ing Erich Haus. lit, 40 einen, tniſſe unten Sammt trag⸗ t eines ürben rren⸗ 855 ug eee eee 3 9 i Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. —— ͤ———— etnhei Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Juſertiens-Organ. 22 leiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 60. Mittwoch, den 31. Juli 1901. ——— 17. Jahrgang. England und Transvaal. London, 27. Juli. Eine Depeſche Lord Kitcheners vom 26. meldet: General Stephan berichtet, die berittene Abtheilung Steinackers, welche Bremersdorf beſetzt hielt, wurde am 24. von überlegenen Burentruppen, wahrſchein⸗ lich vom Kommando von Amſterdam, bei Pietretief ange⸗ griffen und gezwungen, den Platz zu räumen. Die Ab⸗ theilung ſchiug ſich nach dem 16 Meilen entfernten Sembobo durch. Die Verluſte an Todten und Verwundeten betragen 10 Mann. Einige werden vermißt. London, 27. Juli. Aus Johannesburg wird gemeldet: Die engliſchen Kolonnen berichten, daß die Buren während der Woche vom 15. bis 22. Juli 43 Gefallene, 25 Ver⸗ wundete und 190 Gefangene an Verluſten hatten. 126 Buren unterwarfen ſich freiwillig. 5600 Stück Vieh und Pferde wurden erbeutet. Die Verluſte der engliſchen Truppen betragen in der gleichen Periode: 50 Gefallene, 103 Verwundete und 42 an Krankheit Verſtorbene. Die Verluſtliſte der Engländer verzeichnet für geſtern: 2 Gefallene, 13 Verwundete, 12 an Krankheit Verſtorbene. London, 27. Juli. Das Gerücht über eine nahe be⸗ vorſtehende friedliche Wendung in Südafrika, das hier neuerdings zuerſt in radikalen burenfreundlichen Kreiſen wieder aufgetaucht ift, findet einen Widerhall in unbeſtimmten Brüſſeler und holländiſchen Depeſchen einzelner Blätter, die wiederum dem deutſchen Kaiſer eine Art Vermittlungsrolle dabei zuweiſen möchten; in gut unterrichteten Kreiſen wird dieſen Gerüchten keinerlei Bedeutung beigelegt, wenn auch die Möglichkeit angenommen wird, daß innerhalb der nächſten zwei Monate der bisherige Widerſtand der Buren größten⸗ theils zuſammenbrechen könnte. Kapſtadt, 27. Juli. 13 kriegsgefangene Buren ſind in Dordrecht als Rebellen zu lebenslänglichem Gefängniß verurtheilt worden, fünf werden nächſte Woche in Kenhardt hingerichtet werden. London, 27. Juli. Der„Mancheſter Guardian“ be⸗ zeichnet es als abgemacht, daß Kitchener im Dezember, ſelbſt wenn der Krieg dann noch nicht beendigt ſein würde, das Kommando in Südafrika niederlegen würde, um dann das Oberkommando in Indien zu übernehmen. General Lyttleton werde ſein Nachfolger ſein. Die Ereigniſſe in China. . 27. Juli. Im Verlauf der Verhandlung des Unterhauſes beſprach Edmund Robertſon(liberal) die angeblich von den verbündeten Truppen in China begangenen Grauſamkeiten. Cranborne entgegnete, er wolle hier nicht für eine andere Nation antworten, es genüge, wenn er ſage, die britiſchen Truppen hätten ſich gut geführt. England ſei für die Ausſchreitungen von Angehörigen anderer Truppen⸗ theile nicht verantwortlich. Man habe kein Recht zu ſagen, daß ihnen Grauſamkeiten nachgewieſen ſeien. Deutſchland. Berlin, 27. Juli. Der heutige„Reichsanzeiger“ ver⸗ öffentlicht den Entwurf des Zollgeſetzes nebſt Tarif. Köln, 27. Juli. Zur Metzer Biſchofswahl erfährt die„Köln. Volksztg.“, daß bis heute die officielle Ernennung des Abtes Willibrord Benzler von Maria Laach dort nicht eingetroffen iſt, ebenſo wenig eine Vorladung zum apoſtoliſchen Nuntius in München. Duisburg, 27. Juli. Reichstagserſatzwahl. Nach vorläufiger Zählung erhielten Beumer(ntl.) 25 762, Rintelen (Ctr.) 20 072, Hengſtbach(Soz.) 14 320, v. Carlinsky(Pole) 2717, Renkhoff(freiſ. Volksp.) 1090 Stimmen. Ausland. Wien, 27. Juli. Die geſammte hieſige Preſſe be⸗ urtheilt den neuen deutſchen Zolltarif in höchſt abfälliger Weiſe und erklärt, falls derſelbe wirklich bindende Kraft erhalten ſollte, werde ſich für Oeſterreich die Nothwendigkeit ergeben, den rückſichtsloſeſten Kampf gegen die deutſche In⸗ duſtrie aufzunehmen. Jede Sentimentalität ſowie die Freundſchaft mit Deutſchland müſſe in den Hintergrund treten und den Machthabern in Deutſchland müſſe man die eh beibringen, daß ſie einen argen Fehlgriff gethan aben. Das offiziöſe„Fremdenblatt“ ſagt bei Beſprechung des deutſchen Zolltarifes: Die Veröffentlichung der geplanten Minimalvertragsſätze laſſen den ganzen Ernſt der handels⸗ politiſchen Lage erkennen; daß man ſich mit der Möglichkeit eines ſolchen Konfliktes bereits jetzt vertraut mache, erhelle aus dem Vorſchlage, die geſetzliche Befugniß zur Auflegung von Kampfzöllen noch zu verſchärfen. Budapeſt, 27. Juli. Der deutſche Zolltarifentwurf wird auch hier ſehr abfällig beurtheilt. Man glaubt in politiſchen Kreiſen, daß auf der Grundlage desſelben ein Abſchluß eines Handelsvertrages mit Deutſchland für Ungarn unmöglich iſt. Selbſt die agrariſchen Kreiſe, die die Er⸗ höhung der Getreidezölle als eine Förderung ihrer Prinzipien freudigſt begrüßen, weil unſer Getreideexport nach Deutſch⸗ land kaum in Rechnung kommt, werden jetzt ſtutzig, weil die geplanten Erhöhungen auf Wein, Vieh, Geflügel und ganz beſonders auf Holz beinahe einer ungariſchen Exportver⸗ hinderung gleichkommen und unſer Land und Forſtwirth⸗ ſchaft bedeutend ſchädigen würde. Der„Peſter Lloyd“ erklärt, daß es angeſichts ſolcher protektioniſtiſcher Zölle undenkbar ſei, daß Deutſchland uns