Unen Möhge⸗ „Daukr. lünen Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. ——ä Viernheiner Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertions-Organ. Anzeiger Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die ggeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 63. Samstag, den 10. Auguſt 1901. 2. Schen Kaiſerin Friedrich 1. Ueber die letzten Augenblicke der Dahingeſchiedenen und die Vorgänge, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages am Sterbelager abſpielten, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Seit halb 6 Uhr früh um⸗ gab der Kaiſer und die Kaiſerin mit dem Kronprinzen, ſowie die Töchter der Leidenden mit ihren Gatten das Sterbe⸗ lager und pflegten die Kranke, unterſtützt von den beiden Aerzten Profeſſor Dr. Renvers und Dr. Spielhagen. Der Kaiſer ſaß häufig neben dem Bett und hielt die Hand der ſcheidenden Mutter innig umſchloſſen, die bis zur Mittags⸗ zeit trotz großen Schmerzen bei voller Befinnung blieb. Dann ſchlummerte ſie allmählich ein und kam nicht wieder zum Bewußtſein. Kurz nach 6 Uhr Abends gaben die Aerzte ein Zeichen, daß nunmehr die Scheideſtunde gekommen ſei. Der Kaiſer ergriff die Hand der Sterbenden und hielt ſie feſt, bis das Leben völlig erloſchen war. Die übrigen Angehörigen umringten knieend in ſtummem Gebet das Sterbelager. Alsdann begaben ſie ſich in das Nebenzimmer, und die Aerzte, unterſtützt von der langjährigen treuen Pflegerin, bahrten die Leiche auf dem Sterbebett auf, in getreuer Erfüllung des oft ausgeſprochenen Wunſches der Verblichenen, daß keine fremde Hand nach ihrem Tode ſie berühren, kein fremdes Auge ſie erblicken ſolle. Als das Werk der Aufbahrung beendet war, traten die Angehörigen wieder ein und die Prinzeſſinnen beſtreuten das Lager der todten Mutter mit Roſen. Dann wurde der Hofſtaat und die unmittelbare Bedienung zugelaſſen, um in ſtiller Andacht der geſchiedenen Herrin den letzten Gruß zu bieten. Vorerſt bleibt die Kaiſerin auf ihrem Lager, bis der Sarg hergeſtellt iß. Den Roſenſchmuck des Lagers erneuert man von Zeit zu Zeit.— Zu der im Schloß angeſetzten Familienandacht wird der Biſchof von Ripon nach Cronberg gerufen; er hat der Kaiſerin im Leben nahe geſtanden.— Der Kaiſer drückte den beiden Aerzten Anerkennung und herzlichen Dank aus. Für die Beiſetzungsfeierlichkeiten find laut„Frft. Ztg.“ folgende Beſtimmungen getroffen: Am Donnerstag findet im Schloß eine Familienandacht ſtatt, an der nur die Angehörigen, der Hofſtaat und die Schloß⸗ dienerſchaft theilnehmen. Am Sams tag Abend halb 10 Uhr wird die Leiche mit Fackelbegleitung nach der Cron berger Stadtkirche übergeführt. Am Sonntag Nachmittag 4 Uhr ſoll in der Stadtkirche eine Feier abgehalten werden. Das Kaiſerpaar reiſt noch am ſelben Abend nach Potsdam ab. Am Montag Abend wird die Leiche nach Potsdam befördert, wo am Dienstag, den 13. ds., Vormittags, die Beiſetzung im Mauſoleum der Friedenskirche ſtattfindet. Sämmtliche Feierlichkeiten ſollen fich, dem ausdrücklichen Wunſch der Verſtorbenen entſprechend, in möglichſt einfacher Form voll ⸗ ziehen, unter Hinzuziehung nur der Nächſtſtehenden. Viel fürſtlicher Beſuch iſt daher nicht zu erwarten; doch iſt an⸗ zunehmen, daß der König von England nach Cronberg kommen wird. Berlin, 7. Aug. Eine Sonderausgabe der„Nordd. Allgem. Zeitung“ ſchreibt: Eine Fürſtin von ſeltener Bedeu⸗ tung wird uns durch den Tod der Kaiſerin Friedrich ent⸗ riſſen. Mütterliche Fürſorge für die Erztehung ihrer Kinder, unermüdliches Wirken in allen Zweigen der Wohlthätigkeit und reges Intereſſe für Kunſt und Wiſſenſchaft vollenden das Bild der Frau, die wie durch Rang und Geburt auch durch Geiſt auf der Höhe des Culturlebens ſtand. In der Seelengröße, mit der ſie ein unheilbares Leiden ertrug, erwies ſie ſich als echte Gefährtin des deutſchen Helden, der durch ſein Dulden und ſeine Thaten den Herzen des deutſchen Volkes immer theuer im Gedächtniß bleibt. Ihr Name wird fortleben unter den großen Fürſtinnen, die den Hohen⸗ zollernthron geziert haben. Berlin, 8. Aug. Die Eröffnung des eigentlichen Teſtaments der Kaiſerin Friedrich, ſoweit vermögensrechtliche Beſtimmungen in Frage kommen, iſt auf den 15. September feſtgeſetzt. Unmittelbar nach der Leichenſeier in Cronberg reiſt das Kaiſerpaar mit dem Kronprinzen nach Berlin. Der Kaiſer iſt gefaßt, leidet jedoch unter großer Abſpannung. Das Hausperſonal erklärt, der Geſichtsausdruck der Ver⸗ ſtorbenen ſei friedlich. Der Kaiſer hat den Aerzten ſowohl wie dem Hausperſonal gegenüber ſeine Genugthuung aus⸗ geſprochen über die Diskretion, mit der das Leiden nach Außen hin behandelt wurde. England und Trans vaal. London, 7. Aug. Die Verluſtliſte der Engländer in Südafrika verzeichnet für geſtern: 4 Gefallene, 3 Verwundete, 3 an Krankheit Verſtorbene. London, 7. Aug. Der„Birmingham Poſt“ und dem ⸗Mancheſter Guardian“ zu Folge hat man ſich vorgeſtern Abend im Unterhauſe erzählt, das Kriegsmin iſterium habe von Lord Kitchener die Mittheilung erhalten, daß Präſident Steijn ihm angeboten habe, ſich zu ergeben unter der Be⸗ dingung, daß man ihm erlauben würde, Krüger nach Europa zu folgen. London, 8. Aug.„Daily Mail“ veröffentlicht ein Telegramm aus Prätoria, in welchem es heißt, Lord Kit⸗ chener ſei ſeit einigen Tagen ſehr leidend und werde nicht einmal nach Kapſtadt kommen können, um das Herzogspaar von Pork zu begrüßen. Man giebt hier ſehr dunkle Aus⸗ kunft über den Verlauf ſeiner Krankheit. Manche verſichern, er habe in einem Gefecht eine ernſtliche Verwundung erhalten. Jedenfalls müßte er in kurzer Zeit geſundheitshalber nach England zurückkehren. Paris, 8. Aug.„Rappel“ veröffentlicht ein Telegramm aus Prätoria, in welchem die ernſte Erkrankung Kitchener's beſtätigt wird. Die Ereigniſſe in China. London, 7. Aug. Die Vorbereitungen zur Räumung Pekings ſeitens der fremden Truppen rufen Verſtimmung unter den fremden Einwohnern hervor. Dieſe erklären, daß die Haltung des niederen Volkes unfreundlich werde, da die Truppen die Stadt verlaſſen, und daß die Chineſen nach alter Gewohnheit wieder die Ausländer auf der Straße be⸗ ſchimpfen und ſtaßen. Peking, 8. Aug. Die Geſandten hatten vereinbart, das Protokoll geſtern zu unterzeichnen. Der britiſche Ge⸗ ſandte benachrichtigte aber vorher ſeine Collegen, daß Eng⸗ land nicht unterzeichne und gab hierfür keine Gründe an. Die Verſammlung der Geſandten wurde daher auf unbe⸗ ſtimmte Zeit vertagt. Deutſchland. Berlin, 8. Aug. Die„Norddeutſche Allg. Zeitung“ ſchreibt: Der Kaiſer geruhte, dem Staateſekretär für Elſaß⸗ Lothringen v. Puttkamer den erbetenen Abſchied unter Ver⸗ leihung des Rothen Adlerordens 1. Klaſſe zu bewilligen und den Oberpräfidenten von Schleswig⸗Holſtein v. Köller zum Staatsſekretär für Elſaß⸗Lothringen zu ernennen. Als Nachfolger Köller's iſt der Chef der Reichskanzlei v. Wilmowsly in Ausſicht genommen. Berlin, 8. Aug. Es ſteht beſtimmt feſt, daß bei den Kaiſermanövern der deutſche Kronprinz, der König von Württemberg, ſowie Lord Noherts, der von vier Offizieren begleitet ſein wird, anweſend ſein werden. Außerdem trifft der engliſche Kriegsminiſter Brodrick dazu ein. Ferner hat der Kaiſer ſeinen Freund, den Carl of Lansdale und den Schlachtenmaler Koſſack eingeladen. Berlin, 7. Aug. Zu der Meldung der„Königsberger Allgemeinen“, daß der ruſſiſche Finanzminiſter Witte ſeinen Bevollmächtigten in Deutſchland angewieſen hat, die Vor⸗ arbeiten für den Handelsvertrag einzuſtellen, wird dem „Lokalanz.“ aus der hieſigen ruſſiſchen Botſchaft der Beſcheid, daß dort von einem derartigen Befehl nichts bekannt ſei. Es wird auch beſtritten, daß eine ſolche Ordre ergangen ſei. Dieſe Meldung ſei ebenſo unrichtig wie die, daß die ruſſiſche Regierung ihre Grenze gegen die nach Preußen gehenden Saiſonarbeiter zu ſperren beabſichtige. Heimkehr Walderſee's. Kurhafen, 7. Aug. Beim Abſchiedseſſen an Bord der „Gera“ gedachte Graf Walderſee des Todes der Kaiſerin Friedrich. Generalmajor Frhr. von Geyl feierte die Ver⸗ dienſte des Feldmarſchalls Walderſee in China. Er gedachte auch des Todes des Grafen York von Wartensberg und des Generals von Schwarzhoff; er hob die erfolgreichen Beſtrebungen des Marſchalls hervor, das Anſehen des deutſchen Namens im Auslande zu erhöhen und die Achtung der fremden Contingente zu erringen. Berlin, 8. Aug. Wie die„Berl. Mgp.