krial⸗ 0 0 0 0 rden. legen enden gerie⸗ talen 1 Vor⸗ t in fun * 95 inde keflek⸗ 928 gen. 9 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und Samstags (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezug spreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. jernheiner Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirk ſamſtes Anſertions-Organ. kr Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Zgeſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Ar. 68. 17. Jahrgang. Das Urtheil des Gumbinner Oberkriegsgerichtes hat dem Anſehen der Militärgerichtsbarkeit einen empfind⸗ lichen Stoß verſetzt. Die geſammte Preſſe ohne Unterſchied der Parteirichtung findet es unbegreiflich. Wenn das eine oder andere Blatt ſchweigt, ſo iſt das ſicher kein Zeichen, daß es mit dem Kriegsgericht übereinſtimmt; es will oder darf nur aus Ruͤckſicht auf die Armee ſeine Anſicht nicht aussprechen. Daß die Preſſe in dieſem Falle die Vertreterin der öffentlichen Meinung iſt, kann nicht bezweifelt werden. Die Einmüthigkeit der Kritik beweiſt auch, daß von Vorein⸗ genommenheit nicht die Rede ſein kann. Wenn das Ober⸗ kriegsgericht dem Antrage des Staatsanwalts entſprechend Marten des Todtſchlags ſchuldig befunden hätte, ſo hätte man das ſtellenweiſe wohl begriffen, wiewohl die neue Ver⸗ handlung den von dem Gerichte erſter Inſtanz nicht für genügend erachteten Indizienbeweis um kein Moment ver⸗ ſtärkt hat. Wie aber das Oberkriegsgericht auf Grund von Verdachtsgründen, die dem erſten Gerichte nicht einmal zu einem„ſchuldig“ ausreichten, den Angeklagten des vorbe⸗ dachten, längſt überlegten Mordes ſchuldig finden konnte, das wird allen„Civiliſten“ ein Rätſel bleiben. Mit Recht wird in der Preſſe noch beſonders darauf hingewieſen, daß die zweite Verhandlung die Geſetzwidrigkeit der nach dem erſten Freiſpruch gegen Hickel verfügten„neuen“ Unter⸗ ſuchungs haft ſchlagend dargethan hat. Auch nicht die Spur neuer Thatſachen oder Verdachtsgründe, die das Verfahren des„Gerichtsherrn“ rechtfertigen ſollten, iſt zutage getreten. Auch dieſes ungeſetzliche Verfahren, das in einem Theile der Preſſe und ſogar von dem Geheimen Kriegsrath Romen vertheidigt wurde, kann das Vertrauen zur Militärgerichte⸗ barkeit nicht erhöhen. Daß ſo bald nach der Einführung der neuen Militärſtrafprozeßordnung ſo unliebſame Streif⸗ lichter auf dieſe Gerichtsbarkeit fallen, wird ja manchem ſehr unangenehm ſein und in militäriſchen Kreiſen, die Abneigung gegen die Neuerung verſtärken. Ohne die neue Militär⸗ ſtrafprozeßordnung wäre dieſer Stoß dem Anſehen der Militärgerichte allerdings nicht verſetzt worden, denn da hätte man alles hinter verſchloſſenen Thüren abgemacht und kein Hahn hätte danach gekräht. Aber die Reform deßhalb ver⸗ antwortlich zu machen, wäre doch völlig verkehrt. Man muß vielmehr ſagen: wenn ſchon bei der jetzigen Straf⸗ prozeßordnung und bei der Oeffentlichkeit des Verfahrens ſo befremdende Dinge vorkommen, wie mußte es da erſt mit der Militär⸗Juſtiz ausgeſehen haben, als das Verfahren noch weit ſchlechter war und überdies hinter verſchloſſenen Thüren verhandelt wurde! Man ſollte ſich freuen, daß das jetzige Verfahren Gelegenheit zur Kritik und damit Anregung zur Beſſerung giebt. Bekanntlich iſt die Berufung in bürger⸗ lichen Strafgeſetzen bisher nicht zu erreichen geweſen, während die Militärſtrafprozeßordnung ſie eingeführt hat. Gäbe es beim Militär keine Berufung, ſo wäre die Verurtheilung Martens nicht erfolgt. Daraus hat man ſonderbarer Weiſe ein Argument gegen die Berufung im bürgerlichen Straf⸗ prozeß herleiten wollen, die Beſtrafung Martens iſt aber doch nicht eine Wirkung der Berufung, ſondern der Mangel⸗ haftigkeit der Militärgerichtsbarkeit. —— England und Trausvaal. Brüſſel, 24. Aug.„Petit Bleu“, welcher der Trans⸗ vaal⸗Geſandtſchaft naheſteht, verſichert, Botha habe bereits ſtrenge Gegenmaßregeln gegen die Androhungen von Kit⸗ cheners Proklamation erlaſſen. Paris, 24. Aug. Der Transvaalgeſandte Dr. Leyds iſt vorgeſtern Abend hier angekommen, um ſich mit dem hieſigen Burenkomitee wegen Einleitung einer Propaganda gegen die Proklamation Lord Kitcheners zu verſtändigen. Es 180 Maſſenunterſchriften für eine Petition geſammelt werden. London, 24. Aug. Der„Standard“ meldet aus Prä⸗ torta vom 21. d. M.: Louis Botha iſt, nachdem er den Südoſten Transvaals beſucht hatte, wo er Alles that, um die im Feld ſtehenden Buren zu erneuten Anſtrengungen anzufeuern, wie verlautet, nach der Gegend von Bethel zurückgekehrt. Viljoen ſoll in der Umgegend von Lyden · burg ſein. 5 London, 24. Aug.„Daily News“ berichten, daß 700 engliſche(nicht der Staatskirche angehörende) Pfarrer eine Proteſtnote gegen die Regierungs⸗Politik unterzeichnet haben. Prätoria, 24. Aug. Ein in der Kapkolonie geborener Mann, Namens Upton, wurde vorgeſtern als Spion er⸗ ſchoſſen. Upton und drei andere zu einem Burenkommando gehörende Perſonen hatten ſich ergeben, verſuchten dann aber, die engliſchen Linien zu paſſiren. Die drei Kameraden Uptons wurden als Kriegsgefangene zurückbehalten. Die Ereigniſſe in China. Peking, 24. Aug. Li⸗Hung⸗Tſchang erkrankte vor 3 Tagen wiederum, fühlt ſich aber jetzt bereits wieder beſſer. (Die Erkrankung dürfte vielleicht mit der Aoſicht des ſchlauen Li zuſammen hängen, ſich perſönlich von der Unterzeichnung des Friedensprotokolles zu drücken. D. R.) London, 24. Aug. Aus Peking wird gemeldet: Li⸗ Hung⸗Tſchang hat ſich, nachdem er bisher die geſammten Unterhandlungen mit den Mächten geleitet hatte, zurück⸗ gezogen. Die chineſiſche Preſſe beſchuldigte ihn des Ver⸗ rathes, da er den Mächten nachgegeben habe, daß die Feſtungswerke von Taku geſchleift würden. Krieg zwiſchen Venezuela und Columbia. New⸗York, 24. Aug. Man glaubt hier nicht, daß ein Krieg zwiſchen Venezuela und Columdbien thatſächlich zum Ausbruch kommen wird. Die Regierung von Venezuela hat eine Expedition nach Barranquile entſandt. Der Iſthmus von Panama iſt von allen Seiten von columbiſchen Truppen und denen von Ecuador beſetzt. Was die Vereinigten Staaten anlangt, ſo werden dieſe nur ihre Intereſſen ſchützen. Caracao, 24. Aug. 22000 Mann venezolaniſcher Truppen ſind an Bord der Flotte abgegangen, um auf Rio Hacha in Columbien vorzudringen und die Revolution zu unterſtützen. Deutſchland. Berlin, 24. Aug. Wolfs Bureau erfährt: Der ruſſiſche Kaiſer leiſtet der Einladung des deutſchen Kaiſers zu den Danziger Flottenmanövern Folge und theilte dies dem Kaiſer durch eigenhändiges Schreiben mit. Berlin, 24. Aug. Wie die„Nordd. Allg. Ztg.