deren uten 1005 Erſcheint zweimal wöchentlich Mittwochs und gamstag s (mit illuſtr. Unterhaltungsblatt). Bezugspreis: 30 Pfg. monatlich einſchl. Trägerlohn. Durch die Poſt Mk. 1.15 vierteljährlich. jernheinet Amtsblatt der Großh. Vürgermeiſterei Viernheim. Wirkſamſtes Inſertioans-Organ. 4 Anzeigenpreis: 12 Pfg. die 6geſpaltene Petit⸗Zeile. Lokal⸗Anzeigen 10 Pfg. Reklamen: 25 Pfg. die Z3geſpaltene Zeile. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. ee— Ar. 74. Mittwoch, den 18. September 1901. 17. Jahrgang. Mae Kinley. Aus Buffalo kommt die Nachricht, daß der Präſident der Union geſtorben iſt. Die Kunſt der Aerzte hat alſo doch nicht den Tod von dem Lager des Präſidenten ſcheuchen können und die That des Mörders, die die ganze Welt mit Abſcheu und Entrüſtung erfüllt, iſt blutig gelungen. Noch vor Kurzem gingen Nachrichten vom Krankenlager Mac Kinley's in die Welt, die noch einen Schein von Hoffnung gaben, bis ſich geſtern das Verhängniß meldete, dem der ſchwer Verletzte heute erlag. Ueber den Umſchlag in dem Befinden des Präſidenten wurde folgende Darlegung gegeben: Der Umſchlag im Be⸗ finden Mac Kinleys trat geſtern Nachmittag ein, als die Verdauungsorgane verſagten und die Nahrungsaufnahme dringend nothwendig wurde. Da die ihm einige Tage lang auf künſtlichem Wege zugeführte Nahrung nur theilweiſe genügte, ſchritt man zur Ernährung auf natürlichem Wege, wahrſcheinlich war aber der Magen noch nicht genüg end zur Nahrungsaufnahme geeignet. Obwohl der Fleiſchſaft, der dem Patienten durch den Mund zugeführt wurde, ihm zum erſten und zweiten Mal gut bekam, ſtellte ſich geſtern Vor⸗ mittag heraus, daß dies weiter nicht der Fall war. Es entſtand zum erſten Mal eine wirkliche Beſorgniß. Der Puls war ungemein hoch und hatte 126 Schläge, und die Temperatur betrug 37,9. Die Herzſchläge nahmen bedenklich zu. Der Zuſtand des Präſidenten verſchlimmerte ſich ſtändig. Um Mitternacht war die Lage kritiſch. Es wurde dem Kranken Colomelöl gegeben, um die Eingeweide geſchmeidiger zu machen, und Digitalis, um das Herz zu beruhigen. Kurz nach 2 Uhr wurde erkannt, daß das Herz immer ſchwächer wurde. Der Puls ſchlug fieberhaft. Der Präſi⸗ dent brach zuſammen und ſein Ende ſchien nahe. Es wurden ihm nochmals Digitalis und Strychnin gegeben und als letztes Mittel eine Salzlöſung eingeſpritzt ohne unmittelbaren Erfolg; man machte ſich mit dem Gedanken vertraut, daß der Zuſtand äußerſt kritiſch ſei. Paris, 14. Sept. Nach dem New⸗Yorker„Herald“ iſt der Tod des Präſidenten ſchon 25 Minuten nach Mitter⸗ nacht Buffaloer Ortszeit ein getreten, alſo 7.20 Uhr nach mitteleuropäiſcher Zeit. Der Präſident lag ſchon ſeit Stunden vollſtändig dewußtlos. Er ſtarb ohne Schmerzen. Seine Frau kniete am Bette. Buffalo, 15. Sept. Große Menſchenmengen ſind in den Straßen angeſammelt, in der Nähe der Polizeihaupt⸗ wache, wo ſich Czolgosz in Haft befiadet. Der Zutritt wurde jedoch verboten. Eine große Polizeitruppe bewacht das Haus. Zwei Regimenter werden in Bereitſchaft ge⸗ halten, falls die Menge die Polizeiwache ſtürmt. Danzig, 14. Sept. Der Kaiſer richtete nachſtehendes Telegramm an den Staatsſekretär des Auswärtigen Hay: Tief bewegt durch die Nachrichten über den vorzeitigen Tod des Präſidenten Moc Kinley eile ich, Ihnen die tiefſte, herzlich gefühlte Sympathie des deutſchen Volkes für die große amerikaniſche Nation auszudrücken. Deutſchland trauert mit Amerika um den edlen Sohn Amerikas, der in Erfüllung ſeiner Pflicht gegen ſein Land und Volk das geben verlor. W. I. 1 255 Ein zweites Telegramm des Kaiſers lautet. Frau Moc Kinley, Buffalo: Ihre Majeſtät die Kalſerin und ich ſelbſt bitten Sie, den Ausdruck unſerer aufrichtigſten Trauer bei dem Verluſte entgegen zu nehmen, den Sie durch den Tod Ihres von ruchloſer Hand gefallenen geliebten Gatten erlitten haben. Möge Gott, der Ihnen ſo manche Jahre des Glücks an der Seite des Dahingeſchiedenen ſchenkte, Ihnen Kraft geben, den ſchweren Schlag zu über⸗ winden, mit dem er Ste heimgeſucht hat. W. I. R.“ London, 14. Sept. In Londoner Anarchiſtenkreiſen wird der That Czolgosz keine politiſche Bedeutung beigelegt. Fürſt Krapotkin erklärte, ſie ſei ein gemeines Verbrechen und werde als ſolches behandelt werden; Czolgosz ſei ein aufgeblaſener Menſch, der von der Natur und den Wirkungen ſeiner That keine Ahnung habe. Malateſta meinte, in einem Lande wie Amerika ſei keine raison d'étre für ein ſolches Verbrechen vorhanden. England und Trausvaal. Kapſtadt, 14. Sept. Die„South African News“, das Afrikanderorgan, ſagt in Beſprechung der Proklamation Kitcheners vom 7. Auguſt, die Bürger der beiden Republiken kämpfen noch heute um ihre Unabhängigkeit, wie ſie es ſeit 28 Monate hindurch thaten. Der Kampf ſei indeſſen, ſo weit das Auge in die Zukunft dringen könne, von ihrem Standpunkt aus hoffnungslos. Ein Erfolg ihrer Waffen ſei unmöglich und eine Intervention des Auslandes aus⸗ geſchloſſen. London, 14. Sept.„Daily Mail“ melden aus Cap⸗ ſtadt vom 28. Auguſt: Die Lage in der Capkolonie iſt höchſt düſter. Im Innern des Landes ſchließen ſich ganze Feld⸗ kornetſchaften dem Feinde an. Heute traf die Nachricht ein, der ganze Noroweſten, alſo Theile der Bezirke Fraſersburg, Williſton, Sutherland, Carnarvon und Clauvilliam, befinde ſich in offenem Aufruhr. London, 14. Sept. Die„Daily Mail“ meldet aus Johannesburg vom 12. ds.: Heute begann der Prozeß gegen den früheren dritten Staatsanwalt Brocksma, welcher wegen Spionage angeklagt iſt. Aus den Zeugenausſagen geht hervor, daß der Angellagte der Vermittler zwiſchen Dr. Leyds und Krauſe, ſowie den Buren, die ſich in Europa aufhalten, und den im Felde ſtehenden Buren war. Die Briefe wurden durch den amerikaniſchen Konſul in Johannes⸗ burg befördert. Unter den im Hauſe Brocksma's gefundenen Schriftſtücken befand ſich auch eine Proklamation, wodurch Kitchener ſowie ſeine Offiziere und Soldaten für vogelfrei erklärt werden und den Buren befohlen wird, alle bewaffneten Briten, die nach dem 15. September gefangen genommen werden, zu erſchießen. Ferner wurden im Hauſe Brocksma's zahlreiche Briefe und Copien von Antwortſchreiben Brocks⸗ ma's gefunden. Haag, 14. Sept. Der Schiedsgerichtshof wird den Schiedsantrag der beiden Buren⸗Republiken zweifellos ſo raſch als möglich England unterbreiten, doch machen ſich Burenkreiſe keinerlei Hoffnung auf einen praktiſchen Erfolg, da die Ablehnung Englands ſicher ſei. Im letzteren Falle ſcheinen mehrere hervorragende Mitglieder des Schieds⸗ gerichtes entſchloſſen zu ſein, ihr Amt niederzulegen. Deutſchland. Berlin, 14. Sept. Wie die„Berl. Neueſt. Nachr.