“ erfahren haben will, ſoll Graf Walderſee in den erblichen Fürſten⸗ ſtand erhoben werden. Gleichzeitig wird das Gerücht der Ernennung Walderſees zum Statthalter in den Reichslanden angefügt. Berlin, 8. Aug. Der Kaiſer befahl, daß von der Ein⸗ ladung deutſcher und fremder Fürſtlichkeiten zu den Kaiſer⸗ manövern wegen Ablebens der Kaiſerin Friedrich Abſtand zu nehmen ſei. Die Indienſtſtellung der Yacht„Kaiſer⸗ adler“ wird unterbleiben. Berlin, 8. Aug. In der Preſſe wird mehrfach hervor⸗ gehoben, daß die Ernennung des Grafen Walderſee zum Statthalter in Elſaß⸗Lothringen weniger wahrſcheinlich ſei als diejenige des Prinzen Adolf von Schaumburg⸗Lippe, des Schwagers des Kaiſers. Ausland. Paris, 8. Aug. Aus amtlichen Kreiſen wird berichtet, die franzöſiſche Regierung ſet entſchloſſen, wegen des zwiſchen Frankreich und der Türkei ausgebrochenen Konflikts die diplomatiſchen Beſiehungen mit der Türkei abzubrechen und Am Voſtſchalter. Krim inal⸗Roman aus dem Verkehrsleben von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. (Schluß.) Er hatte nämlich ein Waarenlager in einem alleinſtehenden Schuppen, der nicht direkt mit dem Haupt⸗Fabrikgebäude in Ver⸗ bindung ſtand, zu beaufſichtigen, und es paſſirte oft, daß ſich die jungen Lente des Geſchäfts für einige Minuten ſich entfernten, um in der nahen Gaſtwirthſchaft ein Glas Bier zu trinken. Hechts Wohnung lag nuc einige Minuten von der Fabrik ent⸗ fernt. Wie der Unterſuchungsrichter nach dem Vorfall am ſiebenten September durch Nachfrage in der Fabrik, in der Gaſt⸗ wirthſchaft und in der Wohnung Hechts erfuhr, war dieſer zur angeblichen Stunde, in der Fabrik nicht vermißt, in der Gaſt⸗ wirthſchaft aber geweſen, um einige Seidel Bier zu trinken, hingegen in ſeiner Wohnung nicht geſehen worden. Alles traf ſich ſoweit gut für die beiden Schufte. Der„‚taube Seiler“ war hinter dem Wohnhauſe in einem Stalle beſchäftigt und konnte daher nicht ahnen, daß ſein Miethsmann ſchon zu Hauſe war. Innerhalb einer Minute war der Brief von Hecht auf⸗ geſchnitten, der Ishalt demſelben entnommen und dafür nach Gutdünken einige der von dem Poſt⸗Unterbeamten an Frank ge⸗ gebenen Packpaplerfetzen nebſt dem Telegramm⸗Formular⸗Abriß hineingelegt. Mit einem Markenſtreifen klebte Hecht dann von innen den Einſchnitt in dem Couvert wieder zu. Jeder Räuber nahm dann die Hälfte des Raubes an ſich. Darauf löſchten ſie das Licht. Frank verließ nun eiligſt das Haus des Setlers und traf etwa fünf Minuten nach ſieben Uhr— richtiger Zeitangabe in D.— vor der Thür der Adens'ſchen Fabrik wieder ein. Hecht verließ gleich nach Frank ſein Zimmer und eilte zur Gaſt⸗ wirthſchaft unweit der Fabrik, wo er beſchäftigt war. Dort trank er ſchnell einige Glas Bier, um bei ſpäteren Nachfragen behaupten zu können, daß er ſich nur einige Minuten entfernt habe. Aus der Fabrik konnte er höchſtens zehn Minuten ab⸗ weſend geweſend ſein, was dort Niemand aufgefallen war. Frank wollte, nachdem er das Haus des Setlers verlaſſen hatte, noch einmal in das Comptoir ſeines Geſchäftes gehen, da er in Wirklichkeit etwas vergeſſen hate, jenes war aber bereits ver⸗ ſchloſſen. Als er dann aus der Eingangs⸗Thür der Fabrik trat, ſtieß er auf Frede und Baum, die dann ſich ihm anſchloſſen und ſpäter vor dem Unterſuchungsrichter ſo günſtig für ihn zeugten. Das Glück war Frank auch auf der Poſt treu geblieben. Wir wiſſen, daß Bäumer vergaß, das Gewicht des Briefes ſogleich feſtzuſtellen. Hiernach mußte der Verdacht der That auf den Beamten fallen, umſomebr, als ſpäter von dem Poſtinſpektor ermittelt wurde, daß das urſprüngliche Gewicht nicht neunund⸗ vierzig, ſondern vierundfünfzig Gramm betragen hatte. Die Differenz dieſer beiden Zahlenermittelungen wurde hauptſächlich für Bäumer verhängnißvoll. Während der Anwe⸗ ſenheit des Poſtinſpektors bet Adens Tags nach dem Vorfall hatte Frank durch die nur angelehnte Thür zum Zimmer ſeines Prinztpals die Worte gehört, daß die Nummern der Banknoten von Letzterem notirt ſeien. Aus dieſem Grunde verzögerte ſich die Abreiſe Hechts nach Amerika; er wagte es noch nicht, einen der geſtohlenen Scheine auszugeben. Erſt vor drei Tagen, nach⸗ dem Linde bei Adens geweſen war, hatte Frank dem Hecht mit⸗ getheilt, daß er nunmehr dreiſt die Einhundert⸗Markſcheine ver⸗ ausgaben könne, da er beſtimmt erfahren, daß die Nummern dieſer nicht notirt ſeien. Daß Frank nicht mit Hecht zuſammen die Reiſe nach Amerika antrat, das war wiederum eine ſchlaue Berechnung der frechen Burſchen. Man ſagte ſich, daß, wenn Frank jetzt plötz⸗ lich ſeinem Prinzipal kündigte, dies Verdacht erwecken müßte; deshalb nahm jener ſich vor, erſt nach einem Vierteljahr, wenn der Vorfall mit dem Geldbrief bereits in Vergeſſenheit gerathen ſein würde, das Dienſtverhältniß bei Adens zu kündigen. Das war das Weſentlichſte in den Aus agen Hechts. Nach⸗ dem dieſelben zu Protokoll gebracht, wurde er wieder ins Ge⸗ fängniß abgeführt. Linde aber eilte mit einem vom Richter geſchriebenen Te⸗ legramm freudig zum Poſtamte, um ſchleunigſt die Nachricht nach W. zu beſördern, daß ſein Freund unſchuldig und einer der Thäter entdeckt und verhaftet ſet. Linde's Wunſch. durch ſchleunige Abgabe der Depeſche an den Präſidenten des Schwurgerichts in W. die Verurtheilung des angeklagten Freundes zu verhindern, erfüllte ſich leider nicht. Das Telegramm wurde erſt eine Viertelſtunde nach der Verurtgeilung Bäumer's von dem Richter geöffnet— das Er⸗ ſtaunen deſſelben mag ſich der freundliche Leſer ſelbſt vorſtellen— worauf dann der unſchuldig Verurtheilte vorläufig auf eigene Verantwortung des Richters ſofort in Freiheit giſetzt wurde. XXII. Unbeſchreibliche Freude herrſchte im Droop'ſchen Hauſe, als der langentbehrte und ſchwer vom Schickſal heimgeſuchte junge Mann mit den anderen beiden Männern dort eintraf. Immer wieder ſchloß Bertha den Geliebten in ihre Arme, als könnte er ihr noch jetzt wieder entriſſen werden. „O, Hermann, Hermann, was war das für eine ſchreckliche Zeit, die wir durchlebt haben!“ „Geliebte, es waren Herbſt⸗ Stürme, die über jeden Menſchen einmal im Leben dahinbrauſen, wohl dem, der ihnen mit reiner Seele entgegenſehen kann!“ „Ja, ja, man kann ſich doch ſehr leicht im Menſchen irren,“ meinte der Major.„Wer hätte das dem dürren Mann angeſehen, daß ſolch eine Schlauheit und Energie in ihm ſtak. Ich habe mich ihm gegenüber gründlich blamirt. Na, dieſes Mal will ich gern kapitultren.“ „Onkel,“ ſagte Bäumer,„Du kennſt Linde noch nicht. Es kann keinen beſſeren Freund und Menſchen geben als er iſt, von ſeinen eminenten Fähigkeiten ganz abgeſehen.“ Derjenige aber, dem man dieſe Freudenſtunde verdankte, ſaß beſcheiden zu Hauſe in ſeinem Zimmer und erzählte ſeiner geſpannt lauſchenden Frau ſein Abenteuer mit dem gefährlichen Verbrecher. „Dos iſt der häßliche Traum geweſen, liebes Männchen, den ich in der letzten Nacht geträumt habe,“ meinte Frau Linde. Die treue Gattin dankte Gott aus tiefſtem Herzen für die Abwendung des Unglücks, das dem geliebten Mann be⸗ droht batte. Linde legte ſich von Zeit zu Zeit einen kühlenden Ver⸗ band auf die heftig ſchmerzende Wunde... da kam Jemand die Treppe heraufgeſtürmt, im nächſten Augenblick wurde die Thür aufgeriſſen und der gerettete Freund ſtand vor ihm. „Linde! Freund! Komm an meine Bruſt!“ Der Angeredete lächelte freudig dem Eintretenden entgegen. „Willkommen, Bäumer! Halt! Sachte! Du willſt mir meinen lahmen Flügel auch ſo ungeſtüm drücken, wie es Deine Braut vorhin gethan hat! Hier haſt Du die Linke.„ damit mußt Du Dich augenblicklich begnügen. Biſt Du zufrieden mit mir, Hermann? Habe ich mein Wort eingelöſt?“ „Und ob! Wer kann wohl heroiſcher handeln als Du 2 8 8 5 8 N 2 * e 1 * — 1 n dem franzöſiſchen Botſchafter in Konſtantinopel einen un⸗ begrenzten Urlaub zu geben, bis die ktürkiſche Regierung nachgegeben habe. Nah und Fern. »Viernheim, 8. Aug. Das Pfandrecht des Vermiethers. Ueber die Frage, ob das dem Vermiether in Paragr. 