0 pg Erich. r ken e meine Erſchei nt zweimal wöchentlich Mittwochs und gamstag s (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezug spreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. jernheinet Amtsblatt L der Großh. Würgermeiſterei Viernheim. 9 ll Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die zgeſpaltene Zeile. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. 5— 5 Ar. 61. Samstag, den 3. Auguſt 1901. — 17. Jahrgang. England und Trans vaal. London, 1. Aug. Die Gerüchte über Kitcheners Ab⸗ gang aus Südafrika behaupten ſich hartnäckig. Nach neueren Angaben, die in parlamentariſchen Kreiſen gemacht worden, würde er gleich nach Milners Rückkehr einen kurzen Urlaub nach Europa erhalten. Nach einer anderen Lesart würde Buller ihn demnächſt ablöſen. London, 1. Aug. Eine Depeſche des Lord Kitchener aus Prätoria vom 29. Juli beſagt: Seit dem Bericht von den verſchiedenen Truppenkörpern vom 22. Juli wurden 49 Buren theils getödtet, theils verwundet; 303 wurden gefangen genommen, 205 Wagen, 2700 Pferde und Vor⸗ räthe wurden erbeutet. General Hamilton überraſchte Pot⸗ gieters Lager in der Nähe von Wolmarans und erbeutete alle dort befindlichen Wagen; 21 Buren wurden getödtet. General Bruce Hamilton berichtet, daß er Myburghs Kom⸗ mando in der Nähe von Daſſir Fort überraſchte und 24 Buren gefangen nahm, darunter Myburgh ſelbſt, der ge⸗ fährlich verwundet wurde. London, 1. Aug. Die Verluſtliſte der Engländer in Südafrika verzeichnet für geſtern 15 Gefallene, 15 Ver⸗ wundete, 2 Vermißte, 2 Fahnenflüchtige, 5 an Krankheit Verſtorbene. London, 1. Aug. In der vorgeſtrigen Sitzung der Entſchädigungscommiſſion verkündete der Vorfitzende die Entſcheidung bezüglich der Angeſtellten der Niederländiſch⸗ Südafrikaniſchen Eiſenbahngeſellſchaft, indem er erklärte, durch die Thatſachen ſei erwleſen, daß die Angeſtellten nicht neutral geblieben ſeien und jeder von ihnen, der Anſpruch auf Entſchädigung erhebe, müſſe nachweiſen, daß er poſitive Schritte gethan habe, ſeine Neutralität zu wahren, ſonſt hätte er auf Entſchädigung keinen Anſpruch. Der Vor⸗ ſitzende theilte ſodann unter Bezugnahme auf öſterreichiſche Entſchädigungsforderungen mit, diejenigen der Staatsange⸗ hörigen Oeſterreichs ſowie eines jeden anderen Landes, die ſich als genügend begründet herausſtellten, würden der eng⸗ lichen Regierung in liberaler Weiſe zur Berückſichtigung empfohlen werden, ſie müßten aber unverzüglich von der Commiſſion feſtgeſtellt werden. Die Ereigniſſe in China. Peking, 1. Aug. Das Edikt des Kaiſers über die Reorganiſirung des Auswärtigen Amtes iſt hier eingetroffen. Dasſelbe befriedigt die Geſandten ſowohl in Bezug auf die Faſſung wie den Inhalt, da es den von ihnen als Friedens⸗ bedingung geſtellten Forderungen bezüglich dieſes Punktes völlig gerecht wird. In der Einleitung wird angekündigt, daß die auswärtigen Angelegenheiten künftig als die wichtigſten Staatsgeſchäfte angeſehen werden ſollen. Auch über die Empfänge und etwaigen Feſte, welche vom Kaiſer für die Geſandten veranſtaltet werden ſollen, iſt Näheres feſtgeſetzt worden. Der deutſche Geſandte iſt beauftragt, gemeinſam mit den Kommiſſionen, welche über die verſchiedenen zur Unterhandlung ſtehenden Gegenſtände zu berathen hätten, ein Protokoll abzufaſſen. Die Maßregeln zur Beſtrafung der Urheber der Unruhen werden allgemein als ungenüg end angeſehen. Die Liſte der Schuldigen, welche urſprünglich 160 Mann betrug, iſt auf 54 herabgeſunken, da es in den meiſten Fällen unmöglich war, den Schuldbeweis zu liefern. Deutſchland. — Mainzer Blättern zufolgeſoll Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Heſſen beabſichtigen, im September in Mainz einen 14tägigen Aufenthalt zu nehmen und zwiſchengeitlich den Manövern der heſſiſchen Diviſion beizuwohnen. Der Beſuch des Kaiſers zur Truppenſchau in Mainz, welcher für den 14. Auguſt vorgeſehen war, ſei wieder fraglich geworden. Darmſtadt, 31. Juli. Baron Latour(unter dieſem Pſeudonym reiſt Fürſt Ferdinand von Bulgarien) traf aus Bayreuth in Begleitung ſeines Adjutanten Oberſt Markero und ſeines Leibarztes Dr. Leverkuhn und zweier Freunde hier zum Beſuch der Künſtler⸗Kolonie ein und bezog im Hotel„Zur Traube“ eine Wohnung von 7 Zimmern. Nach eingenommenem Dejeuner beſuchte er die Ausſtellung, dinirte dann daſelbſt und verweilte längere Zeit in den Ausſtellungsgebäuden. Der Fürſt nahm im Hauptreſtaurant daſelbſt das Frühſtück und fuhr Nachmittags 5.40 über Frankfurt nach Dietz a. d. L. Obwohl es dem Fuͤrſten hier ganz gut gefallen haben ſoll, ſcheint er doch bei ſeinem Hierherkommen nicht befriedigt geweſen zu ſein, denn er hat die ihm zur Verfügung geſtellte Wohnung im Großherzog⸗ lichen Reſidenzſchloß, ſowie die Hofwagen abgelehnt, nach⸗ dem er erfahren, daß der Großherzog Nachmittags zur Trauerfeier nach Coburg abreiſte, ſondern benutzte Privat⸗ wohnung. Darmſtadt, 1. Auguſt.„Die Darmſt. Zeitung“, das hieſige Regierungsorgan, bezeichnet die auch in der „Bad. Preſſe“ wiedergegebenen Ausloſſungen der offiziöſen „Südd. Reichskorr.“ über den neuen deutſchen Zolltarifsent⸗ wurf als ſehr beachtenswerth. Man darf daraus, ſowie aus früheren Auslaſſungen hoher Regierungsvertreter ſchließen, daß auch die heſſiſche Regierung die Anſicht anderer ſüd⸗ deutſchen Regierungen über die Abänderungsfähigkeit nicht nur, ſondern auch über die Veränderungsbedürftigkeit der Tarifſätze des Entwurfs theilt. Berlin, 1. Aug. Der frühere preußiſche Kultus⸗ miniſter Dr. Boſſe iſt geſtern Mittag im Alter von 69 Jahren geſtorben. Ausland. Paris, 1. Aug.