enifter. Erſcheint zweimal wöchentlich itt woch s und Kamstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ——————ͤ——— jernhei Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. zeinet Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Z3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ur. 62. Mittwoch, den 7. Auguſt 1901. 17. Jahrgang. England und Trans vaal. Brüſſel, 3. Ang. Aus dem Haag wird gemeldet: Krüger, der bis Mitte Auguſt in Scheveningen verbleibt, erhielt vortreffliche Nachrichten aus Südafrika. Das Kom⸗ mando Fouche beherrſcht vollſtändig die Gegend um Barkley Eaſt, während Kruitzinger Molteno okkupirt. Daß der Anſchluß der Kapholländer zunimmt, folgt aus den Hin⸗ richtungen angeſehener Kapholländer. Die Zahl der 1 Kapholländer wird auf mindeſtens 10,000 an⸗ geben. London, 3. Aug. Lord Kitchener meldet aus Prätoria vom 28.: Einer Offizierspatrouille wurde von 200 Buren 15 Meilen von der Eiſenbahn am Doorn⸗River im Oranje⸗ freiſtaat der Weg abgeſchnitten. Nachdem ſie ſich längere Zeit in einem kleinen Gebäude vertheidigt hatten, ergaben ſich die Engländer, als die Munition erſchöpft war. 3 Yeo⸗ manty wurden verwundet. Nach der Uebergabe ließen die Buren die eingeborenen Schützen die Hände hoch halten und ſchoſſen ſie nieder. Ein verwundeter Yeomanry wurde ebenfalls erſchoſſen. Die übrigen wurden frei gelaſſen. Als Grund für die Erſchießung des Peomanty gaben die Buren an, ſie hätten ihn für einen Mann aus der Kapkolonie gehalten. Es ſoll eine Unterſuchung eingeleitet und die Eidesleiſtung der bei dem Morde zugegen geweſenen Mann⸗ ſchaften verlangt werden. General French berichtet, er erhielt von dem Buren⸗ kommandanten Kritzinger einen Brief, worin dieſer die Ab⸗ ſicht ausſpricht, alle in ſeine Hände fallenden, in britiſchen Dienſten befindlichen Eingeborenen zu erſchießen, ob be⸗ waffnet oder unbewaffnet. Es ſeien in letzter Zeit überhaupt viele Fälle vorgekommen, daß Eingeborene aus der Kap⸗ kolonie erſchoſſen worden ſeien. Brüſſel, 3. Aug. Einer hier eingetroffenen Depeſche aus Lourenzo Marques zufolge befindet ſich Präſident Steijn in vollſter Sicherheit im Lager Dewets. Die Transvaal⸗Geſandtſchaft beſitzt nunmehr Beweiſe, daß der angebliche Briefwechſel zwiſchen Steijn und Reitz entweder von Kitchener vollſtändig erfunden oder falſch wiedergegeben worden iſt, um die Buren zu entmuthigen. Das Manöver ſchlug vollſtändig fehl. London, 3. Aug.„Daily Mail“ meldet aus Kap⸗ ſtadt: Die Buren verfügen in der Kapkolnie über 7000 bis 8000 Mann, meistens Afrikander. London, 3. Aug. Der Kriegsminiſter hat vor dem „Daily Mail“ völlig kapitulirt; der berüchtigte Korreſpondent Wallace telegraphirt wieder und das Verbot, das Blatt mit offiziellen Nachrichten zu verſehen, iſt zurückgezogen worden. Lord Kitcheners letzte Depeſchen haben einen Sturm der Entrüſtung entfeſſelt. Die ganze Preſſe verlangt, man ſolle alle Buren, die den Gefangenen keinen Pardon geben, für vogelfrei erklären. Amſterdam, 3. Aug. 3000 Buren unter General Beyer beabſichtigen die Ueberſchreitung in portugieſiſches Gebiet, um dort Lebensmittel zu holen. London, 3. Aug. Aus Kradon wird gemeldet, daß die Buren ſich noch in der Nähe der Stadt befinden. Eine engliſche Patrouille wurde durch die Buren zum Rückzuge gezwungen und von den nachfolgenden Buren mit Haubitzen beſchoſſen. Die Vertheidigung der Stadt ſei ungemein ſtark. Deutſchland. Wilhelmshaven, 3. Aug. Der Kaiſer wird hier ein⸗ getroffenen Nachrichten zu Folge an den bevorſtehenden Feſt⸗ lichkeiten in Emden, Cuxhaven, Hamburg und Wilheims⸗ haven wegen ſchlechten Nachrichten aus Friedrichshof nicht theilnehmen. Er wird vorausſichtlich, nach den bisher beſtehenden Dispoſitionen durch den Kronprinzen vertreten ſein. Cronberg, 5. Aug. Das Befinden der Kaiſerin Friedrich hat, wie der„Berl. Lokalanz.“ von hier meldet, im Laufe des geſtrigen Abends noch eine gewiſſe Ver⸗ ſchlimmerung erfahren. Der Kräftezuſtand iſt gering, die Nahrungsaufnahme hat ſich nicht gehoben. Die Kaiſerin liegt ſehr apathiſch auf ihrem Lager und nimmt nur geringen Antheil an ihrer Umgebung. Eine Meldung der„Frankf. Ztg.“ ſchildert den Zu⸗ ſtand der Kaiſerin gleichfalls als ſehr bedenklich. Ihr Aus⸗ ſehen iſt ſchlecht. Die Kräfte nehmen raſch ab. Die Kataſtrophe kann jederzeit eintreten, wenn nicht unerwartet ſich ein Umſchlag ereignet. Proveſſor Renvers wird einſt⸗ weilen auf Schloß Friedrichshof verweilen. 0 Cronberg, 5. Aug. Die ſchnelle Entwicklung, welch die Ereigniſſe auf Schloß Friedrichshof ſeit Samstag ge⸗ nommen, kam, ſo wird der„Frankf. Ztg.“ berichtet, der Bevölkerung gerade in Cronberg ſelbſt vollkommen überraſchend. Wenn man auch wußte, daß die Kaiſerin Friedrich ſeit einem Monat etwa ihre Spazierfahrten hatte aufgeben müſſen, ſo glaubte man doch an die von Schloß Friedrichs hof noch bis in die letzten Tage hinein ausgegebenen verhältnißmäßig günſtigen Nachrichten und hoffte ſicher, daß es der Kaiſerin ver⸗ gönnt ſein werde, am 18. Oktober die Einweihung des Kaiſer Friedrich⸗Denkmals in Cronberg noch zu erleben. Homburg v. d. H., 5. Aug. Heute Mittag wurde hierſelbſt ſchon der Tod der Kaiſerin Friedrich gemeldet. Die Nachricht beſtätigt ſich indes nicht. Um 2 Uhr wurde ſowohl auf dem kaiſerlichen Schloſſe, als auch auf der Kaſerne die ſchon halbmaſt gehißte Fahne wieder hochgezogen. Ebenſo entfernte die Dienerſchaft die ſchon den Trauerflor trug, denſelben. Berlin, 3. Aug. Die Po ſener„Neueſten Nachrichten“ wollen aus beſter Quelle erfahren, doß die württembergiſche Regierung der Veröffentlichung des Zolltarifs im„Beobachter“ nicht ſo ganz fern geſtanden habe. Die württembergiſche und die bayriſche Regierung würden im Bundesrath gegen die Erhöhung der Kornzölle ſtimmen, auch Bayern werde nur für ganz geringe Erhöhung zu haben ſein. Köln, 3. Aug. Zur Stellungnahme des Centrums gegenüber dem Zolltarif ſchreibt die„Köln. Volksztg.