1 96 1 5 F E N * en, aut t. 1 Vieriheiner Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Famstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirk ſamſtes Inſertions-Organ. leiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 49. Samstag, den 22. Juni 1901. England und Traus vaal. Molteno, 16. Juni. Nachdem die in die Kapkolonie eingedrungenen Buren nach der Grenze von Kaffreira ge⸗ drängt waren, wollten ſie nicht auf das Gebiet der Kaffern hinuͤbergehen, ſondern brachen wieder nach weſtlicher Richtung durch. Sie beſtehen aus drei Kommandos unter Kruitzinger, Fouche und Myburg, jedes 200 bis 300 Mann ſtark. Das Kommando Kruitzingers hat die engliſche Poſtenlinie zwei Meilen ſüdlich von hier auf dem Marſche nach Weſten geſtern Nacht durchbrochen. Es heißt, daß die Buren durch die Einnahme von Jamestown ſich wieder gut mit Kleidungs⸗ ſtücken und Munition verſehen haben. Kruitzinger erzählte einem Farmer, daß der Einmarſch von Burenkommandos erſt in ſeinen Anfängen ſtehe. Die Buren hätten die Ab⸗ ſicht, die Engländer zu zwingen, die Kapkolonie ebenſo zu verwüſten, wie die beiden Republiken. London, 16. Juni. Lord Kitchener meldet vom 15. d. Mts. aus Prätoria: Auf dem Marſche von Vrede hatte Ellcot's Kolonne in der Nähe von Reitz am 6. d. Mts. ein Gefecht mit dem Feinde unter Führung Dewet's. Nach heftigem Kampfe er⸗ beuteten die Engländer 75 beladene Wagen, 10,000 Gewehr⸗ patronen und 400 Stück Vieh. Es wurden 45 Gefangene gemacht. Die Buren hatten 17 Todte und 3 Verwundete. Die engliſchen Verluſte betragen 20 Todte, darunter 3 Offiziere und 24 Verwundete. Ellcot's Kolonne erreichte Kroonſtadt. (Es ſcheint ſich hier um die Ueberraſchung eines Buren⸗ Convois zu handeln. D. R.) London, 17. Juni. Lord Kitchener meldet unterm 15. Juni: In der Nähe von Willmannsruſt, 20 Meilen ſüͤdlich von Middelburg in Transvaal wurden 250 berittene Viktoria⸗ ſchützen, welche getrennt von Beathons Abtheilung marſchirten, in ihrem Lager bei Steenkoolſpruit von einer überlegenen Burenſtreitmacht überraſcht. Der Feind kroch bis auf kurze Schußweite heran und überſchüttete das engliſche Lager mit einem mörderiſchen Feuer. Es wurden 2 Offiziere und 16 Mann getötet. 4 Offiziere und 38 Mann verwundet, 2 Offi⸗ ziere und 50 Mann entkamen, die übrigen Alle wurden ge⸗ fangen genommen, ſpäter aber wieder freigelaſſen. 2 Maxim⸗ geſchütze wurden von den Buren erbeutet. Eſſen, 20. Juni. Die der Burengeſandtſchaft in Brüſſel naheſtehende„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ veröffentlicht den Bericht eines Gewährsmannes, der von Frau Botha die Mittheilung erhielt, daß General French zweimal gefangen genommen worden und ehrenwortbrüchig geworden ſei. Als⸗ dann ſollte er erſchoſſen werden. Lord Kitchener intervenirte jedoch, worauf General French gegen 1000 Buren, die in Simonstown gefangen gehalten wurden, ausgeliefert ward. Frau Botha verfſicherte wiederholl, ihr Gatte werde bis zum letzten Mann und bis zur letzten Patrone fechten und ſämmtliche Buren würden, wenn nöthig, Jahre lang weiter kämpfen. England ſei friedensbedürftig, da die ganzen Zuſtände unhaltbar geworden ſeien. Haag, 20. Juni. Dr. Leyds weiſt die Beſchuldigungen des engliſchen Blaubuchs, er ſowie andere Führer ſeien von der Dynamitgeſellſchaft in Transvaal beſtochen worden, zurück. Es ſeien ihm wohl Aktien angeboten worden, aber ihre An⸗ nahme ſei abgelehnt worden. Ferner hat er entſchieden die . 7. Jahrgang. Meldungen, daß die Buren nur nach Sicherheit ihrer perſön⸗ lichen Freiheit ver langen, aber nicht nach der Freiheit ihrer Staaten, als blanke Erfindung bezeichnet. Die militäriſche Lage der Buren ſei gegenwärtig gut. Molteno, 19. Juni. Den letzten Meldungen zufolge ſind in der Kapkolonie 1800 Buren unter den Waffen, die in der Mitte des Landes verſchiedene Kommandos in einer Stärke von 60 bis 300 Mann bilden. In den weſtlichen Provinzen ſtehen im Ganzen etwa 300 Mann. Kruitzinger und Fouche laſſen Proklamationen anſchlagen, in denen ſie kraft ihrer Machtvollkommenheit, die ihnen durch die vor 20 Monaten erfolgte Angliederung der nördlichen Provinzen der Kapkolonie an den Oranjefreiſtaat gegeben ſei, erklären, daß Jedermann, der über den Aufenthalt irgends eines Kommandos etwas melde, um 50 Lſtr. geſtraft werden ſolle oder im Unvermögensfalle gezwungen würde, ein Kommando 3 Monate lang zu Fuß zu begleiten. In militäriſchen Kreiſen herrſcht die Anſicht vor, daß die Einfuhr von Pferden nicht nachlaſſen dürfe, da der koloniale Pferdeerſatz rapid abnehme. Der Feind erhält Zuzug von Rekruten, aber nur in unbedeutendem Maße. Die Ereigniſſe in China. Neue Gefahren in China? Die Neuregelung der Dinge in China droht einen echt orientaliſchen Charakter anzunehmen. Wenn die neueſten Nachrichten, die aus dem fernen Oſten zu uns gelangen, auf Wahrheit beruhen, bereitet ſich dort eine Entwickelung vor, die in ihrem weiteren Verlaufe noch garnicht abzuſehen iſt. Es macht den Eindruck, als ob die Chineſen, und die Mandſchu⸗Dynaſtie an der Spitze, nur darauf gewartet haben, daß die europäiſchen Mächte das Land verlaſſen, um auf ihre Weiſe zu zeigen, daß ſie wieder die Herren im Reiche der Mitte ſind.