58 N. Erſcheint zweimal m1 1 0 6 ch 5 e e 8 (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ————— Viernheiner Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Aeiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die 3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 45. Samstag, den 8. Juni 1901. 17. Jahrgang. England und Trans vaal. Brüſſel, 5. Juni.„Petit Bleu“ veröffentlicht eine ihm von der Geſandtſchaft Transvaals zugegangene Mit⸗ theilung über eine in der Nähe von Prätoria ſtattgefundene Schlacht, worin die Burenkommandanten Beyer und Breiten⸗ bach die Engländer ſchlugen und 600 Gefangene machten und 6 Kanonen erbeuteten. In der Mittheilung der Ge⸗ ſandtſchaft heißt es: „Der 2. Mai iſt der Tag des Berichtes, nicht der Schlacht, die zwiſchen dem 25. April und dem 2. Mai ſtattgefunden hat. In dieſen Tagen muß heftig gekämpft worden ſein. Man hörte deutlich das Schießen der Kanonen in Prätoria. Beſonders weſtlich von Prätoria, in Zwar⸗ truggen, auf dem Wege nach Ruſtenburg, nach Watervaal und Kalkhövel wurde gekämpft. Der Bericht enthält nur Näheres über den Kampf bei Kalkhövel. Ueber die dortigen Vorgänge wird berichtet: Commandant Breitenbach mit 360 Mann wurde von den engliſchen Truppen angegriffen. Dieſelben hatten ihn ſchon faſt beſiegt, als Kommandant Beyer hinzukam. Die Eng⸗ länder wurden dann geſchlagen. Ueber andere Kämpfe haben wir noch keine nähere Mittheilung. Wir wiſſen nur, daß ein Gefecht bei Zwar⸗ trugsen ſtattfand, in dem die Engländer in die Flucht ge ⸗ ſchlagen wurden.“ London, 5. Juni. Lord Kitchener meldet aus Prätoria vom 4.: Die Stadt Jamestown(in der Kapkolonie) ergab ſich am 2. Juni, Vormittags, dem Burenkommando Krutit⸗ zingers. Nach 4ſtündigem Kampfe wurde die ſtädtiſche Wache und die ſtädtiſchen Freiwilligen von den Buren überwältigt, bevor Hilfstruppen eingreifen konnten. Die britiſchen Ver⸗ luſte betragen 3 Todte und 2 Verwundete. Die Verluſte der Buren ſollen größer geweſen ſein. Die Vorräthe wurden von den Buren erbeutet. Die Garniſon wurde wieder frei gelaſſen. Ich habe General French mit den Operationen in der Kapkolonie betraut. Der Feind greift Dixons Kolonne in einer Stärke von 1200 Mann unter dem Kommando Kemps an.(Dixon iſt bekanntlich der engliſche General von Vlakfontein.) London, 5. Juni. Eine amtliche Meldung aus Prä⸗ toria von geſtern beſagt, daß die Buren unter Kruttzinger, nachdem ſie Jamestown geplündert und ſo ihre Vorräthe vervollfändigten, die Stadt wieder verlaſſen hätten. Haag, 6. Juni. Es kann als ſicher gelten, daß der holländiſche Vizekonſul in Standerton Seitens Kitcheners mit der Aufgabe betraut iſt, einen Waffenſtillſtand herbei⸗ zuführen. Krügers Umgebung bezweifelt jedoch, daß Botha einen Waffenſtillſtand genehmigen wird, da Kitcheners Lage in Folge der Zerſtörung der Natalbahn ſehr ungünſtig iſt. London, 6. Juni. Lord Kitchener telegraphirt aus Prätoria, 4. Mai: Oberſt Dixon berichtet, an dem Kampfe bei Vlakfon⸗ tein ſeien 1450 Engländer mit 7 Geſchützen betheiligt ge⸗ weſen. Die Truppe habe ſich auſ dem Rückmarſche nach dem Lager bei Blakfontein befunden, als die Buren, gedeckt durch das Terrain plötzlich das Feuer auf die Nachhut eröffnet hätten, welche aus 280 Mann Peomanry und 100 Mann vom Derbyſhire⸗Regiment mit 2 Geſchützen der 28. Batterie beſtand. Es gelang den Buren, eine Zeit hindurch ſich der Geſchötze zu bemächtigen. Als aber das Gros der engliſchen Truppen in den Kampf eingriff, wurden die Geſchütze wieder genommen. Die Buren wurden vertrieben, die Stellung erobert. Auf engliſcher Seite fielen 6 Offiziere und 51 Mann; 6 Offiziere und 215 Mann wurden verwundet, 1 Offizier und 7 Mann werden vermißt; 41 Buren wurden todt auf dem Schlachtfelde zurückgelaſſfen. Von weiteren Verluſten der Buren ſei ihm nichts bekannt. Lord Kitchener bemerkt, es ſeien ſofort Verſtärkungen nach Vlakfontein geſandt worden. (Das Telegramm Lord Kitcheners läßt ſich mit dem von der Transvaalgeſandtſchaft im Brüſſeler„Petit Bleu“ gemeldeten großen Burenſiege in keiner Beziehung in Ein⸗ klang bringen, da nach dem engliſchen Bericht die Buren, nach dem Burenbericht die Engländer die Angreifer waren und eine bevorſtehende Niederlage der Buren dort erſt durch das Erſchelnen des tapfern und umſichtigen Vechtgenerals Beyer in einen glänzenden Sieg verwandelt wurde. Da außerdem die engliſche Meldung an der Ortsangabe Vlak⸗ fontein feſthält, der amtliche Burenbericht aber ausdrücklich Kalkhövel als Kampfort nennt und außerdem noch von „andern Kämpfen“ ſpricht, über welche noch keine nähere Mittheilung vorliegt, ſo ſcheint es faſt ſicher, daß es ſich im Telegramm Lord Kitcheners und dem Bericht der Buren⸗ . um zwei verſchiedene Erfolge der Buren handelt. Berlin, 6. Juni. Hier wird beſtätigt, daß die eng⸗ liſche Regierung die 30 000 Mann, die Kitchener dringend als Verſtärkung verlangt, nicht auftreiben kann. Die Ereigniſſe in China. Berlin, 5. Juni. Wolff Bureau meldet aus Peking vom 4.: In der verbotenen Stadt iſt eine große Feuers⸗ brunſt ausgebrochen. Die Japaner und Amerikaner halten den betreffenden Stadttheil ſtreng abgeſperrt, daher iſt vor⸗ läuſig nichts Näheres zu ermitteln. Tientſin, 5. Juni. Der Krawall in der Takuſtraße entſtand aus Wirthshausſtreit, in den die engliſche Polizei eingriff. Der Streit wurde auf der Straße mit Feuerwaffe und blanker Waffe geführt. Zwei Franzoſen ſind todt, 4 Franzoſen, 3 Deutſche und 2 Engländer ſind verwundet. Die Wunden der Deutſchen ſind ungefährlich. Der Vorfall hat keinerlei politiſche Bedeutung. London, 5. Juni. Laffans Bureau wird aus Peking gemeldet: In den ſüblichen Diſtrikten von Tſchilt dauern die Unruhen fort. Die franzöſiſche Expedition hat anſcheinend nichts erreicht. Die Boxer find gut organiſirt. Beim Herannahen der Truppen zerſtreuen ſie ſich. Li⸗Hung⸗Tſchang will für das Einfangen aller Borerführer Belohnungen aus⸗ ſetzen