“ hören, hat Prinz Tſchun durch General Ping Tſchang ſchrift⸗ lich der Mutter des verſtorbenen Freiherrn von Ketteler, mittheilen laſſen, daß ihm am Herzen liege, ihr einen Bei⸗ leibsbeſuch abzuſtatten. Der Prinz hat alle andern Reiſen von Berlin aus vertagt, da er glaubt den Beſuch der Mutter Kettelers vor allen andern ausführen zu müſſen. Die ab⸗ lehnende Antwort der Baronin von Ketteler iſt am Dienstag hier eingetroffen. Nach Eingang der Antwort hat Prinz Tſchun ſein Reiſe⸗Programm für den nächſten Tag feſtgeſetzt. Berlin, 14. Sept. Bei der heutigen Wahl des zweiten Bürgermeiſters von Berlin wählten die Stadtverordneten den bereits einmal gewählten, aber nicht beſtätigten Stadt⸗ rath Kauffmann mit 109 von 124 Stimmen wieder. 15 Stimmzettel waren unbeſchrieben. Es fehlten 18 Stadt⸗ verordnete. Berlin, 13. Sept. Stadtverordneter Kauffmann hat die Wahl zum zweiten Bürgermeiſter von Berlin angenommen. Thorn, 14. Sept. Im Prozeß wegen Geheimbündelei wurden 15 Angeklagte freigeſprochen, 10 erhielten einen Verweis, 12 wurden zu je einem Tage, 9 zu je einer Woche, 2 zu je zwei Wochen, 7 zu je drei Wochen, 3 zu je ſechs Wochen, Markwitz zu drei und Orzulok zu zwei Monat Ge⸗ fängniß verurtheilt. Ausland. London, 14. Sept. Infolge der Alarmnachrichten aus Armenien werden hier öffentliche Verſammlungen abge⸗ halten, um die Regierung zu zwingen, beim Sultan energiſch zu Gunſten der Armenier zu interveniren. London, 14. Sept. Hier zirkuliren neuerdings Gerüchte über einen bevorſtehenden Rücktritt Salisburys. Dieſer werde durch Arthur Balfour erſetzt werden. Chamberlain werde Kolonialminiſter und Führer des Unterhauſes bleiben. Belgrad, 14. Sept. Aus Altſerbien werden wieder drei Morde gemeldet. In Plewlje(Sandſchak Novibazar) ermordeten Türken den Sohn des dortigen Serbengeiſtlichen Tane Schiljak. In Kitſchewo erſchoß der Arnautenführer Saidullah den dortigen Serbenkaufmann Naſtas Bunguritſch. In Goſttvar tödtete der Albaneſe Male Barmajowski die Gattin des Serbenſpaſen Bo, ſinowitſch. Nah und Fern. Viernheim, 17. Sept. Dem Schmied und Kanonier Georg Stumpf von hier, zur Zeit bei dem Feldartillerte-Regiment Nr. 27 in Gonſenheim bei Mainz ſtehend, erhielt bei der Prüfung im Hufbeſchlag von der Kgl. Prüfungskommiſſion die erſte Note„ſehr gut“. Viernheim, 16. Sept. Die Landesverſammlung des geſammten geſſiſchen Bauernſtandes wurde geſtern zu Darmſtadt um 12 Uhr 15 Min. im Saalbau vom Präſi⸗ denten des heſſiſchen Land wirthſchaftsraths Geh. Regierungs⸗ rath a. D. Haas eröffnet. Nichdem derſelbe die beträcht⸗ liche Anzahl von mindeſtens 2000 Theilnehmern conſtatirt und den Zweck der Verſammlung kurz dargelegt hatte, las er die Abſage der Regierung zur erfolgten Einladung vor die ihm„weder höflich, noch geſchickt, noch klug“ vorkomme. K g — Dämonen des Haſſes. Eine Geſchichte von der hannov.⸗holländiſchen Grenze. Von Th. Schmidt. Nachdruck verboten. 10. Fortſetzung. Die erſte Bedingung:„Die Theilung alles Gewinnes aus den von ihm hin⸗ und berübergeſchmuggelten Waaren“ wolle er ſich allenfalls gefallen laſſen, ſagte er, aber die zweite Bedingung: „unter keinen Umſtänden, ſelb ſt unter der Gefahr für Leib und Leben irgend etwas gegen die Mitglieder vor der Steuerbehörde oder vor Gericht auszuſagen, was jene mit den Bel örden in Konflikt bringen löane, andernfalls er für die übrigen des „Seck ſerbundes“ als vogelfrei erklärt und den Tod durch Er⸗ ſchießen oder den Dolch der Verrathenen zu gewärtigen habe“, dünkte ihm denn doch zu gefährlich. Auch die dritte Bedingung: „ſollte er auf einem Schmuggelgange von Zollbeamten ertappt werden und könnte er ſich und die geſchmuggelte Waare nicht ſogleich in Sicherheit bringen, ſo wäre es ſelne Pflicht, alles auf⸗ zubieten, um ſich einer Arretfrung während des Transports zu entziehen; insbeſondere hatte er einer Feſtſtellung ſeiner Per⸗ ſönlichkeit den energiſchſten Wider ſtand entgegenzuſetzen event. durch einen Gewaltakt an dem betreffenden Beamten, ſofern ſich kein Zeuge in der Nähe befand“. Auch dieſe Bedingung mochte er nicht eingehen. „Was iſt denn dabei zu riskiren,“ meinte der Holländer. „Faſſen die Grünröcke einen, ſo läßt man ihnen den Bettel und reißt aus, oder zahlt im ſchlimmſten Falle die Strafe. So machen's Andere auch, die Schuggelhandel treiben; man beladet doch ſein Gewiſſen nicht gern.