſſen D. verlaſſen! Wußten Sie dies ſchon länger?“ fragte Bertha überraſcht. -Ich weiß es erſt ſeit heute Morgen, Fräulein Bertha, und ich kann wohl ſagen, es ſcheint mein Verlaſſen dieſer Stadt etne Nothwendigkett auch für Sie und die Ihrigen zu ſein. „Für mich und meine Eltern! O, Herr Bäumer, nehmen Sie mir nicht den Glauben an Ihre Liebenswürdigkeit! Das, was Sie ſoeben ſagten, war ungerecht, greuſam.“ Sie drehte ihm den Rücken zu, und ſo ſehr ſie ſich auch anſtrengte, die hervorbrechenden Thränen zurückzuhalten, jetzt vermochte ſie es doch nicht mehr. (Fortſetzung folgt.) Frohes Wagen. Bleibe nicht am Boden haften, Friſch gewagt und friſch hinaus! Kopf und Arm mit heitern Kräften Ueberall ſind ſie zu Haus. Wo wir uns der Sonne freuen, Sind wir jeder Sorge los; Daß wir uns in ihr zerſtreuen, Darum iſt die Welt ſo groß! Geliebtes Herz vergieb. Geliebtes Herz vergieb, Daß ich Dir weh gethan, Ich hab, Dich ja ſo lieb, Ach nimm mein Flehen an. Du wendeſt Dich hinweg? Du willſt mir nicht verzeih'n? Hat denn Dein holder Mund Für mich nur kaltes„Nein?“— Auch ich hab' ſchwer gebüßt Und kann nie ruhig ſein, Und daß ich Dich verließ, Mehrt meine Seelenpein. Und doch bei jedem Schritt, Umleuchtet mich Dein Bild Und grüßet, wenn auch ernſt, Mich ach, ſo lieb und mild. Lenzzauber. Wie hat ſich doch die Erde Verwandelt über Nacht! Der Frühling ſprach: Es werde— Da war es ſchon vollbracht. Ein Knoſpen in den Wäldern, Ein Klingen in der Luft, Und Saatgrün auf den Feldern, Und weicher Veilchenduft. Wie das ſo ſchnell gekommen Kein Aug hat es geſehn, Kein Ohr hat es vernommen— Genug, daß es geſchehn. rn 1 . die ken⸗ ten tc ann fl ſer bd. aft ine eit t er n bel bft er in Dienſten der engliſchen Armee ſtand. Herr E. wird be⸗ ſchuldigt, verſucht zu haben, junge Leute aus Liebemühl zum Dienſte in der engliſchen Armee anzuwerben, weßhalb ſeitens der Gerichtsbehörde, die hiervon Kenntniß erhielt, ſeine Ver⸗ haftung veranlaßt wurde. Breslau, 30. Mai. Der Staatsanwalt des hieſigen Landgerichts, Dr. Stumpfe, erſchoß ſich. Breslau, 28. Mai. Durch brennenden Spiritus gerieht die Kutſcherfrau Liebig und ein ihr zu Hilfe eilender Mann in die Flammen und fanden heide den Tod. Croſſen a. O., 30. Mai. Zu Polniſch⸗Nettkow wurden der Bahnwärter Schulze, ſeine Frau und ſeine zwei Kinder vom Blitze getroffen. Die Frau und ein Kind waren ſofort todt. Petersburg, 30. Mai. In dem Orte Sainsk im Gouvernement Ufa wurden durch eine Feuersbrunſt 600 Häuſer zerſtört. 3000 Menſchen ſind infolgedeſſen ob⸗ dachlos geworden. 6 Dayton(Teneſſee), 28. Mai. In der„Ruhland⸗ grube“ die der Dayton⸗Koal and Iron Compagny gehört, ereignete ſich geſtern eine Gasexploſion, durch die 21 Berg⸗ leute getödtet wurden, 9 erlitten ſchwere Brandwunden. Cardiff, 29. Mai. Bisher wurden als Opfer der Exploſion in der Univerſalkohlengrube 49 Leichen ge⸗ borgen. 