und Geheimagenten anſtellen, da die chineſiſchen Trup⸗ pen nichts ausrichten können. Marſeille, 5. Juni. Der Dampfer„Peninſular“ iſt hier eingetroffen und bringt Meldungen aus China, wonach in der Provinz Schenſi, wo der chineſiſche Hof ſich befindet, vor kurzem 40 Miſſionare hingerichtet worden ſind. Man nimmt an, daß infolgedeſſen durch die Geſandten neue Forderungen an China geſtellt werden. Deutſchland. — Ein markantes Urtheil des Generals Bonnal über die deutſche Armee. Nach einer Mittheilung des Berliner Correſpondenten des„Figaro“ ſoll ſich der franzöſiſche General Bonnal, der bekanntlich auf Einladung des Kaiſers an der Truppenſchau in Berlin theilnahm, über die deutſchen Truppen in nachſtehender Weiſe geäußert haben:„Es ſind ſicherlich ſchöne Truppen, aber die unſrigen ſind gleichfalls prächtig. Beide Heere haben ihre Vorzüge und ihre Fehler. Nicht Parademarſch iſt es, womit man Auſterlitz gewinnt. Ich ſchätze, daß Deutſche und Franzoſen in jeder Hinficht würdig ſind, ſich miteinander zu meſſen, und daß ſie in militäriſcher Hinſicht viel Nützliches von einander lernen können.“ Nach der liebenswürdigen Bemerkung, die Kaiſer Wilhelm zu General Bonnal über die Waffenbrüderſchaft der beiden gegenwärtig verbündeten Heere gemacht hat, müßte die Aeußerung des franzöſiſchen Generals, der Gaſt des deutſchen Kaiſers war, wenn ſie wirklich gefallen wäre, doppelt taktlos erſcheinen, und man hätte in Berlin vollkommen Recht, daran zu erinnern, daß bei Sedan es auch nicht auf den Parade⸗ marſch ankam. In der Regierung naheſtehenden Kreiſen glaubt man übrigens, daß die Aeußerungen Bonnals nicht genau wiedergegeben worden ſein dürften. Ausland. Rom, 5. Juni. In hieſigen Hofkreiſen v Prinz Mirko von Montenegro, der e„ ſeiner Schweſter, der Königin, in Rom weilt, werde noch in dieſem Jahre eine ruſſiſche Prinzeſſin heirathen. Paris, 6. Juni. Das Reſultat der Pariſer Volks⸗ zählung vom 24. März 1901 wird heute veröffentlicht. Demnach beträgt die Einwohnerzahl von Paris 2,714,068 gegen n im Jahre 1896.. m 1. und 2. Bezirk hat die Bevölkerung abgeno. Alle übrigen Bezirke haben einen 9 8 Der 4. und 17. Bezirk gewinnen infolge der Bevölkerungs⸗ zunahme je ein Deputirtenmandat. Nah und Fern. Viernheim, 7. Juni. Die lokalen Neui welche naturgemäß den Hauptbeſtandtheil eines agen politiſchen Lokalblattes bilden, werden erklärlicher Weiſe im Sommer, in der ſogen.„ſauren Gurkenzeit“, zuweilen etwas knapp und auf die Frage:„Was giebt es Neues?“ erwidert das Publikum in der Regel mit dem bedeutungsvollen Worte:„Nichts!“ Daſſelbe liebe Publikum, welches Mittags ganz genau weiß, daß es abſolut„nichts Neues“ gebe verlangt aber am Abend von ſeiner Zeitung, daß es ihm eine ganze Seite lokaler Neuigkeiten biete. Wo der Redakteur ſolche herbekommen ſoll, daran denkt in der Regel kein Menſch, im Gegentheil, mit den Worten:„Heut ſteht wieder nichts drin!“ legt man mißvergnuͤat die Zeitung aus der Hand. Iſt's nicht ſo, lieber Leſer? Eine Zeitung„voll“ zu bekommen, das iſt gar keine Kunſt für den Redakteur Neues giebt es täglich in Hülle und Flle, aber wenn er gerade in erſter Linie den Theil reichhaltig geſtalten will der die Leſer vor Allem intereſſiert,— und das iſt doch der lokale. Theil!— ſo hat der Redakteur eine Aufgabe zu deren Löſung er auf Mithülfe freundlicher Leſer an⸗ —— —— Kriminal⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 8. Fortſetzung. „Unerhört!“ ſagte Bäumer.„Und was thaten Sie gegen jenen Vampyr?“ „Ich begab mich in die Wohnung des Mannes, der ſchuld an dem Tode meines Vaters war und nannte ihn einen ehrloſen Menſchen, einen Betrüger, der ſich durch den Schweiß Anderer bereichere. Er antwortete mir höhniſch, ich ſolle mich doch an das Gericht wenden, an das auch er ſich wegen der ihm zugefügten Beleidigung wenden würde. Aufgeregt wie ich war, verſetzte ich dem Elenden einen Schlag ins Geſicht und verließ dann ſein Haus Nachdem mein Blut ruhiger geworden war, übertrug ich meinem Rechtsanwalt die Rraliſirung der Hinterlaſſenſchaft des Ver⸗ forbenen und reiſte wieder nach B. ab. Kurze Zeit nach dieſen Vorfällen erhielt ich von dem Rechtsanwalt die Mittheilung, daß ſein Bemühen, Ring zur Herausgabe der ganzen Summe zu vermögen, fruchtlos geweſen ſei, er riethe mir daher, die eintauſend fünfhundert Thaler anzunehmen. Ich nahm ſie denn ſchließlich an. Meines Vaters Haus wurde dann verkauft und und aus dem Erlös deſſelben zunächſt die Gläubiger befriedigt. Den Ueberſchuß, nebſt jener Summe von Ring, zuſammen etwa fünftauſend Thaler, überſandte mir das Gericht, mit der Be⸗ merk ung, daß mein in Amerika wetlender Bruder auf ſeinen An⸗ theil an der Hinterlaſſenſchaft laut Ceſſionsurkunde deſſelben zu meinen Gunften verzichtete. Von einem Freunde erfuhr ich, daß der Käufer meines Elternhauſes Ring ſet... Einen Klage⸗ antrag hatte der Feigling nicht geſtellt... Da ich mich von den Vorgängen in meiner Vaterſtadt von Zeit zu Zeit unter⸗ richten ließ, ſo erfuhr ich denn auch nach einigen Jahren, daß Rings Vermögensverhältniſſe trotz ſeines rückſichtsloſen Schachers ihn zwangen, ſeine Grundſtücke nach einander zu ver⸗ äußern. Durch meinen früheren Aawalt hier ließ ich das Be⸗ ſitzthum meiner Eltern, ohne daß Ring den Namen des eigentlichen Käufers erfuhr, zurückkaufen. Das auf unehrliche Weiſe erworbene Geld hat demnach dem Mann keinen Segen gebracht. Für ſeine betrügeriſchen Thaten iſt Ring hart vom Schickſal deſtraft. Sein einziger Sohn iſt ein mißrathener Sproſſ: geworden. Er ſelbſt iſt durch den Sturz von einem Baugerüſte an einer Seite gelähmt. Vermögen beſitzt er augenblicklich nicht mehr, er lebt vielmehr von einer ſehr kleinen Summe, welche ein vermögender Ver⸗ wandter für ihn ausgeſetzt hat.. Meine Stellung in der Fabrik in B. war indeſſen eine recht ſchwierige. Ich hatte nicht nur die Arbeiter zu überwachen, ſondern auch die Faſſe und die