— Der Shang⸗ haler Correſpondent des„Globe“ telegraphirt folgendes ſenſatlonelle Gerücht: Prinz Tuan beherrſcht den Hof noch. Es wird beabſichtigt, wenn der Hof auf der Reiſe iſt, in Kai⸗fong⸗ſu, in der Provinz Honan(am Hoang⸗ho) anzu⸗ kundigen, der Kaiſer ſei von Briganten ermordet und Prinz Tuans Sohn, der Thronfolger Put⸗Sing, ſei Kaiſer geworden. Die Kaiſerin wird dann als Regentin Kai⸗fong⸗fu zur neuen Hauptſtadt erklären. So werden die Reactionäre den Mächten ein Schnippchen ſchlagen und die Thronfolge endgiltig regeln. Der Hof gedenkt Kai⸗fong ⸗fu mit Nanking durch eine Bahn zu verbinden. 0 New⸗Pork, 20. Juni. Der Vertreter Amerikas in Peking, Rockhill, telegraphirte dem Staatsdepartement: Prinz Tuans Partei triumphire. Die Rückkehr des Hofes nc Peking ſei zweifelhaft. Die Kaiſerin habe noch das Regiment. Li⸗Hung⸗Tſchang und Prinz Tſching ſeien ſehr beſorgt. Die deutſchen, britiſchen und franzöfiſchen Garniſonen würden wahrſcheinlich in gegenwärtiger Stärke in Peking und Tientſin zurückgehalten werden, bis ſich die Lage aufkläre.— Infolge⸗ deſſen beſchloß Staatsſekretär Hay, Rockhill, welcher abberufen werden ſollte, auf ſeinem Poſten zu belaſſen. Eine Rede des Kaiſers. Cuxhafen, 19. Juni. Nach den geſtrigen Regatten fand an Bord der der Hamburg⸗Amerika⸗Linie gehörenden Dampfyacht„Prinzeſſin Victoria Luiſe“ ein Diner ſtatt, woran der Kaiſer und Prinz Heinrich theilnahmen. In Erwiderung auf eine in ein Kaiſerhoch ausklingende Rede des Bürgermeiſters Moenckeberg ſagte der Kaiſer:„Ich erkämpfte uns einen Platz an der Sonne. Nun iſt meine Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß dieſer Platz uns unbeſtritten erhalten bleibt. Unſere Zukunft liegt auf dem Waſſer. Wir ſetzen dort ein, wo in alter Zeit die Hanſa aufhören mußte, weil ihr die belebende und beſchützende Kraft des Kaiſer⸗ thums fehlte. Ich erblicke in den Ereigniſſen in China die Gewähr dafür, daß der europäiſche Frieden auf lange Jahre geſichert iſt, dann daß die Leiſtungen der einzelnen Contingente eine auf gegenſeittger Hochachtung und Kameradſchaftlichkeit baſirende Beurtheilung hervorriefen, die nur zum Beſtand des Friedens beitragen kann. In dieſem Frieden werden, ſo hoffe ich, die Hanſeſtädte blühen; eine neue Hanſa wird ihre Bahnen ziehen und neue Abſatzgebiete erkämpfen.“ Der Kaiſer ſchloß mit einem Hoch auf den Segelſport und den hanſeatiſchen Geiſt. Deutſchland. — Graf Walderſees Ankunft in Hamburg wird am 9. Auguſt erfolgen. Die offizielle Begrüßung durch den Kaiſer findet im Hamburger Rathhauſe ſtatt. Phantaſtiſche Meldungen liegen aus Paris und London vor. Nach ihnen werde Kaiſer Wilhelm den von China zurückkehrenden deutſchen Truppen bis Cherbourg entgegenfahren und dort eine Zu⸗ ſammenkunft mit dem Präſtdenten Loubet haben. In Wirk⸗ lichkeit iſt daran natürlich gar nicht zu denken. Geräuſch⸗ volle Feſtlichkeiten bei der Heimkehr des Grafen Walderſee aus China würden dem Empfinden des Volkes überdies wenig entſprechen. Berlin, 20. Juni. Nach einer Meldung verſchiedener Blätter aus Meißen wurden dort auf der Senftenberger Grube bei Großenhain drei italieniſche Arbeiter, wie es heißt, unter dem Verdacht anarchiſtiſcher Umtriebe wegen angeblicher Verbindungen mit dem Mörder König Humberts verhaftet und an die italieniſchen Behörden ausgeliefert. Ausland. Petersburg, 19. Juni. Die Kaiſerin von Rußland, Alexandra, wurde geſtern von einer Prinzeſſin entbunden. Die heute früh geborene Großfürſtin erhielt den Namen Anaſtaſta.