„Gaulois“ iſt bezüglich des neuen deutſchen Zolltarifs der Anſicht, daß der deutſche Handel und die deutſche Induſtrie die Koſten des von den Agrariern errungenen Sieges tragen werden. Das Blatt hält die Tariferhöhung im Augenblick einer wirthſchaftlichen Kriſis für inopportun.—„Sieécle“ glaubt, daß die Tariferhöhung dadurch, daß ſie die Lebensmittel viel theurer mache, zahl⸗ reiche Landarbeiter dem Sozialismus in die Arme treibe. Beide Blätter ſehen Schwierigkeiten bei der Erneuerung der Handelsverträge voraus. Paris, 1. Aug. Nach einer Meldung aus Dſchibuti verlautet daſelbſt, daß der Geſundheitszuſtand des Negus Menelik zu großen Beſorgniſſen Anlaß gebe. Petersburg, 1. Auguſt. Die„N. Fr. Preſſe“ meldet, in hieſigen beſtunterrichteten Kreiſen zirkulire eine Aeußerung des Finanzminiſters Witte, nach welcher Rußland jede Er⸗ höhung der Getreidezölle in Deutſchland mit den ſchärfſten Gegenmaßregeln beantworten werde. Bezeichnend für die Stimmung in Petersburg ſei die Thatſache, daß alle maß⸗ gebenden Regierungskreiſe gewillt ſind, Oeſterreich⸗Ungarn große wirthſchaftliche Konzeſſionen einzuräumen, um für den Fall eines Zollkrieges mit Deutſchland neue Verkehrslinien und handelspolitiſche Beziehungen zu eröffnen. New⸗Hork, 31. Juli. Von hier wird gemeldet: Die deutſche Zolltarifvorlage werde augenblicklich vom Kommiſſär der Vereinigten Staaten für Reciprocität, Caſſon, geprüft. Dieſer habe ſich dahin geäußert, der Entwurf laſſe volle Möglichkeit für einen Handelsvertrag für Amerika offen und biete keinen Anlaß zur Retorſion. Nah und Fern. — Einziehung der goldenen Fünfmark⸗ ſtücke. Am 30. September läuft bekanntlich die Friſt ab, bis zu der die kleinen goldenen Fünfmarkſtücke, die im öffentlichen Verkehr nur noch ſelten vorkommen, bei den Reichs⸗ und Landeskaſſen zu ihrem geſetzlichen Werthe in Zahlung genommen oder auch gegen andere Reichsmünze umgetauſcht werden können. Noch im Umlauf befindliche goldene Fünfmarkſtücke ſind daher bis einſchließlich 30. Sep⸗ tember an den betreffenden Kaſſen zur Einlöſung vorzulegen. — Warnung. Sicherem Vernehmen nach wird neuerdings in Deutſchland und auch im Großherzogthum ein in Paris gedrucktes Flugblatt verbreitet, in welchem zur Auswanderung nach Chile aufgefordert wird. Da die Ver⸗ hältniſſe für Einwanderer dort keineswegs günſtig liegen, muß Auswanderungslufligen dringend abgerathen werden, dieſer Aufforderung Folge zu geben. Birken au, 31. Juli. Vorgeſtern abend geriethen in einer hieſ. Wirthſchaft ein hieſiger Fabrikant und ein Weinheimer Fleiſchermeiſter durch Sticheleien in Streitig⸗ keiten, die ſchließlich in Thätlichkeiten ausarteten, welch' letztere jedoch durch das Dazwiſchentreten einiger an⸗ weſenden Gäſte doch noch zu einem leidlichen Abſchluß führten; der Mann mit der„rothen Schürze“ ſoll aber am ſchlechteſten dabei weggekommen ſein. — Wie verlautet, wurden die beiden Reſerveoffiziere Alewyn zu Bensheim und Scriba zu Heppenheim wegen der bekannten Duell⸗Affaire vom Kriegsgericht mit 4 bezw. 6 Monaten Feſtung beſtraft. Von der Bergſtraße, 31. Juli. Großes Auf⸗ ſehen erregt hier das plötzliche Verſchwinden des Kaufmanns A. Lang, der zuletzt in Auerbach ein Waarenkonſumgeſchäft auf den Namen ſeiner Frau betrieb. Lang, der aus dem Badiſchen ſtammt und auch in Darmſtadt kurze Zeit einen Laden innehatte, hat von zahlreichen Perſonen Waaren er⸗ ſchwindelt. Das Gericht hat, der„Ff. Ztg.“ zufolge, geſtern den Konkurs eröffnet. Heidelberg, 1. Auguſt. Ein eigenthümlicher Fall kam in der letzten Sitzung der hieſigen Strafkammer zur Verhandlung. Das Standesamt Wiesloch hatte bei Er⸗ theilung der Ermächtigung zur Schließung einer Ehe über⸗ ſehen, daß der Bräutigam das geſetzliche Alter noch nicht erreicht habe. Die Ehe wurde auf Grund dieſer Er⸗ mächtigung vom Standesbeamten abgeſchloſſen, obgleich dem⸗ ſelben Zweifel bezüglich des Alters entſtanden waren; zu einer näheren Prüfung aber glaubte derſelbe ſich nicht ver⸗ pflichtet. Der verantwortliche Standesbeamte von Wiesloch, Bürgermeiſter Julius Burkhard, wurde deshalb wegen Ver Am Boſtſchalter. Kriminal⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 24. Fortſetzung. „Ich habe einen Einhundert⸗Markſchein erhalten und auf dieſen neunzig Mark in Goldſtücken zurückgegeben.“ „So?... Würden Sie wohl die Güte haben, mir den von Hecht erhaltenen Schein auszußzändigen? Ich nehme an, Sie beſitzen ihn noch.“ „Ja, er befindet ſich noch in meinen Händen,“ antwortete Polter mit einem fragenden Blick auf Linde „Ich habe leider nicht ſoviel Geld bei mir, um den Schein einwechſeln zu können... wenn Sie daher mit einer Quittung von mir vorläuſig zufrieden wären, dann würde ich Ihnen für Ihr Vertrauen ſehr dankbar ſem.“ „Erlauben Sie mir eine Frage, Herr Linde iſt der Schein vielleicht geſtohlen? Meinen Sie, daß er zu denen ge⸗ hört, die vor emtger Zeit auf der Joſt abhanden ge⸗ kommen ſind?“ „Hm! Sie haben es errathen— ich glaube, jetzt werden Sie ihn mir um ſo lieber aushändigen?“ 8 „Ja, recht gern— Ihr verhafteter College, ſowie deſſen demnächſtige Schwiegereltern gehören zu meiner Kundſchaft,— deshalb lege ich den Schein mit Freuden in Ihre Hände. Eine Quſttung brauche ich von Ihnen nicht, das kann ja gelegentlich ausgeglichen werden.