inn. Nein m 1. indem Fort⸗ Stunde ge. er, ober er 9 be⸗ n den 1598 fuch⸗ lig — nen eee e 3 . 8 8 U. Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Zamstag s (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ———' Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertians-Organ. heiner Aweiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die ggeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 52. Mittwoch, den 3. Juli 1901. — 00 England und Trausvaal. London, 29. Juni. Die angeſehene„Weſtminſter Gazette“ veröffentlicht einen langen Bericht einer eben aus Prätoria eingetroffenen engliſchen Dame über die Konzentrationslager bei Irene und Prätoria. Sie beſlätigt im vollſten Umfange Alles was Miß Hobhouſe über die mangelhafte kärgliche Ernährung und das Fehlen jeden Schutzes gegen Witterung und über die ſchreckliche Sterblichkeit ſagt. Als die Dame am 23. Mai abreiſte waren von 5000 Bewohnern des Lagers 1000 krank. Die Sterblichkeit der Kinder ſei ſo ſchrecklich, daß, wenn der Winter vorbei, keine Kinder mehr übrig ſein werden, wenn es nicht gelinge, die Sterblichkeits⸗ rate zu reduziren. Sie beſtätigt, daß, entgegen der miniſteri⸗ ellen Verſicherungen, das Verwüſten des Landes und das Niederbrennen der Farmhäuſer keinen Augenblick ſiſtirt oder gemildert wurde. London, 29. Juni. Im Unterhauſe erklärte Brodrick die Zahl der engliſchen Soldaten in Südafrika betrage 66000 bis 80000, von denen Kranke und Nichtverfügbare abzuzählen ſeien. Lord Kitchener habe die ihm unlängſt an⸗ gebotenen Verſtärkungen abgelehnt. London, 29. Juni. Aus Kapſtadt wird gemeldet: Kapitän White griff die auffländiſchen Kapholländer an, die einen Kopje im nördlichen Diſtrikte der Kapkolonie beſetzt hielten. Das Feuer dauerte von 8 Uhr Morgens bis zum Abend, worauf die Buren ſich verſchanzten. Die Aufſtänd⸗ iſchen plünderten die Waarenmagazine in den Diſtrikten Klipdam und Richmond. Middelburg, 29. Juni. Bei dem Angriffe, welche die Buren vorgeſtern auf Richmond machten, hatte die britiſche Garniſon 6 Todte und 6 Verwundete. Rotterdam, 29. Juni. Verſchiedenen Abordnungen gegenüber äußerte Präſident Krüger, der Krieg werde keines⸗ wegs mit dem Siege der Engländer aufhören, ſondern mit dem Verluſt der ſüdafrikaniſchen Kolonie. Die Ereigniſſe in China. London, 29. Juni. Aus Tſchifu wird gemeldet: Die Rebellen durchziehen die Provinz Tſchunſin, plündern und ſengen. In der Gegend von Mukden wurden Hunderte von Eingeborenen ermordet. Petersburg, 29. Juni. Aus dem Amur⸗Gebiet wird amtlich gemeldet: Alle ruſſiſchen Frauen und Kinder in der Mandſchurei und längs der chineſiſchen Oſtbahn find angewieſen worden, das Land ſofort zu verlaſſen. Den Reedereien iſt unterſagt, fernerhin Frauen und Kinder nach der Mandſchurei zu beſördern. Deutſchland. Berlin, 30. Juni. Der„Vorwärts“ weiß heute zu berichten, daß Miniſter von Thielen bald zurücktreten und durch einen General erſetzt werden wird, und zwar ſei zum Nachſolger Thielens der Commandeur der Eiſenbahn⸗Brigade, General⸗Major von Schubert, der Schwiegerſohn des ver⸗ ſtorbenen Freiherrn v. Stumm, auser ſehen. Karlsruhe, 29. Juni. Die geſtern zur Ausgabe ge⸗ langte„Karlsruher Zeitung“ enthält folgende amtliche Nach⸗ richt, durch welche der Miniſterwechſel, der in dieſen Tagen ſchon mehrfach als bevorſtehend angekündigt wurde, offiziell mitgetheilt wird: Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben unter dem 27. Juni ds. J. gnädigſt geruht, den Präſidenten des Staatsminiſteriums und Miniſter der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts, Staatsminiſter Dr. Nokk auf ſein unter⸗ thänigſtes Anſuchen wegen leidender Geſundheit unter be⸗ ſonderer Anerkennung ſeiner ausgezeichneten langjährigen und erfolgreichen Dienſte in den Ruheſtand zu verſetzen, den Miniſter Höchſt Ihres Hauſes und der aus wärtigen Angelegenheiten von Brauer unter Belaſſung in dieſer Stellung zum Staatsminiſter und Präſidenten des Staats⸗ miniſteriums, den Oberſtaatsanwalt, Geheimen Oberregierungsrath Freiherrn Alexander von Duſch zum Präſidenten des Miniſteri⸗ ums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts und zum Staats⸗ rath, und den Domänendirektor, Geheimen Rath zweiter Klaſſe Richard Reinhard unter Belaſſung in dieſer Stellung zum ſtimmführenden Mitglied des Staatsminiſteriums und zum Staatsrath, ſowie unter dem gleichen Datum den Miniſterial⸗ direktor im Minißerium der Juſtiz, des Kultus und Unter⸗ richts, Geheimen Oberregierungsrath Wilhelm Hübſch zum Geheimen Rath zweiter Klaſſe zu ernennen. Berlin, 29. Juni. Die bevorſtehende Nordlandreiſe des Kaiſers wird erheblich länger dauern und ſich weiter ausdehnen als in den letzten Jahren. Von Theilnehmern an der Reiſe wird dem„Berl. Tgbl. verſichert, daß der Monarch beabſichtige, 40 Tage der Heimath fern zu bleiben und die Häfen von Tromſö und Hammerfeſt ſowie das Nordkap zu beſuchen. Vom hohen Norden dampft der Kaiſer direkt nach Emden, wo er am 14. Auguſt eintrifft und an der Eröffnung der zeuen großen Hafenbauten theilnimmt. Berlin, 29. Juni. Den„Berl. Pol. Nachrichten“ zufolge ſoll die kommende Reichstagsſeſſion nur mit dem allerdringendſten Material belaſtet werden, um Raum för die Berathung der zollpolitiſchen Geſetze zu ſchaffen. Auch in Preußen werde, vom Dringenden und Nothwendigen ab⸗ geſehen, zurückhaltender verfahren werden. Ausland. Rom, 29. Juni. Dem„Piccolo“ wird aus Lugano berichtet, es ſei ein Komplott entdeckt worden, welches auf die Ermordung König Viktor Emanuels noch während dieſes