559 des Bürgerlichen Geſetzbuches eingeräumte Pfandrecht ſich nur auf die dem Miether ſelbſt gehörenden Sachen oder auch auf die Sachen Dritter erſtreckt, die ſich in dem Gewahrſam des Miethers befinden, hat kürzlich das Landgericht Hannover eine Entſcheidung gefällt, die Aufſehen erregt. Dieſe Entſcheidung nimmt an, daß der gutgläubige Vermiether auch an dem Miether nicht gehörenden, aber ihm in die Wohnung gebrachten Sachen ein Pfandrecht beſitzt. Dieſes Erkenntniß ſteht in Widerſpruch mit der von anderen Gerichten feſtgehaltenen Auslegung, daß das Pfandrecht nur den eigenen Sachen des Miethers gegenüber ausgeübt werden kann. Da die Frage für das praktiſche Leben eine ſehr große Bedeutung hat, ſo wird darauf hin⸗ gearbeitet werden müſſen, daß eine oberſtgerichtliche Entſcheidung die Sache klärt. * Viernheim, 5. Aug. Eine Verjährung alter Forderungen tritt mit Ablauf des Jahres 1901 in be⸗ deutendem Umfange ein, und zwar gerade derjenigen Forderungen, die ſich aus dem täglichen Geſchäftsverkehr ergeben und deshalb am häufigſten vorkommen. Das Einführungsgeſetz zum bürgerlichen Geſetzbuch beſtimmt nämlich, daß die neu einge⸗ führten kürzeren Verjährungsfriſten auch auf die unter dem alten Recht entſtandenen Forderungen in der Weiſe An⸗ wendung finden ſollen, daß die Verjährung vom 1. Januar 1900 an zu rechnen iſt. Alle die alten Anſprüche, die jetzt einer zweijährigen Verjährungsfriſt unterliegen, werden alſo mit dem Ablauf des Jahres 1901 verjähren und nicht mehr eingeklagt werden können, ſoweit ſie nicht nach altem Recht ſchon früher verjähren. Zu ſolchen ſchnell verjährenden Forderungen gehören beſonders die Anſprüche: 1) der Kauf⸗ leute, Fabrikanten, Handwerker für Lieferung von Waaren, Ausführung von Arbeiten, Beſorgung fremder Geſchäfte gegen die Privatkundſchaft; 2) der Eiſenbahnen, Frachtfuhr⸗ leute, Schiffer Lohnkutſcher und Boten für Fahrgeld, Fracht ꝛc.; 3) der Gaſt⸗ und Speiſewirthe für Wohnung und Beköſtigung; 4) der Lotteriekollekteure gegen die Privatkundſchaft für Lieferung von Looſen; 5) der Vermiether von beweglichen Sachen wegen des Miethzinſes; 6) Diejenigen, die die Be⸗ ſorgung fremder Geſchäfte oder Dienſtleiſtungen gewerbs⸗ mäßig betreiben, alſo der Haus⸗ und Geſchäftsmakler, Stellen ⸗ vermittler u. ſ. w.; 7) der Privatangeſtellten wegen Gehalts ꝛc.; 8) der Arbeiter wegen des Lohnes; 9) der öffentlichen und privaten Anſtalten für Unterricht, Verpflegung, Heilung, ſo⸗ wie der Rechtsanwälte u. ſ. w. für ihre Gebühren und Aus⸗ lagen. Im Borſtehenden ſind nur die für die ſtädtiſchen Verhältniſſe am häufigſten vorkommenden Kategorien aufge⸗ zählt. Die Verjährung läuft nicht ab, ſo lange die Forderung geſtundet iſt. Sie wird unterbrochen und muß neu beginnen, wenn der Schuldner dem Gläubiger gegenüber ſeine Ber⸗ pflichtung durch Zins, a conto⸗Zahlung, Sticherſtellung oder ſonſtwie anerkennt. Außerdem aber kann die Verjährung ge⸗ hindert werden— und dies iſt natürlich der ſicherſte Weg — durch Erhebung und Zuſtellung der Klage oder eines Zahlungsbefehls. Da die Verjährung mit dem ausgeſprochenen Zweck eingeführt iſt, das ſchädliſche Borgſyſtem einzuſchränken, ſo thut der Geſchäftsmann, der unter eine der genannten Kategorien fällt, gut daran, rechtzeitig vor Jahresſchluß ſich ſeine ſäumigen Schuldner aus den Büchern herauszuſuchen. und nach erfolgter Mahnung vor Ablauf dieſes Jahres zu verklagen. — Nachdem erſt kürzlich eine glückliche Fee den 1. und 2. Treffer der Straßburger rothe Kreuz⸗Lotterie nach Leipzig brachte, erfahren wir vom Generalagenten der 2. Bad.⸗Badener Geld⸗Lotterie J. Stürmer⸗Straßburg, daß der 1. Treffer der 2. Bad.⸗Badener Lotterie ebenfalls nach Sachſen fiel, wo bekanntlich viele Wunden zu heilen ſind. Der 2. Treffer der 2. Bad.⸗Badener Geld⸗Lotterie fiel dagegen in die Hände eines biederen Arbeitsmannes, der das Geld, anſcheinend ſehr gut zu verwenden weiß. Die Looſe der 3. und letzten Bad.⸗Badener Geld⸗ Lotterie ſind ſchon zur Ausgabe gelangt. Die Ziehung der⸗ ſelben findet bereits ganz ſicher am 11. und 12. Oktober ſtatt. Hiervon ſind Looſe zu Mk. 1.—, 11 Looſe zu Mk. 10.—, Porto und Liſte 25 Pfg. mehr, in allen Loosge: ſchäften zu haben. Der flotte Abſatz der 1. und 2. Bad.⸗ Badener Geld⸗Lotterie läßt ein Gleiches bei der 3. und letzten Bad.⸗Badener Geld⸗Lotterie mit Sicherheit erwarten. — Falſche Fünfmarkſcheine kurſiren gegen⸗ wärtig wieder. Die Fälſchung iſt beſonders an folgenden Merkmalen erkennbar: Das Papier iſt kein Faſerpapier, ſondern gewöhnliches, gut geleimtes Schreibpapier. Die auf der Rückſeite der echten Scheine befindlichen Faſern ſind durch blaue Strichelchen angedeutet. Ein beſonderes Kenn⸗ zeichen der Fälſchung iſt die Verwaſchbarkeit der Farben. Es iſt alſo bei der Einnahme von Fünfmarkſcheinen Vor⸗ ſicht geboten. — Cöthener Kirchenbau⸗Lotterie. Die Verwaltung der Cöthener Kirchenbau⸗Geldlotterie theilt mit, daß die Ziehung auf 7.—9. September d. J. verlegt iſt. Ilvesheim(A. Mannheim), 7. Aug. Mit eigener Lebensgefahr rettete vorgeſtern Abend ¼8 Uhr der ver⸗ heirathete Faſchinenleger Chriſt. Kleinhaus den 11jährigen Sohn des Gaſtwirths Jakob Jakoby von hier aus den gegen ⸗ wärtig hochgehenden Fluthen des Neckars vom Tode des Ertrinkens. Lampertheim, 7. Aug. Gar leicht hätte vor⸗ geſtern Vormittag ein größerer Feuerheerd entſtehen können. Nur durch das entſchiedene Handeln der Na hbarsleute und die Unterſtützungen der Mannſchaften des Mannheimer Regiments, welche in der Nähe der Brandſtelle mit Scheiben⸗ aufſtellung beſchäftigt ſind, gelang es, dem verheerenden Element Einhalt zu thun und dasſelbe auf die Schweine⸗ ſtälle zu beſchränken, die ganz zerſtört wurden. — Die Rhein auer Mordgeſchichte iſt nun⸗ mehr aufgeklärt. Der 16jährige Schloſſerlehrling Bieder⸗ mann aus Heidelberg hat ſich ſelbſt entleibt und nur dadurch, daß der Finder der Leiche, der Arbeiter Tremmel, den bei der Leiche liegenden Revolver geſtohlen hat, kam man auf die Vermuthung, daß hier ein Mord vorliege. Tremmel, der außerdem die Gendarmerie bei ihren Recherchen irre zu führen ſuchte, wurde in Haft genommen. Hofheim, 8. Aug. Ein Metzgerburſche erſtach um ein Kartenſpiel den 20jährigen Bauernburſchen Jakob Löſch. Der Mörder wurde verhaftet. Oberſtaatsanwalt Dr. Pretorius leitete ſofort die Unterſuchung ein. Mainz, 8. Aug. Ein hieſiger Weinhändler, der hauptſächlich Wirthe verſorgt und ſich deshalb bei dieſen von Zeit zu Zeit ſehen läßt, um etwas draufgehen zu laſſen, namentlich da, wo er von zarter Hand bedient wird, hatte kürzlich ein eigenartiges Abenteuer. Da er ſich von ſolchen Rundreiſen ſchon mehrmals höchſt unſicher„im Nebel“ nach Hauſe fand, hatte er ſich für diesmal fürſorglich eine Droſchke geſichert. Als der Kutſcher ihm aber, zu Hauſe angelangt, beim Ausſteigen behilflich ſein wollte, fand er ſeinen Fahrgaſt ſo feſt ſchlafend, daß alles Rütteln und Schütteln nicht zum Erwachen führte. Das Anſchellen an der Hausthüre, damit die Frau oder ein dienſtbarer Geiſt helfe, den Mann in ſein Heim zu bringen, war auch erfolglos, denn nichts rührte ſich im Hauſe. Der Kutſcher ſperrte nun ſeine Droſchke wieder zu, fuhr in ſein eigenes Heim, ſtellte dieſelbe mit dem ſchlafend en Fahrgaſt in die Remiſe und legte ſich zu Bette. Morgens ſah er wieder nach dem Manne und nun hielt es ihm nicht ſchwer, ihn aufzuwecken. Mit einem rieſigen Kater entſtieg der Gaſt der Droſchke, der Kutſcher wurde reichlich entlohnt mit der Bitte, die Giſchichte nicht weitet zu erzählen.„Nit än Wort,“ ſagte der Kutſcher,„ich hab erſt neulich de Herr X., den ich aach net wecke konnt', in die Remis gefahre un Morjends is er häm gange, awer ich hab' käm Menſch etwas dovun erzählt.“ Diesmal ſcheint der Kutſcher doch geplaudert zu haben. Gernsbach, 7. Aug. Vorgeſtern Nachmittag gerieth die 22 Jahre alte, ledige Maria Anna Wunſch von Forbach auf dem Scheuerner Bahnhof beim Verſuche des Einſteigens in den bereits abfahrenden Zug unter die Räder und wurden ihr beide Beine abgefahren. Die Schwerverletzte wurde mit Tragkorb in das hieſige Spital verbracht. Frankfurt a. M., 8. Aug. Von der hleſigen Strafkammer wurde geſtern der des Raubmordverſuchs an dem 72jährigen Rentner Philipp Jakob Klein beſchuldigte 17 Jahre alte Schloſſer Friedrich Simon aus Praunheim wegen zwei vollendeter ſchwerer Diebſtähle und eines ver⸗ ſuchten ſchweren Diebſtahls, ſowie wegen Tödtungsverſuchs zu einer Geſammtſtrafe von 10 Jahren Gefängniß verurtheilt. Mutterſtadt, 8. Aug. Großes Aufſehen erregte geſtern hier— was gehen und ſtehen konnte, war auf den Beinen— die Hochzeit eines 70jährigen Landwirthes, deſſen Herz jung geblieben, mit ſeinem 23jährigen Bräutchen aus Oggersheim. Die Hochrufe wollten kein Ende nehmen. An verſchiedenen Häuſern, an welchen das Hochzeitspaar vor⸗ überfuhr, waren Fahnen ausgehängt. Kaiſerslautern, 8. Aug. Wie die„Pfälz. Preſſe“ meldet, iſt der Vorſtand des Porſchuß vereins zu Landſtuhl, der Fabrikant Herle, Mitinhaber der Spritfabrik von Bum und Herle in Landſtuhl, ſeit 3 Wochen flüchtig. Er wird jetzt ſteckbrieflich verfolgt. 