— Entſchuldigen Sie mich einen Augenblick, ich bin gleich mit dem Schein zurück.“ „Ein Wort, Herr Polter: Verſchwiegenheit!“ „Verſteht ſich!“ Nach einigen Minuten kam der Handwerker mit dem Schein. Schnell zog Linde ſein Notizbuch hervor und verglich die Nummer der Banknote mit denjenigen ſeines Verzeichniſſes. „Nr. 0432511— Sehen Sie hier, Herr Polter, dies iſt das Nummern⸗Verzeichniß der geſtohlenen Banknoten, die Nummer des Scheines iſt dieſe.—“ 5 1 „Richtig!“ ſagte Polter.„Er gehört zu den geſtohlenen Scheinen.“ „Das ſoll ihr Schaden nicht ſein, Meiſter! Nochmals freundlichen Dank und... Linde legte die Finger auf den Mund. „So, Bürſchchen!“ ſagte Linde vor ſich hin, als er die Straße wieder betrat.„Endlich, endlich hätte man Dich. Wenn nur der Gauner noch vor dem Spruch des Richters in W. zur Haſt gebracht werden könnte, dann wäre meine Freude voll ſtändig. Daß der arme Bäumer verurtheilt werden wird, das iſt ſicher anzunehmen. Mit welchem Raffinement dieſe heil⸗ loſen Schurken zu Werke gegangen ſein müſſen. Der Frank konnte ja, wie ich vom Richter weiß, ſeine Alibi überzeugend nachweiſen, und trotzdem hat er zur Thot Zeit gehabt.“ Er zog die Uhr hervor. „Hm! Halb zwölf! Da will ich doch lieber erſt nach Hauſe gehn und ein Glas Wein trinken und auch etwas zur Stärkung genießen... wer weiß, wie lange der Herr Hecht — kapitaler Name, paßt ganz zu dem räuberhaften Treiben des Menſchen— auf ſich warten laſſen wird.“ Zu Hauſe angekommen, ließ Linde ſeiner Frau nichts merken, ſondern aß und trank anſcheinend recht gemüthlich, während es in ſeinem Innern wogte und tobte vor Begier, den Hecht erſt an ſeinen Floſſen zu haben. Seine Frau frug ihn, ob es denn keine üblen Folge hätte, daß er ſo von der Schwur⸗ gerichts⸗Verhandlung zurückgeblieben ſei,„ſie hätte in der letzten Nacht einen häßlichen Traum gehabt, wonach ihm etwas Schlim⸗ mes paſſiren würde.“ „Etwas ſehr ungenehmes, liebes Weibchen, wird heute noch paſſiren. Du kannſt unbeſorgt ſein. Die Ueberraſchung, die ich Dir ſpäter bereite, wird Dich hoffentlich für die ausge⸗ ſtandene Beſorgniß entſchädigen.“ XX. Um zwölfeinhalb Uhr reffen wir Linde wieder beim „tauben Seiler“. Der erwarte Hecht iſt noch nicht zurückgekehrt, weshalb Linde den Alten bittet, iom zu geſtatten, daß er ſich in des Alten Zimmer ſolange aufhalten dürfe, bis der junge Mann eintreffe. Dann ließ er ſich ab und zu mit dem Sefler in ein Geſpräch ein, das ſich vorzugsweiſe um Hecht dreht. Der Seiler vermuthet in Linde nur einen Gläubiger ſeines Miethsmannes. Viertelſtunde auf Vlertelſtunde vergeht, der Erwartete will immer noch nicht ſich blicken laſſen, was Linde ſehr beunruhigt. Sollte jener Lunte gerochen haben? Das wäre fatal! Endlich, nach ein und einhalbſtündigem Warten geht vorn im Hauſe die Thür, gleich darauf betritt Hecht ſein Zimmer. Jetzt tritt Linde zu dem Alten hin und ſagt ihm leiſe, wie es deſſen Schwerhörigkeit geſtattet, ins Ohr, daß er einen Thaler bekäme, wenn er einen Zettel nach der Wohnung des Pollzeidieners brächte. Der Seiler ſtutzt und ſcheint den eigent⸗ lichen Zweck Lindes jetzt zu errathen; dieſer merkt des Alten zögern, deshalb raunt er ihm ſchnell zu, daß er, ſobald er von dem Polizeiamte zurückkäme, noch einen Thaler erhielte. Dann drückte er dem Seiler, ohne deſſen Antwort abzuwarten, das Verſprochene mit dem Zettel in die Hand und bedeutet ihm, möglichſt geräuſchlos zur Hinterthür hinauszugehen. Die klingende Belohnung bringt den Alten ſchnell auf die Beine; mit einer urkomiſchen Grimaſſe, die Linde unwillkürlich zum Lachen vetzt, verſchwindet nun der Seiler im Garten hinter dem Hauſe. Das Heranziehen eines Sicherheitsbeamten hätte Linde am Morgen ſelbſt ſchon veranlaſſen können, allein er hatte Be⸗ denken dagegen. Wte leicht hätte Hecht Wind bekommen können durch das Eintreffen eines Polizeimannes in ſeiner Wohnung. Hecht konnte ja auch andere Helfershelfer in der Nähe ſeiner Wohnung haben, die ihn vor dem Betreten derſelhen warnten. Auch wollte er der Polizei ſelbſt nicht dieſen kleinen Triumph gönnen; ſie ſollte erſt dann einſchreiten, wenn er den Verbrecher geſtellt hatte, wie ein Jäger ſagen würde. Dann ſagte er ſich aber auch, daß die fünſtauſend Mark, welche Droop deponirt hatte, geſpart werden könnten. Men ſieht hieraus, daß Linde auch die materſelle Seite bei ſeinem Unternehmen nicht ignorirte. Gleich nachdem der Seiler gegangen, verließ Linde deſſen Zimmer, froh, endlich aus dieſer Höhle des alten Junggeſellen aufbrechen zu können. Im nächſten Augenblick klopfte er an der Thür d andern Zimmers, welches jenem gegenüberlag und in dem Freund Hecht ſich aufhalten mußte. Auf deſſen„Herein!“ öffnete Linde ſchnell die Thür, und trat ein. Hecht erſchrak heftig dei dem Anblick des Poſtbeamten. „Ste ſind Herr Hecht?“ begann Linde. „Jawohl! Was wünſchen Sie?