(Damit iſt abermals die Hoffnung des ruſſiſchen Kaiſerpaars auf einen direkten Thronerben in die Ferne gerückt. Der am 21. Oktober 1894(a. St.) geſchloſſenen Ehe find jetzt 4 Töchter entſproſſen: die am 3. Nov. 1895 (a. St.) geb. Großförſtin Olga, die am 29. Mai 1897 (a. St.) geb. Großfürſtin Tatjana, die am 14. Juni 1899 (a. St.) geborene Großfürſtin Maria und die heute geborene Großfürſtin Anaſtaſia. D. R.) — Aus Anlaß der Geburt der vierten Tochter des ruſſiſchen Kaiſerpaares die den Namen Anaſtaſia erhielt, ſetzten Dienſtag Mittag die im Kieler Hafen liegenden Kriegsſchiffe Flaggengala und feuerten einen Salut von 21 Schüſſen. Die Geſchwiſter der neugeborenen Großfürſtin heißen Olga, Tatjana und Maria, und find am 3. November 1895, 29. Mai 1897 und 14. Juni 1899 geboren. Die Ehe des Zaren, der im 34. Lebensjahre ſteht, wurde im Dezember 1894 geſchloſſen. Kaiſerin Alexandra zählt erſt Am Poſt ſchalter. Kriminal⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 12. Fortſetzung. Linde begab ſich nun zu ſeinem Vorgeſetzten, der im Poſt⸗ hauſe ſelbſt in der oberen Etage wohnte. Er traf den alten Mann bereits ſtark fiebernd im Bette liegend an und erkundigte ſich theilnehmend nach ſeinem Befinden. „Ja, ja, Herr Linde, ſolchen Scenen, wie die mit Bäumer paſſierten, bin ich nicht mehr gewachſen, die dringen bis in das inner ſte Mark... o, wer hätte ſo etwas auch wohl gedacht!“ Da Linde wußte, daß der alte Mann ſchon ſeit einiger Zeit Mißtrauen gegen ſeinen Freund hegte, ſo brach er ſchnell das Geſpräch auf andere Gegenſtände. „Haben Sie bereits wegen dec Unterſuchungsacten nach H. geſchrieben?“ fragte er. „Jawohl, Herr Linde, die können mit jeder Poſt wieder eingehen. Sobald das geſchehen, ſenden Sie dieſelben zum Unterſuchungsrichter, der ſie ungeduldig erwartet.“ Nachdem Linde die Schlüſſel des Vorſtehers übernommen hatte, kehrte er in das Bureau zurück. Am Nachmittag desſelben Tages trafen die Unterſuchungs⸗ acten in D. wieder ein, mit derſelben Poſt ging auch dem Poſt⸗ amt ein Exemplar einer gedruckten polizeilichen Aufforderung an ſämmtliche öffentliche Kaſſen in der Umgegend von D. ein nach welcher die darin näher bezeichneten geſtohlenen Banknoten bei der Vorausgabung angehalten und die Aufgeber derſelben dem nächſten Richter behufs Feſtſtellung ihrer Perſon vorgeführt werden ſollten. Linde nahm mit einer gewiſſen Sponnung die Acten zur Hand und machte ſich von jedem Blatte die ihm von Bedeutung erſcheinenden Notizen. Jetzt ſtieß er auf das verhängnißvolle Couvert. Seine Blicke ſchienen alle Merkzeichen, welche dasſelde an ſich trug, zu verſchlingen. Da war der Zuge der ſcheußlichen That. Mit welcher Sorgfalt der Schnitt auf dem ſchwarzen Strich in das Convert ausgeführt war! Auch nicht die letiſeſte verdächtige Spur war an dem Aeußeren desſelben zu erblicken. Die mit Rolhſtift auf das Couvert geſchriebene Zahl„90“ bedeutete, daß ſeitens des Annahmebeamten neunzig Pfennig an Franko er⸗ hoben und in aufgeklebten Werthzeichen verrechnet waren. Von letzteren waren drei theilweiſe über den Einſchnitt geklebt; demnach war die Beklebung mit Freimarken nach der Beraubung geſchehen. „Sehr belaſtend iſt das für Dich, armer Freund!“ ſprach Linde vor ſich hin. Zunächſt prüfte er nun die Stücke Papier. Richtig! Das war ganz genau daſſelbe Papier, wie das bei der Poſtanſtalt zum Verpacken verwendete. Welche Hände mochten dieſe Fetzen wohl in das Couvert geſteckt haben?... Dann fiel ihm auch der Streifen von dem Telegrammaufgabe⸗Formular in die Hände. Er betrachtete ihn aufmerkſam von allen Seiten. Kopfſchüttelnd wollte er ihn eben zu den anderen Gegen ſtänden legen Doch, was war das?... Blitzartig ſchoß ihm ein Gedanke ducch den Kopf... mit einem Satz war er am Schalter, wo die Fo mulare in Fächern aufgeſchichtet lagen und im nächſten Augenblick riß er ſämmtliche Telegramm⸗Formulare aus dem betreffenden Fache heraus. Er zählte, Richtig! Jedes dritte trug die Nummer C. 1834, alle aber waren neu und unvergilbt. Schnell ging er dann zu einem größeren Schrank, in welchem der ganze Vorrath an gleichen Formularen lagerte; auch hier trug jedes dritte das nämliche Zeichen. Hierauf konſtatirte er durch ein Verzeichniß, daß dieſe Formulare erſt ſeit einigen Monaten neu eingeführt und mit einem anderen Zeichen bedruckt waren wie dasjenige, von welchem der Verbrecher das vorliegende Theilchen⸗ mit in den Brief eingelegt hatte. Das in den Werthbrief eine geſchloſſen geweſene Formulartheilchen war bedruckt mit dem Zeichen C. 182a. Durch den Unterbeamten, der für den täglichen Bedarf an zugeſchnittenen Formularen zu ſorgen hatte, erſubr Linde nun, daß die alten Formulare mit dem Zeichen C. 182a ſchon ſeit zwei Monaten aufgebraucht ſeien und ſich demnach wohl ein ſolches nicht mehr im Dienſtzimmer auffinden würde. Ein Durchſuchen der alten Beſtände an Formularen beſtätigte die Ausſage des Unterbeamten. „Endlich etwas Licht!