200,000 Mark Wechſel⸗ accepte ſind ohne Deckung. Der Konkurs des Vorſchußvereins iſt unausbleiblich. Die Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmte die Bücher. Die Firma Bum und Herle hat die Zahlungen eingeſtellt. Berlin, 8. Aug.(Reden Kaiſer Wilhelms II.) Wie ein Berliner Blatt mittheilt, hat Kaiſer Wilhelm II. ſeit ſeiner Thronbeſteigung im Jahre 1888 nicht weniger als 916 Reden und Anſprachen gehalten, davon 22 in franzöſiſcher Sprache bei Beſuchen auswärtiger Souveräne, 18 in engliſcher, und die übrigen in deutſcher Sprache. Es iſt wahrſcheinlich, daß ſämmtliche Monarchen der ganzen Welt zuſammengenommen noch nicht ſo viel geſpochen haben. — Krupp hat ſein Einkommen für das laufende Jahr auf 21 Millionen Mark angegeben. Sein Vermögen wird auf 190 Millionen geſchätzt. Köln, 8. Aug. Die Nachwehen der Schwindeleien Terlindens machen ſich fortgeſetzt fühlbar. Bei der ſchon geſtern gemeldeten durch den Terlinden'ſchen Krach herbei⸗ geführten Zahlungseinſtelluna der Seidenfirma Puller und Corthum Geldern, welche 150 mechaniſche und mehrere hundert Handſtühle beſchäftigte, ſind auch Krefelder Häuſer und eine Anzahl Privatleute durch Uebernahme von Bürg⸗ ſchaften betheiligt, unter letzteren figuriren Beträge von 80- 100 000 Mark. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. udo EK Uckef, be, and Weſß deinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. Aechl nur in versiegelten grünen Fecketen à 30 u. 50 Pf; Tötef sicher alle Insecten sammt Brul. (besonders auch in Stallungen) Gegen Fliegen, Flöhe, Schnaken, Russen u. s. w.) ist die Wirkung des Dalma geradezu überraschend und wird von keinem anderen Mittel erreicht. In 10 Minuten lebt kein Stück mehr. Garantirt giftfrei. Fabrikant: Apotheker E. Lahr in Würzburg.— In Viernheim zu- haben in der Apotheke. Rheinisches echnikum Bingen für Maschinenbau und Electrotechnik. P Programme kostenfrei. — „Seien Sie auch mir herzlich willkommen, Herr Bänmer,“ hörte dieſer jetzt eine Stimme hinter ſich. Frau Linde trat ſoeben aus dem Nebenzimmer. „Beſten Dank, liebe Frau Linde! Auch Ihnen gebührt ein großer Theil meines Dankes, den ich hiermit ausſprechen möchte.— Doch nun kommt Alle mit, man wünſcht Euch ſehn⸗ lichſt mit hmeinzuziehen in den Kreis im Droop'ſchen Hauſe, wo nur glückliche Geſichter zu finden ſind.“ „Danke, Freund, das geht aber nicht an— mein Arm muß vorläufig noch abgekühlt werden, wie der Doctor ſagte, der mich ſoeben verließ.“ „Armer Freund!“ antwortet Bäumer mit inniger Theil⸗ „Wie kann ich Dir das je wieder vergelten, was Du und was Du jetzt noch für mich nahme. für mich wagteſt leiden mußt!“ „Na, nun hör' auf, Hermann, ſonſt machſt Du mich noch weich mit Deinen Reden! Grüße nur Deinen Onkel und ſag' ihm, daß wir jetzt ja quitt ſeien.“ „Mein Onkel, beſter Freund, hat mir alles erzählt, er hat es nicht ſo ernſt gemeint mit ſeinen Aeußerungen gegen Dich. Du weißt es liegt nun einmal ſo in der Art des Soldaten: Die Herren von Militär ſetzen ſich gern aufs hohe Pferd anderen Leuten gegenüber.— Wenn Du heute nicht kannſt, dann wirſt Du doch Morgen ganz beſtimmt in unſerem Kreiſe erſcheinen, und auch Sie, verehrte Frau Linde, werden ſehr gebeten, mit⸗ zukommen. Im anderen Falle werden wir alle Sie hier auf⸗ ſuchen. Du, Freund, mußt mir auch noch die Ergreifung des Schurken, dem ich mein Unglück zu verdanken hatte, genauer erzählen.“ Belde Ehegatten verſprachen, wenn ſonſt keine Abhaltung dazwiſchen trete, zu erſcheinen. Hierauf verließ der glückliche junge Mann das Haus des treueſten Freundes. Einige Tage nach den eben geſchilderten Vorgängen erhielt Bäumer von ſeliner vorgeſetzten Behörde ein langes Schreiben, worin ausgeſprochen ward, daß er, nachdem ſeine Unſchuld klar erwieſen ſei, ſeine Stellung bei dem Poſtamte in D. wieder ein⸗ nehmen und ſich darnach auf das höhere Examen vorbereiten mö pte. Einige Ermahnungen zur grö zern Vorſicht bei Ver⸗ ricitung ſeints Dienſtes waren aber doch mit in die ſonſt ganz wohlwollenden Aeußerungen der Behörde bineingeflochten. Der junge Beamte trat dann ſchon in den nä cſten Tagen, entgegen der Abſicht ſeines Onkels, welcher am liebſten geſehen hätte, daß der Neffe jetzt den Poſtdienſt quſttirte, ſeine vorher einge⸗ nommen Stelle in D. wieder an. In der erſten Zeit ſtieg oft in der Seele Bäumers ein bitterer Groll über die erlittene Unbill auf. Es gab Stunden, in denen er im Geiſte alle Einzelheiten der Haftzeit noch ein⸗ mal durchlebte. Dann zog ſich ſeine Stirne in Falten. Das Vertrauen zu den Menſchen ſchien ihn dann auf immer verlaſſen zu haben. Aus dem ſonſt lebensluſtigen, gefälligen Beamten war ein ernſter, ſtrenger, vorſichtiger Mann geworden. Einige Veränderungen traten zu Beginn des Winters auch in den uns bekannten Familien ein. Zunüchſt einigten ſich der Major und die Mutter Bäumers dahin, daß dieſe mit ihrer Tochter zu jenem nach Berlin zog, wo alle Drei gemeinſchaftlich einen Haushalt bildeten. Die Schwägerin hatte den alten Haudegen achten und ſchätzen gelernt; hatte ſie doch in Erfahrung gebracht, daß der Schwager ſchon ſett Jahren durch Vermittelung ihres Sohnes ihren Unter⸗ halt mit beſtritten habe. Eine weitere Veränderung war in der Perſon des Vor⸗ ſtehers der Poſt⸗Anſtalt in D. vor ſich gegangen. Der alte Vorſteher hatte allerdings die Nervenkrankheit überſtanden, trotz⸗ dem fühlte er ſich der Stellung nicht mehr gewachſen, er nahm deshalb ſeine Dienſtentlaſſung und trat in Penſion. An ſeine Stelle trat Linde, den der Vorgänger bei der vorgeſetzten Be⸗ hörde warm empfohlen hatte. Da die Hochzeit der beiden Liebenden zum Frühjahr pro⸗ jektirt war, floß der Winter in Geſellſchaft glücklicher Eltern und guter Freunde ſchnell dahin. Sehr oft wurde Bertha von der Tochter des penſionirten Vorſtehers beſucht. Eine wunder⸗ bare Wandlung war mit dieſer vorgegangen. Ihr ſonſt ver⸗ ſchloſſenes Weſen hatte ſie gänzlich abgelegt; treu und herzlich ſchloß ſie ſich der Braut ihres einſtigen Anbeters an. Nur eins konnte ſie nicht überwinden: die beiden Liebenden traulich bei⸗ einander zu ſehen Sobald daher Bäumer bei ſeiner Braut er⸗ ſchien, empfahl ſte ſich mit ſchmerzlichem Lächeln. „Sie kann mich doch dauern,“ ſagte dann die glück⸗ liche Braut. Mon befindet ſich bereits in den letzten Tagen des April. Es iſt ein ſonniger Frühlingstag, der heute für zwei glückliche Menſchenkinder angebrochen iſt. In einem der ſchönſten Häuſer der kleinen Stadt D. herrſcht ſchon ſeit frühem Morgen ein auffälliges reges Leben. Man ſieht dort viele fremde Herren und Damen ein und ausgehen. Was mag da wohl vor ſich gehen? Soeben betritt ein ſchlanker hübſcher Mann die Stufen zum Droop'ſchen Hauſe. „Das iſt der ſchöne und glückliche Bräutigam der Tochter des Hzuſes!“ hört man die Umftehenden ſprechen. Wagen auf Wagen rollt nun heran. Noch etnige Minuten, dann werden wir auch die Jungfer Braut ſehen... da iſt ſie ſchan „Ach, wie ſchön!“ hört man verwunderte Stimmen leiſe rufen. Strahlend in Glück und Glanz, am Arme des Geliebten betritt jetzt die Braut die mit Blumen beſäeten Stufen zum Wagen hinab, der die Beiden zur Kirche, vor den Altar führt, wo ſich das Band der Ehe um die vom Schickſal für einander beſtimmten Perſonen ſchlingen ſoll. „Sie hat ſich den Tag zur Hochzeit gewählt, an welchem ſie vor einem Jahre von dem Gel lebten gerettet wurde,“ hört man eine Stimme aus der gaffenden Menge ſprechen. In der Kirche hört man am Schluß einer ergreifenden Anſprache des Geiſtlichen das bekannte„Ja“ von den Lippen beider jungen Leute laut ausſp rechen, dann geht es zurück zum feſtlich geſchmückten Hauſe Droop s * * Einige Jahre ſind dahingegangen ſeit dem Hochzeitstage Bäumers. Die erbetene Verſetzung nach Berlin iſt ihm freilich nicht bewilligt, dagegen finden wir das junge glückliche Ehepaar in einer größeren Provinzial⸗Hauptſtadt, wohin auch die Eltern der jungen Frau gezogen waren. Schon ſeit einigen Wochen bekleidet Bäumer das Amt eines Poſtinſpektors; demnach hat er ſchon eine Sproſſe auf der Stufenleiter zu den hö heren Stellen hinter ſich. Frank und Hecht haben den Lohn für ihre ſchändliche That erhalten. Beide ſind zu der höchſten zuläſſigen Strafe verurthellt worden. Ein jeder der beiden Schurken hatte noch, außer der Theilnahme an der Beraubung des Geldbriefes, ein anderes Vecbrechen auf ſich geladen: Hecht's Strafe wurde wegen Mordverſuchs, diejenige Frank's wegen Meineids verſchärft. Das Erſtaunen des Kaufmanns Adens, als er von dem Treiben ſeines ſauberen Geſchäftsgehilfen Kunde erhielt, kann man ſich denken. Von dem geſtohlenen Geld des letzteren war noch nichts ausgegeben. Die von Hecht verausgabten zweihun⸗ dert Mark wurden Adens von Franks Eltern erſtattet. „Der Vorfall in D. war für Bäumer inſofern von einem praktiſchen Nutzen geweſen, als derſelbe ſein Weſen ernſt er und geſetzter ſtmmte; namentlich helt er in ſeiner Eigenſchaft als Aufſichtsbeamter die jungen Beamten zur größten Vorſicht im Geldverkehr, beſonders bei der Annahme von Werthbriefen an. Ende. oN usbund S UAA Sv Buda zu uma uus Aon nabe sun 23 Auu M O 3 Huugz aun 1 g Ma A Sonojqaavs D — AodLang nn Sulu ag url 212121 8 21a S va nog sunulundo a8 128 uod min anegal oc aue aus nod aun qn2138 5 1110 Una Nr die Hand genommen und werde ſie nicht eher niederlegen, bis ich es ihr verzeihen, wenn ſie Laura dieſen Streich ſpielte, und ewig ſchlanken Hals geſchlungen. Violet dachte an die phantaſtiſchen, e An die Stelle des Scheidenden kam, ſe irf 1 i rächti ö i z fi ü fi ſprechend, der bisherige Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten meine widerwärtige Eitelkeit, die all' dieſes Unheil angerichtet] würde ich mir Vorwürfe machen, ſie hierher eingeladen zu haben.