“ „Ich möchte mich gern ait Ihnen über einen Gegenſtand unterhalten, der uns beide intereſfirt. Wie ich höre, haben Sie die Abſicht, nach Amerſka auszuwandern. Ich kann dies nur ganz natürlich finden. Nicht jeder findet es hier in unſerm Vaterlande gerade gemüthlich... nicht wahr 7“ 8333 6 W gehens des Perſonenſtandsgeſetz zu 5 Mark Geldſtrafe ver⸗ urtheilt, wobei das Gericht gleichzeitig feſiſtellte, daß auch ſeitens des Standesbeamten unvorſichtig verfahren wurde. ö Heidelberg, 31. Juli. Ein Dienſtmädchen, welches in der vergangenen Nacht gegen halb 2 Uhr nach Hauſe kam, verſuchte, da es ſeine Wohnung verſchloſſen fand, durch Herablaſſen an einem Waſchſeile vom Oberfenſter des 4. Stockes aus, in dieſelbe zugelangen. Das Seil riß jedoch und das Mädchen ſtörzte in den Hof. Es hat ſchwere Verletzungen erlitten und wurde in das akademiſche Kranken⸗ haus verbracht. Darmſtadt, 1. Auguſt. Allgemeines Aufſehen er⸗ regt das plötzliche Verſchwinden eines ſchon eine ganze Reihe von Jahren dahier angeſtellten verheiratheten Schutzmannes H., eines ganz ſoliden, brauchbaren und beliebten Beamten. Derſelbe hatte ſich in der vorigen Woche 5 Tage Urlaub geben laſſen, nach deren Ablauf er nicht erſchienen war. Inzwiſchen ſtellte es ſich heraus, daß H., der ca. 35 Jahre alt iſt, zwei Kinder beſitzt, mit der Frau eines Kaufmanns auf Reiſen gegangen iſt. Er hat plötzlich ſein Haus verkauft und hat die Anzahlung von 2000 Mark mitgenommen. Fulda, 1. Aug. Die Landgräfin von Heſſen, Prinzeſſin Anna von Preußen, die einzige noch lebende Tochter des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, iſt am Samstag zum katholiſchen Glauben übergetreten. Mußbach b. Neuſtadt(Pfalz), 31. Juli. Geſtern Abend gegen 9 Uhr brach hier in der Scheune des Manufaktur⸗ waarenhändlers Emil Stein Feuer aus, das ſich mit großer Schnelligkeit auf die umliegenden Gebäude vertheilte. Es brannten im ganzen 10 Wohnhäuſer, eine Scheune ſowie die Synagoge ab. 4 Feuerwehrleute ſind verunglückt. Mainz, 1. Auguſt. Das Tagesgeſpräch in unſerer Stadt bildet noch immer die vor einigen Tagen in einem kleinen Orte in der Nähe von Limburg erfolgte Verhaftung der Frau des Oberleutnants Richter. Seit dem Duell, welches Herr Oberleutnant Richter vom 88. Infanterie⸗ Negiment mit Herrn Leutnant Vogt vom 13. Huſaren⸗Regiment beſtanden hatte, deſſen Urſache bekanntlich Frau Richter ge⸗ weſen, lebte die Letztere getrennt von ihrem Manne und wohnte theils in Wiesbaden, theils in anderen benachbarten Städten und Orten bei Bekannten. Ueber die Urſache der Verhaftung bezw. über die Verhaftung ſelbſt war in erſter Zeit nichts in Erfahrung zu bringen; alle Diejenigen, die darüber hätten Mittheilung machen können, verhielten ſich auf Befragen völlig ablehnend, und es konnte nur ein höherer Befehl die Urfache dieſes abſoluten Stillſchweigens ſein. Da aber vor einiger Zeit ſchon eine Reihe von Zeugenvernehmungen ſtattgefunden hatten, ſo ſickerte doch nach und nach die Ur⸗ ſache der Verhaftung durch und wir erfahren nun darüber Folgendes: Frau Oberleutnant Richter befand ſich vor einiger Zeit zum Beſuche bei der Frau eines Hauptmannes, als die Herrſchaften auseinandergingen, fehlte plötzlich der Brillantring der Dame, der einen beträchtlichen Werth hatte. Der Ring konnte nur entwendet worden ſein und der erſte der den Verdacht des Diebſtahls dieſes Ringes auf Frau Oberleutnant Richter lenkte, war eine Bedienſtete der Frau Hauptmann und auf indirektem Wege erhielt auch dadurch Frau Richter Kenntniß von dem auf ſie gelenkten Verdacht. Bei der Frau Hauptmann traf alsdann per Poſt von einem unbekannten Abſender ein Schächtelchen ein, das einen werth⸗ vollen Brillantring enthielt, der aber das Eigenthum der Be⸗ ſtohlenen nicht geweſen iſt. Man glaubte durchaus nicht, daß ſich Frau Richter des fraglichen Diebſtahls ſchuldig ge⸗ macht hätte, da aber nunmehr bei der Frau Hauptmann ein ihr nicht gehöriger werthvoller Ring mit der Poſt eingelaufen war, ſo wurde der zuſtändigen Behörde Mittheilung von dieſer Zuſendung und dem ganzen Sachverhalte gemacht. Die Unterſuchung ergab nun thatſächlich, daß der der Frau Haupt⸗ mann zugeſandte Brillantring vor einiger Zeit einer hieſigen Kleidermacherin geſtohlen worden war, welche dieſen Ring der Generoſität einer höheren Beziehung verdanken ſoll. Da aber die Kleidermacherin Frau Oberleutnant Richter eben⸗ falls zu ihren Kunden zählte, ſo fiel der Verdacht auch dieſen Ring jetzt geſtohlen zu haben, gleichfalls auf Frau Richter, umſomehr, als die Kleidermacherin, ähnlich wie die Frau des Hauptmannes, den bei dieſen geſtohlenen Brillantring mit der Poſt durch einen Unbekannten zugeſchickt erhalten hätte. Nun beſtand kein Zweifel mehr darüber, wer der Dieb der beiden Brillantringe war; Frau Nichter, die ſich entdeckt glaubte, wollte die geſtohlenen Ringe ihren Eigen⸗ thümern wieder zuſtellen, bei dem Abſenden derſelben ver⸗ wechſelte ſte aber die Ringe, und dieſe Verwechſelung wurde ihr zum Verhängniß. Durch ihre Handlungsweiſe hat bas exzentriſche Weib zwei Familien unglücklich gemacht, und zwar Familien, die ſeither eine hochachtbare Stellung ein⸗ nahmen. Mainz, 29. Juli. Durch das beſtätigte Urtheil des hieſigen Kriegsgerichtes iſt Leutnant Vogt vom Huſaren⸗ regiment Nr. 13 auch zur Entferung aus dem Offizierſtande verurtheilt worden. Die erkannte zweijährige Gefängnißſtrafe hat er daher auch nicht auf der Feſtung Magdeburg, ſondern in einem Zivilgefängniß abzuleiſten. Zur Vollſtreckung der Strafe wird er demnächſt dem hieſigen bürgerlichen Gerichte uüͤberwieſen werden. Lands hauſen(A. Eppingen), 31. Juli. Ein ſchrecklicher Unglücksfall, dem aus eigenem Verſchulden ein Knabe zum Opfer fiel, hat ſich hier ereignet. Der 15jähr. Alfred Wolf machte ſich trotz der Warnungen ſeiner Eltern mit einer Patrone zu ſchaffen. Nachdem er raſch zu Mittag gegeſſen, legte