Monats abzielte. Konſtantinopel, 29. Juni. In der Vorſtabt Galata iſt ein achtzehnjähriger Grieche unter Peſterſcheinungen er⸗ krankt. Vorſichtsmaßregeln find getroffen. Nah und Fern. „Viernheim, 2. Juli. Dem langjährigen Bei⸗ geordneten unſerer Gemeinde Herrn Jak. Kühner 15 welcher bekanntlich wegen hohen Alters ſein Ehrenamt nieder⸗ legte, wurde von Sr. Kgl. Hobeit dem Großherzog das all⸗ gemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift:„Für langjährige treue Dienſte“ am Bande des Philippsordens verliehen. Viernheim, 1. Juli. Eine ſehr einfache und bequeme Art, Flaſchen mit Heidelbeeren oder ähnlichen brei⸗ artigen Obſtkonſerven zu füllen, veröffentlicht der praktiſche Rathgeber im Obſt⸗ und Gartenbau, die manchen Hausfrauen für die kommende Zeit des Obſteinkochens als nachahmens⸗ werth zu empfehlen iſt. Man nimmt einen gewöhnlichen Kochkeſſel, verſchließt den Deckel feſt durch Ueberbinden mit Leinewand, zieht über den Ausguß einen Gummiſchlauch und ſetzt den halb mit Waſſer gefüllten Apparat aufs Feuer. Nachdem die Dampfentwicklung ſtark genug vor ſich geht, führt man das freie Ende des Gummiſchlauches in die mit Heidelbeeren zu füllesnde Flaſche, die man mit dem Hals nach unten hält. Durch den eindringenden Dampf wird die Luft aus der Flaſche verdrängt. Zieht man nach Füllung der Flaſche mit Dampf den Schlauch heraus und hält ſie in den Heidelbeerbrei, ſo wird ſich der Dampf kondenſiren; es entſteht ein luftleerer Raum, in den die äußere Luft den Heidelbeerbrei bis zur völligen Füllung hineinpreßt. Man kann ſo erſtaunlich ſchnell und ſauber die Flaſchen, die nebenbei noch durch den heißen Dampf ſteriliſirt ſind, alſo keine Schimmelpilzſporen etc. mehr ent⸗ halten, füllen. Viernheim, 1. Juli. Das Wieſenheu iſt nun auch unter Dach und zwar, wie bei dem durchweg günſtigen Erntewetter nicht anders zu erwarten war, in vorzüglichem Trockenzuſtande. Auch bezüglich der Quantität iſt der Aus⸗ fall vielfach ein beſſerer geweſen, als man vorher vermuthete, ſo daß unſere Landwirthe mit der diesjährigen Heuernte wohl zufrieden ſein können. — In der heutigen Sitzung des Ausſchuſſes des landw. Provinzialvereins für Starkenburg wurde an Stelle des verſtorbenen Oeconomieraths Stimmel Herr Landwirthſchafts. lehrer Lang zum Sekretär des landw. Provinzialvereins gewählt. — Das heſſiſche Finanzminiſterium beſchäftigt ſich mit einem Geſetzentwurf über das Submiſſionsweſen; es will die Klagen über die Art der Vergebung, die Zuſchlag⸗ ertheilung und die ſog. Mittelpreis verfahren einer beſonderen Prüfung unterziehen. Dem Handwerkerſtand will man dabei eine gewiſſe Mitwirkung ſichern und beſonders dahin wirken, daß bei größeren Unternehmen die ſelbſtausführenden Hand⸗ werker und nicht die General Unternehmer bevorzugt werden. Erklärungen nach dieſer Richtung wurden in der Plenar⸗ ſitzung der heſſiſchen Handwerkskammer gemacht und mit lebhafter Freude aufgenommen. Mannheim, 1. Juli. Bei einer Schlägerei in der Waldhofſtraße verſetzte der Maurer Ernſt Heinrich Litten aus Hamburg⸗Bergedorf dem Taglöhner Guſtav Hurrle einen lebensgefährlichen Stich in den Unterleib. Als zwei Schutz ⸗ leute ihn am Sonntag früh aus dem Bett verhaften wollten, ergriff Litten einen Revolver und ſchoß ſich eine Kugel durch den Kopf, er war ſofort todt. Mannheim, 1. Juli. Am 20. Februar d. Is. rauften in der Wirthſchaft„zum Lamm“ in Großſachſen verſchiedene bejahrte Männer miteinander. Der 53 Jahre alte Knecht Peter Schuhmacher ſchlug dabei einen gewiſſen Röth eine gefüllte Schnapeflaſche auf den Kopf. Der Mann hätte todt ſein können, erfreute er ſich nicht eines ſoliden Schädels. Das Schöffengericht verurtheilte Schuhmacher zu 1 Woche Gefängniß. Der Verurtheilte wie auch die Großh. Staatsanwaltſchaft legten Berufung ein. Der Staatsanwalt bekam Recht. Der Einwand Schuhmachers, daß er in r Am Voſtſchalter. Kriminal⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 15. Fortſetzung. Nachdem der Gerichtsdiener ſich mit Frank und Baum entfernt hatte, fragte der Richter Frede— den Auswanderungs⸗ luſtigen— nach den üblichen Vorfragen ſofort: „Wie kommt es, daß Sie, der Sie noch nicht volle ein⸗ undzwanzig Jahre alt find, und demnach Ihrer Militärpflicht nicht genügt haben können, auszuwandern gedenken?“ „Ich bin gleich bei der erſten Aushebung gänzlich vom Militärdienſt freigeſprochen worden. Ich habe ſeit vierzehn Tagen ſchon die Abſicht, auszuwandern, aufgegeben, da ein Ver⸗ wandter in Charleſton, der mich dazu überredete, inzwiſchen am Schlagfluß geſtorben iſt.“ 5 e alſo vor vierzehn Tagen gaben Sie jene Abficht ſchon auf? Hm, hm!“ Der Richter machte Frede jetzt mit der geſchehenen Be⸗ raubung des Briefes bekannt. „Ich mache Sie darauf aufmerkſam,“ fügte er hinzu,. daß Sie Ihre Ausſagen eventuell werden eidlich erhärten müſſen, alſo ſtreng bei der Wahrheit zu bleiben haben.“ Das Vorleben des Frank, war dem Richter ſchon hin⸗ reichend bekannt, deshalb fragte er nicht weiter danach, ſondern ging gleich zu der Frage über, wann und wo Frank von ihm angetroffen worden ſei. „Ich habe,“ erzählte Frede,„in Gemeinſchaft mit meinem Freund Baum den Frank etwa zehn Minuten nach ſieben Uhr vor dem Haupteingang der Adensſchen Fabrik angetroffen. Wir find dann nach kurzer Unterredung die Straße entlang zum Hauſe des Kaufmanns Adens gegangen. Dort angelangt, ent⸗ fernte ſich Frank auf etwa eine oder höchſtens zwei Minuten in das Wohnhaus ſeines Prinzipals, worauf wir, nachdem Frank ſeine Beſtellung ausgerichtet hatte, dann weiter über den Wieſen⸗ damm dem Poſthauſe zuſchritten, das wir etwa zehn Minuten vor acht Uhr erreichten. Frank gab ſeine Poſtſachen, während wir draußen etwa fünf,— es können auch zehn Minuten ge⸗ weſen ſein— auf ihn warteten, am Schalter ab; dann begaben wir uns in eine Reſtauration.