“ gegenüber anderweitigen Blättermeldungen hört, wird der Reichskanzler Graf Bülow der Begegnung des Kaiſers mit dem Zaren beiwohnen, was, nach der„Nordd. Allg.“ zu⸗ gehenden Nachrichten, dem Wunſche auch des Kaiſers von Rußland entſpricht. Berlin, 24. Aug. Die„Poſt“ kann mittheilen, daß der Brief, den Kaiſer Wilhelm nach dem Tode der Kaiſerin Friedrich an Lord Roberts geſandt haben ſoll, nicht geſchrieben worden iſt. Hamburg, 24. Aug. Die„Hamb. Neueſt. Nachr.“ bringen in Sperrdruck die ſenſationelle Mittheilung, daß drei engliſche Agenten ſeit geraumer Zeit die Arbeitsnachweis⸗ ſtellen der„Patriotiſchen Geſellſchaft“ als Werheplatz be⸗ nutzen. Die Agenten hätten einem glaubwürdigen Gewährs⸗ mann des Blattes, der als Arbeitsloſer Stellung ſuchte, zunächſt erzählt, eine Geſellſchaft von Sportsfreunden ſuche gediente Soldaten als Begleiter für Löwenjagden in Süd⸗ afrika. Seine Aeußerung, es handle ſich wohl um einen Werbeverſuch, ſei ſchließlich bejaht und ihm verſichert worden, ihm und ſeiner Familie würden 1000 Mark ausgezahlt % wenn er ſich anwerben ließe. Er habe aber ab⸗ gelehnt. Ausland. Wien, 24. Aug. Die hieſige Preſſe beſpricht die Meldung von der bevorſtehenden Zuſammenkunft des deutſchen Kaiſers mit dem Zaren bei Danzig mit großer Genugthuung. Sie erblickt darin einen weiteren Beweis, daß der Welt⸗ friede geſichert ſei und drückt die Hoffnung aus, daß bei der Zuſammenkunft freundſchaftliche Auseinanderſetzungen über die Zollfrage ſtattfinden werden. Paris, 24. Aug. Gerüchtsweiſe verlautet, der Zar werde während ſeiner Anweſenheit in Frankreich den Präſi⸗ denten Krüger empfangen, um ſich von ihm über die augen⸗ blickliche Lage in Südafrika unterrichten zu laſſen. Paris, 24. Aug. Präſident Loubet führte geſtern Nachmittag den Vorſitz in dem im Elyſee ſtattgehabten Miniſterrathe. b Miniſter Delcaſſe gab das Programm der Reiſe des ruſſiſchen Kaiſerpaares in den Haugtzügen bekannt. Darnach fährt Loubet, begleitet vom Nordgeſchwader, dem Kaiſerpaar entgegen, um ihm beim Einlaufen in die franzöſiſchen Ge⸗ wäſſer den Willkommgruß zu entbieten. Die Präſidenten des Senats und der Kammer, ebenſo die Miniſter werden den Präſidenten begleiten. Der Kaiſer wird ſofort die Revue über das Nordgeſchwader abnehmen. Nach einem Frühſtück werden das Kaiſerpaar und Loubet Dünkirchen verlaſſen und ſich nach Schloß Combtegne begeben. Am Tage darauf werden der Kaiſer und Loubet den Abſchluß⸗ übungen der großen Manöver beiwohnen. Am vierten Tage iſt Parade, wonach dem Kaiſerpaar ein großes militäriſches Frühſtück von Loubet dargeboten wird. Die Mitglieder der Bureaus beider Kammern und die Miniſter ſind hierzu ein⸗ geladen. London, 24. Aug.„Daily Mail“ berichtet aus Athen: 10 000 Gewehre ſeien hinter dem Rücken der türkiſchen Re⸗ gierung nach Albanien eingeſchmuggelt worden. Ferner beſtätigt ſich die Nachricht, daß im Juli die Bevölkerung von drei armeniſchen Dörfern vollſtändig aufgerieben wurde Dämonen des Haſſes. Eine Geſchichte von der hannov.⸗holländiſchen Grenze. 4 Von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 1„ ſchwe 3 verlo t auch 5 Fra le nun t. Sie e⸗ radt er Bra zu der 83 ich n, das ht. „No„* dach n⸗ gele n ze, 9 vor, di er mich ker ite ſchie in le f„Ach— wer ſollte dazu auch wohl Luſt haben,“ bemerkte SGün her troniſch.„Doch jetzt muß ich gehen. Nochmals Dank, Herr Horſt. Ich wünſche Ihnen dort auch ferneres Glück— er zeigte nach Schmedes' Haus—„und hoffe, daß Sie bei dieſem Glück nunmehr dasjenige jenſeits der Grenze nicht wetter mehr ſuchen werden. Ste könnten doch einmal Pech haben.“ ünther trat nach dieſen Worten mit einem flüchtigen Hand⸗ gruß auf die Landſtraße und entfernte ſich. 1 Horſt lachte höhniſch hinter ihm her. F 1 8 „Sie vergeſſen, Herr Control:ur, daß ich in Amerika ge⸗ weſen bin, da lernt man ſo allerhand. Außerdem kenne ich die hieſige Gegend und die Menſchen doch beſſer als Ste.“ „Wohl möglich! Ich gebe Ihnen indeß zu bedenken, daß ich bei den Garde⸗Schützen in Potsdam einer der Beſten in der erſten Schießklaſſe war.“ Horſt murmelte ſo etwas wie Renommiſt, Prahlhans in ſeinen ſtruppigen, ſchwarzen Bart, dann entfernte auch er ſich auf einem Fußwege, der in dem Gehölz verlief. Günther ſchritt langſam weiter und bog bald in den Feldweg ein, an dem er vorhin unſchlüſſig geſtanden hatte. Auf dieſem Wege gelangte er am ſchnellſten zu ſeiner Wohnung in Heede; ex lief, als ſog. Richtweg oft benutzt, durch eine weite Heidefläche. Der Regen hatte zwar an Heftigkeit nachgelaſſen, aber es „mieſelte“ noch immer ſtark genug, um die Stimmung eines Menſchen in übler Laune noch um einige Grade herunterzu⸗ drücken. Hatte ſich der Beamte ſonſt für alles intereſſitrt, was ihn auf ſeinen Dienſtgängen umgab und manches in der öden Gegend, als was ſich faſt die ganze hannoverſch⸗holländiſche Grenze darbietet, im Lichte der Liebes⸗Poeſie, in Gedanken an ſie, die dieſelbe Luft der Heide wie er athmete, ausgemalt, ſo kam ihm heute dieſe Gegend troſtlos kahl und ſchauerlich un⸗ wirthlich vor. Und die Menſchen?— Er mochte nichts mehr von ihnen hören. Im Stillen dankte er Goti, daß er ſich dem Wunſche Mariens, ihre öffentliche Verlobung noch hinauszu⸗ ſchieben, gefügt und daß er keiner Menſchenſeele ſein Gehetmniß verrathen hatte. Jetzt konnte er um veles leichter zurücktreten, denn daß es nach dem Gehörten und Beobachteten mit dieſer Liebſchaft vorbei ſein mußte, das ſtand bei ihm feſt. Ein Nach⸗ folger des ſchwarzen Dierks? „Ha! das fehlte mir gerade noch!