“, das Centrum werde für die Erhöhung der landwirthſchaftlichen Zölle eintreten, die kaum unter den jetzt vorgeſchlagenen Sätzen bleiben können. Das Centrum werde ſich nicht gerade an dieſe Sätze binden, vielleicht würden ſie noch geändert oder gar erhöht. Straßburg, 3. Aug. Wie der„Elſäſſer“ von gut⸗ unterrichteter Seite erfährt, ſoll der Rücktritt des Statt⸗ halters Fürſten Hohenlohe⸗ Langenburg beſchloſſene Sache ſein. Fürſt Hohenlohe werde von ſeinem Stammſchloß Langenburg, woſelbſt er ſeinen Urlaub verbringt, nicht mehr als Statthalter nach Straßburg zurückkehren. Graf Walder⸗ ſee ſei zu ſeinem Nachfolger auserſehen. Duisburg, 2. Aug. Reichstagserſatzwahl Duisburg⸗ Mühlheim⸗Ruhrort. Bei der heutigen Stichwahl erhielt Beumer(natl.) 33,534, Rintelen(Ctr.) 27,728 Stimmen. Ungiltig waren 1905 Stimmen. Ausland. Algier, 3. Aug. In dem großen Pulvermagazin „Prinz Eugen“ fand man die Spuren eine Anſchlags, der darauf abzielte, das mehrere tauſend Kilogramm Pulver enthaltende Magazin in die Luft zu ſprengen. Eine er⸗ loſchene Kerze ſtand mitten in einem Pulverhaufen, der eigens für den verbrecheriſchen Zweck auf dem Erdboden aufgeſchichtet war. Wahrſcheinlich hatte ein Windſtoß die Kerze vorzeitig zum Erlöſchen gebracht. Von dem Urheber des Anſchlages hat man keine Spur. San Sebaſtian, 3. Aug. Infolge der Denunziation eines Blattes, daß im Gefängniß zu Vich in Catalonien verhaftete Streikende gefoltert worden ſeien, ordnete die Regierung eine Unterſuchung an, welche ergab, daß die Denunziation begründet ſei. Die Arbeiterkreiſe ſind aufs Höchſte erregt. Sie wollen morgen ein Proteſtmeeting ab⸗ halten. Wenn die Schuldigen unbeſtraft bleiben, dürften Unruhen zu erwarten ſein. Nah und Fern. Biernheim, 5. Aug. Am Feſthallen⸗Neubau in Mannheim fiel Donnerstag Nachmittag voriger Woche der Handlanger Georg Schmitt von hier vom Gerüſt des 2. Stockes etwa 7 Meter hoch hinunter und erlitt dadurch einen Rippenbruch. Er mußte deshalb ins allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Viernheim, 5. Aug. Die Beinwaarenfabrik Schuſter u. Heymann hat, wie der„Käferth. Anz.“ berichtet, ſämmtlichen Arbeitern und Arbeiterinnen gekündigt. Die Einſtellung des Betriebs ſoll am 10. d. Mts. erfolgen. — Falſche Zweimarkſtücke ſind in letzter Zeit wieder ziemlich aufgetaucht. Es ſind namentlich zwei Fälſchungen bemerkt worden. Die eine trägt das Bild Kaiſer Wilhelms II., die Jahreszahl 1899 und das Münz⸗ zeichen A. Die Rippen ſind gut gearbeitet, wenn auch etwas ſchmal. Das„m“ in der Aufſchrift iſt nicht gelungen, auch fehlen die Sterne zwiſchen der Aufſchrift„Zwei Mark“ und„Deutſches Reich“. Endlich ſind die Stücke bedeutend leichter als die echten. Die zweite Fälſchung iſt nicht ſo gut; die Stücke mit der Jahreszahl 1883 und dem Bilde Kaiſer Wilhelms I. haben bläuliches Aus ſehen und ſind fettig anzufühlen. Auch die Ränder ſind plump ge⸗ arbeitet. Die Vorausgabung ſcheint mit großer Vorſicht und nur während ſtarken Verkehrs an Ausflugsorten zu geſchehen. — Was bedeutet die Klauſel„Netto Kaſſa“ im Geſchäftsleben? Das Amtsgericht Hannover hatte dieſe Frage an die Handelskammer gerichtet und bei der Beſprechung in einer Kammerſitzung ergab ſich, daß die meiſten Anweſenden die Klauſel ſo verſtanden, daß „Zug um Zug“ zu leiſten ſei. Dagegen konnte ein Mit⸗ glied darauf hinweiſen, daß in der von ihm vertretenen Branche die Bedingung„Netto Kaſſa“ als erföllt gelte, wenn innerhalb 30 Tagen Bezahlung erfolgt. Es wurde Am Voſtſchalter. Kriminal⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 25. Fortſetzung. Der Hieb ſaß. Der Räuber erbleichte. Doch nur einen Augenblick dauerte ſeine Rathloſigkeit, dann blickt er wild wie ein Tiger um ſich. Was mochte wohl jetzt in ſeinem Innern vorgehen? Eine furchtbare Wuth ſprach ans ſeinen Zügen. So nahe am Ziel zu ſein und dann noch im letzten Augenblick abgefaßt zu werden, das muß ja bet Leuten ſeiner Art eine raſende Erbitterung hervorrufen... In der nächſten Minute griff der Burſche in ſeine Bruſttaſche, ein Hahn knackte, dann ſenkte ſich blitzſchnell der Lauf eines kleinen Revolvers nach der Richtung wo Linde ſtand. „Teufel!“ dachte dieſer.„Das wird kritiſch, der Patron hat ſich auf alle Fälle vorgeſehen!“ Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, ſodaß er mit dem Rücken die Gewichtsſtücke der alten Uhr berührte. Nun fiel ihm auch der Traum ſeiner be⸗ ſorgten Gattin ein. Sollte er hier elendiglich durch Mörderhand umkommen? „So, Freundchen!“ ſagte Hecht mit wuthverzerrtem Ant⸗ litz.