in einem Vertrage etwas dagegen zu bieten vermöchte. (Fekf. gta.) Sofia, 27. Juli. Die„Agence bulgare“ bezeichnet die Gerüchte über die angebliche Abſicht des Fürſten von Bulgarien, ſich zum König peoklamiren zu laſſen, ſowie die Behauptung, der Beſuch des Großfürſten Alexander Michailo⸗ witſch ſtände mit dieſer Abſicht in Verbindung, als reine Erfindung. Konſtantinopel, 27. Juli. Einer hieſigen Meldung zufolge iſt ein neues Komplott gegen den Sultan entdeckt worden. In einem Vororte bemerkte die Polizei geheime Verſammlungen, deren Mittelpunkt der Scherif Sädik Paſcha zu ſein ſchien. Vor einigen Tagen wurde in der Nacht bei ihm eine ganze Geſellſchaft umzingelt, aufgehoben und er ſelbſt mit 26 ſeiner Gäſte gefeſſelt nach Stambul ins Central⸗ gefängniß abgeführt, weil ſie angeblich gegen den Sultan konſpirirt hätten. Unter den Gefangenen befanden ſich mehrere Perſonen aus Aegypten, daher die neuerlichen Abſperrungs⸗ maßregeln gegen Aegypten, für welche offiziell die Gefahr der Einſchleppung der Peſt als Grund angegeben wird. Jeſtrede 1 gehalten vom Feſtpräſtdenten, Herrn Lehrer Mayr, gelegentlich der Fahnenweihe des Turnvereins Viernheim. Viernheim, den 30. Juli 1901. (Vielfachen Wünſchen entſprechend, ſind wir nunm in der Lage, die Feſtrede des Herrn Lehrer Mayr, 5 bekanntlich bei allen Zuhörern begeiſterte Aufnahme und Beifall gefunden, nachſehend im Wortlaut J 1 e zu bringen! Hochverehrte Feſtverſammlung! Liebwerthe Turner von Nah und Fern! Als vor 90 Jahren, im Jahre 1811 der unvergeßli Turnvater Jahn in der Haſenheide bei Berlin den 1 kent. lichen Turnplatz errichtete und als 8 Jahre ſpäter die preußiſche Regierung ſämtliche Turnplätze ſchließen ließ, weil der freie Geiſt, der in den Turnvereinen waltete, der Regierung nicht angenehm war, da ahnte niemand, daß ſpäter aus dem zu Boden geſchmetterten Bäumchen eine mächtige Eiche erwachſe, ein Baum, der jetzt ſo tief wurzelt im deutſchen Volke, daß jeder Sturm an ihm abprallt. Dieſe mächtige Eiche, gepflanzt vom Vater Jahn, iſt die deutſche Turnerſchaft in ihrem jetzigen Umfang. Sie iſt eine Eiche mit 6000 Aeſten, dargeſtellt durch 6000 deutſche Turuvereine, eine Eiche mit ½ Mill. Zweigen, dargeſtellt durch ½ Mill. treue Turner. Welch ein gewaltiger Auf⸗ ſchwung! Zu einer ſolchen Bedeutung konnte ſich nur eine gute und edle Sache emporringen, eine Sache, die keinen Fürſprecher braucht, ſondern die durch ihren eigenen hohen Werth für ſich ſelbſt ſpricht. Und worin liegt der hohe Werth der Turnerei gerade in unſerer Zeit? Ich will verſuchen, eine kurze Antwort darauf zu geben: Wir leben heutzutage in einem eitalter, das Berufsarten zu einem geſteigerten Walther und zu e Kraftentfaltung zwingt. An Gehirn und Nerven werden heute viel höhere Anforderungen geſtellt als früher. Um ſolchen Anſtrengungen gewachſen zu ſein, genügt eine ein⸗ ſeitige Geiſtesbildung nicht. ß mit der geiſtigen die körperliche Ausbildung Hand in Hand gehen und hierzu iſt in erſter Linte die edle Turnerei berufen. Sie macht das Blut in den Adern raſcher fließen und fördert dadurch den Stoffwechſel, ſie reckt die ſteifen Glieder, ſtärkt Muskeln und Sehnen und hebt unſer allgemeines Wohlbefinden. Und hängen nicht vom Wohlbefinden des Kö unſere Stimmungen, vom Wohlbefinden 5 Aen. geiſtige Thätigkeit ab? Wenn die alten Griechen den be⸗ kannten Ausſpruch thaten, daß nur in einem geſunden Körper eine geſunde Seele wohnen kann, und dieſer Aus⸗ ſpruch noch heute in aller Munde geht, ſo finden wir dies ſehr begreiflich. Wir finden es ſo begreiflich, wie wenn der Deutſche in einer etwas derben Weiſe ſagt: Je krümmer je ſchlimmer! Was will denn das Volk mit dieſem all⸗ bekannten, wenn auch nicht immer wahren Ausſpruch ſagen p Es will ſagen, daß in einem mangelhaft gebildeten Körper ſehr häufig eine Seele wohnt, die nach der ſittlichen Seite hin Häßlichkeiten auſweiſt. Beobachten Sie nur einmal: Spliegelt ſich nicht ſehr häufig in der körperlichen Haltung Am Voſtſchalter. Kriminol⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 23. Fortſetzung. Richter! Richter! Du biſt auch nur ein irrender Menſch gleich allen anderen! Wie würde Deine Hand ſich begierig nach dem unſcheinbaren Blatt Papier da vor Dir ausſtrecken, wenn Du wüßteſt, was es enthält. Und Du, junger Mann, der Du ohne Schuld ſein willſt— und es auch biſt— beweiſe es dadurch, daß Du das zuſammengefaltete Blättchen Papier— den Zeugen Deiner Unſchuld— deſſen Inhalt ein treuer College vor einer halben Stunde Dir durch den magiſchen Funken nachſandte, mit freudig bewegtem Herzen ergreifſt und es dem Richter vorhältſt: Sieh her, Richter, das iſt die That eines treuen Freundes Beides geſchteht nicht. Noch ein Lebewohl dem treuen Onkel und dem biederen Vater ſeiner in dieſem Augenblicke auf ihren Knieen Gott für ſeine Rettung bittenden Braut— dann geht der Sträfling, ge⸗ brochen an Leib und Seele, dem Schließer in's Gefängniß voran. Tief erſchüttert ſehen alle Betheiligten— nur Frank nicht — gleichſam den Vorbang nach dem Schlußakt niederrauſchen. Das Stück iſt aus. Leute, nun geht nach Hauſe, oder wartet ihr noch auf einen Epilog? Das beleidigte Geſetz iſt ja ge⸗ rächt!... Wem das Stück gefallen, der komme morgen wieder, es ſtehen noch mehrere ähnliche Zugſtücke auf dem Repertoir des Gerichts in dieſer Saiſon. Allmälig leert ſich das Gerichtszimmer. Der Herr Aktuar blickt noch einem jungen hübſchen Mädchen verſtohlen nach, dann ſteckt er ſeinen langen Federhalter zu ſich und verläßt im Be⸗ wußtſein, daß heute einmal wieder dem Geſetze Genüge gethan, gleichfalls den von ihm nur ungern betretenen Raum. Dieſe vier letzten Perſonen, welche dos Gerichtszimmer verließen, ſtehen noch draußen auf dem Corridor im eifrigen Geſpräch bei einander; laut bört man den erzürnten Major huſten und pfeifen, als wolle ihm ſchier der Athem vergehen. „Werde Reviſion gegen den Urthellsſpruch einlegen!