“ rief Günther zähne⸗ Inirſchend aus. 0 Und doch, und doch! Mochte er auch den Empfindungen ſeines wilderregten Herzens und ſeinem Groll gegen Vater und Tochter in der Grenzſchenke zur Stunde noch die Oberhand ein⸗ räumen über ruhiges Denken und Erwägen, ganz leiſe begann bereits eine mahnende verſoͤhnende Stimme in ſeiner Bruſt ſich ſich zu regen: Denkſt Du auch wohl menſchlich über die Fehler und Schwächen Anderer? ber jemehr Günther über alle ihm zu Ohren gekommenen Gerüchte über Schmedes nachdachte, Gerüchte, die den alten Mann als Hehler und Schmuggler bezeichneten, deſtomehr kam er zu der Ueberzeugung, daß er den Umgang mit dieſen beiden Menſchen meiden müſſe. Sein Dienſt, ſeine Stellung als Steuerbeamter und Reſerve- Offizier verlangten das; die zarten Empfindungen ſeines Herzens mußten, ſelbſt wenn er ſich darüber hätte hinwegſetzen können, daß Marie einſt die heimliche Geliebte des übel berüchtigten Horſt geweſen war, dennoch ſchweigen. Nach etwa halbſtündigem Marſche aus tiefem Brüten aufſehend, erblickte Günther ſeitwärts auf dem Felde hart an eine Tonnenſchonung ſtoßend, ein altes baufälliges Gebäude, das ibm früher garnicht aufgefallen war und nach dem er jetzt nur deshalb hinſah, weil ein alter Schäfer ſich gerade die größte Mühe gab, eine widerſpenſtige Heerde Schafe mit Hülfe ſeines Hundes vor dem wieder heftiger werdenden Regen in daſſelbe hineinzutreiben. Unter Schimpfen und Hundegekläff gelang dem alten Manne das endlich. Da gerade eine tiefhängende Wolke reichlichen Regen niederſandte, ſo flüchtete ſich auh Günther in den Schaſſtall, in deſſen offener Thür er ſtehen blieb und ſeine Blicke über die nahe graue Heide und weiter über eine metlenweite ſumpfige Ebene, das viele Quadcatmeilen große Bourtanger Moor, ſchweifen ließ. Hatte ihn der Anblick dieſer Gegend anfangs bei ſeinen Gängen durch das laut⸗ und lebloſe Moor in ene tiefe Melancholie verſetzt, ſo erzeugte derſelbe heute, an dieſem Regentage, det ihm ein wahces Grauen. Wehe, wer ſich der trügeriſchen Hülle jener ſchwarzen und braunen Flächen anver⸗ traute, dachte er. Schon nach wenigen Schritten ſinkt der Fuß tief ein und er iſt, wenn ihm kein Menſch aus dieſem grund⸗ loſen Torfbrei heraushilft, rettungslos verloren. Günther wandte ſeinen Blick fort von dem troſtloſen Landſchaftsbilde und beobachtete die Schafe. die, vom Hunde aufgeregt, ſich in einer Ecke des Stalles drängten, während der alte Schäfer gerade ein Packet Tabak, das er offenbar in einem Haufen Stroh gefunden hatte in ſeiner Manteltaſche ver⸗ ſchwinden ließ. Er ſchritt neugierig auf den Schäfer zu. „Wem gehört dieſer Schafſtall?“ fragte Günther, dorch den Fund des Schäfers, der im Stroh weiter nach Tabakpacke ten ſuchte, aufmerkſam gemacht. Der Schäfer, welcher den Zollbe⸗ amten noch nicht bemerkt hatte, ſah überraſcht auf.„Der Stall gehört meinem Herrn, dem Wirth Schmedes,“ gab der alte Mann, wie es ſchien etwas zögernd und unſicher, zur Antwort — —. . 3. 2 8 8 l e 8 8 8 2 5 N. 25 5 8 F 558 n 3 7 2 ee S e. 2 5 — 5————— 2———————— N 28—— 7 2 1— 282§³« 2— 5 8.— 5 D——ů———— 3————* r— 5 8 8 D— 1———— 4 2„ — r 2 3 2 48. Generaluverſammlung der Katholiken Deutſchlands zu Osuabrück. Osnabrück, 26. Aug. Am Sonntag Nachmittag 2 Uhr fand Feſtandacht im hohen Dome ſtatt. Um 3 Uhr war Feſtzug der Geſellen und Arbeitervereine. Um 4 Uhr wurde ſeitens der genannten Vereine im Osnabrücker Vereinshauſe eine Feſtverſammlung veranſtaltet. Zu derſelben waren auch drei Kirchenfürſten erſchienen. Nach einem Muſik⸗ und Ge⸗ ſangsvortrag begrüßte der Präſes der Arbelterveretne, Herr Pröpſting, die Verſammlung und wies auf die hohe Ehre hin, die ihr durch die An weſenheit dreier Biſchöfe zu Theil geworden. Dechant Schelermann übernahm den Vorſitz. Rechtsanwalt Dr. Bitter ſprach über den„Mann und die Arbeit im Lichte des Chriſtenthums.“ Zweiter Redner war Kaplan Dasbach; derſelbe ſprach über die Arbeitet⸗Encyklika des Heiligen Vaters.— Der Hochw. Herr Biſchof Voß von Osnabrück ertheilte der Feſtrerſammlung den oberhirtlichen Segen. g Osnabrück, 26. Aug. Geſtern Abend 9 Uhr fand die offizielle Begrüßungsfeier im Vereinshauſe ſtatt. In derſelben wirkte eine Militärkapelle und ein aus den katholiſchen Geſangvereinen gebildeter Geſangschor mit. Das Präſidium übernahm Amtsrichter Engelen, ein Neffe des verſtorbenen Centrumsführes Windthorſt; in zündenden Worten bot er den lieben Gäſten im Namen des Lokal⸗Comitees ein herzliches Willkommen. Dr. Rißmüller, der Bürgermeiſter von Osna⸗ brück, entbot Namens der Stadt den Feſtgäſten herzlichen Willkommengruß. Es ſprachen noch Pater Weishaupt aus Oſtindien, Sanitätsrath Rügenberg aus Bonn, Conſul Nölting aus Hamburg, v. Blücher(Mecklenburg) und andere Gäſte. Zahlreiche Begrüßungs⸗Telegramme ſind eingelaufen, auch ein ſolches vom Präſidenten des Reichstags, Grafen Balleſtrem. Nah und Fern. G. H. Viernheim, 26. Aug. Bei dem gelegent⸗ lich des 13jährigen Stiftungsfeſtes der Turngeſellſchaft Waldhof veranſtalteten Wett turnen errangen vom hieſigen Turnverein Franz Helbig den 4., Jakob Winken bach den 10., Michael Mandel den 18. und Michael Hof⸗ mann den 24. Preis. Den wackeren Turnern ein drei⸗ faches Gut Heil! * Viernheim, 27. Aug. Unſere Gemeinde mit ihrer hohen Kommunalſteuer hat bekanntlich nur wenige kapitalkräftige Steuerzahler. Die Zahl der über 100 Mark pro Ziel zahlenden beträgt nur 7; es ſind dies 1. das Großherzogliche Haus M. 581.68, 2. die Süddeutſche Eiſen⸗ bahngeſellſchaft M. 388.26, 3. Herren Gebr. Sternheimer M. 192.70, 4. Wittwe Peter Ehatt M. 158.13, 5. Herr Bürgermeiſter Pfützer M. 157.82, 6. Herren Renz u. Kühner M. 153.34, 7. Herr Chriſt. Bläß M. 117.07.