“ Einige der Schmuggler lachten roh auf über die Aengſt⸗ lichkeit des Holländers. „Bah! Laßt ihn laufen,“ meinte einer der Geſellen, dem Horſt den Namen„ Hieſel“ beigelegt hatte und der das verſchmitzte Geſicht eines abgefeimten Spitzbuben hatte und an Tollkühnheit und Verwegenheit alle Anderen übertraf. „Ja, ſolche Haſenherzen können wir nicht gebrauchen,“ pflichtete ein anderer in gebrochenem Deutſch bei. Es war ein ſtämmiger, unterſetzter Italtener mit dem Spitznamen„Admiral“, weil er mit Vorliebe eine Seemansjacke mit gelben Knöp⸗ fen trug. Die übrigen Beiden zuckten nur ſtumm die Schultern. Der Holländer ließ ſich indeß durch die höhniſchen Be⸗ merkungen nicht aus ſeiner Ruhe bringen. Er lehnte die beiden letzten Bedingungen kurz ab. Da ſagte die Borſten nur die Worte:„' rechter Angſtmeier,“ und dieſe Worte aus dem Munde des Weibes, das er wahnſinnig liebte, wirkte mehr als alle Ueberredungskunſt der Anderen es vermocht hätte. Nein, in den Augen der drallen Schenkwirthin wollte er nicht feige und ängſilich erſcheinen. „Ich nehme die Bedingungen an,“ rief er entſchloſſen, und wie um ſich Muth zuzutrinken, leerte er ein ganzes Glas Grog mit einem Zuge. Der ſchwarze Dierk blinzelte verſtändnißvoll zu der Borſten über. g„Na, das war mal ein geſcheidtes Wort, Moordüwel,“ ſagte er laut. Er erhob ſich jetzt mit einer gewiſſen Feierlichkeit zu einer Anſprache. „Ihr habt es ſoeben gehört, Kameraden, daß Hendrick van Hooge Mitglied unſeres ſogenannten„Sechſerbundes“ werden und alle Bedingungen erfüllen will.— So biſt Du denn von jetzt ab unſer Kamerad, der Keinen in der Noth und Gefahr verlaſſen will, den aber auch Keinen von uns im Stiche läßt, ſei es wie und wo es wolle.“ Er trat auf den Holläuder zu, ſchlug ihm nach Art der alten Ritter derb auf die Schulter und reichte ihm danach die Hand; daſſelbe thaten die übrigen vier Mitglieder. Damit war das neue Mitglied in den ſonderbaren Bund aufgenommen. Horſt ſetzte ſich wieder und trank dem Holländer zu. Dann ſchickte er die Wirthin unter einem Vorwande hinaus und wandte ſich abermals an den neuen Kameraden. „Ich habe in dieſen vierzehn Tagen, die Du zur Probe unter uns zugebracht haſt,“ begann er leiſe,„die Beobachtung gemacht, daß Dir meine Wirthin gefällt und Du mit jedem Tag vernarrter in das Weibsbild wirſt; ich habe auch bemerkt, daß Du eiferſüchtig auf mich biſt, indem Du glaubſt, ich ſei Dir bei ihr im Wege. Du irrſt Dich, Moordüwel, ich hetrathe die Borſten nicht, ſie iſt mir gleichgültig; ich darf ſie das beileibe aber nicht merken laſſen— warum, das brauche ich Dir und Euch Allen wohl nicht lang und breit zu erklären. Wir können die Borſten nicht entbehren, wir müſſen uns gut zu ihr ſtellen, da unſere Geheimniſſe kennt. Verſuche alſo 505 Glück, Roo. düwel, ich werde, wenn ſie Dich erhören ſollte, gern der Erſte ſein, der Dir Glück wünſcht.“ Der Holländer war ſehr erfreut über dieſe Worte. „Du biſt doch ein prächtiger Kerl!“ meinte er, ſein häßliches Geſicht zu einem glücklichen Lächeln verziehend.„Kame⸗ raden, 155 12 7 u ol die Zeche.“ „Ja, erk, Du biſt immer großmüthig,“ mei 1 mit 922 ſeiner kleinen 8 che e Borſten trat wieder ein und ſetzte noch el See 90 5 Tiſch. 1 We ee oordüwel warf ihr das letzte Goldſtück zu, das er no beſaß.„Das iſt für die Zeche, ſchöne Spröde, rief er, 92 wenig angeheitert. Dabei faßte er das Weib um die vollen runden Hüften und brachte ſein ſtachelbärtiges Antlitz in bedenk⸗ liche 5* Wangen. ber weder der Glanz des Goldſtücks noch ſelne zärtli Blicke verfingen bei der reſoluten Winde Sie 00 ber 1 werdenden„Mynheer“, wie ſie ihn anzureden pflegte, mit einem energiſchen Ruck von ſich, und als das die Liebesgluth des ſonſt ſo kühlen Holländers noch nicht zu dämpfen ſchien und er den Verſuch wagte, ihre Wangen mit ſeinen ungewaſchenen Händen zu ſtreicheln, da applizirte ſie dem Kecken eine ſchallende Oyr⸗ feige, wonächſt der Geſtrafte ein ſo dummes, verblüfftes Ge⸗ ſicht machte, daß die Anderen darüber in ein helles Gela hter ee Dich f „Da ich!“, rief Brand, einer der Schmuggler, w. l außer Horſt der Einzige war, der von— Geſelſchaſt 915 dortiger Gegend ſtammte.„Die ſitzt! Hahaha! Moordüwe gieb's auf, das iſt eine wilde Katze; kenne ſie noch von früher als ſie noch mit der Hauſirerkiepe über Land ging. Habe ihr auch ſchön gethan, ehe ich heirathete, bin aber ſchlecht dabe! ge⸗ fahren. Kratzte mir durchs Geſicht, daß mir das Feuer aus den Aue e N ſchöne Seh Weißt Du noch bei der irmes drüben in Bourtange. u haſt mir da dein 1 5 es ehrlich. N eee 5 ne ſich an Brands Bemerkungen zu ftören, hatte di Wittwe mit einem vlielſagenden Blick— 5 1 dae Deerk dem Holländer die Worte zugerufen:„Nimm Dich in acht Mynheer, ich laſſe nicht mit mir ſpaßen.“ „Na, na, nur nicht ſo hitzig, Frau Borſten“, miſchte ſi jetzt Dierk im ernſten Tone ein,„was hat er denn Großes s r 1 1 5 8 A 1 N. c R. 7 5 1 * * 8 5 8 1 8 8 eee Zwar entzögen deßwegen die Landwirthe ihr Vertrauen der Regierung nicht, jedoch wende ſich ihre Hoffnungen auf das gute Herz des Landesherrn, auf den er die Verſammlung ein Hoch auszubringen bitte, in das dieſelbe begeiſtert ein⸗ ſtimmte. Als erſter Redner erläutert Gutsbeſitzer Schack⸗ Altenburg die Forderungen der Landwirthſchaft, die im Zoll⸗ tarifentwurfe nur eine theilweiſe Berückſichtigung gefunden hätten, und geht dann zur Widerlegung der von den Geg⸗ nern der Zollerhöhung vorgebrachten Einwürfe über, wobei er u. A. mittheilt, daß die Zahl der in Heſſen Getreide verkaufenden Bauern volle 88 pCt. der Geſammtzahl betrage. Gutsbeſitzer Schätzel⸗Selzen behandelt ſodann die Frage des deutſchen Obſt⸗, Wein⸗ und Gemüſebaues, der unbedingt durch höhere Zollſätze geſchützt werden müſſe. Der Schrift⸗ führer des heſſiſcken Bauernbundes Hirſchel⸗Offenbach pole⸗ miſirt hierauf gegen die Beſtrebungen des Handelsvertrags⸗ vereins, beklagt den Rückzug des deutſchen Landwirthſchafts⸗ raths von 7,50 auf 6 Mk., wies gegenüber dem Geſchrei über Brodwucher auf den Millionenwucher der goldenen Internationale hin und rügt die mangelhafte Vertretung der landwirthſchaftlichen Intereſſen in der heſſiſchen Regierung, wo ein Miniſterialrath zugleich das Reſſort des Handels und der Landwirthſchaft unter ſich habe, welche beide oft in völligem Gegenſatz zu einander ſtänden. Pfarrer Mauer⸗Fehlheim der zweite Vorſitzende unſres heſſiſchen Bauernvereins betonte hierauf die Nothwendigkeit des Genoſſenſchaftsweſens, das beſonders auf dem Gebiete der Tabakverwerthung Glänzendes geleiſtet habe. Allerdings müſſe auch der Staat zu Hilfe kommen mit einer Zoller⸗ höhung um die