der unvorſichtige Knabe die Patrone ſchließlich auf einen Hackklotz und ſchlug mit einem Hammer darauf. Bei dieſer gewaltſam herbeigeführten Exploſion der Patrone ging die Ladung dem Knaben unglücklicherweiſe ins Herz, ſo daß er ſofort getödtet wurde. Die Eltern ſind um ſo be⸗ dauernswerther, als ihnen vor etwa einem Vierteljahr eine 25 Jahre alte Tochter unerwartet ſchnell geſtorben iſt. Pforzheim, 1. Auguſt. Anarchiſt Kumicz, der ſeiner Zeit das Attentat auf den Bankier Heilbronner in Stuttgart verübte, wegen deſſen er zu lebenslänglichem Zucht⸗ haus verurtheilt wurde, iſt, nachdem er 16 Jahre Zuchhaus verbüßte und ſich in dieſer Zeit 800 Mk. erſpart hat, ent⸗ laſſen worden. Kumicz iſt ein ſehr talentvoller Kunſtſchreiner und will als ſolcher ſich in Wien niederlaſſen. Kumicz wurde ſ. Z., wie der„Pforzh. Beob.“ berichtet, auf dem Pforzheimer Bahnhof am Tage des Attentats, Abends 9 Uhr bei Ankunft des Stuttgarter Zugs feſtgenommen. Bruchſal, 31. Juli. Das 7jährige Söhnchen des Poſtſchaffners Habitzreuther wurde von einem Fuhrwerke überfahren, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Wangen, 31. Juli. Vorgeſtern Nachmittag wurde lt.„Schw. B.“ unter ungeheurer Betheiligung aus Nah und Fern der durch Mörderhand aus dem Leben geſchiedene Oberaufſeher Dettelbach am hieſigen Amtsgerichtsgefängniß zur Erde beſtattet. Die gerichtliche Sektion des zu Tode gemarterten Gefängnißwärters, der ein Opfer ſeines Berufes wurde, ergab 6 ſchwere Verletzungen, wovon 2 auf dem Hinterkopf, deren jede tödtlich wirken mußte. Der Schädel iſt an zwei Stellen vollſtändig eingeſchlagen und zerſplittert, an einer Stelle wurden 12 Knochenſplitter entfernt. Die Mörder, Ulrich Geiger von Deutenhauſen, Nikolaus Moll, Käſer von Urlau, und Michael Pfiſter von Sotteins(Vorarl⸗ berg) ſind noch nicht ergriffen. Aus dem Bachgau, 31. Juli. Beim Kirchen⸗ Neubau zu Wenigumſtadt ereignete ſich ein erſchütternder Unglücksfall. Aus einer Höhe von etwa 10 Meter ſtürzte auf unerklärliche Weiſe ein 7 Pfund ſchwerer Stein herab und traf den unter einem Aufzuge ſtehenden 18 Jahre alten Maurergeſellen Heinrich Herrſchaft aus Eiſenbach direkt auf den Kopf. Der Unglückliche brach ſofort bewußtlos zuſammen und verſchied nach 5 Stunden, ohne daß das entflohene Be⸗ wußtſein noch einmal zurückgekehrt wäre. Der jäh dahin⸗ geraffte war ein braver und fleißiger Burſche, der ſeine Eltern redlich unterſtützte. Vom Rhein, 31. Juli. Die allgemein geſchäft⸗ liche Kriſis macht ſich in ganz empfindlicher Weiſe auch bemerkbar im Verkehr der großen Perſonendampfer von Köln bis Mainz. Die prächtigen Schiffe find mittelmäßig beſetzt. Die Hoteliers klagen gleichfalls, daß in dieſem Jahre das Geſchäft ſo ſchlecht gehe; ſie hegen die ſchlimmſten Befürchtungen für den nächſten Winter. So ſchlecht wie heuer war die Lage der Hoteliers ſeit vielen Jahren nicht, zumal auch der internationale Verkehr ſehr zu wünſchen übrig läßt. Ein Krieg könnte die Rheinlande in geſchäftlicher Hinſicht kaum empfindlicher treffen, als es die gegenwärtige Geſchäftsflaue thut annmnm ee Coblenz, 1. Auguſt. Nahezu 31 Jahre eine feind⸗ liche Kugel in ſich getragen zu haben, iſt wohl eine Selten⸗ heit. Ein Einwohner namens Paulus, aus der Gegend von Neuß gebürtig, machte als Reſervemann den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg 1870/71 beider 3. Compagnie des Infanterie⸗Rigiments Nr. 69 mit. In der Schlacht von Gravelotte erhielt er einen Schuß in den rechten Oberarm, und die Kugel blieb dort ſtecken. Jetzt, nach Ablauf dieſer langen Zeit, unter⸗ zog ſich der Mann, der bereits 58 Jahre alt iſt, einer Operation im hieſigen Garniſons⸗Lazareth. Die Operation iſt glücklich verlaufen, und das feindliche Geſchoß konnte ent⸗ fernt werden. Der Mann befindet ſich jetzt wohl und munter. Kaſſel, 31. Juli. Nachdem nunmehr auch der Rittergutsbeſitzer Arnold Sumpf⸗Greifswald und Ritterguts⸗ beſitzer Th. Schulze in Dellwig verhaftet worden ſind, be⸗ findet ſich der geſammte Aufſichtsrath der Trebertrocknungs⸗ geſellſchaft in Haft. Straßburg, 381. Juli. Der„Lorian“ verzeichnet das Gerücht, daß die Bewohner der Dörfer Niederweiler⸗ Brutendorf und Hochwald eine Petition an den Kaiſer richten wollen, in welcher um Schutz gegen den Baron von Stietenkron, der bekanntlich jüngſt einen italleniſchen Arbeiter niederſchoß, erſucht werden ſoll. Wie verlautet, ſoll Anfangs Auguſt ein Kriegsgericht zur Erledigung der Affäre Stieten⸗ kron zuſammentreten. — Viſitenkarten ſind eine hübſche Einrichtung. Sie ſparen einem oft viele Worte und läſtige Beſuche. Aber es iſt für manchen ſchwierig, richtig damit umzugehn, namentlich wenn— was nicht gerade ſelten vorkommen ſoll— das Gedächtniß nicht ſonderlich ſtark iſt. Denn bei den ver⸗ ſchiedenſten Angelegenheiten ſind auf dieſen weißen ſteifen Blättchen in den Ecken, die verſchiedenſten Buchſtaben zu vermerken, deren Bedeutung erſt gelernt ſein will, und die, um unliebſamen Verwechſelungen vorzubeugen, richtig ange⸗ wendet werden müſſen. Vielleicht dient— Gereimtes merkt ſich nun einmal leichter— folgendes Verschen zum beſſeren Verſtändniß der geheimnißvollen Zeichen: Viſitenkaͤrten ſind bequem Und oft im Leben angenehm. Wer danken will, ſchreib drauf p. r.