33 Verunglückte befinden ſich noch in der Grube. — Eine vollſtändige Umwälzung auf dem Gebiete unſerer heutigen Technik dürfte ſicherlich die neueſte Erfindung des be⸗ rühmten Amerikaners Ediſon hervorrufen, da durch dieſelbe Gas und Kohle, ſowie auch Dampf⸗ und thieriſche Kraft zum großen Theile entbehrlich wird. Wie uns das Intern. Patent⸗ bureau von Heimann& Co. in Oppeln mittheilt, beſteht dieſe neueſte Erfindung in einem ganz eigenartigen, kleinen und leichtem Accumulator[Elektricitätsſammler], in welchem große Elektricitätsmengen aufgeſpeichert werden können. Da der neue Accumulator die Form eines Faſſes hat, ſo iſt er äußerſt leicht transportabel und kann in jeder Haushaltung zur Er⸗ zeugung von Licht und Wärme verwendet werden, oder zur Krafterzeugung für die verſchiedenſten Zwecke dienen. Iſt die darin enthaltene Elektricität verbraucht, ſo braucht man ihn nur in der Centrale wieder ſpeiſen zu laſſen.(Obengenanntes Patentbureau ertheilt den geſchätzten Abonnenten dieſes Blattes Auskünfte und Rath in Patentſachen weitgehendſt und bereitwilligſt.) Obſt⸗ und Gartenbau⸗Verein für die Bergſtraße und angrenzenden Gebiete. Arbeitskalender für den Monat Juni. a) Obſtgarten. Seitentriebe der Spaliere u. Zwerg⸗ bäume entſpitzen. Verlängerungen der Spalierbäume anheften. Wurzelausläufer, Stammausſchläge, Waſſerſchoſſe an alten Zweigen abſchneiden. Alle tragbaren Bäume reichlich gießen eventuell mit flüſſigem Dung. Blattläuſe und Raupen be⸗ kämpfen. Das wurmſtichige Obſt ſammeln und vernichten, nicht auf den Kompoſthaufen werfen. b) Gemüſegarten. Fleißig jäten, ehe das Unkraut Samen trägt, hacken, gießen bei Trockenheit, nicht zu oft, aber ſtets durchdringend. Verdünnen zu dicht ſtehender Saaten. Man kann noch ſähen und legen: Erbſen, Bohnen, Karotten, Radies, Rettig, Spinat, Salat, Endivien, frühe Kohlarten. Gepflanzt werden noch alle Sorten von Kohl, Salat, rothe Rüben, Majoran, Thymian, Tomaten, Sellerie, Lauch, Kohlrabi; Hauptpflanzung von Kohlrüben. Bei Stangenbohnen werden die Ranken loſe angeheftet, Bohnen, Erbſen, Kartoffeln, Kohlarten werden gehäuſelt. Abgeräumte Beete von Spinat und ſonſtigen Frühgemüſen werden um⸗ gegraben und friſch bepflanzt. Von den Erdbeeren entfernt man die Ranken, ſoweit man ſie nicht zu neuen Pflanzen gebrauchen will. Die Spargelernte wird um den 20. Juni beendet. e) Blumengarten. Abgeblühte einjährige Pflan⸗ zen werden weggeräumt und durch Sommerblumen(Aſtern, Levkojen, Balſamnien, Scabioſen etc.) erſetzt, wenn das nicht ſchon geſchehen iſt. Abgeblühte Stauden und Sträucher ſind zu beſchneiden. Ebenſo iſt jede abgeblühte Roſe ſofort abzuſchneiden. Ran⸗ kende Spalierpflanzen ſind beſtändig anzubinden, ebenſo ran⸗ kende Einfaſſungen feſtzuhaken oder zu beſchneiden. Blumen ⸗ beete hält man ſtets locker und ſauber. Ende des Monats beginnt das Otulieren der Roſen. Mannheimer Marktbericht vom 30. Mai. Stroh per Ztr. M. 2.50 bis M. 3.50, Heu M. 4.25 bis M. 4.75, Kartoffeln M. 3.— bis M. 3.50 per Ztr., Bohnen per Pfd.— Pf., Blumenkohl per Stück 25 bis 35 Pf., Spinat per Portion 00—00 Pf., Wirſing per Stück 0—00 Pf., Rothkohl per Stück 20—25 Pf., Weißkohl per Stück 25—30 Pf., Weißkraut per 100 Stück 0 M., Kohl⸗ rabi 3 Knollen 0 Pf., Kopfſalat per Stück 15— 20 Pf., Endivienſalat per Stück 25— 35 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 8— 12 Pf., Zwiebeln p. Pfund 6—8 Pf., rothe Rüben per Portion 8 Pf., weiße Rüben per Portion 0 Pf., gelbe Rüben per Portion 6 Pf., Car⸗ rotten per Büſchel 0 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 00—00 Pf., Meerrettig per Stange 15—20 Pf., Gurken per Stück 00—00 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 00 000 Pf, Aepfel per Pfd. 15—25 Pf., Birnen per Pfd. 15— 25 Pf., Pflaumen per Pfd. 00 Pf., Zwetſchen per Pfd. 