„Jetzt legen Sie innerhalb einer Minute die Brieftaſche dort auf den Tiſch und drücken ſich dann ſchleunigſt zur Thür hinaus, oder ich ſchieße Ihnen ein Loch in Ihren dürren Körper, damit Ihre ſchlaue Seele da hinausſpazteren kann. Sie ſind ſo liſtig geweſen, mich zu überrumpeln, dann hätte Ihnen Ihr Mutter⸗ witz auch ſagen ſollen, daß man mich nicht ohne Gefahr fängt.“ „Wenn Sie Ihre Seele auch noch mit einem Mord be⸗ laſten wollen, ſo thun Sie es... lebend werden Sie mich i 1 wieder los! Die Brieftaſche werde ich vertheidigen, ſo lange ebe!“ Linde, der trotz ſeines bleichen Angeſichtes doch noch ſeine Ruhe bewahrte, ſchien einen Ausweg gefunden zu haben er legte ſeine pände auf den Rücken zuſammen, als gäbe er ſich dadurch den Anſchein, daß er recht gleichgültig den Dingen, die da kommen fönnten, entgegenſähe. Die Uhr hinter ihm blieb plötzlich ſtehen. a „Das wird ſich finden“, antwortete Hecht auf jene Aeußerung.„Ich zähle jetzt bis zehn... wenn Sie ſich dann, nachdem ich ausgezählt habe, noch hier im Zimmer aufhalten, dann iſt es um Ste geſchehen. Alſo. Eins zwei drei... vier.. fünf... na, iſt es bald gefällig g es Sauſend fliegt ein ſchwerer Gegenſtand— es iſt das Uhr⸗ gewicht— durch die Luft. Im nächſten Augenblick ſtürzt Hecht am Kopf getroffen blutend zu Boden... Ein Schuß kracht... Linde fühlt einen einen ſtechenden Schmerz im Unterarm, er erachtet indeß nicht darauf, ſondern ſtürzt vorwärts auf den Verbrecher los. Ein kurzes Ringen, dann ſchwingt Linde den Revolver, den er dem halb Betäubten entriſſen hat. „Bekenne, Schurke! Haſt Du mit Frank den Werthbrief ſeines Inhaltes beraubt?“ Keine Antwort. „Ich laſſe Dir jetzt eine Minute Zeit... dann ſchieße ich... Biſt Du der Räuber?“ „Ja!“ kommt es heiſer aus Hechts Kehle. In demſelben Augenblick tritt der Pollzeimann ein. „Gut, daß Sie kommen, Herr Wachtmeſſter!“ ruft Linde. „Hier dieſer elende Menſch und der bekannte Frank haben den Geldbrief, wegen deſſen mein armer Freund bis heute hat im Gefängniſſe ſitzen müſſen, beraubt.. ſoeben hat dieſer es hier einge ſtanden, nachdem ihm ein Mordanfall mißglückt war. Ich ſelbſt gehe jetzt zum Unterſuchungsrichter, um ihm das geſtohlene Geld zu übergeben.“ „Es iſt die alte Geſchichte vom Kruge,“ ſagt grimmig der Wachtmeiſter.„Stehen Sie auf!“ herrſcht er den Daliegenden an.„Ich habe Sie ſchon lange im Verdacht gehabt. Jene ver⸗ ſchiedenen Beträge, die Ihnen vor einem Jahr bei der Abholung derſelben von der Poſt abhanden gekommen ſein ſollten, wie Sie vorgaben, und die Ihnen dann von Ihrem Prinzipal nachgeſehen wurden, werden wohl auch da geblieben fein, wo dieſe Banknoten gefunden wurden.“ Hecht erhebt ſich und greift nach ſeiner Stirn. f „Er muß einen harten Schädel haben,“ bemerkte Linde faſt heiter,„ſonſt hätte das ſchwere Uhrgewicht ihm denſelben wohl zerſchmettern müſſen.“ Nachdem dem Verbrecher Handſchellen angelegt find, folgt er mit einem giftigen Blick auf Linde dem Beamten. Linde zieht indeſſen recht mühſam ſeinen Rock aus, um die Wunde zu unterſuchen. „Das wird wohl bald wieder heilen. Gott ſei Dank, daß die alte Uhr hinter mir hing, ſonſt wäre ich jetzt wohl eine Leiche,“ meint er erfreut. Er verband ſich, ſo gut es ging, den Arm, dann begab er ſich zum Unterſuchungsrichter. XXI. „Sie ſind ja zum Aufklären dunkler Geſchichten eben ſo fähig wie mancher eingefleiſchte Geheimpoliziſt, Herr Linde. Tauſend und noch einmal, wie haben Sie es denn angeſtellt, den Burſchen zu fangen?“ rief der Richter, nachdem er Lindes Be⸗ richt angehört. „Mein Geheimniß, Herr Gerichtsrath! Aufklärung kommt ſpäter! Doch zur Sache! Ich möchte nun einmal von dem Kerl, dem Hecht, erfahren, wie er und Frank es angefangen haben, das Stückchen ſo fein auszubecken, daß Niemand ihnen bis heute etwas beweiſen konnte. Hier iſt die Brieſtaſche wollen einmal ſehen, was noch von den geſtohlenen Banknoten darin iſt! Stehe da! Eiutauſend dreihundert Mark! Site ſcheinen deuinach brüderlich getheilt zu haben. Zweihundert Mark hat ſomit Hecht ſchon ausgegeben. Dieſer Einhundert⸗Markſchein ge⸗ hört noch dazu,“ bemerkte Linde weiter, indem er die Banknote, die er von Polter erhalten hat, zu den andern legte. „Der iſt wohl Ihr Talisman geweſen, Herr Linde 7, „Getroffen, Herr Gerichtsrath! Doch nun bitte ich, Hecht zu verhören, mein Arm ſchmerzt mich jetzt doch ein wenig.— Wäre es nicht beſſer, wenn Hecht mich nicht hier ſähe? Der Burſche würde mir den Triumph nicht gönnen, ihm ſeine Sün⸗ den bekennen zu hören, und wird in meiner Gegenwart Alles leugnen oder doch verdrehen, deshalb erlauben Sie mir, daß ich dort hinter den großen Ofenſchirm trete, hinter dem ich völlig unſichtbar für ihn bin.“ „Sie haben Recht!— Doch à propos!— ſehen Sie ſich einmal die Depeſche aus W. vom Schwurgerichts⸗Präſidenten an!“ Linde lieſt dieſelbe und giebt ſie dann dem Richter zurück. „Konnte mir das denken! Nun, die Depeſche, die wir ihm überſenden, wird hoffentlich als Entſchuldigung genügen. Wenn ich ſie nur vor Verkündigung des Urtheils an Ort und Stelle gelangen laſſen könnte! Es würde dadurch meinem Freunde und auch den anderen Herren ein großer Schmerz erſpart' Verurtheilt wurde Bäumer ja ſonſt wohl doch ſicher.