“ prächtigen Kleider, die ſie zu Summerfield zurückgelaſſen, und 1 1„ r hat, gebührend gezüchtigt worden iſt.“ Violet's Ankunft unterbrach die Betrachtungen der Mama. verglich ihre jetzige unvortheilhafte Figur mit der herrlichen polttiſchen Geſinunänch nach ist Herr v Brauer gemäſſat konſerbellld hat, gebührend gezuüchtig d ſt. 2 8 8 Geſtalt Laura's. Einige Minuten dauerte der heimliche Kampf politiſchen Geſinnung nach iſt Herr v. Brauer gemäßigt⸗kon ervativ. Violet ſtand allerdings im Begriff, ſich auf ſehr originelle Weiſe zu ſtrafen. Einſtweilen ſah ſie noch mit ſtoiſcher Ruhe den zukünftigen Bußübungen entgegen; jedoch gegen das Ende der Fahrt kühlte ſich dieſe Begeiſterung langſam ab, und von Unruhe, Scham und Furcht gequält, langte ſie in dem Hauſe ihrer Tante an. 8 Die Daſhaway's wohnten in einem nobeln Viertel Londons. Sie waren nicht ſehr reich, machten aber großen Aufwand, gingen viel aus und verkehrten mit der vornehmen Welt. Der — Papa Daſhaway war ein unbedeutender Mann, und außerhalb ſeines Clubs faſt unbekannt. Deſto mehr liebte es aber Madame Daſhaway, als wichtige Perſönlichkeit zu gelten. Die drei Töchter waren elegante, junge Damen, deren Hauptlebenszweck die Kleidung bildete. Von den beiden Aelteſten hieß es, ſie ſeien gutmüthig, und Laura, die jüngſte, wurde von der ganzen Familie als Schönheit verehrt. Einem Beſuche Violet's ſtanden ſie mit getheilten Gefühlen gegenüber. Obſchon ſie die Couſine ſeit deren Kindheit nicht mehr wiedergeſehen, war doch das Gerücht von deren außerge— Mit niedergeſchlagenen Augen, das Köpfchen vor Scham geſenkt, betrat ſie das Haus. Die herbeieilenden Diener, welche eine feine, vornehme junge Dame erwartet hatten, traten erſtaunt einen Schritt zurück, als ſie die kleine, unſcheinbare Geſtalt ge⸗ wahrten. Von der Treppe her vernahm man das Rauſchen ſeidener Gewänder und gleich darauf wurde Violet von ihren Couſinen ſtürmiſch begrüßt. Sie wagte nicht, von dem Bewußt⸗ ſein ihrer Häßlichkeit faſt erdrückt, die Augen zu erheben, ſie fürchtete ſich vor dem Urtheil ihrer Angehörigen ſie, die ge⸗ wohnt war, die bewundernden Blicke Aller als ſchuldigen Tribut entgegen zu nehmen. Jetzt erlitt ihre Eitelkeit die erwartete Strafe; tief ſchnitt die Ruthe in das bebende Fleiſch. Der freundliche Empfang der Mama Daſhaway nahm noch bedeutend an Herzlichkeit zu, als Violet Hut und Mantel ab⸗ gelegt und nun die ganze Einfachheit der Erſcheinung zu Tage trat. Die Mama ſchaute nach Laura hinüber, und dieſe in den Spiegel. Emily und Georgina machten ebenfalls ihre Betrachtungen. „Wie ſeltſam, daß ſie nicht hübſcher iſt. Die Geſichtszüge ſind wöhnlichem Liebreiz bis zu ihnen gedrungen. Die arme Tante] nicht übel, im einzelnen betrachtet eher gut zu nennen; auch das b Arthur von Brauer, Dorothea war zu ſtolz auf ihren Liebling, um hierüber zu ſchweigen. Bis jetzt glänzte Laura als hellleuchtender Stern am Himmel der Londoner Geſellſchaften. Wie ärgerlich, wenn durch dieſe neue Erſcheinung ihr Glanz verdunkelt würde? Aber auf der andern Seite erfüllte es das Herz der Mama Daſhaway mit hoher Genugthuung, unter ihrem mütterlichen Schutz eine reiche Erbin in die große Welt einführen zu dürfen; das verurſachte ein Aufſehen, das hundert Schönheiten nicht hervorzurufen vermochten. Dr. Wilhelm Nolkk, Pr Haar hat eine ganz ſchöne Farbe, läge es nur nicht ſo tief über die Stirne herab. Aber die Geſichtsfarbe iſt miſerabel.“ Endlich ließ man Violet einen Augenblick allein. Sie ſah in den Spiegel und fuhr beſtürzt zurück. Naturgemäß ſtrich ſie die Haare von der Stirne weg und griff nach dem Handtuch, um die gelbe Farbe von der Haut abzureiben. Ach, das ging nicht ſo leicht! Und hatte man ſie denn nicht ſchon unten in dieſer Entſtellung geſehen? Wie würde man ſich die plötzliche mit ihrer verletzten Eigenliebe, dann war der böſe Dämon beſiegt. Mit freundlichem Blick legte ſie ihre Hand auf den Arm der Couſine und folgte dieſer hinunter.(Fortſetzung folgt.) — Der Miniſterwechſel im Großherzogthum Baden. (Mit 3 Abbildungen.) (Nachdruck ve n den letzten Tagen des Monats Juni d. J. hat in Baden ein Miniſterwechſel ſtattgefunden, von dem man eine weitgehende Aenderung der politiſchen Grundſätze, nach welchen die Regierung geleitet wird, jedoch kaum erwarten kann, wenn auch vielleicht der Kirche gegenüber ein verſöhnlicherer Ton, als bisher, angeſchlagen werden dürfte. Der Präſident des Staatsminiſteriums und Miniſter der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts, Staatsminiſter Dr. Nokk, erbat ſeines vorgeſchrittenen Alters— er zählt 69 Jahre— und ſeiner leidenden Geſundheit wegen ſeine Entlaſſung, die ihm in einem vom 27. Juni datierten äußerſt huldvollen Schrei— ben des Großherzogs Friedrich ge— währt wurde. In dieſem Schreiben erkennt der Landesfürſt die her— vorragenden Verdienſte, die ſich der Scheidende um das Wohl des Landes auf allen Gebieten erworben. dankbar an und verleiht ihm als äußeres Zeichen dieſer Anerkennung den Hausorden der Treue, Fidelitas genannt. Auch die Stadt Karlsruhe fühlte ſich gedrungen, ihrer Ver⸗ ehrung für den Sta atsminiſter a. D. Ausdruck zu geben, indem ſie ihm das Ehrenbürgerrecht verlieh. Außer dem wurde ihm von verſchiedenen Fakultäten der Heidelberger, Frei— burger und Karlsruher Hochſchule die Ehren doktorwürde verliehen. er ſo allenthalben Ausgezeich⸗ nete hat über zwei Jahrzehnte das Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts geleitet, und wir ſtehen nicht an, ſeine Verdienſte auf dem Gebiet des höheren Schulweſens und der Juſtizverwaltung anzu⸗ erkennen. Er förderte das Mittel- und Fachſchulweſen und war eifrig auf die Ausgeſtaltung der Bau- gewerkſchule und der beiden Kunſt⸗ gewerbeſchulen bedacht. Auch die beiden Univerſitäten, die techniſche Hochſchule und die Akademie der bildenden Künſte haben ſeiner Für⸗ ſorge mancherlei zu danken. Wenn liberale Blätter ſeine vornehme Ge⸗ ſinnung, ſeine liebenswürdige Per⸗ ſönlichkeit, ſein raktvolles Auftreten in politiſchen Streitfragen, ſeine liberale Weltanſchauung, umfaſſende Bildung u. ſ. w. rühmen und ihm darob das höchſte Lob zollen, brauchen die Katholiken doch nicht zu vergeſſen, daß er, der von Geburt aus katholiſch iſt, alle Akten 0 Rath 2. Klaſſe, 1893 Miniſter des Großherzoglichen Hau auswärtigen Angelegenheiten, in demſelben Jahre Bevollh Der neue Sprudel in Karlsbad. Brauer, Arthur von, aus Karlsruhe, 1845 geboren, 1868 Rechtspraktikant(1870/71 Felddiviſions-Auditeur auf Kriegs dauer), 1871 Referendar(1872 in den Reichsdienſt eingetreten, 18 Vizekonſul in Bukareſt, 1875 Konſul in St. Petersburg, 1880 Legationsrath bei der kaiſerlichen Botſchaft in St. Petersburg, 1881 Wirklicher Legationsrath und Vortragender Rath im Auswärtigen Amt des Deutſchen Reichs, 1886 Geheimer Legationsrath, 1888 Generalkonſul für Aegypten in Kairo), 1890 unter Belaſſung des r Ge Dienſtcharakters als Geheimer Legationsrath, außerordentlie ſandter und bevollmächtigter Miniſter am königlich preußiſchen Hofe, auch ſtellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrath des Reichs, in demſelben Jahre Kammerherr, dann im gleichen Jahre Geheimer zum Bundesrath des Reichs. Der zum Juſtiz- und Kultusminiſter ernannte Oberſtaatsanwalt Freiherr