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pf., Trauben per Pfd. 00—00 Pf., Pfirſiche per Pfd. O0—00 Pf., Aprikoſen per Pfd. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 00—00 Pf., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pf., Eier p. 5 Stück 35 Pf., Butter p. Pfd. 1.20— 1.30 M., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 50—60 Pf., Hecht per Pfd. 1,30 Mk., Barſch per Pfd. 70—80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 40 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 30 Pf., Haſe per Stück 0.00—0.00 M., Reh per Pfd. 0.00— 0.00 M., Hahn(jg.) p. Stück 1.50 bis 2 M, Huhn(jung) per Stück 1,50—2 M., Feldhuhn per Stück 0.00— 0.00 M., Ente per Stück 2.00—5.00 M., Tauben per Paar 1.30 M., Gans lebend per Stuck 0—0 M., geſchlachtet per Pfd. 00—00 Pfg., Spargel 40—50 Pf. Litterariſches. — Eine fabelhaft billige Sommerfriſche kann man ſich ſelbſt in einem theueren Bade dadurch verſchaffen, daß man durch Selbſt⸗ anfertigung ſeiner Tiolette große Erſparniſſe macht. 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An die verehrliche hieſige Einwohnerſchaft richten wir jetzt 0 6 ſchon die ergebenſte Bitte, durch freundſchaftliches Entgegenkommen das Feſt verherrlichen zu helfen. der angenehmen Hoffnung auf thatkräftige Unterſtützung Seitens der verehrlichen 1 8 Einwohnerſchaft hin, als der„Turn-Verein Viernheim“ ſtets redlich bemüht war, nicht nur durch Pflege der Turnerei, ſondern auch durch Förderung eines echt vaterländiſchen Sinnes, durch Hochhaltung deutſcher Art und Sitte ſich die Gunſt 4 aller Nichtturner zu erwerben. Das Komite richtet ſeine erſte Bitte an die Jungfrauen Viernheim's das Feſt durch zahlreiche Beteiligung als e Helk-ungfrauen 2 verherrlichen zu helfen. Die diesbezuͤglichen Anmeldungen, die wir uns bis längſtens 15. Juni erbitten, können bei den unterzeichneten Komiteemitgliedern erfolgen, ins⸗ 6 beſondere aber bei unſerem Schriftwart Herrn Joh. Nik. Mandel u. bei Aushilfsbriefträger Herrn Franz Winkler. Das Festkomite: Gg. Brechtel 4. Vorſitzender Jean Haas 12., 2. Vorſitzender Franz Helbig, Turnwart Kaſp. Englert, 2. Turnwart Joh. Nik. Mandel, Schriftwart Jean Helbig 11., Vorſtandsmitgl. Joh. Leonh. Kirchner 1.„: Joh. Leonh. Kirchner 2.„ Georg Moos 1 Nik. Reinhardt„ Franz Winkler Das Feſtkomite giebt ſich um ſo mehr 0 9 9 Mich. Faltermann Karl Hoock Franz Kaufmann Mich. Krug Fried. Kumpf, Bäckermeiſter Mich. Reinhardt Nik. Rößling Jakob Winkler, Metzgermeiſter. — 8 c — 2 22 0 f. Timang-Maffer Atelier für Photographie und Malerei MANNNEIM p 7, 19 Telephon 570. 1210 Heidelbergerstrasse. ——ñ——— Notenpapier billigſt zu haben in der Vapierhandlung Wilh. Singener. —— Mit prnig Geld Weinſubſtanzen einen recht guten, geſunden, haltbaren u. erfriſchenden e Haus un Map ſelbſt herſtellen. 