“ 0 n 2 1 o ˖‚— a N 2 e n 5 1 14 demnach beſchloſſen, dem Gericht dahin Auskunft zu erthellen, daß ein allgemeiner Handelsbrauch, der bei„Netto Kaſſa“ eine Regulirung innerhalb 30 Tagen zuließe, nicht beſteht, daß vielmehr in den meiſten derartigen Fällen die Gegen⸗ leiſtung ſofort erfolgen müſſe und daß nur in einzelnen Geſchäftszweigen die 30tägige Friſt üblich ſei. — Fallobſt. Von vielen Baumbeſitzern wird gegenwärtig über Madenfraß im Obſt geklagt. Von dem wenigen Kernobſt, das heuer wächſt, iſt die Hälfte ſchon wurmig. Um dieſem Uebel vorzubeugen, iſt den Baum⸗ beſitzern dringend anzurathen, ſowohl in dieſem wie im folgenden Jahre alles Fallobſt von den Bäumen zu ent⸗ fernen. Dort, wo das unreife und nothreife Fallobſt nicht im Haushalte zu Gelee, Geſälz oder zur Eſſigbereitung ver⸗ wendet oder in gekochtem Zuſtande als Viehfutter verwerthet werden kann, vergrabe man es 40 Centimeter tief in die Erde, wodurch die darin enthaltenen Schädlinge vernichtet werden. Lorſch, 3. Aug. Das Schöffengericht verurtheilte den Burſchen Martin Hartmann von Bürſtadt, welcher ein an der Straße ſtehendes Kruzifix durch Losreißen des Chriſtuskörpers beſchädigte und ſich hierbei der gemeinſten Ausdrücke bediente, unter Einrechnung einer vorher erhaltenen Gefängnißſtrafe von 8 Monaten 2 Wochen, zu 2 Jahren Gefängniß. Mannheim, 3. Aug. Die hieſigen Anarchiſten wollen auch wieder einmal ein Lebenszeichen von ſich geben! Sie beabſichtigen nämlich eine öffentliche Verſammlung ab⸗ zuhalten. Bis jetzt iſt es ihnen jedoch, der„N. B. Ldsztg.“ zufolge, nicht gelungen, einen Wirth zu finden, welcher hierzu ſein Lokal hergiebt. — Ein empfehlenswerther Heiraths⸗ vermittler iſt ein Krankenwärter aus Feuerbach, der einen gutgläubigen Bäckerburſchen aus Schlierbach in der Zeit vom Mai bis Mitte Juni allmählig um Darlehen in der Geſammthöhe von 285 Mark anpumpte, wofür er ihn mit ſeiner heirathsluſtigen Schweſter bekannt machen wollte, die ein Vermögen von 32 000 Mk. beſitzen und ſich gerade einen Bäcker gern zum Mann wünſchen ſollte. Als die Bekanntſchaftsvermittlung immer weiter hinausgeſchoben wurde, entſtanden bei unſerm Bäckergehilfen Zweifel; er ſchrieb nach Feuerbach und war durchaus nicht angenehm überraſcht, als er erfuhr, daß ſein Freuns ein Schwindler ſei, der weder eine Schweſter noch Geld habe, und daß er ſomit „Braut“ und Geld verloren hatte. Bensheim, 3. Aug. Ein bedauerlicher Unfall er⸗ eignete ſich auf dem Ritterplatze dahier. Ein ca. 16 Jahre altes Mädchen aus dem benachbarten Zell ging in Begleitung von zwei Bekannten neben einem mit Getreide beladenen Erntewagen her. Der Radler v. W., Schüler einer hieſigen Lehranſtalt, ſuchte eiligſt das Fuhrwerk zu überholen, ſtreifte bei der Schnellfahrt das Mädchen ſo unglücklich, daß es unter die Räder des Wagens fiel und überfahren wurde. Die Bedouernswerthe mußte ſich infolge der erlittenen ſchweren Verletzungen in ärztliche Behandlung begeben. Darmſtadt, 3. Aug. Ein geiſtig nicht völlig normaler älterer Herr aus angeſehener Familie, der zuletzt in einer Nachbargemeinde wohnte und von dort häufig größere Touren unternahm, legte ſich bei einer ſolchen zwiſchen Roß⸗ dorf und Gundernhauſen in einen Graben wo er einſchlief. Durch den wolkenbruchartigen Regen bei dem geſtern Abend ſtattgefundenen Gewitter füllte ſich der Graben ſehr raſch mit Waſſer und der darin liegende Mann fand hierdurch ſeinen Tod. Er war Junggeſelle. Mainz, 3. Aug. Nachdem mehrere Gläubigerver⸗ ſammlungen erfolglos verlaufen ſind, iſt die Maſchinenfabrik von Johann Schmahl zu Mombach⸗Mainz nunmehr in Konkurs gerathen. Frankfurt, 3. Aug. Folgen der Wahrſagerei. In dem benachbarten Griesheim herrſchte geſtern nicht ge⸗ ringe Aufregung, als in der Nähe der Benzinlager der chemiſchen Fabrik beim Löthen eines Benzolbehälters ein kleiner Brand entſtand. Der Brand wurde raſch mittelſt auf⸗ geworfenen Sandes gelöſcht. Die Aufregung war um ſo größer, als die letzten Tage eine alte Kartenſchlägerin aus Wien in Griesheim umhergezogen war und eine neue große Kataſtrophe prophezeit hatte. Schloß und Riegel gebracht Bretten, 3. Aug. Dieſer Tage ſind aus der Er⸗ ziehungsanſtall Flehingen wieder drei Zöglinge entwichen. Der eine davon, welcher ſich auch noch eine Körperverletzung zu Schulden kommen ließ, wurde bereits feſtgenommen und ins hieſige Amtsgefängniß eingeliefert. Die beiden andern begingen geſtern Nacht im Hauſe des Küfermeiſters Karl Meyer hier einen Einbruchdiebſtahl und entwendeten ver⸗ ſchiedene Kleidungsſtücke und Schuhwerk. Einer der Frücht⸗ chen war ſchon früher bei Herrn Meyer Lehrling und war deshalb ſo lokalkundig, daß er, während der andere auf der Lauer ſtand, im Hauſe gemüthlich ſeinen Anſtaltsanzug mit den geſtohlenen Kleidern vertauſchte und die übrigen Kleidungs⸗ 8 ſeinem Komplizen brachte. Man iſt beiden auf der pur. Walldürn, 1. Aug. Von einem ſchrecklichen Un⸗ glücksfalle wurde die Familie des Landwirths Wilh. Hennig hier betroffen. Mit dem Einbringen der Ernte beſchäftigt war man mit zwei aneinander gekoppelten beladenen Wagen auf dem Heimwege. Das jährige Töchterchen, welches auf dem Deichſelarm des hinteren Wagens ſaß, verlor das Gleich⸗ gewicht und gerieth lt.„St.⸗ u. Lbbte.