“ „Was wiſſen Sie über das Benehmen Franks an jenem Abend? War er erregt oder zerſtreut?“ „Nun, eine gewiſſe Erxegtheit habe ich allerdings an ihm bemerkt... man konnte dieſe aber auch einem unmotivierten Verweis, den er am Nachmittage von ſeinem Prinzipal erhalten haben ſollte, zuſchreiben.“ „Sie 15 vorhin, daß es etwa zehn Minuten nach Sieben geweſen ſei, als Ste und Ihr Freund Frank trafen. Woher wiſſen Sie denn dieſe Zeitangabe ſo genau?“ „Die Zeit wird richtig ſein, denn wir find einige Minuten nach Steben aus dem Geſchäfte gegangen; da dieſes nun von der Adensſchen Fabrik etwa acht Minuten entfernt liegt, ſo muß es nach meinem Dafürhalten wohl ſo ſpät geweſen ſein.“ „Wie trafen Sie Frank vor dem Hauſe an? Ging er als Sie ihn bemerkten, oder wartete er ſtillſtehend auf Sie? Haben Sie etwa das Schließen der Thür, vor der er ſtand, vernommen?“ „Als ich ihn bemerkte, war er ſchon einige Schritte von der Thür ab weiter auf das Trottotr gegangen, es ſchien mir ſo, als warte er auf Jemand; das Schließen einer Thür habe ich nicht vernommen.“ „Sie tragen, wie ich ſehe eine Uhr bei ſich? Haben Sie dieſelbe ſeit dem fraglichen Abend anders geſtellt?“ „Nein, ich habe ſie nur des Abends aufgezogen.“ „Sie laſſen ſie wohl während des Verhörs hier 2“ „Sehr gern!“ „Es iſt gut... warten Sie eine Weile im Vorzimmer ich werde Sie ſpäter rufen laſſen.“ Frede entfernte ſich. Dem jetzt eintretenden Baum wurden dieſelben Fragen geſtellt und von ihm in Uebereinſtimmung mit den Erklärungen Fredes beantwortet; nur in der Zeitvngabe, meinte er, könnte ſich der Freund wohl etwas geirrt haben, es möchte doch wohl früher in der Zeit geweſen ſein, da ſte in Folge des fallenden Sprühregens höchſt wahrſcheinlich etwas rüſtiger aus⸗ geſchritten ſeien als ſonſt. Nachdem der Richter ſich auch Baums Uhr angeſehen und gefunden, daß ſie gegen Fredes Uhr anderthalb Minuten vorgehe, ſchellte er und hieß Frede wieder eintreten. Dann richtete er an Beide die Frage: „Da Sie Frank ſo genau kennen, werden Sie vielleicht wiſſen, ob er in der Nähe der Adensſchen Fabrik einen Freund oder Bekannten hat?“— „In unmittelbarer Nähe wüßte ich Niemand,“ erwiderte Baum, aber in der an der Adensſchen Fabrik ſich hinziehen den kleinen Nebengaſſe, etwa vier oder fünf Minuten weit von jener entfernt, wohnt ein junger Mann, den ich früher wohl ein Mal N—.— Geſellſchaft angetroffen habe. Der Name des Mannes echt. „Haben ſie auch mit dieſem Bekannten dem Freunde des Frank Umgang?“ „Nein!“ antwortete Baum. „Auch Sie nicht?“ wandte ſich der Richter an Frede. „Nein!“ antwortete der Gefragte.„Ich weiß auch nicht, daß Frank mit Jemandem, der in der bezeichneten Straße wohnen ſoll, intimen Umgang hat; ich bin noch nicht ſo lange im Ort, wie Herr Baum.“ „Sie können ſich zurückziehen. Warten Sie im Vorzimmer. Wenn ich Sie noch zu fragen haben ſollte, werde ich Sie rufen laſſen.“ Die jungen Männes entfernten ſich. Frank trat wieder ein. „Tragen Sie eine Uhr bei ſich?“ redete der Richter ihn an. „Jawohl.“ „Zeigen Sie mir dieſelbe. So!. Hm! Wie kommt es, daß Ihre Uhr um elf Minuten früher als diejenige des einen, und um neun und eine halbe Minute früher als die des andern Zeugen geht?“ Frank ſtutzte. „Das weiß ich nicht, Uhren differiren faſt immer.“ „Das iſt allerdings richtig. Sie werden aber zugeben, daß dieſe Differenz eine ziemlich auffallende iſt.“ „Das kann ich nicht einſehen. Ich ſtelle meine Uhr ſtets nach der im Comptoir meines Prinzipals hängenden. Uebrigens erinnere ich mich jetzt, datz ich vorgeſtern Abend beim Aufziehen eine Verſchiebung des Zeigers um etwa zehn Minuten vorge⸗ nommen habe, weil ſie um dieſe Zeit nach meiner Meinung zu ſpät ging; ich ſchiebe ſie überhaupt immer etwas vor, weil ich e e ſein muß, von dem ich weit ab wohne.“ — 7 0 5 Der Richter trat dicht vor den jungen Mann hin und ſah ihn mit den kleinen ſtechenden Augen ſcharf an. „Ich ſehe, ich muß Ihrem Gedächtn ſſe zu Hilfe kommen,“ ſagte er.„Sie haben, um Zeit für die Beraubung des Geldbriefes zu gewinnen, die Uhr in Ihrem Comptoir um zehn Minuten am Nachmittag des ſiebenten Septembers vorgeſchoben; es wird NS 2 n. n La. 3 5 IX ori ,, f= ᷑ ᷣnw?. 3 1 9 r 1 Nothwehr gehandelt, war durch die Beweisaufnahme als nichtig dargethan. Die Strafe wird auf 4 Wochen erhöht. Mannheim, 29. Juni. Ein Bankrotteur, welcher an der Spielbank ſein Heil ſucht. Vor einigen Tagen wurde über die Kohlen und Koaks⸗Engrosfirma von Blecher, Pott⸗ kämper u. Cie., welche hier und in Ludwigshafen Lager unterhielt, der Konkurs verhängt. Alleiniger Inhaber der Firma war zuletzt, nachdem im vorigen Jahre einer der Theilnehmer geſtorben, Heinrich Blecher. Kurz vor der Konkurseröffnung war ein Wechſel von ca. 19000 Mark fällig. Vor dem Fälligkeitstermin entnahm Blecher ſeinem Kaſſenſchranke die ganze Baarſumme, welche er im Beſitze hatte— es ſollen 22000 Mark geweſen ſein— und reiſte damit nach Monte Carlo. Hier verſuchte er am Spieltiſch ſein Glück! Er glaubte, daß ihm Göttin Fortuna ihre Gunſt zuwenden werde, damit er ſeinen Verbindlichkeiten in der Heimath nachkommen könne. Mit nichten! Er verlor ſein ganzes Geld bis auf wenige Mark, die gerade noch aus⸗ reichten, nach Deutſchland zurückkehren zu können. Das Endziel ſeiner Rlickreiſe war Göppingen in Württemberg, wo er bei Verwandten, vielleicht in der Abſicht einkehrte, finanzielle Hülfe zu finden. Die Staatsanwaltſchaft, welche mittlerweile einen Steckörief hinter ihm erlaſſen, machte jedoch ſeinen Aufenthalt ausfindig. Blecher wurde lt.