— Es folgen dann Beträge von 91.77(1), 73.60(1), 60-66(4). Unſer ſog. Mittelſtand reſp. die kleineren Gewerbetreibenden ſind im Verhältniß zur Höhe ihrer Einnahmen beſonders ganz empfindlich belaſtet und hört man vielfach Klagen über die Höhe der zugemeſſenen Steuerquoten. Viernheim, 26. Aug. Wie aus den Zeitungs⸗ nachrichten hervorgeht, treiben ſich in den nordwärts gelegenen Nachbarbezirken ſeit einiger Zeit ſogenannte Buxkin-Reſten⸗ händler herum, welche ganz minderwerthige Waare, die den Macherlohn nicht werth ſind, zu einem verhältnißmäßig hohen Preis verkaufen. Dieſelben haben es hauptſächlich auf ge⸗ ringe Leute abgeſehen. Alſo Vorſicht! — Macht Heirath groß jährig? Es iſt vielfach die irrige Meinung verbreitet, daß eine minderjährige Frau, wie dieſes früher in einigen Partikularrechten beſtimmt war, auch nach neuem Recht durch die Heirath großjährig werde. Nach neuem Recht kann eine Frau mit ſechzehn Jahren heirathen. Die Volljährigkeit trüit aber erſt mit der Vollendung des 21. Lebensjahres ein, wenn nicht der Gewalthaber(Vater, Mutter, Vormund) mit Vollendung des 18. Lebensjahres die Volljährigkeitserklärung beantragt. Die Heirath an ſich macht alſo nicht großjährig. Dagegen wird das Vermögen der Frau durch die Eheſchließung der Verwaltung und Nutznießung des Mannes unterworfen. Bezüglich der elterlichen Gewalt iſt beſtimmt, daß die Sorge für die Perſon einer verheiratheten Tochter ſich beſ hränkt auf die die Perſon betreffenden Angelegenheiten. Ebenſo liegt die Sache, wenn ein Vormund vorhanden iſt. Die elterliche Gewalt oder die Vormundſchaft bleiben alſo auch nach Vollzug der Verheirathung beſtehen. Die elterliche Nutznießung am Vermögen der Tochter hört aber auf, ebenſo die Verwaltung ſeitens der Eltern oder des Vormundes, ſie geht auf den Ehemann über, ebenſo die thatſächliche Sorge für die Perſon. Der Ehemann beſtimmt den Wohnſitz. Jedoch im Uebrigen verbleibt dem Gewalthaber die Ver⸗ tretung in den die Perſon betreffenden Angelegenheiten. — Eine neue Gendarmerie⸗Eintheilung des Groß⸗ herzogthums iſt dem Vernehmen nach in Vorbereitung. Die Vorarbeiten ſind bereits erledigt und es ſteht zu erwarten, daß die Neueintheilung bald in Kraft tritt. Die bisherige Eintheilung der Gendarmerie richtete ſich nach der alten Kreiseintheilung und iſt der jetzigen Kreiseintheilung nicht mehr entſprechend. Mannheim, 24. Aug. Wie ein hieſiges Blatt meldet, hat ſich geſtern einer der Italiener, die als der Er⸗ mordung des Schwab verdächtig in Haft genommen wurden, im Unterſuchungsgefängniß erhaͤngt. Ladenburg, 24. Aug. Nachdem auf dem Grund⸗ ſlück der hieſigen chemiſchen Fabrik bei ausgedehnteren Grab⸗ arbeiten in den letzten Tagen ſchon mehrere Skelettfunde von theil⸗ weiſe hohem wiſſenſchaftlichen Intereſſe zu Tage gefördert wurde, hat man dieſer Tage das Glück, auch einige intereſ⸗ ſante Schmuckſtücke aufzufinden und zwar zwei einſt ver⸗ goldet geweſene ſilberne Kreuzſpannen, eine Broche in Bronce, ein Pferd darſtellend, und eine dunkelblaue, rothgefleckte Perle aus glasartigem Material, ſowie eine kleine broncene Schuh⸗ ſchnalle. Das wahrſcheinliche Alter der Begräbnißſtätte kann erſt nach eingehender Prüfung der Funde durch Sach⸗ verſtändige angegeben werden. Doſſenheim, 24. Aug. Am Donnerstag Morgen erhängte ſich auf dem Speicher ihrer Wohnung die 46 Jahre alte Wittwe Rieſenacker. Schwermuth, von traurigen Familienverhältniſſen herrührend, hat die Frau zu dieſem Schritt veranlaßt. Heiligkreuzſteinach, 25. Aug. Vorige Woche wurde Herr Gaſt hofbeſitzer Franz Imhoff im Kreiſe ſeiner Gäſte von einem Schlaganfall betroffen. Der Tod trat ſo⸗ fort ein. Herr Imhoff, der ein Alter von 56 Jahren er⸗ reichte, war lange Jahre Bürger meiſter und Bezirksrath und genoß weit und breit das größte Anſehen. Sein Gaſthof zum„Löwen“ war ein altrenommirtes, angeſehenes Haus, das von überallher viel beſucht wurde. Worms, 24. Aug. Von dem ſeit vorigen Mittwoch vermißten Hauptmann Kattrein vom 118. Regiment, einem Sohne des Siegers von Chambord, hat man bis jetzt noch keine Spur. Die Nachricht, daß die Leiche des Vermißten im Rheine gelandet ſei, hat ſich nicht beſtätigt. Auch ſein Vater iſt keines natürlichen Todes geſtorben. Neuſtadt, 24. Aug. Eine Radikalkur ſcheint die Frau eines hieſigen Gipſers Namens Kaiſer verſucht zu haben. Ihr Mann feierte am Dienstag noch den blauen Montag, in der Gaiſerſchen Wirthſchaft. Ganz unver⸗ muthet erſchien nun ſeine Ehehälfte mit ihrem ganzen Nach⸗ wuchs, fünf Kindern, vom Säugling aufwärts, brachte ſie in der Gaiſer'ſchen Behauſung unter und theilte ihrem Ehe⸗ manne mit, daß ſie unter dieſen Verhältniſſen nicht mehr hier bleibe. Sie ging zum Bahnhof und fuhr ab, ihrem Manne die Sorge um die Kinder überlaſſend. Dieſer ſoll nicht ſehr entzückt geweſen ſein und ſich anfänglich geweigert haben, ſich ſeiner Kinder anzunehmen, doch wird ihm nichts anderes übrig bleiben. Karlsruhe, 24. Aug. Im Warteſaal zweiter Klaſſe des Hauptbahnhofes wurde heute in den Frühſtunden vom Oberkellner ein Portemonnaie mit Inhalt im Betrage von mehr als 200 M. gefunden. Da der Finder in dem Eigenthümer mit Recht einen Herrn vermuthete, der mit dem nächſten Zuge abfahren wollte, ſo eilte er ihm ſchleunigſt nach und konnte ihm das Portemannaie noch auf dem Perron überreichen. Der Verlierer nahm ſich indeß leider nicht ein⸗ mal zu Dankesworten geſchweige denn zu einem klingenden Lohn für den ehrlichen Finder Zeit.— Drei Söhne in China. Ein alter Karlsruher, der in Baſel ſtationirte Großh. Badiſche Bahnmeiſter Rinderſpacher, dürfte wohl unter den Vätern der deutſchen Chinakrieger durch eine einzig daſtehende Thatſache hervorragen. Denn der alte Soldat, der einſt im Grenadierregiment Nr. 109 am Feld⸗ zug von 1870/71 theilgenommen, hat nicht weniger als drei Söhne zugleich bei der deutſchen China⸗Expedition gehabt und zwar zu Waſſer wie zu Lande.