Bücher zu führen, da mein Chef, ein Mann in den dreißiger Jahren, lungenkrank und dadurch verbindert war, ſich eingehend mit dieſen Arbeiten nicht befaſſen. Nach kurzer Zeit war ich jedoch mit den einzelnen Geſchäftszweigen des Etabliſſements vertraut. Dieſe Kenntniß machte mir alsbold klar, daß die Fabrik ſich in einer ganz bedenklichen Lage befinde. Ich verſchaffte air, ohne Jemandem etwas davon merken zu laſſen, eine Ueberſicht der Aktiv- und Paſſivmaſſe des Geſchäfts: dieſe ergab, daß man ſchon ſeit Jahren mit Unterbilanz arbeitete. l Dem Chef, der dies ja auch wiſſen mußte, machte ich vor der Hand von meiner Entdeckung keine Mittheilung, um ſein Ende, das nur noch eine Frage der Zeit zu ſein ſchien, nicht dadurch zu beſchleunigen. Er war überdies ſchuldlos an der Kalamität des Geſchäftes. Sein Ende trat ſchneller ein, als ich geglaubt. Eines Morgens wurde ich aus der Fabrik in ſein Wohnhaus gerufen. Ich fand ihn in ſeinem Schlafzimmer, von ſeiner Frau dem Arzte umgeben, mit dem Tode ringend im Bette. Er drückte mir die Hand und bat mich mit einem mir nur verſtändlichen Blick auf ſeine Frau, ich möchte im Geſchäfſe bleiben und mich ſeiner theuren Gattin annehmen. Nach einer halben Stunde hatte ihn der Tod von ſeinen Leiden erlöſt. Ich tröſtete die meinem Schutze anvertraute Wittwe; dann nahm ich mir vor, alles aufzubieten, um den bevorſtehenden Ruin der Fabrik zu verhüten. Auf die Hilfe der Verwandten des Ver⸗ ſtorbenen und der Witwe war, wee ich mich bald überzeugte, hierbei nicht zu rechnen. Der noch lebende Bruder war Offizier und batte als ſolcher mit ſeiner zahlreichen Familie kaum ſein dürftiges Auskommen. Der Vater der jungen Witwe, ein höberer Beamter, hatte ſelbſt Schulden. Die Lage der Hinter⸗ laſſenen war unter dieſen Umſtänden eine recht bemitleidens⸗ würdige. Die Gläubiger drängten von allen Seiten. Bisher hatte ich durch das Hinhalten dieſer es verhindert, daß ſie mit Anträgen wegen Begleichung der Forderungen ſich an die trauernde Witwe wandten. Mit meinen Erſparniſſen und dem Erbtheil meiner Eltern, befriedigte ich zunächſt die dringendſten Gläubiger. Allein, was wollte dies ſagen gegen einen Paſſivſtand von fünfzig tauſend Thalern. Die mißlice 5„ blieb denn auch der Witwe nicht unbekannt. Eines Tages ließ ſie mich zu ſich bitten. Sie zeigte mir eine Aufſtellung ihres verſtorbenen Mannes, welche er kurz vor ſeinem Tode angefertigt und die ſie unter ſeinen Papſeren gefunden hatte. Hternach ſollte die Fabrik mit obiger Summe verſchuldet ſein. Ich dat die ſchwergedrückte Frau, mir das Papier zu übergeben, wobei ich bemerkte, daß dieſe Angaben wohl auf einem Irrthum be⸗ ruhen würden. Sie war jedoch nicht zu überzeugen, um ſo mehr nicht, da ſich auch einige Gläubiger entgegen meiner Bitte wegen ihrer Forderungen direkt an ſie gewendet hatten.. mußte auf ihr Drängen ſchließlich die nackte Wahrheit geſtehen und dann beſchwor ich ſie, ſich nicht allzuſehr aufzuregen. Wenn ſte Vertrauen zu mir hätte, dann wollte ich es übernehmen, das 1 1785 N ee die ärgſten Schreier ubigern wären ja befriedigt. 1 2 Herde ja befriedigt. Es gelang mir endlich, ein raſtloſes Arbeiten war vom Glück begünfti t batte ſchon ſeit einigen Jahren an einer Verbeſſrung in 5 Konſtruktion von Dampfmaſchinen gearbeitet, welche mir gerade in dieſer Zeit gelang. Nach Prüfung meiner Erfindung durch eine Kommiſſion wurde mir auf mein Erſuchen ein Patent auf dieſelbe ertheilt. Leider konnte ich mich mit der Verwerthung desſelben aus finanziellen Gründen nicht befaſſen, und da auch die meiner Lettung unterſtellte Fabrik zur Nutzbarmachung deſſelben der techniſchen Eturichtung entbehrte, ſo nahm ich das mit von einer Aktiengeſellſchaft für Maſchtnenbau gemachte An⸗ gebot von fünfundzwanzig tauſend Thalern für meine Erfindung an. Mit dieſem gewonnenen Kapital befrtedigte ich die un⸗ geduldigſten Gläubiger und nahm mir bezüglich der noch vor⸗ handenen vor, die Forderungen derſelben nach und nach abzutragen Ich that dieſes Alles einerſeits in der feſten Ueberzeugung daß mit der Zeit bei unſichtiger Leitung der Fabrik mir das ein⸗ gelelegte Kapital mit guten Zinſen werde zurückzahlen können andernſeits wollte ich auch meine Pflicht gegen die Witwe deren verſtorbener Mann mir mehr Freund als Brodherr war erfüllen; Gottes Segen ruhte denn auch auf allen meinen Unternehmungen ganz beſonderen Erfolg hatte ich aber durch dle Uebernahme einer bedeutenden Lieferung in Maſchinen für eine fremde Re⸗ gierung. Es war dies, wie ich mir damals nicht verhehlen konnte, eine... nennen wir es Spekulation, deren Reſultat anfangs nicht abgeſehen werden konnte Doch ſie gelang D l f n. N gewieſen iſt. Die Redaktion bittet daher, das verehrl. Publikum wiederholt, uns von bemerkenswerthen Vor⸗ kommniſſen Nachricht zu geben. Wird uns dieſe Bitte er⸗ füllt, können wir die Zeitung um ſo eher derart geſtalten, wie wir's gerne möchten, nämlich: für Alle gleich intereſſant. Mannheim, 7. Juni. Der zum Tode verurtheilte Mörder Heckmann hat, nachdem ſeine Reviſion vom Reichs⸗ gericht verworfen, an unſeren Landesfürſten ein Begnadigungs⸗ geſuch gerichtet. Wie die„Neue Bad. Landesztg.“ in Er⸗ fahrung bringt, ſoll Heckmann ſelbſt dieſes Geſuch nieder⸗ geſchrieben haben. Ludwigshafen, 6. Juni. Der Mälzer Friedrich Blank von hier wurde durch einen Meſſerſtich in den Rücken lebensgefährlich verletzt. Ein der That verdächtiger Burſche wurde verhaftet. — Ueber das Ludwigshafener Eiſenbahn⸗ Unglück ſind, ſo wird dem„Pirm. Anz.“ geſchrieben, vielfach falſche Meldungen verbreitet worden. An dem Un⸗ glück iſt, das hat die Unterſuchung jetzt klar ſeſtgeſtellt, einzig der Lokomotivführer Bauer ſchuld, der thatſäch lich ſtreckenunkundig war und glaubte, er befände ſich erſt im Rangierbahnhof. Er fuhr mit 76 Kilometer Geſchwindigkeit durch den Hauptbahnhof Ludwigshafen. Die Nachricht, daß der Zugführer des Zuges die Nothbremſe gezogen habe, iſt ebenfalls falſch, denn die Nothbremſe iſt nicht gezogen worden, der Zug einfach von der Lokomotive abgeriſſen. Den geſammten durch das Unglück verurſachten Schaden hat die Reichseiſenbahn zu tragen.