„N. B. Ldszg.“ in Göppingen verhaftet und wird nach hier transportirt werden. Mannheim, 29. Juni. In dem Faß⸗ und Cement⸗ magazin der Mannheimer Cementfabrik brach geſtern früh 8 Uhr Feuer aus, welches das ganze Gebäude zerſtörte. Es verbrannten etwa 4000 leere Fäſſer, werthvolle Modelle und Seiltransmiſſionen, außerdem wurden etwa 30000 Säcke Cement unbrauchbar. Es gelang der Berufsfeuerwehr, die umliegenden Häuſer vor dem Umſichgreifen des Feuers zu ſchützen. Der Schaden wird auf gegen 100 000 Mark ge⸗ ſchätzt.— Im hieſigen Apollotheater wurde geſtern Abend ein junger Mann, der ſich durch große Geldausgaben ver⸗ dächtig machte, verhaftet. Er iſt ein Defraudant aus Dort⸗ mund, der ſeit dem 4. Juni nach Unterſchlagung von mehreren Tauſend Mark verſchwunden war. Er nennt ſich Otto Naumann aus Trier.— In der Damen⸗Badeanſtalt wurde in ihrer Zelle eine 44 Jahre alte Witwe todt auf⸗ gefunden. Der Arzt konſtatirte Schlaganfall. Ebenſo wurde auf der Stefanienpromenade ein 40 Jahre alter Werkmeiſter vom Schlage getroffen und war ſofort todt. — Die hieſige Geſellſchaft zur Fabrikation der künſtlichen Kohle iſt in Konkurs gerathen. Ludwigshafen, 29. Juni. Die amtliche Unter⸗ ſuchung über den Eiſenbahnunfall vom 9. Mai ergab, daß das Perſonal der Reichseiſenbahn größtentheils ſtreckenun⸗ kundig war, und daß Lokomotivführer und Zugführer die Bremſen, die tadellos funktionirten, zu ſpät gezogen haben. Von der Bergſtraße, 29. Juni. Bei vielen Landwirthen finden ſich zur Zeit noch bedeutende Kartoffel- vorräthe vor. Da der Preis indeß im Hinblick auf die be⸗ vorſtehende Ernte gar bis zu 3 Mark für das Malter ge⸗ ſunken iſt, ziehen es die Landwirthe vor, die Kartoffeln als Viehfutter zu verwenden. Gegenwärtig werden die Johannis⸗ beeren, die in ziemlich großer Maſſe angebaut find, abgeerntet, und daraus Gelee und Wein bereitet. Für das Pfund löſt man 15 Pfennig. Heidelberg, 29. Juni. Das Reichsgericht hat die Reviſion des Eiſenbahnerpedienten Weipert, der am 15. März vom hieſigen Landgericht wegen Verurſachung des großen Eiſenbahnunglücks bei Heidelberg am 7. Okt. v. Is. zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt worden war, verworfen, weil das Urtheil der Vorinſtanz einen Rechtsirrthum nirgends erkennen laſſe. Heidelberg, 29. Juni. Aus China zurückgekehrt iſt heute Morgen 7.53 Uhr, über Frankfurt kommend, Herr Poſtſekretär Fritz Kuchenbeißer, der an den dortigen Kämpfen bekanntlich rühmlichen Antheil genommen hat. Er wurde am Bahnhof von ſeinen Familienangehörigen, einer Anzahl Freunde und der Vorſtandſchaft des Turn- und Fechtklubs empfangen und reich mit Blumen beſchenkt. Raſtatt, 29. Juni. Der erſte Gewinn in der Ziehung der Ausſtellungslotterie kam nach Leutershauſen. Derſelbe iſt eine werthvolle Zimmereinrichtung. Der zweite fällt der Ausſtellungskommiſſion zu. Auch der Großherzog und die Großherzogin hatten 200 Looſe übernommen. Zwei wenige werthvolle Gewinne fielen in dieſe Kollektion. Dallau(A. Mosbach), 29. Juni. Hier iſt auf einige Tage ein Soldat in Urlaub bei ſeiner Mutter, Simon Konrad Wittwe, der, wie wohl wenige ſeines Alters, reich an militäriſchen Erfahrungen ſein dürfte. Derſelbe ließ ſich, der„Bad. Neckarzig.“ zufolge, 1893 in Nancy zur Fremden legion nach Saida in Algier anwerben, kam 1895 in franzöſiſchen Dienſten nach Süuͤdchina, machte dort eine 26 monatliche Expedition gegen chineſiſche Piraten in der franzöſiſchen Kolonie Sextrimorian mit, ſtellte ſich, nach Ablauf ſeiner 5jährigen Dienſtzeit in Algier bei der Fremden⸗ legion, freiwillig in Straßburg i. E., um auch als deutſcher Soldat ſeinen militäriſchen Verpflichtungen nachzukommen. Nach Hameln a. Weſer, wo er ſich mit Erlaubniß ſeiner mlitäriſchen Vorgeſetzten verehelichte, zum Inf.⸗Regt. Nr. 64 überwieſen, wird er in dieſem Herbſte nach 7 Jahren„unter den Waffen“ entlaſſen. Landau, 29. Juni. Der langjährige Oberküfer der Weinhandlung Marx und Joſeph hier, Jakob Bauhammer, ſtürzte beim Verladen von Wein derart mit dem Kopf auf das Geleiſe der Induſtriebahn, daß er infolge der erhaltenen Verletzungen ſtarb. Darmſtadt, 29. Juni.(Hohe Strafe.) Wegen Zuwiderhandlung gegen Art. 20, 21 und 39 des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes vom 25. Juni ds. Js. wurde eine hieſige Schuhwaarenhandlung durch Strafbeſcheid des Gr. Steuer⸗ Commiſſariats vom 21. Mai 1901 in eine Strafe von zuſammen 12 863 Mk. genommen, gegen welche fragliche Firma nunmehr Recurs ergriffen hat, ſodaß am 9. Juli vor der hieſigen Strafkammer eine gerichtliche Entſcheidung herbei⸗ geführt wird, auf deren Ausgang man geſpannt ſein darf. Offenbach, 29. Juni. Ein bedenkliches Zeichen der Zeit! Die Zahl der Arbeitsloſen, welche ſich in den letzten Tagen beim ſtädtiſchen Bauamt meldeten, iſt auf über fünfzig geſtiegen. Früher hat man um dieſe Zeit einen derartigen Andrang Arbeitsloſer hier nicht gekannt. Man kann deshalb mit Recht ſagen, daß derſelbe eine Folge des immer ſtärker um ſich greifenden ſchlechten Geſchäftsganges iſt, der ſich mehr und mehr in faſt allen Zweigen unſerer Induſtrie geltend macht. Gießen, 29. Juni. Die hieſige Strafkammer ver⸗ urtheilte den großherzoglichen Amtsgerichtsrath Stammler von Fürth im Odenwald wegen Vergehen im Dienſt