“ äußerte er ſich, während alle vier Perſonen das Gerichtsbäude verlaſſen. 6 * Le 3 r XVIII. In Gruppen ſtehen die aus D. freiwillig und unfreiwillig zur Schwurgerichts⸗Verhandlung geeilten Perſonen auf dem Bahnhofs⸗Perron in W., zur Abfahrt bereit, zuſammen. Alle diejenigen, die den Vier⸗Uhr⸗Zug noch haben erreichen wollen, hatten ſich ſehr beeilen müſſen. Etwas abſeits von den anderen Gruppen bemerken wir drei Herren und eine junge Dame. Ste unterhalten ſich nicht; jede der vier Perſonen ſcheint mit ihren Gedanken allein beſchäftigt. Freudiger Natur können dieſe nicht ſein, da wir in den Augen der jungen Dame einen Thränenſchimmer wahrnehmen. Aus der Ferne hört man das Dampfroß ſchnauben und nun kommt auch Bewegung in die Geſellſchaft. Solch ein ſchwarzes Ungethüm läßt Füße und Füßchen ein ſchnelleres Tempo annehmen. Auch jene dier Perſonen ſetzen ſich langſam in Bewegung. Doch was iſt denn das? Alles ſtutzt! Die junge Dame wird roth und blaß... ſie ſinkt um.. die ſie begleitenden Herren folgen den Blicken ihrer ſtarren Augen das iſt ja der Sträfling Bäumer, der ſich durch die verwunderte Menge Volkes mit ſuchenden Blicken drängt... und ihm folgt auf dem Fuße ein.. Gensdarm. Was bedeutet das? Iſt er entſprungen? Jetzt hat der Sträfling jene vier Perſonen aus D. erblickt, er eilt, wie es ſcheint, freudig erregt, auf dieſe zu. Und da, vor ihm, weicht Jemand entſetzt zurück, als ſähe er ein Geſpenſt. Jetzt wird der Sträfling auf den Zurückweſchenden aufmerkſam, ſeine Augen nehmen einen unßeimlichen Glanz an, wild blicken ſie den jungen Mann, Frank, an. Dann, gleich einem ver⸗ wundeten Tiger, ſtürzt er auf dieſen zu; ihn wie ein Kind mit ſeinen kräftigen Armen ergceifend, ſchwingt er den Elenden in die Höhe. Da ſauſt auch ſchon der Zug daher.. ein Schrei aus vielen Kehlen erfüllt die Luft... noch einige Schritte, dann muß der Emporgehobene unter den Rädern der Maſchſine liegen. Schon will der Ströfling ſeinen Feind auf das Geleiſe ſchleudern, doch da iſt auch ſchon der Gens darm zur Stelle und wirft ſtch dem Wüthenden entgegen. Mit einem kräftigen Ruck reißt er ihm ſeine Beute aus den Händen.„Herr Sekretär, machen Sie ſich nicht unglücklich an dem Elenden, der gehört uns!“ Dann erfaßt er Frank am Rockkragen und ſtößt ihn vorwärts. 0 Bäumer kommt zur Beſinnun und Stirn. Man umringt ihn. 5 d ae W - Hermann! Junge! Was bedeutet das Alles= Major, während Droop des Angerufenen Hand.* Im nächſten Augenblick liegt Bä alten Soldaten. l e a „Onkel! Onkel! Ich bin frei! Frei, wie der Fiſch Waſſer!“ kommt es erlöſend aus der Bruſt des( hat den ae ermittelt. ſr des Reſſen.. Jude „Einſteigen, meine Herren!“ ruft der Schaff Man ſchiebt Baumer in den Wagen,. von ſeinem Onkel, Droop und ſeinem Vorgeſetzten, ſowſe von deſſen e 4 beſtürmt wird. er Schaffner fragt dienſteifrig nach den Billets an ein ſolches hatte der junge Mann nicht gedacht. 5 Wir ſehen nur noch. wie Droop dem Beamten eine Banknote in die Hand drückt und hören noch, daß der glückliche alte Herr ſagt: „So! Das nehmen Sie nur s w für ein Billet.“ es wird wohl reichen Dann rollt der Zug von dannen. XIX. Kehren wir jetzt zu Linde zurück, um zu ſehe f dieſem gelang, den Beweis der Unſchuld. n 5 und was des letzteren ſofortige Freilaſſung bewirkte. N Als Linde am Morgen, an dem er zur Gerichtsverhand⸗ lung nach W. erſcheinen ſollte, um acht Uhr ſeine Wohnung ver⸗ ließ, eilte er zum Poſtamt, um die dringenſten Dienſtgeſchäfte noch vor ſeinem Beſuche bei Hecht zu erledigen. Als er das Dienſtzimmer betrat, ſandte er ſofort den Unterbeamten Weiſ nach dem tauben Seiler“ und lteß unter dem Vorwand daß eine Sendung für Hecht auf der Poſt zur Empfangnahme bereit läge, nachfragen, wann dieſer abzureiſen gedächte. Weiſe der durch Linde in das Geheimniß eingeweiht war wußte ſeſ Sache ſo geſchickt einzurichten, daß der Seiler keinen 51 ſchöpfte. Nach den Angaben dieſes alten M Hecht am Nachmittag abzureiſen. Linde war dieſe Nachricht, da er andernfalls, wenn Hecht ſch hätte abreiſen wollen, noch vorher das Gerich . 2 1 8 5 8 — 1 1 4 5 — 2 1 0 9 e 2 — 2 1 2 . 