“ ſagte Linde hocherfreut. Man würde nun aber irre gehen, wenn man annähme, daß der Beamte auf das von dem augenblicklich in Gebrauch befindliche Formular verſchiedene Zeichen C. 1824 wäre aufmerk⸗ ſam geworden; dem war nicht ſo, denn bei der großen Anzahl von Dienſtformularen mußte es auch ihm unmöglich ſein, einen Unterſchied in der Bezeichnung derſelben auf den erſten Blick zu erkennen. Seine Aufmerkſamkeit wurde durch einen andern Umſtand geweckt. Man weiß ja, daß weißes Papier, wenn es längere Zeit unbedeckt liegt, hauptſächlich an den Rändern gelb wird. Der zu den Unterſuchungsakten gelegte Abriß hatte etwa die Größe einer Manneshand und war ſo abgeriſſen, daß er faſt einem Rechteck glich; bevor er von dem ganzen Formular abgetrennt war, bildete er dte rechte untere Hälfte deſſelben, in welcher die Bezeichnung C. 182a eingedrückt ſtand. Der rechte und der untere Rand des abriſſes war ſtark vergilbt, das Formular mußte alſo ziemlich lange unverdeckt irgendwo gelegen haben. Dieſe vergilbten Ränder waren Linde aufgefallen. Da die in dem betreffenden Fach am Schalter lagernden Exemplare faſt alle Tage durch neue erſetzt wurden und ſich, wie wir ge⸗ ſehen haben, ein gleich bezeichnetes Formular, wie das von dem Abriß ſtammte, auch nicht mehr im Poſtdienſtzimmer vorfand, ſo war es dem Suchenden klar, daß der Abriß nicht aus dem Papierkorb im Bureau ſtammte. Entweder hatte der Verbrecher dieſen Abriß ſchon länger in Händen gehabt, oder war da von einem ganzen Formulare abzeriſſen, wo noch die gleichen mit derſelben Bezeichnung verſehenen ſo lange verbraucht wurden, als der Vorrath anhielt. Vielleicht ſo ſchloß Linde weiter, hat der Kaufmann Adens noch dieſes ältere Formular im Gebrauch! Weng das der Fall iſt, dann hoffe ich bald am Ziele zu ſein. An die Möglichkeit, daß auch Bäumer, um den Verdacht von ſich abzulenken, ein ſolches altes Formulor zu dem Zwecke hatte benutzen können, dachte Linde nicht; er ſollte bald darüber belehrt werden. Er griff nun wieder zu den Akten und las weiter. Seine Geſichtszüge nahmen plötzlich einen finſteren Ausdruck an. Er war da auf eine Stelle geſtoßen, wo der Inſpektor über die ibm wichtig erſchienenen Punkte in den Ausſagen des Vorſtehers über die außerdtenſtliche Aufführung des Freundes Nottzen ge⸗ macht hatte. Linde lächelte bitter vor ſich hin. Alſo Schulden ſollte der Freund beſitzen mit Leuten verkehren, die in einem zweifelhaften Rufe ſtänden. Und auf ſolche Ausſagen hin, welche auf der Aengſtlichkeit und Voreingenommenheit des alten Herrn baſtrten, hatte der Unterſuchende, wie da weiter zu leſen war, geglaubt, den Freund verhaften laſſen zu müſſen. Aergerlich ſchleuderte Linde die Akten zur Seite und riß hierauf das Fenſter auf, um ſein erregtes Blut ab kühlen zu laſſen.. 228 . 4 2 . . 8 29 Jahre. Vorläufig bleibt der jüngſte Bruder des Zaren, Großfürſt Michael, Thronfolger. Derſelbe iſt unverheirathet. Sollte der Zar Nikolaus ohne männliche Leibeserben bleiben und ſein Bruder Michael vor ihm und ohne Hinterlaſſenſchaft von nachfolgeberechtigten direkten Erben ſterben, ſo würde die Krone auf den Großfürſten Wladimir übernehen, den Bruder Alexanders III. Nun ſind aber nach ruſſiſchem Staatsgrundſatz die Kinder des Großfürſten Wladimir aus deſſen Ehe mit der Prinzeſſin Maria von Mecklenburg⸗ Schwerin nicht erbfolgeberechtigt, weil ihre Mutter nicht der griechiſch⸗katholiſchen Kirche angehört, ſondern ihrem proteſtantiſchen Glauben treu geblieben iſt. Es käme alſo nur Großfürſt Paul, der jünaſte Bruder des Großfürſten Wladimir, in Betracht, aus deſſen Ehe mit der verſtorbenen Tochter Alexandra des Königs von Griechenland ein Sohn vorhanden iſt, der im Jahre 1891 geborene Großfürſt Dimitri. Dokohama, 20. Juni. Das Reuter'ſche Bureau meldet: Der japaniſche Konſul in Mokpho(Korea) meldet: Die jüngſten Unruhen in Quelpart wurden durch eingeborene Chriſten verurſacht, die ſpäter von den erbitterten Einge⸗ borenen umringt wurden, wobei 500 getödtet worden find. Ein japaniſcher und ein franzöſiſcher Kreuzer befindet ſich noch in Quelpart. Nah und Fern. — Heſſ. Landeslotterie. Die Ziehungstage für die 6. und letzte Claſſe der 3. Gr. Heſſiſchen Landeslotterie ſind nunmehr feſtgeßellt und ſollen gezogen werden: am 5., 6., 9., 10., 11. und 12. Juli je 1000 Looſe, am 16. und 17. je 900, am 18. 800 und am 20. 400 Looſe; die erſten Ziehungstage beginnt die Ziehung Vormittags 7 Uhr. P. Heddesheim, 20. Juni. Das Bürgermeiſter⸗ amt Mannheim theilte dem Gemeinderath hier mit, daß die Vorarbeiten für den Bau der Bahn Käferthal⸗ Wallſtadt⸗ Heddesheim ſoweit vollendet ſeien, daß das Project der Gr. Regierung unterbreitet werden könnte zur Ertheilung der Conceſſion. Bevor dieſes aber geſchehen kann, muß mit den intereſſirten Gemeinden bezüglich der üblichen Beitragsleiſtungen, insbeſondere Stellung des Ge⸗ ländes eine Einigung erzielt werden. Der Gemeinderath wird in nächſter Zeit hierüber Beſchluß faſſen u. denſelben dem Bürgerausſchuß vorlegen. Mannheim, 19. Juni. Die Strafkammer verur⸗ theilte heute den Rechtsanwalt Ludwig Oſterhaus, wegen