— Welche wagt es? In der„Karlsr. Bad. Preſſe“ ſteht folgende Anzeige:„Ehrlich! Armer Teufel ſucht reichen Engel bebufs Heirath. Diekretion Ehrenſache. Offerten unter Nr. B 13433 an die Expedition.“ Pforzheim, 24. Aug. Geſtern Früh wurde der Bijouteriefabrikant Johannes Fuchs, der bisher als ſehr ver⸗ mögend galt, unter dem Verpacht, den am Sonntag Mittag in ſeinem Kontor ausgebrochenen Brand ſelbſt veranlaßt zu haben, verhaftet.— Fuchs iſt, wie der„Pf. A.“ erinnert, derſelbe Mann, der ſ. Zeit hier in einem Beleidigungsprozeß, den er gegen eine Kontoriſtin K. angeſtrengt hatte, eine üble Rolle ſpielte. Frankfurt a. M., 23. Aug. Nachdem in den letzten Tagen über den Hanauer Kredit⸗Verein in Hanau allerlei Gerüchte in Umlauf gekommen waren, wurden die Kaſſen des Inſtituts geſtern und heute von zahlreichen Ein⸗ legern belagert, die ihre Depoſiten zurückforderten. Sämmt⸗ liche Forderungen wurden ſofort befriedigt. Wie die„Kl. Pr.“ hört, ſollen etwa 60 000 Mark in zahlreichen kleineren Poſten geſtern ausgezahlt worden ſein. Eine Gefahr hält man für ausgeſchloſſen, da der Geſammtbetrag der ſofort rückzahlbaren Baardepoſiten ſich auf etwa 150 000 Mark beſchränken ſoll, während die Spareinlagen mit Kündigungs⸗ friſt etwa 1 200 000 Mark betragen? Der Hanauer Kredit⸗ Verein iſt eine Eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht. Unter ſeinen mehreren tauſend Mitgliedern ſollen ſich viele ſehr vermögliche Leute befinden. Eppertshauſen, 24. Aug. Auf der hieſigen Bahnſtation ereignete ſich heute Morgen ein ſehr bedauer⸗ licher Unfall. Der Frühzug Nr. 662, der, von Ober⸗Roden kommend, um 5 Uhr 31 Min. hier einläuft, war noch nicht ganz zum Stehen gekommen, als der hieſige 34jährige Pfläſterer Martin Müller aufſprang, um in einem Wagen 4. Klaſſe noch einen Sitzplatz zu erlangen. Müller glitt hierbei ab und kam vor die Räder des noch in Bewegung befindlichen Zuges. Hierbei wurde er eine kleine Strecke geſchleift und kam zuletzt noch mit dem ganzen Körper zwiſchen die Schienen zu liegen. Schwerverletzt wurde der Bedauerns⸗ werthe unter den Wagen hervorgezogen. Die beiden ſofort telegraphiſch berufenen Aerzte, Dr. Schmitt⸗Dieburg und Dr. Pauli⸗Babenhauſen, konſtatirten ſchwere innere Ver⸗ letzungen der unteren Rückenwirbel und der unteren Rippen und ordneten die Ueberführung des Schwerverletzten in das Landkrankenhaus zu Darmſtadt an. Straßburg, 24. Aug. Nach und nach treffen, ſo ſchreibt die„Str. P.“ unſere„Chineſen“, glücklicherweiſe faſt vollzählig, aus dem himmliſchen Reiche in der elſäſſiſchen Heimath wieder ein. Zu Ehren der Zurückkehrenden hat man in einzelnen Dörfern bei allen Honorationen einen Um. trunk veranſtaltet. Ueberall heißt es Abenteuer erzählen und die Kriegsbeute vorweiſen. Schrecklich können unſere Soldaten gewiß nicht geplündert haben, denn außer kleinen Gegenſtänden, Porzellantäßchen, Seidentaſchen, Schuhen, ſieht man gar keine Werthſachen, während man in gar manchem Bauernhauſe noch wundervolle chineſiſche Seiden⸗ mäntel, ſilberbeſchlagenes Rauchzeug, Satteldecken, geſchnitzte Kaſten von böchſtem Werthe aus der Expedition unter Palikao, d. h. der franzöſiſchen Expedition nach China im Jahre 1860 herrührend, bewundern kann. Geradezu köfſtlich iſt es, wie die„alten“ Chineſen, alſo die franzöſiſchen Kriegs⸗ veteranen, beim Anblick der geringfügigen Andenken an China unter ſarkaſtiſchen Bemerkungen die Naſe rümpfen. Do ſieht m'cs emol wieder“, bemerkte neulich ſehr tiefſinnig einer dieſer Veteranen:„ils ont travaillé pour le roi de Prusse. Bühlerthal, 24. Aug. Eine große Rohheit und Thierquälerei iſt von einem hieſigen Knecht verübt worden. Derſelbe hatte das Fuhrwerk vor einem hieſigen Wirthshaus ſtehen, während er ſich längere Zeit in demſelben aufhielt. Durch ein vorbeifahrendes Automobil ſcheuten die Pferde und gertethen in Unordnung. Der Knecht ſprang heraus Günther ſah dem Mann forſchend in das ſtark behaarte verwitterte Geſicht, das ein grober, breiter Filzhut beſchattete, den der Alte jetzt reſpektvoll vor dem Beamten vom Haupte riß. „Sie fanden da im Stroh ſoeben ein Packet Tabak?“ „Ja— wohl, Herr Ko— Kontroleur,“ antwortete der Alte ängſtlich ſtotternd und zog das Packet Tabak aus der Manteltaſche, es Günther überreichend. Dieſer las„van Loeven, Groningen Holland“.—„Ah— geſchmuggelt! Heben Sie, bitte, einmal das Stroh auf und legen Sie es an eine andere Stelle; vielleicht finden wir noch mehr von dieſer Sorte unter dem Stroh verborgen.“ Der Schäfer kam ſtumm der Bitte nach; es dauerte eine Weile, ehe er den Haufen Strob von der Stelle fortſchaffte. Es fand ſich kein Tabak mehr vor, aber unter demſelben ent⸗ deckte Günther eine Fallthür, di⸗ den Keller abſchließen mußte. „Wiſſen Sie, daß hier ein Keller iſt?“ fragte Günther. „Ja!“ „Wozu dient derſelbe?“ „Der Keller wird nicht mehr benutzt. Früher wurden in dieſem Stalle im Winter die Schafe durchgefüttert und in dem Keller Vorräthe aufbewahrt; jetzt ſteht er ſchon ſeit Jahren leer.“ „Leer?— Das ſcheint nicht ſo.“ „Doch, Herr Controleur,“ betheuerte der Schäfer.„Sehen S' her.“ 5 Der Alte hob die ſchwere eigene Fallthür an einem Ringe mit vieler Mühe in die Höhe, ließ ſie aber vor Ueberraſchung und Schreck gleich wieder krachend niederfallen, denn in dem Keller erblickte er eine große Anzahl Tabakballen, deren Be⸗ deutung ibm ſofort klar war. 5 „Donner!“ rief der Schäſer in ſeinem ihm geläufigeren Plattdeutſch.„Wat is düt?“. „Das iſt der geheime Waarenſpeicher eines oder mehrerer Schmuggler,“ bemerkte Günther, der an dem durchaus natürlichen Staunen des Schäfers ſoſort merkte, daß dieſer der Schmuggel⸗ waare fern ſtand. Günther hob jetzt ſelbſt die Fallthür auf und ſtleg in den Keller. Er zählte ſecs ſchwere Tabaksballen und einen kleineren mit in ein halb Pfund abgewogenen Packeten. An letzterem war die Umhüllung beſchädigt und es fehlte an der Zahl der Packete das von dem Schäfer im Stroh gefundene. Es unter⸗ lag keinem Zweifel, daß Schmuggler den Tabak während der Nachtzeit von Holland eingeſchmuggelt und hier verborgen hatten, 1. wobei dem beſchädigten Ballen das aus dem Stroh aufgeltſene Packet unbeachtet entfallen war. Günther ſtellte den Namen der holländiſchen Firma, die Zahl und das annähernde Gewicht der Contrebande feſt, dann wandte er ſich wieder an den Schäfer, der ihm in den Keller gefolgt war. „Wie heißen Sie“ „Hendrik Stompe!