8 — 2 und Bewegung der geiſtige und oft der ſittliche Standpunkt eines Menſchen? Können wir nicht in ſehr vielen Fällen aus körperlicher Eigenthümlichkeit einen Rückſchluß auf die geiſtigen ziehen? Was drückt ſich, um ein Beiſpiel anzu⸗ führen, im ſchlottrigen, nachläſſigen Gang aus? Was anders als der Mangel an Energie, der Hang zur Be⸗ quemlichkeit, Nachläſſigkeit! So läßt umgekehrt der ruhige, ſichere Schritt auf Klarheit und Entſchloſſenheit ſchließen. Was will ich mit dieſen Beiſpielen beweiſen? Nichts anders als die innige Wechſelbeziehung zwiſchen Körper und Geiſt, aus der wir die Nothwendigkeit ableiten, daß die körperliche Pflege ſo noth thut wie die geiſtige und daß deshalb die Turnerei ein wahrer Segen für die Menſchheit iſt. Wenn nun aber wirklich dem Turnen ein ſo hoher Werth beigemeſſen werden muß, wenn es dazu beſtimmt iſt, eine markige, ſehnige, wehrhafte Jugend heranzubilden, ja wie kommt es dann, daß die Turnvereine bei der Bevölkerung nicht immer das Anſehen genießen, das ihnen gebührt. Verehrte Feſtgenoſſen! Ich habe hiermit einen wunden, einen ſehr wunden Punkt berührt. Ja, es iſt wahr, es iſt leider wahr, die Turnvereine werden noch von einem großen Theil der Bevölkerung über die Achſeln angeſehen. Woher das kommen mag? Ich will darauf eine offene Antwort geben, eine Antwort, die vielleicht einzelne unangenehm be⸗ rühren mag, die aber den Vorzug hat, daß ſie der Wahr⸗ heit am nächſten kommt. Dieſe Antwort lautet: Wir Turner ſind in den meiſten Fällen ſelbſt daran ſchuld. Nehmen wir doch häufig in unſere Vereine Elemente auf, die den herrlichen Turnerwahlſpruch„Friſch, fromm, fröhlich, frei!“ wohl auf ihrem Gürtel haben, auf Plakaten und Fahnen leſen, die aber nie verſuchen, ihn ins Herz zu ſenken und darnach zu handeln. Ja friſch wollen ſolche Elemente ſchon ſein, fröhlich ſind ſie auch, manchmal etwas mehr fröhlich, auch frei wollen ſie ſein, aber die vierte Eigenſchaft„fromm“, die im turneriſchen Sinne ſo viel heißt wie ſittenrein, dieſe vierte Eigenſchaft exiſtiert für manchen nur gedruckt auf dem Papier und geſtickt auf Gürtel und Fahne. Meine lieben Turner! Ich will hier nicht mißver⸗ ſtanden ſein, ich ſpreche dieſes Urtheil nicht über die deutſche Turnerſchaft, denn dieſe ſteht in meiner Meinung viel zu erhaben da, ſondern über eine kleine Minorität, unter der aber leider die Majorität leiden muß. Unſer unvergeßlicher Turnvater Jahn pflanzte, wie Ihnen bekannt ſein dürfte, ſeinen Jüngern folgenden ſinn⸗ reichen Wahlſpruch ein: Tüchtig und tugendſam, kühn und keuſch, ringfertig und rein, wehrhaft und wahrhaft. Ja, meine lieben Turner, wenn wir allen denjenigen Elementen, die nach dieſem Wahlſpruch nicht handeln, den Abſchied geben würden, wenn wir verabschiedeten alle diejenigen, die wohl tüchtig, aber nicht tugendſam, die wohl kühn, aber nicht keuſch in den Sitten, die wohl ringfertig, aber nicht rein im Handeln, die wohl wehrhaft, aber nicht wahrhaft ſind, dann würde es um das Anſehen ſo vieler Turnvereine bald beſſer ſtehen. Vergeſſen wir doch niemals, was der deutſche Turnplatz ſein muß: Er muß ſein eine Stätte, wo die deutſche Kraft aufgerichtet wird, aber auch eine Stätte, wo deutſche Art und deutſche Sitte, wo deutſche Wahrheit und Geradheit aufgerichtet werden. Laſſen Sie mich nach dieſen allgemeinen und gut ge⸗ meinten Betrachtungen in ganz kurzen Zügen der heutigen Feier gedenken und die Geſchichte des feſtgebenden Vereines ſtreifen! Der Turnverein Viernheim, gegründet im Jahre 1893, ſchloß ſich urſprünglich dem Badiſch⸗pfälziſchen Gau⸗ verbande an und zählt ſeit 1896 zu den Gründern des Bergſtraß⸗Weſchnitzthal Turngaues. Wie die meiſten jungen Vereine, ſo hatte auch er viel gegen Anfechtungen und Mißgunſt mit abwechſelndem Glück zu kämpfen. Aber es hat ſich bei ihm die alte Parole bewahrheitet: Durch Kampf zum Sieg! Heute ſteht der Verein mit ſeinen 150 Mit⸗ gliedern unerſchütterlich da und bildet einen ſtarken Aſt an der deutſchen Turnereiche. Wenn aber auch der Verein durch die Eintracht ſeiner Mitglieder ſo ſchnell emporblühte, ſo fehlte doch immer noch das ſichtbare Zeichen der Einigkeit und Kameradſchaftlichkeit. Von dieſer feierlichen Stunde ab beſitzen wir dieſes Wahr⸗ und Mahnzeichen makelloſen Wandels, wahrer Mannhaftig⸗ teit und unerſchütterlicher Treue zu Kaiſer und Reich. — Und nun meine lieben Turnbrüder, noch einige Worte an Euch: Ihr ſeht in der Mitte Eurer herrlichen Fahne das wohlgelungene Bildniß des Turnvaters Jahn, eines Mannes, der makellos war in Handel und Wandel. Wollt ihr wahre Jünger dieſes Mannes ſein, der von dem Panier auf Euch herabſchaut, dann handelt nach deſſen Wahlſpruch, den ich allen Feſtgenoſſen ans Herz gelegt habe. Dann ſeid tüchtig und tugendſam, kühn und keuſch, ringfertig und rein, wehrhaft und wahrhaft. Schwöret dies im Angeſichte des neuen Paniers! Und was wollen wir, hochverehrte Feſtgenoſſen, vor dem Bildniſſe des Vaters Jahn geloben? Wir wollen ge⸗ loben, die höchſte Aufgabe der deutſ hen Turnvereine nie aus dem Auge zu verlieren, die darin beſteht, ſtets einzuſtehen für die Ehre, die Größe, die Macht und den Ruhm unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes. Geben wir dieſem Ge⸗ löbniß dadurch Ausdruck, daß wir begeiſtert rufen:„Gut Heil“ unſerm geliebten deutſchen Vaterlande! Nah und Fern. * Viernheim, 30. Juli. Der„Mannh. G.⸗A.