Unterſchlagung und Untreue zu 4 Monate Gefängniß. Oſterhaus, der ſeit dem Conkurs des väterlichen Geſchäftes, der Firma Alexander und J. Oſterhaus ſtets in finanziellen Verlegenheiten ſich befand, hatte im März d. J. 2100 Mk. Clientengelder für ſich verbreucht. Als er in Coblenz ver⸗ haftet werden ſollte, verſuchte er den Commiſſar Dreville und ſich ſelbſt zu erſchießen, was ihm jedoch nicht gelang. Wegen dieſer letzteren That war keine Anklage erhoben worden. Mannheim, 19. Juni. Vor der Strafkammer erhielt heute der 17jährige Sohn des Wirths Kannegießer in J 1, 8, Friſeurlehrling Albert Kannegießer, welcher am 23. April aus Unvorſichtigkeit, in Folge Spielens mit einem Flobert, den Tod des Dienſtmädchens Hedwig Garoronsky verſchuldet hatte, 3 Monate Gefängniß. Der Vater des jungen Kannegießer hatte an den Vater des verſtorbenen Mädchens freiwillig eine Entſchädigung von 1000 Mark ezahlt. * Birkenau, 20. Juni. Unter den kleinen Kindern iſt der Keuchhuſten ausgebrochen, ſo daß die Kleinkinder⸗ ſchule ſchon vor Wochen geſchloſſen wurde. Auch die Kinder der unteren Schulklaſſen werden bereits in Mitleidenſchaft gezogen, ſo daß bei weiterem Umſichgreifen der genannten Krankheit auch dieſe in Kürze geſchloſſen werden dürften. Ein Kind iſt der Krankheit bereits erlegen.— Unter dem hieſ. Hühnervolke iſt die ſogenannte Hühnerpeſt ausgebrochen, ſo daß ganze Hühnerbeſtände von dieſer tückiſchen Krankheit in ganz kurzer Zeit dahin gerafft wurden. Da der Kreis⸗ behörde bereits Anzeige hiervon gemacht wurde, dürfte eine allgemeine Hühnerſperre verfügt werden. Lampertheim, 20. Juni. Ein Zeichen, daß Lampertheim Feſte zu geben verſteht, iſt der Ausfall des — Gauturnfeſtes. Mehr als 5000 Fremde beſuchten den Feſt⸗ platz und verließen denſelben mit Hochgenuß, hervorgerufen durch die Leiſtungen der Turner, der 118er Muſikkapelle ſowte der vortrefflichen Bewirthung des Herrn Chriſtoffel aus Mainz. Langen, 19. Juni. Geſtern fiel der Maurergeſelle Johann Eberhardt von Steinbach im Taunus, von einem Neubau und brach ſich den Oberſchenkel. Sofort in das Krankenhaus verbracht, ſollte ſofort die Amputation vor⸗ genommen werden, wegen allzugroßer Schmerzen wurde er aber auf ſeinen Wunſch narkotiſirt, blieb aber in der Narkoſe. Möglch iſt, daß ein Herzſchlag die Urſache war. Zaiſenhauſen, 20. Juni. Ein Kurpfuſcher. Ein recht bedauerlicher Fall, der gleichzeitig auch eine Warnung fur unſere Bewohner iſt, ereignete ſich in unſerem Dorfe. Der 64 Jahre alte Landwirth Andreas Schaaf verletzte ſich am Fuße durch eine am Boden liegende Senſe. Anſtatt einen Arzt zu Rathe zu ziehen, wurde der ver⸗ hetrathete Landwirth und Raſierer Wilh. Mayer zur Be⸗ handlung der Wunde zugezogen. Als nun nach einigen Tagen der Fuß ſchwarz und blau wurde und ſich heftige Schmerzen einſtellten, verlangte der kranke noch einen Arzt; der Raſierer verhinderte jedoch die Beiziehung eines Arztes mit der Aeußerung: er werde den Fuß ſchon allein heilen, er habe ſchon andere Fälle gehabt. Die Folge war, daß der Bedauernswerthe vorgeſtern unter gräßlichen Schmerzen an Blutvergiftung geſtorben iſt und der„prakt. Arzt“ geſtern nach vorausgegangener Sektion der Leiche durch den Großh. Bezirksarzt wegen fahrläſſiger Tödtung durch die Gendarmerie in's Amtsgefängniß Bretten wanderte. Schönau, 50. Juni. Der Anarchiſt Luigi Liverini, ein italieniſcher Erdarbeiter iſt durch Verfügung des hieſigen Bezirksamts aus dem Großherzogthum ausgewieſen worden. Stuttgart, 30. Juni. Der frühere Schultheiß Dreher von Altſteußlingen hat ſich am Donnerſtag Abend im Walde dort mit ſeinem Jagdgewehr erſchoſſen. Vor mehreren Monaten wurde er aus dem Gefängniß entlaſſen, in welches er wegen ungeſetzlicher Handlungen bei der Jagd und dem Verkauf von Wild, jahrelang vor ſei ner Wahl zurückliegend gekommen war. Als Ortsvorſteher war er ſehr geſchätzt und beliebt und wäre ſicher wiedergewählt worden, würde das Amt freigeworden ſein. — Ein kaltblütiger Selbſtmörder. Aus Straßburg wird berichtet:„Großes Aufſehen erregen hier die nachträglich bekannt werdenden Einzelheiten des Selbſt⸗ mordes des Aſſiſtenten am anatomiſchen Inſtitut der Univerſität, des Dr. Willgeroth. Willgeroth war des Sohn eines höheren reichsländiſchen Beamten und hatte bei Beginn ſeiner Karriere durch glänzende Begabung frappiert, ſich bedauerlicherweiſe aber durch Ausſchweifungen zugrunde gerichtet. Er theilte darum ſeinen Freunden den Entſchluß zu ſterben mit und lud ſie zum„Totenſchmaus“ ins„Krokodil“, ſeine Stamm⸗ kneipe. Als alles in gehobener Stimmung war, verbreitete ſich Willgeroth über ſeine Wünſche bezüglich ſeines für den allernächſten Tag angeſetzten Leichenbegängniſſes. In vor⸗ züglicher Laune über den guten„Witz“ trennte man ſich. Am folgenden Tage verſandte Willgeroth eigenhändig die Einladungen zu ſeinem Leichenbegängniß und ſchloß ſich dann in das Aſſiſtentenzimmer des Inſtituts ein, wo er den Selbſtmord mit unheimlichem Cynismus und mit der Ge⸗ ſchicklichkeit eines erfahrenen Anatomen ausfüßrte. Für die Aufwartefrau des Inſtituts hatte Willgeroth vorher die bei Operationen üblichen Gebühren und ein Trinkgeld zurecht gelegt.