Alexander v. Duſch aus Karlsruhe, 1851 geboren, iſt der jüngſte der badiſchen Miniſter und war ſeit zwei Jahren im Neben⸗ amt Miniſterialrath unter Nok Nachdem er 1877 und 1878 z Referendar und dann Ar in Mannheim geweſen, urde er 1880 Staatsanwalt in Mannheim mit dem Wohnſitz in Heidelberg und Rang als Landgerichtsaſſeſſor, erhielt 1881 den Rang als Land⸗ gerichtsrath und wurde im Jahre 1895 erſter Staatsanwalt in Karls⸗ ruhe; 1899 kam er als Ober anwalt an das Oberlande und hatte gleichzeitig die Ol heiten eines Mitglieds im Min ſterium der Juſtiz, d dul Interrichts zue Jahre wurde er G gierungsrath. Man als geſchickten Juriſten 1 die Schärfe ſeines Urtheils. gilt als gemäßigt⸗liberal, doch er ſeither wenig Gelegenheit gehe in beſtimmten Fragen ſich öffentlich zu bethätigen. Als neues, führendes Mitglied miniſteriums wurde is und ebenfalls der verſöhnl beralen Richtung an Der neue Sprudel in Karlsbad. (Mit Abbildung.) dr. verb.) ie Karlsbader Quellen, ſeit Jahr— hunderten berühmt und leidenden Perſonen aus Ländern mit beſtem Erfolge aufgeſucht, zerfallen in drei Gruppen: in heiße, mittelwarme und kühlere. Obenan ſteht der Sprudel m einer natürlichen Temperatur von 58 Grad Reaumur. Vor kurzer iſt nun in dem nordböhmiſchen Kurorte Karlsbad ein n 3 8. 2 4 1 der kulturkämpferiſchen Geſetzgebung vollzogen und bis zum letzten[Sprudel entdeckt worden, der dieſelben hervorragenden Eigenſchaften be⸗ g Kurz ae. ziolets Ankunft begab ſich Frau Daſhaway noch Veränderung erklären können? Und dann* der Gedanke Augenblick die ungerechte Kirchenpolitik der Regierung vertreten hat. ſitzt, wie der alte und in den erſten Tagen nach ſeinem Auftreten eine V a einmal in das Zimmer, welches für die Nichte war hergerichtet Pſtellte ſich leider erſt an letzter Stelle ein— war ſie ja ent⸗ Ueber Nokk geben wir noch folgende biographiſche Notizen:[menge von 800 bis 1000 Liter in der Minute lieferte. Unſere Abbildung worden. Sie ordnete die Blumen in der Vaſe, zupfte die Gardinen zurecht und rückte einen niedrigen Ruheſeſſel vor den Kamin. Mit geſpannter Neugierde erwartete ſie die Nichte; ſie wünſchte lebhaft, den Vergleich zwiſchen dieſer und ihrer Tochter anſtellen zu können.„Wenn ſie nur nicht zu ſchön iſt,“ dachte dieſe ſorgliche Mutter dreier erwachſener Töchter.„Ihr Reichthum allein ſchon ſichert ihr allgemeine Bewunderung, Laura's klaſſiſche Züge und goldige Locken ſinken in der Waag⸗ ſchale gegen ihre Tauſende. Schon bei einem gewöhnlichen Aeußern und nur einigermaßen gebildeten Benehmen werden die jungen Herren ſie wie Bienen umſchwärmen. Ich will nur hoffen, daß Frank Forenſie eine Ausnahme macht. Nie könnte ſchloſſen, ſich zu ſtrafen. Sollte ſie bei dem erſten Schlage ſchon die Ruthe fallen laſſen, weil dieſer ſie bis auf's Blut getroffen? Sie glättete das Haar wieder über die Stirne und machte ſich ſo präſentabel, als es unter dieſen Verhältuiſſen möglich war. Eine Zofe kam, ihr zu helfen, da ſie, um ihr Geheimniß zu hüten, keine eigene Dienerin mitgebracht hatte. Beklommenen Herzens wählte ſie aus ihrer Garderobe ein buntkarrirtes Seiden⸗ kleid aus, das für ihre Großmutter gepaßt hätte. Stürmiſch begann ihr achtzehnjähriges Herzchen zu pochen, als ſie das ver⸗ ächtliche Naſenrümpfen der feinen Zofe im Spiegel bemerkte. Nach kurzer Zeit erſchien ihre Couſine Laura; ſie trug ein zartblaues, duftiges Kleid und hatte eine feine Goldkette um den Nokk, Wilhelm, Dr., aus Bruchſal, 1832 geboren, wurde 1854 Rechts- praktikant, 1857 Referendar, 1862 Sekretär beim Oberſchulrath in Karlsruhe, 1864 Amtmann in Heidelberg, in demſelben Jahre Aſſeſſor beim Oberſchulralh, 1865 beim Miniſterium des Innern, 1867 Miniſterialrath, 1874 Direktor des Oberſchulraths, 1881 Präſident des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus- und Unterrichts, ſeit 1881 auch Bevollmächtigter beim Bundesrath des deutſchen Reichs, 1884 Staatsrath, 1886 Geheimer Rath 1. Klaſſe, in demſelben Jahre Dr. jur. hon. causa der Univerſität Heidelberg, 1893 Staatsminiſter und Präſident des Staatsminiſteriums unter Beibehaltung des Präſidiums des Miniſteriums der Juſti:, des Kultus und Unterrichts. Vom Jahre 1867 bis 1871 gehörte Nokk der zweiten badiſchen Kammer an. zeigt den neuen Sprudel, der eine ganz ungeahnte Verſtärkung eines de Springer— wie die Quellen im Baſſin genannt werden— darſtell nach ſeiner Faſſung. Aber auch jetzt noch iſt die Mächtigke aus vulkaniſchen Geſteinsmaſſen emporgeſchleuderten Waſſermenge, die mit heißem Giſcht und lautem Ziſchen in's Freie ſtrömt, ganz bedeutende. Die Fangſchale mußte eine Erweiterung von mehr als einem halben Meter erhalten, um ein Hinausſpritzen über den Rand nach Möglichkeit zu verhüten. In der Minute liefert deren Sprudel jetzt 150 Liter. Der Anblick desſelben iſt ebenſo eigeng wie prächtig, und der intereſſante, weltberühmte Badeort um Sehenswürdigkeit reicher, ganz abgeſehen von dem hohen heitlichen Werthe dieſer Thermenvermehrung. ——. 4 — ů——— y ꝰ* 80 a e e SSS SAS S S RR 2 S S 2 SS a 8 F 5— 8— S 8 S A. S S So 2 S. 8 S 3—L—-»B»„ßͤ SS S S, 8 S an. E r n ens EEE S— 2 r S 2— S8— X 3 2— 1 2. T 2 5 u ee eee we e ee e eee g eee be Sobnavun ue dan cen e ist ugs pa Luvß aim apa s)“ nove bn ed e eepag T el. Aq Queahpal 21 een eee en e eingach olela of 51 gg unvi p“ usqpgh nd Jeezeg buncplupnuch dans o gun aaurunzz ushpuvut al aun uind de eee donpialnv aus ei guvickute bat Dee ehen eue e e at Agel dun jpg a aun ackangßz zun Sou ueaqv g uebrusat aca ian usjeicktene Seuudzcß Sause dunszezs ad zn unvg asgajg suv neleateb 80 ava Ipeaun zi Ilvagsuohigz aun Megsigplaed g agaq: uebeqt eu e ene dun pee dane meu og „eee wehen ͤ a u ed Ach ehe Sve quvc a00 ut eee enn ieee eig ehe de be ee öden nc mengbneu ug usbgeqigags uteaqvat en ee nenen ee ee e eee re. queagygd een e eee e evg 8 5 eue ne eincn eee a Siqupflada ns anu uezva neu uszjv e e e ene eng ag eee een vc mach eneu de ns je esoge8 Jpnach Sau az ne ehe i eg ee eg „ Meilen eaeg nat ausn an! auvaig ip due: J ꝙæpnlangga bungenguch oled ut eig dest gun dunupplagz dig aun ue! ne agp Me fzeg l ade ep ei spin Joch 800 22910“ n ehe, egelnesnv ꝙijgpg o! ueagnaeq uiqzusbuvun za aha! rates Siu d e“ ede unn Sungigesaſeg a pu ua Jae ene en b e ebe meqzusbog) svg a0 uaqug! ang aden eee eee ee bie weg ben c ed os aun magbunzs usqies adus zun a qupch aun zchoch opil an qeia Agollnv zn. ug oeagI= aeg eee ur eo 205 eat uequlatcp! e wee n ehe ehe ee Sundueaunylvaß uonge! leg cpu gg nviga gf nvag enz e q ucavg 461 Cen eee neun er eee ebvacktui ano an ouvz ei ushob ene dog used snv duncpnlaagß a0 un ueqog us Noe uuvg geiea aun ue; dun e dig 00e uo; ⸗pvutcdleß og Je epa udpnſneguv usgavd uaflejave usa u! des neee ee edusiasa ne Invavg usdunſs Auol dat pagel Juz uso ene ebe eig an einpzuſch un vie? monpu ane cn aeg ui An! aonzac dd nog uzejnpa! eee ec eee eue nes ngen en i pu% O oled aqn osuvf of djequas „„uur anu q sib ue ne ꝙppugpg aun utung al'ungz Sede e ien pr zuutgeueg Pfdunab uahpg ung p oda utog ung o ren eee e e ee ane ecco aeg gg usgelnesnozca a5 SI Jure wehe uz“ eee e eee e ere e Buvj meg ause Sou anah pal 82 aao dee ne uu ee! e en een ee pen ae ee er el ueegaag z eig eher wee ich uus zelaſgz uuvlas neſphianesu „en eee er ene ache aged ne uoguog on ieee ol jg 218 Tee eee ene“ en bind e ee Hehe eee hoatens uobvn! bung ueg gun negseig noa usenet anne F ogel nung zuszeges Bunhpekzegz un qun usgupeduse digung! ae eech ee bee Inv Zavegeis uss nba Höichnunus inga head da uſempag pn! aeg bu: moll uenavch un Sungenagach anhuge aue eiphg gun uv ussphiaie quvl aoppd g eee ene e ee nung i dige aun ozuv 400 ununz uhr epson o: Sv; Jeiagß ue e gv usbuvgz ea! gobzeqn gos Sehe usſpnleq ene uaqugg un en ueunnog! aa dung piu eig zeec eigne usa ueppu u lach neu auc 12 f (Hungelnaog) o ound naa using meg gnzz 311140 — Cue jogada pnaappzg) abe goß ue ae egen unc ene ee bee e e 91 uenvag dog ge bee dehun nc 10D ang uc eig van usa uoaelun ud ahm gun ngen dug dap zgß nee ede e eee nh eee; ee eee a jeg ne l vd ee ebe ee enen agi og e een ec e eee ag eee eee e wee gz Adu i voa usbiqnpis ud gn go tee ec n neun gg nenn uh zuvg spec Sg dunpig dig Pang auff aug ubzugz using aeg cenqog 1150 apps obijgpeun jo such ag sobunig ja pinb ssgugcpg adho uaogz zog qa Invusch are neee ee egg ee en Szoaſt gun 0) uspilaaec a00 n Iburg S ebene enge eee e eee eee ee ec de udn vch 1 Fuvloßgoc uss golnvagcpang unu auff. „i Mee e een e ere cee