“ bringt folgende auch hier Intereſſe findende Notiz, welche wir zur Warnung nachſtehend wiedergeben: Ein Gauner⸗ ſtreich, welcher ſich zum Theil in Käferthal und Viernheim abſpielte, wird allgemein beſprochen. Kommt da am Donnerſtag Nachmittag ein gut gekleideter, in den zwanziger Jahren ſtehender Mann in eine Wirthſchaft im Stadttheil Käferthal und nachdem er ſich mit den übrigen Gäſten in ein Geſpräch eingelaſſen, ſtellte er an den Landwirth F. W. die Frage, ob er ihm nicht zwei bei dem Landwirth M. M. gekaufte Schweine nach Mannheim führen wolle. Als der Angerufene nach der Höhe des Fuhrlohnes ſich erkundigte, bot erſterer ſechs Mark und ſetzte gleichzeitig hinzu, daß er der Sohn des Storchenwirthes W. in Mannheim ſei und ſein Vater bezahle ihm den Lohn. Der ſonſt ſo vorſichtige Landwirth wollte ſich ein ſolches Profitchen nicht entgehen laſſen und ſagte zu. Das Gefährt war bald darnach zur Abfahrt be⸗ reit. Auf einmal fiel es dem Fremden ein, daß er auch in Viernheim einige Schweine gekauft und noch welche in Ausſicht habe und bot W. zehn Mark, wenn er dieſe zuerſt hole, womit dieſer einverſtanden war. Kurz vor der Ab⸗ fahrt bemerkte der Fremde, W. möge ſich auch mit Geld verſehen, falls ihm das ſeinige nicht ausreichen ſollte. Nun ging's nach Viernheim, wo im„Storchen“ eingeſtellt wurde. Nachdem dort der Magen befriedigt worden war, bat der bekannte Unbekannte W., er möge ihm einige Mark geben, er bekomme dieſelben mit dem Fuhrlohn wieder. W. kam der Aufforderung ſofort nach. Warum ſollte er dem Sohn des Storchenwirths von Mannheim nicht mit einigen Mark aushelfen? W. wußte nicht, daß der junge Mann kurz zu⸗ vor von der Wirthin unter den gleichen Vorſpiegelungen 10 Mark geborgt hatte. Der angebliche Storchenwirthsſohn entfernte ſich mit dem Bemerken, W. ſolle hier warten bis er mit den gekauften Schweinen komme und begab ſich in die Wirthſchaft von Hrn. H., welch letzterer zugleich Fahr⸗ radhändler iſt. Hier gab er jedenfalls wieder denſelben Namen an wie in Käferthal und pumpte auch den Wirth um Geld an, was ihm aber nicht gelang; die Wirthin ſchenkte ihm mehr Zutrauen und gab ihm 15 M. Von demſelben Wirthe kaufte er ſich ein Rad für 170 M., da letzterer das Rad ohne Geld nicht abgab, machte der Käufer den Vor⸗ ſchlag, H. ſolle mit ihm nach Mannheim fahren und das Geld bei ſeinem Vater in Empfang nehmen. H. willigte ein und nun ging's mit der Nebenbahn Mannheim zu. Als der Zug bei den Brauereien anhielt, entfernte ſich der Schwindler mit bem Vorgeben, er müſſe in der Badiſchen Brauerei 500 M. Biergeld bezahlen und H. ſolle mit dem Rad in den „Storchen“ gehen und dort auf ihm warten, er komme mit dem nächſten Zug nach. Der Viernheimer Fahrrad- händler wartete lange, aber umſonſt und mußte ſchließlich in ſpäter Nacht heimradeln. Auch unſer guter Käferthäler Landwirth wartete lange in Viernheim bis es ihm klar wurde, daß er einem Schwindler in die Hände gefallen ſei und ſo wurde auch ſeine Freude üder das„gute Geſchäftchen“ zu— Waſſer. Mannheim, 27. Juli. Selbſtmordverſuch beging vorgeſtern Nacht aus Liebeskummer ein Schloſſergeſelle von 3 e N hier vor bem Hauſe Bellenſtraße Nr. 4 hier, indem er ſich mittelſt eines Revolvers einen Schuß in die linke Bruſtſeite beibrachte. Nach Anlegung eines Nothverbandes wurde er in das Allg. Krankenhaus überführt. — Der Großh. Kreisamtmann Hugo Scriba, zuletzt in Heppenheim a. B., welcher in die peinliche Duell⸗ affaire mit dem Korkenfabrikanten Allewyn in Bensheim a. B. verwickelt war, iſt nunmehr mit Wirkung vom 24. Juli aus dem Staatsdienſte entlaſſen. — Ueber die Schnakenplage unter der ſeit Jahren beſonders die Bewohner der Rheinniederungen zu leiden haben, klagt man neuerdings auch auf den Höhen des Schwarzwalds. In dieſem Sommer tauchten die uner⸗ wünſchten Gäſte in ſolcher Menge in Bonndorf auf, daß ſie zur wirklichen Plage werden. Man darf ſich kaum erklären, woher die Plaggeiſter eigentlich kommen. Bonndorf liegt ſehr hoch und frei, hat immer erfriſchenden Wind, es iſt kein Gewäſſer, See oder Tümpel, auch kein Sumpf oder moraſtiges Land in der Nähe und doch giebt es von Jahr zu Jahr mehr Schnaken. Manche Leute behaupten, die Schnaken würden durch die Italiener eingeſchleppt. Seitdem die Söhne des Südens ſo maſſenhaft im Lande ſich einfinden, habe man auf dem höchſten Schwarzwald Schnaken. Was ſagen die Männer der Wiſſenſchaft zu dieſer ſcharfſinnigen Erklärung? — Schutz vor Tollwuth. Die Hunde ſind im heißen Sommer beſonders der Tollwuth ausgeſetzt. Um ſie nach Möglichkeit davor zu ſchützen, iſt es nöthig, daß ſie mehrmals am Tage friſches Waſſer erhalten, namentlich brauchen das Zug⸗ und Kettenhunde, die ſich ſelbſt nicht helfen können, ſondern ganz auf die Menſchen angewieſen ſind. Bei Ketten⸗ hunden aber wird das öftere Verabreichen von friſchem Waſſer häufig verſäumt. Bei ihnen iſt auch Reinhaltung der Hütte ſehr nöthig. Frankenthal, 27. Juli. Die Ehefrau Blette geb. Kappes in Mörſch wurde beim Weizenabmachen vom Blitze erſchlagen. Seligenſtadt, 27. Juli. In der„Steinheimer Straße“ wüthete vorgeſtern Abend um 9 Uhr ein bedeutendes Schadenfeuer, welches die Anweſen der Schmiedemeiſter Jakob Wurzel und Kaufmann Fritz Menzer total vernichtete. Das thatkräftige Einſchreiten der Feuerwehr, unterſtützt von der Mithilfe der Bevölkerung, verhinderte die Weiterverbreitung des verheerenden Elementes in dem enggebauten Stadttheile; gleichwohl erlitten die anſtoßenden Häuſer der Herren Bäcker⸗ meiſter Pieroth einer⸗ und Rohſtoffverwalker Rudolf Neubauer anderſeits ſtarke Beſchädigungen. g Alzey, 27. Juli. Ein„feines“ Tröpfchen. Vor einigen Tagen liefen bei der hieſigen Polizeibehörde Be⸗ ſchwerden ein, daß von einem hieſigen Weinproduzenten und Verkäufer ein„Wein“ verabreicht würde, deſſen Beſtandtyeil nicht denjenigen, die das alte Weingeſetz noch erlaubt, entſprechen. In Folge deſſen wurde durch die Schutzmannſchaft eine Keller⸗ probe entnommen, um dieſelbe zur Unterſuchung an das chemiſche Unterſuchungsamt zu ſenden. Dieſe Unterſuchung fiel für den Produzenten ungünſtig aus; die Analyſe ergab, wie der„Rh.