Ueberſchwemmung des deutſchen Tabak⸗ marktes mit fremder Waare vorzubeugen. Landtogsabg. Korell⸗Leuſel vom Bund der Landwirthe beklagt den unbe⸗ friedigenden Stand der heſſiſchen Landwirthſchaft und hofft, daß die Regierung gemäß dem faſt einſtimmig von der Kammer gefaßten Beſchluß in der Stunde der Entſcheidung wiſſen werde, wohin ſie ſich zu ſtellen habe. Landtagsabge⸗ ordneter Wolf⸗Stadecken verwundert ſich, daß die beiden Vorſitzenden des landwirihſchaftlichen Provinzialvereins für Rheinheſſen den Aufruf zur heutigen Verſammlung nicht unterſchrieben hätten und bedauert den Anſchluß einer größeren Anzahl junger evangeliſcher Landgeiſtlicher und Volksſchullehrer an die nationalſociale Partei, den grimmig⸗ ſten Feinde der Landwirthe. Hinaus mit den bauernfeind⸗ lichen Zeitungen aus unſren Häuſern! waren die Schluß⸗ worte der mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Rede. Nach einigen kurzen Worten des Herrn Majors von Pfiſter⸗Darm⸗ ſtadt ſtellt der Vorſitzende den glänzenden Verlauf der Ver⸗ handlung feſt und bringt die Reſolutionen zur Abſtimmung, die ſich im weſentli hen mit dem Inhalt der Reden deckten und deren Annahme mit allen gegen 1(6) Stimme erfolgte. Den Schluß der Zſtündigen Tagung bildete ein vom Vor⸗ ſitzendes ausgebrachtes Hoch auf Kaiſer und Reich, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Mannheim, 14. Sept. Der ſeit 8 Tagen arbeits⸗ loſe, 1859 geborene unverehelichte Küfer Joh. Blindzig von Weißenburg, Kreisamt Ehringen, deſſen Verwandte in Ludwigs⸗ hafen wohnen, hat ſich, jedenfalls in einem Anfall von Schwer⸗ muth im Rhein ertränkt. Die Leiche wurde bei der Hems⸗ hofſchachtel gelandet. — Verhaftung des Raubmörders von Wieſenthal. Dem Kriminalkommiſſar Marxs in Karls⸗ ruhe mit den beiden Kriminaliſten Sergeant Grosholz und Schutzmann Schuhmacher iſt es nach längeren Kreuz⸗ und Querfahrten nach Mannheim, Bruchſal, Heidelberg und Frankfurt etc. gelungen, den Thäter des bei Wieſenthal ver⸗ übten Raubmordes auf dem Scharhof bei Mannhelm zu ermitteln und unter Zuzug zweier Kriminaliſten von Mann⸗ heim feſtzunehmen. Er wurde in das Karlsruher Unter⸗ ſuchungsgefängniß eingeliefert. Der Verbrecher iſt der 33 Jahre alte Dienſiknecht Karl Horber ger aus Rheinsheim. Er iſt der That geſtändig, hat auch zugeſtanden, den im Mai 1900 im Neckarauer Wald verübten Raubmord begangen zu haben. — Der verhaftete Doopelraubmörder Karl Horberger aus Rheinsheim, der ebenſo wie beim Raubmord im Neckarauer Walde, den er im Mai 1900 verübte, auch beim Wieſenthaler Raubmord ſeinem Opfer ſämmtliche Papiere abgenommen hat, um jede Spur von der Perſönlichkeit des Ermordeten zu verwiſchen, legte eine große Frechheit an den Tag, die zur Feſtnahme führte. Er hatte ſich nämlich Vermögensſtücke des Bierbrauers, die in Frankfurt a. M. lagerten, per Poſt an ſeine Adreſſe in N bei Mannheim, wo er als Knecht ſtand, ſchicken aſſen. Gernsheim, 14. Sept. Im letzten Februar er⸗ klärte der Konkursverwalter der Zuckerfabrik in der erſten Gläubigerverſammlung, die hieſige Malzfabrik habe an die Konkursmaſſe der Zuckerfabrik 300 000 Mark herauszubezahlen und hielt dies trotz Widerſpruch des anweſenden Rechtsan⸗ waltes der Malzfabrik aufrecht. Im April ging die Malz⸗ fabrik in Flammen auf, und ſeit Mai wird ihr erſter Direktor ſteckbrieflich wegen Brandſtiftung verfolgt. Gleicher⸗ weiſe wurde gemunkelt, daß die Forderungen an die Brand⸗ kaſſe theilweiſe zu hoch ſeien, daß es deshalb vielleicht zum Prozeß kommen würde. Im Juni wurde ihr zweiter Direktor urplötzlich in einer außerordentlichen Generalverſammlung entlaſſen. Im Juli wurde bekannt, daß ſie bei dem inzwiſchen erfolgten Konkurſe ihres erſten Direktors 300 000 Mark— die Forderung iſt übrigens beſtritten durch das Konkursge⸗ richt— einbüßt. Im Auguſt tauchte das bis jetzt un⸗ wiberſprochene Gerücht in der Preſſe auf, daß etliche Aktionäre durch einen Mainzer Rechtsanwalt zu einer Klage ihre Zu⸗ flucht nehmen wollten. Jetzt im September kommt endlich die Lquidation. Schon durch das Fallit der Zuckerfabrik find hier in Gernsheim Geſchäfte geſchädigt worden, die mit der Sache nichts zu thun hatten, ſondern ſich nur des Ver⸗ gehens ſchuldig befinden, daß ſie hier gerade etablirt waren. Nun kommen noch die Kataſtrophen, die über die Malz⸗ fabrik hereingebrochen ſind, dazu, und die ſich bis zur Ver⸗ folgung wegen Brandſtiftung zuſpitzen. 5 Gernsheim, 14. Sept. Der frühere Bürger⸗ meiſter Schad hier, iſt kü zlich in Wiesbaden, wo er als Buchhalter thätig war, geſtorben. a Heidelberg, 14. Sept. Einen guten Fang hat vorgeſtern die hieſige Lokalpolizei in der Perſon einer ge⸗ wandten Diebin gemacht. Das 2gjährige Dienſtmädchen Ida Klophaus aus Wald bei Solingen, ſchon mehrmals wegen Diebſtahls vorbeſtraft, diente im Haufe eines Groß⸗ kaufmanns in Elberfeld und beſtahl ihre Dienſtherrſchaft durch einen geſchickt ausgeführten Einbruch um 1500 Mark Baargeld und eine goldene Uhr mit Kette im Werthe von 250 Mk. Mit dem Geſtohlenen ſuchle ſie das Weite, ſchaffte ſich neue Kleider an und wohnte hier in einem Hotel unter falſchem Namen. Bei ber geſtern hier erfolgten Verhaftung fanden ſich noch etwa 1000 Mk. vor. Mainz, 14. Sept. Die Allgemeine deutſche Garten⸗ bau⸗Ausſtellung wurde heute Vormittag 11 Uhr durch den Protektor der Ausſtellung, dem Großherzog von Heſſen, er⸗ öffnet. Zur Ausſtellung haben der deutſche Kalſer und faſt ſämmtliche deutſche Fürſten Preiſe geſtiftet. Mainz, 14. Sept. Vorgeſtern wurde vor dem ge⸗ füllten Strafkammerſaal gegen die 26jährige Offiziersgattin Hedwig Richter wegen Diebſtahls verhandelt. Der Ange⸗ klagten iſt zur Laſt gelegt, daß ſie im November vorigen Jahres der Frau eines Hauptmanns einen Brillantring und im Februar d. J. ihrer Schneiderin einen Ring geſtohlen habe. Auch verſchiedener Gelddiebſtähle war ſie beſchuldigt. Den