zu einer Geldſtrafe und einem Verweis. Die Milde des Urtheils iſt darauf zurückzuführen, daß ärztliche Autoritäten eine krankhafte Veranlagung bei Stammler feſtſtellten. — Der Beleidigungsprozeß gegen den„Freidenker“ in Wiesbaden und die„Kleine Preſſe“ in Frankfurt in der Sache des Herrn Biſchofs Brynych zu Königgrätz und des Pfarrers Herrn Ferdinand Vlceck in Neuersdorf in Böhmen kam heute am Mainzer Schöffengericht zur Verhandlung. Die Redaction der„Kleinen Preſſe“ ſchied aus, da die er⸗ hobenen Beſchuldigungen und ſchweren Beleidigungen unter dem Ausdrucke des lebhaften Bedauerns von der Redaction zurückgenommen wurden. Zur Sühne bezahlte der An⸗ geklagte den Betrag von im Ganzen 500 Mark und zahlte die Koſten, die durch ſeine Anklage entſtanden. Der Redacteur des„Freidenker“ in Wiesbaden, Georg Welker, wurde zu 500 Mark Geldſtrafe und Urtheilspublikation im„Freidenker“ verurtheilt.— Die Frankfurter„Kleine Preſſe“ brachte ſ. Z. einen dem„Freidenker“ entnommenen Artikel, in welchem der Biſchof von Königgrätz und Pfarrer Vlceck auf das ſchwerſte verdächtigt und beleidigt wurden. Heute kam die Sache am hieſigen Schöffengericht zur Verhandlung. In ihrer geſtrigen Nummer bringt die„Kleine Preſſe“ nach⸗ ſtehende Erklärung: In unſerer Nummer 17, drittes Blatt, vom 20. Januar 1901, haben wir einen Artikel über den Polnaer Mord zum Abdruck gebracht, den wir dem Organ des Deutſchen Freidenkerbundes„Der Freidenker“ entnommen hatten. In dieſem Artikel ſind gegen den Biſchof Herrn Brynych zu Königgrätz und den Pfarrer Herrn Ferdinand Vlceck zu Neuersdorf in Böhmen eine Reihe von Be⸗ hauptungen aufgeſtellt, die geeignet ſind die beiden Herren zu beleidigen. Wir erklären hiermit, daß wir bei dem Abdruck des Artikels in gutem Glauben gehandelt haben, daß uns jede Abſicht fern gelegen hat die genannten Herren perſönlich zu beleidigen, und daß wir die beleidigenden Behauptungen als unrichtig zurücknehmen. Wir haben zu Händen des Vertreters der genannten Kläger, Herrn Rechtsanwalt Dr. Schmitt zu Mainz, eine Buße gezahlt, die derſelbe für wohlthätige Zwecke verwenden wird. Ebenſo haben wir die Koſten der gegen unſeren verant⸗ wortlichen Redacteur angeſtrengten Klagen übernommen. Frankfurt a. M. den 27. Juni 1901. Die Redaction der Kleinen Preſſe. Leipzig, 29. Juni. Auf Antrag der Staatsanwalt⸗ ſchaft wurde auch der andere Direktor der Leipz. Bank, Dr. Gentzſch, in Unterſuchungshaft genommen. Leipzig, 29. Juni. Der Bankier Eduarb Kroh⸗ mann hat ſich heute Vormittag auf ſeinem in Leipzig ⸗Lindenau gelegenen Gartengrundſtück erſchoſſen. Berlin, 29. Juni. Wie ein Berichterſtatter meldet, hat der Präſident der Reichsbank Dr. Koch ſich geſtern dahin geäußert, daß für die Reichsbank durch den Zuſammenbruch der Leipziger Bank viele Milionen auf dem Spiele ſtänden. Litterariſches. — Des Weidmanns Lebeniſt voll Luſt und alle Tage neu. Es iſt ein Irrthum, wenn angenommen wird, daß der Jäger lediglich am Totſchießen des Wildes ſeine Freude hat. Ihm bietet auch die Nichtjagdzeit tauſendfache Freuden, wenn er in Feld und Wald herum⸗ ſtreifen, das Werden und Wachſen in der Pflanzen⸗ und Thierwelt beobachten und das der jungen Brut nachſtellende vier- und zweibeinige Raubzeug in Schach halten kann. Das wäre ein ſchlechter Weidmann, der nicht gleichzeitig ein Naturfreund wäre. Man leſe nur den in Cöthen (Anhalt) erſcheinenden„St. Hubertus“, die vornehmſte deutſche jagdliche Zeitſchrift, da wird man bald inne werden, daß den Jäger noch andere, höhere Intereſſen erfüllen, als nur eine öde Schießerei. Dieſe wöchentlich erſcheinende Zeitſchrift iſt von jeher bemüht geweſen, ihren Leſern in gehaltvollen anregenden Artikeln und Aufſätzen nicht nur zu belehren, ſondern auch angenehm zu unterhalten, was man von Fachblättern nicht immer ſagen kann. Da eine auf Vollkommenheit machende Zeitſchrift heutzutage der Illuſtration kaum mehr entbehren kann, ſo bietet der„St. Hubertus“ auch in dieſer Hinſicht wirklich hervorragendes; ſein reicher Bilderſchmuck, wozu hervorragende jagdliche Maler ihre Kräfte zur Verfügung ſtellen, iſt muſterhaft und die all⸗monatlich ein⸗ bis zweimal beiliegenden bunten Kunſt⸗ beilagen in maleriſcher Hinſicht, wie in ſauberer Druckaus⸗ führung das denkbar beſte. Allen Jägern, Jagd⸗ und Natur⸗ freunden kann deshalb der„St. Hubertus“ nur empfohlen und ein Probeabonnement angerathen werden, wozu gerade jetzt die günſtige Zeit iſt, da ein neues Quartal beginnt. Alle Poſtanſtalten nehmen Beſtellungen auf den„S. Hubertus“ für den vierteljährlichen Abonnementspreis von 1,85 Mk. entge gen. Briefkaſten. Briefkaſten der Re daktion. An C. Habe ſeit längerer Zeit für einen rückſtändigen Betrag einen Koffer in Pfand. Kann ich nun für dieſen Koffer, der ja doch einen gewiſſen Platz in meiner Behauſung einnimmt, Lagergeld verlangen? Und wie viel pro Woche oder Monat? Der Pfandgläubiger iſt zur Verwahrung des Pfandes verpflichtet, ohne dafür eine Entſchädigung verlangen zu können. Eine Vergütung gilt allein dann vereinbart, wenn die Aufbewahrung den Umſtänden nach nur gegen eine Ver⸗ gütung zu erwarten iſt. Sollten Sſe fremde Sachen ge⸗ werbsmäßig in Verwahrung nehmen, ſo können Sie hiernach auch für den Koffer ein Lagergeld verlangen. An„Radler““ G. Sie ſind im Unrecht. Nach der Verkehrsordnung hat der Reiſende das Rad ſelbſt nach dem Packwagen zu bringen. Früher war das anders, aber das iſt freilich ſchon einige Jahre her. Heute müſſen Sie ſogar bei einem etwaigen Wechſel des Packwagens unter⸗ wegs das Rad von