— Das heißt zu deutſch: ich danke ſehr. Willſt ferner ſagen du adieu, So ſchreibſt du einfach p. p. c. Bringſt einen Fremden du ins Haus, So drückſt du durch p. p. es aus. Thut dir das Leid des andern weh, Schreibſt auf die Karte du p. c. Der Glückwunſch, was er auch betreff', Er lautet einfach nur p. f. Und in der Kart' ein Eſelsohr Bedeutet: Ich ſprech ſelber vor. Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Arbeitskalender für den Monat Auguſt. A. Obſtgarten: Das Okulieren iſt jetzt die Haupt⸗ arbeit. Zuerſt Kirſchen und Aprikoſen, dann Pflaumen und Birnen zuletzt Pfirſiche und Aepfel. Die Okulierreiſer ſind ſofort, nach dem Schneiden zu entblättern. Das Frühobſt muß noch hart gepflückt werden und durch Lagern an einem dunkelnen Orte ſeine volle Reife erhalten. Nur Pfirſiſche müſſen bis zur vollen Reife am Baume bleiben. Vorſicht beim Pflücken des Obſtes, damit die Blütenaugen für das folgende Jahr nicht zerſtört werden. Oefteres durchdringendes Gießen der Bäume iſt ſehr anzurathen, da der Untergrund recht trocken iſt. Bei den Himbeeren werden die abgetragenen Schößlinge abgeſchnitten, die diesjährigen Ruthen, je 4—6 an jeder Pflanze, angeheftet. B. Gemüſegarten: Abgeerntete Beete werden noch mit Lauch, frühen Sorten Bohnen, Grünkohl, Salat, Endivien, Feldſalat, fruhen Karotten und Rettig beſtellt. Neue Erdbeerbeete werden auf tief gegrabenem und tüchtig gedüngtem Lande angelegt; die alten Beete find fleißig zu entranken. Länger als 3 Jahre dürfen Erdbeeren nicht auf demſelben Lande ſtehen. Geerntet werden Zwiebeln und — „Sie find mir allerdings bekannt, Herr Linde,“ antwortete Hecht mit unſicherer Stimme,„indeß wüßte ich nicht, was Sie zu einer Unterredung mit mir, der ich Ihnen ſo gut wie un⸗ bekannt ſein werde, veranlaßt haben könnte. Sie wollen doch nicht etwa auch auswandern?“ „Das nun gerade nicht, Herr Hecht,“ ſagte Linde mit einer unheimlichen Ruhe in Ton und Geberde.„Ich habe wenigſtens keine Veranlaſſung dazu,“ bemerkte er weiter, die letzten Worte mit Nachdruck betonend. „Nun, ich habe auch keine direkte Vecanlaſſung dazu,“ antwortete Hecht mit gutgeſpielter Empfindlichkeit. „So? Hm! Sie erlauben wohl, daß ich mich ſetze, Herr Hecht?“ Und ohne deſſen Einwilligung hierzu abzuwarten, ſchritt Linde auf einen Stuhl zu, der in der Fenſterecke ſtand, in welcher auch eme alte Uhr mit auffallend ſchweren Gewicht⸗ ſtücken hing. Einen Schritt von ſeinem Sitze hing an einem Nagel der Ueberzieher des Hecht, in der inneren Bruſttaſche deſſelben be⸗ merkte Linde eine Brieftaſche, die er nicht aus den Augen ließ. Der junge Mann, ein kräftiger Geſelle, der etwa zweiund⸗ zwanzig Jahre alt ſein mochte, ſtand in der Thür, die zur Schlafkammer führte. „Ich bedaure ſehr,“ begann Hecht nach einigen Minuten, „mich mit Ihnen nicht lange unterhalten zu können, da ich ſchon mit dem nächſten Zuge, der in einer Stunde fährt, abzu⸗ reiſen gedenke. Ich bitte daher, mit Ihrem Anliegen her⸗ vorzutreten!“ „Hat denn Ihre Abreiſe wirklich ſo große Eile!“ Es war Linde daran gelegen, Hecht ſolange mit Fragen aufzuhalten, bis der Polizeibeamte erſcheinen würde; er fühlte ſich dem ſtämmigen Burſchen allein nicht gewachſen. „Ich ſehe,“ fuhr er fort, ohne die Antwort ſeiner Frage abzuwarten,„Sie haben da ein niedliches Köfferchen.. das ſtammt wohl nicht aus einem hieſigen Geſchäft... unſere Sattler arbeiten ſolch feine Sachen gar nicht ſelbſt.“ „Ich muß Sie jetzt dringend bitten, mich zu verlaſſen,“ ſagte Hecht mit unheimlicher Geberde.„Ich habe keine Zeit zu verlieren und muß hier noch einiges ordnen.“ Dann ſchritt er auf ſeinen Ueberzieher zu. Doch mit ſchnellem Griff zog Linde die Brieftaſche aus demſelben und ſteckte ſie in ſeine eigene Bruſttaſche. „Sie werden jetzt überhaupt nicht mehr nach Amerika ab⸗ reiſen, ſondern erſt einige Jahre im Zuchthaus über Ihre un⸗ ſauberen Thaten nachdenken,“ rief er. Einen Augenblick ſtutzte der Verbrecher und wechſelte die Farbe. Sollte der wohlangelegte Plan noch in der letzten Stunde ſcheitern? Wüthend trat er mit dem Fuße auf. „Herr! Was unterſtehen Sie ſich hier in meiner Wohnung gegen mich? Wollen Sie ſofort wieder die Brieftaſche an den Ort ſtecken, woher Sie dieſelbe nahmen, und dann ſo ſchnell, als Ihnen Ihre Haut lieb iſt, ſich entfernen“ „Beides werde ich bleiben laſſen. In dieſer Taſche be⸗ findet ſich höchſt wahrſcheinlich das Geld, das Sie in Gemein⸗ ſchaft Ihres ſauberen Genoſſen Frank vor ſechs Wochen einem Geldbrief entnahmen. Leugnen Sie nicht. Der Schutzmann kann jeden Augenblick hier eintreten... was Ihnen dann be⸗ vorſteht, das können Sie ſich ſelbſt ſagen. Vorläufig werden Sie das Zimmer nicht verlaſſen.“ a Der Verbrecher ſchäumte vor Wuth, ſeine Augen leuchteten wild wie die eines Raubthieres. Hahaha! Ste find ja wohl von Sinnen, Verehrteſter; es ſcheint Ihnen hier oben— er deutete auf die Stirn— eine eee losgegangen zu ſein,“ brüllte er faſt mit gräßlichem achen. Linde blieb dem Raſenden gegenüber ruhig. „Was Sie von mir denken, das iſt mir höchſt gleichgültig. Wenn ich nur meinen Zweck erreiche, dann können Sie mich meinetwegen auch für verrückt halten. Ste leugnen natürlich auch, daß Sie dieſen Koffer beim Sattler Polter hier kauften, nicht wahr?