Diebſtahl der beiden Ringe gab die Angeklagte un⸗ umwunden zu; ſie erklärte den Diebſtahl deshalb verübt zu haben, um ihrem Manne einen Eheſcheidungsgrund abzugeben. Die drei Gelddiebſtähle beſtritt die Angeklagte auf das Ent⸗ ſchiedenſte. Der Sachverſtändige, Kreisarzt Dr. Balzer, gab ſein Gutachten dahin ab, daß die Angeklagte nicht geiſtes⸗ geßört ſei. In Bezug auf die Gelddiebſtähle habe er die Ueberzeugung erhalten, daß die Angeklagte die Wahrheit ſage. Das Gericht iſt überzeugt, daß die Angeklagte auch die drei weiteren Gelddiebſtähle verübt hat, da ihre Genuß⸗ ſucht ſie dazu getrieben habe, und erkannte auf 6 Monate Gefängniß. Mainz, 14. Sept. Oberleutnant Richter, der be⸗ kanntlich im Duell von dem Huſarenleutnant Vogt verwundet und zu 3 Monaten Feſtung verurtheilt worden war, hatte dieſe Strafe in Weſel angetreten. Am Montag wurde Richter, nachdem er drei Wochen von der Strafe verbüßt hat, vom Kaiſer begnadigt. Vogt erhielt 2 Jahre Gefängniß, die er in Darmſtadt verbüßt, und wurde aus dem Heere geſtoßen. Offenbach, 14. Sept. Falſches Geröcht. Mit Bezug auf ein in der Stadt verbreitetes Gerücht über die Gründe zum Selbſtmord des Buchhalters Rettig theit der Vorſtand des Landwirthſchaftlichen Lokalvereins mit, daß bei der geſtern ſtattgehabten Abrechnung Bücher, Belege und Kaſſenbeſtand in Ordnung gefunden wurden, von einer Unterſchlagung alſo keine Rede ſein könne. Franfurt a. M., 14. Sept. In dem an der großen Friedberger Straße gelegenen Hauſe der Drogerie von Glocke u. Pſcharnke erfolgte heute Morgen eine Benzin⸗ Exploſion, durch welche das Haus ſtark beſchädigt wur de. Vier Todte und Verwundete ſind aus dem Hauſe befördert worden. Ein Vorübergehender wurde durch dieſe Exploſion über die Straße geſchleudert und getödtet. In dem gegen⸗ überliegenden Geſchäftshaus von Schmoller u. Cie. wurden die Schaufenſter zertrümmert. Die Feuerwehr und Retlungs⸗ Geſellſchaften waren ſofort zur Stelle. — Friedberg l. Heſſen bei Frankfurta. M. Die hier unter ber altbewährten Leitung des Direktors Schmidt ſtehende Gewerbe⸗Akademie eröffnet am 29. Oktober d. J. neue akademiſche Kurſe für Maſchinen⸗ und Elektro⸗ Ingenieure ſowie für Bau⸗Ingenieure und chemiſche Induſtrie etc. Eine mittlere Fachſchule,(Technikum) für Maſchinen⸗ und Elektro⸗Techniker(unter leichteren Aufnahme⸗Bedingungen) iſt gleichfalls mit der Anſtalt verbunden. Daß dieſes polytechniſche Inſtitut einem wirklichen Bedürfniß namentlich ſolcher beſſeren Kreiſe entſpricht, die eine gediegene und weitergehende Ausbildung wünſchen, als man ſolche an den zahlreichen ſ. g. Technikums zu erreichen vermag, beweiſt u. A. auch die große Zahl der bisherigen Anmeldungen, welche noch täglich in ſtarker Weiſe zunehmen. Nicht allein aus den großen deutſchen Induſtrie⸗Bezirken, ſondern auch vom Auslande(Rußland, Oeſterreich, Rumänien, Schweiz, Belgien, Holland etc.) kommen zahlreiche Anmeldungen. Neben der bewährten Unterrichtsmethode, den vorzüglichen Lehrkräften und Einrichtungen der Anſtalt ſind es namentlich wohl auch die billigen Penſtoneprelſe und die ſonſtigen für ein erfolgreiches Studium ſehr günſtigen Verbindungen, welche dieſe ſtarke Frequenz veranlaſſen. Da kürzlich noch Parallel⸗ kurſe eingerichtet wurden, ſo können Anmeldungen wahrſchein⸗ lich noch bis Ende Oktober entgegen genommen werden. Frankenthal, 14. Sept. Die Strafkammer ver⸗ handelte geſtern Nachmittag gegen den unter dem Namen: „Jack der Aufſchlitzer!“ bekannten Frauen⸗Attentäter Namens Ludwig Graf und verurtheilte ihn wegen zehn ſchweren Körperverletzungen an Frauensperſonen zu einer Geſammt⸗ Gefängnißſtrafe von 9 Jahren. Landſtuhl, 14. Sept. Der kürzlich verhaftete Buchhalter der Spritfabrik Bumb u. Herrle Namens Heyl wurde wiederum aus der Haft entlaſſen. Ueber den flüchtigen Inhaber der Firma Herrle hat man bis jetzt noch keine Nachricht. Pforzheim, 14. Sept. In der Verwaltung des ſtädtiſchen Gaswerks ſind, wie dem„Bad. Nachr.⸗Bur.“ ſo⸗ eben berichtet wird, abermals Betrügereien aufgedeckt worden. Der Buchhalter Biſchof iſt geſtern nach einer Unterſchlagung einer bis jetzt noch nicht näher feſtzuſtellenden Summe flüchtig gegangen, konnte jedoch in Mühlburg heute Früh feſtgenommen werden.— Der 24 Jahre alte Goldarbeiter Georg Baier aus Erſingen, welcher im hieſigen Amtsgefängniß ſitzt, ent⸗ puppte ſich als ein gemeingefährlicher Brandstifter. Er hat eingeſtanden, die beiden Brandfälle am 24. und 25. Auguſt im„Europäiſchen Hof“ verurſacht zu haben; ferner hat er im April ds. Js. auch das Hintergebäude des Landesprodukten⸗ händlers Loy am Leopoldeplatz angezündet. Das Feuer hatte doch bekanntlich eine größere Ausdehnung angenommen und einen ſehr bedeutenden Schaden verurſacht. Wodurch der Strolch zu den Brandſtiftungen veranlaßt wurde, iſt noch nicht feſtgeſtellt.— Gegen den früheren Aufſichtsrathsvor⸗ ſitzenden des Lebensbedürfnißvereins, Landtagsabgeordneten Opificius und den damaligen Geſchäftsführer des Vereins Goldarbeiter Eberhard, iſt in der bekannten Angelegenheit nunmehr auf Montag, den 23. September, Vormittags 9 Uhr Verhandlung anberaumt worden. Die Anklage lautet gegen beide auf Untreue. Beide waren bekanntlich Mitte März unter brochen? Mäüſſen nicht gleich die Krallen zeigen, wenn ſich einer von uns mal einen Scherz erlaubt. Wenn Sie mir ſo heim⸗ leuchten würden, käme ich Ihnen nie wieder einen Schritt entgegen.“ Die Borſten blickte Horſt einen Moment voll ins Geſicht und er verſtand dieſen Blick ſehr wohl.„Kannſt lange warten!“ dachte er,„daß ich Dir zu nahe komme, habe nie für ſolche Mann⸗Wetber geſchwärmt.