aeg eee eee ee e e een eee n. hahe nN Alu ne od aun nv duet eg“ ug nene e eee eue 8 udn ee en eee ag ne ape Une ug ur ebe e i une 19˙ Injd us on ef emu 800 drug mung nah joducd aqujeqnlb noa sopunamn ade ent dee eee dun geg Judd ue ic ene ane unu 1306 81 useg nvaldund g biabcß 1 85 eubg usqueg vat un uud oi ola poc; zur in eee eee.aegn 91 enge eg weed Inv usqaag oi ue de e e eee ed all Cuefaqadg pnagppzs) blem phon * Anönz TTT ue Bopuuag * „Aalen aamiafnuagaißt unk od pprogspunz wg daaynyg anat. Ge lee G sds; Mense e eee ben eee eee eee Ion= 1193—lipg- livug— noche(Joutunzs — 11 L: 4 flabo bag 8e bunlgunzz aeppu uf ua uohunggzunzz eic) une ue ee ent dg e en eee ee en neun eee ee een ed eie eee a uad sjvuchou ga!gs Au saug agi aun 118 in ed Jeuusu uva 82 sog Tuscppean sun naa alas sda gelloß nee een nen eau üg; ulava bunagpꝛs unt zoaufg une menen e eee ee 8 Jgobadg uogns nog geun de eee ed ed ea gctiabo B „pig ant zg oe ee; b e e dee eee zs anjs aun ba Inv'ciogz u 901 08 ann deut og de en e Zug usldgaz uus ago 08 Ind ag bog g ee e ane hee Heuss e e uh dun use aun pajg aon olnvz ounauomocg 8901194112 8 sd bunapnnd adumuinzd aobiaoa sn — ä—— De— p eee a dun eienv bus usgunfs sale oplpejach uda donvg ai 405 and echte n eee ena e ee en een enen e e eee uudat ueoh and ago anlvjch dag aun noqaea aphaenva age uod[aaf ic dadquv aun zu bu] epd dopo mouse nv aun zn jau gun eve zun ende nobis bubu Jogſeqavaeg Wie uud ne zaqleenzs ud inv negaoa nie av ab eee gunſst jean jdad de aun det ens us mc gun gz Tee en eee eee z] ** * „ugs neg. no! abb ai gun agel gun gpg. 5 abe ur a egg ena aoſung, asset jwatonv zog um e ig“(a ns 018] „ eg add piu nog aue; aefunu, af uuvg er uus ene een e“ zug—„t usnoad z ꝙpoq p nc Anal v de“ ene „dee en ee ene ad u Ine ie b e“ eee „ue lde d uud n Husen van vo“ anz Leandad eignazoch! naa ⸗onvch dog apo diehibalehazaun dblagpfsfe ea ig mz usbeblu⸗ auh! gun gogpu jvaf as pnlogz a oajaullg gang dau guss a3 eee eee e bee d ne z e eee dul eich“ Annen een eee eee ehen ene oqundalenvch mee e eee een e g pinbifuzz oi] „pe Ava uefa gon uus— æpuage aun uasqogqeig uoag!— noni ueugfasccguu ve uso— ꝙpnqunda! nenen e e e eee ge i an r ee ea a0 u— mpſönuob anhisnoch a0 uv— ice nee need n e dun Zuge alu jd eps% abu e abe u zog unseqogus“ „ieee eee ee ana[grubnog segus 10 f] „Jacgaozg ug aun jocans uc— oog uejastz ug uaa mende ee an! dn eee e ee ce en i bench ae eee an 10“ : Jobo aeſagvleg use lala nau uus eee ee ele uu eh een eee ehe een eee e eee nog nag aun uosjach uga zlvchſhelog aue u[ꝙpv ad upzg! „ uelnvjugav mund ogg a a S“: qundaiſlunx—„% uebulachinv pijqusbnſz nen e een eh eee e ien Haeguy ibu a0 f ec ue ee ae eee e eden nunc ugg aobog ui dc“: ng Soſeneu use uu hp i“: Lasjvma 216! S0 uadge (nog usa vpaod unsang snpz) vat, Ju dhe gun Soſnch u. aequz ing Cuszogada pnaaqpozg) Au piu gas gun unbeolſ udg ꝙæpang 0c nachluni X——— eue oer ede eee e pas gut vag g00 Wlalebnumplach so Agahaacue aheutpt a uuvg aun molbuv; euvb das Aug og a Ag eu eee banden o snuigiuppoutsgoch a eee bene eee eg ou. Maeagusugpatag) uv! neee ieee eee e ieee ang uva ad udacjaut e eg a bibupggvun ag 8e lf fegönpigz agen nog A egen eee ee iel Male uspjpg e bun hee ade u e e ae bag gain oqugzalalog mere ee ehen e e ae eee cee hae udlieagz neee eee been en aan a e ehe beg n Inv digym pee wee e ie Led in eee e ee ebe u uolnvj eee bee n danch ua qui sguigz a0 a0 pig ei uezvg Joddac use bung ee uspols a0 u ec nu Hog ½½ nag unegon ue eben ne wee een eee ee oi an; unahns sv zi gv of gun egvabebul⸗ Sumaghhvaicht uon it er egen een eee wee en r beg 1 paz ag Gunsten asd uf gbnseoqech 880 dungelcplaac ane ore ue e ep e ee wee e ce ehe geg Bunge! ⸗gelahegus ane ujegech qun ugeſſaag -u 98 a ꝙpfMA Held e nag used Aoagniug va 00 b eee e een naue! eee en een e ei 910 aueh eee pen ed d r hene wee eee neue mu en eee guaojgg aus a ugvaz sog ones al u; ene ue ee uh eiu up gg uus nr e nog goa aspis 8 d Inv big purple! Bent Aug dig gg ezaſat ol 510 hn ehem Inv acpalnvg 8 i dr Hunscpun „10 e een bee en nog 91 qun(ns a uf) abupð nag 9 and d uga uspvfchg vie anv usgeſlog apa i ugs. nog eee, dne z ae neee n nee wen e ebduencploch ang g um uduugz ound Oe add usuuod 28 nes sig dggch ang 18 uasbpaz use uad nb sig dun aauubde and 09 wi 45102 5 0 me pu ungngqud aehun ug od uh vag a aun invgoß ucpez 220 i nellsnau ung duvuepeſich ug gvoaguzz Lulach ꝙæppu eg uallvj uohennp gugva; zue bee ahmt gun Seen ccd ue ug aoag! uvam us uv quvjbug) nog uva van jvajusd ven, ee eh ieee! noſoguslela 80 bunbippaog an (aeg aapods) Cunqnggs ins) uhvaguglanntz uno-= ap 25— eee ee nene ee e — usdahvs joag uga genvc eig an! E bunqngenzz usa wee ne as gala M pp ume nenne eee ebene en u ebene Sv unge dana gun zv saves uh ep i aß) aao Sbrugg dog ugog onen le r. quvjuspelach nag Svoaqu;z engt ('gadga ag por) Cungngqn md) up; ⸗ugpolah noa svaacuzz Lulngz N 4 8 ö 4 4 g i 5 * * 2 8 7 0 Rus Bursum çgorda vou —— Bekanntmachung. Am Freitag, den 9., Sonnabend, den 10., Montag, den 12., Mittwoch, den 14., Freitag, den 16. und Sonnabend, den 17. Auguſt hält das 2. Badiſche Grenadierregiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 in der Umgegend von Lampert⸗ heim Schießübungen mit ſcharfen Patronen ab. Gefährdet iſt das Gelände, welches zwiſchen Bahnhof Lampertheim⸗Neuſchloß, Neuſchloß und dem Schnittpunkt der Straße Neuſchloß⸗Viernheim mit der alten Landſtraße(Weg Hüttenfeld⸗Käferthal), der alten Landſtraße, der Heſſ. Bad. Grenze und der Straße Forſthaus Heide⸗Lampertheim liegt. Das Betreten dieſes Geländes iſt am 9., 10., und 12. in der Zeit von 78 bis 11 Uhr und von 1220 bis 5 Uhr und am 14., 16. und 17. in der Zeit von 8 bis 2 Uhr mit Lebensgefahr verbunden und daher verboten. 2 Ein Verkehr auf der Straße Lam pertheim⸗Forſthaus Heide Heſſ. Bad. Grenze, alten Landſtraße und der Straße Neuſchloß⸗Hüttenfeld iſt geſtattet, ein Verlaſſen dieſer Wege in Richtung des gefährlichen Geländes aber ſtreng unterſagt. Geſperrt ſind die Straßen Lampertheim-Neuſchloß, Lampert⸗ heim⸗Viernheim, Neuſchloß⸗Viernheim und Neuſchloß⸗Forſthaus⸗ Heide. An den Straßen und Wegen werden Militärpoſten ſtehen und iſt den Weiſungen derſelben unter allen Umſtänden Folge zu leiſten. Heppenheim, 6. Auguſt 1901. Großherzogliches Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. D 9 81 Bekanntmachung. Die Gemeinde Viernheim beabſichtigt die Lieferung der im Winter 1901/02 für Schul⸗ und Rathhaus erforderlich werdenden Kohlen als: ca. 600 Ctr. zerkleinerten Coaks, ca. 1000 Ctr. prima Nußkohlen 1. Qualität und ca. 600 Ctr. Stückkohlen auf dem Wege der Sub⸗ miſſion zu vergeben. Diesbezügliche Offerten wolle man bis zum 25. Auguſt l. J. bei unterzeichneter Stelle einreichen, wo auch die Lieferungsbedingungen eingeſehen werden können. Viernheim, den 9. Auguſt 1901. 896 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. r Kühlwein, Beigeordneter. Bekanntmachung. Nächſten Mittwoch, den 14. l. Mts., Vormittags 9 Uhr wird auf dem Rathhauſe dahier das Obſt von ſämtlichen gemeinheitlichen Bäumen loosweiſe an die Meiſt⸗ bietenden meiſtbietend verſteigert. Gleichzeitig werden auch die zur großen Allmend des Adam Faltermann 1. gehörigen Grundſtücke auf mehrere Jahre verpachtet. Weiter wird noch die Anlieferung von 30 Ctr. Stroh für den Faſſelſtall öffentlich wenigſtnehmend verſteigert. Viernheim, den 9. Auguſt 1901. 897 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. .d VB.: Kühlwein, Beigeordneter. Die dem entmündigten Joh. Jak. Brechtel 1. gehörigen Grundſtücke werden nüchſten Montag, den 12. Auguſt, Vormittags 10 Uhr zum letzten Mal verſteigert. 898 Der Curator: Joh. Vh. Kirchner 2. Frachtbriefe an ene 2 Stets Eingang von Reſten und Gelegenheitspoſten in Kleiderſtoffen, Lurkins und gaummollwaaren. J. Lindemann, Mannheim F 2, 7. 8 Katholiſcher Männer⸗Verein. 1 1 1 55 den II. I. Mts., Nachmittags halb 4 Versammlung der Mitglieder in dem Gaſthaus„zum grünen Laub“ ſtatt, in der Herr Kaplan Singer einen Vortrag halten wird. — Der Anfang iſt präcis.— Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen bittet der Vorſtand. . NB. Auch die Mitglieder der Jünglings⸗Sodalität ſind freundlichſt eingeladen. 899 Morgen Sonntag von 11 Uhr ab werden Beiträge zur Sterbekaſſe erhoben. Rückſtändige Beiträge müſſen bei Vermeidung der Mahnung reſp. des Ausſchluſſes aus der Kaſſe unbedingt entrichtet werden. Mandel. — 3. 