“ „Herr, Ste werden immer frecher! Was geht ſie das an, wo ich meine Einkäufe mache? Wollen Sie jetzt freiwillig die Brieftaſche wieder herausgeben und dann mein Zimmer räumen, oder ſoll ich von meinem Hausrecht Gebrauch machen“ „Die Antwort hierauf können Sie ſich einfach ſelbſt ſagen. Sie ſollten jetzt nachgerade einſehen, daß Sie mich ohne Gewalt anzuwenden nicht wieder los werden. Hier iſt die Rechnung des Sattlers und hier der Einhundert⸗Markſchein, den Sie dort verausgabten. Die Nummer deſſelben ſtimmt ganz genau mit derjenigen meines Verzeichniſſes überein. Sie ſehen danach, daß meine vor einigen Tagen Ihrem ſauberen Kumpane gelegte Falle, wonach die Nummern jener Scheine nicht notirt ſein ſollten, ihren Zweck erfüllt hat. (FJortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Hab', was du willſt, wär's noch ſo viel, Dein nagend Hungern hat kein Ziel, Hab', was es ſei, es heißt aufs neu: Ach, hätt' ich jenes noch dabei! Und haſt du's auch, So iſt's nur Rauch; Wer nichts begehret, Dem wird's gewähret In Gott allein. r** * Beſſer ein Gericht Kraut mit Liebe, Als Braten und Wein mit Haſſestriebe. ** Laß dich den Teufel bei einem Haar faſſen und du biſt ſein auf ewig. ** . Wohlthätigkeit kennt keinen Unterſchied der Nation. ** Man kann nicht einen Augenblick des Lebens Durch alle Schätze, die es giebt, gewinnen; Drum, läßt man ſolchen Augenblick vergebens Entfliehn, wie iſt ſo thöricht dies Beginnen! e Der Pflicht frei hingegeben, Iſt hoͤchſte Geiſteskraft, Die erſt das rechte Leben Dir ſelbſt und allen ſchafft. „Die Mitwelt urtheilt immer dumm und ſchlecht! Die Nachwelt nur iſt weiſe und gerecht...“ Das ſpricht im Groll ſo Mancher— und vergißt, Daß auch die Mitwelt eine Nachwelt iſt. Ein fehlender Knopf fällt in der Geſellſchaft oft mehr auf als ein fehlender Kopf. „ * e Er hehe erweſlet, Kier ron don Athetter duft Stieten. aun . Mer mentlich O daz hen vr 1 ben I nd dee, N ange A malt beſeren ſtraße dub, gen und er ſind rühobſ einem fische Jorſcht ür das endes grund Agne 4-6 herben Silat, heſtelt. lchlig 50 U c auf n und — u lit falion. niht Gemüſeſämereien. Die beſten Gurken laſſe man zu Samen! liegen; auf den Bohnenbeeten bleiben die längſten Schoten ebenſo zum Reifen hängen. Sobald ſich am Roſenkohl die kleinen Köpfchen zeigen, werden die Spitzen der Pflanzen ausgebrochen. Man vertilge die Kohlweißlinge und zerdrücke deren Eier. i C. Blumengarten. An Roſenwildlingen die okuliert find, werden die Bänder nachgeſehen, Stämme die verſagt haben, können nachokuliert werden. Von Pelargonien, Fuchſien, Roſen ete. macht man jetzt Stücklinge. Alles ab⸗ geblühte wird ſofort wegeräumt, die Blütenſtiele mit den welken Dolden abgeſchnitten. Raſen wird mit verdünnter Jauche gedüngt oder mit Chiliſalpeter(40 Gr. auf den Quadratmeter) überſtreut. Viele Stauden namentlich Früh⸗ jahrsblüher, können jetzt getheilt und verpflanzt werden; weiße Lilien gleich nach dem ſie verblüht ſind. Mannheimer Marktbericht vom 1. Auguſt. Stroh per Ztr. M. 3.00 bis M. 4.00, Heu M. 4.50 bis M. 5.00, Kartoffeln M. 4.50 bis M. 5.00 per Ztr., Bohnen per Pfd. 20 Pf., Blumenkohl per Stück 25 bis 35 Pf., Spinat per Portion 00—00 Pf., Wirſing per Stück 10 Pf., Rothkohl per Stück 00—00 Pf., Weißkohl per Stück 00— 00 Pf., Weißkraut per 100 Stück 0 M., Kohl⸗ rabi 3 Knollen 18 Pf., Kopfſalat per Stück 6—8 Pf., Endivienſalat per Stück 10— 12 Pf., Feldſalat per Portion 00 Pf., Sellerie per Stück 0—00 Pf., Zwiebeln p. Pfund 7—9 Pf., rothe Rüben per Portion 15 Pf., weiße Rüben per Portion 0 Pf., gelbe Rüben per Portion 0 Pf., Car⸗ rotten per Büſchel 5 Pf., Pflück⸗Erbſen per Portion 15—18 Pf., Meerrettig per Stange 15—20 Pf., Gurken per Stück 20— 80 Pf., zum Einmachen per 100 Stück 00— 000 Pf., Aepfel per Pfd. 00— 00 Pf., Birnen per Pfd. 15—20 Pf., Pflaumen per Pfd. 00 Pf., Zwetſchen per Pfd. 00 Pf., Kirſchen per Pfd. 00—00 Pf., Trauben per Pfd. 00—00 Pf., Pfirſiche per Pfd. 30—35 Pf., Aprikoſen per Pfd. 00 Pf., Nüſſe per 25 Stück 00—00 Pf., Haſelnüſſe per Pfd. 50 Pf., Eier p. 5 Stück 35 Pf., Butter p. Pfd. 1.20—1.30 M., Handkäſe per 10 Stück 40 Pf., Breſem per Pfd. 50—60 Pf., Hecht per Pfd. 1,30 Mk., Barſch per Pfd. 70—80 Pf., Weißfiſche per Pfd. 40 Pf., Laberdan per Pfd. 50 Pf., Stockfiſche per Pfd. 30 Pf., Haſe per Stück 0.00—0.00 M., Reh per Pfd. 0.00— 0.00 M., Hahn(ig.) p. Stück 1.50 bis 2 M, Huhn(jung) per Stück 1,50—2 M., Feldhuhn per Stück 0.00—0.00 M., Ente per Stück 2.00—5.00 M., Tauben per Paar 1.30 M., Gans lebend per Stück 0—0 M., geſchlachtet per Pfd. 00—00 Pfg., Aal 1.20—00 Pf. Redaktion., Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. udolf Nücker, r b Wei Weinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. Rheinisches echnikum Bingen für Maschinenbau und Electrotechnik. EEE Programme kostenfrei. Oeffentlicher Dank dem Herrn Franz Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen, Jc.