“ Aber auch die Borſten las in ſeinen Mienen, daß ſie noch weit ab vom Zſele ihrer Wünſche war, und ſie bereute faſt, den gutmüthigen Holländer für ſeine Zudringlichkeit ſo derb geſtraft zu haben. Hatte ſie ſich doch nur deshalb ſeinen Zärtlichkeiten gegenüber ſo prüde gezeigt, um dem Horſt keine Urſache zue Eiferſucht zu geben. Sie nahm ſich vor, Horſt bei nächſter Ge⸗ legenheit doch einmal auf die Probe zu ſtellen, indem ſte ſchein⸗ bar auf des Holländers Llebeswerbungen eingehen wollte. Vor⸗ läufig reichte ſie dem Geohrfeigten lachend die Hand, die der Holländer ſogleich verſöhnt ergriff. „ war nicht ſo böſe gemeint, Mynheer; müßt nicht ſo viel trinken, das ſteigt Euch zu Kopf. Könnt doch nicht glauben, doß ich mich als ehrbare Wittwe hier vor Euren Kameraden ab⸗ küſſen laſſen werde.“ Trotzdem der Holländer berauſcht war, verſtand er doch den Sinn der Worte; er ſchmunzelte vor Wonne. „Ah! Sie genirte ſich blos,“ dachte er. Es hat garnicht ſo weh gethan,“ meinte er freundlich grinſend. Horſt aber lächelte pfiffig in ſich hinein und dachte:„Es iſt doch ein geriebenes Weib, dieſe Borſten. Jetzt ſpielt ſie den Einen gegen den Andern aus. Ste find doch alle gleich, die Welber. Liſtig wie die Schlange und falſch wie die Katzen. Da mittlerweile die Stimmung unter ſeinen Leuten infolge der neuen Zufuhr an Grog eine bedenkliche Höhe gefunden hatte — der Pollak fing eben ſchon mit ſeiner fuſelverbrannten Kehle ſeine heimiſchen Lieder zu ſingen an, was dem etwas mufikaliſch gebildeten Horſt immer eine ähnliche Pein verurſachte, als wenn ihm die Zähne nach einander gusgeriſſen würden— ſo trank er ſchnell ſeinen Reſt aus dem Glaſe und erhob ſich. „Kameraden, nun iſt's genug! Zeit, wir haben noch einen weiten Weg bis Bourtange. Es iſt ſchon nach acht Uhr; ich habe heute eine halbe Stunde zugegeben und hoffe, daß Ihr, am Zlele angelangt, alle wieder recht nüchtern ſeid. Ihr wißt was für uns auf dem Spiele ſteht! Wir müſſen den Tabak heute Nacht unbedingt in dem Quantum, Erhebt Euch, es wird 2 das mit dem Makler Leſſer in P. verabredet iſt, liefern ſonſt geht uns nicht nur das Geſchäft verloren, ſondern wir haben auch noch hundert Mark Strafe zu zahlen. Bringen wir da⸗ gegen heute die fehlenden dreihundert Pfund glücklich über die Grenze und nach dem Schafſtalle— von wo ihn Leſſers Wagen um Mitternacht fortſchaffen wird— dann haben wir unſere Bedingungen erfüllt und ein ſchöner Gewinn iſt unſer Lohn. 00 kommt mit auf mein Zimmer, damit wir uns ſchnell um⸗ eiden.“ Der ſchwarze Dierk mußte bei ſeinen Komplizen als eine gewichtige Persönlichkeit gelten. So wie er ſich erhob, ward es ſtill im Zimmer und Jeder hörte genau hin auf das, was er ſagte. Man konnte ſolche Autorität über dieſe verwegenen Burſchen nicht ſchlechterdings auf ſeine den anderen überlegenen körperlichen Kräfte ſetzen, obſchon derartigen Männern aus dem niederen Volke jene zunächſt nur allein imponiren werden, es kam hier auch die geiſtige Ueberlegenheit Horſts in Betracht und die Erfahrung, die er drüben in Amerika geſammelt hatte. Dieſe Menſchen fühlten inſtinktiv, daß ſie dem Horſt ſich unter⸗ ordnen mußten, allein ſchon aus dem Grunde, weil er der Ge⸗ gend am beſten kundig war. Auch ſchmeichelte es den Burſchen, einmal einen Mann aus der gebildeten Welt unter ſich zu wiſſen, und ſie ſagten ſich, wenn ſo eln Menſch mit höherer Schulbildung und aus angeſehener Familie ſtammend ſich herab⸗ läßt, mit uns zu verkehren und an allen Gefahren und Geſetzes⸗ überſchreitungen mit uns Theil nimmt, dann können wir armen Teufel mit um ſo mehr Recht gegen das Geſetz verſtoßen. (Fortſetzung folgt.) Für Geiſt und Herz. Lorbeer iſt ein bitt'res Blatt Dem, der's wünſcht, und dem, der's hat. 5 ** Die Früchte, die zuviel Sonne haben, Fallen frühreif auf Wieſen in den Graben; Kinder, die verhätſchelt, verzogen, Werden um's ſpätere Glück betrogen. * * 1. Die Zange weglegen heißt noch nicht mit Schmieden fertig ſein. Bei den meiſten Menſchen iſt es nicht ſo gefaͤhrlich, ihnen Leides zu thun, als zu viel Gutes. * 5 1* Ein feſter Sinn geziemt dem klugen Manne, Doch ziemt ihm auch nicht minder nachzugeben, Wenn Andre ihn des Beſſern überzeugen. * 1** . Wenn alles ſitzen bliebe, Was wir in Haß und Liebe So voneinander ſchwatzen; Wenn Lügen Haare wären, Wir wären rauh wie Bären Und hätten keine Glatzen. .* * Muth beſteht nicht darin, daß man die Gefahr blind überſieht, ſundern daß man ſie ſehend überwinde. *. f* Lüge, wie ſie ſchlau ſich hüte, Bricht am Ende ſtets ein Bein; Kannſt du wahr nicht ſein aus Güte, Lern', aus Klugheit wahr zu ſein. aK 7. * Ein fauler Apfel macht ſchnell, Daß faul wird ſein Geſell'. a1. ** Gilt's, um ein Huhn zu rechten, ſei geſcheit, Nimm du ein Ei dafür, und laß' den Streit. — e den ful it bel. mil. dell En Hel 1 15 une öl eine uch auf dur gift val fil mant volt Hul Frei aufe tau unter 1804 5 0 1 Ort ſelb, wild Zuther ſo ier 4 . odeſtte, Auninin, meldungen. otsügliche numentlah en für eig u, wel U lün vahrſchein⸗ erden. Amer ber n Jumen: Nane 1 ſchperen Geſanml: Aerhaftete ung Hal flchtgen och kane lung des But.“ ſo, t votden. ſchlagung 1 flͤchlg zenoumen g Baer ſiht, ent, Er hat 5. Auguſ tt hat et rodullen⸗ tuer halte nen und urch der ſt noch tuhzvor⸗ ordneten Mreins het 8 uhr it gel un unter — ihr, r bind dem Verdacht plötzlichverhaftet, aber nach etwa 3 Wochen wieder entlaſſen worden. Heilbronn, 14. Sept. Die hieſige Gewerbebank iſt in Zahlungsſchwierigkeiten gerathen. Die Bank ſtellte heute Vormittag ihre Zahlungen ein, nahm aber heule Nach⸗ mittag die Geſchäfte wieder auf. Zunächſt hofft man noch den Konkurs abwenden zu können. Am Montag wird eine Entſcheidung darüber getroffen werden. Bonn, 14. Sept. Die Polizei verhaftete den 48jähr. Heizer Freiwald aus Ohligs, ſowie deſſen beide Schweſtern. Zu den letzteren hat Freiwald, welcher verheirathet iſt und deſſen Frau in Bonn wohnt, zwanzig Jahre hindurch in unerlaubtem Verkehr geſtanden. Aus dieſem Umgang ſind zwölf Kinder hervorgegangen, von welchen jedoch nur noch eines am Leben iſt. Die übrigen Kinder ſtarben alle kurz nach der Geburt. Einem Gerücht zufolge wären dieſe Kinder auf gewaltſame Welſe ums Leben gebracht worden und zwar durch Eintreiben von Nadeln in die Schädeldecke. Die Ver⸗ haf teten ſind in Amerika geboren. Der Vater iſt ein Deutſcher, während die Mutter eine Negerin iſt. Freiwald hat un⸗ zählige Male ſeine Wohnung gewechſelt, da ſein Lebens⸗ wandel des Oefteren Anſtoß erregte. Die beiden Schweſtern wohnten als ſie verhaftet wurden in Beuel.