— Hierzu meldet noch der „Pf. K.“ unter Vorbehalt: Es ſoll bekannt ſein, daß der auf der Strecke einzuweiſende Führer Mattern ſeine Kollegen mit Bier regaliert hatte— wie das bei ähnlichen Gelegen⸗ heiten öfter geſchehen— und man dürfte darin eine weitere Erklärung für den verhängnißvollen Irrthum des Führers Bauer gefunden haben. Lampertheim, 6. Juni. Ein ſchauervolles Ende nahmen die Flitterwochen einer hieſigen Arbeiterfamilie; kaum acht Wochen verheirathet, waren beide Ehegatten einander überdrüſſig. In Folge deſſen kam es zu wider⸗ wärtigen Auftritten, deren letzter damit endete, daß der Mann ſeine Frau mit Meſſer und Gewehrkolben derart bearbeitete, daß ihr Ende bevorſteht; eine Vernehmung iſt daher nicht möglich. Der Ehemann rannte nach der That fort und erhängte ſich im nahen Walde. Schriesheim, 6. Juni. Am Sonntag, den 9. d. findet hierſelbſt im großen Saale des Gaſthauſes„Zur Pfalz“ der 16. Abgeordnetentag des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gau⸗ verbandes ſtatt. Die Sitzung beginnt um halb 11 Uhr Vormittags. Heidelberg, 6. Juni. Der auf einer Alpentour am Sonntag bei Beſteigung des Rocher de Nayer abgeſtürzte Heidelberger iſt, lt.„Hdlb. Tagebl.“, der stud. jur. Simon Weil, Sohn des hieſigen Hopfenhändlers Herrn Weil. Schwetzingen, 5. Juni. Vorgeſtern wurde in Ketſch ein Backſteinarbeiter verhaftet, der Tags vorher im Keiſcher Walde an einem jungen Mädchen aus Mannheim einen Nothzuchtsverſuch verübt hatte. Klein⸗Zimmern, 5. Juni. Ein erſchütterndes Unglück ereignete ſich am Sonntag. Ein erſt ſeit einem halben Jahre verheiratheter junger Mann ging mit ſeinem Schwager zum Baden in die Gerſprenz. Dabei kam der Erſtgenannte einer tiefen Stelle im Waſſer zu nahe und ertrank, ohne daß ihm ſein mitbadender Schwager hätte Hülfe bringen können. Die Leiche konnte geſtern nicht mehr gefunden werden. Bruchſal, 5. Juni. Das Dienſtmädchen des Zigarrenfabrikanten Kullmbach verwendete beim Feueranzünden Petroleum und mußte ſeinen Leichtſinn mit dem Tode büßen. Pforzheim, 5. Juni. Nicht weniger als 12 Perſonen wurden vorgeſtern hier wegen Widerſtandes gegen die Staats⸗ gewalt, Bedrohung, Körperverletzung und weiterer ſolcher ſchönen Sachen verhaftet. Mit einer ſauberen Geſellſchaft hatte es dabei die Polizei in einer hieſigen Wirthſchaft zu thun. Dort zechten zwei Kerle, als ſie wegen Unfläthigkeiten der Kellnerin gegenüber nichts mehr erhielten. Darauf holten ſie ſich aus einer anderen Wirthſchaft zwei Glas Bier herüber. Als nun der Wirth einſchritt, ging einer der Burſchen mit gezogenem Meſſer auf denſelben los. Zum Glück konnte noch rechtzeitig ein Schutzmann einſpringen, der die beiden Radaubrüder feſtnahm. Unterwegs ſuchte ſich einer der Beiden zu befreien, indem er den Schutzmann mehrmals am Halſe packte. Schließlich geſellte ſich noch ein Dritter hinzu, der die Beiden befreien wollte. Mit Hilfe eines weiteren Schutzmannes konnte jedoch auch er in Nummer Sicher gebracht werden. Frankfurt a. M., 4. Juni. Kaufmann Ehrmann hatte als Agent einer Firma Unterſchlagungen begangen. Aus Furcht vor Strafe hat er den Tod geſucht und ſeine Frau veranlaßt, mit ihm in den Tod zu gehen. Die Söhne wußten nichts davon. Fürfeld, 5. Juni. Ein dreijähriges Mädchen von hier fiel von einer Bank, wobei des ſpitze Meſſer, welches das Kind zufälllg in der Hand hatte, demſelben ins Herz drang und den ſofortigen Tod herbeiführte. Kaſtel, 5. Juni. Den Tod in China haben zwei Soldaten von hier gefuͤnden. Dies wird im Civilſtand unſerer Gemeinde wie folgt bekannt gegeben: Jakob Brack, 21 Jahre, Plonier, gefallen bei der Erſtürmung des Anton⸗ Ling⸗Paſſes in China. Der Tod trat in Folge der Zer⸗ trümmerung der Schädeldecke durch eine Kanonenkugel ein. — 15. März: Rudolf Thomé, 24 Jahre, Pionier, geſtorben im Feldlazareth 4, zu Paotingſu in China. Lörrach, 5. Juni. Im benachbarten Holzen erſchlug der Wirth Bauer in der Aufgeregtheit ſeinen 22jährigen Sohn mit einem hölzernen Hammer. Straßburg, 5. Juni. Ein tragiſches Geſchick ſcheint über der Familie des verſtorbenen Agenten North in Handſchuhsheim zu walten. Die Gattin ſtarb früh. Er ſelbſt hatte vor einigen Monaten das Unglück, in Straßburg bei der Rabenbrücke von der Straßenbahn überfahren zu werden, und ſtarb an den erlittenen Verletzungen. Die Tochter, die in Wolfisheim verheirathet war, fand ihren Tod in den Wellen. Nun hat der jüngſte Sohn vor Kurzem ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht, ſodaß von der Familie nur noch ein Sohn am Leben iſt, der ſich in Frankreich befindet. Konſtanz, 4. Juni. Der Kellermeiſter des weit⸗ bekannten Inſelhotels iſt flüchtig geworden, da ihm eine Unterſuchung wegen Verbrechens gegen§ 175 in Verbindung mit§ 176 des R.⸗St.⸗G.⸗B. drohte. Montreaux, 4. Juni. Vorgeſtern Nachmittag iſt vom Rocher de Nayer ein junger Deutſcher aus Heidel⸗ berg namens Weil abgeſtürzt und alsbald geſtorben. London, 5. Juni. An der Nordküſte von Kali⸗ fornien wurden bedeutende Petroleumquellen entdeckt, die ſehr reich ſein ſollen. Man glaubt, daß dieſe Entdeckung einen großen Einfluß auf den Preis des Petroleums haben werde. Der Prozeß wegen der Ermordung des Ritt⸗ meiſters v. Kroſigk. Gumbinnen, 3. Juni. Die„Frkfr. Ztg.