einem Packwagen zum andern bringen. dies Niemand im Comptoir aufgefallen ſein. Am Abend gingen Sie alſo nach der richtigen Zeit um zehn Minuten vor Sieben aus dem Geſchäft, begaben ſich ſchnell zu dem Freund in der Triftſtraße... ſehen Sie! Das ſcheint Sie doch ein wenig zu packen! Der Weg zu dieſem wackern Freunde iſt in einigen Minuten zurückzulegen. Mit dieſem ſaubern Freunde nahmen Sie dann die Manipulationen vor, welche höchſtens fünf Minuten Zeit beanſprucht haben werden, da Sie ſelbſtverſtändlich alles hierzu Erforderliche bereits vorbereitet hatten, und Sie konnten demnach kurz nach ſieben Uhr richtiger Zeit wieder bei Ihrer Fabrik angelangt ſein. Sie mußten an der Haupt⸗Ein⸗ gangsthür derſelben vorbei, weil das Haus Ihres Prinzipals, von der Triftſtraße aus, jenſeits der Fabrik liegt. Vor jener Thür erwarteten Sie nun Ihre Bekannten, die allabendlich denſelben Weg an derſelben vorbeinehmen. Es bot ſich Ihnen ſomit eine paſſende Gelegenheit, durch die Begleitung jener Be⸗ kannten Ihr Alibi ſchlagend zu beweiſen. Die Uhr im Comptofr haben Sie natürlich am nächſten Morgen wieder richtig geſtellt, was Sie bei Ihrer eigenen nicht für nothwendig hielten. So, jetzt endlich dürften Sie wohl mit Ihrem Latein zu Ende ſein.“ Frank ſchien dem Umſinken nahe, doch er faßte ſich raſch und im nächſten Augenblick lacht er verzweifelt auf. „Haha! Sie wollen mich abſolut ins Gefängnis bringen! Ich ſoll nun mit Gewalt der Sündenbock ſein. Da ſollte man ja auß der Haut fahren. Ich kenne keinen Mann in der Trift⸗ ſtraße, ſage ich Ihnen. Ich hatte, verbeſſerte er ſich im nächſten Augenblick, in der Triftſtraße vor längerer Zeit einen Freund, wo dieſer jetzt wohnt, weiß ich nicht, da ich mich nicht mehr um ihn kümmere. Er hat mich tödtlich beleidigt, was ich durch Zeugen jeden. 1 e Es iſt ja möglich, ogar wabhrſcheinlich, da e ort wohnt.“ 0 ae Sie 3 Ihre That noch immer?“ fragte der Richter ſtreng. a 3 3. nichts zu bekenuen, ich weiß ganz beſtimmt nicht, wo mein früherer Freund wohnt, und ſelbſt wenn ich mit ihm befreundet wäre, ſo hätte ich Hecht doch zu der fraglichen Zeit nicht ſprechen können, da er erſt um acht Uhr Abends ſetne Wohnung betritt, weil um dieſe ſpätere Zeit erſt das J. ſche Geſchäft, in welchem er angeſtellt iſt, ſchließt. Fragen Sie doch die anderen jungen Leute, die werden dies alles beſtätigen.“ Der Richter ſchellte heftig und befahl, die beiden im Vor- zimmer harrenden jungen Männer vorzuführen. Dieſe erſcheinen und beſtätigen lediglich die Ausſagen Franks. Nachdem der Richter den beiden jungen Männern ihre Uhren zurückgegeben, entließ er ſie. Frank aber bedeutete er, daß er bis zur völligen Klarſtellung der Angaben bezüglich des Hecht im Unterſuchungsgefängniß verbleiben müſſe. Mit einem triumphtrenden Blick auf den Richter folgte Frank dem Polizei⸗ beamten in die Unterſuchungshaft. XI. „Der Rentier Droop wünſcht den Herrn Gerichtsrath zu ſprechen,“ meldet der Gerichtsdiener. Der Richter ſieht nach ſeiner Uhr, dann ſagt er: „Laſſen Sie den Herrn eintreten.“ Der Angemeldete tritt ein. Der alte wackere Mann ſieht ſehr angegriffen aus; ſein bleiches Geſicht in Verbindung mit dem ſchneeweißen Haar ſcheinen Eindruck auf den ſtrengen Richter zu machen. „Sie kommen,“ redete er ihn freundlich an,„in der be⸗ kannten Poſt ⸗Angelgenheit, nicht wahr? Bitte nehmen Sie Platz!“ Droop ſetzte ſich langſam. (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Mancher fragt durch Schweigen die Leute aus. Wer den Leuten nicht unter die Augen geht, kommt leicht in ihre Mäuler. Wer ſich vor dir rechtfertigt, hält etwas von dir. Willſt du gelten— mach' dich ſelten! Am ſchmerzlichſten empfindet der das Alter, der merkt, daß ihn die Jungen überflügeln. Im Walde. O, wonnige Natur, ſo herrlich groß, 5 Wie ruht ſich's doch, ſo ſchön in deinem Schoß! Wenn duft'ge Bluͤten uns umſpielen, Uns mild Maienlüfte kühlen. O, wonnige Natur, ſo herrlich groß, Wie ruht ſich's doch ſo ſüß in deinem Schoß! Und wenn der Morgen dann in ſeiner Pracht Hernieder auf die Erde lacht, Wenn durch den taubeſprengten grünen Wald Der Vögel Lied von allen Zweigen ſchallt: O, wonnige Natur, ſo herrlich groß, Wie ruht ſich's doch ſo ſüß in deinem Schoß! Wenn dann des Mittags Glut herniederdrückt, Der müde Wandrer ſich zur Quelle bückt, Wenn er der Bäumewipfel Flüſtern lauſcht Durch die es leis, wie Geiſtertöne, rauſcht: O, wonnige Natur, ſo herrlich groß, Wie ruht ſich'szdoch ſo ſüß in deinem Schoß! Und wennf die Abendſonne niederſinkt, Ihr letztess Roth durch dunkle Fichten blinkt, Wenn ſanfter Duft die weite Flur betaut, Der Blick begeiſtert in die Ferne ſchaut: O, wonnige Natur, ſo herrlich groß, Wie ruht ſich's doch ſo ſüß in deinem Schoß! Und wenn mir einſt das müde Auge ſinkt, Die freie Seele ſich zum Himmel ſchwingt, Wenn ich den Lauf, den irdiſchen, vollbracht, Mir eine hell're Morgenſonne lacht: Dann, wonnige Natur, ſo herrlich groß, Dann nimm's mich auf im mütterlichen Schoß! bell Nel ſeibe ful Gl fin daß un al fc Lad a edtt Auf. duch alert herkd die e Perl und groß diese nat ſolche behal die 0 mhm Judt hosen wat, nehm Out r RA—— Nr 5 0 st — 2 e 10 h 0 hn — gende aan N Hern dall, u nich. dean, nnen. anwalt, ll, dr. b u. niht, in 100 urbti lüb — mund luummen Ulbes ſagdhet herum I und delende kan. ceilg Cithen gehnſte perhen, u, alt einenhe ſern in t nut „ bag g eine * det „8. endts; glich ſt und Kunft⸗ uuz⸗ Nulur⸗ ſohlen gerade eglunt. tus“ 5 M. digen diesen uſung Vocht fandes en zu ven e er; u ge⸗ nach N uch aber 