“ unter das vordere Rad, das ihm über den Kopf ging. Der Tod des Kindes trat in Folge der ſchweren Verletzung augenblicklich ein. Ein Knecht, welcher bei dem Kinde ſaß und dasſelbe halten wollte, fiel gleichfalls unter den Wagen, es ging ihm ein Rad über Oberſchenkel und Unterleib; der Knecht mußte ins Spital verbracht werden. Den ſchwer heimgeſuchten Eltern, die auf ſo ſchreckliche Weiſe ihr einziges Kind verloren, wendet ſi h die allgemeinſte Theilnahme zu. Engen, 3. Aug. Ein hieſiger Landwirth legte in ſeinen Gerſtenacker Gift, um die Hühner der Nachbarſchaft unſchädlich zu machen. Als einige Hühner auf ſolche Weiſe vergiftet wurden, ſchlckte die Beſitzerin derſelben ein Mädchen auf den Acker, um nach dem Gift zu ſuchen. Es fand auch Die„Dame“ wurde hinter ein Stückchen Brod, das mit irgend etwas durchdrängt war und brachte es heim. Die Frau legte das Brod offen auf den Tiſch und ging ſelbſt noch nach dem nahen Acker um nach weiterem zu ſuchen. Inzwiſchen fand das 2½ jähr. Kind das vergiftete Brod auf dem Tiſch und aß davon. Als die Mutter heimkam maren bereits heftige Vergiftungs⸗ erſcheinungen bei dem Kinde eingetreten. Zum Glück war raſch ärztliche Hilfe zur Stelle, ſodaß dem Kinde das Leben gerettet werden konnte. Vom Oberland, 3. Aug. Als Eldorado für heirathsluſtige Damen werden von oberbadiſchen Blättern die Städtchen Stockach und Staufen bezeichnet. Oberamtmann, Amtsrichter, Notar, Oberförſter, Apotheker etc., Alles, Alles iſt dort ledig. Welch' lockende Ausſichten für die Damenwelt. Freiburg, 3. Aug. Der ſeit Wochen vermißte hieſige prakt. Arzt. Hr. Dr. Emden befindet ſich wohl und munter in Italien. Die hieſige Staatsanwaltſchaft hat in⸗ folgedeſſen die Fahndung nach dem Todtgeglaubten, auf deſſen Auffindung eine Prämie von 5000 Mark ausgeſetzt war, für erledigt erklärt und ſomit das Ausſchreiben der 5000 Mark zurückgezogen. Dr. Emden. hat aus Oberitalien geſchrieben, daß er ſich dort als Sommerfriſchler niederge⸗ laſſen habe. Sasbach/ K., 3. Aug. Kürzlich wurde in einem kleinen Nebenarm des Rheins eine männliche Leiche aufge⸗ funden und in Markolsheim beerdigt. Dieſer Tage nun wurde der Verſtorbene, der als der Bahnaſſiſtent Jakob Wagner aus Baſel erkannt worden iſt, wieder ausgegraben und, da kein Selbſtmord vorliegt, kirchlich beerdigt. Wagner wurde, wie jetzt feſtſteht, das Opfer eines Verbrechens, die Leiche wurde bei Baſel in den Rhein geworfen. Horrweiler, 3. Aug. Intereſſ ant iſt, was für Folgen die durch verſchiedene Zeitungen in Umlauf gebrachte Notiz über das für 2½ Millionen Mark verkaufte Patent betr. ſelbſtthätige Kuppelung von Eiſenbahnwagen hat. Der Erfinder erhält jetzt tagtäglich Briefe, in denen theils ein un⸗ bemittelter Student um eine Unterſtützung behufs Beendigung ſeiner Studien, eine in Bedrängniß lebende Familie um ein Geſchenk bittet, oder ſogar Offerten zur Gründung einer Aktiengeſellſchaft zwecks praktiſcher Ausnützung der Erfindung gemacht werden. Der erſt 24 Jahre alte Herr Berriſch, welcher demnächſt auch noch eine andere Erfindung zum Patent anmelden will, beabſichtigt, im Herbſt ſich dem Maſchineningenierexamen im Technikum Bingen zu unter⸗ ziehen. Würzburg, 3. Aug. Zwiſchen Uffenheim und Herrenbergtheim überfuhr ein Schnellzug eine Schafheerde. Der Schäfer Wohlfahrt und 25 Schafe wurden getödtet. Kaſſel, 3. Aug. In der geſtrigen Gläubigerver⸗ ſammlung im Konkursverfahren über das Vermögen des Direktors Schmidt von der Aktiengeſellſchaft für Treber⸗ trocknung berichtete der Konkursverwalter, daß die Aktiva⸗ maſſe ſich auf 500 000 bis 600 000 Mark belaufe. Die Paſſiven dagegen nach den Büchern 5 Millionen Mark be⸗ tragen, die aber auf 20 Millionen Mark anwachſen dürften. Die Gläubiger erhalten ſomit 2½ Prozent. Hagenau, 3. Aug. Zum Fall v. Stietencron er⸗ hält die„Hag. Ztg.“ von wohlunterrichteter Seite nachſtehende Mittheilung aus Saarburg vom 2. Auguſt:„Die in der Preſſe verbreiteten Nachrichten über den Fall Stietencron baſiren zum größten Theil auf Unrichtigkeit. Es ſteht abſolut feſt, daß dem Gutsbeſitzer v. Stieteneron, Rittmeiſter z. D., von dem Italiener Frazzi mit einer Schaufel der linke Unter⸗ arm entzwei geſchlagen wurde. Auf dieſen Angriff gab v. Stieteneron den tödtlichen Schuß auf den Angreifer ab. Noch am gleichen Tage kurz nach der That erfolgte die protokollariſche Feſiſtellung und der örtliche Befund und zwar ſowohl durch das Amtsgericht von Saarburg als auch durch das Saarburger Militärgericht. v. Stietencron wurde eben mit Rückſicht darauf, daß Nothwehr vorzuliegen ſcheint, auf freiem Fuß belaſſen. Die Unterſuchung dürfte, falls ſie noch nicht völlig abgeſchloſſen iſt, noch in dieſen Tagen zum Ab⸗ ſchluß gelangen. Die Verhandlungen vor dem Kriegsgericht ſelbſt werden vorausſichtlich ſchon vor Mitte dieſes Monats ſtattfinden. Eſſen, 3. Aug. Der„Rhein. Weſtf. Ztg.“ zufolge iſt der Barbier Albert Ziethen, welcher im Jahre 1884 wegen Ermordung ſeiner Frau zum Tode verurtheilt und zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden war, geſtorben. Damit iſt ein Criminalfall endgiltig beſchloſſen, der ſeiner Zeit außerordentliches Aufſehen erregt und Gericht und Preſſe vielfach beſchäftigt hat. Ziethen, ein als roh bekannter Menſch, war verheirathet und hatte in Elberfeld ein Barbiergeſchäft, welches er mit Hilfe eines Lehrlings betrieb. Die Frau be⸗ handelte er ſchlecht. In Köln hatte er eine Geliebte, die er häufig beſuchte. Eines Tages war er wieder nach Köln ge⸗ fahren und kam Abends gegen 10 Uhr zurück. Kurze Zeit nach ſeiner Rückkehr ſchlug er Lärm, es kamen Leute herbei und fanden die Frau Ziethen ſterbend im Zimmer liegen. Sie war niedergeſchlagen worden. Die Sterbende wurde ins Spital gebracht und dort vernommen. Sie gab nur unzuſammenhängende Antworten, auf die Frage aber, wer ſte geſchlagen habe, gab ſie zurück:„Mein Herr Gemahl der Ziethen.