⸗Oeſt., k. u. k. Hoflieferant, Erfin⸗ der des autirheumatiſchen und antiarthri⸗ tiſchen Blutreinigungsthees. Blutreinigend für Gicht und Rheumatismus. Wenn ich hier in die Oeffentlichkeit trete, ſo iſt es deßhalb, weil ich es zuerſt als Pflicht anſehe, dem Herrn Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen, i. k. Hoflieferant, meinen innigſten Dank auszuſpre⸗ chen für die Dienſte, die mir deſſen Blutreinigungsthee in meinem ſchmerzlichen rheumatiſchen Leiden leiſtete, und ſodann, um auch andere, die dieſem gräßlichen Uebel anheimfallen, auf dieſen treff⸗ lichen Thee aufmerkſam zu machen. Ich bin nicht im Stande, die marternden Schmerzen, die ich durch drei volle Jahre bei jeder Witterungsände⸗ rung in meinen Gliedern litt, zu ſchildern, und von denen mich weder Heilmittel, noch der Ge⸗ brauch der Schwefelbäder in Baden bei Wien be⸗ freien konnten. Schlaflos wälzte ich mich Nächte durch im Bette herum, mein Appetit ſchmälerte ſich zuſehends, mein Ausſehen trübte ſich und meine ganze Körperkraft nahm ab. Nach vier Wochen langem Gebrauch oben genannten Thees wurde ich von meinem Sch merzen nicht nur ganz befreit und bin es jetzt noch, nachdem ich ſchon ſeit ſechs Wochen keinen Thee mehr trinke, auch mein körperlicher Zuſtand hat ſich gebeſſert. Ich bin feſt überzeugt, daß Jeder, der in ähnlichen Leiden ſeine Zuflucht zu dieſem Thee nehmen, auch den Erfinder deſſen, Herrn Franz Wilhelm, ſo wie ich, ſegnen wird. In vorzüglicher Hochachtung Gräfin Butſchin⸗Streit feld, Oberſtlieutenants⸗Gattin. Beſtandtheile: Innere Nußrinde 56, Wallnußſchale 56, Ulmenrinde 75, Franz. Orangen⸗ blätter 50, Eryngiiblätter 35, Scabioſenblätter 56, Lemusblätter 75, Bimmſtein 1.50, rothes Sandel⸗ holz 75, Bardannawurzel 44, Cavuxwurzel 3.50, Radie Caryophyll. 3.50, Chinarinde 3.50, Eryngiiwurzel 57, Fenchelwurzel(Samen) 75, Graswurzel 75, Lapathewurzel 67, Süßholz⸗ wurzel 75, Saſſaparillwurzel 35, Fenchel, röm. 3.50 weiß. Senf 3.50, Nachtſchattenſtengel 75. 1 5 eckt nur in versiegelten grünen Facketen à 30 U. 50 Pfq; Tötet sicher alle Insecten sammt Brut f(besonders auc i Stallungen) Gegen Fliegen, Flöhe, Schnaken, Russen u. s. w.) ist die Wirkung des Dalma geradezu überraschend und wird von keinem anderen Mittel erreicht. 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Kräuter⸗ wein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank- machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Nen⸗ bildung geſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗ Weines werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte ja nicht ſo ſäumen, ſein Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mittelne vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopfſchmerzen, Aufſtoſßen, god⸗ brennen, Blähungen, Uebelkeit mit Erbrechen, die bei chroniſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo beftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. 3 u. deren unangenehme olgen Stußlverſtopfung agen aan geit. ſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blut⸗ anſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem Gämorr⸗- hoidalleiden) werden durch Kräuter⸗Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede lnverdau⸗ lichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärme, Pageres, bleiches Ausf ehen, Blut- mangel, Eutkräftung za eee ae 5 5 dauung, mangelhafter 5 Blutbildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter nervöſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſiechen oft ſolche Kranken langſam dahin. ar Kräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Lobenskraft einen friſchen Impuls. Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Ver⸗ dauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, be⸗ ſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. 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Obwohl die Abfuhrzeit für das ſämmtliche pro Kalender⸗ jahr 1901 aus hieſigem Domanial-Walde abgegebene Receß⸗ holz abgelaufen iſt, befindet ſich noch immer ein Theil frag— lichen Holzes im Walde. Die Empfänger des Holzes werden hiermit darauf aufmerkſam gemacht, daß mit 15. Auguſt I. J. die Aufnahme des Holzes Zweckes forſtgerichtlicher Anzeige erfolgt. Viernheim, den 2. Auguſt 1901. 875 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. B. d. Kühlwein, Beigeordneter. Bekanntmachung. Alle diejenigen Ortsbürger, welche Anſprüche an Bau⸗ und Reparaturholz reſp. Vergütung dafür pro 1901 zu erheben gedenken, wollen ihre Anmeldungen davon vom 1. bis 15. Auguſt auf der Großh. Bürgermelſterei dahier machen und bei den vorkommenden Neubauten auch zugleich die Pläne über dieſe Bauten überreichen. Ebenſo ſind auch alle diejenigen Bauten etc. nochmals zur Vergütung anzumelden, von welchem im Laufe des Jahres Anzeige gemacht wurde, für welche aber, weil nicht zur rich— tigen Zeit angemeldet, eine Vergütung bis jetzt nicht gewährt werden konnte. Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Großh. Kreisamt Heppenheim beſtimmt hat, daß keine Bau⸗ vergütungen mehr gewährt werden dürfen, welche nicht recht⸗ zeitig zur Anmeldung gekommen ſind, und daß die in der Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die etwa daraus hervor⸗ gehenden Nachtheile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Viernheim, den 30. Juli 1901. Großherzogliche Bürgermeiſterel Viernheim. 869 B. 5 V. Kühlwein, Beigeordneter. Danksagung. Für die uns bewieſene herzliche Theilnahme an dem uns betroffenen herben Verluſte unſeres lieben unvergeßlichen Gatten, Vaters, Bruders und Schwagers Adam Hoock 1. ferner für die Kranz- und Blumenſpenden und die zahlreiche Betheiligung auf dem Wege zur letzten Ruheſtätte ſagen wir hierdurch unſeren innigſten Dank. Beſonderen Dank dem Krieger-Verein für die dem theueren Dahingeſchiedenen erwieſenen letzten Ehrenbezeugungen. 876 Viernheim, den 2. Auguſt 1901. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Johs. Bischoff, Photograph Weinheim Bahnhofstr. neben d. Kaiserl. Post Fachmänniſche 7 1 gute Bedienung Höchſte Garantie für Mäßige Preiſe. 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