“— Das iſt grauenhaft— aber es entſpricht dem modernen Uebermenſchenthum— erſt ſich bis zur Aufzehrung aller Kräfte ausleben und dann das Leben als langweilig und öde von ſich werfen. Kreuznach, 10. Juni. Ueber eine Blutthat italieniſcher Arbeiter in Merſcheid wird berichtet: Am Samſtag hat in WMerſcheid unter den an der dortigen neuen Bahnſtrecke thätigen Arbeitern eine große Schlägerei ſtattgefunden, wobei drei derſelben, und zwar Italiener, todt blieben. An dem Streit waren 4 Italiener betheiligt und griffen gleich zum Meſſer. Im Verlauf von zwei Minuten lagen drei todt am Boden. Der vierte Betheiligte wurde von dem hinzukommenden Gedarmen Gillrath arretirt und geſchloſſen abgeführt. Die Aufregung unter der einheimiſchen Bevölkerung über die Nach elner Weile ſchloß er heftig das Fenſter, nahm die Akten unter den Arm und eilte nach oben, um den Vorſteher zur Rede zu ſtellen. Eben wollte Linde in das Zimmer des Vorſtehers ein⸗ treten, als die Tochter—„die kalte Schöne“ nannte Linde ſie — ihm daraus entgegentrat. Die junge Dame erſchrak einen Augenblick über den finſteren Geſichtsausdruck Linde 3. In Beider Characteren fand man etwas Gemeinſames, den ſtarren unbeugſamen Willen. „Ich wollte ſoeben“, ſagte ſte,„zu Ihnen, um Sie um etwas zu bitten. Wollen Sie, bitte, hier eintreten?“ Beide betraten ein kleines elegant ausgeſtattetes Zimmer, offenbar das Allerheiligſte der„kalten Schönen.“ „Der Zuſtand meines Papas,“ begann die junge Dame, zſcheint ſich plötzlich verſchlimmert zu haben. Der Arzt iſt der Meinung, daß vielleicht ein heftiges Nervenſieber im Anzuge ſei. Es iſt mir nun gelungen, ibn zu überreden, daß er für ſich einen Vertreter von der vorgeſetzten Behörde erbittet. Bei der Gewiſſenhaftigkeit meines Papas, beſonders in dienſtlichen Fragen, iſt mir das nicht leicht geworden, denn er hofft in einigen Tagen wieder ſoweit hergeſtellt zu ſein, daß er ſeinen Dienſt übernehmen kann. Der Fall wird aber ganz beſtimmt nicht eintreten. Wenn nun Sie, Herr Omde, das Erforderliche bei der oberen Behörde veranlaſſen wollten, ſo würden Sie mich zu Dank verpflichten. Mein Papa wird dann ruhiger werden.“ „Recht gern, Fräulein! Ich werde ſogleich ein Geſuch einreichen. Es iſt mir übrigens ſehr lieb, daß Sie mir die Mittheilung, Ihres Vaters Zustand ſei ſchlimmer geworden, vor meinem Eintritt in das Krankenzimmer machten. Ich wollte ihn ſoeben aufſuchen und zur Rede ſtellen über vermeintliche Aufſchlüſſe, die er dem Inſpector am Tage der Verhaftung meines armen Freundes gegeben hat, und die, den Thatſachen zuwiderlaufend, dazu beigetragen haben, Bäumer des Verbrechens verdächtig erſcheinen zu laſſen; unter den obwaltenden Umſtänden nehme ich davon Abſtand.. Ich habe jetzt auch eine Bitte an Ste: Wollen Sie mir einige Fragen beantworten, Fräulein?“ „Wenn dieſelben den Fall Ihres Freundes nicht berühren, Herr Linde, ja!“ „Direkt nicht.., ſie beziehen ſich auf jene Ausſagen Ihrts Vaters. Darf ich jetzt fragen?“ Ich böre!“ —— Aber das wiſſen ja die meiſten Leute in der Stadt, Herr Linde.“ „Und glauben es leider auch“, ſagte Linde bitter. „Weiter ſteht da in den Unterſuchungsacten, daß mein Freund ſich mit Perſonen eingelaſſen habe, die, nach der Anſicht Ihres Herrn Vaters, in einem zweifelhaften Rufe ſtehen. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu erklären, daß dieſe Mittheilung auf Wahrheit keinen Anſpruch machen kann, denn Droop's. Herr Linde! Sie beleidigen meinen Vater, Ihren Vor⸗ geſetzten“ verſetzte das junge Madchen. „Es liegt mir nichts ferner als das,“ unterbrach er die Erzürnte ruhig.„Bitte bleiben Sie doch ruhig ſitzen... ich werde Ihnen das beweiſen.“ ⸗Da bin ich doch neugierig, wie Sie das anſtellen werden.“ Linde erzählte in gedrängter Kürze das ihm über die ſogenannten Schulden ſeines Freundes Bekannte und ſchilderte dann in überzeugender Weiſe das durchaus lautere Verhältniß ſeines Freundes zu der ſehr ehrenwehrten Familie Droop. das find Thatſachen, ſchloß er,„für deren Glaub⸗ würdigteit ich mich verbürge. Alle anderen Gerüchte find Er⸗ Findungen einfältiger und böswilliger Menſchen. Da ich früher Gelegenheit hatte, Ihren Scharffinn zu bewundern, ſo möchte ich Sie nun fragen, ob auch Sie jenen Gerüchten über meinen Freund, der Ihrer Familie bis vor Kurzem auch nahe ſtand, Glauben ſchenkten?