2 1 7 5 8 Meine Sprechſtunden 2 2 ſind von nun ab täglich Nachmittags von 2 bis 0 0. 4 Uhr und bitte ich insbeſondere bei Ausſtellung von 00 60 Zeugniſſen die genannte Zeit gefälligſt einhalten zu 2 8 wollen. 900 8 00 Dr. Rudershausen.% 2 7 2933838 SSS eee Großh. Heſſ. Landes⸗Lolterie. Zur bevorſtehenden Ziehung der 1. Klaſſe 4. Lotterie empfehle noch /, ½ und ½ Looſe zu Originalpreiſen. 5 Gleichzeitig theile meiner werthen Kundſchaft ergebenſt mit, daß die ſeither von denſelben geſpielten Loosnummern, nur noch bis zum 25. d. Mts. zu haben ſind, da ich dann hierüber weiter verfügen werde. 901 Die Verfkaufsſtelle: M. Neuhäuſer 3. Spielkarten (gute Qualität) zu haben bei W. Zingener Papier⸗Handlung, Viernheim. olytechnisches Institut, Fliedbesg„ Hesren I. Hone(Gewerbe-Akademie) bei Frankfurt a. M. re Lehranstalt mit akad.“ Kursen für Maschinen-, Blektro- und Bau- Ingenieure etc. H. Technikum(mittlere Fachschule) für Maschinen- u. Blektro- Techniker.— Programm kostenfrei. Früfungz-KTommiszar.) Geſangbücher von den einfachſten bis feinſten Einbän⸗ den empfiehlt die Buch⸗ handlungW. Bingener. Wasch- Ex Tat. Louis Landauer, Mannheim Breitestrasse 9 1. 1 Beſte und billigſte Bezugsquelle für: Fertige Betten, Bettwaren. 5 xedern und Daunen. 0 Fertiges Belt für Mk. 45.— dazu gehörig: 1 Beitſtelle nußbaum lackirt Mk. 12.— 1 Strohmatratze 4.— 1 Seegrasmatratze Beſonders preiswert: Bei meinen Betten kommen nur federdicht. Barchend und doppeltgereinigte Fe⸗ dern zur Verwendung. Sämtliche Matratzen und zuſammen Mk. 45.— Mädchen von 4 Jahren an erhalten in unserer Nänerei gutbezahlte angenehme Beschäf- 9 1, I. mit Keil 9.— Bettröͤſte ſind eigenes Fabrikat 1 Deckbett 15.50 aus ſolideſten Drell und beſten; 1 Kiſſen— 2 Zuthaten hergeſtellt. Fertiges Bett für Mk. 70.— dazu gehörig: 1 Bettſtelle prima nußb. lackirt 18.— 1 Bettroſt 18.— 1 dreiteil. Segras⸗ matratze m. Keil 14.— 1 Deckbett 15.50 1 Kiſſen 4.50 zuſammen Mk. 70.— gung. Nach Vereinbarung auch Tag lohn. Colset-Fabrik Herbst Damen- u. Kinderronfection, Kleiderstoffe u. Baumwollwaren S. Mannheim. Der hervorragend billig! 55 Makulatur⸗Papier hat billigſt abzugeben die Buch⸗ druckerei dieſ s Blattes. findet im Gaſthaus„zum deutſchen Kaiſer“ eine naußerordentliche denera-Versammlung ſtatt. Tages⸗Ordnung: 1. Rechnungsablage über die Fahnenweihe; 2. Wahl eines Schrift⸗ und Kaſſenwarts; 3. Verſchiedenes. Es ladet freundlichſt ein und bittet um vollzähliges 902 Erſcheinen e Gebet⸗Büchlein für Kinder. Mit Abbildungen. Zu haben bei: Wilh. Bingener Buchhandlung. pfonnig- Spalkasse. Morgen Lahltag von ½3—4 Uhr Nachmtgs in der Wohnung von Joh. Mandel 17. Zwei Aecke hat zu verpachten 903 Michael Helbig Metzger. Zurücknahme. Ich nehme die gegen Niko⸗ laus Sax 1. in der Wirth⸗ ſchaft von Nikolaus Müller ausgeſprochene Beleidigung als unwahr hiermit zurück. 904 Johann Martin IA. Zwei ſchöne neue Wohnungen an junge Leute zu vermiethen. Näheres in der Expedition dieſes Blattes. 905 Vier Bauplätze ſind auf Zielzahlungen zu verkaufen. 889 Näheres in der Expedition dieſes Blattes. Back-Pulver, Vanille-Zucker Pudding⸗Pulver à 10 Pf. Millionenfach be⸗ währte Rezepte gratis von den Dr. Oetkers beſten Geſchäften. 1598 Kirchen⸗Auſage. Evang. Gemeinde Piernheim. Sonntag, den 11. Aug. d. J. Mittags 2½ Uhr euangel. Gottesdienſl. Fin braver Junge kann unter günſtigen Beding⸗ ungen das Friſeur⸗Geſchüft nebſt Haararbeiten erlernen bei 906 Friedrich Rupp, Friſeur Lampertheim, Römerſtr. 88. Eine Wohnun beſtehend aus zwei wan und Küche wird zu miethen geſucht. 907 Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Mit wenig Geld kann ſich Jedermann aus meinen Weinſubſtanzen einen recht guten, geſunden, haltbaren u. erfriſchenden de Haus trunk W ſelbſt herſtellen. r bereiten. Ein Packet für 100 Liter berechnet verſende ohne Zucker zu Mk. 4.— franko gegen Nachn. mit Anweiſung.— Prima Wein⸗ zucker liefere ich auf Verlangen billigſt. 464 Wilh. Siefert 32e am Harmersbach(Baden). Für Wirthe! Controlbuch über die Reinigung der gierpreſſionen zu haben in der Buchhandlung Wilh. Bingener. N r n—** 1 5 N DD E Schluß unſeres großen Aiſon⸗ e Dienstag, den 13. Auguſt. Es ſollte niemand verſäumen die ganz außergewöhnlichen Vorteile, die unſer Saiſon-Ausverkauf bietet, wahrzunehmen. Auf folgende Artikel machen wir heute ganz beſonders aufmerkſam:— Herren⸗Anzüge neueſte Stoffe, ſolide Verarbeitun Mk. 6.90, 9.25, Il. 85, 15.50 Tiſ chdecken Burſchen⸗Anzüge in allen Größen, bedeutende Auswahl Mk. 5.35, 6.75, 8.—, 10.50 Tiſchtücher Knaben⸗Anzüge neueſte Fagons, beſte Stoffe Mek. 1. 78, 2.48, 3.88, 4.28, 8.65 Vorhänge Herreu⸗Hoſen in neuen geſtreiften und carrirten Muſtern Mk. 1.75, 2.85, 3.45, 4.75, 6.— Knaben-Wasch-Anzüge und-Blousen, Herren-Sommer-Joppen ſind im Preis ganz bedeutend herabgeſetzt. Die durch den lebhaften Geſchäftsverkehr während des Faiſan-Ausverkaufs wieder in großer Zahl angeſammelten Sämtlicher Manufactur waren verkaufen wir, um ſchnell damit zu räumen 3&ðxĩu wirklich staunenerregend billigen Preisen. Während des Saiſon-Ausuverkaufs gewähren wir trotz unſerer anerkannt außerordentlich billigen Preiſe Artikel: Handſchuhe Corſetts Biber-Hemden Eilz-Hüte Damen-Schleifen Strümpfe Schürzen Uormal-Hemden Mützen Lavalliers Socken Damen-Wäſche Sport-Hemden Spazier-Stöcke Damen-Gürtel Cravatten Herren-Wäſche Sweaters Hoſenträger Herren-Gürtel etc. 3 Nr. 78. 49 Hauptſtraße 49 Tiſchdecken Bettdecken Servietten 1 bd, 35, 1.95 u Gusen. 25, 240, 3.75 da, 22, 66 5 u.. Ib, 2, 40 pf, Vorhänge ett 40,55,82,90pf. Waſch-Kleiderſtoffe Meter 14, 28, 46, 42, 54 Pf. Wollene Kleiderſtoffe ag 90,. 75, 2.45 u. Jacquard erene MI. 2,10, 20, 38PPf. nur ſolide waſchechte Qualitäten doppeltbreit Mtr. 25, 40, 52, 85, 1.15 10 Prozent Wir bitten um Beachtung unſerer ſämtlichen Schaufenſter. Warenhaus Geschwister Mayer Weinheim Damen⸗Blonſen aus Kattun und Satin 68, 1.15, 1.95, 2.45, 3.10 Müdchen⸗Blonſen in allen Größen am Lager 60, 85, 1.20, 1.45, 2.— Hemden⸗Blouſen nur Neuheiten dieſer Saiſon 75, 1.25, 2.15, 3.35, 4.25 Kinder⸗Kleidchen neueſte Muſter, ſchön gearbeitet 48, 85, 1.45, 2.—, 2.75 Damen⸗Jackets und Capes Unterröcke, weiß und farbig bedeutend unter Preis. auf folgende Rabatt Telephon Nr. 78. 49 Hauptſtraße 49. 1 KFonnag, den II. August bleibt unser Geschäft bis 6 Uhr abends geöffnet. 2 Vackpapiere(ſehr zäh) in drei Stärken zu haben bei Wilh. Biugener, Papier: Handlung. Singer Nähmaschinen ſind muſtergiltig in Conſtruc⸗ tion und Ausführung. Singer Nähmaschinen ſind. für Haus⸗ gebrauch u. Induſtrie. Singer Nähmaschinen ſind unerreicht in Nähge⸗ ſchwindigkeit u. Dauer. Singer Nähmaschinen ſind in den Fabrikbetrieben die meiſt verbreiteten. Singer Nähmaschinen ſind für die Moderne Kunſt⸗ ſtickerei die geeignetſten. Kostenfreie Unterrichtskurse, auch in der Modernen Kunststickerei. Singer Co. Nähmaſchinen Act. Geſ. Welt⸗Ausſtellung Paris 1900 Grand Prix. Mannheim 0 2, Ar. 10, Kunſtſtraße. ark Erf parniß! 1 in Qualität und Preis, elegant, 1 und konkurrenzlos billig ſind Lyra⸗Rüder erſtklaſſiges dentſches Fabrikat. Schneidige Halbrenner von Mk. 110 an bis zu den feinſten Luxusmodellen. Volle Garantie. Lieferung auf Probe. Mithin kein Riſiko. Abzahlung geſtattet. 856 Georg Leonhardt Ludwigshafen 2. a. R., Steinſtr. 12. 8. Tilmann-Matter Atelier für Photographie und Malerei MANNHEIM P 7, 19 Telephon 570. 1210 Heidelbergerstrasse andlung&„ Mannheim. 1„Red Pine- u. Nord. Tannen-. 8 eee 2— 2 eee so 1 Deeyfis& ayer bine treng reelle u. billigſte Be⸗ u ehe! In mehr als 150 000 Familtlen im Gebrauche! Güänsefedern, Sänſedaunen,——— Schwanendaunen u. alle anderen Sorten Bettfedern. Neuheit und Druckſachen aller Art werden ſchnell und billig angefertigt in der beſte Reinigung garant. Preisw. 7 1 federn pi Pfund für 0,80; 0,80; 1 4 1.40. Prima Hoipdauſen 1.601,80. Polarfedern: 4 5 1 Scher 50. 5 2 55 38 u. . N anenfedern 3; j des⸗ 5 Lleſchen Zaunen s 7s; 7; 83 10. Echt Buchdruckerei chineſiſche 2 5 2,50; 3. von Polardaunen 5.4 Jedes be⸗ ieh. Quantum zollfrei geg. Nachn.! Zurücknahme auf unſere Kosten! 5 Pecher& C(o. in Herford Nr. 30 in Weſtfalen. 1 Hees Proben u. ausführl. Preis⸗ iſten, auch über Bettstoſfe, um⸗ ſonſt und vortofreff 1 der — erwünſcht Wilh. Bingener Viernheim. r fin l 1 Nagl l ſit i poll alt k vollen fund 10 gef lauf kamm tg ihn iu ber de ge Eiſenb Ehle Trupp eulſend nehr Selen ch, die u 1 7 Fru Solde⸗ Vufen haben e Klcchen iſhe Ngiett annaler Dee h. nicht il in der 1 die Pit die An ofen