⸗ u. N.⸗Z.“ mitgetheilt wird, daß das Produkt ein langgeſtreckter Treſterwein ſei. Nunmehr hat geſtern das hieſige Großh. Amtsgericht weitere Proben aus dem betreffenden d r entnommen und ſämmtliche Fäſſer unter Siegel gelegt. Landau, 27. Juli. Am 17. war der Hilfshoboiſt Karl Heinrich Förſter der 1. Kompagnie des 18. Infanterie⸗ Regiments zu einem Monat 10 Tagen Gefängniß und Ver⸗ ſetzung in die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes wegen Be⸗ truges und Unterſchlagung verurtheilt worden. Geſtern hat nun Förſter, wie der„L. A.“ erfährt, nachdem er den Schrank eines anderen Muſikers erbrochen und aus ihm einen Civil⸗ anzug entwendet hatte, das Weite geſucht. Die Mittel zur Flucht hat er ſich durch einen erneuten Betrug verſchafft. Offenburg, 27. Juli. Ein Gepäckſchaffner, der in Baſel ſtationirt iſt, trank in der Hitze im Dienſt auf hieſiger Station raſch ein Glas Bier, worauf er ſich unwohl fühlte. Mit dem nächſten Schnellzuge in ſeine Heimath ver⸗ bracht, ſtarb derſelbe nach kurzer Zeit. Freiburg, 27. Juli. Ein Metzgermeiſter gerieth mit ſeinem Lehrling in Wortſtreit. Der Lehrling griff zum — er ſich, wird ſich der Richter auf meine Denunzlation hin nicht der Perſon des Hecht verſichern. Das Nächſte, was er that, mußte ſein: einen der geſtohlenen Einhundert⸗Markſcheine aufzutreiben, wonach dann Hechts Ver⸗ haftung vor ſich gehen konnte. Um zehn Uhr war Linde mit ſeinen Arbeiten im Dienſt⸗ zimmer fertig; dann verließ er dieſes und ging die Triftſtraße hinauf. Am Ende derſelben wohnte der„taube Seiler“. Er betrat deſſen Haus und traf hier gleich mit dem alten Manne zuſammen. Dieſer war mit dem Aufräumen eines Zimmers be⸗ ſccäftigt. Offenbar war es dasjenige Hechts, wie die gepackten Koffer in der Mitte deutlich erkennen ließen. Einen Augenblick beſah ſich Linde den Alten, der von ſeiner Gegenwart keine Ahnung zu haben ſchien. Er war ja taub und drehte ihm über⸗ dies den Rücken zu. „Scheint hier eine nette Höhle zu ſein!“ dachte Linde. Der Alte wiſchte ſich ſoeben den Schweiß mit ſeinem fettigen Rock⸗Aermel aus dem Geſicht. Linde tritt näher und berührt ſeinen Arm. Der Seiler dreht ſich um und grinſt den Ange⸗ kommenen erſtaunt an. Dieſer ruft ihn an, allein vergebens. Der Angerufene bedeutet ihm, daß er nüher an ſein Ohr treten müſſe, um verſtändlich zu werden. Nachdem Linde nach dem Bewohner des Zimmers gefragt hat, antwortet der Alte ihm ziemlich mürriſch: „Iſt ausgegangen.... kommt vor zwölf Uhr nicht urück!“ g Linde fragte den alten verdrießlichen Kauz, ob Hecht ihm vielleicht geſtern einen Einhundert⸗Markſchein für Miethe in Zahlung gegeben habe. „Ne, Herr, der hat ſolch ſchöne Ppierchen nicht... bin froh, daß ich meine paar Thaler für Miethe mit knapper Noth erhalten habe.“ „El, das iſt fatal!“ ſagte Linde, während er einige Male im Zimmer auf und abging. g „Kriegen Sie denn noch was von Hecht?“ fragt der Seiler mit einer gewiſſen Schadenfreude im Geſicht. „Ja, Mann, eine ſehr hohe Summe Geldes.“ „Hahaha, na, lieber Herr, da können Sie es man eben ſo gut ait ſchwarzer Kreide in den Schornſtein ſchreiben, von dem kriegen Sie nichts.“ „Was nun thun?“ fragte ſich Linde, als er das Haus verließ.„Halt mein Glücksſtern iſt noch nicht erloſchen.“ Vor der Hausthür tritt ihm ein kleines hübſches Mädchen mit einem eleganten Handoffer entgegen. „Mein Kind, wer hat denn den ſchönen Koffer beſtellt?“ „Herr Hecht, der in dieſem Hauſe wohnen ſoll. Biſt Du vielleicht Herr Hecht?“ „Ja, mein Kind, der bin ich. Gieb nur her! So! Hier haſt Du etwas, dafür kauf Dir'was Schönes. Sag' mal, wie heißt Du denn?“ „Elſa Polter! Meine Mama und mein Papa wohnen in der Puterſtraße, ich habe hier auch einen Brief für Dich.“ 50„Ich danke, Elschen, und nun lauf nur wieder zu Deinen ern.“ Linde ging mit dem Koffer in der Hand wieder in das Zimmer Hechts zurück und übergab ihn dem Seiler mit dem Bemerken, daß denſelben ein Kind ſoeben für ſeinen Miethsmann abgegeben habe; er möchte ihn nur zu den anderen Sachen ſetzen. Dann las er die quittierte Rechnung für Hecht, merkte ſich den Namen des Sattlers und hierauf verließ er das Haus und eilte zu dem Sattler. „Sie find Herr Sattler Polter?“ begann er, nachdem er in den Laden des Handwerkers eingetreten war. „Zu dienen! Womit kann ich aufwarten, Herr Linde?“ „Ah! Sie kennen mich ſchon! Das iſt mir lieb.“ „Ich habe die Ehre,“ antwortet der freundliche Mann. „Ich muß Sie um eine Gefälligkeit bitten. Haben Sie ſoeben einem jungen Manne Namens Hecht einen Handkoffer verkauft?“ „Nein, Herr Linde, heute Morgen nicht, ſondern geſtern Abend ſchon.“ „Noch beſſer! Wollen Sie nun die Freundlichkeit haben, und mir ſagen, mit welcher Münze der Koffer bezahlt wurde? Es liegt mir ſehr daran, dies von Ihnen zu erfahren.