1 Sie unter⸗ ligen. e Uudbert Ullrich schen Kräuter-Weinz Wörishofen einſt und jetzt. Von C. Seck. Als im Jahre 1886 die erſte Auflage von Kneipps berühmten Werke„Meine Waſſerkur“ erſchien, da ahnte Niemand, weder der beſcheidene Verfaſſer, noch irgend einer ſeiner Freunde, welche Aufnahme dieſes Buch des bis dahin nur in der nächſten Umgebung von Wörishofen durch die Erfolge ſeiner Kur bekannten Pfarrers von Seite des Pub⸗ likums finden würde, noch viel weniger ahnte man damals, daß durch dieſes Werk eine Bewegung angebahnt werden könnte, die im Verlaufe von einem Jahrzehnt die ganze gebildete Welt erfaſſen und das bis dahin ganz unbekannte ſchwäbiſche Bauerndorf Wörishofen zum Sammelpunkt von Leidenden aller Art aus aller Herren Länder machen würde. Schon im Mai 1887 mußte die zweite und im Oktober desſelben Jahres die dritte Auflage von„Meine Waſſerkur“ gedruckt werden und im Jahre 1891 war bereits die 35. Auflage erſchienen, während heute ſchon die 68. Auflage im Buchhandel ſich befindet. 68 Auflagen in ſo kurzer Zeit iſt allerdings eine Zahl, die an und für ſich ſchon eine ſehr beredte Sprache ſpricht für den Werth des Buches und für die Sache ſelbſt, wovon es handelt. Dieſelbe bgeiſterte Aufnahme fanden auch die übrigen Werke Kneipps„So ſollt Ihr leben“,„Mein Teſtament“ und„Codizill zu Meinem Teſtamente“. Eine entſprechend große Verbreitung haben auch die zahlreichen Ueberſetzungen dieſer vier Hauptwerke gefunden. Es enthält aber auch kein ähnliches Werk, ſei es von naturheilkundigen Laien, ſei es von Aerzten geſchrieben, eine ſolche Fülle praktiſch verwendbarer Anleitungen zur Selbſt⸗ behandlung in leichteren und ſchwereren Fällen als gerade die oben erwähnten 5 Hauptwerke Kneipps. Die unmittelbare Folge von dem Erſcheinen des be⸗ rühmten Werkes„Meine Waſſerkur“ war ein derartiger Zudrang von Heilungsbedürftigen, daß die nun in Wöris⸗ hofen ſich raſch entwickelnde Bauthätigkeit nicht im Stande war, Schritt zu halten mit dem immer mehr und mehr zu⸗ nehmenden Wohnungsbedürfniß, ſo daß die umliegenden Ortſchaften mit Fremden aller Zungen überfüllt waren. Inmitten dieſer aus allen Theilen der Erde zuſammen⸗ geſtrömten, heilungsbedürftigen Menge war natürlich Kneipp mit ſeiner kraftvollen, markigen Erſcheinung der Mittel⸗ punkt, um den ſich das ganze Leben und Treiben drehte. „Les extrèmes se touchent“. Die Gegenſätze berühren ſich, konnte man hier mit größter Berechtigung ſagen. Hier der braungebrannte, lebhaft geſtikulirende Sohn des Südens, dort der ſtets fröſtelnde Bewohner des Nordens, hier der protzenhafte, entfettungsbedürftige Schmerbauch, dort das ſpindeldürre Schneiderlein(wenn wir dieſes als das Prototyp der Magerkeit hinſtellen wollen); die vornehme Prinzeſſin und die arme, durch aufreibende Nachtarbeit bleichſüchtig ge⸗ wordene Näherin, junge, überangeſtrengte Studenten und altersſchwache Greiſe, ſie alle bilden Gegenſätze, wie man ſie in dieſem Maße in keinem Kurort der Welt wiederfindet. Vornehme Perſönlichkeiten wetteiferten darin, dem da⸗ mals viel umworbenen Prälaten ihre Verehrung zu bezeigen und es gibt heute noch Mitglieder des öſterr. Kaiſerhauſes, welche ſich frei und offen als treue Freunde des einfachen Landpfarrers bekennen. Zwar fehlte es zu keiner Zeit an Feinden und Schmähern des alten Pfarrers und ſeiner Kur; doch wo Erfolge ſprechen, da müſſen allgemach alle Vorurtheile verſtummen.— Plötzlich, mitten in dem unhemmbaren Siegeszuge, ſtarb Kneipp in hochbetagten Jahren. Er war allerdings der Anziehungspunkt Wörishofens und man mochte ſich wohl bis dahin die Kneippkur mit der Perſönlichkeit ihres genialen Begründers unzertrennbar vereint gedacht haben, wenn man von feindſeliger oder ſchlecht unterrichteter Seite behauptete, nun würde die Kneippkur in ihrem Siegeslauf innehalten und Wörtshofen wieder das werden, was es geweſen— ein weltentlegenes Bauerndorf. Hierbei rechnete man aber nicht mit dem Umſtand, daß die Kneipp'ſche Heilmethode bereits längſt den Beweis geliefert hatte, daß ſie unabhängig von der Perſönlich keit ihres Gründers exiſtenzfähig iſt, daß die Wiſſenſchaft bereils längſt ſich ihrer bemächtigt hatte und daß Kneipp in Wörishofen mehrere Mitarbeiter hinterhieß, die es ſich zur Aufgabe gemacht haben, die Kneipp'ſche Methode rein und . getreu den Intentionen ihres Meiſters, zu er⸗ alten. Neben Dr. Baumgarten, der vermöge ſeiner bedeutenden ſchriftſtelleriſchen Gewandtheit(wir möchten beſonders auf das vor wenigen Monaten erſchienene Werk:„Ein Fort⸗ ſchritt des Waſſerheilverfahrens“ hinweiſen), ſowie natürlich nicht minder vermöge ſeiner langjährigen, praktiſchen Er⸗ fahrungen der Kneipp'ſchen Methode bei vielen ſeiner ärzt⸗ 4 nleidende! W ur Aahe— Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durck unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie Magenkatarrh, Magenkrampf, Magen⸗ ſchmerzen ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vorzügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte 15 Berdauungs⸗ u. Blutreinigungsmittel, der Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführmitte“ zu ſein. Kräuter⸗ wein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank⸗ machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neu⸗ bildung geſunden Blutes. i Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter ⸗ Weines werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte ja nicht ſo ſäumen, ſein Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mittelne vorzuziehen. Alle Symptome, wie