“ Günther ging nach oben und ließ den Schäfer folgen. „Dieſer Tabak iſt von Holland eingeſchmuggelt; ich lege im Namen der Zollbehörde Beſchlag darauf. Bis zu ſeiner Fortſchaffung nach dem nächſten Zollamte werden Sie hier als Wache bleiben müſſen— ſelbſtverſtändlich gegen eine angemeſſene Entſchädigung— und Sie haften dafür, daß Niemand den Ta⸗ bak aus dem Keller entfernt.“ „Un wenn nu aber die Schmugglers kommen und ihn holen wollen und es ſind mehrere— wat denn, Herr Contro⸗ leur?“ fragte der Schäfer, dem etwas ſchwül zu Muthe wurde, wußte er doch, daß mit der ſeit Kurzem in der Gegend ihr Weſen treibenden Schmugglerbande nicht zu ſpaßen war. „Seien Sie unbeſorgt, wir haben noch mehrere Nächte Mondſchein, da werden die Schmuggler ſich hüten, den Tabak weiter landeinwärts zu ſchaffen.“ Der Schäfer war durch dieſe Worte beruhigt. »Ich gehe jetzt, bekomme ich ein Geſpann hier in der Nähe, dann laſſe ich den Tabak heute noch fortſchaffen.“ Güntber verließ hierauf den Stall, das einzeln aufge⸗ fundene Packet Tabak verbarg er in ſeinem Dienſtmantel. Auf dem Wege wieder angelangt, der zu ſeiner Wohnung führte, überlegte er, was er thun ſolle. Für ihn unterlag es keinem Zweifel, daß Schmedes der Etigenthümer der entdeckten Tabaks ballen war. Sollte er ihn auf dem nächſten Zollamte in A. zur Anzeige bringen? Das hatte wenig Zwick, mußte er ſich ſagen. Schmedes brauchte nur wie vor einigen Monaten, als ſein Knecht für ihn, wahrſcheinlich unſchuldiger Weiſe, beſtraft wurde, wieder keck zu behaupten, daß der Tabak nicht ihm ge⸗ höre, auch nicht mit ſeinem Wiſſen und Willen in den von ihm faſt garnicht mehr benutzten Stall hineingeſchafft ſei und den Gegenbeweis zu fordern. Der Beamte ſagte ſich, daß der ſchlaue Wirth nur durch eine Liſt zu überführen ſei. Stand Schmedes wirklich mit den ** Schmugglern in Verbindung, ſo ſollte er dieſes Mal keine Schonung von ihm erfahren. Er war empört über das Be⸗ nehmen dieſes Mannes, der ſich ihm gegenüber als Biedermann zeigte und binter ſeinem Rücken ſtrafbare Handlungen beging, die er als Zollbeamter nicht dulden durfte. (Fortſetzung folgt.) ge I ö b Bündige Erklärung. 1 Aus dem Bericht des Concursverwalters der Treber⸗ trocknungsgeſellſchaft. Als ſie die Treber trockneten, Vertrocknete die Dividend; Drum kriegen jetzt die Gläubiger Nur 2½ Prozent. ö 10 Die fit vil ente voll verb ft 0 gelb b bein Der Nef Hrn und Net U nn 900. Hen auge ſcht 9 ber pech Flu 157 Nan nils duc hand und ftiedt fliehen if ve Thi mittl Tieſb Dich von! Tiefb bau für! Heilü plüfi Vorſt Nruf bethei denen beſtan bon und! Rück ſolchn widme bew. Beruf ur dorhn Lehr Progr u ah meldet dethaf del. commi dunlter leder heften bebaut, „Roden od niht Kägrige Nun ir glit wehung Stlece ſwiſchen uuerng⸗ n ſofort h und te Var, Rippen in das tuffen, ſumeſſe ice en hit en Un. mählen unſert kleinen chen, iu gar Selben⸗ chulzte wulikao, JAhre lich iſt grtegs i en impfen. ſſinniz li de 1 und orden. daha hell. Herde gerdus — leine b de mann hegng, und ſtach mit einem Meſſer einem Pferde die Naſe durch und durch. Dieſe Thierquälerei kam zur Anzeige und wird der Burſche für ſeine Rohheit der wohlverdienten Strafe nicht entgehen. Freiburg, 24. Aug. Der Bankangeſtellte Dold, welcher ſeiner Zeit dem Wieſenthäler Bankverein 10 000 M. entwen det und ſich nach London geflüchtet hotte, iſt nunmehr von England ausgeliefert und hier eingebracht worden. Die veruntreute Summe ſoll von Dolds Eltern erſetzt worden ſein. Ulm, 24. Aug. Im benachbarten Pfuhl wurde geſtern Abend eine Gaſtwirthin von 2 Handwerksburſchen erſchlagen. Unter Mitnahme von 150 Mark entflohen die⸗ ſelben. Lauterbach, 24. Aug. Auf dem Gutsbofe des Päch ters Backhaus zu Rudlos geriethen in der Geſindeſtube beim Mittageſſen zwei Arbeiter nach einer Neckerei in Streit. Der eine von ihnen, Namens Möller, ergriff ein dolchartiges Meſſer und ſtieß es ſeinem Gegner, Joſeph Ritt, in die Bruſt, ſodaß dieſer mit einem lauten Schrei zuſammenbrach und bewußlos liegen blieb. Der Arzt fellte feſt daß dem Verletzten die Lunge durchſtochen ſei. Der Unglückliche iſt iſt noch nicht zum Bewußſein zurückgekehrt. Der Thäter wurde verhaftet. Oberhauſen, 24. Aug. Die Styrumer Eiſen⸗ Induſtrie hat zum 1. Oktober ſämmtlichen Arbeitern und Beamten gekündigt. Berlin, 24. Aug. Der frühere, dem Centrum angehörende Reichstagsabgeordnete Dr. Philipp Hille beab⸗ ſichtigt in den Benediktiner⸗Orden einzutreten. Er iſt 38 Jahre alt. Leipzig, 24. Aug. Eine muthige That vollführte der Buchdrucker Bernhard Emil Zſchöttge. Ein Student vergnügte ſich mit zwei Damen durch Kahnfahren auf dem Fluthkanal, der Kahn ſchlug um und die Damen wären lt. „Ff. Ztg.