— Der wegen Blutſchande nebſt ſeinen beiden Schweſtern verhaftete Heizer Freiwald iſt 48 Jahre alt und angeblich aus Saßmanns⸗ hauſen. Er iſt zum zweiten Male verheiralhet. Die zweite Frau lebte in Bonn und wird von der Armenverwaltung unterſtützt, da Freiwald ſich nicht um ſie kümmerte. Schon 1894 ſchwebte ein Verfahren wegen Blutſchande gegen ihn, es konnte aber nichts bewieſen werden. Infolge einer An⸗ zeige der zweiten Frau ſammelte Inſpektor Witkugel an Ort und Stelle, zu Beuel, Siegburg, Deutz, Köln, Ehren⸗ feld, Nippes, Solingen, Remſcheid und Ohligs, wo Frei⸗ wald der Reihe nach wohnte, Beweiſe gegen das ungeheuer⸗ liche Kleeblatt. Ein gewaltſamer Tod bei den 11 mit ſeinen Schweſtern erzeugten Kindern konnte wegen der langen Zwiſchenzeit nicht mehr nachgewieſen werden. Obſt⸗ und Garten bauverein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Arbeitskalender für den Monat September. A. Obſtgarten. Das Okulieren wird nun be⸗ endet. Beim Pfirſich ecfolgt der letzte Sommerſchnitt. Be⸗ ſchnitten reſp. ausgelichtet oder ausgeputzt werden Kirſchen, Aprikoſen, Pflaumen, Zwetſchen üderhaupt alle Steinobft⸗ bäume. Größere Wunden werden ſofort mit Baumwachs verſtrichen. Pflücken des Herbſtobſtes bei trockener Witterung mit großer Vorſicht, am beſten das ſogenannte Zwiſchen⸗ pflücken bei werthvollen Sorten. Unreife und halbreife Fall⸗ äpfel und Birnen geben ein gutes Obſikraut. Die Früchte werden gekocht, ausgepreßt und der Saft vorſichtig eingedickt. Gemüſegarten. Spinat, Winterſalat, Feld⸗ ſalat, Peterſilie wird noch geſäet. Endivien werden nach und nach zum Bleichen gebunden. Zwiebeln ſind an trockenen Tagen zu ernten; falls deren Blätter noch grün iſt die Reife durch Umtreten des Krautes zu beſchleunigen. Will der Roſenkohl noch keine Sproſſen anſetzen, iſt der Gipfel trieb auszubrechen. Perlzwiebeln werden gelegt. Samen iſt zur rechter Zeit zu ernten, ſofort mit Namen zu verſehen und gut trocken aufzubewahren. C. Blumengarten. Winterlepkojen, Perlargonien ete. und alle Stecklinge die bis jetzt im Freien ſtanden, werden in Töpfe geſetzt, damit ſie ſich vor dem Winter gut anwurzeln. Zwiebeln von Hyacinthen, Crocus, Tulpen etc. werden zum Treiben in Töpfen gepflanzt und in die Erde gegraben. Ende dieſes Monats werden die Frühlingsbeete von ſolchen Blumenzwiebeln angepflanzt. Die Stauden, Roſen und Sträucher beenden jetzt ihren Trieb, man höre alſo auf mit Düngen und ſei vorſichtig beim Gießen der⸗ ſelben. Alte Stauden laſſen ſich nach Beendigung des Triebes theilen und verſetzen. Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht und Silenen pflanzt man auf für dieſelben beſtimmten Beete zum Frühjahrsflor. Obſt⸗ und Gartenbauverein für die Bergſtraße und das angrenzende Gebiet. Nachſtehend bringen wir die unterm 14. Sept. 1901 bei der Centralſtelle in Frankfurt a. M. erzielten Durch⸗ ſchnittspreiſe: Tafeläpfel je nach Sorte per Centner Mk. 10 bis 20 Kochäpfel„ 1 1 8 Moſtäpfel E I*** L 5½* 5¼ Tafelbirnen,„ 5 5 5 1 Kochbirnen 4* 4 7% Zwetſchen(gepflückte) 1 5 5 3½„ 4½ do. für Brennzwecke„„ 6 2„2½ Trauben 1 5 1 Pfirſiche je nach Sorte„ 7 1 12 7 30 Die Preiſe verſtehen ſich bel ſofortiger Lieferung. Bensheim, 16. September 1901. Briefkaſten. N. N. Anonyme Zuſchriften bleiben unberückſichtigt. Warum nennen Sie Ihren Namen nicht? Redaktion, Druck und Verlag von W. Bingener, Viernheim. Der heutigen Auflage liegt ein Proſpekt des bekannten Spezialiſten Theod. Konetzky, in Säckingen,(Bader), bei C(C((ã0ãõã0 ͤbbbbbbTbTkbT0TbT0T0T0bTbTbTbTbTbTbTbTbTbbb Für die Braut! Myrtenkranz. Ein geiſtlicher Brautführer für den Gang zum Traualtar von P. Arſenius Dotzler in ſechs verſchiedenen Einbänden. Für den Bräutigam! Gebet⸗ und Belehrungsbuch für die katholiſche Männerwelt von Dr. Ant. Joſ. Keller, Pfarrer Wilh. Bingener Buchhandlung. * Freiwillige Feuerwehr. 2 Nächſten Sonntag, den 22. d. Mts., r Morgens ½6 Uhr 1034 Lebung. Sammelplatz am Spritzen hauſe. Vollzähliges ſowie pünktliches Erſcheinen wird erwartet.— Es wird nochmals aufmerkſam gemacht, daß das Fehlen bei den Uebungen unnachſichtlich beſtraft wird.— 5 Uhr Signal. Das Kommando. Großer Preisabſchlag! Verkaufe von heute an Urima weisse Kornseife per Pfund 24 pfg. gelbe Seife per Pfund 23 pfg. 100 H. Feitler Sohn. Täglich zwei Ausgaben. Karlsruhe. Mittags⸗ u. Abend⸗Ausgabe. 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Für Nichtabonnenten koſtet 1 Roman, 1 Eiſenbahn⸗Kursbuch. dieſelbe Mk. 6.— Die drei Karten zuſammen koſten für Abonnenten Mk. 3.30 bei freier Als Prämiengabe erhält jeder Abon⸗ Zuſendung. Ferner wird das Werk„Aus nent gegen Einſendung von Mk. 1.35 bis zur Deutſchlands großen Tagen“, Erinnerungen 2. Zone, Mk. 1.50 von der 2. Zone ab eine aus dem Kriege 1870/71. 180 Seiten groß 5: bri s über[große Wandkarte von Baden, Württemberg[ Quart, mit 8 Illuſtrationen, gegen Einſendung re 9 9 5 und angrenzende Gebiete, ferner die große] der Abonnements⸗Quittung und dem weit Die Badiſche Preſſe“ wird an rund 1100] Wandkarte des deutſchen Reiches gegen die[unter dem Herſtellungspreis normirten Betrag * Poſtanſtalten täglich 2mal verſandt. Probenummern gratis u. franko. geringe Nachnahme von nur 1 Mark 30 Pf. von nur 50 Pfg.