Ropfſchmerzen, Aufſtaßen, god⸗ brennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chroniſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. u. deren unangenehme Folgen, Stuhlverſtopfung eee ſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blut⸗ anſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(Bämorr⸗ hoidalleiden) werden durch. Kräuter⸗Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede Unverdau⸗ lichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen⸗Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen i Stoffe aus dem Magen u. Gedärme, Hageres, bleichesAlusſehen, Blut- Folge echter Ver⸗ mange I 1 rüf ung dauung, mangelhafter Blutbildung und eines krankhaften Zuſtondes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter nervõſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Ropfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſiechen oft ſolche Kranken langſam dahin. Kräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Dobenskraft einen friſchen Impuls. Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Ver⸗ dauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, be⸗ ſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. Zahlreiche Anerkennungen und Dankſchreiben be⸗ weiſen dies. a g Kräuter⸗Wein iſt zu haben in Flaſchen 4 A 1,25 und 1,75 Viernheim, Käferthal, Lampertheim, Weinheim, Frankenthal, Ladenburg, Heppenheim, Rimbach, Lorſch, Mannheim, Oggersheim, Ludwigshafen, Neckarau, Worms, Bensheim, Heidelberg uſw. in den Apotheken. 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Wörishofen bietet aher, auch ganz abgeſehen davon, daß hier die Kneipp'ſche Methode von allen Auswüchſen (als welche Kneipp jede Kombination ſeines Verfahrens mit anderen Heilfaktoren als Maſſage Elektrotherapie uſw. be⸗ zeichnete) frei bleibt, ganz bedeutende Annehmlichkeiten. Zunächſt iſt es die Thatſache, das hier niemals der eigentliche Zweck, die Heilung oder Erholung in den Hinter⸗ grund tritt, damit ſich, wie in anderen Badeorten, ſteife Etiquette und geſellſchaftlicher Zwang breit machen können, ſondern hier herrſcht noch heute die von Kneipp ſ. Z. ſo zähe aufrecht gehaltene, für Geiſt und Körper gleich wohl⸗ 55 Einfachheit in der Lebensweiſe und im geſellſchaftlichen Verkehr! Pfarrer Kneipps Werke ſind ſämmtlich zu beziehen durch die Buchhandlung W. Bingener Viernheim. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Audolf Rücker Großes Lager von J Rot⸗ und Weiß Weinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen Räumungs-Verkauf in Damen- u. 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Bingener Großes Lager in 700 Viernheim. Uhren und Goldwaaren 1 QCEilfrachtbriefe ſind zu haben in der Buchdruckerei dieſes Blattes. Nr n n 3 1 e . Nan n — H. Lill,* Bekanntmachung. Polizeidiener Johann Jakob Hofmann und Jakob Mandel 4. dahier ſind zu ſtellvertretenden Wiegenmelſtern (bei der gemeinheitlichen Bruͤcken⸗ und Viehwage) ernannt und als ſolche verpflichtet worden. Viernheim, den 1. Juli 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 765 Pfützer. Bekanntmachung. Die in dem Rathhaus dahier erforderlich werdenden Tüncher- und Tapezier-Arbeiten ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben werden und ſind diesbezügliche Angebote ſchriftlich u. verſchloſſen bis Montag, den 15. I. Mts., Nachmittags 4 Uhr bei unterzeich neter Stelle einzureichen, woſelbſt auch Voranſchlag und Be⸗ dingungen zur Einſicht offen liegen. Viernheim, den 2. Juli 1901. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekanntmachung. Die Tabakspflanzer ſind nach§ 3 des Tabakſteuer⸗ geſetzes verpflichtet, ihre mit Tabak bepflanzten Grundſtücke unter Benutzung der vorgeſchriebenen Formularien bei Großh. Steueramt Viernheim während der Zeit vom 1. bis ein⸗ ſchließlich 15. Juli d. Is. und zwar: Vormittags zwiſchen 8 u. 12 Uhr oder Nachmittags„ 2 u. 6 Uhr anzumelden. Pflanzer, welche die Anmeldung nach dem 15. Juli d. J. bewirken oder dieſelben gänzlich unterlaſſen, müſſen unnachſichtlich zur Anzeige gebracht werden. Bezüglich der nach dem 15. Juli bepflanzten Grundſtücke muß dieſe Anmel⸗ dung ſpäteſtens am 3. Tage nach dem Beginne der Anpflan⸗ zung bewirkt werden. Die Formularien können bei uns in der Zeit bis zum 15. Juli l. J., jedoch nur Nachmittags von 2—5 Uhr in Empfang genommen werden und hat die Ausfüllung derſelben mit größter Sorgfalt zu geſchehen. Viernheim, den 20. Juni 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim Pfützer. 7FFFFFFFTFFC Friſch eingetroffen: Ffiedrichsdorfer Bisquit-Zwieback Volksbisquits Frühſtücksbisguits* 510 fg. Albertsbisquits* n,. Gleichzeitig empfehle meinen echten Nordhänſer Kornbranntwein. 5 Filiale H. Feitler Sohn. FF 766 726 67 Sonntag, den 7. Juli findet in Feudenheim unſer diesjähriges Gauturn⸗Feſt ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder hierdurch freundlichſt ein⸗ laden.— Abfahrt der Einzelwettturner und Kampfrichter Morgens 6 Uhr; der Verein fährt um 10“. Die Abgabe der Fahrkarten zu ermäßigtem Preiſe er⸗ folgt durch Schriftführer A. Bähr. 768 Zahlreiche Betheiligung erwartet der Vorſtand. eee Buch-Handlung Wilh. Bingener, Rathhausstrasse bringt ſich für den Bezug jeglichen Bedarfs an Büchern, Zeitſchriften, 5 Lieferungswerken, Muſtkalien empfehlend in Erinnerung. — Kataloge gratis!— AHEAD AHAHA HAHA BAH NHUHDEN uE AAN RHHAHNAHNHNAMH AN Donnerstag, 4. d. Mts. Monats- Verſammlung. Tagesordnung: 1. Aufnahme neuer Mit⸗ glieder; 2. 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