“ meldet: In dem Prozeſſe Kroſigk beſchloß das Kriegsgericht, den Dragoner Skobeck nicht zu verteidigen, da nach einſtimmiger Anſicht des Gerichtshofes dieſer vollſtändig unglaubwürdig ſei. Die Beweisaufnahme iſt beendet. Es wurde beſchloſſen, auf Grund der kaiſerlichen Cabinetsordre, während der folgenden Plaidoyers die Oeffentlichkeit auszuſchließen. Der Staats⸗ anwalt beantragte gegen Marten und Hickel die Todesſtrafe, Ausſtoßung aus dem Heere, Ehrverluſt, Verſetzung in die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes, außerdem wegen Meuterei gegen Marten 2½, gegen Hickel 2 Jahre Zuchthaus; gegen Domming Freiſprechung. Gumbinnen, 3. Inni. Alle Angeklagten wurden freigeſprochen. Marten erhielt wegen Fahnenflucht und Freiheits⸗ beraubung 1 Jahr Gefängniß. Ueber den Werth des Knochenmehles. In unſerer jetzigen Zeitperiode, wo man in der Auf⸗ zucht der Thiere beſtrebt iſt, dieſelben möglichſt bald verkaufs⸗ fähig zu machen, kommt es häufig vor, daß bei den heran⸗ wachſenden Thieren eine Schwäche der Knochen, ſpeziell der Füße eintritt, die man hier zu Lande mit dem Ausdruck Krämpfigkeit, Knochenbrüchigkeit belegt. Namentlich bei Schweinen der engliſchen Raſſe tritt dieſe krankhafte Bein⸗ ſchwäche auf und äußert ſich durch Verkrümmung der Beine, Durchtreten in den Feſſeln, ſo daß oft der hintere Feſſelrand den Boden berührt. Die Thiere können nur mit Mühe ſich bewegen, ſchlecht aufſtehen und rutſchen ſchließlich an den Trog. Bei Gaiſen treten ähnliche Erſcheinungen auf; häufig jedoch treiben ſich die Kieferknochen auf, ſo daß die Thiere kein feſtes Futter mehr kauen können, ſondern nur noch ein wenig Saufen zu ſich nehmen können, bis ſie ſchließlich vor Ent⸗ kräftigung und Hunger bei geſundem Herzen elend zu Grunde gehen. Nimmt man nun einen ſolchen Kieferknochen oder Fußknochen, ſo iſt derſelbe ſo mürbe und weich, daß man ihn mit dem Meſſer ſchneiden und ohne Mühe zerbrechen kann. Woran liegt dies? Die größte Schuld daran trägt die hier gewohnte Fütterung. Hauptſächlich tritt in guten Kartoffeljahren die Knochenbrüchigkeit in erſchreckendem Maße auf. Hier werden nur zur Aufzucht und Ernährung der Thiere die Kartoffeln als Hauptbeſtandtheil des Futters ge⸗ geben. Nun enthalten die Kartoffeln einen ſehr kleinen Prozentſatz von Kalkſtoffen, der durchaus nicht ausreicht, um den zum Aufbau der Knochen nöthigen phosphorſauren Kalk zu liefern. Wird nun dieſe kalkarme Fütterung fortgeſetzt, ſo müſſen die oben erwähnten Erſcheinungen auftreten, denn bei den raſchwachſenden Thieren wird der Körper bald zu ſchwer, während die Beine infolge des mangelnden Kalkes, der das eigentliche feſte Gerüſt des Knochens bildet, ſchwach bleiben und unter der Laſt des Körpers ſich biegen. Bei Gaiſen ſind es namentlich diejenigen, die am meiſten Milch geben, welche an dieſer Krankheit leiden. Um ja recht viel Milch zu erhalten, wird ihnen recht viel „gutes“ Tränken gereicht, beſtehend aus Kartoffeln oder Futtermehl und Kleie u. ſ. w. Dieſe gleiche Fütterung wird auch fortgeſetzt, wenn das Thier trächtig iſt. Nun ſoll auch das Junge im Mutterleibe wachſen; ſeine Knochen müſſen ſich auch ausbilden; woher aber wachſen, wenn kein Stoff da iſt, um die Knochen zu bilden? Gegen Ende der Trächtigkeit nun wird die Gaiſe ſteif, ſie kann ſich nur mühſam noch erheben, um ſchließlich ganz liegen zu bleiben. Jetzt werden ihr die Beine eingerieben und alles probiert, jedoch ohne Erfolg. An die einfache eigentliche Urſache denkt Niemand. Und doch kann hier ſo leicht geholfen werden. Um den im Futter mangelnden Kalkſtoff zu erſetzen, muß derſelbe in Form von Knochenmehl dem Körper zu⸗ geführt werden und zwar meſſerſpitzenweiſe. Wie jeder Speiſe des Menſchen Salz zugeſetzt wird, ſo muß jedem Futter für unſere Thiere Knochenmehl zugeſetzt werden. Wer dies ſtets thut, der wird bald am Gedeihen ſeiner Pfleglinge ſehen, daß er das richtige Mittel hat, um den oben erwähnten Krankheiten vorzubeugen und ſich vor Schaden zu bewahren. Wem dees nicht einleuchtet oder zu viel iſt, der möge ruhig weiter wurſteln, vielleicht wird er durch das Jahr 1901, das infolge ſeiner Trockenheit und Futterknappheit alle Anzeichen in ſich trägt, die Knochen⸗ bruͤchigkeit unter den Thieren hervorzurufen,(wie das Jahr 1893) vielleicht zu ſeinem Schaden belehrt werden 8. Briefkaſten der Redaktion. An M. Sie ſchreiben:„Mir wurde in einer Wirth⸗ ſchaft ein Hut geſtohlen. Iſt der Wirth nach dem neuen bürgerl. Geſetzbuch verpflichtet, den Werth des Hutes zu erſetzen?“— Antwort:„Nein; der Wirth iſl nicht verpflichte, den Werth des Hutes zu erſetzen. Soll er haften, ſo müſſen Sie ihm den Gegenſtand zur Verwahrung übergeben. Erfolgt dieſelbe unentgeltlich, ſo haftet er nur für die Sorgfalt, welche er in eigenen Angelegenheiten anzuwenden pflegt; bezahlen Sie et was dafür, ſo haftet er für jedes Verſchulden.“ Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. HNudolf I Ucker, b Wet 28einen, Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. und machte das von mir geleitete Etabliſſement gewiſſtrmaßen berühmt Jetzt endlich, nach fünf Jahren, konnten ſämmtliche Schulden der Fabrik getilgt werden, ja nach gewiſſenhafter, von mir ſelbſt aufgeſtellter Berechnung ergab ſich noch ein ziemlich bedeutenden Ueberſchuß für dieſelbe. Hocherfreut hierüber eilte ich zu meiner Brodherrin und legte ihr den günſtigen Abſchluß vor. Sie ſah mich freudig lächelnd an, dann ergriff ſie meine Hand und Worte des Dankes ſtrömten über ihre Lippen. Ich hatte es ihr zu verheimlichen geſucht, daß ich ſelbſt mein Kleines Vermögen in das Geſchäft einlegte, ſie mußte es aber doch durch den Buchhalter erfahren haben, denn ſie erwähnte dieſes Umſtandes und zeigte ſich dabet ſo außerordentlich freundlich, daß ich verſucht war, zu glauben, ſie könnte noch etwas mehr als Dank für meine Pflichterfüllung haben ausſprechen wollen. Nach einiger Zeit wagte ich, der ich bisher nur dann, wenn ſie es verlangte, ihr genaht, ihr von tieſſter Verehrung für ſie zu ſprechen. Ich würde dies nicht gethan haben, wenn ich nicht die unzweifelhaften Beweiſe von Zuneigung für mich aus ihrem Benehmen hätte ſchöpfen können. Sie reichte mir die Hand und wir wurden ein recht glückliches Paar. Ihre Verwandten haben mich nicht merken laſſen, daß ich doch nur ein gewöhnlicher Handwerker war, und bis auf dieſe Stunde habe ich mit ihnen den freundſchaftlichſten Verkehr unterhalten. Unſere Ehe war mit zwei Kindern geſegnet. Mein Sohn iſt als Reſerve⸗Officler 91 dem Felde der Ehre für ſem Vater⸗ land geſtorben. Das Glück meines einzigen Kindes, meiner Tochter Bertha, würde ich, wenn Sie mich nach dem eben Er⸗ zählten für würdig halten, in Ihre Hände legen.