“ Ziethen wurde verhaftet. Die Frau ſtarb. Der Mann kam unter dem Verdacht des Mordes vor Gericht und wurde zum Tode verurtheilt, ſpäter zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Später nahm ſich die Preſſe ſeiner an, beſonders der bekannte Schriftſteller Dr. Paul Lindau, der jetzige Direktor des„Berliner Theaters“ in Berlin, der in einer ſehr geiſtreich geſchriebenen Schrift den Nachweis zu führen ſuchte, daß Ziethen den Mord nicht degangen haben könne, da die Zeit, die zwiſchen ſeiner Ankunft und der Entdeckung des Verbrechens lag, zu kurz geweſen ſei, als daß der Mord in dieſer Zeit habe begangen werden können. Ferner kam in Betracht, daß der Lehrling, der Anfangs gar nicht beachtet worden war, ſpäter geſtanden haben ſollte, er habe die Frau ermordet. Der Lehrling war aber verſchwunden. Auf dieſe Gründe hin iſt verſchedene Male das Verlangen auf Wiederaufnahme des Verfahrens geſtellt, vom Gerichte aber ſtets abgelehnt worden. An der Spitze der für Ziethens Unſchuld eintretenden Bewegung ſtanden Männer wie Egidy, Liebknecht und ebenſo eine Reihe von Juriſten. Auch im preußiſchen Abgeordnetenhauſe iſt der Fall mehrfach und nicht ohne Erregung beſprochen worden. Es wäre ſehr intereſſant, zu erfahren, ob Ziethen vor ſeinem Tode jetzt Geſtändniſſe gemacht hat oder nicht. Hamburg, 3. Aug. Der Dampfer„Emma“ iſt mit der ganzen Beſatzung in der Nordſee untergegangen. „Ja, ja, Herr Linde... vielleicht iſt ſchon in dieſer Stunde das Urtbeil gefällt.“ Linde trat hinter den Ofenſchirm und der Gefangene wurde hereingeführt. Der Richter machte ihn darauf aufmerkſam, daß ſeine Strafe daducch bedeutend verſchärft werden würde, ſofern er auch nur etwas verſchwiege. Dies einſehend und erkennend, daß nun doch Alles für ibn verloren ſei, legte Hecht ohne Sträuben ein umfaſſendes Geſtändniß ab. Hiernach hatten Frank und er ſchon ſeit Langem die Ab⸗ ſicht, nach Amerika auszuwandern, da es aber beiden Aus⸗ wanderungsluſtigen an Geld hierzu fehlte, ſo beſchloſſen ſie, ſich auf gewaltſame Weiſe die Mittel zu verſchaffen. Nach einem längeren Erwägen kamen ſie darin überein, daß, da Hecht von ſeinem Chef kein Geld anvertraut wurde, man einen, Frank übergebenen Brief für die Poſt öffnen und dieſe Manipulation ſo ausführen wolle, daß ein Poſtbeamter ſtatt ihrer der That verdächtig erſcheinen mußte. Frank brach dann ſcheinbar das freundſchaftliche Verhältniß mit Hecht ab. Beide Gauner er⸗ fanden einen Plan, wonach man nur bittere Feindſchaft zwiſchen ihnen vermuthen konnte. Man hörte nämlich eines Tages in einer Reſtaurattion, daß beide ſich Schimpfworte zuwarfen, ja ſogar ſich endlich einige Ohrfeigen appliztrten. Sie hatten ganz ricktg gerechnet, wenn ſie annahmen, daß der Verdacht der Thäterſchaft ſich auch auf Hecht erſtrecken würde, ſobald ſie in Freundſchaft mit einandec verblieben; des Letzteren Wohnung war für den Zweck der Beraubung günſtig nahe, aber auch in dieſem Falle, daß ihr Freundſchaftsbündniß fortbeſtehen blieb, äußerſt verdächtigend für ſie. Frank verſchaffte ſich etwa ſechs Wochen vor der That einen Streifen Telegramm⸗Formular⸗Pa⸗ pier. Einen ſolchen fand er in dem Papierkorb ſeines Chels. Bet Gelegenheit einer Gelderhebung am Poſtſchalter ließ er ſich dann ein Stückchen Packpapter von einem Unterbeamten geben, um, wee er ſagte, das erhaltene Silbergeld dahinein zu rollen. Um ganz ſicher zu gehen, daß ein Einſchnitt längs des ſchwarzen Strichs auf dem Geld⸗Couvert nicht auffallen konnte, probirten ſie es erſt mit einigen anderen unbeſchriebenen Couverts, in welche ſie Papierfetzen hineinſteckten. Ganz überraſchend gut gelang dieſesz. 1. Die Eröffnung des Briefes mittels des Einſchnitts ſollte Hecht in ſeiner Wohnung übernehmen, weil dieſe der Adens'ſchen Fabrik am nächſten lag, alſo der Weg dahin am wenigſten Zeit beanſpruchte. Es mußte Alles ſchnell und ſicher gemacht werden, kamit einerſeits Frank noch vor acht Uhr Abends die Poſt er⸗ reichen, andererſeits auch beweiſen konnte, daß er von fteben bis acht Uhr keine Zeit gefunden habe, den Brief zu öffnen. Am ſechſten September Abends, alſo vierundzwanzig Stunden vor der That, ſchlich Frank ſich in gewohnter Weiſe in die Wohnung ſeines Freundes Hecht und theilte dieſem mit, daß Morgen Abend, alſo am ſiebenten September, eine für ihre Zwecke hin⸗ reichend große Summe Geldes von ihm, wie er von ſeinem Chef vernommen, zur Poſt geliefert würde. Er, Hecht, möge daher, wenn nicht ſchon vor, ſo doch ſpäteſtens genau um ſieben Uhr in ſeiner Wohnung ſein. Am nächſten Mittag, nachdem das Perſonal des Adens'ſchen Geſchäftes das Comptoir verlaſſen hatte und nur Frank noch in demſelben zurückgeblieben war, machte dieſer ſich an die Uhr und ſchob den Zeiger um zehn Minuten vor; auch ſeine eigene Uhr ſtellte er nach dieſer falſchen Zeitangabe. Dann