“ unrettbar verloren geweſen, wäre der wackere Mann nicht ſofort ins Waſſer geſprungen und hätte die be⸗ reits Verſunkenen herausgeholt. Der Student hatte ſich durch Schwimmen retten können. Leipzig, 24. Aug. Geſtern früh hat der Pantoffel⸗ händler Wernicke, 48 Jahre alt, ſeine 27jährige Frau und und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. Das Ehepaar lebte in Un⸗ rieden. f f Oedenburg, 24. Aug. Die Ortſchaft Boe be⸗ ſtehend aus 57 Wohnhaͤuſern und 69 Wirthſchaftsgebäuden iſt vollſtändig niedergebrannt. — Rudolſtadt. Das hieſige„Säch ſiſch⸗ Thüringiſche Technikum“— eine höhere und mittlere Fachſchule für Architekten, Bauingenieure, Hochbau ⸗, Tiefbau⸗, Steinmetz⸗ und Vermeſſungstechniker, ſowie eine Tiſchlerfachſchule— wurde im erſten Jahre ſeines Beſtehens von 120 Technikern beſucht. Von dieſen gehörten 66 der Tiefbau⸗ bezw. Bauingenieur⸗Abtheilung an, 47 der Hoch⸗ bau- bezw. der Architektur⸗ Abtheilung, 2 der Abtheilung für Kultur- und Vermeſſungstechniker, 4 der Tiſchler⸗Ab⸗ theilung und 1 der Steinmetz⸗Abtheilung. An den Abgangs⸗ prüfungen am Schluß des Winterſemeſters, welche unter Vorſitz des Fürſtlichen Regierungs⸗Kommiſſars, Herrn Königl. Preuß. Regierungs Baumeiſter Holtmeyer abgehalten wurden, betheiligten ſich 5 Hochbau⸗ und 5 Tiefban⸗Techniker, von denen drei Hochbau- und 4 Tiefbau Techniker die Prüfung beſtanden. Im laufenden Sommerſemeſter wird die Anſtalt von 25 Tiefbau⸗ und 27 Hochbau⸗Technikern, 2 Tiſchlern und 1 Vermeſſungs⸗Techniker beſucht. Bei dem allgemeinen Rückgange der Maſchinen⸗ und Elektro⸗Induſtrie dürfte ſolchen jungen Leuten, welche ſich dem techniſchen Beruf widmen wollen, die Ausbildung zum Tiefbau⸗Techniker bezw. Bauingenieur ſehr zu empfehlen ſein, da es in dieſen Berufen an entſprechend vorgebildeten Kräften mangelt und zur Vorbildung geeignete Fachſchulen nur in geringer Zahl vorhanden ſind. Alles Nähere über die Einrichtung und Lehrpläne des„Sächſiſch⸗ Thüring. Technikum“ iſt aus dem Programm erſichtlich, welches von der Direktion unentgeltlich zu erhalten iſt. — Zur Verhaftung Terlindens wird ge⸗ meldet, daß der deutſche Conſul gegen den in Milwaukee verhafteten G. Terlinden einen Prozeß angeſtrengt und die Beſchlagnahme ſeines Eigenthums verlangt hat. Der Bundes⸗ commiſſar hat den Verhandlungstermin bis zum 6. Sept. verſchoben. T. iſt vermuthlich dem in Deutſchland weit verbreiteten Irrthum zum Opfer gefallen, daß die Ver. Staaten nur Mörder ausliefern. In Wirklichkeit wird jeder behördlich verfolgte Verbrecher ausgeliefert, wenn die re qui⸗ rirende Behörde bezw. die Regierung des Heimathlandes die nicht unerheblichen Koſten der Auslieferung und des Transportes hinterlegt. T. hat das offenbar auch nicht ge⸗ wußt und ſich in Milwaukee ſo ſicher gefühlt, daß er aus ſeiner Perſönlichkeit kein Geheimniß machte und ſeine Baar⸗ ſchaft von 100 000 Mark in aller Gemüthsruhe deponirte. — Ein irrſinniger Lokomotivführer. Eine unheimliche Fahrt machten dieſer Tage die Paſſagiere eines Perſonenzuges der Nordoſtbahn⸗Nebenlinie Hinweil⸗ Effretikon. Mitten auf der Strecke brach beim Lokomotiv⸗ führer M. der Wahnſinn aus. Er ſetzte den Zug in vollen Lauf, der raſend über die Schienen donnerte, und achtete kein Halt⸗ und Warnungsſignal mehr. Bald aber ſetzte der Irrſinnige auch die Signalpfeife in Function, gellend er⸗ tönten in raſcher Aufeinanderfolge die Pfiffe, ſo daß alles erſchreckt auffubr. Der Kranke war in dem Wahn, es ſei die Linie mit Hinderniſſen geſperrt, und das ward zur Rett⸗ ung der Paſſagiere. Das Zugperſonal eilte an die Bremſen, und dem Lokomotivheizer, dem es todesſchwül geworden ſein mochte, gelang es, den irrſinnigen Führer zum Anhalten auf einer Station zu veranlaſſen. Aber den Wahnſinnigen zum Verlaſſen der Lokomotive zu bringen, glückte nicht; ſchon wollte er weiter dampfen, als raſch der Zug losgekoppelt ward. Jetzt erſt verließ der Mann ſein Fahrzeug, und die Gefahr war vorüber. Zum Mordprozeß v. Kroſigk. Berlin, 24. Aug. Der„Lok.⸗Anz.“ meldet, ihm werde von zuſtändiger Seite mitgetheilt, ſämmtliche Mit⸗ glieder des Gumbinner Kriegsgerichts hätten ſofort nach der Urtheilsfällung ein Gnadengeſuch an den Kaiſer gerichtet um Umwandlung der über Marten verhängten Todesſtrafe in eine Freiheitsſtrafe. Berlin, 24. Aug. Ueber die vom Polizeipräſtdium mitgetheilte Angabe eines Schutzmannes betreffend neue Ent⸗ hüllungen im Kroſigks⸗Prozeß berichtet der„Lok.⸗Anz.“ folgendes Weitere: Es handelt ſich bei der neuen Spur im Mordprozeß Kroſigk um den Handelsmann Libſch, welcher Mitte Juli im Omnibus ein Geſpräch mit 6 Mann hatte, welche früher bei den 11. Dragonern(Gumbinnnen) dienten und ſich nach Südweſt⸗Afrika begeben wollten. Im Verlauf der Unter⸗ haltung wurde auch der Prozeß Marten geſtreift und einer der Soldaten erklärte, er wolle über die Sache nicht reden, weil man zu leicht ſelbſt hineinkomme. Marten ſei nicht der Thäter. Der Mörder befinde ſich längſt in Oſtaſien. Als der Handelsmann die Verurtheilung Martens hörte, ſuchte er den ihm bekannten Schutzmann Markert auf und erzählte ihm das ſoeben erwähnte Geſpräch. Markert machte bei ſeinen Vorgeſetzten Anzeige. Noch im Laufe des geſtrigen Tages fand eine eingehende Vernehmung Markerts ſtatt. Litterariſches. — Wenn die Roſe ſelbſt ſich ſchmückt, ſchmückt ſie auch den Garten! Wie berechtigt iſt dieſes Wort in ſeiner Anwendung auf die Frau. Trägt ſie nicht erſt Licht und Glanz in das Daſein hinein? Darum ſchmückt euch, ihr Frauen, denn nur ſo könnt ihr die Prieſter⸗ innen des Schönen ſein. Dieſe Gedanken ſtiegen uns un⸗ willkürlich auf, als wir die neueſte Nummer des tonangebenden Weltmodenblatts„Große Modenwelt“ mit bunter Fächervignette, Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 35, vor Augen bekamen. In der That, kein anderes Blatt kann in dem Maße dem Drange des Weibes nach äußerer Schön⸗ heit entgegenkommen! Führt es doch ſeinen ungezählten Leſerinnen die chikeſten Moden in zahlreichen herrlichen Bildern vor Augen. Oder ſollten wir nicht lieber ſagen: Genrebilder? Trotzdem bezweckt das Blatt nicht im geringſten, mit ſchönen Bildern das Auge zu beſtechen, es will vor allen Dingen auch ein praktiſches Modenblatt ſein, und nach dieſer Seite iſt die Lieferung von Extraſchnitten nach Körper⸗ maß beſonders nutzbringend. Außerdem dient der große doppelſeitige Schnittmuſterbogen(zu jeder 14 täg. Nummer) demſelben Zweck. Der große Modentheil die hochintereſſante Rubrik„Kunſt und Wiſſenſchaft“, eine vornehme, reich illuſtrirte Belletriſtik und eine Große Extra⸗Handarbeiten⸗ beilage, ein farbenprächtiges Modencolorit etc. zeugen von dem reichen Inhalt des Blattes. Abonnements auf„Große⸗ Modenwelt“ mit bunter Fächervignette(man achte ge⸗ nau auf den Titel!) zu 1 Mk. vierteljährlich nehmen ſämmtliche Buchhandlungen und Poſtanſtalten entgegen. Gratie⸗Probe⸗ nummern bei erſteren und dem Verlag John Henry Schwerin, Berlin W. 35. Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Sprech ſaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) Wie oft hat man hier ſchon klagen hören in Betreff der Wildſchaden⸗Abſchätzung. Von den vielen kleinen Wild⸗ ſchäden, die meiſtens garnſcht zur Anzeige gebracht werden, obwohl der Schaden immerhin vorhanden und ſich oft em⸗ pfindlich ſummirt für den einen oder anderen, ſoll hier nicht die Rede ſein. Wie ärgerlich iſt es aber, wenn man einen Schaden von Bedeutung anzeigt, die nöthigen Gänge gethan, die koſtſpielige Zeit verſäumt hat uſw. und es wird einem von dem Wildſchadentaxetor entgegnet, die abgefreſſenen Produkte wie z. B. Frucht, Kartoffeln oder Klee ꝛc. würden wieder ausſchlagen und für den Landwirth wenig oder gar kein Schaden entſtehen beſonders bei den Kartoffeln. Jeder⸗ mann ſogar den Schulkindern iſt bereits bekannt, daß gerade die Blätter im ganzen Pflanzenreich die Lungen bedeuten und zum Gedeihen ſowie zur Fruchtbildung unbedingt nöthig ſind. Daß das Abfreſſen dieſer Produkte ſehr ſchädlich wirkt, kann jeder vernünftige Menſch ſchon an den in der Nähe des Ortes befindlichen Aeckern beobachten, welche von den Gänſen oder Hühnern beläſtigt werden. Der Landwirth verlangt, daß eine Wilbſchaden⸗Abſchätzung nach Recht und Wahrheit geſchieht; mit abſpeiſenden Redensarten, wie oben bemerkt, wird ihm nicht geholfen. Daß die Landwirthſchaft ſchon Jahrzehnte lang darnteder liegt und ohnedies ſchwer zu kämpfen hat, weiß alle Welt, ſogar die Reichsregierung hat eingeſehen, daß es ſo nicht weitergehen kann und einen neuen Zolltarif aufgeſtellt, um die Landwirthſchaft wieder zu heben und ſie nicht ganz zu Grunde gehen zu laſſen. Die Land⸗ wirthe hoffen, daß die maßgebenden Stellen darauf ſehen, daß die Taxatoren endlich einmal die Sache der Wildſchaden⸗ Abſchätzung etwas ernſter nehmen; den Letzteren iſt ganz gut bekannt, wie groß der eigentliche Schaden in jedem Falle iſt. Warum den ſo oft dieſe Einſeitigkeit. Sollte die be⸗ ſprochene Angelegenheit nicht anders werden, ſo ſind die Landwirthe gezwungen, andere Wege einzuſchlagen. Einer für Viele. ff Großes Lager von Rudolf Wücker, Rot⸗ und Weiß ⸗ Weinen. Weinheim a. d. B. Preisliſten u. Proben auf Verlangen. Rheinisches echnikum Bingen für Maschinenbau und Electrotechnik. 3. Baden⸗Badener Geld⸗Lotterie Ziehung ſicher 11.—12. Oktober 1901 2Tooſe à 1 Mark ſind zu haben in der Expedition dieſes Blattes. Looſe! Looſe! Looſe! Looſe! Die Zichung 5 70 findet Looſe! Looſe! Cöthener Geld-Lotterie unwiderruflich am 7. bis 9. September d. Js. statt. Looſe d 3 Mk. ſind noch einige zu haben in der Expedition dieſes Blattes. 3 1 1. 4 7 N n 1 n 2 9 7** 7* 8 N 7 ö 2 e r 70 Bekanntmachung. Offenlegung der Liſten der Stimmberechtigten zur Gemeinderathswahl betr. Während der Zeit vom 28. Auguſt bis 5. Sep⸗ tember 1901 inel, Vormittags von 8—12 Uhr und Nachmittags von 2—5 Uhr liegt die Liſte der in der Gemeinde Viernheim zur Gemeinderathswahl Stimmberechtigten, ſowie das Verzeichniß der zu dem höchſtbeſteuerten Drittheil der Wählbaren gehörigen Perſonen auf dem Gemeindehauſe zu Jedermanns Einſicht offen. Innerhalb dieſer Friſt kann in dem bezeichneten Locale jedes Mitglied der Gemeinde Einſicht von dieſen Liſten nehmen und Einwendungen gegen dieſelben vorbringen Viernheim, den 27. Auguſt 1901. 947 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim Pfützer. Bekanntmachung. Das Verzeichniß der in der Gemeinde Viernheim wohnenden Perſonen, welche zu dem Amte eines Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, liegt vom 28. d. M. an eine Woche lang im Bürgermeiſterei⸗Bureau zu Jeder⸗ manns Einſicht offen und können Reklamationen hiergegen in gleicher Friſt erhoben werden. Viernheim, den 27) Auguſt 1901. 948 Großh. Buͤrgermeiſterei Viernheim.- Pfater Bekanntmachung. Nächſten Freitag, den 30. l. Mts., Vo“ mittags 9 Uhr wird auf dem Rathhauſe dahier ein zur Zucht un⸗ tauglich gewordener, gut gemäſteter Gemeinde ⸗Faſſel öffentlich meiſtbietend verſteigert. Viernheim, den 27. Auguſt 1901. 949 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekauntmachung. Für die Gemeinde Viernheim ſoll demnächſt ein ſtändiger Wegarbeiter angeſtellt werden. Mit der Stelle iſt ein jähr⸗ licher Gehalt von 70 0 Mark verbunden. Geeignete Be⸗ werber wollen ſich bis 1. September l. Is. bei unterzeichneter Stelle melden. Viernheim, den 20. Auguſt 1901. 936 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. d. B.: Kühlwein, Beigeordneter. Ohmetgras⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 4. September d. J., Vormittags S Uhr anfangend, läßt die Gemeinde Viernheim auf dem Rathhauſe daſelbſt das Ohmetgras-Erträgniß non ca. 400 Morgen gemeinheitl. Wieſen loosweiſe mit Borgfriſt bis Martini(11. Nov.) d. J. verſteigern. Bei Einſichtnahme der Wieſen beliebe man ſich wegen etwaiger Auskunftsertheilung an den Wieſenſchützen, der ſich während des ganzen Tages über dorten befindet, zu wenden. Viernheim, den 27. Auguſt 1901. 950 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Das Cieblingsblaft von 190, dd deutschen ö Fausfrauen ist Policks Dentsche 2 f Moden. Zeiung. Preis vierteljährlich nur 1 Mark. Erscheint am 1. und 15. jedes Monats Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten. * 7 Man Terlan per Post act cru eine 1 von der D Probenummer gesendete der D D Moden-Bei g in Leiprig. 8 5 50 Mark Erſparniß! Unerreicht in Qualität und Preis, elegant, dauerhaft und konkurrenzlos billig ſind Lyra⸗Räder erſtklaſſiges deniſches Fabrikat. Schneidige Halbrenner von Mk. 110 an bis zu den feinſten Luxusmodellen. Volle Garantie. Lieferung auf Probe. Mithin kein Riſiko. Abzahlung geſtattet. 856 Georg Leonhardt Ludwigshafen a. R., Steinſtr. 12. 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