“ Bäumer verneigte ſich mit einem bewundernden Blick auf den alten Herrn. „Wie ich ſchon erwähnte“, begann Droop weiter zu er⸗ zählen,„war das Haus meiner Eltern durch meinen Rechts⸗ anwalt für mich erworben worden. Als meine Krüfte nicht mehr hinreichten, um die immer größer gewordene Fabrik zu leiten, zog ich mich, nachdem ich dieſe unter günſtigen Be⸗ dingungen veräußert hatte, in das Privatleben zurück. Seit drei Jahren wohne ich nun wieder hier im Heimathsorte. Ich ließ das Haus meiner Eltern abbrechen und baute dafür ein neues. Leider habe ich es ſeitdem oft bereuen müſſen, daß ich meinen Wohnſitz änderte. Jener Mann, der vor dreißig Jahren meinen Vater betrog, hat mir ſchon manchen Kummer verurſacht. Er kann dies um ſo leichter, als er faſt ein Dutzend Verwandte e Glück gönnt. Es zeigte ſich dieſes gleich in der erſten Zeit meines Hierſeins, als ich durch einige Bekannte aufgefordert wurde, der Grſellſchaft„Eintracht“ beizutreten. Ich hatte kaum mein Geſuch um Aufnahme dem Vorſtand vorgelegt, als mir von anonymer Hand ein Brief zugeſandt wurde, worin man mir mittheilte, daß ich keine Ausficht hätte, aufgenommen zu werden, da eine gewiſſe Clique nachtheilige Gerüchte, die auch leider von der Mehrzahl der Mitglieder geglaubt würden, über mich verbreitete. Auch Sie, lieber Freund, haben, ſeitdem Sie mein Haus betreten, erfahren müſſen, daß die Feindſchaft gegen mich hier ſogar auf Ihre Perſon ausgedehnt wird Daß meine Erzählung auf Wahrheit beruht, dafür mag mein in harter Arbeit, aber in Ehren grau gewordenes Haar zeugen. Ich bin zu Ende.“ Bewegt ſprang Bäumer auf und drückte den alten Herrn an ſeine Bruſt; dann ſagte er: „Herr Droop, Sie ſind ein Ehrenmann, und wenn ich das Glück genießen könnte, aus ſolchen Händen Ihr Kleinod, Ihre Tochter zu empfangen, dann gelobe ich hier, mich eines ſolchen Geſchenkes würdig zu zeigen.“ Droop lächelte. „Hm, ja.. aber das geht nicht ſo ſchnell... da muß ich auch erſt meine Frau fragen... ich habe die Entſcheidung ſchon vorhin in ibre Hände gelegt.“ Jetzt ging er ſchnell zur Thür und rief: „Emilie! Eine Neuigkeit! Komm einmal herein!“ Nachdem die Gerufene eingetreten war und dem jungen Mann freundlich zugelächelt hatte, redete Droop ſie feierlich an: „Emilie, diesmal ſollft Du recht behalten: Herr Bäumer erweiſt uns die Ehre, um die Hand unſeres Kindes anzuhalten. Ich glaube, der Herr hat ſie ſich theuer genug erkaufen müſſen, deshalb ſage ich: ja.“ „O, und ich auch!“ ſagte Frau Droop erfreut.„Mögen Sie recht glücklich werden.“ Bäumer hatte während dieſer Scene mit leuchtenden, glück⸗ ſtrahlenden Augen oft nach der Thür geſehen, was von der Dame des Hauſes wohl bemerkt worden war. Schnell öffnete ſie daher jene, und herein flog roth vor Freude in holder Scham das glückliche Mädchen, ſich zuerft an die Bruſt der geliebten Eltern, dann an diejenige des Geliebten werfend. „Tina! Gläſer her! Vom beſten!“ rief der glückliche hier im Orte hat, unter denen wohl keiner iſt, der mir mein 12 175 Beſſer denn Noſen ſellbſt. In herzlichem Deingedenken Geh' ich zum Grab hinaus, In innigem Deingedenken Streu ich Dir aufs Grab einen Strauß, Einen Strauß von roten Roſen, Wie ſie die Liebe bricht, Die draus in der Düfte Koſen Und den glühenden Farben ſpricht. Doch was ich in innigen Worten Für Dich, mein Lieb, gefleht, Als knieend ſich alldorten Sprach heißes Fürgebet, Das mag ſich noch köſtlicher ſchwingen Hinauf in Dein ſeliges Land, Und feſter und feſter ſchlingen Der Seelen unlösliches Band. Des Glückes Widerſchein. Hohe Häuſer gegenüber Halten ab den Sonnenſchein, Daß kein Strahl gelangt herüber In des Dichters Kämmerlein. Doch wie er am Nachmittage In Gedanken ſitzt allein, Zittert wie mit Zauberſchlage Durch das Stübchen Sonnenſchein. Drüben an dem ſtolzen Hauſe Glänzt und glüht das Sonnengold Und von da zur Dichterklauſe Strahl's zurück ſo hell und hold! Lächelnd ſitzt der Mann im Sinnen: „Glück, du kehrſt nicht ſelbſt hier ein, Doch es lebt und webt hier innen, Vater zur Thür hinaus.(Fortſetzung folgt.) Menſchenglück, dein Widerſchein.“ 1 900 1 1 10 n den 1 ere ln 1 n en Gundz gen oder 0 man in kann. 15 fügt n gut n daß ing her letz 2 lan um den Falk 1 mise ei den ſcuer, er dat bleiben dle aum laden. ct del oder kerung Nun ochen in kein de ber ih mur ehen. obiert, Utſch holſen chen, ir qu jedet jeden erben. feiner m den D dor t oder 1 inheit chen; Jaht dertk⸗ neuen qu nicht ler ſtung nut hellen let er nen. ngen. Weinheim Mäßige Breiſe. Decorationen e. Telephon 488. Teppichhaus Telephon 488. vis-à-vis vom Bankhauſe Wingenroth, Soherr& Co. 489 . Das rühmlichſt bekannte, große Bettfedern-Lager Harry Unna in Altona bei Hamburg verſendet gegen Nachnahme in garantirt tadelloſer Ausführung: Gute neue Bettfedern 50, 60 u. 80 Pfg. das Pfd. Vorzüglich gute Sorten für 1 M. und 1,25 Mk. Beſte Qualität(beſond. empfohlen) nur 1,60 Mk Prachtvolle Halbdaunen nur 2 Mk. das Pfund! Prima Daunen nur 2,50 Mk. und 3 Mk. d. Pfd. 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Auf 9 denen, die ſich durch Erkältung oder 1 5 des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher,“ zu heißer oder zu kalter S Speiſen oder durck unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie Magenkatarrh, Magenkrampf, Magen⸗ ſchmerzen N ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vorzügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen 5 Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs⸗ u. Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrich schen Kräuter- Wein Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, helikräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführmitte. zu ſein. Kräuter⸗ wein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank- müchenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neu⸗ bildung geſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗ Weines werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte ja nicht ſo ſäumen, ſein Anwendung allen anderen ſcharfen, Hageres, bleichesAusſehen, Blut⸗ ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mittelne vorzuziehen. Alle 8 Symptome, wie Kopfſchmerzen, Aufſtoßen, god⸗ brennen, Blähungen, Aebelkeit mit Erbrechen, die bei chroniſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. Stub lverſtopfung eee ſchmerzen, Herfklopfen, Schlaflofigkeit, ſowie Blut⸗ anſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(HGämorr⸗ 17 hoidal leiden) werden durch Kräuter⸗Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede Unverdau⸗ lichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen! Stoffe aus dem Magen u. Gedärme, ſind meiſtens die mangel, Entkräftung andes e dauung. mangelhafter Blutbildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſtskeit, unter nervöſer Abſpannung und Gemüfhanerftimmung, ſowie häufigen Ropfſchmerzen, ſchlafloſen Mächten, ſiechen oft ſolche Kranken langſam dahin. der geſchwächten Lebenskraft einen friſchen Impuls. * Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Ver⸗ dauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, be⸗ ſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und Dankſchreiben be⸗ weiſen dies. Kräuter⸗Wein iſt zu haben in Flaſchen 4 L 1,25 und 5 1.75 Viernheim, Käferthal, Lampertheim, Weinheim, f Frankenthal, Lorſch, Mannheim, Neckarau. Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in Ladenburg Heppenheim, Rimbach, Oggersheim, Ludwigshafen, den Apotheken. Auch verſendet die Firma Bubert Ullrich, Leipzig, Weſtſtraße 82, 3 und mehr Flaſchen Kräuterwein zu Driginalpreiſen nach allen Orten Deutſchlands porto- u. kiſtefrei. DDs Vor Nachahmungen wird gewarnt! A Man verlange ausdrücklich Hubert Ullrich'schen Kräuterwein. A Kräuter⸗Wein gibt Mein Kräuterwein iſt kein Geheimmittel; ſeine Beſtand⸗ theile ſind: Malagawein 450,0, We“ aſprit 100,0, Glycerin 100,0, Rothwein 240,0, Ebereſchenſaft 150,0, Kirſchſaft F 320,0, Fenchel, Anis, Helenenwurzel, amerik. Kraftwurzel, 8 Enzianwurzel, Kalmuswurzel aa 10,0. 29 2 d * 8 2 Bekanntmachung. Nächſten Freitag, den 14 Juni l. J., Vor⸗ mittags 8 Uhr wird auf dem Rathhauſe dahier das Fahren der Grasmähmaſchine, ſowie das Heimfahren des fur die Gemeindefaſſel geerntet werdenden Heues öffentlich wenigſt⸗ nehmend verſteigert. Viernheim, den 7. Juni 1901. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. 1 Pfützer. Bekanntmachung. Es erſcheinen ſeit einiger Zeit in jeder Samſtagnummer unſerer hieſigen Zeitung belehrende Aufſätze und Mittheilungen über landwirthſchaftliche Fragen, namentlich über Geſundheits⸗ pflege und Thierzucht, die den hieſigen Verhältniſſen angepaßt ſind. Wir können den hieſigen Landwirthen nur dringend empfehlen, dieſen Veröffentlichungen ihre Aufmerkſamkeit zu ſchenken und den Belehrungen und Winken ſo viel als moͤg⸗ lich zu folgen. In der heutigen Zeitperiode, wo der ſoziale Kampf ums Daſein immer heftiger tobt und jeden Stand ſich zu ver⸗ beſſern ſtrebt, iſt es um ſo mehr nötig, daß die Landwirthſchaft, die den härteſten Stand bildet, ſich jede gebotene Hülfe u. Be⸗ lehrung zu Nutzen macht, die ihr zu Theil wird. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer.. Bekanntmachung. Da die Zeit wieder heranrückt, in der alljährlich der Rotlauf unter den Schweinen große Verluſte bringt, machen wir hiermit auf das Geſetz vom 24. Sept. 1900 aufmerkſam, daß die Entſchädigung für die an Rotlauf verendeten Schweine anordnet, unter der Vorausſetzung, daß dieſelben einer Schutz⸗ impfung mit Rotlaufſerum, das von der Großh. heſſiſchen Regierung geliefert wird, unterzogen werden. Dieſe Impfung dient hauptſächlich als Vorbeugemittel und iſt es daher allen denjenigen Schweinebeſitzern dringend anzu⸗ raten, die Impfung ſofort vornehmen zu laſſen, die ſchon Rotlauf in den verfloſſenen Jahren in ihren Ställen gehabt haben und deshalb eine Wiederholung befürchten müſſen. Eine Impfung nach bereits erfolgter Erkrankung kann das erkrankte Thier zwar ebenfalls noch retten, wenn ſie rechtzeitig gemacht wird. In raſch verlaufenden Fällen wird dies aber nicht immer möglich ſein. Deshalb liegt es im Intereſſe eines jeden Landwirthes, ſofort in dieſer Hinſicht Schritte zu tbun. Durch die Impfungen ſind ſchon große Erfolge erzielt worden in Gemeinden, in denen der Rotlauf alljährlich große Verluſte verurſachte. Bei richtiger allgemein durchgeführter Impfung wird der Ausbruch der Seuche überhaupt verhindert oder wenn ſchon ausgebrochen, ſofort dem Weitergreifen Ein⸗ halt gethan. Die Impfung iſt vollſtändig koſtenlos; die Regierung übernimmt ſämmtliche entſtehenden Koſten auf ſich und entſchädigt überdies die etwa entſtehenden Verluſte. Die Anmeldungen wollen umgehend bei Herrn Veteri⸗ närarzt Seigel gemacht werden, dem die Vornahme dieſer Impfungen ſeitens Großh. Kreisamtes übertragen wurde. Am beſten iſt die ſchriftliche Anmeldung mit genauer Angabe des Namens(Beizeichen) und Straße, ſowie die An⸗ zahl der zu impfenden Schweine. Viernheim, den 7. Juni 1901. Gr. Buͤrgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekanntmachung. Die Gewerbe⸗Patente pro 1901/02, welche noch nicht abgeholt ſind, können Samstag, den 8. d. Mts., gegen Zahlung von 50 Pfg. Gebühr abgeholt werden. Montag, den 10. d. Mts., erſter Zahltag von der letzten Holzverſteigerung hier. Viernheim, den 4. Juni 1901. Großh. Untererhebſtelle Viernheim. Erklärung. Die Verweigerung der üblichen Maien zum Frohn⸗ leichnamsfeſte Seitens des Gemeinderaths hat in der Gemeinde große Aufregung hervorgerufen und viel böſes Blut gemacht und war Anlaß zu Vorwürfen und Beſchimpfungen gegen Erſteren, theilweiſe der gemeinſten Art, weßhalb wir uns ge⸗ noͤthigt ſehen, öffentlich zu erklären, daß die Verweigerung, und zwar auch mit Widerſpruch aus der Mitte des Gemeinde⸗ raths nur möglich war, nachdem der vorſitzende Antragſteller ſeinen bezüglichen Antrag u. A. damit begründet hatte, daß unſer hochwürdiger Herr Pfarrer Molitor nach der ihm (dem Antragſteller) gemachten Mittheilung, auf die Maien verzichte(was ſich ſpäter allerdings anders herausſtellte) und damit im Gemeinderath die Meinung Platz greifen mußte, mit dem Wegfall der Maien berechtigten Wünſchen der geiſt⸗ lichen Ortsbehörde nachzukommen reſp. entſprochen zu haben. Ob es recht war und iſt, den ganzen Ortsvorſtand nach obigen Ausführungen öffentlich und privat zu beſchimpfen und in den Koth zu ziehen, überlaſſen wir dem Urtheile aller vernünftigen und vorurtheilsfreien Männer. 668 Der Gemeinderath. Heugras-Versteigerung Donnerstag, den 13. Juni Vormittags 9 Uhr anfangend läßt Herr Schreiber das Heugras von dem Schloßgut zu Hemsbach 669 664 663 647 Pfennig⸗Sparkaſſe Viernheim. Am Samstag, den 8. Juni d. J., Abends halb 9 Uhr, im Gaſthaus„J. Fürſten Alerander“ außerordentliche Genera-Versammlung ſtatt. Tages-Ordnung: 1. Wahl des Vorſitzenden; 2. Verſchiedenes. Die Herrn haftverbindlichen Mitglieder ſind zu dieſer Verſammlung freundlichſt eingeladen. 630 Der Vorſtand. Kirchenkaſſe. Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Verwaltung der bisher von Herrn Kirchenrechner Hoock gefährten Kirchenkaſſe Herrn Johs. Heckmann 3. übertragen worden iſt. Das Büreau befindet ſich in der Wohnung desſelben, 2. Stock, Eingang vom Hof. 667 Zahltag wie bisher jeden Freitag. Der Kirchenvorſtand. pfennig- Sparkasse. Morgen Lanltag von ½3—4 Uhr Nachmtgs in der Wohnung non Jah. Mandel 17. 1 Wohnung beſtehend aus 2 Zimmern hat zu vermiethen 655 Mich. Adler 10. am Hansſtraße 23. Sportsfeſte zu Worms. Eine gutgehende Abfahrt per Bahn 8483. 121 2 Zuſammenkunft am Bahnhof. Bäckerei Abfahrt per Rad punkt] wird ſu miethen event. zu 10 Uhr vom Lokal. kaufen geſucht. 656 Treffpunkt in Worms halb Offerten unter A. 100 an 2 Uhr im Reſtaurant„zum die Exped. d. Blattes erbeten. Sonntag, den 9. Juni er. Betheiligung Lincoln“.— Anzug wie—— 5 beim Weinheimer Frühjahrsfeſt. 1 Ein 666 Der Fahrwart. Dienſtmädchen gegen hohen Lohn auf 1. Juli geſucht. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. 646 Michael Neff. heilt dauernd die C. Denhardt sche Anſtalt in Stuttgart, Stottern Rothenwaldsſtr. 19. Honorar nach Heilung.— Proſpekte mit Abhandlung gratis. 658 Geſaug bücher von den einfachſten bis feinſten Einbän⸗ den empfiehlt die Buch⸗ handlungW. Bingener. Heugras-Verſteigerung. Nächſten Montag, den 10. Juni, Nachmittags 1 Uhr, wird das Heugras auf der Neutzer Lache 645 loosweiſe verſteigert. Kohlrabi-Setzlinge hat zu verkaufen 662 Wasch- Extract. Ro ſchauer, Gutspächter. Heugras-Versteigerung Der diesjährige Heugras⸗Erwachs der zu dem Gute Rennhof gehörigen Wieſen wird am Mittwoch, den 12. Juni Vormittags 11 Ahr beginnend 250 badiſche Morgen in loco Rennhof, in Loosabtheilungen mit unverzinslicher Borgfriſt bis 11. Nov. d. J. bei Baarzahlung 4% Rabatt, öffentlich meiſtbietend verſteigert. 653 Rennhof, den 5. Juni 1901. Prinzessin Alfred von Löwensteipsche Outs-Verwaltung. 8 5 N Danksagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem ſchmerzlichen Verluſte PMunſeres nun in Gott ruhenden Gatten, Vater und Sohnes Georg Adler 8 Steueraufſeher ſprechen wir allen unſeren innigſten Dank aus. Zugleich bitten wir um ein Gebets⸗Almoſen für 661 den theueren Dahingeſchiedenen. Viernheim, den 5. Juni 1901. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Georg Aug. Adler Ww. Heute Samstag Abend 9 Uhr, findet im Vereinslokale Gaſthaus„zum deutſchen Kaiſer“ eine 5 außerordentliche General⸗Verſammlung Punkte bezüglich der Fahnenweihe, die vom Feſtkomite der Generalverſammlung überwieſen wurden.— Das Komite wird zugegen ſein. 665 Die Mitglieder werden deshalb gebeten, v ollzählich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Gauturnfe Lampertheim. Samstag, den 15., Sonntag, den 16. und Montag, den 17. Juni findet in Lampertheim das 27. Gauturnfeſt des Gaues Rheinheſſen ſtatt. . Der Feſtplatz iſt ca. 25000[I⸗Meter groß und iſt für Reſtauration und Vergnügungen beſtens eſorgt. Wir laden die verehrlichen Einwohner von Viernheim und Um⸗ gebung zu zahlrei hem Beſuch höfl. ein. 652 eee A. 8 Militärverein Sonntag, den 9. Juni d. J., Nachmittags halb 3 Uhr veranſtaltet der Verein einen. i Ausflug 5e, Wald den unter Betheiligung der beiden Geſang⸗Vereine„Liederkranz“ und„Sängerbund“. 660 Freunde und Gönner ſind dazu höflichſt eingeladen. D AFZutrift frei! A Der Vorſtand. Freiwillige Feuerwehr. n den 9. d. M., Uebung. Vollzähliches und pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Unbegründetes und unentſchuldigtes Ausbleiben wird unnach⸗ ſichtlich beſtraft. 640 Aufſtellung am Spritzenhauſe. 5 Das Kommando. * 7 Käſe⸗Abſchlag. Schweizerkäſe la. Qual. per Pfund 90 Pfg. bei Mehr⸗Abnahme 80 Pfg. Limburger Käſe nur gute Waare per Pfund 32 Pfund. 659 Filiale H. Feitler Sohn. PATEKT E. Frucht⸗Briefe fortwährend zu haben in der Fatenfanwalf 5 g Buchhdlg. W. Bingener. LEI W. Bingene über⸗ Itrifft alle Konkurrenz⸗Pro⸗ dukte: wenige Tropfen geben jeder ſchwachenSuphe, Sauce etc. augen⸗ „kräftigen Wohlgeſchmack. in allen Kolonial⸗, Deli⸗ blicklich überraſchenden In Fläſchchen von 35 Pfg. in dem Schützenhauſe loosweiſe verſteigern. 654 Hemsbach, 3. Juni 1901. 2 2 2 A N F. Wagner. kateßwaaren⸗Geſchäften u. Droguerien. 657 ſtatt.— Auf der Tagesordnung ſtehen beſonders wichtige In Jobial Dun datt u g wulayt der! kecht Jobe de d atär f 55