richtete er im Laufe des Nachmittags es ſo em, daß er eine Beſtellung nach der Privatwohnung des Chefs zu machen hatte. Punkt ſieben, nach der Uhr im Comptoir, ver⸗ ließ Frank das Geſchäft und eilte von hier aus nach der Wohnung des Hecht. Dieſer erwartete ihn ſchon. Er hatte vorſichtshalber kein Licht angeſteckt; als ſein Freund eintrat, nahm er dieſen bei der Hand und füh te ihn in die Schlaf⸗ kammer, verſchloß die Thür und nun erſt zündete er eine Lampe an. Das kleine Schlafgemach beſaß kein Fenſter, mithin konnte Niemand gewahren, daß Jemand in dem hellerleuchteten Zimmer anweſend war. Trotzdem das Geſchäft, indem Hecht engagiert war, erſt um acht Uhr Abends ſchloß, konnte er es doch ſo einrichten, daß er ſich auf kurze Zeit vor Schluß deſſelben freimachte, ohne Jemandem auffällig zu erſchemen. (Fortſetzung folgt.) Der Mutter Segen. Ein Wanderburg' die Straße zieht, Und hell erklingt ſein frohes Lied. Gebräunt die Wange, das Gewand Beſtaubt— er kommt aus fernem Land. Ein freundlich Städtchen vor ihm liegt, Am Fuß des Berges hingeſchmiegt. Doch wie der Wand'rer näher tritt, Wird immer zagender ſein Schritt. Schon längſt ſein frohes Lied verklang, Es pocht ſein Herz ſo ſeltſam bang. In feuchtem Glanz ſein Auge glüht, Und Schatten zieh'n durch ſein Gemüth. Vor'm Städtchen ſtill der Friedhof liegt, Dahin des Wand'rers Fuß jetzt biegt. Ein ſchlichtes Grab mit weißem Stein, D'rauf Roſen und Vergißnichtmein, „Hier ruht in Gott“— mehr ſieht man nicht, Vom Eypheu iſt's umſponnen dicht. Hier wirft er ſchluchzend nieder ſich Und küßt das Grab gar inniglich. Und bebend haucht ſein bleicher Mund: „O, Mutter, ſeg'ne mich zur Stund'!“ In heißem, innigem Gebet, Er fromm empor zum Himmel fleht. Und Troſt und Frieden ihm erblüht Und ſenkt ſich leiſ' in ſein Gemüth. Ein Röslein von dem Grab er bricht, Ein Röslein und Vergißmeinnicht. Dann ſteht er auf; da legt ſich warm Um ſeinen Hals ein weicher Arm. Und bei ihm, wie er um ſich ſchaut, Errötend ſteht die holde Braut. Das war der Mutter Segensgruß: „Sie ſandte ihm der Liebe Kuß!“— bie iin 60 berg Bac Gilt an! duc U 11 U fahl den! net merk 1 allo: petleh 25 ligt a en u ne, eim 5 aeg lobt g lle. den d ben. 1 Mog, . De Nat z lürſen dann g, dſchnz, in der denten abo . J. e lite gb, ler ch. ae de nd w 0 burg dde then int, uf noch um Ah dagericht Nona age te 1884 lt und ſtotden. r ſelter b preſe Nerſh, eſchiſt, uu he⸗ b, die er ln ge ie gut e herdei 1 wurde ab nur t, wer hl der . Der Gut lichem luer an, au, der der in dei u haben ind der als daß Funer n nicht i hibe unden. tlungen Zelichte ſehend Zwickau, 3. Aug. In Malhoſtiz rief ein Unbekannter die Hebeamme Hofmann zur Geburtshilfe. Unterwegs ver⸗ gewaltigte er ſie und erſtach ſie ſchließlich. Prag, 3. Aug. In Hilbetten, Tſchermayd und Schätzendorf ſind 40 Perſonen infolge Genuſſes von mit Arſenik vergifteten Brodes erkrankt. Ein der That verdächtiger Bäckergehilfe wurde verhaftet. Bis jetzt iſt noch keiner der Erkrankten geſtorben. Oberſchönweide b. Berlin, 3. Aug. Hier tödtete ein Reſtaurateur nach vorhergegangenem Streite ſeine Frau durch Erwürgen. — Wie Alkohol und Verbrechen zu⸗ ſammenwirken, erklärt nachſiehende Zuſammenſtellung, in welchem der Tag der Begehung der Körperverletzung er⸗ ſichtlich iſt. Die Tabelle iſt der amtlichen Kriminalſtatiſtik des deutſchen Reiches für 1898 u. 1899 entnommen. Von einer Sonntagsruhe iſt in dieſer Tabelle leider nichts zu be⸗ merken; der bekannte„Montag“ kommt an zweiter Stelle. 275] bamnentag ffelag damen donntag Montag llenzhg Attack 250 225 200 175 150 12⁵ 254 125 10⁰ 108 75 69 62 62 50— 25 0 Tag der Begehung von Körperletzungen. Das heißt alſo: Es entfiel von den in einer Woche begangenen Körper⸗ verletzungen die Höchſtzahl(mit 254) auf den Sonntag. Bei der Tafel für gefährliche Körperverletzungen hat die kleinſte Verhältnißzahl der Bezirk Alpenradz(Schleswig) mit 2,0 die höchſte der Bezirk Pirmaſens in der Pfalz mit 69,4. Der Durchſchnitt für das Reich 18,3. Hier finden wir die unterſte Klaſſe— unter 4 Reate auf 10 000 Ein⸗ wohner— in den Bezirken von Nordſchleswig u. Weſtfalen, Reuß und einem Bezirk im Königreich Sachſen. Blutroth gefärbt, was über 40 Straffälle auf 10 000 Einwohner be⸗ deutet, ſind die ober und niederbayeriſchen Bezirke, Nürn⸗ berg⸗Land, Kronach, Tauſchnitz und die Pfalz, Recklinghauſen in Weſtfalen und einige Bezirke in Poſen und in Oſtpreußen. — Worin beſteht der Werth des Obſtge⸗ nuſſes. Der menſchliche Körper bedarf einer Nahrung, die eine ausreichende Menge von Mineralbeſtandtheilen ent⸗ hält, da dieſe zur Bildung des Blutes und zum Aufbau des Knochengerüſtes ſehr nothwendig ſind. Können dem Blute dieſe Stoffe aus der Nahrung nicht in der nöthigen Menge beigegeben werden, ſo ergeben ſich Krankheiten, Schwäche des Nerven- und Muskelſyſtems, des Stoffwechſels u. ſ. w. Leider hat die wiſſenſchaftliche Therapie noch wenig Ruͤckſicht auf die Thatſache, daß neben Eiſen auch andere Subſtanzen das Fundament zum Wiederaufbau der rothen Blutkörperchen bilden, genommen. Deshalb haben die künſtlichen Nähr⸗ Präparate, die gegen Blutarmuth und Schwäche empfohlen werden, meiſtens geringen Erfolg. Man hat nun gefunden, daß die dem menſchlichen Körper ſounentbehrlichen Mineralſalze