5 Die Bereitung 5 iſt ſehr einfach u. die Qualität be⸗ kannt vorzüglich. JVerſäume daher Niemand, ſich N VVobieſen unentbehr⸗ S lichen Trunk zu bereiten. 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J. vor⸗ mittags 8 Uhr wird auf dem Rathhaus dahier der Aushub der Tränke am Viehtrieb loosweiſe an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 31. Mai 1901. Gr. Bürgermeiſterei Viernheim. 634 Pfützer. Bekanntmachung. Nach Mittheilung des Gr. Pfandmeiſters in Lampert⸗ heim müſſen alle rückſtändigen Domanialgefälle bis längſtens den 10. Juni, ſowie direkte Steuern, Hundeſteuer u. Gerichts⸗ gebühren bis längſtens 6. Juni l. J. an die Gr. Unterer⸗ hebſtelle dahier bezahlt ſein, andernfalls Abholung und Ver⸗ ſteigerung der Pfänder erfolgt. Viernheim, den 31. Mai 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 63 Pfützer. Bekanntmachung. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die ſtaatlichen Holz⸗ u. Pachtgelder ꝛc. von vorigem Jahr nur noch bis zum 5. Juni einſchließlich an die unterzeichnete Stelle bezahlt werden können, ſpätere Zahlungen aber mit weiteren Koſten nur noch an Großh. Bezirkskaſſe Lampert⸗ heim zu leiſten ſind.— Auch wird daran erinnert, daß alle Dienſtzulagen, Wittwengelder, Penſionen, Invalidenpenſionen ꝛc. am 1. jeden Monats(Feiertage ausgenommen) unauf⸗ gefordert hier abzuholen ſind. 632 Viernheim, den 31. Mai 1901. Großh. Untererhebſtelle Viernheim. J ö ſt. Pfennig⸗Sparkaſſe Viernheim. Am Samstag, den 8. Juni d. J., Abends halb 9 Uhr, im Gaſthaus„z. Fürſten Alerander“ außerordentliche Henera-Versammlung ſtatt. Tages-Ordnung: 1. Wahl des Vorſitzenden; 2. Verſchiedenes. Die Herrn haftverbindlichen Mitglieder ſind zu dieſer Verſammlung freundlichſt eingeladen. 630 Der Vorſtand. Ortsgewerbe⸗Verein Viernheim. Einladung. Morgen Sonntag, den 2. Juni, findet in Waldmichelbach eine größere Bezirksverſammlung ſtatt, wozu wir unſere werthen Mitglieder u. ſonſtige Intereſſenten aufmerkſam machen wollen. Gemeinſame Abfahrt Früh 6 Uhr per Bahn. Der Vorſtand. Großh. Heſſ. Landes⸗Lokterie. Die amtlichen Gewinnliſten der 4. Claſſe, ſowie die Loose der V. Classe ſind eingetroffen. 629 Ziehung am 14. Juni 1901. 1 Die Verkaufsſtelle: M. Neuhäuſer 3. RRR 72 Weinhandlung 6g. Mühlum, Bensbein 1 Lager in i ſelbſtgetielterten Bergſträßer u. . Aheinpfälzer Weinen. Preislage 0.50 bis 1 Mk. pro Liter. Aufträge beliebe man an Glöckner V. Hofmann 6. 5 zu richten. 713ʃ5 rr. K * rn ne —̃̃̃— Streng reelle u. billigte Be⸗ e als 155 00 eee e Gebtangel BAR 1**** 1 Dr Uckſach Ell Gänsefedern, 5 Sänſedaunen, Schwauenfedern, aller Art Schmanendaunen u. alle anderen Sorten Bettfedern. Neuheit und beſte Reinigung garant.! Preisw. Bettfedern p. Pfund für 0,60; 0,80; 1 4 1,0. Prima Haibdaunen 1.60 1,80. Pokarfedern: halbweißs: werden ſchnell und billig weiß 2,50. Silberweiße Gänſe⸗ u. wanenfedern 33,50; 4; 53 des⸗ angefertigt in der Auchbruckerei von Ried. annen, 45. 4 Jedes be⸗ N 4 eb. Quantum zollfrei geg. Nachn. Wilh. Bingener AZurnanabme auf unſere Koſten! Pecher& Co. in Herford Nr. 30 in Weſtfalen. Viernheim. N Proben u. ausführl. 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