“ Linde hatte einen beſtimmten Zweck bei dieſer Frage an die„kalte Schöne“. .„Ich bedaure, Herr Linde, Ihnen die Antwort auf dieſe Frage ſchuldig bleiben zu mi ſſen,“ antwortete die Gefragte in froſtigem Ton.(Fortſ. folgt.) 'n unglicklicher Familie-Vatter, wo verzeh Döchter hott! Verzeh Döchter is e Sege', Verzeh' Döchter is e Wonn', Verzeh' Barblee for de Rege“, Verzeh' Schermcher for die Sonn'; Verzeh Regenmäntel ditto, Verzeh' Paar Galoſche netto, „Ihr Vater hat ausgeſagt, daß Bäumer Ausgaben machte, die ſeinen Gehalt weit überſteigen müßten Achtundzwanzig Gummiſchuh'! grauenhafte That iſt ſehr groß. Der Arretirte ſoll zwei von den Getödteten erſtochen haben aus Wuth darüber, daß die Beiden zuerſt ſeinen Bruder erſtachen. Mülhauſen, 20. Juni. Der 13 ½ Ja hre alte Schüler A. L., bei ſeiner Mutter wohnhaft, hat ſich im Keller der mütterlichen Wohnung erhängt. Der jugendliche Selbſtmörder wurde durch die Mutter zwar noch lebend abgetrennt, ſtarb aber trotzdem dreiviertel Stunden ſpäter. Der Junge hatte ſeine Schulaufgaben nicht gemacht und war der Schule ferngeblieben. Es wird vermuthet, daß Furcht vor Strafe in der Schule den Jungen zu einer un⸗ ſeligen That veranlaßt hat. Die innere Haltloſigkeit und der Lebensüberdruß eines Knaben in ſo zartem Alter ge⸗ währen einen trüben Blick in unſere ſittlichen und ſozialen Zuſtände. Welches Zerrbild von unnatürlicher reifer Jugend und unkindlichem Sinn! Landwirthſchaftliches. Die Milchabſonderung der trächtigen Kühe erreicht unter normalen Verhältniſſen vier bis ſechs Wochen vor der Geburt des Kalbes ihr Ende, wobei die Hoffnung auf ein kräftig entwickeltes Junges berechtigt iſt. Durchaus nicht ſelten iſt es der Fall, daß gute Milchkühe bis kurz vor dem Gebähren, ja ſogar bis zum Eintritt deſſelben noch Milch abſondern, aber ebenfalls geſunde Kälber hervorbringen, doch erweiſen ſich ſolche ungewöhnlichen Zuſtände durchaus nicht von guten wirthſchaftlichen Vortheilen für die Folgezeit weder bei der Kuh noch deren Nachkommen. Die zu lange dauernde Milchabſonderung erfolgt im Weſentlichen unter Beeinträchtigung der Zufuhr von Bauſtoffen für den Organis⸗ mus des Kalbes, es werden ihm alſo weniger Nährſtoffe zugeführt und ſomit ſchon frühzeitig die Anlagen zu mancherlei ſpäter hervortretenden Fehlern in der Geſundheit und den Leiſtungen mit den Nahrungeſaͤften eingeflößt. Wenngleich es Kühe giebt, bei denen die Wilchabſonderung bis zum Kalben ſich hinzieht und das Kalb ein durchaus zufrieden⸗ ſtellendes Ausſehen zeigt, ſo beſeitigt eine derartige Ausnahme keineswegs die Regel. Jedem tüchtigen Viehzüchter wird ſich das Bedürfniß aufdrängen, ſolche Kühe rechtzeitig ein⸗ trocknen zu laſſen. Als geeignete Futtermittel hierzu nennen wir den Wickenſchrot, 1½—2 Kilo pro Tag, ferner ſind alle wäſſerigen Futtermittel zu vermeiden. Für die Milchnutzung iſt das rechtzeitige Trockenſtehen vor dem Kalben deshalb vortheilhaft, weil hierdurch die Milchdrüſen die nöthige Ruhe bekommen, um ſich vorbereiten zu können für den Mehrbedarf nach der Geburt des Kalbes. Ein Euter aber, das ohne auszuruhen, ununterbrochen fort⸗ arbeitet, kommt nach der Geburt auch nicht auf die gleiche Höhe der Milchproduktion wie ein ſolches, daß trocken ge⸗ ſtanden, alſo ausgeruht hat. Scheeren der Kühe und Rinder. Bei der jetzigen heißen Jahreszeit und in den noch heißeren dumpfen Stallungen trifft man mitunter Thiere an, die ein zu ſtarkes Haarkleid auf ſich haben. Dieſelben haben noch einen Theil der Winterwolle auf ſich, der nur ſchwer abgeht. Dieſe Thiere haben nun in der heißen Luft ſchwer zu leiden; ſie athmen angeſtrengter, hängen die Zunge aus dem Maule heraus und ſuchen ſich ſo Kühlung zu ver⸗ ſchaffen. Auch mit der Nutzung ſteht es ſchlecht; die Thiere ſind ſtets naß, ſie erkälten ſich leicht und lohnen ſo daß Futter nicht. Hier kann nur die Scheere helfen und wunderbar iſt die Wirkung, wean man ſieht, wie ſchon während des Scheerens das Schnaufen nachläßt und dem Thiere leichter wird. Nach dem Scheeren gehört nun der Rücken und Hals ſowie die Beine mit warmen Seifenwaſſer gewaſchen(bei geſchloſſenem Stall) und dann trocken gerieben. Außerdem muß jetzt einige Tage die Kardätſche kräftiger gehandhabt werden. Sind nun nach 8— 14 Tagen die Haare nachgewachſen, ſo ſteht das Thier wie geleckt da und muß dem Beſitzer ſelbſt Freude machen. Außerdem hat die Freßluſt und dadurch auch die ganze Nutzung erheblich zugenommen, ſodaß jeder, der einmal das Scheeren und ſeine Wirkung kennen gelernt hat, in einem ſolchen Falle ſtets wieder zur