“ (Fortſetzung folgt.) Groß und Klein. Die Kleinen koſtet's Blut und Thränen, Wenn ſich die Großen nicht vertragen; Doch wenn die Großen ſich verſöhnen, Geht's ihnen vollends an den Kragen. Eine Exiſtenz. Es waren einmal zwei Chemiker Von ganz verſchied'nem Streben; Doch hatte durch des Einen Thun Der And're auch zu leben. Der Eine fälſchte Bier und Wein Und Mehl und Wurſt und Speiſen; Der And're hatte dann zu thun, Die Faäͤlſchung nachzuweiſen. Für Geiſt und Herz. Meine Stund iſt noch nicht gekommen! Herz, das ſoll die Antwort ſein, Wenn du ängſtlich und beklommen Fragſt nach Rettung aus der Pein, Halte nur ein wenig an, Wohlgeharrt iſt wohlgethan. Des Kindes erſter Lehrmeiſter iſt das Beiſpiel. d. — Jeder iſt entweder ſeines Glückes Schmied, oder der Ambos, auf welchem ſein Unglück geſchmiedet wird. * 11. 5 — Viele verbringen ihre Zeit auf das Morgen wartend, andere wieder dem Geſt ern nachblickend. a * — Die meiſten reichen Leute bilden ſich ein, daß ſie Beſitzer des Geldes ſind, während ſie in Wirklichkeit nur die Sklaven desſelben ſind. ** Von allem das Beſt Iſt ein Herz heiter und feſt, Ein geſunder Leib, Ein liebes Weib Und ein kleines Eigen, Wer das hat, mag ſich freuen und ſchweigen. Merz dritte vothe llärte gut, 0 wenn denn welter tat leber 1801 haben wesen 1588 on zu itte 12 6 Selbf wordt wöhte —— ü — Azad Auigſt 7 . da ſungn fiud in Un de f f b ahn N bun, hatten. u Bier er Hüte let geh u Nltze anhelnet eulenbes le Jalob le. Das Do der belung che; U Bite, Neubnuer n. Vor öde Be: nen und ſundtheil ſprechen. 12 Kelle an das kuchung ſe agb, Prodult lern das tiffenden t Segel thobolft fanterle⸗ ind Ver⸗ en Be⸗ tern hat Schrank en Gil itte zur chaft. fuer, ber aut uf unpohl uh vet. t fereth uf un — — ober der 5 1941 laß ſe ur die 2— — Meſſer und brachte lt.„Frbg. Ztg.“ ſeinem Meiſter zwei Stiche bei. Der Thäter wurde verhaftet. Kaſſel, 27. Juli Der Aufſichtsrath Otto iſt auf Grund belaſtender Dokumente im Gebäude der Treber⸗Ge⸗ ſellſchaft verhaftet worden. Der Konkurs der Geſellſchaft ſteht jetzt außer Zweifel. Köln, 27. Juli. Die Kölner Firma Fritz Dietz u. Co., deren Kommandtitär Terlinden war, hat geſtern Konkurs angemeldet. Eſſen, 27. Juli. In Oberhauſen verlautet, Gerhard Terlinden ſei in Paris verhaftet. In der traurigen Ange⸗ legenheit des Gerhard Terlinden wird eine bezeichnende Thatſache mitgetheilt. Es hing in ſeinem Privatbureau ein Emaille⸗Schild mit der Aufſchrift: „Ehrlich im Handel, Chriſtlich im Wandel!“ Es iſt dies das Privatbureau, in dem der ſtellvertr. Stadt⸗ verordneten⸗Vorſteher die zahlloſen Betrügereien ſich ausgedacht hat, mit denen er eine Legion von Banken, Kaufleuten und Induſtriellen zu täuſchen verſtand. Das Terlind'ſche Schild erinnert lebhaft an die Privatkapelle im Garten des Komm. ⸗ Raths Sanden. Berlin, 27. Juli. Nach dem„Lokalanzeiger“ wurde der im Prozeß Sternberg vielgenannte„Kapitän Wilſon“ in der Perſon des Große Frankfurter Straße wohnenden Agenten Kühne ermittelt und verhaftet. — Der ſchwache Champagner. Von dem Mißgeſchick eines alkoholgegneriſchen Arztes berichtet man der „Aerztlichen Rundſchau“ aus dem bayeriſchen Walde folgendes Stücklein:„Ein älterer Arzt war wenig davon erfreut, daß er an ſchönen Sonn⸗ und Feiertagen mit unheimlicher Sicher⸗ heit des Nachts aus dem Bette geholt wurde, wenn ſich die raufluſtigen Bauern ihre Schädel gegenſeitig zerſchlagen hatten. Da Belehrung nichts vermochte, empfahl der Arzt den Bauern den alkoholfreien Apfelwein mit der Bemerkung, daß dieſer der reine Champagner und ein höchſt nobles Getränk ſel, welches nur in feinen ſtädtiſchen Kreiſen conſumirt werde. Vierzehn Tage lang ging die Sache ganz gut. Aber in der dritten Woche gab es eine Rauferei, weit ſchlimmer als alle vorhergehenden. Auf die verwunderte Frage des Arztes er⸗ klärten die Bauern, der neue Chamgagner ſchmecke ja ganz gut, aber er gebe dann erſt die nöthige Kraft und Stimmung, wenn man ein paar Gläſer Schnapps hineinſchütte, was ſie denn auch fleißig gethan hätten. Nun muß der gute Doctor weiter flicken. — Eine ſchaudererregende Selbſtmord⸗ ſtatiſtik veröffentlicht der„Medicinal Record“. Dieſe Ueberſicht umfaßt drei Jahrzehnte, ſie reicht vom Jahre 1861 bis zum Jahre 1888. Die wenigſten Selbſtmorde haben die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika aufzu⸗ weiſen. In Sachſen ſind in dem Zeitraum von 1885 bis 1888 nicht weniger als 333 Selbſtmorde verzeichnet worden; an zweiter Stelle folgt das kleine Dänemark mit 259, an dritter Frankreich von 129 auf 212 und in Preußen von 127 auf 204. In Belgien und Schweden ſind über 100 Selbſtmorde auf je eine Million der Bevölkerung gezählt worden; hier hat ſich die Zahl der Selbſtmordcandidaten während dreier Jahrzehnte verdreifacht. In Großbritannien hat ſich die Zahl der Selbſtmörder ebenfalls erhöht; von 66 iſt ſie auf 78 pro Million angewachſen. In Norwegen dagegen ſind die Selbſtmorde von 82 auf 66 herabgeſunken, höchſt wahrſcheinlich eine Folge der energiſchen Maßnahmen, die gegen den Alkoholgenuß ergriffen worden ſind. Die niedrigſte Ziffer weiſen, wie geſagt, die Vereinigten Staaten von Nordamerika auf; hier entfallen nur() 28 Selbſtmorde auf eine Million Einwohner. — Das Polytechniſche Inſtitut zu Fried⸗ berg(Heſſen) b. Frankfurt a. M. eröffnet am 1. October akademiſche Kurſe für Maſchinen⸗ und Elektro⸗Ingeniere ſowie auch für Bau⸗Ingeniere etc. Das Programm dieſer höheren Fachſchule, welches zwiſchen den ſogenannten Technikums und den techniſchen Hochſchulen rangirt, giebt über die Ziele des Unterrichts nähere Auskunft. Als Aufnahmebedingung wird die Berechtigung zum Einj.