in den Vegetabilien, vorzugsweiſe im Obſt und in den Gemüſen enthalten ſind. Daher iſt dieſes das geſündeſte und natür⸗ lichſte Ernährungsmittel für den menſchlichen Körper, und, was beſonders hervorgehoben zu werden verdient, dieſe Mineral⸗ ſalze gehen direkt ins Blut über und führen dem Körper am ſchnellſten und ſicherſten die benöthigten Mineral⸗Beſtand⸗ theile zu. Da der Obſtgenuß auch in hohem Maße die Nerven ſtärkt, iſt er ſchon aus dieſem Grunde Jedem ſehr zu empfehlen. ——— ͤ— V——* 5 Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. . Von dem bekannten Kurinſtitut Spiro⸗ Spero(Paul Weidhaas), das mit ſeinen Erfolgen bei Be⸗ handlung von den verſchiedenſten Aſthma⸗ und Lungenleiden ſeit 1881 wiederholt das öffentliche Intereſſe erregt hat, liegt der heutigen Nr. ein Proſpekt bei, den wir der Beachtung unſerer Leſer empfehlen. — Rheinisches echnikum Bingen für Maschinenbau und Electrotechnik. Rudolf IE Icke, 5 g 28h Weinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. Vreisnotirungsſtelle des Heſſiſchen Landwirthſchaftsraths. e Getreide und Raps. Mannheim, 5. Aug. 1901. Amtl. Notirung der Börſe(eig. Dep.) Weizen, pfälzer 17.00—17.25 Roggen, pfälzer g 5 5 5 4 14.50 Gebſte, pfälzer l 17.00— 17.50 Hafer, badiſcher. 0. 15.0 15.50 Raps, badiſcher.. a a 5 28.00 Mais 0 5 12.25 Heu und Stroh. Notirung vom Heu- und Strohmarkt zu Frankfurt a. M. vom 2. Aug. 1901. altes 9.60, neues 8.60—9.00 Heu 5 0 5 1 Roggenſtroh(Langſtroh) 0.00 0.00 Vieh. Amtl. Notirung am Schlachtviehhof zu Frankfurt a. M. vom 5. Aug. 1901. Kühe und Färſen(Stiere und Rinder): a. vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen(Stiere und Rinder) höchſten Schlachtwerthes 5 6062 b. vollfleiſchige ausgemäſtete Kühe höchſten Schlacht⸗ werthes bis zu 7 Jahren a 5 0. ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut ent⸗ wickelte jüngere Kühe und Färſen(Stiere und Rinder) 5 N g 8 0 a d. mäßig genährte Kühe und Färſen(Stiere und Rinder) a 5. 0 5. e. gering genährte Kühe und Färſen(Stiere und Rinder) 5 5 a. 8. 42—45 32— 34 30—32 Kälber: a. feinſte Maſt⸗(Vollm. Maſt) und beſte Saugkälber g 5 5 a 5 77—79 b. mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 5 68—70 c. geringe Saugkälber 5.. a 53—56 d. ältere gering genährte Kälber(Freſſer). 00—00 Schweine: a. vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½ Jahren 65—00 b. fleiſchige 5 5. 8. 64—00 6. gering entwickelte, ſowie Sauen und Eber 57—58 d. ausländiſche Schweine(unt. Angabe der Herkunft) 00—00 Die Preisnotirungs⸗Commiſſion. 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Obwohl die Abfuhrzeit für das ſämmtliche pro Kalender⸗ jahr 1901 aus hieſigem Domanial-Walde abgegebene Receß⸗ holz abgelaufen iſt, befindet ſich noch immer ein Theil frag⸗ lichen Holzes im Walde. Die Empfänger des Holzes werden hiermit darauf aufmerkſam gemacht, daß mit 15. Auguft J. J. die Aufnahme des Holzes Zweckes forſtgerichtlicher Anzeige erfolgt. Viernheim, den 2. Auguſt 1901. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. O 5 875 0 Kühlwein, Beigeordneter. 175 Bekanntmachung. Die Abfuhrtermine für ſämmtliches aus der 1900/ 1901er Holzernte im hieſigen Domanial⸗Walde verſteigerte Holz ſind abgelaufen. Am 15. I. Mts. wird die Auf⸗ nahme des noch nicht abgefahrenen Holzes Zwecks forſtge⸗ richtlicher Anzeige der betr. Steigerer erfolgen. Viernheim, den 1. Auguſt 1901. Großh. Oberförſterei Viernheim. Hein. WHEN HDHNHNHNHAH AHA Buch-Handlung Wilh. 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Wir wollen dem deutſchen Volke eine gediegene zeitgemäße Wochenſchrift bieten, die ſittlich einwand⸗ frei und ohne ungeſunde Senſationshaſcherei ſtets das Neueſte auf allen Gebieten in Bild und Wort zur Darſtellung bringt. Wir werden uns hierin von keiner anderen Zeitſchrift, ohne jede Ausnahme, was Gediegenheit, größte Schnelligkeit, dabei beſte techniſche Ausführung anbelangt, übertreffen laſſen.— Grundſaͤtzlich ſchließen wir alle dem geſunden äſchetiſchen Geſchmack Hohn ſprechenden Dar⸗ ſtellungen aus, welche von manchen anderen„modernen“ Zeitſchriften nur deshalb gebracht werden, weil ſie„zeitgemäß“ ſind. Alt und Jung, jedem in der Familie ſoll unſere Zeitſchrift unbedenklich in die Hand gegeben werden können. „Die Welt ſoll von Jedermann gehalten werden können, daher der billige Bezugspreis nur— 10 Bfennig für das Wochenheft. „Die Welt“ unterrichtet raſch und zuverläſſig durch zeitgemäße Bilder und Mittheilungen über wichtige Ereigniſſe aus allen Welttheilen.—„Die Welt“ bildet durch gemeinverſtändliche illuſtrirte Aufſätze aus allen Gebieten der Wiſſen⸗ ſchaft, Kunſt und Induſtrie.—„Die Welt“ belehrt durch zahlreiche Artikel und Notizen über neue Erfindungen und Entdeckungen, ſowie durch Nachrichten aus den Gebieten der häuslichen Geſundheitspflege, Mode ꝛc. ꝛc.„Die Welt unterhält durch ſpannende Romane und Erzählungen, denen ein weſentlich groͤßerer Raum, gegen früher, gewidmet werden ſoll.—„Die Welt erheitert durch zahlreiche Darbietungen in der Rubrik„Luſtige Ecke“. „Die Welt“ bildet eine werthvolle Ergänzung zu jeder politiſchen Zeitung und ſollte in keinem Hauſe fehlen. 2 Die Welt iſt zu beziehen durch die Buchhandlung von W. 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