Scheere greifen wird. 8. ——ä Verzeh Hiet mit Band und Feddere, Blume, Käfer, Schmetterling, Verzeh' Aerm voll Bracelette! Achtundzwanzig Händ voll Ring' Achtundzwanzig Ohrring leider, Verzeh' Broſche un ſo weiter Achtundzwanzig falſche Zoͤpp', Verzeh' Zott'lfranze Köpp, Verzeh' gold'ne Uhr mit Kette, Ach! un Handſchuh, ganze Schränk' Verzeh', verzeh' mol Manſchette, Hundertzwanzig Unnerröck, Vierundachtzig Spitzehoſe, Verzeh' große Pulverdoſe, Verzeh' venezianiſche Schwämm', Enge Kämm' un weite Kämm'. Jetzt kummt nit des kleenſchte Iwel Vum Baba ſeim Hauptplaiſſir, Dieſer Poſchte, der heeßt Stiefel, Verzeh' Döchter zu chansir, Wer vermag die Schtrimb zu zahle, Dheels gewebt un dͤheels geſtrickt, Und mit Ränftercher geſchmückt! Die Corſette un ſo weiter Wolle mer gar nit berühre, Doch e Unglick is d'r Schneider, Verzeh' Döchter thut mer ſchbüre, Woll un Woll, Kattun un Seide, Verrzeh' mol laft's in die Kreide. Verzeh' Döchter ſammt de Schlepp, Uff'm Ball, was koſcht des Knopp? Verzeh Doͤchter is e Sege', 'n Gedanke zauberhaft, Awwer wer is ſo verwege, Daß er verzeh' Männer ſchafft? Verzeh' reiche, junge, ſcheene, Hoffnungsrolle Schwiegerſöhne! Awwer aͤäh! Als Lohn dafor, Himmel gieß jetzt Regen zu! Eine Schwiegermutter nor! 1 ö b b gil lebt A0 lu * 50 her No 10 0. Stets vortheilhaf 10 Galegelheltepoſten in: g g Kent aur in 6g 05 gende e Kleiderſtoffen, Buxkins, Tuchen * Tote Sicher 3 amm Brul 0 „ Hegen Flegeg fe eee Waſchſtoffen, Waſchſeide ete. 0 10 5 e des 0 e fügt 1 kt. WI V m 20 1 an N 1 J 21 10 0 i N 71 150 e J. eee Mannheim F 2, 7. baben in der Apotheke. W 7 Rulolf icke Großes 3 von Lane—.— 8 A 6* u. Abend- 5 J Rot⸗ und Weiß ⸗ Weinen. n igt Weinheim a. d. B. Preisliſten u. 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Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Georg Valentin Hoock 2. dahier zum 1. und Johann Haas 12. dahier zum 2. Wiegemeiſter(für die Verwiegungen des Tabaks) ernannt und als ſolche verpflichtet worden ſind. Viernheim, den 20. Juni 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 725 Pfützer. Bekanntmachung. Die Tabakspflanzer ſind nach§ 3 des Tabakſteuer⸗ geſetzes verpflichtet, ihre mit Tabak bepflanzten Grundſtücke unter Benutzung der vorgeſchriebenen Formularien bei Großh. Steueramt Viernheim während der Zeit vom 1. bis ein⸗ ſchließlich 15. Juli d. Is. und zwar: Vormittags zwiſchen 8 u. 12 Uhr oder Nachmittags„ 2 u. 6 Uhr anzumelden. Pflanzer, welche die Anmeldung nach dem 15. Juli d. J. bewirken oder dieſelben gänzlich unterlaſſen, müſſen unnachſichtlich zur Anzeige gebracht werden. Bezüglich der nach dem 15. Juli bepflanzten Grundſtücke muß dieſe Anmel⸗ dung ſpäteſtens am 3. Tage nach dem Beginne der Anpflan⸗ zung bewirkt werden. Die Formularien können bei uns in der Zeit bis zum 15. Juli I. J., jedoch nur Nachmittags von 2—5 Uhr in Empfang genommen werden und hat die Ausfüllung derſelben mit größter Sorgfalt zu geſchehen. Viernheim, den 20. Juni 1901. 726 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim Pfützer. Bekanntmachung. Die Abfuhrſcheine von der letzten Holzabgabe können nur noch nächſten Montag ohne Mahnkoſten eingelöſt und die Beiträge zur land⸗ und forſtw. Berufsgenoſſenſchaft am gleichen Tage ohne ſolche bezahlt werden. 735 Viernheim, den 21. Juni 1901. Jöft, Gemeinde⸗Einnehmer. * Aufgepasst! Noch nie dagewesen Rauchklub Victoria. Sonntag, den 23. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr halt der genannte Verein im Lokal Gaſthaus zum weißen Roß Familien⸗Unterhaltung mit Preis-Rauchen ab unter Mitwirkung der Vereins⸗ Kapelle.— Freunde und Gönner ſind höflichſt eingeladen. Eintritt frei! Der Vorſtand. 8 3— Zum Feste des hl. Aloysius! 8 25 0 8 Tagzeiten zu Ehren des Hl. 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Die tieftrauernd Hinterbliebenen ſeinen Kollegen und dem Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ für die dem lieben Dahingeſchiedenen erwieſenen letzten Ehrenbezeugungen. i Viernheim, den 20. Juni 1901. 731 Die tieftrauernd Hinterbliebenen. 722 Morgen Lahltag von ½3—4 Uhr Nachmtgs in der Wohnung non Joh. Mandel 17. Gefunden eine Uhr am Weinheimer Weg. Gegen Erſtattung der Einrückungsgebühr abzuholen. Von wem, zu erfragen in der Exped. d. Blattes. 724 Schimmel wird bei eingemachten Früchten verhindert durch Dr. Oetkers Salicyl à 10 Pfg. genügt für 10 Pfd. Früchte. Recepte gratis von den Firmen, welche führen Dr. Oetkers Backpulver. Jades Hühnerauge entfernt man ſicher, ſchmerz⸗ und gefahrlos mit 724 Bildstein's Hühneraugen- 1 . cCollodium für 50 Pf. erhältlich bei Herrn Jakob Krieger Zahntechniker. 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