⸗Militärdienſt oder eine ähnliche allgemeine Vorbildung, ſowie entſprechende Praxis in dem gewählten Specialfach gefordert. Für die mit der Anſtalt verbundene teſchniſche Mittelſchule ſind die Aufnahme⸗ bedingungen entſprechend leichter. Das Intereſſe, welches man in faſt allen Kreiſen, namentlich auch in der Induſtrie diefem Inſtitut zuwendet, hat die ſofortige Einrichtung von 2 weiteren Uebungsſälen nothwendig gemacht. Litterariſches. — Der Herrlichkeit der Natur können ſich nur die Menſchen erfreuen, bei denen nicht durch Leiden des Körpers und des Geiſtes die Empfindung für das Schöne und Edle verloren gegangen iſt. Wie vermag ſich der Menſch durch das Leben ordentlich durchzubringen, wenn die Körper⸗ kraft durch Krankheit lahmgelegt iſt? Wie hoch die Ge⸗ ſundheit zu ſchätzen iſt, erkennt man erſt ſo recht in der Krankheit, wenn die Wohlthat des körperlichen und geiſtigen Wohlbefindens geſchwunden iſt. Um den Geſundheitsgefahren auszuweichen, muß man aber erſtens dieſelbe kennen lernen und zweitens ſich mit den Mitteln und Wegen bekannt machen, damit man den Geſundheitsfeinden erfolgreich ent⸗ gegentreten kann. Ein ſolches Mittel iſt die im 12. Jahr⸗ gang erſcheinende vielfach preisgekrönte Wochenſchrift für naturgemäße Lebens⸗ und Heilweiſe„Der Hausdoktor“. Dieſes Blatt hat bereits über viele touſende Segen gebracht. Es enthält in jeder Nummer höchſt beachtenswerthe und allgemeinverſtändliche Aufſätze über die Naturheilmethode und über Krankheiten aller Art. Im„Rathgeber“ und „Briefkaſten“ wird den Abonnenten außerdem bereitwilligſt zuverläſſiger Rath in allen Krankheitsfällen und allen die Naturheilkunde betreffenden Fragen ertheilt. Der Abonnements⸗ preis dieſer vorzüglichen Zeitſchriſt beträgt vierteljährlich nur 1 Mk. Probenummern ſind koſtenfrei in allen Buchhandlungen, ſowie auch durch die Geſchäftsſtelle des„Hausdoktor“ zu Berlin SW. erhältlich. Biernheim. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingeuer, Großes Lager von udolf Rücker, Rot⸗ und Weiß ⸗ Weinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. FVreisnotirungsſtelle des Heſſiſchen Landwirthſchaftsraths. Getreide und Raps. Mannheim, 29. Juli 1901. Amtl. Notirung der Börſe(eig. Dep.) Weizen, pfälzer 17.25 Roggen, pfälzer. 14.50 Gerſte, pfälzer 17.00 17.50 Hafer, badiſcher. 15.00— 15.50 Raps, 1 1 1 27.75 Mais 12.25 Heu und Stroh. Notirung vom Heu⸗ und Strohmarkt zu Frankfurt a. M. vom 26. Juli 1901. Hen i 0. altes 9.60, neues 7.00— 8.80 Roggenſtroh(Langſtroh) 0 6.00— 7.40 Vie 5 Amtl. Notirung am Schlachtviehhof zu Frankfurt a. M. vom 22. Juli 1901. Kühe und Färſen(Stiere und Rinder): a. vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen(Stiere und Rinder) höchſten Schlachtwerthes 5 62—64 b. vollfleiſchige ausgemäſtete Kühe höchſten Salah werthes bis zu 7 Jahren 58—60 c. ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut ent⸗ wickelte jüngere Kühe und Färſen(Stiere und Rinder) 5 d. mäßig genährte Kühe und Färſen(Stiere und Rinder) e. gering genährte Kühe und Färſen(Stiere und Rinder) 5 5 g 8 g 42—4 32— 34 30—32 Kälber: a. feinſte Maſt⸗(Vollm. Maſt) und 05 A. Saugkälber 77—79 b. mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 68—70 c. geringe Saugkälber. 53—56 d. ältere gering genährte Kälber(Freſfer) 00—00 Schweine: a. vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½ Jahren 1 5 5 5 65—00 b. fleiſchige 64—00 . gering entwickelte, ſowie Sauen und Eber 57—58 d. ausländiſche Schweine(unt. Angabe der Herkunft) 00—00 Die Preisnotirungs⸗Commiſſion. Thermometer zu haben bei Wilhelm Wingener, Nathhaus⸗Str. Cithener Geld⸗Looſe Stück 3 Mark. Viele hohe Geldgewinne. Gewinne ohne jeglichen Abzug zahlbar. Zweite iehung nüchſten Samstag. CLooſe ſind zu haben in der Expedition dieſes Blattes. b. Tillmann-Matfter Atelier für Photographie und Malerei H ANN HEIM P 7, 19 1210 Heidelbergerstrasse. — Notenpapier Telephon 570. billigſt zu haben in der Papierhandlung Wilh. Bingener. Viernheim. Spielkarten (gute Qualität) zu haben bei W. 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Kreisamt Heppenheim beſtimmt hat, daß keine Bau⸗ vergütungen mehr gewährt werden dürfen, welche nicht recht⸗ zeitig zur Anmeldung gekommen ſind, und daß die in der Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die etwa daraus hervor⸗ gehenden Nachtheile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Viernheim, den 30. Juli 19000 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. J B den. Kühlwein, Beigeordneter. 869 5 Kirchenkaſſe. Die noch rückſtändigen Gelder können nur noch bis ſpäteſtens zum 15. August d. Js. ohne weitere Koſten bezahlt werden. Viernheim, 30. Juli 1901. Heckmann, Kirchenrechner. Nächsten Samstag beginnt die Haupt-Ziehung der Cöthener Geld-Lotterie. Nur Baar-Geld-Gewinne 70000 Mark — Als Haupttreffer:— Zmal 10 000 Mark= 30000 Mark. Zusammen 5520 Geldgewinne. Loose à 3 Mk., Porto und Liste 20 Pfennig durch L. F. Ohnacker in Darmstadt. 805 872 rr Mittheilung. Der geehrten Einwohnerſchaft zur gefl. 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