(ſchön gebund. mit reicher franko zugeſandt. Die Karte iſt I m breit Deckenverzierung Mk. 1.50) franko zugeſendet. und 85 em hoch, in 8 Farben hergeſtellt, mit Ferner erhält jeder Abonnent zum Vorzugs⸗ Jeder Abonnent bekommt wöchentlich[Stäben und Oeſen verſehen, fertig zum Auf⸗ preiſe das hochin tereſſante Buch:„Von Karls⸗ zwei Mal das Unterhaltungsblatt und monat- hängen; für Nichtabonnenten koſtet ſie 4 Mk.] ruhe nach Chicago“, Schilderungen amerika⸗ lich zwei Mal den„Courier“, Allgemeinen[Eine weitere Vergünſtigung genießen unſere] niſchen Lebens, 3. Auflage, 125 Seiten groß Anzeiger für Landwirthſch aft, Garten-, Obſt⸗- Abonnenten beim Bezug der„Weltkarte“.] Quart mit 16 Bildern und einer Seekarte, und Weinbau, ſowie ca. 80 Verlooſungsliſten] Wir liefern ſolche an die Abonnenten gegen[gegen Einſendung von nur 60 Pf. franko.— jährlich gratis. Einſendung von Mk. 1.50 franko. Dieſelbe Für Nichtabonnenten M. 1.50 Abonnementspreis Mk. 1.80 für 3 Monate ohne Poſtzuſtellgebühr. Die„Badiſche Preſſe“ iſt ein Familienblatt, das von Alt und Jung gern geleſen wird und ſollte in keiner Familie und in keiner Wirthſchaft fehlen. 2. 5 Die„Badiſche Preſſe“ dient als offizielles Publikationsorgan für die ſtädtiſchen Behörden von Karlsruhe und für eine Reihe von Staats-, Militär⸗, Bezirks⸗ und Gemeindebehörden des ganzen Landes. Im März 1900 notar. 2 052 Ex beglaub. Auflage 2 4 Die„Badiſche Preſſe“ wird z. Th. geſetzt mit amerikaniſchen Setzmaſchinen u. gedruckt auf zwei neueſten Rotationsmaſchinen. 1003 U. Tillmann-Matter Atelier für Photographie und Malerei H ANN HEIM P 7, 19 f Telephon 570. 1210 Heidelbergerstrasse. . ür AMagenleidende! 2 1 Allen denen, die ſich durch Erkältung oder Ueberladung des Magens, durch Genuß mangelhafter, ſchwer verdaulicher, zu heißer oder zu kalter Speiſen oder durck unregelmäßige Lebensweiſe ein Magenleiden, wie Magenkatarrh, Magenkrampf, Magen⸗ ſchmerzen ſchwere Verdauung oder Verſchleimung zugezogen haben, ſei hiermit ein gutes Hausmittel empfohlen, deſſen vorzügliche heilſame Wirkungen ſchon ſeit vielen Jahren erprobt ſind. Es iſt dies das bekannte Verdauungs⸗ u. Blutreinigungsmittel, der Hubert Ullrich schen Kräuter-Weing Dieſer Kräuter⸗Wein iſt aus vorzüglichen, heilkräftig befundenen Kräutern mit gutem Wein bereitet, und ſtärkt und belebt den ganzen Verdauungsorganismus des Menſchen ohne ein Abführmitte“ zu ſein. Kräuter⸗ wein beſeitigt alle Störungen in den Blutgefäßen, reinigt das Blut von allen verdorbenen krank- machenden Stoffen und wirkt fördernd auf die Neu⸗ bildung geſunden Blutes. Durch rechtzeitigen Gebrauch des Kräuter⸗ Weines werden Magenübel meiſt ſchon im Keime erſtickt. Man ſollte ja nicht ſo ſäumen, ſein Anwendung allen anderen ſcharfen, ätzenden, Geſundheit zerſtörenden Mittelne vorzuziehen. Alle Symptome, wie Kopfſchmerzen, Aufſtoßen, god⸗ brennen, Blähungen, Aebelkeit mit Erbrechen, die bei chroniſchen(veralteteten) Magenleiden um ſo heftiger auftreten, werden oft nach einigen Mal trinken beſeitigt. 3 u. deren unangenehme Folgen Stuhlv erſtopfung oe learn, olik- ſchmerzen, Herzklopfen, Schlafloſigkeit, ſowie Blut⸗ anſtauungen in Leber, Milz und Pfortaderſyſtem(Bämorr- hoidalleiden) werden durch Kräuter⸗Wein raſch und gelind beſeitigt. Kräuter⸗Wein behebt jedwede ln verdau⸗ lichkeit, verleiht dem Verdauungsſyſtem einen Aufſchwung und entfernt durch einen leichten Stuhl alle untauglichen Stoffe aus dem Magen u. Gedärme, 8 8—* ageres, bleiches Aussehen, Blut⸗ . l ſind 25 8 di 12 ind meiſten ie Folge ſchlechter Ver⸗ mangel, Entkräftung a Blutbildung und eines krankhaften Zuſtandes der Leber. Bei gänzlicher Appetitloſigkeit, unter nervöſer Abſpannung und Gemüthsverſtimmung, ſowie häufigen Kopfſchmerzen, ſchlafloſen Nächten, ſiechen oft ſolche Kranken langſam dahin. Br Kräuter⸗Wein gibt der geſchwächten Dobenskraft einen friſchen Impuls. Kräuter⸗Wein ſteigert den Appetit, befördert Ver⸗ dauung und Ernährung, regt den Stoffwechſel kräftig an, be⸗ ſchleunigt und verbeſſert die Blutbildung, beruhigt die erregten Nerven und ſchafft dem Kranke neue Kräfte und neues Leben. 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Die' Beſchreibung des Unternehmens liegt vierzehn Tag lang, vom Erſcheinen dieſer Bekann tmachung in dem Heppen⸗ heimer Kreisblatt— an gerechnet, in dem Büreau Großh. Bürger meiſterei Viernheim zur Einſicht der Intereſſenten offen. Etwaige Einwendungen ſind gehörig begründet, binnen vorbeſtimmter Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes bei der Großh. Bürgermeiſterei daſelbſt ſchriftlich oder mündlich vor⸗ zubringen. Heppenheim, den 13. September 1901. Großh. Kreisamt Heppenheim. Dr. Göttelmann. Bekanntmachung. Nächſten Freitag, den 20. d. 299 Vormittags 10 Uhr wird auf dem Rathhauſe dahier der gemeinheitliche Bauplatz Flur 2, Nr. 27,9 im neuen Sand öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 17. September 1901. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Pfützer. Bekanntmachung. Es wird nochmals auf die früheren Bekanntmachungen verwieſen, wonach mit Genehmigung der hohen Behörden Zahltage bei der Gemeindekaſſe und Untererhebſtelle ſtatt⸗ finden: jeden Montag, Donnerſtag und Samſtag (Feiertage ausgenommen) von Vormittags 8 142 Uhr und Nachmittags von 2—6 Uhr, woran im Intereſſe einer guten Dienſtführung ſtreug gehalten werden muß. Die diesbezügliche, aus Verſehen von fruher abgedruckte Randbemerkung auf den Gemeindeſteuerzetteln, iſt mithin ohne Bedeutung. 1027 Jöſt, Gemeinde⸗Einnehmer. AENA Zuch-Handlung Wilh. Bingener, Rathhausstrasse bringt ſich für den gezug jeglichen Bedarfs an Büchern, Zeitſchriften, 8 Lieferungswerken, Muſtkalien 1 5 empfehlend in Erinnerung. — Kataloge gratis— TT Singer Nähmaschinen ſind muſtergiltig i in Conſtruc⸗ 1025 1026 MHD ENH HHR SDEHNMHEUHNMENHN IHA In Viernheim in der Expedition dieses Blattes. tion und Ausführung. Singer Nähmaschinen t ſind unentbehrlich für Haus⸗ . gebrauch u. Induſtrie. 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